Kategorie: Wissenschaft

Kann Arthrose bald geheilt werden?

nature

dpa meldete gestern

Neue Hoffnung für Arthrose-Patienten
© 17.8.2009 – 12:34 Uhr

Münster/Hannover (dpa) – Hoffnung für Arthrose-Patienten: Ein deutsch-koreanisches Forscherteam hat in Tierversuchen einen Auslöser von Gelenkverschleiß entdeckt und zugleich einen Therapieansatz gefunden.

Bei Arthrose bildet sich die Knorpelsubstanz der Gelenke zurück, zugleich können Knochen-Wucherungen um die Gelenke herum entstehen. Dies ist oft mit starken Schmerzen und Bewegungseinschränkungen verbunden. Die Wissenschaftler aus Münster, Hannover, Hamburg und Seoul haben ein Eiweiß auf den Knorpelzellen von Mäusen ausgemacht, das Arthrose auslöst. Die Ergebnisse der Studie sind im Fachjournal «Nature Medicine» veröffentlicht.
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In einem zweiten Schritt wurde das aggressive Eiweiß mittels eines Antikörpers ausgeschaltet: «Dieser hemmt und blockiert das Eiweiß, so dass die Mäuse keine Arthrose mehr entwickelten», erläuterte Prof. Thomas Pap vom Institut für Experimentelle Muskuloskelettale Medizin der Universität Münster am Montag. Damit gebe es zum ersten Mal einen Ansatz, der die Ursachen des Gelenkverschleißes bekämpft und nicht nur die Symptome wie Schmerzen und Entzündungen (Arthritis). Zugleich bekamen gesunde Mäuse, denen vorbeugend Antikörper gespritzt wurden, auch im Alter keine Arthrose.

Auch wenn bis zur Anwendung beim Menschen noch Jahre vergehen könnten, könne mit den neuen Erkenntnissen der «gegenwärtige Stillstand» bei der medikamentösen Arthrose-Therapie bald überwunden werden, schreibt die Universität in der Mitteilung.

Laut Pap können Ärzte derzeit lediglich mit Medikamenten die Schmerzen und Entzündungen bei Arthrose-Patienten lindern. Aufhalten oder gar Zurückdrehen lässt sich der Gelenkverschleiß noch nicht. Am Ende des Leidensweges steht oft der künstliche Ersatz eines Gelenks durch eine Prothese. Neben dem persönlichen Leiden der Betroffenen ist die Arthrose-Behandlung auch ein Kostenfaktor: Die Volkskrankheit habe einen großen Anteil an den jährlich mehr als 26 Milliarden Euro, die laut Gesundheitsbericht der Bundesregierung für Erkrankungen des Bewegungsapparates aufgewendet werden müssten, heißt es in der Mitteilung der Universität weiter.

„und ihr bedeckt den Altar des Herrn mit Tränen!“ – Maleachi 2:13

Der Allmächtige haßt Ehescheidung und alles was damit zusammenhängt. Lieblose Menschen verlassen heute ihren Partner um sich „einem neuen Glück zuzuwenden“. Übertreibt Gottes Wort, wenn es dort heißt, dass man sein Verhältnis zu Gott zerstört? Warum sollte es einem Schöpfer denn irgendwie wichtig sein, wenn ich meinen Ehepartner allein lasse? Darf ich nicht einfach in sein Recht und in das Recht der gemeinsamen Kinder eingreifen und mich selbst „auf die Stufe eines Gottes erheben“ in dem ich selbst entscheide was für mich und meine Kinder Besser ist und was „Böse“?

In der Welt von heute ist dazu eine interesseante Studie:

Väter haben bei der Erziehung eine Schlüsselrolle
Von Elke Bodderas 3. August 2009, 12:38 Uhr

In einem Punkt kennen Familiengerichte kaum Zweifel: Streiten sich die Eltern ums Kind, ist es fast immer die Mutter, die das Verfahren gewinnt. Dass Väter in der Erziehung entbehrlich sind, ist jedoch ein Mythos: Forscher können erstmals zeigen, dass Väter eine wichtigere Rolle spielen als Mütter.

Männer als Väter sind Frauen als Müttern bei Weitem nicht gewachsen – juristisch nicht, erst recht nicht in der öffentlichen Meinung. Daran gibt es jetzt ernste, wissenschaftlich begründete Zweifel. Dass Männer bei der Zeugung entbehrlich sind, ist unbestritten. Dass sie zugleich auch als Väter verzichtbar sind in der Erziehung von Jungen wie Mädchen, ist jedoch ein Irrtum – wie biochemische Untersuchungen bei Mäusen und Menschen belegen.

Das männliche Geschlecht, das zeigen die Versuche von Forschern aus Kanada, spielt bei der Aufzucht des Nachwuchses eine Schlüsselrolle. Soweit ist diese Erkenntnis nicht ganz neu. Es gibt viele Erhebungen, die belegen, dass der Spruch „Vaterlos glücklich“ auf keinen Fall stimmen kann: Töchter kommen statistisch früher in die Pubertät, werden früher sexuell aktiv und auch mit größerer Wahrscheinlichkeit als Teenager schwanger, wenn sie als kleine Kinder ohne Vater auskommen mussten. Vaterlose Söhne haben auffällig häufig ein schwaches Selbstwertgefühl und größere Probleme, intim zu sein, als Söhne, die in der Komplettfamilie groß geworden sind. Soweit die Statistik. Die biologische Basis dieser Auffälligkeiten ist allerdings nur schlecht untersucht. Was genau passiert im Körper und in den Köpfen von Kindern, die nur von ihrer Mutter ins Leben begleitet werden? Das versuchten jetzt Wissenschaftler der McGill-Universität in Montreal, in Versuchen mit Mäusen offenzulegen.

Die Medizinerin Gabriella Gobbi und ihr Team knöpften sich Kalifornische Mäuse vor, die ein Familienleben pflegen, das im Tierreich eher die Ausnahme ist: Wie die Menschen leben diese Mäuse monogam und kümmern sich immer zu zweit um die Nachkommen.

Der Versuch der Kanadier ist einfach: Drei Tage nach der Geburt der Kinder entfernten die Wissenschaftler aus einigen der Käfige die Mäuseriche, während die Mütter bleiben durften, um sich weiter um die Kleinen zu kümmern, bis diese 30 bis 40 Tage alt waren. Die Auswirkungen der vaterlosen Kindheit beobachteten die Forscher anschließend im Kopf der Jungmäuse. Sie nahmen sich den Präfrontalen Cortex vor, eine Region des Gehirns, die sich beim Menschen hinter Nase und Stirn findet, und die als Ort für soziales Verhalten und Sitz der Persönlichkeit bekannt ist.

Erstaunt stellten die Forscher fest: Die Hirnzellen der vaterlosen Mäuse reagierten nur gedämpft auf das Bindungshormon Oxytocin, ebenso wie auf Botenstoffe wie Dopamin, Serotonin und auch NMDA, ein Stoff, der fürs Gedächtnis wichtig ist. Die Mäuschen fielen außerdem durch ihr Verhalten auf: Für Artgenossen interessierten sie sich nicht besonders. „Setzt man zwei fremde Tiere in einen Käfig, dann erkunden sie sich normalerweise, sie beschnüffeln und berühren sich“, sagte Gobbi dem „New Scientist“. Bei den vaterlosen Mäusen war das anders: „Sie ignorierten sich einfach.“

Ob sich die vaterlose Erziehung auch beim Menschen mit hormonellen Auffälligkeiten im Kopf bemerkbar macht, weiß man nicht. Mäuse sind keine Menschen, und inwiefern sich das hormonelle Familienleben der Tiere auf das des Menschen übertragen lässt, ist umstritten. Der Familienforscher Michael Meaney, der sich auch mit Kalifornischen Mäusen beschäftigt hat, warnt davor. „Bei den Tieren ist es vor allem der Vater, der die Kleinen ableckt“, sagt er. Es könne also sein, dass den Mäusekindern vor allem die Fellpflege fehle und weniger das männliche Elterntier.

Fest steht aber, dass auch beim Menschen das hormonelle Trio Oxytocin, Dopamin, Serotonin eine wichtige Rolle spielt. Wann immer sich Personen begegnen, kommt die Biochemie in Gang. Fühlen wir uns vertraut, schütten unsere Nerven im Gleichtakt die Bindungshormone Oxytocin aus und den Belohnungsstoff Dopamin. Die biochemischen Brücken entspannen, halten den Blutdruck stabil, die Entzündungswerte niedrig und das Immunsystem intakt.

Oxytocin wirkt bei Mann und Frau verschieden. Eine israelische Studie hat gezeigt, dass Männer als Väter einen biochemischen Wandel durchmachen, der ihr Verhalten ändert. Ruth Feldman aus Ramat-Gan besuchte 80 Paare, als sie gerade Eltern geworden waren, und sechs Monate später ein zweites Mal. Ergebnis: Bei Vätern wie Müttern war der Oxytocin-Spiegel mit der Zeit stark gestiegen – mit unterschiedlichem Effekt: Bei den Frauen ergoss sich die Hormonflut in Bewunderungen, Zärtlichkeiten, Singsangstimme. Die Männer dagegen spielten mehr mit ihren Kindern, die wiederum stärker an ihnen hingen – mehr als Kinder an Vätern mit weniger Hormon im Blut. „Väter und Mütter steuern unterschiedlich zur kindlichen Entwicklung bei“, schreibt Feldman in ihrer Studie, „Väter sind wohl biologisch programmiert, den Kindern beim Großwerden zu helfen.“

Oh – was wir heute sehen ist also die Ernte dessen, dass die Menschen sich immer mehr von Gott entfremden. Was für ein Glück, dass der Allmächtige bald alle diese untreuen Menschen, die nur an sich selbst denken, für ihre Untaten an ihren Kindern und an ihm zur Rechenschaft ziehen wird. Dann wird endlich wieder Frieden und Glück möglich sein!

Die Psychopathie-Checkliste

„PCL-R“
Der Kriminalpsychologe Rbert Hare erstellte 1980 die erste Version dieser Liste. Jedes Merkmal ist mit 0 = trifft nicht zu oder 1 = trifft etwas zu oder 2 = trifft voll zu …. zu beurteilen. Wer einen Wert von mindestnes 30 von 40 möglichen Punkten erreicht hat, gilt nach dieser Liste als Psychopath.

1. sprachgewandt mit charmantem Auftreten
2. übersteigertes Selbstwertgefühl
3. ständiges Gefühl der Langeweile, Bedürfnis nach Stimulation
4. pathologisches Lügen
5. betrügerisch-manipulatives Verhalten
6. Mangel an Reue oder Schuldgefühlen
7. oberflächliche Gefühle
8. Gefühlskälte, Mangel an Empathie
9. schlechte Kontrolle des eigenen Verhaltens
10. impulsives, unüberlegtes Verhalten
11. Fehlen von realistischen, langfristigen Zielen
12. parasitärer Lebensstil, selbstsüchtig und ausnutzend
13. Promiskuität
14. viele kurzzeitige Beziehungen und Affären, Polygamie
15. verantwortungsloses Verhalten wie Fernbleiben von der Arbeit
16. mangelnde Bereitschaft, Verantwortung für eigenes Handeln zu übernehmen
17. Verhaltensauffälligkeiten in der Jugend wie lügen, von zu Hause weglaufen
18. Jugendkriminalität
19. Missachtung von Weisungen und Auflagen des Gerichts
20. Strataten aller Art

„Psychopathen sind so anpassungsfähig wie ein Chamäleon, wobei sie ihr Gegenüber bedenkenlos belügen und manipulieren. ….Dies gelingt ihnen selbst bei Menschen, die es berufsbedingt besser wissen müssten. In einer Studie aus dem Jahr 2009 zeigte der Psychologe Stephen Porter…., dass Straftäter, bei denen P. diagnostiziert wurde, zweieinhalbmal häufiger vorzeitig aus der Haft freikommen. Wegen ihres Manipulationstalents gelangen viele P. auch in Führungspositionen, glaubt der Kriminalpsychologe Hare.“

Die negativen Folgen vom positiven Denken

Kennst du auch solche Typen, die ständig vom „seh doch alles positiv“ faseln. Ist ja eine interessante Marklücke. Auf Wissenschaft.de wurde nun heute ein Artikel veröffentlicht, der zeigt das dieses unbiblische „seh doch alles Positiv“ sogar negativ auf die Betroffenen wirken kann.

Nicht alle Selbstermutigungen stärken das Selbstbewusstsein

Die beliebte Aufforderung, positiv zu denken, kann auch nach hinten losgehen: Gerade Menschen mit einem wenig ausgeprägten Selbstbewusstsein, denen die Technik eigentlich helfen soll, profitieren nicht davon, wenn sie sich beispielsweise auf Sätze wie „Ich bin eine liebenswerte Person“ konzentrieren. Sie fühlen sich im Gegenteil sogar schlechter als ohne die Selbstsuggestion, haben US-Psychologen jetzt nachgewiesen. Besser sei es, sich auf ganz konkrete Eigenschaften der Betroffenen zu konzentrieren und diese statt der stark verallgemeinerten Statements hervorzuheben, berichten die Forscher.

Die Forscher um Joanne Wood von der Universität in Waterloo konzentrierten sich in ihrer Studie auf Aussagen, die laut einer Reihe von Ratgeberbüchern das Selbstbewusstsein stärken und eine positive Einstellung zum Leben fördern sollen. Daraus wählten sie gezielt den Satz „Ich bin eine liebenswerte Person“ aus, weil die Fähigkeit, sich selbst zu lieben, ein wesentlicher Bestandteil eines guten Selbstbewusstseins ist. In einer Reihe von Tests untersuchten sie dann, ob und wenn ja, wie die Aussage Stimmung und Gefühle von Freiwilligen beeinflusste.

Dazu teilten sie die Teilnehmer in eine Gruppe mit großem und in eine mit eher wenig ausgeprägtem Selbstbewusstsein ein. Beide Gruppen bekamen dann unter anderem die Aufgabe, ihre Gedanken und Gefühle zu Papier zu bringen, Fragen zu beantworten und anzugeben, ob sie gerne an verschiedenen angenehmen Aktivitäten teilnehmen würden. Ein Teil der Probanden hörte dabei alle 15 Sekunden einen Gong und sollte sich dann jeweils selbst den Satz „Ich bin eine liebenswerte Person“ vorsagen. Bei den Teilnehmern mit gering ausgeprägtem Selbstbewusstsein verschlechterte das Aufsagen des Satzes messbar die Stimmung, den Optimismus und die Bereitschaft, an Aktivitäten teilzunehmen, zeigte die Auswertung. Diejenigen mit einem guten Selbstbewusstsein profitierten dagegen zwar leicht von der Autosuggestion, der Effekt war jedoch nicht besonders ausgeprägt.

Vermutlich habe der Satz bei denjenigen, die ohnehin schon an sich zweifelten, Beispiele des eigenen Verhaltens ins Gedächtnis gerufen, die überhaupt nicht der Aussage entsprachen, spekulieren die Forscher. Ein solches Statement könne Diskrepanzen zwischen dem eigenen Verhalten und intern angestrebten Standards hervorheben, etwa „Ich bin zwar liebenswürdig, aber nicht so liebenswürdig, wie ich sein könnte“. Dazu komme noch, dass Menschen dazu neigen, an einem einmal geschaffenen Selbstbild festzuhalten, selbst wenn es negativ ist. Dadurch entstehe unbewusst ein Widerstand. Die Ergebnisse zeigten, dass gerade diejenigen, die eine Verbesserung ihres Selbstwertgefühls am nötigsten bräuchten, am wenigsten von derartigen Techniken profitieren, so das Fazit der Forscher. Es sei konstruktiver, konkretere Statements zu verwenden wie etwa „Ich bin gut darin, schöne Geschenke auszusuchen“, die dem eigenen Charakter entsprechen, als sehr allgemeine Formulierungen wie „Ich bin eine großzügige Person“.

Joanne Wood (University of Waterloo) et al.: Psychological Science, Online-Vorabveröffentlichung, doi: 10.1111/j.1467-9280.2009.02370.x

ddp/wissenschaft.de – Ilka Lehnen-Beyel

Wohin diese „sich selbst mehr lieben“ führt, hat ein Bruder auf einem Kongreß gut beschrieben: erst werden dem Ehepartner und dann Gott der Vertrag gekündigt….

Wer hat Recht?

Wissenschaftler gegen Wissenschaftler?!?

Les bitte beide Artikel, und sag dann WER von den beiden Recht hat 😉

1.Artikel von wissenschaft.de

11.06.2009 – Hirnforschung
Was Krebs mit dem Gehirn zu tun hat

Neue These: Mehr Hirnzellen und mehr bösartige Erkrankungen könnten über das Zellselbstmordprogramm gekoppelt sein

Die hohe Anfälligkeit für Krebs ist möglicherweise der Preis, den Menschen für ihr überdurchschnittlich großes Gehirn bezahlen. Das glauben US-Forscher, nachdem sie die Aktivität verschiedener Gene bei Mensch und Schimpanse verglichen haben. Ihre These: Die Selbstzerstörungsmaschinerie der Körperzellen funktioniert beim Menschen weniger effizient als beim Schimpansen. Dadurch konnte sein Gehirn zwar besser wachsen und mehr Vernetzungen bilden, er schafft es aber auch deutlich weniger gut, entartete Krebszellen rechtzeitig zu beseitigen. Wie jede Hypothese sei allerdings auch diese nur sehr schwer konkret zu beweisen, schreiben John McDonald vom Georgia Institute of Technology in Atlanta und seine Kollegen.

Die Gene von Mensch und Schimpanse stimmen zwar bis auf einen kleinen Bruchteil überein, dennoch gibt es eine Reihe von mehr oder weniger offensichtlichen Unterschieden zwischen ihnen. Einer der weniger auffälligen, jedoch sicherlich interessantesten ist dabei die unterschiedliche Anfälligkeit für Krebs: Schimpansen leiden deutlich seltener unter bösartigen Erkrankungen als Menschen, warum ist bislang unbekannt. Zu den augenscheinlichsten Unterschieden zwischen Mensch und Schimpanse gehört dagegen die unterschiedliche Gehirngröße – und genau die ist möglicherweise Teil der Erklärung für die Krebshäufigkeit, legt nun die Studie von McDonald und seinen Kollegen nahe.

Darin hatten die Forscher verglichen, welche Gene in Gehirngewebe von Mensch und Schimpanse wie stark aktiv waren. Das Ergebnis: Die Aktivität unterschied sich vor allem in den Erbgutbereichen, die für die Steuerung des sogenannten programmierten Zelltodes, auch Apoptose genannt, zuständig sind. Dieses Selbstzerstörungsprogramm dient unter anderem dazu, alte Zellen zu beseitigen, um sie durch neue ersetzen zu können, zum Abbau nur zeitweilig benötigter Gewebeteile wie etwa der Fruchtblase nach einer Schwangerschaft oder auch der Zerstörung krankhafter oder entarteter Zellen. Beim Menschen, entdeckten die Forscher, war das System messbar weniger effizient als beim Schimpansen – und zwar nicht nur im Gehirn, sondern auch in anderen Organen wie den Hoden, dem Herz, der Niere und der Leber.

Vermutlich habe sich irgendwann im Lauf der menschlichen Evolution ein reduziertes Selbstzerstörungsprogramm bei den Hirnzellen als positiv erwiesen: Es starben weniger Zellen, so dass die Kapazität des Gehirns zunahm. Gleichzeitig sank damit jedoch auch die Fähigkeit des Körpers, unerwünschte Zellen zu beseitigen, was schließlich zu der erhöhten Krebsanfälligkeit führte. Beim Schimpansen hingegen scheint es diese Reduktion in der Selbstzerstörungseffizienz nicht gegeben zu haben – und damit auch nicht das überdurchschnittliche Hirnwachstum.

John McDonald (Georgia Institute of Technology in Atlanta) et al.: Medical Hypotheses, Online-Vorabveröffentlichung, doi: 10.1016/j.mehy.2009.03.035
ddp/wissenschaft.de – Ilka Lehnen-Beyel

und nun die Meldung von n-tv

Mittwoch, 24. Juni 2009
Krebs unter Tieren
Bedrohung nimmt zu

Bösartige Tumore sind unter Tieren in freier Wildbahn, ob im Dschungel, der Wüste, dem Wald oder unter Wasser, ebenso verbreitet wie beim Menschen. Krebs ist beim Menschen für rund 20 Prozent aller Todesfälle verantwortlich. Bei etlichen Tierarten liegt der Anteil genauso hoch.

Bei anderen wie dem Beluga-Wal in der Mündung des kanadischen St. Lorenz-Stroms oder dem Tasmanischen Teufel, einem fleischfressenden Beuteltier in Australien, sogar noch weit darüber hinaus. Das geht aus einer Bestandsaufnahme von zwei US-Forscherinnen der Wildlife Conservation Society in New York, Denise McAloose und Alisa Newton, hervor, die in der Fachzeitschrift „Nature Reviews Cancer“ ist.
Einfache Übertragung möglich

In den meisten Fällen sind nach Auskunft der Forscher Umweltgifte und Viren Schuld am Krebstod im Tierreich. Darüber hinaus gibt es einen Erkrankungsweg, der bei Menschen so nicht vorkommt: Die einfache Übertragung von Krebszellen von einem Tier zum anderen. Freilebende Hunde, speziell in tropischen und subtropischen Zonen, „infizieren“ sich etwa beim Geschlechtsverkehr oder Lecken der Geschlechtsteile gegenseitig mit einem als CTVS (Canine transmissible veneral sarcoma) bekannten Krebsleiden.

Dem Bericht zufolge nimmt die Zunahme der Krebsfälle bei einigen Arten und in etlichen Regionen, so bei Fischen in den Küstengewässern von Florida, der Karibik und Hawaii alarmierende Ausmaße an. In manchen Fällen wie dem Tasmanischen Teufel seien Arten durch das hohe Krebsvorkommen sogar vom Aussterben bedroht, heißt es in dem Journal.

Die beiden Forscherinnen glauben jedoch, dass eine intensive Überwachung und die Suche nach den Auslösern des Krebsgeschehens die Gefahr in manchen Fällen beseitigen kann. Darüber hinaus dürften die Erkenntnisse über Krebserreger in der Tierwelt auch das Verständnis von Krebs beim Menschen fördern.

dpa

Heidelberger Bibliotheca Palatina komplett online

Wer gern mal schauen möchte, kann nun online in der wertvollen Biblitheca Palatina blättern

Heidelberger Bibliotheca Palatina komplett online

Die Heidelberger Bibliotheca Palatina, eine der wertvollsten Sammlungen deutschsprachiger Handschriften des Mittelalters und der Frühen Neuzeit, ist vollständig digitalisiert im Internet zugänglich. In einem auf drei Jahre angelegten Projekt hat die Universitätsbibliothek Heidelberg alle 848 Codices Palatini germanici der ehemals Pfalzgräflichen Bibliothek (Bibliotheca Palatina) mit insgesamt ca. 270.000 Seiten und ca. 7.000 Miniaturen digitalisiert und für die Online-Nutzung aufbereitet.

Die Ursprünge der Bibliotheca Palatina reichen bis 1386, in das Jahr der Gründung der Universität Heidelberg zurück. Die deutschsprachigen Handschriften befinden sich heute in der Universitätsbibliothek Heidelberg; nahezu alle griechischen und lateinischen Handschriften sowie sämtliche Drucke befinden sich heute in der Bibliotheca Apostolica Vaticana in Rom. Die berühmte Büchersammlung bietet reichhaltiges Quellenmaterial für eine Vielzahl von Wissenschaftsdisziplinen. Neben Preziosen, wie dem Heidelberger Sachsenspiegel oder dem Codex Manesse, finden sich Beispiele höfischer Epik, biblische Texte, medizinische Traktate oder gar Kriegsbücher. Alle Heidelberger Palatina-Handschriften können nun virtuell geblättert werden. Mit einem Klick können sie zudem als pdf-Datei auf den eigenen Rechner geladen werden.

Wer ist schneller?

Wunderbare Schöpfung….gefunden auf wissenschaft.de

Bahnbrechende Geschwindigkeit

Der Kolibri ist bezogen auf seine Körpergröße das schnellste Tier der Welt, haben amerikanische Forscher herausgefunden. Er erreicht bei seinen Balzflügen Geschwindigkeiten von nahezu 400 Körperlängen pro Sekunde und übertrifft damit alle bisher gemessenen Geschwindigkeiten von Wirbeltieren. Der Körper der winzigen Vögel ist dabei Beschleunigungen ausgesetzt, bei denen Kampfpiloten bewusstlos werden würden. Über seine Ergebnisse berichtet Christopher Clark von der Universität von Kalifornien.

Als Teil ihres Balzverhaltens vollführen männliche Kolibris waghalsige Sturzflüge und Lufttänze. Während dieser Flüge filmte Christopher Clark die etwa zehn Zentimeter großen Annakolibris in ihrer natürlichen Umgebung an der Westküste Nordamerikas. Für die Aufnahmen verwendete er sowohl konventionelle Videokameras als auch Hochgeschwindigkeitskameras. Dabei konnte er Rekordgeschwindigkeiten messen: Während Wanderfalken Geschwindigkeiten von bis zu 200 Körperlängen pro Sekunde erreichen, wenn sie im Sturzflug ihre Beute ergattern, waren es beim Kolibri 385 Körperlängen pro Sekunde. Kampfjets kommen dagegen nur auf etwa das 150-fache ihrer Gesamtlänge.

Rekord waren auch die gemessenen Beschleunigungswerte von etwa dem Zehnfachen der Erdbeschleunigung. Kampfpiloten werden unter ähnlichen Bedingungen bewusstlos. Möglicherweise sind Kolibris durch ihre kürzeren Blutgefäße weniger empfindlich für die Veränderungen des Blutdrucks, die solche großen Beschleunigungen verursachen.

Bei den Zeitlupenaufnahmen zeigte sich der immer gleiche Ablauf der Bewegungen: Zu Beginn des Fluges schlägt das Männchen mit den Flügeln, um Vortrieb zu erhalten. Anschließend gleitet es nach unten, mit wechselndem Öffnen und Schließen der Flügel und der Schwanzfedern. Durch diese Bewegungen entstehen charakteristische Töne, die die einzelnen Phasen des Sturzflugs markieren. Das Ausbreiten der Schwanzfedern löst besonders markante Geräusche aus, die in einer früheren Arbeit als Zirpen beschrieben wurden. Je schneller die Kolibris fliegen, desto lauter ist das Zirpen. Clark vermutet deshalb, dass die hohe Geschwindigkeit ein wichtiger Teil des Balzverhaltens der Kolibris ist.

Christopher Clark (Universität von Kalifornien, Berkeley) et al.: Proceedings of the Royal Society: B, Online-Vorabveröffentlichung, doi:10.1098/rspb.2009.0508

ddp/wissenschaft.de – Stefanie Strauch