Monat: Juli 2024

Der Gütige tut sich selber Gutes

Sich selbst (Eig Seiner Seele) tut der Mildtätige wohl, der Unbarmherzige aber tut seinem Fleische wehe.
Elberfelder 1871 – Sprüche 11,17

 Der Gütige tut sich selber Gutes, ein Unbarmherziger aber schneidet sich ins eigene Fleisch.
Die Philippson-Bibel – Sprüche 11,17

Ein Mann von liebender Güte handelt mit seiner eigenen Seele auf eine sich lohnende Weise, aber der Grausame bringt seinen eigenen Organismus in Verruf.
neue Welt Übersetzung – Bi12 – Sprüche 11:17

Reife Christen werden ermahnt, in der Barmherzigkeit beispielhaft zu sein. Paulus sagte, daß der Grund, weshalb er Barmherzigkeit empfing, darin bestünde, ein ‚Beispiel für jene zu sein, welche ihren Glauben in ihn [Christus Jesus] zum ewigen Leben setzen werden‘. (1 Timotheus 1:16, NW) Judas legt reifen Christen sehr ans Herz, ‚weiterhin einigen, die Zweifel hegen, Barmherzigkeit zu erweisen; rettet sie, indem ihr sie aus dem Feuer reißt. Aber fahrt fort, anderen Barmherzigkeit zu erweisen, doch dies mit Furcht‘. — Judas 22, 23, NW.
Der Lohn der Barmherzigkeit ist groß. Der Barmherzige braucht niemals Jehovas Gericht zu fürchten. Ihm wird barmherzige Berücksichtigung zugesichert. Barmherzigkeit schafft Herzensfrieden bei demjenigen, dem wir vergeben. Sie befreit ihn von Sorgenlast und unnötigem Kummer. Sie schafft innerhalb der christlichen Versammlung Harmonie. Sie segnet den Gebenden, denjenigen, der Barmherzigkeit erweist, denn ist es nicht beglückender zu geben als zu empfangen? Jawohl, wenn wir Barmherzigkeit zum Ausdruck bringen, haben wir Anteil an Trost und Freude, die sich daraus ergeben. Auf der anderen Seite bereiten wir unserem Fleisch Schwierigkeiten, wenn wir Barmherzigkeit zurückhalten. „Sich selbst tut der Mildtätige wohl, der Unbarmherzige aber tut seinem Fleische wehe.“ — Sprüche 11:17

Der Wachtturm 15.Januar 1954

Das Wort für Gnade bedeutet auch »Liebe«. Bei weh tut, wohl tut ist nicht an das beglückende oder bedrückende Gefühl zu denken, das den Menschen selber bei gnädigem oder unbarmherzigem Verhalten erfüllt, sondern an die Reaktion Gottes oder auch der Menschen.

Wuppertaler Studienbibel


Verse 17-21 stellen alle die Resultate eines gottlosen und eines gerechten Lebenswandels gegenüber.Der Barmherzige ( HeseD wird mit barmherzig übersetzt) und der Herzlose werden einander gegenübergestellt. Barmherzigkeit beschenkt den Geber (denn er erhält vom Empfänger wiederum Freundlichkeit), und Herzlosigkeit fällt wiederum auf den Herzlosen zurück, und damit ist der Herzlose und der, der die Herzlosigkeit zu spüren bekommt, getroffen (vgl. Sprüche 13,20 ).

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Das Gegensatzpaar »[die] freundliche [Frau]« und »[die] Gewalttätigen« [d. h. gewalttätige Männer] wird im nächsten Vers variiert, indem der Liebreiche dem Grausamen gegenübergestellt wird. »Der Liebreiche«, ᵓîš ḥæsæd, wörtlich: »Mann der Güte/Gnade«, tut sich selbst wohl, während der »der Harte«, ᵓakzâri, auch »Grausamer« (wie in 5,9; 12,10; 17,11) seinem eigenen Fleisch »weh[tut]«, câkar, wie in Vers 29 (zur Bedeutung des Wortes siehe dort). Der Vers 18 bezeugt die gleiche Grundwahrheit, verweist aber mehr auf das Ende des Tuns der Bösen und der Guten: Was »der Frevler erwirbt«, ist nur Trug. Es wird ihm am Ende alles genommen, was er sich im Leben aufgehäuft hat. Wer hingegen »Gerechtigkeit sät«, also nicht für sich sammelt und aufhäuft, sondern aus der Hand gibt, was ihm Gott gegeben hat, wird »wahren Lohn« ernten, d. h. bleibenden Gewinn haben.

Benedikt Peters – Das Buch der Sprüche

Deine Liebe gibt’s nicht auf Raten, jeder bekommt sie, der mal bei dir anfragt

Denn du, Herr, bist gut und zum Vergeben bereit, (W. vergebend) und groß an Güte gegen alle, die dich anrufen.
Elberfelder 1871 – Psalm 86,5

Denn du, mein Herr,
bist gut und verzeihend,
reich an Huld den dich Rufenden allen.
Buber & Rosenzweig – Psalm 86:5

Du bist genial gut, auch wenn ich fehle, danebenlieg mit meinen blöden Taten, bist du nicht gleich dabei, mir eins überzubraten. Deine Liebe gibt’s nicht auf Raten, jeder bekommt sie, der mal bei dir anfragt.
VolxBibel – Psalm 86,5

Keiner von uns weiß alles über Jehova und seine Wege. Er ist so groß, daß die Menschen immer Neues über ihn lernen werden. (Römer 11:33) Aber hat dich das, was du bereits über ihn weißt, nicht davon überzeugt, daß alles, was er tut, recht ist und daß wir allen Grund haben, ihm völlig zu vertrauen? Bist du nicht überzeugt davon, daß er seine Geschöpfe wirklich liebt, daß er barmherzig und gnädig ist, gleichzeitig aber auch vollkommen gerecht, allmächtig und allweise? (Psalm 86:5, 10, 15) Wenn du von Jehova Gott so denkst, dann wird es dich drängen, ihm zu dienen, und nichts wird dich daran hindern können.

Wachtturm 1.Oktober 1969

David bat in seinem Gebet ernstlich darum, daß Gott doch erhören, antworten, bewahren, retten, gnädig sein und ihn erfreuen möge, denn er war arm und elend (vgl. den Kommentar zu Ps 37,14 ). In der Hauptsache bat David hier darum, daß Gott ihn durch seine Gnade bewahren möge (vgl. Ps 25,20 ). David nannte sich einen Knecht , der auf den Herrn vertraut und der seine Seele zu Gott erhebt (vgl. Ps 25,1 ).
Davids Gebet stützte sich darauf, daß Gott freundlich und bereit ist, zu vergeben, und überreichlich liebt (vgl. Ps 86,15; 2Mo 34,6 ).

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Denn du, Herr, bist gut. Mit dem Hinweis auf Gottes Wesen bestätigt er die ganze, vorhin dargelegte Lehre, weil die Elenden ja umsonst zu Gott fliehen und sich vergeblich mit ihren Bitten zum Himmel erheben würden, wenn sie nicht überzeugt sein dürften, dass er allen, die ihn anrufen, ein treuer Vergelter sei. Darum betont David nun eben dies, dass Gott wohltätig und für Bitten zugänglich sei, so dass er nach seiner großen Huld es nicht über sich bringe, die zurückzuweisen, die seine Hilfe erflehen. Der Ausdruck „gut“ wird durch „gnädig“ näher bestimmt. Denn Güte im allgemeinen Sinne würde nicht genügen, wenn Gott nicht auch den Sündern vergäbe. Diese Huld Gottes, deren Größer der Psalmist uns anpreist, bezieht er nun aber doch nur auf die Gläubigen, die Gott anrufen, damit wir erkennen, dass Leute, die Gott missachten und seiner Zucht trotzig widerstreben, verdientermaßen in ihrem Elend untergehen. Den Gläubigen aber gilt es allen, damit jeder ohne Ausnahme, vom Kleinsten bis zum Größten, es wage, sich zu Gottes Erbarmen zu halten.

Jean Calvin – Aus dem Psalmenkommentar

Gott bleibt zum Vergeben bereit
Ja, unser Gott ist „gut und zum Vergeben bereit“ (Ps 86,5), wenn wir nur mit einem offenen und rückhaltlosen Bekenntnis zu Ihm kommen und die Sünde beim Namen nennen, die wir begangen haben.
Welch eine Ermutigung zur Umkehr und Bekenntnis gibt uns doch das neutestamentliche Bibelwort: „Wenn wir unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht (Anmerkung: nicht gutmütig), dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit“ (1 Johannes 1,9).
Gott ist wirklich gerecht, wenn Er uns die Sünde vergibt, weil Er die Sünde, die ich begangen habe, an Jesus Christus bereits gerichtet hat.
Dann lasst uns auch daran denken, in welche Leidensnot der Heiland gerade wegen dieser Sünde gekommen ist: „Ich bin der Mann, der Elend gesehen hat durch die Rute seines Grimmes. Mich hat er geleitet und geführt in Finsternis und Dunkel. Mit Bitterkeiten hat er mich gesättigt … Und du verstießest meine Seele vom Frieden“ (Klgl 3,1.2.15.17).

Bleib in mir – 04-2021

»Wie so oft in den Psalmen drängt das Gebet entschlossen auf einen sich aufklarenden Himmel und festeren Boden. ›Erfreue‹ ist eine kühne Bitte unter den vorliegenden Umständen, aber es werden gute Gründe dafür angeführt, und zwar in drei Sätzen, die alle mit einem ›denn‹ eingeleitet werden: Der Beter hat sein Auge auf den Herrn allein ausgerichtet (V. 4b); der Herr ist gut (V. 5); der Beter weiß, dass der Herr erhört (V. 7). Nach diesen Bitten sind die sonnenbeschienenen Höhen des nächsten Verses nicht mehr ganz unerwartet« (Kidner).

V. 5 – »vergibst«: sallâḥ, so etwas wie ein »Verbaladjektiv« vom Verb sâlaḥ. Es ist in dieser Form nur an dieser Stelle belegt, wenn denn das Wort von den Masoreten richtig vokalisiert ist. Man ist indes versucht anzunehmen, die Konsonanten slḥ müssten wie Psalm 103,3 als Aktivpartizip sôlêaḥ, »vergebend«, vokalisiert werden.

Benedikt Peters – Die Psalmen

Bist du ein Zeuge Jesu Christi?

Und ich sah das Weib trunken von dem Blute der Heiligen und von dem Blute der Zeugen Jesu Und ich verwunderte mich, als ich sie sah, mit großer Verwunderung.
Elberfelder 1871 – Offenbarung 17,6

Ich sah, dass die Frau betrunken war vom Blut der Menschen aus Gottes heiligem Volk. Sie hatte das Blut aller getrunken, die als Zeugen für Jesus getötet worden waren. Ich war starr vor Entsetzen, als ich sie sah.
Gute Nachricht Bibel 2018 – Offenbarung 17:6

 Ich sah, dass die Frau betrunken war, berauscht vom Blut derer, die zu Gottes heiligem Volk gehörten und wegen ihres Bekenntnisses zu Jesus umgebracht worden waren.
Mich schauderte vor Entsetzen, als ich die Frau sah.
Neue Genfer Übersetzung 2013 – Offenbarung 17,6

Ich konnte sehen, dass die Frau betrunken war vom Blut derer, die zu Gott gehören und sich zu Jesus bekannt hatten. Ich starrte sie voller Verwunderung an.
Neues Leben – Bibel 2006 – Offenbarung 17:6

Und nun bekam ich die Frau zu Gesicht, die vom Blut der Gottgeweihten und vom Blut der Zeugen von Jesus berauscht war. Und bei ihrem Anblick bestaunte ich ein gewaltiges Wunderwerk.
Andreas Eichberger – Gottes Agenda – Offenbarung 17,6

Bei diesem Vers in der Bibel haben wir wieder die Frage: worauf schaue ich? Schaue ich auf Johannes, der erstaut war, ja voller grenzenloser Verwunderung? Oder schau ich auf die Frau? Oder schau ich auf Jesus Christus – dessen Offenbarung dies ja ist? Schaue ich darauf, was mit SEINEN Jüngern geschehen wird? Bin ich ein Zeuge für das Blut Jesu? Oder war Jesus für mich nur ein „guter Mensch“, oder „ein gutes Geistgeschöpf“, der seinen Job gut gemacht hat – aber nun schau ich wieder woanders hin???

Die Frau, das Symbol der abtrünnigen Religion, war betrunken von dem Blut der Heiligen. Das zeigt, daß es in dem falschen religiösen System der ersten Hälfte der letzten sieben Jahre vor der Wiederkunft Christi keinen einzigen wahren Christen mehr geben wird. Die abtrünnige Kirche wird vielmehr darauf bedacht sein, alle zu töten, die dem wahren Glauben anhängen. Johannes gab seinem Erstaunen über diese Offenbarung Ausdruck.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Die »Hure« hat das wahre Gottesvolk schon immer als unliebsam Störung empfunden.
So war es in den Tagen des Amos und des Jeremia (Amos 7,10ff.; Jer 20,1ff.).
So haben die religiösen Führer Israels den heilsgeschichtlich ahnungslosen Pilatus gedrängt, das Todesurteil über Jesus zu bestätigen.
Und so war es auch immer wieder im Lauf der Geschichte der Gemeinde Jesu.
Auch heute kann man hören: »Jedes Mal, wenn wir uns mit den andern gut stellen, wenn endlich alles schön läuft, dann müsst ihr wieder ein Haar in der Suppe finden und etwas dazwischen bringen!« Der Ärger darüber kann sich bis zum Hass und zur Feindschaft steigern.
Wie viel an Verfolgung der wahren Kirche Jesu hat sich doch im Lauf der Geschichte gerade am Hass der falschen »Kirche« entzündet; hier war immer wieder der Ausgangspunkt der ganzen Feindschaft, auch der Welt.
Diese Feinde der Gemeinde Jesu sind oft wie »trunken«, wie benebelt, so dass sie meinen, mit ihrer Feindschaft einen Dienst zu tun der Freiheit, der Menschlichkeit, ja Gott selbst (Joh 16,2). Und sie wollen auch andere trunken machen.
Wie viel junge Christen, und nicht nur junge, wurden durch solche, die auch vorgaben, Zeugen der Wahrheit zu sein, infiziert vom Kritizismus, der Zweifelsucht, der Eigenmacht gegen Gottes Gebot, so dass ihnen nicht nur selbst zerstört wurde, was sie bereits hatten, Trost, Freude und Gewissheit des Evangeliums, sondern dass sie auch zu erbitterten Gegnern der wahren Gemeinde wurden.
(13) Der Eindruck auf Johannes.
»Und ich verwundene mich sehr, da ich das Weib sah«:
Johannes ist es rätselvoll und unerklärlich, dass die Hure solcherweise das reine Brautgewand mit dem unreinen Prunk und Plunder vertauschen konnte, das Geheimnis der Liebesgemeinschaft mit Christus (Eph 5,32) mit dem bösen Geheimnis der Treulosigkeit und der ehebrecherischen Verbindung mit dem Antichristen (Offb 17,5). Das sei in diesem Zusammenhang noch einmal gesagt.

Gerhardt Maier – Edition C

Die einzigartige Stellung, die die Hure sich angemaßt, und die Schamlosigkeit, mit der sie ihre Unreinheiten ausgeschäumt hat, verblasst vor der grauenhaften Enthüllung, dass sie die Heiligen verfolgt hat wie keine zweite Organistion auf Erden. Sie ist „trunken von dem Blut der Heiligen“. Sie hat sich am Hinmorden von Männern und Frauen berauscht. Was Menschen bei normalem Verstand abstößt, bereitet ihr Lust und Wonne. Zwei Gruppen von Menschen haben unter der Hure gelitten, was daran ersichtlich ist, dass sorgfältig unterschieden wird zwischen „dem Blut der Heiligen“ und „dem Blut der Zeugen Jesu“.

1. „Das Blut der Heiligen.“ Johannes sieht in prophetischer Weise die letzte Phase eines Systems, das fast so alt ist wie die Menschheit, aber er sieht auch, dass sie sich im Lauf der Geschichte nie verändert hat. Die Heiligen haben schon vor dem Kommen Christi unter götzendienerischen Systemen gelitten. Die Zusammenfassung von Heb 11,32-38 spricht von Menschen, die sich im Glauben jedem Götzendienst widersetzten und dafür leiden mussten. Babylon ist an deren Blut schuldig.

2. „Das Blut der Zeugen Jesu“. Wenn wir ein wenig nachdenken, dann müssen wir erkennen, dass diese zweite Gruppe ein wenig größer sein muss als die Schar all derer, welche die Papstkirche ermordet hat. Das heidnische Rom tötete zahllose Christen bevor es eine Römisch Katholische Kirche gab. Der Ausdruck umfasst alle, die um des Zeugnisses Jesu willen im Lauf der Gemeindezeit ihr Leben gelassen haben, und auch jene, die danach um ihres Glaubens und Zeugnisses willen den Tod erleiden werden (12,17). Viele werden auf Betreiben der Hure bis zur Mitte der Drangsalszeit sterben. Das Blut dieser Zeugen geht zurück auf das satanische System der babylonischen Religion. Die Aussage in 18,24 ist noch umfassender. Sie reicht von der Zeit vor dem historischen Babel bis in die letzten Tage der Herrschaft des Tieres.

„Ich verwunderte mich … mit großer Verwunderung“ (Elberf) gibt die Beziehung zwischen dem Hauptwort und dem Verb sehr gut wider. Johannes ist geradezu entsetzt über die unfassbare Bosheit der großen Hure.

Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt

    Kenne ich vielleicht auch Organisationen, die sich nicht wirklich an Liebe kennzeichnen, sondern eher dass diese Haß gegen „andersgläubige“ auszeichnen? Der Schritt zwischen Haß und Rufmord ist nur ein kleiner …

    Weisheit

    da war ich Schoßkind (Eig Pflegling, Liebling; oder Künstler, Werkmeister) bei ihm, (Eig an seiner Seite) und war Tag für Tag seine Wonne, (O. lauter Wonne) vor ihm mich ergötzend allezeit
    Elberfelder 1871 – Sprüche 8,30

    war ich neben ihm als Pflegling,
    war Ergötzen ich Tag um Tag,
    spielend zu aller Stunde vor ihm
    Buber & Rosenzweig – Sprüche 8:30

    da war ich bei ihm der Vertrauteste, und war die Wonne Tag für Tag, spielend vor ihm allezeit
    van Ess – Sprüche 8,30

    da war ich als Kind an seiner Seite. Ich erfreute mich an Gott und seinen Werken
    Hoffnung für alle – Sprüche 8:30

    (da) war ich bei ihm als Ordnende,
    ich war es, an der er sich freute,
    täglich erfreute ich mich in seiner Gegenwart zu jeder Zeit,
    Septuaginta Deutsch – Sprüche 8,30

    Die Verse 17 und 35 hatten wir ja schon einmal.

    Die vielen »als« der letzten Verse haben eine Spannung erzeugt. [30] Als »er« schuf, war die Weisheit dabei. Was mag sie getan haben? Durch Änderung von ʾamon in ʾamman, von »Liebling« in »Werkmeister« (vgl. Hl 7,2) erklärt man die Weisheit gern zur Mitarbeiterin Gottes. Als »Weltidee« wäre sie an der Schöpfung beteiligt gewesen. Da es aber bisher einseitig hieß: er schuf usw., sollte man doch beim hebr. Text bleiben und »Pflegling, Hätschelkind, Liebling übersetzen. Dafür spricht auch die Fortsetzung, ganz gleich, ob die Weisheit Gottes Ergötzen war oder ihr eigenes. Das erste ist wahrscheinlicher. Die Weisheit hat während der Schöpfung keine Aufgabe gehabt. Sie durfte ohne Unterbrechung spielen vor seinem Angesicht.

    Wuppertaler Studienbibel

    »Da war ich«, waᵓæhjæh. Die Weisheit war immer da. Man wird bei der Form waᵓæhjæh an 2. Mose 3,14 erinnert, wo Gott sich dem Mose offenbart unter dem Namen ᵓæhjæh ᵓašær ᵓæhjæh, »ich bin, der ich bin«, und ihm dann aufträgt: »So sollst du zu den Kindern Israel sagen: ›Ich bin‹ – ᵓæhjæh – hat mich zu euch gesandt« (2Mo 3,14).
    Die Weisheit war »Liebling«, ᵓâmôn, ein nur hier belegtes Wort, »bei ihm«, bei Gott, wie auch Johannes vom Wort sagt: Es war bei Gott (Joh 1,1), und, von Gott geliebt (siehe Joh 3,35; 5,20; 10,17; 17,24), war er »Wonne Tag für Tag«, sich freuend in seinem Wirken.
    »vor ihm spielend«, sâḥêq: Als Ausdruck der Freude, von der auch David gegenüber Michal spricht (2Sam 6,21), aber auch »spielend auf dem Rund seiner Erde«, dort, wo die Menschen waren; denn die Weisheit freute sich am allermeisten über ihr Wirken »an den Menschenkindern« (weshalb sie diese ruft: V. 4). Der Sohn Gottes frohlockte im Geist und pries den Vater darüber, dass er sich im Sohn den Menschen zuwandte und diese durch dessen Ruf zu ihm zog und ihm gab (Lk 10,21–22; Mt 11,28; Joh 6,37.44).

    Benedikt Peters – Das Buch der Sprüche

    Die Weisheit ist uralt. Wir können die Realität nicht nach unseren eigenen Vorlieben und Abneigungen erfinden. Die Weisheit war zuerst da und ist tief in die Art und Weise eingebettet, wie die Realität gestaltet ist: „Der Herr besaß mich am Anfang seines Werkes“ (V. 22). Aber die Weisheit ist nicht hochmütig oder spießig; sie ist lustig. Sie nimmt uns mit frohem Herzen in Gottes Schöpfung auf und „hat Freude an den Menschenkindern“ (V. 31; vgl. Gen 1,31).
    Die Welt verdrängt törichterweise die Wahrheit darüber, wer Gott wirklich ist und wer wir wirklich sind, und ersetzt sie durch menschliche Versionen der Realität; aber diese menschlichen Theorien machen das Leben nur noch schlimmer (Röm. 1:18-32). Demut bedeutet, unseren Platz in Gottes Schöpfung als ein freudiges Privileg zu akzeptieren. Das Evangelium wendet sich gegen fromme Negativität (1. Tim. 4,1-5) und verspricht uns eine herrliche neue Schöpfung, in der wir für immer glücklich zu Hause sein werden (Offb. 21,1-4; 22,1-5).

    Gospel Transformation Bible

    Dies ist einer der umstrittensten Verse in der Bibel und hat gewichtige theologische Implikationen. Das Wort, das mit „Vertrauter“ übersetzt wird, ist „ʾamon“. Es gibt drei grundlegende Möglichkeiten, dieses Wort zu interpretieren: (1) „Handwerker“ (was an anderer Stelle „ʾoman“ heißt). Diese Übersetzung impliziert, dass die Weisheit Gott bei der Schöpfung geholfen hat. In ähnlicher Weise vergleicht ein Midrasch die Weisheit (die mit der Tora gleichgesetzt wird) mit einem Werkzeug, das Gott bei der Schöpfung benutzt, so wie ein Architekt beim Bau eines Palastes auf einen Bauplan schaut (Gen. Rab. 1.2). (2) „Beständig(er), treu(er)“; „Vertrauter“. (3) „Mündel“ oder „Säugling“ (oder als Verb, „heranwachsen“). Die Weisheit war bei Gott als sein Mündel, wie ein Kind, um das er sich kümmerte. Das passt am besten in den Kontext. Nirgendwo in diesem Kapitel wird angedeutet, dass die Frau Weisheit Gott bei der Erschaffung der Erde geholfen hat. Im Gegenteil, in den V. 30-31 wird betont, dass sie spielte, während Gott arbeitete. Das Spiel der Weisheit vor Gott steht für das „Spiel“ der Weisen, das Lernen ist. Vgl. Ps. 119:92.

    The Jewish Study Bible

    Gruß nach Österreich

    Heute mal wieder ein Video, dass ich euch zeigen möchte: ein guter Freund aus Österreich erzählt seine Lebensgeschichte – bis jetzt …
    Zum Passahabend war Samuel noch bei uns, um sich einmal anzusehen, wie es wahrscheinlich bei Jesus und seinen Jüngern abgelaufen ist… Was Jehovah noch mit ihm vorhat?

    … das von Gott erwählte Volk …

    Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, ein königliches Priestertum, eine heilige Nation, ein Volk zum Besitztum, (Vergl 2Mose 19,5. 6.) damit ihr die Tugenden (O. Vortrefflichkeiten) dessen verkündigt, der euch berufen hat aus der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht;
    Elberfelder 1871 – 1.Petrus 2,9

    Ihr jedoch seid das von Gott erwählte Volk ( wörtlich Geschlecht ); ihr seid eine königliche Priesterschaft (oder eine Priesterschaft im Dienst des Königs. Vergleiche 2. Mose 19,6 und zum ganzen Vers auch 2. Mose 19,5 und Jesaja 43,21 ) , eine heilige Nation, ein Volk, das ihm allein gehört und den Auftrag hat ( und ihr habt den Auftrag), seine großen Taten zu verkünden – die Taten ( seinen Ruhm zu verkünden – den Ruhm ) dessen, der euch aus der Finsternis in sein wunderbares Licht gerufen hat.
    Neue Genfer Übersetzung – 1.Petrus 2:9

    Ihr aber seid „ein auserwähltes Geschlecht, eine königliche Priesterschaft, eine heilige Nation, ein Volk zum besonderen Besitz, damit ihr die Vorzüglichkeiten“ dessen „weit und breit verkündet“, der euch aus der Finsternis in sein wunderbares Licht berufen hat.
    neue Welt Übersetzung – Bi12 – 1.Petrus 2:9

    Doch ihr seid eine von Gott auserwählte Generation, eine Gemeinschaft von Priestern königlicher Abstammung, ein Volk, das in einer ganz besonderen Beziehung zu ihm lebt. Eure Aufgabe ist es, alles, was er an Gutem getan hat, öffentlich zu erzählen. Er, Gott, hat euch herausgerufen aus dem Bereich der Finsternis in sein wunderbares, erstaunliches Licht.
    Roland Werner – Das Buch – 1.Petrus 2,9

    Petrus schließt diesen Abschnitt seines seelsorgerlichen Schreibens mit einer eindringlichen Mahnung an seine Leser, den Weg der Heiligung in die Praxis umzusetzen. Er erinnert sie nochmals daran, daß sie im Gegensatz zu den Ungehorsamen, deren Schicksal die Vernichtung ist, das auserwählte (eklekton; vgl. eklektois; 1 Petrus 1,1) Geschlecht sind. Auch hier knüpft er wieder an das Alte Testament, vor allem an die Aussage in Jes 43,20 ,an. Der Titel „auserwähltes Geschlecht“, der ursprünglich nur Israel gebührte, gilt nun den Heidenchristen ebenso wie den Judenchristen. Die Verantwortung, die einst allein auf der Nation Israel ruhte, ist jetzt, im Zeitalter der Gnade, auf die Kirche übertragen worden. Am Sinai trug Gott Mose auf, dem Volk zu verkünden: „Ihr sollt mir ein Königreich von Priestern und ein heiliges Volk sein“ (2Mo 19,6).
    Nun, im Kirchenzeitalter, werden die Gläubigen als königliche Priesterschaft, das heilige Volk, das Volk des Eigentums bezeichnet. Petrus gebraucht für die Christen den Begriff „heilige Priesterschaft“ (1 Petrus 2,5) und „königliche Priesterschaft“ ( 1 Petrus 2,9; vgl. Offb 1,6). Die Wendung „Volk des Eigentums“ ist eine freie Wiedergabe der griechischen Worte eis peripoiEsin, wörtlich „zur Bewahrung“ (vgl. auch Hebräer 10,39). Die Christen sind ein besonderes Volk, weil Gott sie für sich bewahrt hat. Die Beschreibung der Kirche ähnelt damit zwar derjenigen Israels im Alten Testament, doch es gibt keinerlei Anzeichen dafür, daß sie an die Stelle Israels getreten ist und die nationalen Verheißungen Israels, die im Tausendjährigen Reich erfüllt werden, auf sie übertragen wurden. Der Apostel gebraucht hier einfach ähnliche Begriffe für ähnliche Sachverhalte. So wie Israel „das auserwählte Geschlecht, die königliche Priesterschaft, das heilige Volk, das Volk des Eigentums“ war, so sind jetzt die Gläubigen „auserwählt“, haben priesterliche Funktionen, sind heilig und Gottes Eigentum. Doch Ähnlichkeit bedeutet noch nicht Gleichheit.
    Gottes Plan in der Erwählung der Gläubigen zu seinem Volk ist es, daß sie verkündigen … die Wohltaten dessen, der sie berufen hat. Statt „Wohltaten“ könnte man auch „hervorragende Eigenschaften“, „außergewöhnliche Qualitäten“ oder „Tugenden“ (aretos; das Wort taucht nur viermal im Neuen Testament auf; Phil 4,8; 1 Petrus 2,9; 2 Petrus 1,3.5) schreiben. Die priesterlichen Gläubigen sollen so leben, daß das Wesen ihres himmlischen Vaters in ihrer Lebensführung zum Ausdruck kommt. Sie sollen die Herrlichkeit und Gnade Gottes bezeugen, der sie von der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht berufen hat. Petrus (1 Petrus 2,10) macht diesen Satz mit einem Zitat aus Hosea (1 Petrus 2,25) deutlich. „Finsternis“ ist ein Bild für die Zeit, in der die jetzigen Christen noch Heiden waren und nichts von Gottes Heilsplan wußten (vgl. Kol 1,13), als sie „nicht ein Volk“ waren und nicht in Gnaden lebten. Nun aber, wo sie in Gnaden sind, sind sie „Gottes Volk“ und erleuchtet von einem „wunderbaren Licht“. Die Praxis der Heiligung, in der das Volk Gottes als heilige und königliche Priesterschaft dient, seinem Herrn geistliche Opfer bringt und seine Herrlichkeit preist, ist die rechte Antwort auf die Gnade (vgl. 1 Petrus 1,13), die diesen Menschen zuteil wurde.

    Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

    Der ganze Gegensatz zwischen Glaubenden und Unglaubenden wird noch einmal deutlich, wenn Petrus jetzt den Gemeinden ihren Stand vor Augen stellt, was sie wirklich sind durch und in Christus. Dabei wird das Wort »Volk« in dreifacher Ausprägung zur Kennzeichnung der Gemeinde des neuen Bundes gebraucht:
    a) »Ihr seid das auserwählte Geschlecht.« »Geschlecht« meint im Griechischen das Volk von seiner Abstammung her. Christen haben die gleiche Abstammung, den gleichen Vater, sind gezeugt aus dem unvergänglichen Samen des Wortes Gottes (vgl. 1,23). Das alles beinhaltet das Wort »auserwählt«.
    b) »Ihr seid…das heilige Volk.« Das griechische Wort »Volk« bezeichnet Menschen der gleichen Zugehörigkeit, Kultur und Lebensweise. Die Christen sind »heilig«, abgesondert für den selben Herrn. Sie leben in der Heiligung, richten ihr ganzes Denken, Wollen und Handeln auf ihren Herrn Jesus Christus aus. Dabei sind sie Volk Gottes nicht als Volk unter anderen Völkerschaften. Sie sind »die königliche Priesterschaft«. Ihr Handeln und Sein ist nach oben, vertikal ausgerichtet. »Volk« meint hier keine soziologische Größe, sondern eine geistliche Größe. Christen sind »königlich«, denn sie sind Bürger des Königreiches Jesu Christi, das nicht »von dieser Welt ist« (vgl. Joh 18,36), sich aber in dieser Welt entfaltet und gebaut wird. Sie sind eine »Priesterschaft«, tun Priesterdienst, d. h. sie dienen vor Gott für die Welt in aufhaltender Fürbitte und stehen vor der Welt, um ihr Gottes Weisung und Evangelium anzusagen.
    c) »Ihr seid das Volk des Eigentums.« Dieser griechische Begriff meint das Volk, das dieselben Ziele hat. Mit »Volk des Eigentums« (eigentlich »Volk zum Eigentum«) ist die Zielrichtung angegeben. Die Gemeinde ist unterwegs, um in Gottes Ewigkeit ganz mit ihrem Herrn vereint zu sein. Doch ist sie schon hier »Eigentum« Gottes, nämlich das Werk, das Jesus Christus »errettet« hat, freigekauft und damit für sich »erworben« hat (so die griechischen Wortbedeutungen). Für sie gilt: »Ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein« (Jes 43,1).
    Hinter diesen Kennzeichnungen der christlichen Gemeinde als »auserwähltes Geschlecht«, »heiliges Volk« und »Volk des Eigentums« stehen atl. Gottesworte an Israel (vgl. 2 Mo 19,5f; Jes 43,20f). Die Gemeinde des neuen Bundes tritt also mit in die Stellung Israels ein. Allerdings tritt sie nicht an Israels Stelle, denn das atl. Gottesvolk ist von Gott nicht verworfen, sondern bis zum Ende der Zeit zurückgestellt. Wir sind eingepfropfte Zweige am Baum Israel (so drückt es Paulus aus, vgl. Röm 11,17, 25f).

    Das neue Gottesvolk steht im Dienst seines Herrn: »…daß ihr verkündigen sollt die Wohltaten.« Christen sind Zeugen ihres Herrn und rufen vor den Menschen die »Wohltaten« ihres Herrn einladend aus. Das griechische Wort »Wohltaten« kann mit »Herrlichkeit, Stärke, Machttat« wiedergegeben werden. Dahinter steht Jesaja 43,21, Israel soll Gottes Ruhm verkündigen. Und diese »Machttat« Gottes gipfelt eben darin, daß er uns »berufen hat von der Finsternis«. »Finsternis« ist der Zustand des »alten« Menschen, ist der »Schatten des Todes« (vgl. Ps 107,10; Jes 42,7; 58,10; 60,2; Mt 4,16; Lk 1,79; Joh 1,5; 8,12; 2 Kor 4,6; Eph 5,8; Kol 1,13; 1 Thes 5,4; 1 Jo 2,8, 11). Daraus hat Gott durch Jesus Christus – das Licht der Welt – uns herausgerufen »zu seinem wunderbaren Licht«, »wunderbar«, denn es ist und bleibt das Gotteswunder, daß Tote zum Leben kommen können, daß Finsternis hell werden kann, daß Menschen im Glauben an Jesus Christus gerettet werden für Zeit und Ewigkeit.

    Edition C Bibelkommentar

    Im fünften Punkt schließt Petrus seine Diskussion zum Thema Jesus als Stein des Anstoßes und Fels des Ärgernisses mit der Position des Überrestes ab und macht drei Beobachtungen.

    Die erste Beobachtung ist, dass es vier verschiedene Charakterisierungen der Position der jüdischen Gläubigen im Gegensatz zu Israel als Ganzes in Vers 9a gibt: Aber ihr seid ein auserwähltes Geschlecht, eine königliche Priesterschaft, eine heilige Nation, ein Volk zum eigenen Besitz Gottes.
    Erstens sind sie ein auserwähltes Volk, dies basiert auf Jesaja 43:20; zweitens sind sie ein königliches Priestertum, dies basiert auf Hebräer 7:1-28; drittens sind sie eine heilige Nation, dies basiert auf Exodus 19:6; und viertens sind sie ein Volk für Gottes eigenen Besitz, dies basiert auf Deuteronomium 7:6; 14:2; 26:18; Jesaja 43:21; und Maleachi 3:17.

    Viele Lehrer nehmen diese Verse und wenden sie auf die Gemeinde als Ganzes an, aber das ist eine falsche Anwendung. Petrus schreibt hier speziell an jüdische Gläubige. Er sagt, dass Israel als Nation, Israel als Ganzes, versagt hat, aber die jüdischen Gläubigen haben nicht versagt. Die Gemeinde ist keine Rasse; sie setzt sich aus Mitgliedern aller verschiedenen Rassen zusammen. Die Gemeinde ist keine Nation; sie setzt sich aus Einzelpersonen aus jeder Nation zusammen; tatsächlich wird die Gemeinde in Römer 10,19 als keine Nation bezeichnet. Die Gemeinde ist keine Rasse, aber die jüdischen Gläubigen sind eine Rasse, und sie bilden das Israel Gottes. Also geht es in diesen Versen wieder um die Stellung und den Status der jüdischen Gläubigen im Gegensatz zu den jüdischen Ungläubigen.

    Die zweite Beobachtung ist der Zweck der Berufung des Überrestes in Vers 9b: damit ihr die Vorzüge dessen zeigt, der euch aus der Finsternis in sein wunderbares Licht gerufen hat.
    Der Hintergrund dieses Verses ist ein Verweis auf Jesaja 43:20-21. Das griechische Wort für „vorzeigen“ bedeutet „weithin bekannt machen“. Es bezieht sich auf die Verkündigung einer Botschaft an Außenstehende. Das unterstreicht ihre evangelistische Funktion: die Nachricht von Gottes Vorzügen oder Gottes Eigenschaften zu verbreiten. Er ist derjenige, der sie berufen hat, was sich auf den Punkt ihrer Errettung bezieht. Sie wurden aus der Finsternis, dem Reich des Satans, in sein wunderbares Licht, die Schechinah-Herrlichkeit, gerufen.

    Arnold Fruchtenbaum – Das Buch 1 Petrus

    zwei Mannschaften

    Niemand kann zwei Herren dienen; denn entweder wird er den einen hassen und den anderen lieben, oder er wird einem anhangen und den anderen verachten. Ihr könnet nicht Gott dienen und dem Mammon.
    Elberfelder 1871 – Matthäus 6,24

    »Niemand kann zwei Herren zugleich dienen. Er wird den einen vernachlässigen und den andern bevorzugen. Er wird dem einen treu sein und den andern hintergehen. Ihr könnt nicht beiden zugleich dienen: Gott und dem Geld.
    Gute Nachricht Bibel – Matthäus 6:24

    «Niemand kann gleichzeitig zwei Herren dienen. Wer dem einen richtig dienen will, wird sich um die Wünsche des andern nicht kümmern können. Genausowenig könnt ihr zur selben Zeit für Gott und das Geld leben.
    Hoffnung für alle – Matthäus 6,24

    Die Schlußfolgerung die in Vers 25 lesen, hatten wir ja schon betrachtet
    Wir können also in einer „christlichen Zeitschrift“ nicht gleichzeitig um Spenden betteln und gleichzeitig auf Jehovah schauen. Wir können nicht gleichzeitig auf den Christus schauen, und gleichzeitig an „menschlichen Vertretern“ glauben. Wir können nicht gleichzeitig große Pläne machen und auf Jehovah vertrauen. Wir müssen uns entscheiden – in welchem Team wir spielen oder für welches Team wir jubeln!


    (Lk 12,33-34; 11,34-36; 16,13) Auch die Haltung zum Reichtum ist ein Barometer für die Gerechtigkeit. Die Pharisäer glaubten, daß der Herr es denen, die er liebte, materiell gutgehen ließ. Sie wollten unbedingt große Schätze auf Erden ansammeln. Doch diese irdischen Schätze sind vergänglich (die Motten fressen die Kleider, und der Rost zerstört Metall; vgl. Jak 5,2-3) und können geraubt werden, wohingegen Schätze im Himmel nie verlorengehen.
    Die irrige Auffassung der Pharisäer rührte daher, daß ihre geistlichen Augen böse waren (Mt 6,23). Sie sahen nur auf Geld und Reichtum und lebten dadurch in geistlicher Finsternis. Sie waren so sehr Sklaven ihrer Geldgier, daß sie ihren wahren Herrn, Gott, darüber vergaßen. Das Wort „Mammon“ kommt von dem aramäischen Wort für „Reichtum oder Eigentum“, mamOna.

    Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

    Es gibt zwei Herren: Jehova Gott, der Herr über alle, die Gerechtigkeit herbeisehnen; und der Teufel, der Herr über Gottes Gegner. „Niemand kann zwei Herren dienen; denn entweder wird er den einen hassen und den anderen lieben, oder er wird einem anhangen und den anderen verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.“ (Matthäus 6:24) Wisset auch, dass es möglich ist, Satan zu dienen, ohne es zu erkennen.

    Wachtturm Oktober 1950

    Zur Ausübung wahrer Gerechtigkeit gehört auch die richtige Einstellung zum Geld (Matthäus 6,19-21). Geld ist nicht etwas, das um des Hortens willen gehortet werden sollte. Vielmehr sollte Geld auf richtige Weise verwendet werden, um das zu kaufen, was benötigt wird, und um Sicherheit für die Familie zu schaffen.
    Es ist nichts falsch daran, ein Sparkonto zu haben. Wenn jedoch Geld zur alles verzehrenden Leidenschaft wird und das Sparkonto zur Sicherheit einer Person wird, dann dient der Gläubige dem Herrn nicht mehr so, wie er es sollte. Das Prinzip in Bezug auf Geld ist, dass ein Mensch nicht zwei Herren dienen kann. Entweder man dient Gott oder dem Mammon. Der Begriff „Mammon“ ist ein Lehnwort aus dem mischnaischen Hebräisch und bedeutet „Geld“, „Reichtum“, „Besitz“ und möglicherweise „das, worauf man vertraut“. Es ist ein Begriff, der sich auf alles bezieht, was diese Welt materiell zu bieten hat. Vermes erklärt:
    Der hebräische Begriff mamon, oder wahrscheinlicher das aramäische mamona, war in der Zeit Jesu weit verbreitet. Der galiläische heilige Mann des ersten Jahrhunderts n. Chr., Hanina ben Dosa, soll mamon gehasst haben, sowohl seinen eigenen als auch den, der anderen gehörte (vgl. Mekh zu Exod. 18,21). Tatsächlich wird er manchmal als ein Mann beschrieben, der in selbst auferlegter Armut lebte .

    Man ist entweder ein Diener Gottes oder ein Diener des Materialismus, aber man kann nicht ein Diener von beidem sein. Wenn wir dem Materialismus dienen und wenn materielle Dinge die Grundlage für unsere Sicherheit sind, dann sind wir nicht Gottes Diener. Gott ist nicht der Herr; der Mammon ist der Herr. Wenn wir andererseits wirklich Gott dienen und unsere Sicherheit in Ihm finden, werden wir ein richtiges Gleichgewicht in Bezug auf materielle Güter haben. Wir werden wissen, wie wir mit dem Geld umgehen, das uns anvertraut ist. Wir werden ein richtiges Gleichgewicht halten zwischen dem, was Gott für unsere Familien, die Gegenwart und die Zukunft bereitgestellt hat, und der Anhäufung von Reichtum.

    Arnold Fruchtenbaum – Jeschua – Das Leben des Messias aus einer messianisch-jüdischen Perspektive

    Mammon, deutsch: Reichtum, Schatz; wie Abba, Amen usf., ein aramäisches Wort, das die Evangelien unübersetzt lassen in Erinnerung an den eigentümlichen Gebrauch, den Jesus von demselben in seinen Reden machte (vgl. Mt. 6, 24; Lu. 16, 9. 11. 13). Es ist in dem Worte alles zusammengefaßt, was unser irdisches Eigentum ausmacht, sei es klein oder groß, und Jesus denkt dabei an den Wert, den wir unsrer Habe zuschreiben, an die Macht, die sie über uns besitzt. Der M. ist ein Herr, auf den der Mensch beständig Rücksicht nimmt, für den er arbeitet, dem er oft sein ganzes Leben willig zum Opfer bringt. Und Jesus weiß wohl, wie schwer es uns wird, auch dann, wenn wir in Gott unsern Herrn gefunden haben, nun nicht mehr durch die Rücksicht auf unsre Habe uns regieren zu lassen. Er sagt uns darum ernst, daß der Mensch nur einen Herrn haben kann und es darum, wenn wir Gott zum Herrn haben wollen, zu einer Lösung kommen muß nicht von unsrer Habe, wohl aber von unsrer Gebundenheit an sie. Ungerecht nennt er den M. nicht nur in dem Falle, wenn er durch Diebstahl u. dgl. erworben ist. Er stellt dem ungerechten M. gegenüber das wahrhaftige Gut (Lu. 16, 11). Während wir in Gott einen treuen und gerechten Herrn haben, der uns nicht täuscht und nicht verläßt, ist der M. deshalb ungerecht, weil er uns betrügt; er spiegelt uns vor, wir seien reich, und läßt uns elend und arm; er macht uns für ihn arbeiten und das Ende ist ein verlorenes Leben, wie uns Jesus dies im Gleichnis vom reichen Manne zeigt. So lohnt uns der M. aber nur dann, wenn wir ihn unrichtig brauchen. Im Gleichnis vom ungerechten Haushalter hat Jesus den Jüngern den Weg gezeigt, wie sie auch aus dem M. einen bleibenden, ewigen Gewinn ziehen können, nämlich dann, wenn sie ihn nicht zum Herrn, sondern zum Knecht machen, welcher der gebenden Liebe dienen muß.

    Calwer Bibellexikon: Biblisches Handwörterbuch

    Auch bei Lukas 16,13 ist es klar, dass es sich um gottwidrige Geldgier handelt. Darum zieht man Mt 6,24 besser zu den Versen 19-23 als zum folgenden Abschnitt über das Sorgen.
    Der Spruch macht zwei Voraussetzungen. Die erste ist, dass jeder Mensch jemandem dient. Dient er nicht Gott, dann dient er dem Teufel oder speziell dem Geldteufel, dem »Mammon«. Mammon ist ein jüdisches Wort, das sich sogar im griechischen Text erhalten hat. Luther hat den Sachverhalt mit dem eindrücklichen Bild von Ross und Reiter ausgedrückt: Der Mensch ist das Ross, irgendjemand reitet ihn immer, entweder Gott oder der Teufel. Eine Möglichkeit, dass das Ross sich selbst reitet, gibt es nicht. Die zweite Voraussetzung ist, dass niemand auf längere Sicht »zwei Herren dienen» kann. Das Wort für »Herr« (griech. Kyrios, vgl. unser Kyrie eleison!) ist dasselbe, das anbetend für Jesus gebraucht wird. Vielleicht sind übermenschliche Herren gemeint. Im menschlichen Bereich ist es wohl möglich, zwei und mehr Herren zu haben (vgl. Apg 16,16ff.). Allerdings kann man auch dort nicht allen mit gleicher Liebe dienen.
    Das Wort markiert das Entweder-Oder, vor das wir gestellt sind. Entweder ganz Gott oder ganz ohne Gott: Anders geht es auf längere Sicht nicht. Der Zustand des Schwankens muss einmal ein Ende finden. Im Grunde gehört dieses Wort Jesu zum 1. Gebot: »Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.« Eine Nebenregierung des Geldgötzen duldet Gott nicht.

    Mit diesem Satz trifft Jesus einen empfindlichen Nerv des Menschen. Im erworbenen Geld betet er vermeintlich seine gewonnene Macht an und ist doch in den Banden eines übermenschlichen Götzen. So wenig Jesus – mit Ausnahme der seelsorgerlichen Situation in Mt 19,16ff.) – verlangt, auf jeden Besitz zu verzichten, so scharf sieht er doch die Gefahr des Reichtums (vgl. Lk 12,13ff.); Lk 16,19ff.).

    Übrigens hat Jesus den Satz, dass niemand zwei Herren dienen kann, in der Versuchungsgeschichte selbst durchgefochten (Mt 4,10).

    Gerhard Maier – Edition C

    Hier wird der Vergleich anhand von zwei Herren gemacht, Gott und Mammon. Es ist unmöglich beiden zu dienen und beide zu lieben. Der Versuch wird dazu führen, daß einer die Oberhand bekommt, und Finsternis ist das Ergebnis. Mammon steht für Reichtümer. Es war ein damals gebräuchlicher aramäischer Ausdruck. Der Beweggrund des Herrn in Seinem Dienst war einer: »Ich habe den HERRN stets vor mich gestellt« (Ps 16,8). Am Ende des Lebens Josuas bezeugte das Volk: »Fern sei es von uns, Jahwe zu verlassen, um anderen Göttern zu dienen!« (Jos 24,16). Für den Gläubigen besteht allezeit die Gefahr, daß seine Zuneigungen von anderen als göttlichen Dingen beansprucht werden. Lieben, hassen, das bedeutet größere und kleinere Liebe, wie in Lk 14,26 deutlich wird. An vielen Stellen wird diese Gefahr der Zwiespältigkeit genannt. In Jes 26,13 bekennt das Volk: »HERR, unser Gott, über uns haben Herren geherrscht außer dir«; aber es war fortan entschlossen, nur dem Herrn zu dienen: »Durch dich allein gedenken wir deines Namens« (Jes 26,13). Die Gemeinde in Laodizäa wollte reich werden, indem sie das beste aus beiden Welten begehrte. Der Herr verabscheut eine solche Haltung (Offb 3,17). Jakobus faßt zusammen: »Freundschaft der Welt ist Feindschaft wider Gott« (Jak 4,4).  

    Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt