Meine Ohren haben von dir gehört,
aber jetzt sehe ich dich mit eigenen Augen.
Deshalb nehme ich zurück, was ich gesagt habe,
und bereue in Staub und Asche.“
neue Welt Übersetzung – 2018 – Hiob 42,5–6
Aufs Hörensagen des Ohrs habe ich dich gehört,
jetzt aber hat dich mein Auge gesehn.
Drum verwerfe ich und es gereut mich
hier in dem Staub und der Asche.«
Buber – Ijob 42,5–6
Mit dem Gehör des Ohres hatte ich von dir gehört, aber nun hat mein Auge dich gesehen. Darum verabscheue ich mich und bereue in Staub und Asche
Elberfelder 1871 – Hiob 42,5–6
Wie sieht das bei mir aus? Kenne ich Jehovah nur aus den Erzählungen anderer? Von dem was ich von anderen höre, von anderen lese oder als Filmchen sehe? Was sagen meine Bibellehrer zu mir? Soll ich persönliche Erfahrungen mit Jehovah machen? Oder soll ich einfach nur still hinter ihnen hertrotten?
Gerade in den letzten Wochen sehr „ungewöhnliche“ Menschen kennengelernt. Zum Teil hebräisch studiert, und fokussieren sich dann darauf, wie Jehovah richtig ausgesprochen wird, ob als v oder w oder mit h oder ohne h. Also ehrlich: wer aus einer Stadt wie ich kommt, der weiß, dass jeder „seine eigene“ Aussprache hat – nehme mal als Beispiel Pankow – mal wird es mit dem w ausgesprochen, der andere spricht es mit einem h hinten oder mit einem langem o. – na und? Kenn ich deshalb den Bezirk nicht? Soll heißen, wenn ich den Namen nicht ganz hebräisch ausspreche, kenne ich dann diesen Schöpfergott nicht?
Und dann die anderen, die in sagen, dass ihnen die Bibel nicht ausreicht, sie brauchen MEHR, mehr vom heiligen Geist, und mehr Heilung, und mehr Wunder. Aber von den Geschichten im AT wissen diese meist wenig oder gar nichts. Und vor allem, dass zu allen Versprechen, die Jehovah gibt auch immer ein WENN gehört.
Hiob schlägt vor, dass er früher nur indirekte Kenntnis von Gott hatte, jetzt aber direkte Kenntnis hat. Einer seiner Wünsche war es, dass sein Ankläger, Gott, erscheint, und Gott hat dies jetzt getan. Hiob ignoriert jedoch die Tatsache, dass Gott seine Fragen nicht direkt beantwortet hat. 6: Als Hiobs letzter Kommentar scheint dieser Vers der Schlüssel zum Verständnis des gesamten Buches zu sein. Das Heb des Textes ist im Gegensatz zum Rest von Hiob nicht schwierig, aber sehr vieldeutig. Das Verb, das als Widerruf übersetzt wird, bedeutet typischer „Verachtung“, und keines der Verben in der ersten Hälfte hat das erwartete direkte Objekt – was widerruft / verachtet oder gibt Hiob nach? Wie übersetzt, spiegelt die zweite Hälfte Hiobs grundlegende Kreatur wider, die Tatsache, dass er im Gegensatz zu Gott nur ein Sterblicher, Staub und Asche ist. Die Präposition, die diesen Abschnitt öffnet, wird jedoch natürlicher mit „on“ übersetzt, und daher kann dieser Satz eine prosaische Bemerkung sein, dass Hiob sich so fühlt, während er auf einem Staubhaufen trauert (siehe 2: 8). So endet die höchst zweideutige Poesie mit diesem scheinbar einfachen, aber mehrdeutigen Vers. Was auch immer es bedeutet, der Herr scheint zufrieden zu sein, dass Hiob angemessen reagiert hat (siehe 40: 5), so dass der poetische Teil des Werkes abgeschlossen ist.
Die jüdische Studienbibel
Noch einmal zitierte Hiob die Worte des Herrn, und zwar diesmal jene, mit denen Gott ihn zu Beginn seiner beiden Reden dazu aufgefordert hatte, ihm doch zu antworten ( Hi 38,3;40,7 ): ich will dich fragen, lehre mich! Wenn Hiob hier wiederum Gottes Worte zitierte, so war das gleichsam ein Eingeständnis seiner Unfähigkeit, auch nur eine der vielen rhetorischen Fragen des Allmächtigen zu beantworten. Der Patriarch gab zu, daß er Gottes „naturwissenschaftliche Prüfung“ nicht bestanden hatte.
Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar
Hiob hatte von Gottes Handeln bisher nur vom Hörensagen vernommen. Der Ankläger war bei der Schöpfung nicht als Augenzeuge dabeigewesen, eine Tatsache, auf die der Herr schon zu Beginn seiner ersten Rede ( Hi 38,4-11 ) Hiobs Aufmerksamkeit gelenkt hatte. Dieser hatte große Bereiche der Schöpfung Gottes ( Hi 38,16-24; 39,1-4 ) noch nicht einmal direkt betrachten können. Seine Schau des gesamten Werkes Gottes war daher begrenzt und stammte nur aus zweiter Hand.
Da sich Gott nun aber unmittelbar an Hiob gewandt hatte, war dieser einer Erfahrung teilhaftig geworden, die über seine frühere Erkenntnis hinausging: nun hat mein Auge dich gesehen . Dieses Schauen des Herrn, womit wohl eher eine geistliche Schau als ein Sehen im physischen Sinne gemeint ist, vermehrte Hiobs Einsicht und veranlaßte ihn dazu, sich vor Gott niederzuwerfen. Diese neugewonnene Gotteserkenntnis war mit seinen früheren, von Unwissenheit geprägten Vorstellungen nicht zu vergleichen. Die persönliche Begegnung mit Gott beendete seine Einwände und vergrößerte seine Ehrfurcht vor dem Allmächtigen.
Wie schon öfter geschrieben: ER möchte eine persönliche Beziehung mit DIR und mir! Deshalb gab ER uns sein Wort und die Schöpfung – und die Möglichkeit des Gebets! Sei dankbar und nutze diese Möglichkeiten ausgiebig – anstatt anderen hinterherzulaufen, oder nach MEHR zu schreien.
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