Jesus aber sprach zu ihnen: Ich bin das Brot des Lebens: wer zu mir kommt, wird nicht hungern, und wer an mich glaubt, wird nimmermehr dürsten.
Elberfelder 1871 – Johannes 6,35
Ich selbst bin das lebendige Brot. Wer zu mir kommt, wird nie wieder Hunger haben. Wer mir vertraut, wird keinen Durst mehr bekommen, für immer!
VolxBibel – Joh 6,35
ἐγώ betont (A122). ὁ ἄρτος Präd.-Nom. m. Art. hebt die Einzigartigkeit hervor (H-S § 135a; vgl. A80). τῆς ζωῆς Gen. des Zwecks (A162) das Leben gibt/verleiht. ἐρχόμενος Ptz., subst.; ὁ ἐρχόμενος πρὸς ἐμέ jeder, der zu mir kommt (A104,1). οὐ μή m. Aor. Konj. (seltener m. Ind. Fut.) stärkste Verneinung zukünftigen Geschehens (A257). πεινάσῃ Aor. Konj. πεινάω34 hungern, hungrig sein, Hunger leiden. πιστεύων Ptz., subst. (A104,1). διψήσει Fut. διψάω35 Durst haben [Var. διψήσῃ Aor. Konj.]. πώ-ποτε (vgl. A18) je(mals), m. Neg: niemals (B).
Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament
Joh 6:34 : Die Hörer deuten das Gesagte auf einer völlig anderen Ebene, als Jesus es gemeint hat (vgl. 4,15 ), deshalb fährt er mit seinen Erklärungen fort. Die Unkenntnis von Gegnern oder Nebenfiguren wurde in den Schriften der Antike (bei Platon , den Rabbinen, in Romanen usw.) oft als Hintergrund benutzt, um ein wichtiges Argument noch klarer herauszuarbeiten.
Craig Keener – Kommentar zum Umfeld des Neuen Testaments
Joh 6:35-40 : Die jüdischen Exegeten gebrauchten den Begriff Manna häufig als Symbol für geistliche Nahrung, d. h. das Gesetz Gottes oder die Tora / die Weisheit / das Wort. Die Toten sollen »am Jüngsten Tage«, dem Tag des Herrn, an dem Gott die Welt verwandeln und sein ewiges Reich herauffuhren wird, zum ewigen Leben auferweckt werden.
Joh 6:41-43 : Die Menschen verstehen Jesus weiterhin falsch, obwohl er jetzt ganz eindeutig vom ewigen Leben spricht. Ihr »Murren« spielt auf das Murren Israels in der Wüste an.
Bei diesem Wort Jesu – wie bei allen seinen „Ich bin“-Worten – liegt der Ton auf dem gewaltigen „Ich“. Es ist darum in der griechischen Sprache wieder betont hervorgehoben. Jesus will nicht schildern, welchen vielfältigen Reichtum seine Person umschließt und wie er nebem vielem andern auch das Brot des Lebens sei. Nein, wenn Menschen begriffen haben, was dieses eigentliche Brot ist und wie nötig sie es haben, und nun fragen, wo sie es finden können, dann kann Jesus nur antworten: „Dieses gesuchte und unentbehrliche, wunderbare Brot – bin Ich.“ Dieses Brot gibt es nicht abgelöst von Jesus. Er in seiner Person ist dieses Brot. Es ist daher noch nicht zur Stelle in irgend etwas, was mit Jesus zusammenhägen mag, aber doch nicht wirklich er selber ist. Nicht eine noch so zutreffende Lehre über Jesus, nicht ein von ihm eingesetztes Sakrament als solches, auch nicht |200| das Herrenmahl A, „ist“ dieses Brot. Das mächtige „Ich bin das Brot des Lebens“ schließt alles andere aus. Wir müssen Jesus selbst haben, wenn wir dieses Brot des Lebens wirklich haben wollen.
Wuppertaler Studienbibel
A) Es ist mit dem „Sakrament“ wie mit der „Schrift“: nur wenn es uns hilft, dass wir zu Jesus selbst kommen und das Leben bei ihm empfangen, hat es wahrhaft seinen Dienst getan (vgl. 5,39 f).
Es ist der Beachtung wert, dass die bieden ersten Selbstoffenbarungen Jesu „Wasser“ und „Brot“ nennen. „Wasser und Brot“ ist das unmittelbar Lebensnotwendige, das man haben muss, um überhaupt am Leben zu bleiben. Jesus gibt nicht Luxus, nicht eine schmückende und erfreuende, fromme Zugabe zum Leben, sondern die unentbehrlichen „Lebensmittel“.
Zugleich dürfen wir diese Selbstoffenbarung Jesu im Zusammenhang der ganzen Botschaft der Bibel sehen. Der Mensch war nach dem Sündenfall vom „Baum des Lebens“ und damit vom ewigen Leben abgeschnitten und dem Tode verfallen (1 Mo 5,22-24). Das wird von Gott nun aufgehoben, wenn er das Brot des Lebens aus dem Himmel sendet und dem Menschen anbietet. Die Erfüllung dessen, was nach Offb 2,7 und 22,2 einmal vollendet dastehen wird, hat in Jesus schon jetzt begonnen.
Da das „Brot des Lebens“ in einer Person besteht, vermeidet Jesus für das Aufnehmen des Brotes zunächst noch die naheliegenden Bilder des „Essens“. Er bleibt bei den einfachen und doch alles aussagenden Ausdrücken: „Zu ihm kommen“, „an ihn glauben“. Wer „zu Jesus kommt“, lässt sich selbst los und tritt aus seinem ganzen bisherigen Leben heraus. Und wer „an Jesus glaubt“, vertraut sich ihm völlig an und hat sein Leben nur noch in Jesus. Und nun verspricht Jesus, dass das Brot, „das der Welt Leben gibt“, auf diese Weise wirklich empfangen und gegessen wird und seine Wirkung tut. „Wer zu mir kommt, wird gewiss nicht hungern und wer an mich glaubt, wird gewiss niemals dürsten.“ Jesus versprach es damals den Galiläern mit voller Gewissheit. 1900 Jahre Geschichte seiner Gemeinde haben es erwiesen, wie wahr es ist. Aber nur der kann es erfahren, der wirklich zu Jesus selbst kommt und sich ihm anvertraut.
Yeshua verwendet, um die wunderbare Speisung der Fünftausend über sich selbst zu unterrichten. Die Leute fragten: „Wie kann er so etwas tun?“ Yeshua die Diskussion auf eine andere Ebene gehoben, sagte: „Ich bin das Brot, das Leben ist!“ (Johannes 6:35). Das Wunder gezeigt, wer er war. Er behauptete: „Wenn jemand von diesem Brot isst, wird er für immer leben. Darüber hinaus, dass das Brot gebe ich mein eigenes Fleisch“(6,51). In dieser letzten Unterrichtsstunde mit den Jüngern vor seiner Verhaftung, sagte Yeshua: „Ich bin der wahre Weinstock“ (Johannes 15: 1). Das Lebenselixier der Rebe getrunken am Pessach Seder symbolisiert den Lebensnerv des Messias.
Neben dem Brot und Wein, Yeshua Wasser verwendet zu zeigen, wer er war: „Wer auch immer das Wasser trinkt, werde ich ihm nie wieder durstig sein! Im Gegenteil, eine Quelle des Wassers in ihm das Wasser, das ich ihm geben wird, quillt in der ewige Leben!“(Joh 4,14). „Wer setzt sein Vertrauen in mich, … Ströme lebendigen Wassers aus seinem innersten fließen zu sein!“ (7,38).Zum Nachdenken
Yeshua gab nicht nur Brot; er war Brot! Er hat nicht nur geben Wein; er war die Rebe, die Quelle des Weines! Er hat nicht nur Wasser geben; er war der Brunnen Wasser.
Segnet den König des Universums
Das Brot des Lebens
Jesus kann satt machen. Das haben weit über 5000 Menschen erlebt (Johannes 6,1-15; die 5000 umfassten ja nur die beteiligten Männer). Am Tag darauf beginnt Jesus ein Gespräch und sagt von sich: „Ich bin das Brot des Lebens“ (Johannes 6,35).Den biblischen Hintergrund dieses Wortes haben zuvor schon die Juden geliefert, mit denen Jesus spricht. Sie erwarten ein weiteres Wunder von Jesus und erinnern daran, dass Mose das Volk Israel in der Wüste ja mit Manna versorgt hat (2. Mose 16). So etwas müsste Jesus doch auch mal hinbekommen! Jesus stellt das richtig: Nicht Mose gab dieses „Brot aus dem Himmel“, sondern Gott. Und dann setzt er fort: Er selbst ist das Brot des Lebens. In seinem Gespräch stellt Jesus zwei Punkte heraus:
Er vergleicht Israel damals mit Gottes Volk heute (zur Zeit von Jesus). Denn er sagt: Nicht Mose hat euch das Manna (aus dem dann Brot gebacken wurde) gegeben, sondern Gott gibt euch das wahrhaftige Brot. „Gibt“ – das ist die Gegenwart. „Euch“ – das sind die, mit denen Jesus redet. Gott handelt nicht nur damals, sondern handelte auch heute noch. Ihr seid Gottes Volk. Gott selbst ist seit jeher der Versorger des Volkes und er ist es noch immer. Er ist treu.
Damals in der Wüste bei Mose reichte das Manna für den Tag. Am nächsten Tag wurde man wieder hungrig. Am Ende dieses irdischen Lebens muss man sterben. Anders ist es bei Jesus. Wer von diesem lebendigen Brot „isst“, hat keinen Hunger mehr und wird ewig leben (Johannes 6,34.49-51).Was sagt das über Jesus? In Jesus knüpft Gott an das an, was er am alten Israel getan hat – und er überbietet es auf unvergleichliche Weise. Jesus übertrifft alles, was Juden von Mose erwarteten.
Faszination Bibel 1/2019
Wirst du durch Jesus und die Bibel gesättigt? Oder benötigst du eine andere Quelle, um geistig satt zu werden?
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