Kategorie: Wissenschaft

Wie sehen die vollkommen Menschen aus?

Was ist DEINE Meinung? Wenn ich mich so in den „Bekanntenkreis“ umsehe, dann höre ich oft, dass DÜNN sein, SUPER wäre – und wenn ich mir dann diese Personen näher betrachte, so wird schnell klar, woher diese Meinung kommt: diese Personen sind meist mit Leuten befreundet, die auf „Jungstypen“ stehen. Das viele Modemacher und viele andere heute offen damit „umgehen“ auf Jungstypen zu stehen hat aber nichts mit Gesundheit zu tun? Ganz toll, wenn man Phädophile und andere in seiner Familie ein&ausgehen läßt – und dann natürlich auch deren Meinung übernimmt! Heute in der Welt gab es einen interessanten Artikel:

Dick und doof – oder rundum glücklich?

Von Michael Miersch 13. Oktober 2009, 17:56 Uhr

Übergewicht war früher ein Zeichen von Wohlstand, heute ist es sozialer Makel: Dicke haben einen schlechten Ruf und werden für arm, dumm und krank gehalten. Kein Wunder, dass Gesundheitspolitiker zum Kampf gegen das Übergewicht aufrufen. Doch Forscher zweifeln, ob Dicksein wirklich ungesund ist.

Dicke sind doof und haben Schulden. Als Forscher der University of California in Los Angeles das Gehirnvolumen von alten Leuten untersuchten, stellte sich heraus, dass die Übergewichtigen weniger im Kopf haben. Auch zwischen Überschuldung und Fettleibigkeit besteht ein klarer Zusammenhang, stellten Wissenschaftler des Mainzer Instituts für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin fest.

Dies sind nur zwei aktuelle Befunde aus Hunderten von Studien, Umfragen und Hypothesen die dem lesenden und fernsehguckenden Publikum seit Jahren den Appetit verderben. Zwei weitere Publikationen, die den ohnehin ruinierten Ruf rundlicher Menschen weiter nach unten ziehen.

Man muss schlank und sportlich sein, um Anerkennung zu finden. Wer dieser Norm nicht entspricht, gilt schnell als einer der sich gehen lässt und als hässlich sowieso. „Unsere gesamte Kultur hat sich dieser Obsession vollends verschrieben“, sagt die britische Psychoanalytikerin Susie Orbach. „der Körper als Selbstzweck rückte immer mehr in den Vordergrund.“

Die Männer der Wirtschaftswundergeneration trugen noch selbstbewusst ihr Wohlstandsbäuchlein vor sich her und präsentierten stolz ihre drallen Frauen. Damals war der Dicke in den Zeitungskarikatur der Reiche. Im 21. Jahrhundert ist es genau umgekehrt. Nirgends gibt es weniger Dicke, als unter den Konzernchefs und Managern. Übergewicht wurde zum Ausweis für niedrigen Sozialstatus. Über Dicke lachen selbst Leute, die ansonsten jeden Anflug von Diskriminierung akribisch vermeiden.

Doch man lässt die peinlichen Dicken nicht allein in ihrem Elend. Ein Heer von Ernährungsberatern, Psychologen und Medizinern kümmert sich um sie. Die Europäische Politik hat den verpönten Speck ganz oben auf ihre Agenda gesetzt.

Im September warnte die EU-Kommission, 22 Millionen Kinder in den Ländern der Union seien zu dick. Agrarkommissarin Fischer Boel plant Aufklärungskampagnen in allen 27 Mitgliedstaaten, die Schüler zum Obstessen und Sporttreiben anstiften sollen. Denn Übergewicht, so verkünden die Gesundheitspolitikerinnen im Einklang mit Frauenzeitschriften und der Diätindustrie, sei gefährlich. Dicksein führe zu zahlreichen Krankheiten und sei eigentlich selbst schon eine Krankheit. Daher müssten der Hang zum deftigen und süßen Essen von Kindesbeinen an bekämpft werden.

Nach einer Erhebung des Verbraucherministeriums aus dem Jahr 2004 seien ein Drittel aller Knaben und ein Viertel aller Mädchen in Deutschland zu dick. 2007 tischte die Deutsche Adipositas-Gesellschaft der Öffentlichkeit noch fettere Zahlen auf: 70 Prozent der Männer und 50 Prozent der Frauen seien übergewichtig.

England meldet 16 Prozent dicke Kinder, auch dort Anlass für hektische politische Aktivitäten. Das Sahnehäubchen der Statistik kommt aus den Vereinigten Staaten, wo angeblich nur noch ein Drittel der Bevölkerung Normalgewicht besitzt. Von dort heißt es, dass die Fettleibigkeit demnächst mehr Menschenleben kosten wird als das Rauchen.

Es schwabbelt offenbar global: Nach Schätzungen des amerikanische Agrar-Ökonomen Barry Popkin gibt es etwa eine Milliarde Übergewichtige der Welt, etwa gleich viele Menschen haben nicht genug zu essen, leiden Hunger.

Doch während das Problembewusstsein weiter aufgebläht wird und die Warnungen immer schriller klingen, schmilzt die wissenschaftliche Faktenbasis wie Butter in der Sonne. Übergewicht, sagt eine wachsende Zahl von Experten, mag ästhetisch misslich sein, gesundheitsschädlich ist es nicht.

„Da wird behauptet, 30 Prozent aller Erkrankungen seien ernährungsbedingt,“ sagt der Soziologe Friedrich Schrob, Autor des Buches „Dick, doof und arm?“, „dabei weiß niemand , wie eine Ernährung, diese vielen Krankheiten verhindern soll, eigentlich aussehen sollte.“

Diese Erkenntnis wird durch Studien erhärtet, die den zahlreichen der Dicksein-macht-krank-Veröffentlichungen der letzten Jahrzehnte widersprechen. Die Hamburger Gesundheitswissenschaftlerin Ingrid Mühlhauser und ihr Team wertete 42 Studien aus und veröffentlichten ihr Resultate 2009 im Deutschen Ärtzeblatt. Ergebnis: Menschen mit Übergewicht sterben nicht früher, nur schwere Fettleibigkeit verkürzt die Lebenszeit.

Bereits im November 2007 erklärte das amerikanische National Cancer Institute (NCI) und die Centers for Desease Control (CDC), dass leichtes Übergewicht die Sterblichkeitsrate senke. Die Gesundheitsdaten von zwei Millionen US-Bürgern wurden dafür ausgewertet. „Die Sterblichkeit war bei Untergewicht und Fettleibigkeit erhöht“, sagt die Forschungsleiterin Katherine Flegal vom CDC. „Unter Übergewichtigen gab es hingegen deutlich weniger Todesfälle als unter Normalgewichtigen.“ Zu den zahlreichen Krankheiten, die bei Pummeligen seltener auftraten, gehören Parkinson, Lungenkrebs und Alzheimer.

Herz- und Kreislaufprobleme waren allerdings ausgenommen. Doch selbst diese Ausnahme ist umstritten. Denn eine große Studie amerikanischer Herz- und Kreislaufspezialisten und Internisten, die 2006 in der Medizinzeitschrift „Lancet“ veröffentlicht wurde, räumt noch radikaler mit dem Mythos vom ungesunden Übergewicht auf.

Die Experten hatten 40 Forschungsarbeiten ausgewertet, die Daten von über 250.000 Patienten enthielten. Fazit: Übergewichtige sind nicht nur insgesamt gesünder, sonder sterben sogar seltener an Herz- und Kreislaufkrankheiten. Für die zweiten Lebenshälfte gilt: Körperfett erhöht die Lebenserwartung. Die Ursache dafür ist vermutlich, dass die Dicken im Krankheitsfall etwas zuzusetzen haben.

Riskant ist dagegen Untergewicht

Wer dick und gesund ist, sollte sich besser nicht zu Diäten zwingen. Denn radikales Abnehmen erhöht das statistische Risiko früher zu sterben, so die Forschungsresultate des dänischen Epidemiologen Thorkild Sørensen. Auch eine deutsch-schweizerische Studie an 1676 Herzpatienten, die im Sommer 2007 veröffentlicht wurde, bestätigt die verblüffenden Nachrichten aus Amerika und Dänemark. Ergebnis: Patienten mit normalem Körpergewicht weisen in den ersten drei Jahren nach einer Behandlung eine doppelt so hohe Sterblichkeitsrate auf wie Fettleibige.

Rund ist gesund – kann das wahr sein? Wenn sich die neueren medizinischen Erkenntnisse weiter erhärten, entfällt die Grundlage für Diätkampagnen, kalorienarme Schulspeisungen und behördliche Ernährungsratgeber. Ein bisschen mehr Skepsis hätte auch schon früher gut getan, denn die Datenlage ist keinesfalls so klar, wie uns die Schlankheitsprediger weismachen wollen.

Grundlage aller Statistiken ist der BMI (Body-Mass-Index). Der BMI wird errechnet, indem man das Gewicht eines Menschen durch seine Größe hoch zwei teilt. Ein BMI unter 19 bedeutet Untergewicht, der Normalbereich liegt zwischen 19 und 25, oberhalb dessen beginnt das Übergewicht.

Rund ist gesund – kann das wahr sein? Wenn sich die neueren medizinischen Erkenntnisse weiter erhärten, entfällt die Grundlage für Diätkampagnen, kalorienarme Schulspeisungen und behördliche Ernährungsratgeber. Ein bisschen mehr Skepsis hätte auch schon früher gut getan, denn die Datenlage ist keinesfalls so klar, wie uns die Schlankheitsprediger weismachen wollen.

Grundlage aller Statistiken ist der BMI (Body-Mass-Index). Der BMI wird errechnet, indem man das Gewicht eines Menschen durch seine Größe hoch zwei teilt. Ein BMI unter 19 bedeutet Untergewicht, der Normalbereich liegt zwischen 19 und 25, oberhalb dessen beginnt das Übergewicht.

„De facto“, sagt Knop, „gibt es keine wissenschaftliche gesicherten Erkenntnisse, die irgendeine der gängigen Ernährungsregeln abschließend belegen.“ Dennoch werden sie von Tausenden bis zur Selbstkasteiung befolgt. Das Ergebnis sind Magersucht, Ess-Brech-Sucht und Essstörungen aller Art, die seit einiger Zeit auch bei männlichen Jungendlichen zunehmen. Neueste Variante: Orthorexia nervosa – das krankhaft übertriebene Verlangen, sich gesund zu ernähren. Für viele Mädchen ist es heute die größte Horrorvorstellung so rund wie ihre Mütter zu werden.

Dick sein mag unschön sein, Magersucht endet nicht selten tödlich. Das Regiment der Diätgurus und Ernährungspädagoginnen ist nicht so wohltuend wie bunte Broschüren behaupten. Etwas läuft schief, wenn schon im Kindergarten Appetit nicht mehr als spontaner Impuls zugelassen wird und Essen nur noch als reflektierte und kontrollierte Handlungen stattfindet. „Eltern müssen versuchen, “ empfiehlt Susie Orbach, „ihren Kindern gegenüber den Körper nicht als das Feld darzustellen, über das Probleme gelöst werden können.“

Haben wir noch eine zweite Erde?

dpa Medlung von heute:

Drastischer Artenschwund
Wissenschaftler alarmiert

Die Welt wird nach Ansicht von Experten ihr selbst gesetztes Ziel verpassen, den Verlust der Artenvielfalt bis zum Jahr 2010 deutlich zu bremsen. „Veränderungen in Ökosystemen und der Verlust der Artenvielfalt haben sich weiter beschleunigt“, erklärte Professor Georgina Mace vom Londoner Imperial College im Vorfeld der Diversitas-Umweltkonferenz im südafrikanischen Kapstadt. Dazu treffen sich ab diesem Dienstag rund 600 Teilnehmer aus aller Welt. Das Ziel, den Artenschwund spürbar zu reduzieren, war 2003 auf einer Konferenz zur UN-Artenschutzkonvention beschlossen worden. Durch Missmanagement und wachsenden menschlichen Bedarf seien vor allem die im Süßwasser lebenden Organismen gefährdet.
Dramatische Lage im Süßwasser
Nach Ansicht von Professor Klement Tockner vom Berliner Leibniz- Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei befindet sich die Welt in diesem Bereich mittlerweile an der Schwelle zur Krise. Süßwasser-Ökosysteme enthielten rund 10 Prozent aller Tiere dieser Erde, darunter 35 Prozent aller Wirbeltiere. Dennoch seien sich nur die wenigsten Menschen des katastrophalen Rückgangs bei der Süßwasser-Artenvielfalt bewusst.

Dabei seien die Auswirkungen für sie immens, da die in Flüssen, Seen oder Feuchtgebieten lebenden Organismen mehr als andere Systeme unzählige Nebenfunktionen – etwa bei der Wasserreinigung – hätten. Betroffen seien vor allem die Regionen rund ums Mittelmeer, in Zentralamerika, Südostasien und China. Nach Schätzungen dürfte schon im Jahre 2025 kaum noch ein Fluss in China außerhalb von Flutzeiten das Meer mehr erreichen.

„Süßwasser-Ökosysteme werden die ersten Opfer des Klimawandels und des wachsenden Bedarfs für Wasservorräte sein“, mahnte Tockner im Vorfeld der Konferenz vom 13. bis 16. Oktober, bei der er seine Forschungsergebnisse präsentieren will. An ihr nehmen Experten aus den Bereichen Biologie, Umwelt und Soziales teil. Auf dem Treffen soll zudem nach Wegen gesucht werden, wie künftig wirtschaftliche Anreize zur Erhaltung der Artenvielfalt geschaffen und bessere Krisenvorhersagen getroffen werden können.

Tja, scheinbar ist die Lösung die die Bibel „vorschlägt“ die einzige Lösung!?!

Hast ne Krise ? Hier wird dir geholfen!?? = Praxis für Psychotherapie

Wer mich kennt, weiß wie ich zu „Praxis für Psychotherapie“ stehe.

Nun heute diese Medlung auf n-tv:

Samstag, 19. September 2009
Ein Toter, viele Verletzte in Berlin
Tödliche Therapie-Sitzung
Bei einer Therapiesitzung in Berlin ist ein Mann getötet worden. Elf weitere Menschen erlitten durch die Einnahme bisher unbekannter Substanzern teils schwere Vergiftungen. Ein 50 Jahre alter Arzt wurde als Tatverdächtiger festgenommen.

Die Opfer wurden ins Krankenhaus gebracht, zwei lagen am Abend im Koma. Die Mordkommission ermittelt. Die Polizei hatte zunächst von zwei Toten gesprochen.

In dem Haus in der Bertramstraße im Stadtteil Hermsdorf ist eine Praxis für Psychotherapie untergebracht. Auf dem Praxisschild bietet der Arzt Suchttherapie und „Hilfe bei spirituellen Krisen“ an. Nach Angaben von Nachbarn war die Familie des Therapeuten zu Jahresanfang in das Haus eingezogen. Der Tatort wurde abgeriegelt. Hermsdorf ist eine ruhige, eher bürgerliche Gegend im Norden Berlins.

Am Nachmittag ging ein Rettungshubschrauber in der Nähe der Wohnstraße nieder. Das Grundstück ist zum Teil von einer hohen Hecke umgeben, dahinter liegen Kinderspielzeug und ein Schutt-Container. Die Nachbarn zeigten sich fassungslos. „So was hier in unserer Gegend“, sagte einer. Ein Nachbar von gegenüber berichtete: „Sie waren immer nett.“ Auf dem Klingelschild stehen mehrere Namen.

Während die Beamten auf die Ermittler der Mordkommission warteten, blieben immer wieder Anwohner stehen, die ihre Hunde spazieren führten. Wo sich die Kinder der Familie aufhalten, war unklar, ebenso, ob die Frau des Arztes und Praxis-Mitinhaberin an der Sitzung beteiligt war.

dpa

Zum Lügen geboren

In der Zeitung „Die Welt“ erschien vor einigen Tagen ein interessanter Artikel:

Zum Lügen geboren
Von Elke Bodderas 15. August 2009, 04:00 Uhr

Ehrlichen Menschen fällt es nicht schwer, die Wahrheit zu sagen. Im Gegenteil: Es ist für sie das Naheliegende. Stehen sie vor der Wahl, sich ehrlich zu verhalten oder einen Vorteil zu erschummeln, spielt sich in ihrem Kopf kein Konflikt ab, wie Neurologen jetzt verkünden.

Ehrlichen Menschen fällt es nicht schwer, die Wahrheit zu sagen. Im Gegenteil: Es ist für sie das Naheliegende. Stehen sie vor der Wahl, sich ehrlich zu verhalten oder einen Vorteil zu erschummeln, spielt sich in ihrem Kopf kein Konflikt ab, wie Neurologen jetzt verkünden. Die Forscher schauten den Gehirnen von 35 Freiwilligen beim Lügen zu. Bei jenen, die ohnehin zu kleinen Unehrlichkeiten neigen, beobachteten sie rege Aktivität im präfrontalen Cortex, einem Kontrollzentrum im Gehirn, wie sie in „PNAS“ berichten. Die Harvard-Forscher Joshua Greene und Joseph Paxton ließen ihre Probanden an einem Spiel teilnehmen, bei dem sie den Ausgang eines Münzwurfs vorhersagen sollten.

Ein Treffer wurde mit Geld belohnt. Das konnte man sich auch erschwindeln – wenn die Spieler nur vorgaben, mit ihren Prophezeiungen richtig zu liegen. Während der Tests schauten die Forscher den Kandidaten mittels Magnetresonanz in den Kopf: Bei ehrlichen Naturen blieb das Hirn ruhig, keine Regung deutete auf einen inneren Zwiespalt hin. Anders bei gewohnheitsmäßigen Lügnern: Hier focht der Kopf offenbar einen Wettstreit zwischen Wahrheit und Lüge aus – im präfrontalen Cortex war immer etwas los. eb

Gut das der Schöpfer all denen die nicht nur in diesem Zwiespalt leben, sondern auch noch für die falsche Entscheidung emfänglich sind, ein fürallemal ein Ende bereitet. So haben es die ehrlichen Menschen einfacher.

Schwindler verraten sich durch ihre Handschrift

Schade, dass bei Gericht und bei der Polizei diese Möglichkeiten in der Bundesrepublik nicht genutzt werden! Sonst wären nicht soviele Fehlurteile nötig.

Diese Meldung kommt von wissenschaft.de

Lügendetektor erkennt unehrliche Buchstaben

Schwindler verraten sich durch ihre Handschrift

Eine neue Generation von Lügendetektoren könnte schon bald das Schriftbild potenzieller Lügner genauer unter die Lupe nehmen: Menschen, die nicht die Wahrheit schreiben, verraten sich durch ihre Schrift, haben Forscher herausgefunden. Durch das Erfinden und Aufrechterhalten einer Lüge wird ein Teil des Gehirns beansprucht, der dann nicht mehr für die Schreibtätigkeit zur Verfügung steht. Die Beeinträchtigung ist nicht so gravierend, dass ein Lügner gar nicht mehr schreiben könnte, aber genügt, dass mehrere Details nicht mehr mit dem normalen Schriftbild übereinstimmen.

Menschen sind fähig, mehrere Dinge gleichzeitig auszuüben, zum Beispiel Kochen und Sprechen, oder Lügen und Schreiben. Laut den Forschern hat dieses sogenannte Dual-Tasking aber seine Grenzen: Wenn die eine Aufgabe zu komplex wird, leidet die Ausführung der anderen darunter. Genau das verrät einen Lügner. Er muss sich eine Lüge ausdenken, sie überzeugend formulieren, ständig darauf achten, dass er sich nicht verrät, die Reaktion seines Publikums kontrollieren und außerdem die Wahrheit unterdrücken, die er ja kennt und die er intuitiv auch äußern würde.

Das trifft auch auf das Schreiben zu: Ein Teil des Gehirns ist hierbei mit Lügen beschäftigt und deshalb treten auch im Schriftbild kleine Unachtsamkeiten auf. Schreiben ist ab einem Alter von ungefähr zwanzig Jahren ein automatisierter Vorgang. Ein schreibender Mensch denke aktiv darüber nach, was er schreibt und wie er es formulieren will, aber nicht, wie groß ein A im Vergleich zum O sei, erklären die Wissenschaftler. Weil ein Lügner den automatisierten Prozess aber unterdrücke, müsse er einen größeren Teil der Schrift aktiv produzieren, was Veränderungen im Schriftbild nach sich ziehe.

Dies untersuchten die Forscher an 34 Studenten, die jeweils eine wahre und eine erfundene Begebenheit in wenigen Sätzen schildern und auf eine mit Sensoren ausgestattete Oberfläche schreiben sollten. Dann analysierten sie mit Computern Eigenschaften des Schriftbildes wie der mit dem Stift ausgeübte Druck, das Verhältnis von Länge und Höhe der Buchstaben oder die Flüssigkeit des Schreibvorganges. Sie fanden individuelle Unterschiede zwischen den wahren und falschen Schilderungen einer Person.

Darauf basierend könnten neue Lügendetektoren entwickelt werden. Die bisherigen arbeiten immer noch mit Elektroden, die dem Schwindler angeklebt werden. Bei Interpretation dieser Daten könnten sich viele Fehler einschleichen, wohingegen die Methode mit dem Schriftbild auch deshalb eindeutiger wäre, weil die verdächtige Person nicht genau wisse, wonach bei der Analyse gesucht wird, schließen die Forscher.

Gil Luria und Sara Rosenblum (Universität Haifa):Applied Cognitive Psychology (doi: 10.1002/acp.1621).

ddp/wissenschaft.de – Martina Bisculm

bewmerkenswert, dass Menschen das nicht leisten: siehe diese Meldung von 2002

Menschen mit Intuition erkennen Lügner schlecht

Forscher: Intuitive schauen auf die falschen Signale

Intuition hilft wenig, wenn es darum geht, Lügner zu entlarven. Zu diesem Schluss kamen britische Psychologen auf dem Jahrestreffen der British Psychological Society in Blackpool. Wie der „New Scientist“ berichtet, zeigten die Untersuchungen der Psychologen, dass Menschen die besonders auf ihren Instinkt vertrauen, Lügner schlechter erkennen als andere.

Paul Seager von der Universität Central Lancashire und seine Kollegen hatten 200 Freiwilligen Videoaufnahmen gezeigt, in denen Menschen über ihre angeblichen Lieblingsfilme oder ihre favorisierten Entspannungstechniken Auskunft gaben. Anschließend sollten die Betrachter entscheiden, ob die aufgezeichneten Personen logen oder nicht. Zudem sollten sie angeben, ob sie glaubten, die Lügner „intuitiv“ erkannt zu haben. Wie sich zeigte, schnitten jene Probanden, die meinten sich auf ihren „guten Instinkt“ verlassen zu können, schlechter ab, als jene, die sich weniger auf ihren Instinkt beriefen. „Mit Intuition“ wurden knapp 60 Prozent der Lügen entlarvt, „ohne“ waren es immerhin fast 70 Prozent.

Eine mögliche Erklärung könnte sein, dass die „Intuitiven“ sich auf die falschen Signale konzentrierten, spekuliert Paul Seager. Beispielsweise würde oft fälschlicherweise angenommen, fehlender Augenkontakt oder ein ausweichender Blick seien typische Anzeichen einer Lüge. Die weniger Intuitiven, so der Psychologe, achteten wahrscheinlich eher auf den Inhalt des Gesagten. Vielleicht hätten sie auch die echten Lügenmerkmale besser erkannt. So sei etwa wissenschaftlich erwiesen, dass Menschen beim Lügen ihre Arme und Beine weniger bewegten.

Das Fazit des Psychologen: Wer Lügner entlarven will, sollte weniger seinen Instinkten trauen, sondern sich besser über die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse informieren und so die richtigen Signale deuten.

Irina Lorenz-Meyer

Wenn der Pilot einen Fehler macht

…dann gibt es häufig eine Nachricht, wie viele Menschen gestorben sind. Aber wer hat „Achtung“ vor einem Piloten?
Andere Menschen verlangen „Achtung“ und stellen sich oft auf Gottes Platz – und machen ungestraft Fehler!?!

Diese Meldung kam gerade auf n-tv. Nicht nur Lesenswert sondern vom Inhalt auch selbst so erlebt.

„Genügend eigene Sachkunde“
Justizskandale und ihre Ursachen
Es passiert immer wieder, dass unschuldige Menschen verurteilt werden und ins Gefängnis gehen. Die dort verlorenen Jahre können nicht mehr aufgeholt werden. Aber wie kann es dazu kommen, dass Menschen zu Unrecht verurteilt werden?

Für Sabine Rückert ist es erschreckend leicht, im Gefängnis zu landen. Und zwar als Unschuldige, als Opfer eines Justizirrtums. „Das sind keine bedauerlichen Einzelfälle, sondern das ist ein richtiges Problem“, ist die Gerichtsreporterin der Wochenzeitung „Die Zeit“ überzeugt. Zig verlorene Jahre hinter Gittern können die Folge sein, der berufliche und soziale Ruin. Doch wie kommt es zu solchen Fehlurteilen – und wie könnten sie verhindert werden?

Die Justiz kann sich irren, natürlich. Alles andere wäre eine „geradezu naive Vorstellung“, sagte der Kieler Psychologie-Professor und Gutachter Günter Köhnken bei der Rechtspsychologie-Tagung „Auf der Suche nach der Wahrheit“ im hessischen Gießen. Bei den Ursachen für Fehlurteile wisse er gar nicht, „wo ich anfangen und wo ich aufhören soll“. Dass sich manche Gerichte sogar bei psychologischen Beurteilungen – etwa zur Frage, wie zuverlässig die Aussage eines Augenzeugen ist – „genügend eigene Sachkunde“ attestieren, hält Köhnken für ein riesiges Manko. Und wundert sich zudem, „mit welcher fast grenzenloser Naivität falsche Geständnisse verwendet werden“.

Akribisch arbeiten – fast unmöglich
Der Vorsitzende Richter am Oberlandesgericht Frankfurt, Christoph Gebhardt, macht einerseits Mängel beim juristischen Wissen für Justizirrtümer verantwortlich: „Da kennt jemand das Recht nicht.“ Das reiche von „leichter Fahrlässigkeit“, wie Gebhardt im Juristenjargon sagt, bis hin zum „bedingten Vorsatz“ – dass nämlich Akten einfach nicht gelesen werden. Dazu komme das Problem der „unzureichenden Sachaufklärung“: Die Ermittler ordneten Erkenntnisse häufig schlicht in ihr – frühes – Bild von der Tat ein. „Dagegen hilft nur, akribisch am Sachverhalt zu arbeiten“, sagt Gebhardt.

Der Frankfurter Oberstaatsanwalt Klaus Pförtner sieht vor allem die „Berge von Arbeit“ in der Justiz als Hauptschuldigen. Die „unmöglichen Zustände in der Strafjustiz“ ließen es gar nicht zu, „akribisch jede Akte zu bearbeiten“. Und auch die öffentliche Meinung spiele eine Rolle: „Der Stammtisch erwartet keinen Freispruch, sondern dass ein Richter zupackt.“

Opferaussagen oberflächlich behandelt
Doch selbst innerhalb der Justiz scheint das Thema umstritten – abhängig von der Rolle der Beteiligten. Als Pförtner betont, dass es seiner Meinung nach „gar nicht so sehr viele“ Justizirrtümer gebe, kommt es prompt zu einer heftigen Auseinandersetzung mit dem Hamburger Verteidiger Johann Schwenn. Wie Pförtner diese Behauptung belegen wolle?, poltert der Anwalt. Schließlich würden in Deutschland Jahr für Jahr etwa 90 für falsch erkannte Urteile aufgehoben. Als Verteidiger beklagt Schwenn vielmehr eine Art „Coaching“ von Opfern, um vor Gericht glaubwürdiger zu wirken, als Gefahr bei der Wahrheitsfindung.

Auch die Journalistin Rückert kritisiert die Beurteilung von Opferaussagen als „häufig sehr oberflächlich“. Den wahren Motiven gingen oft weder Psychologen noch Juristen auf den Grund: „Ich habe immer wieder erlebt, dass unter der offensichtlichen Motivlage eine ganz andere lag.“ Nach der Recherche für ihr Buch „Unrecht im Namen des Volkes: Ein Justizirrtum und seine Folgen“ sei sie überzeugt, dass es Fehlurteile vor allem bei Sexualstraftaten gebe und bei Prozessen, in denen Aussage gegen Aussage stehe.

Der Gießener Psychologie-Professor Siegfried Sporer hält generell mehr Skepsis bei Aussagen in Gerichtsverfahren für angebracht: „Wir glauben Aussagen zu viel, ob irrtümlichen oder gelogenen.“ Doch trotz aller Kritik: Wenn er je Verdächtiger wäre, betonte Sporer, dann lieber im deutschen Rechtssystem als im amerikanischen. „In den USA kann doch relativ viel schiefgehen.“

Julia Ranniko, dpa

Nun – dann doch lieber einen barmherzigen und gerechten Richter – wenn möglich einen himmlischen, der sich auch seiner Taten bewußt ist!

Der Blinddarm – ein Beweis, dass es keinen/einen Schhöpfer gibt?

Auf wissenschaft.de gefunden:
Er hat also nicht nur einen Zweck, sondern ist nicht nur beim Menschen vorhanden! Was lernen wir daraus?

24.08.2009 – Biologie
Rehabilitation eines verkannten Organs

Blinddarm-Wurmfortsatz kommt häufiger vor und ist älter als gedacht

Der Wurmfortsatz des Blinddarms, auch Appendix genannt, ist wohl doch mehr als ein kümmerlicher Überrest eines früher einmal funktionierenden Organs: Er kommt im Tierreich nicht nur viel häufiger vor als bislang angenommen, er existiert auch schon seit mindestens 80 Millionen Jahren und ist damit weit älter als gedacht. Das berichten US-Forscher, die nach den evolutionären Wurzeln des Blinddarm-Anhängsels gesucht und dazu die Wurmfortsätze bei verschiedenen Tieren verglichen haben. Erst vor zwei Jahren hatte das gleiche Team übrigens die Funktion des Wurmfortsatzes entdeckt: Er gewährt Darmbakterien während einer Durchfallerkrankung Zuflucht, so dass sie anschließend den Darm schnell neu besiedeln können. Dass der Mensch trotzdem ohne ihn leben kann, verdankt er vermutlich den extrem verbesserten hygienischen Bedingungen, schreiben die Wissenschaftler.

Im Lauf der Evolution wurde der Appendix mindestens zweimal erfunden, schließen William Parker und sein Team aus ihren Ergebnissen: einmal bei den australischen Beuteltieren und einmal bei einem der gemeinsamen Vorfahren von Ratten, Lemmingen, einigen anderen Nagern, vielen Primaten und dem Menschen. Schon das spricht ihrer Ansicht nach gegen die von Charles Darwin geäußerte These, der Appendix sei der verkümmerte Rest eines größeren Organs, das von mittlerweile ausgestorbenen Tieren für ihre Verdauung genutzt wurde. Auch eine weitere Tatsache lässt sich laut der Forscher nicht mit Darwins Idee in Einklang bringen: Viele Tiere besitzen auch heute noch einen großen, zum Verdauen genutzten Blinddarm und verfügen trotzdem über einen Appendix, wie etwa Lemuren, viele Nagetiere und eine Gleithörnchenart.

Darwin habe auch bei der Annahme geirrt, die häufig auftretende Entzündung des Wurmfortsatzes, meist fälschlich als Blinddarmentzündung bezeichnet, gehe auf ein fehlerhaftes Design des Organs zurück, erklären die Wissenschaftler. Ihrer Ansicht nach ist es vielmehr das heutzutage vor allem in den Industrieländern total unterforderte Immunsystem, das für die Entzündungen verantwortlich ist. „Die kulturellen Veränderungen haben unserem Immunsystem zu wenig Arbeit und zu viel freie Zeit beschert – ein Rezept für Ärger“, formuliert es Studienleiter Parker.

Da es in den Industrieländern dank der verbesserten Hygienebedingungen zudem kaum noch schwere Durchfallerkrankungen gibt, ist der Wurmfortsatz zumindest dort mittlerweile überflüssig geworden. Das könne erklären, warum Menschen zumindest in diesen Ländern problemlos ohne den Appendix überleben können, so die Forscher.

William Parker (Duke-Universität in Durham) et al.: Journal of Evolutionary Biology, Online-Vorabveröffentlichung, doi: 10.1111/j.1420-9101.2009.01809.x

ddp/wissenschaft.de – Ilka Lehnen-Beyel