Monat: April 2020

Barmherzig?

Glückselig die Barmherzigen, denn ihnen wird Barmherzigkeit widerfahren.

Elberfelder Bibel 1905 – Mt 5,7

Glücklich sind die Barmherzigen (die Erbarmen erweisen, Mitleid haben), denn sie werden Barmherzigkeit erlangen (finden).

offene Bibel – Mt 5,7

Herzlichen Glückwunsch an die Leute, die ein Herz für die Menschen haben, denen es dreckig geht, denn Gott hat auch ein Herz für sie.

VolxBibel – Mt 5,7

ἐλεήμων11 barmherzig, mitleidsvoll; subst. (A105) die Barmherzigen (= solche, die anderen gegenüber Mitgefühl u. Verständnis zeigen, stets bereit, Schuld zu vergeben u. Not zu lindern). ἐλεηθήσονται Fut. Pass. ἐλεέω sich erbarmen, Erbarmen haben; Pass. Erbarmen finden; pass. divinum (A76b).

Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament

Die Seligpreisung derer, die sich von der Not ihrer Mitmenschen zu Mitleid und barmherzigem Handeln bewegen lassen, ist in den Erfahrungen begründet, die der Glaube mit Gott gemacht hat und die Mt im Wirken Jesu Christi bekräftigt sieht. So steht die Kennzeichnung Gottes als ‚voller Mitleid und Erbarmen‘34 im Kontext seines Heilshandelns an Israel (z.B. Ex 34,6; Ps 110,4 LXX – V.5 und 9 ‚Bund‘; vgl. Lk 1,50.54f.72–75.78). Auf der menschlichen Seite folgt daraus ein entsprechendes Verhalten (etwa Mi 6,8 oder Hos 6,6; ferner z.B. Sir 28,4; TestSeb 5,1; 7,1–4).35 Dies wird bei Mt in Jesu Verkündigung und Wirken aufgenommen (vgl. die beiden Hosea-Zitate in 9,13 und 12,7; ferner 18,33 und 23,23; dazu in den Wundererzählungen 9,27–31; 15,21–28; 17,14–18; 20,29–34).
Der Begründungssatz ist nach dem Tun-Ergehen-Zusammenhang formuliert (vgl. Spr 11,17; 17,5 LXX; TestSeb 5,3; 8,1–3; Jak 2,13; Schab 151b; 1 Clem 13,2; Polyk 2,3). Dabei muss es keinen Bezug auf die endzeitliche Vergeltung geben; er kann aber auch mit dem auf das irdische Leben verbunden sein, wie Pea 1,1 zeigt: Zu den Dingen, deren Früchte der Mensch in dieser Welt genießt und wovon ihm das Kapital für die zukünftige Welt erhalten bleibt, gehören „die Wohltätigkeit und die Friedensstiftung zwischen einem Menschen und seinem Genossen“. Als Entsprechung kann Mt 7,1f gelten, aber auch die Goldene Regel von 7,12. Wer sich mitmenschlich verhält, wird selbst so behandelt werden. Erst recht dürfen solche Menschen auf das Erbarmen Gottes hoffen. In 6,2–4 spricht Mt ausdrücklich vom Lohn, mit dem Gott das gütige Verhalten zu Mitmenschen beantworten wird. Das Motiv ist in dem Zusammenhang traditionell. Auf die Thematik des Verhaltens, das sich den Nöten der Mitmenschen öffnet, ist Mt auch in anderer Begrifflichkeit und in anderen Zusammenhängen eingegangen – das zeigt, wie wichtig sie ihm war: 6,14f; 10,41f; 25,31–46.

Theologischer Kommentar zum Neuen Testament

„Selig sind die Barmherzigen, denn sie werden Barmherzigkeit erlangen.”

Dies war der Fehler der strengen Israeliten, dass sie bei ihrem Eifer für Opfer, Gottesdienst und Beobachtung der mannigfaltigen äußerlichen Gebote die Hauptsache im Gesetz, nämlich die Liebe und Barmherzigkeit, beiseite schoben, wenig Mitgefühl für das leibliche und geistliche Elend der Menschen an den Tag legten, über die Heiden, die Samariter und die Sünder in Israel hart und geringschätzig urteilten. Hierbei meinten sie, für das Reich des Messias geschickt zu sein, und wenn Er komme, so könne ihnen der Eintritt in dasselbe nicht fehlen; ja sie meinten, je unbarmherziger sie richteten, desto eher müsste Gott ihnen gnädig sein. Ist nicht dieselbe Härte des Herzens auch unter uns Christen, und zwar bei frommen und eifrigen Christen‚ zum Vorschein gekommen, so dass sie meinten, durch Verachtung und Grausamkeit gegen ungläubige Juden und gegen irrgläubige Christen dem Herrn zu dienen und wohlzugefallen?

Aber Jesus Christus lehrt anders. Aus der Fülle der Liebe, die in Ihm wohnt, und aus dem Einblick in das Herz des himmlischen Vaters, den niemand kennt außer der Sohn, hat Er die Worte geschöpft: „Selig sind die Barmherzigen, denn sie werden Barmherzigkeit erlangen.”

Wer den Sinn Christi hat, der denkt hierbei nicht an ein Verdienst der Werke. Wer kindlich gegen Gott gesinnt ist, dem liegt es ferne, mit seinem himmlischen Vater zu rechten und Ihm gegenüber Ansprüche zu stellen. Wer die Tiefe unseres natürlichen Verderbens und die Mangelhaftigkeit auch dessen, was durch die Gnade Gottes in uns zustande kommt, erkannt und empfunden hat, will nichts hören von Verdienst und von verdientem Lohn. Seitdem uns das Himmelreich aufgeschlossen und die Liebe und Heiligkeit Gottes in Seinem Sohn erschienen ist, muss jeder Gedanke an ein Anrecht des Menschen auf das Himmelreich ersterben. Doch steht die Verheißung da: „Sie werden Barmherzigkeit erlangen.”

Den Weg zu Gott, den uns der Sohn durch Seine Menschwerdung, durch Sein teures Blut und durch Seinen Hingang zum Vater bereitet hat, kann niemand mit einem Herzen ohne Mitleid betreten. Wer kein Erbarmen gegen den Nächsten beweist, kann das Erbarmen Gottes nicht erfahren. Wer hart über den Bruder urteilt, wird auch ein hartes Urteil von Gott empfangen. Wer lieblos in seinen Gefühlen und Äußerungen gegen den Nächsten ist, vor dem wird Gott Seine göttliche Liebe verbergen. Es gibt keinen traurigeren Seelenzustand als den, in welchen der Unbarmherzige gerät. Wenn die Stunde kommt, wo er fühlen muss, wie sehr er selbst auf das göttliche Mitleid angewiesen ist, um selig zu werden, kann er die Vergebung der Sünden nicht glauben. Er findet sich mit Finsternis umgeben und sieht das Licht der göttlichen Liebe nicht. Er hört vielleicht das Wort von der Versöhnung, aber er kann es sich nicht aneignen. Sein Herz ist dürr und öde, und der Grund seines Elendes, nämlich seine Unbarmherzigkeit gegen die Brüder, ist ihm nicht bewusst. Doch wenn es der Gnade Gottes gelingt, ihm dies zum Bewusstsein zu bringen und ihn zur Milde gegen die Brüder zu stimmen, tut sich ihm auch die göttliche Barmherzigkeit, die einzige Quelle des Trostes, wieder auf. Wo Christus, der Herr, solche findet, die Mitleid im Herzen tragen und Liebe üben, kommt Er ihnen entgegen.

Die Aufnahme in das Reich der Himmel ist und bleibt eine Sache der Gnade. So ist es mit dem ersten Eintritt in die Gemeinschaft Christi, so ist es mit jedem Fortschritt, den wir unter Seiner Führung machen dürfen, so wird es auch mit dem letzten Schritt sein, mit der Aufnahme in die Herrlichkeit bei der Zukunft des Herrn; das wird die höchste und wunderbarste Erweisung der unaussprechlichen Barmherzigkeit unseres Gottes sein.

Die Bergpredigt und ihre Bedeutung

»Glücklich zu preisen sind die Barmherzigen, denn sie werden Barmherzigkeit erlangen.«

Anders als bisher lässt die fünfte Seligpreisung keine bestimmte alttestamentliche Stelle erkennen, an deren Erwartung sie anknüpft. Vielmehr liegt hier im Begriff der »Barmherzigen« eine Zusammenfassung alttestamentlicher Aussagen vor. Er meint die liebevolle Hilfe, die sich von der Not des anderen bewegen lässt. Manchmal ist an die Hilfeleistung in bestimmten Einzelfällen gedacht. Das ist etwa bei Mt 6,2 der Fall, wo Barmherzigkeit das Almosen bedeutet. Aber gelegentlich weitet sie sich fast bis zur Liebe zum Menschen schlechthin. Ein Beispiel dafür ist Mt 23,23 , wo Jesus »das Recht, die Barmherzigkeit und den Glauben« das Wichtigste im Gesetz nennt (vgl. auch Röm 13,10). In diesem weiteren Sinn wollen wir die Barmherzigkeit auch in Mt 5,7 verstehen. Jesus denkt also an solche, die dem notleidenden Menschen mit liebevoller Hilfe begegnen.

Damit treffen wir auf einen Schwerpunkt der Predigt und Lehre, der Jesus besonders wichtig war. Er sieht ja in Gottes Forderung aus 3 Mose 19,18: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst« die Zusammenfassung aller auf die Menschen zielenden Gebote der zweiten Gesetzestafel vom Sinai (vgl. die Erklärung zu Mt 22,34ff.). In der Verfehlung gegen dieses göttliche Gebot wurzeln viele Sünden der Schriftgelehrten und Pharisäer seiner Tage. Er hat die Betonung dieser Seite des göttlichen Gesetzes seinen Jüngern so eingeprägt, dass Paulus schreibt: »die Liebe ist des Gesetzes Erfüllung« (Röm 13,10), und auch Jakobus betont: »Es wird ein unbarmherziges Gericht über den ergehen, der nicht Barmherzigkeit getan hat« (Jak 2,13).

Es ist hier nicht zu übersehen, dass die Barmherzigen in Mt 5,7 nicht nur barmherzig gesinnt sind, sondern wirklich barmherzig handeln. Also griffe es auch da wieder zu kurz, wenn man an bestimmte Eigenschaften oder Naturen dächte. Nein, das Tun bleibt entscheidend. Sehr klein ist dann der Schritt zum Vaterunser, wo doch eben unser Vergeben von Gewicht ist, und zum Knecht, der Vergebung empfangen hat und nun selbst vergeben soll (Mt 6,12ff.; Mt 18,21ff.).

Bleiben wir an diesem Zusammenhang, dann ist deutlich: Die fünfte Seligpreisung hat einen anderen Charakter als die vier vorausgehenden. Bisher wurden die verlorenen Sünder und die Belasteten eingeladen. Jetzt aber lädt Jesus die ein, die den Willen Gottes tun und seine Gebote erfüllen. Von hier führt schon der Bogen hinüber zu Mt 5, 17ff. Eine eigenartige Spannung wird sichtbar. Die Seligpreisungen gelten einerseits den verlorenen Sündern, die nach Gerechtigkeit hungern, und andererseits den Gerechten, die Gottes Willen erfüllen. Die ganze »Berglehre« atmet in dieser Spannung. Sie kann sich nur in der Person Jesu lösen.

Mit der Glücklichpreisung der Barmherzigen hat Jesus in eine tiefe Wunde der Frommen bzw. Religiösseinwollenden hineingestoßen. Es ist ja unsere Erfahrung, dass religiöse Gedanken viele Liebhaber, religiöse Erkenntnisse viele Prediger und erstaunliche Erlebnisse viele Künder finden. Auch zum religiösen Kampf stellen sich gerne Streiter ein. Doch wo viel über die Bibel nachgedacht, gelesen, geschrieben und geredet – ja sogar verkündet wird -, da entsprechen die Taten nicht immer den Worten. So wie die Gemeinde die tiefe Beglückung schenkt, Bruderschaft im Glauben zu erleben, so ist sie auch gerne der Ort wunder Enttäuschungen an falschen oder fehlenden Brüdern. Der aufmerksame Leser der »Bergpredigt«, der die Beziehung auf seine eigene Person herstellt, wird hier schon ins Gebet getrieben, um die »bessere Gerechtigkeit« (Mt 5, 20) zu erlangen. Lasst uns als Prediger und dienende Brüder und Schwestern nicht vergessen, dass die Nachfolge Jesu in ein Glashaus versetzt, in dem wir zu Recht von den Mitmenschen kontrolliert werden! Wir sollten gerade im Umgang mit Glaubensgeschwistern, mit Gleichgültigen und mit Feinden an die Frage denken: »Was würde Jesus dazu sagen?«

Die Zusage: »Sie werden Barmherzigkeit erlangen« ist eine sehr gefüllte Aussage. Jesus hat sie nicht auf ein Gebiet beschränkt. Deshalb sind wir frei, diese Zusage in alle Situationen hinein mitzunehmen. Die tiefste Reichweite ist natürlich dort, wo Gott sich über unsere Sündennot erbar und nach Ps 103 mit uns handelt. Aber auch die Versorgung in Krankheit und äußeren Notständen ist eingeschlossen. Als Beispiel diene jene Bäuerin, die Eier verschenkte und sagte: »Ich krieg‘ alle wieder« – gemeint war Gottes Fürsorge, die nichts fehlen lässt. Auch 5,7 gilt in diesem und in jenem Leben, wobei wir nicht vergessen, dass Jesus vor allem auf das Ende der Welt mit Gericht und Neuschöpfung schaut.

Edition C


Sanftmütig – was soll das sein?

Glückselig die Sanftmütigen, denn sie werden das Land ererben.

Elberfelder Bibel 1905 – Mt 5,5

Wie glücklich sind die Sanftmütigen (Sanftmütige sind friedfertige Menschen, die ihre Sache Gott überlassen.), denn sie werden die Erde besitzen

Neue evangelistische Übersetzung_2019 Mt 5,5

Wie glücklich sind die Sanftmütigen/ denn sie werden die Erde besitzen!

  Sanftmütige sind friedfertige Menschen, die ihre Sache Gott überlassen.

NeÜ bibel.heute Stand 2019

Glücklich sind die, die ein mildes Wesen haben, denn sie werden die Erde erben.

neue Welt Übersetzung – 2018 – Mt 5,5

Herzlichen Glückwunsch an die Leute, die nicht so aggressiv, sondern friedlich drauf sind, denn ihnen wird einmal alles gehören.

VolxBibel – Mt 5,5

πραΰς10 πραεῖα πραΰ sanftmütig, freundlich, mild; subst. (A105) die Sanftmütigen (gemeint sind Menschen, die darauf verzichten, sich rücksichtslos u. gewaltsam gegen andere durchzusetzen). κληρο-νομήσουσιν Fut. -νομέω (< κληρο-νόμος Erbe, Besitzer) erben; als Anteil/Besitz erhalten (hier als am „Himmelreich“ Beteiligte). γῆ hier: die Erde (über die sich das „Himmelreich“ schließl. ausdehnt), evtl.: das (verheißene) Land (= die Gesamtheit der Segnungen des neuen Israels).

Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament

Sanftmut, sanftmütig Was → Demut in Bezug auf die innere Einstellung anderen gegenüber ist (Gegensatz: Hochmut), das ist S. in Bezug auf die äußere Reaktion auf das Handeln anderer (Gegensatz: Zorn). So erweist sich Mose als sanftmütig, als Aaron und Mirjam ihn angreifen (4Mo 12,3), und Jesus kommt als der sanftmütige König nach Jerusalem (Mt 21,5), um sich ohne Widerstand peinigen und kreuzigen zu lassen.
Auch wenn Gott durch sein Wort zu den Menschen redet, muss dies mit Sanftmut angenommen werden (Jak 1,21). Ebenso ist selbst gegenüber Menschen, die sich gegen Gott vergangen haben, geboten, ihnen mit Sanftmut beizustehen (1Kor 4,21; 2Kor 10,1; Gal 6,1; 2Tim 2,25; 1Petr 3,16). Darunter ist aber keineswegs eine weichlich-nachgiebige Grundhaltung zu verstehen. Menschen sollen schon auf ihr Fehlverhalten hingewiesen werden, aber eben mit einer barmherzigen und nicht von Zorn geprägten Grundeinstellung.
In diesem Sinn ist der Begriff auch da zu verstehen, wo er sich in Aufzählungen findet (Gal 5,23; Eph 4,2; Kol 3,12; 1Tim 6,11) oder der Sinn des Begriffs Sanftmut aus dem Text heraus nicht klar erkennbar wird (Mt 5,5; 11,29; Jak 3,13).

Lexikon zur Bibel

Der Begriff »Demut« (das griechische Wort wird an vielen Stellen auch mit »Sanftmut« übersetzt) meint nicht die Aufgabe der Selbstachtung (Sir 10,31–32), sondern zunächst einfach die Beherrschung des Zorns. Dementsprechend drückt sich Demut in Freundlichkeit und Milde aus und steht gerade den Mächtigen und Einflussreichen gut an (Sir 3,19–21). Wo Demut und sanftmütiges Ausharren besonders von denen erwartet werden, die unter der Rücksichtslosigkeit anderer zu leiden haben, wurzeln sie in der Hoffnung auf Gott, der für die Durchsetzung von Gerechtigkeit Sorge trägt (Mt 5,5; vgl. Ps 37, bes. V. 11). Im Neuen Testament gewinnt der Begriff eine besondere Bedeutung, indem Jesus hier als der exemplarisch Demütige/Sanftmütige gilt (Mt 11,29; 21,5). Ist die Demut/Sanftmut demnach ein besonderer Ausweis der Sendung Jesu, so soll sie gerade deswegen auch das Leben der Christen prägen (2Kor 10,1; Gal 5,23; 6,1).

Kleines Lexikon zur Lutherbibel

Jesus begann seine Predigt mit den sogenannten „Seligpreisungen“, Aussagen, die mit der Wendung „selig sind“ beginnen. „Selig“ heißt hier „glücklich“ oder „wohl dem“ (vgl. Ps 1,1). Die Eigenschaften, die Jesus in seiner Aufzählung mit den Seligpreisungen verknüpft, „geistlich arm“, „leidgeprüft“, „sanftmütig“ usw., haben ganz offensichtlich mit der Gerechtigkeit der Pharisäer nichts zu tun. Ihnen ging es in erster Linie um äußerliche Eigenschaften; die Eigenschaften, von denen Jesus spricht, sind jedoch innerer Art. Sie erwachsen nur aus der engen Beziehung zu Gott im Glauben, aus dem völligen Vertrauen auf ihn.
Die geistlich Armen (Mt 5,3) sind die, die sich ganz bewußt auf Gott, nicht auf sich selbst, verlassen; sie sind innerlich „arm“, d. h. sie besitzen von sich aus nicht die Fähigkeit, Gott zu gefallen (vgl. Röm 3,9-12). Die da Leid tragen (Mt 5,4), erkennen, was ihnen fehlt, und gehen damit vor Gott, der ihnen helfen kann. Die Sanftmütigen (V. 5) sind wahrhaft demütig und freundlich und überschätzen sich nicht. Die da hungert und dürstet nach Gerechtigkeit (Mt 5,6), haben geistlichen Hunger, den ständigen Wunsch nach persönlicher Gerechtigkeit. Die Barmherzigen (V. 7) sind barmherzig gegenüber anderen und geben so Gottes Gnade weiter, die sie an sich selbst erfahren haben.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Wenn man sich den Gedanken, der mit dem Begriff SANFMUT verbunden ist, so durch den Kopf gehen läßt, dann merkt man sehr schnell, dass da heute in der Zeit der Corona-„Krise“ viele einen erheblichen Mangel haben. Ein Grund mehr, ins Gebet zu gehen.


worüber traurig?

Glückselig die Trauernden, denn sie werden getröstet werden.

Elberfelder Bibel 1905 – Mt 5,4

Selige sind die, die trauern! Sie werden nämlich getröstet ‹und aufgerichtet› werden.

Janzen & Jettel – Mt 5,4

Glücklich zu preisen sind die, welche über die Gottentfremdung der Welt trauern; denn sie sollen getröstet werden.

Johannes Greber – Mt 5,5

Herzlichen Glückwunsch an die Traurigen, weil Gott ihre Tränen abwischen wird.

VolxBibel – Mt 5,4

Was für eine TRAURIGKEIT meinte Jesus??

Mt 5,4 πενθοῦντες Ptz. πενθέω klagen, trauern, traurig sein (hier wahrscheinl. über ihre Not einschließl. ihrer Schuld); subst. αὐτοί (V. 4–9) betont (A124a). παρα-κληθήσονται Fut. Pass. -καλέω; wohl pass. divinum (A76b) sie werden (v. Gott) getröstet werden.

Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament

»Glücklich zu preisen sind die Leidtragenden, denn sie werden getröstet werden.«

Das führt uns noch einmal zu Jesajas Endzeitverkündigung und zur Hoffnung Israels in den Psalmen. Das 61. Jesajakapitel redet vom Auftrag des Messias, »zu trösten alle Trauernden« (Jes 61,2), und in Ps 126,5 ist die Zuversicht ausgesprochen: »Die mit Tränen säen, werden mit Freuden ernten.« Wenn Jesus hier und später so stark auf die Psalmen Bezug nimmt, dann ist klar: Er hat die Psalmen nicht nur als Gebetbuch gelesen, sondern auch als das vom Geist inspirierte Hoffnungsbuch Israels. Und wiederum wird deutlich: Er sieht die Erfüllung dieser Verheißungen mit seiner Person Wirklichkeit werden.

Wer sind nun »die Leidtragenden« von Mt 5,4 ? Sind es alle, die in dieser Welt irgendwie leiden?

In der Tat dürfen alle »Mühseligen und Beladenen« zu Jesus kommen (Mt 11,28). Aber der genaue Sinn von Mt 5,4 geht in andere Richtung. Sind es alle, die geistlich an Sünde und Mangel leiden? Damit stünden wir schon näher an der zweiten Seligpreisung. Doch gilt es den Sinn noch präziser zu erfassen. Wenn Jesus an die Erfüllung der Verheißungen aus Jes 61,2 und Ps 126,5 denkt, dann sind es diejenigen, die wegen ihrer Schuld bisher unter göttlicher Strafdrohung standen. Es sind Leute, die wie Daniel bekennen müssen: »Wir haben gesündigt … Darum ist der Herr auch bedacht gewesen auf dies Unglück und hat’s über uns kommen lassen« (Dan 9,5.14).

Gerade wenn wir so nahe am Zusammenhang der Schrift bleiben, enthüllt sich die Spannung und Überraschung, die in Jesu Worten liegt. Es handelt sich wirklich um eine Begnadigung, »ein gnädiges Jahr des Herrn« (Jes 61,2), die dem unter Gottes Strafe liegenden Israel angeboten wird. Das »Tröstet, tröstet mein Volk« aus Jesaja 40,1 wird jetzt in Jesus geschenkte Gegenwart. Wo der Täufer selbst in den Frömmsten nur »Schlangenbrut« sah und ganz Israel zur Umkehr rufen musste (Mt 3,7ff.), da kann Jesus versprechen: »Sie werden getröstet werden.« Von da aus gewinnt die Ablehnung Jesu erschreckende Züge: Israel hat mit Jesus seine Begnadigung abgelehnt.

Wir müssen noch einmal genauer prüfen. Die Leideform »werden getröstet werden« beschreibt nach aramäisch -hebräischem Sprachverständnis ein Handeln Gottes. Dann lautet Jesu Einladung: Die über Gottes Zorn Trauernden sind selig zu preisen, »denn Gott wird sie trösten«. Auch da halten wir wieder fest, dass Gegenwart und Zukunft vereinigt sind. In Jesu Gemeinschaft beginnt das Trösten Gottes schon jetzt. Vollendet und in voller Größe erscheinen wird es aber in der Zukunft, wenn Gottes Herrschaft allen sichtbar wird. Dort, in der Zukunft, liegt wieder das Schwergewicht.

Wir dürfen als das neue Bundesvolk diese zweite Seligpreisung voll in Anspruch nehmen, auch wenn sie zunächst dem Volk Israel bzw. Jesu Jüngern aus Israel gegeben war. In Gestalt des »Trösters«, wie der Heilige Geist im Johannesevangelium bezeichnet wird Joh 14,16ff.); Joh 16,7ff.), erhalten wir Gottes Trost, wenn wir mit Schrecken das Gericht über unserem Leben entdecken und gerne Gottes Gnade ergreifen möchten. Als Jünger Jesu aus den Völkern können wir mit Paulus sagen: »Nun wir sind gerecht geworden durch den Glauben, so haben wir Frieden mit Gott durch unsern Herrn Jesus Christus« (Röm 5,1) und verstehen sein Wort in Röm 14,17: »Das Reich Gottes ist… Gerechtigkeit und Friede und Freude in dem Heiligen Geist.« Einladung für verlorene Sünder, denen die Sünde leid ist, das ist auch der Charakter der zweiten Seligpreisung.

Ausgabe – C

Glückselig die Trauernden, denn sie werden getröstet werden.
Ps 126,5.6; Jes 61,2; Offb 7,16.17

Die Übersetzung »die Leidtragenden« ist zu eng gefaßt. Die Trauernden, das sind auch und besonders die, welchen die Augen aufgegangen sind über den ganzen Jammer des sündenverderbten Ichs. Ihre Traurigkeit stammt aus jener abgrundtiefen Erschrockenheit über die total verderbte und verwerfliche Sündennatur des Menschen, über den Abgrund voller Sündengift. In diese völlig hoffnungslose Lage des Menschen kann nur der Herr allein den Trost schenken, daß nur Er ganz allein es schafft.

Wuppertaler Studienbibel

Interessant auch der Hinweis in dem Buch „Crashkurs-Leidenschaft“

Gibt es sexuelle Erfahrungen, durch die ihr verletzt worden seid? Hattet ihr genug Zeit, um darüber zu trauern? Jesus sagt, dass die Trauernden getröstet werden (Matthäus 5,4). Es ist nicht genug, dass man eine schlechte Erfahrung verdrängt oder sich mit anderen Betroffenen in eine Reihe stellt. Ein paar Tränen, echte Trauer und die Bitte an Gott, das eigene Herz gesunden zu lassen, sind die Bestandteile echter Erneuerung.

worin stärkst du dich?

Und David war in großer Bedrängnis, denn das Volk sprach davon, ihn zu steinigen; denn die Seele des ganzen Volkes war erbittert, ein jeder um seine Söhne und um seine Töchter. Aber David stärkte sich in Jehova, seinem Gott.

Elberfelder Bibel 1905 – 1Sa 30,6

Dawid war es sehr bang, denn sie besprachen sich schon, das Volk, ihn zu steinigen,
denn erbittert war die Seele all des Volks, jedermanns um seine Söhne und um seine Töchter.

Buber & Rosenzweig – 1Sa 30,6

David hatte jetzt ein echtes Problem am Hals, denn seine Leute gaben ihm die Schuld dafür und wollten ihn am liebsten sofort umbringen. Sie waren einfach megatraurig und stocksauer, weil ihre Frauen und Kinder weg waren. David bekam dann aber neue Power von Gott.

VolxBibel – 1Sa 30,6

Damit hatte David nicht gerechnet! Und doch war sein Blick in die richtige Richtung gerichtet!
Was ist mit mir? Bin ich über die Einschnitte durch Corona durcheinander? Gehöre ich zu denen, die wie „das Volk“ dem David also den momentanen Politikern gern an den Kragen wollte, nur weil diese nicht so entscheiden, wie ich es momentan für mich als gut empfinde? David ist ein gutes Beispiel, den richtigen „Telefonhörer“ zu benutzen: das Gebet! Dort sind alle Beschwerden, Hilferufe und Danksagungen wirklich richtig aufgehoben!

Wer ist der gute Hirte?

Darum, ihr Hirten, höret das Wort Jehovas!
So wahr ich lebe, spricht der Herr, Jehova: Weil meine Schafe zur Beute und meine Schafe allen Tieren des Feldes zur Speise geworden sind, weil kein Hirte da ist, und meine Hirten nicht nach meinen Schafen fragen, und die Hirten sich selbst weiden, aber nicht meine Schafe weiden: darum, ihr Hirten, höret das Wort Jehovas!
So spricht der Herr, Jehova: Siehe, ich will an die Hirten, und ich werde meine Schafe von ihrer Hand fordern und machen, daß sie aufhören, die Schafe zu weiden, damit die Hirten nicht mehr sich selbst weiden; und ich werde meine Schafe von ihrem Munde erretten, daß sie ihnen nicht mehr zur Speise seien.
Denn so spricht der Herr, Jehova: Siehe, ich bin da, und ich will nach meinen Schafen fragen und mich ihrer annehmen.
Wie ein Hirt sich seiner Herde annimmt an dem Tage, da er unter seinen zerstreuten Schafen ist, also werde ich mich meiner Schafe annehmen und werde sie erretten aus allen Orten, wohin sie zerstreut worden sind am Tage des Gewölks und des Wolkendunkels.
Und ich werde sie herausführen aus den Völkern und sie aus den Ländern sammeln und sie in ihr Land bringen; und ich werde sie weiden auf den Bergen Israels, in den Tälern und an allen Wohnplätzen des Landes.
Auf guter Weide werde ich sie weiden, und auf den hohen Bergen Israels wird ihre Trift sein; daselbst, auf den Bergen Israels, werden sie auf guter Trift lagern und fette Weide beweiden.
Ich will meine Schafe weiden, und ich will sie lagern, spricht der Herr, Jehova.
Das Verlorene will ich suchen und das Versprengte zurückführen, und das Verwundete will ich verbinden, und das Kranke will ich stärken; das Fette aber und das Starke werde ich vertilgen: Nach Recht werde ich sie weiden.

Elberfelder Bibel 1905 – Ez 34,7–16



Darum sagt Gott jetzt Folgendes zu den Leuten, die das Sagen haben:
‚Ich, der heftige Gott, der Chef, verspreche euch: Weil ihr dafür gesorgt habt, dass meine Tiere ohne Schutz waren und von fiesen Bestien bestohlen und gefressen wurden, weil ihr sie nicht beschützt habt, weil es den Chefs im Land egal war, wie es meinen Tieren geht, weil sie sich selbst wichtiger waren, weil sie darauf geachtet haben, dass es ihnen gutgeht und nicht meinen Tieren, sage ich Folgendes zu euch, hört gut zu:
Ich, der heftige Gott, meine: Passt auf, ich werde den Männern, die eigentlich auf meine Leute aufpassen sollten, an den Kragen gehen. Ich fordere von ihnen meine Tiere zurück und ich werde ihnen den Job als Aufpasser wegnehmen! Sie dürfen sich nicht länger selbst die fette Kohle in die eigene Tasche schieben. Ich werde meine Leute vor ihnen retten, ich hol sie da raus, damit sie nicht von denen gefressen werden.‘“

Ein guter Hirte passt auf seine Tiere gut auf
„Gott, der Chef über alles, sagt: ‚Pass auf, ich bin da! Ich werde mich um meine Tiere kümmern, ich werde sie versorgen.
So wie ein Hirte sich um seine Schafherde kümmert, wenn die mal auseinander getrieben worden ist, so werde ich mich auch um meine Schafe kümmern. Ich werde sie dort rausholen, egal, wohin sie an diesem fiesen, dunklen Tag verstreut worden sind.
Ich hole sie dort raus, aus den unterschiedlichsten Ländern, ich rette si und werde sie zusammensammeln. Ich bringe sie wieder in ihr Land, und dort werde ich ihnen zu essen geben. Sie werden das Gras von den Bergen Israels essen, an den Bächen und den Wiesen, im Land werden sie leben.
Sie werden auf einer richtig grünen Wiese grasen, auf den Bergen in Israel wird es immer gut zu essen für sie geben. Die Wiesen sind dort fett grün.
Ich werde höchstpersönlich auf sie aufpassen. Ich werde mich um sie kümmern und ihnen einen guten Pennplatz organisieren. Das sagt Gott, der Chef über alles.
Ich suche alle Tiere, die vermisst wurden, die vertrieben wurden, und bringe sie zurück. Die verletzten Tiere werde ich verarzten, die schwachen Tiere werde ich stärken, die starken Tiere werde ich zähmen. Ich werde ihr Hirte sein und auf sie aufpassen, so wie man auf Schafe aufpasst.
Euch aber, meinen Tieren, sage ich Folgendes: Ich werde dafür sorgen, dass jeder korrekt und gleich behandelt wird, Schafe, Widder, Kühe usw.

VolxBibel – Ez 34,7–17

Darum, ihr Hirten, hört meine Worte: 8 Ich, Gott, der Herr, schwöre, so wahr ich lebe: Jetzt ist Schluss damit! Meine Schafe wurden geraubt und von wilden Tieren zerrissen, weil kein Hirte für sie sorgte. Anstatt euch um die Herde zu kümmern, habt ihr nur an euch selbst gedacht. 9 Darum lasst es euch gesagt sein, ihr Hirten: 10 Ihr bekommt es mit mir zu tun! Ich ziehe euch zur Rechenschaft für alles, was ihr meinen Schafen angetan habt. Ihr sollt nicht länger ihre Hirten sein. Ich lasse nicht mehr zu, dass ihr nur für euch selbst sorgt; ich rette die Schafe aus euren Klauen, damit ihr sie nicht mehr auffressen könnt!«

Gott, der gute Hirte

Denn so spricht Gott, der Herr: »Von nun an will ich mich selbst um meine Schafe kümmern und für sie sorgen. Wie ein Hirte seine Herde zusammenbringt, die sich in alle Richtungen zerstreut hat, so werde auch ich meine Schafe wieder sammeln. Ich rette sie aus all den Orten, wohin sie an jenem dunklen, schrecklichen Tag vertrieben wurden. Aus fremden Völkern und Ländern führe ich sie heraus und bringe sie wieder in ihr Land. Dort lasse ich sie weiden, in den Bergen, an den Flüssen und in den Tälern. Ja, ich gebe ihnen gute und saftige Weideplätze auf Israels hohen Bergen, wo sie sich lagern und satt fressen können. Ich selbst werde ihr Hirte sein und dafür sorgen, dass sie in Ruhe und Sicherheit leben können. Das verspreche ich, Gott, der Herr.
Ich suche die verloren gegangenen Schafe und bringe alle zurück, die sich von der Herde entfernt haben. Wenn sich eines der Tiere ein Bein gebrochen hat, will ich es verbinden, und den kranken helfe ich wieder auf. Die fetten und starken Tiere aber lasse ich nicht aus den Augen*! Denn ich bin ein Hirte, der gut und gerecht mit seinen Schafen umgeht.
Ihr Israeliten – ihr seid meine Herde, und ihr sollt wissen: Von nun an will ich selbst, Gott, der Herr, bei euch für Recht sorgen. Ich nehme die Schafe voreinander in Schutz und weise die starken Widder und Böcke zurecht:

Hoffnung für Alle – Ez 34,7–17

Prophezeiung gegen die Hirten Israels. Prophezeien!“ Gott würde die falschen Hirten von Israel entfernen, die sich nicht um die Schafe gekümmert hatten, sondern sie in den Abfall vom Glauben führten (Verse 1–10). Kommentar zu „Sollten die Hirten die Schafe nicht füttern?“ Raschi erklärt, dass die Herrscher Israels sich mit dem Geld ihrer Untertanen amüsierten, anstatt sich um sie zu kümmern. Als guter Hirte würde Gott seine zerstreuten Schafe sammeln und pflegen (Verse 1–15). Er wird seinen Diener David auferwecken, ihn über Israel setzen (Verse 23–24) und die Nation in einen neuen Bund bringen, der seinen Segen im Land garantiert. Zu diesem Zeitpunkt wird ADONAI bei ihnen sein (Verse 25–31).

Die vollständige jüdische Studienbibel: Notizen

Orakel über Israels Führer oder „Hirten“. Hesekiel macht geltend, dass die israelischen Führer unangemessen gehandelt hätten und ersetzt werden müssten. Letztendlich deutet dieses Kapitel jedoch nicht auf die Abschaffung des davidischen Königtums hin, sondern auf eine Art Machtteilung zwischen David und Gott. 1–10: Das Bild des Hirten wird häufig verwendet, um Monarchen in der biblischen und altorientalischen Literatur darzustellen (z. B. David, 1. Sam. 16:11; Kapitel 17; und viel früher Hammurabi von Babylon). Gott beschuldigt, dass die „Hirten“ sich nicht um die „Herde“ gekümmert haben, so dass sie „zerstreut“ oder ins Exil geschickt werden. 2: Ah, beleuchtet. „Weh!“ 11–16: Gott handelt als der ideale „Hirte“ (Ps. 23), der die zerstreuten Menschen zurückbringen wird. 12: Dieser Vers wird im „unetaneh tokef“ Gebet der hohen Feiertage als Teil des Bildes von Gottes jährlichem Gericht über jeden Juden wiederverwendet. 16: Die fetten und gesunden, die ich zerstören werde: Sie werden zerstört, weil sie die Menschen vernachlässigt haben. Heb liest „ʾashmid“ (ich werde zerstören), die griechische Septuaginta liest „Ich werde sie richtig pflegen“ (vermutlich basierend auf Heb „ʾeshmor“, [„resh“ sieht aus wie „dalet“ und die beiden sind oft verwirrt]; siehe Übersetzer ‚ kein Tee). 17–22: Hesekiel porträtiert die Anführer als stärkere Schafe, die die Weide mit Füßen treten und das Wasser verschmutzen, das andere benutzen müssen, und die die Schwächeren beiseite schieben. Daher muss ein Teil der Herde zerstört werden. 23–31: Gottes Herrschaft wird sich in der Errichtung eines David als Herrscher manifestieren („nasi“ statt „melekh“). Obwohl andere Bibelstellen sich einen Nachkommen Davids als den idealen zukünftigen König vorstellen (z. B. Jes 11: 1–10), scheint diese Passage eine Rückkehr von David selbst, dem früheren, idealen König, ins Auge zu fassen. 24: Es ist möglich, dass der Titelherrscher („nasiʾ“ statt „melekh“), der hier und in Kapitel 40–48 dem König gegeben wird, eine Verringerung der königlichen Macht darstellt: Er ist ein Herrscher, aber kein vollwertiger König. 25: Ein Freundschaftsbund, die idyllische Situation für diejenigen, die Gott in das Land zurückkehren wird. Im Gegensatz zu denen, die behaupten, dass „diejenigen, die in diesen Ruinen leben“, das Land übernehmen werden (33: 23–29), behauptet Hesekiel, dass Gott das Volk Israel beschützen wird. 27–29: Die Hinweise auf Bäume und Tiere der Erde zusammen mit der Bedrohung durch Feinde (siehe Lev. Ch 26) erinnern an Gottes Rolle als Schöpfer der natürlichen Welt und Beschützer in der menschlichen Welt. 31: Für dich, meine Herde, Herde, die ich pflege, sind Männer; und ich bin dein Gott, eine Variation der Bundesformel (11:20; 14:11), die betont, dass Gott Israels ultimativer Hirtenkönig sein wird.

Die jüdische Studienbibel

Fällt dir auf, warum die Lehrer zur Zeit Jesu so „komisch“ reagiert haben, wenn Jesus Christus behauptet, dass er der gute Hirte ist? Warum reagieren die Lehrer so? WER sollte als der gute Hirte auftreten?
Und nur WER ist heute der gute Hirte? Wie sieht das für die Zukunft aus?

Nur wer kann Übertretungen tilgen?

Gedenke dessen, Jakob und Israel! Denn du bist mein Knecht. Ich habe dich gebildet, du bist mein Knecht; Israel, du wirst nicht von mir vergessen werden.
Ich habe deine Übertretungen getilgt wie einen Nebel, und wie eine Wolke deine Sünden. Kehre um zu mir, denn ich habe dich erlöst!
Jubelt, ihr Himmel! Denn Jehova hat es vollführt; jauchzet, ihr Tiefen der Erde! Brechet in Jubel aus, ihr Berge, du Wald und jeder Baum darin! Denn Jehova hat Jakob erlöst, und an Israel verherrlicht er sich.
So spricht Jehova, dein Erlöser und der von Mutterleibe an dich gebildet hat: Ich, Jehova, bin es, der alles wirkt, der die Himmel ausspannte, ich allein, die Erde ausbreitete durch mich selbst; der die Wunderzeichen der Lügner vereitelt und die Wahrsager zu Narren macht; der die Weisen zurückdrängt und ihr Wissen zur Torheit macht; der das Wort seines Knechtes bestätigt und den Bescheid seiner Boten vollführt; der von Jerusalem spricht: Es soll bewohnt werden! Und von den Städten Judas: Sie sollen aufgebaut werden, und ich will seine Trümmer wieder aufrichten!

Elberfelder Bibel 1905 – Jes 44,21–26

»Ihr Israeliten, ihr Nachkommen von Jakob, denkt immer daran: Ich habe euch geschaffen, ihr gehört zu mir und seid meine Diener! Niemals werde ich euch vergessen. Eure Schuld und alle eure Sünden habe ich euch vergeben. Sie sind verschwunden wie Wolken, wie Nebelschwaden in der Sonne. Kommt zurück zu mir, denn ich habe euch erlöst!«
Freut euch, ihr Himmelswelten, denn der Herr hat gehandelt! Singt, ihr Tiefen der Erde, und ihr Berge, brecht in Jubel aus! Ihr Wälder, stimmt ein in das Lied, jeder Baum soll mitsingen! Denn der Herr hat sein Volk erlöst. An den Nachkommen von Jakob beweist er seine große Macht.
Israel, so spricht der Herr, dein Befreier, der dich geschaffen hat wie ein Kind im Mutterleib: »Ich bin der Herr, der alles bewirkt: Ich allein habe den Himmel ausgespannt wie ein Zelt, und als ich die Erde ausbreitete, half mir niemand dabei. Ich bin es, der die Wunder der Zauberer vereitelt und die Wahrsager als Narren bloßstellt. Ich lasse die Weisen dumm dastehen, ihre Erkenntnisse entlarve ich als Hirngespinste. Aber was meine Boten voraussagen, das mache ich wahr; was sie, die Propheten, verkünden, das führe ich aus.

Hoffnung für Alle – Jes 44,21–26

„Gedenke dieser Dinge, o Jakob, und du, o Israel, denn du bist mein Knecht. Ich habe dich gebildet. Du bist ein Knecht, der mir gehört. O Israel, du wirst von mir nicht vergessen werden. Ich will wie mit einer Wolke deine Übertretungen auslöschen und wie mit Gewölk deine Sünden. Kehr doch um zu mir, denn ich will dich zurückkaufen.

Jubelt, ihr Himmel, denn Jehova ist in Tätigkeit getreten. Jauchzt im Triumph, ihr untersten Teile der Erde! Werdet fröhlich, ihr Berge, mit Jubelruf, du Wald und all ihr Bäume darin! Denn Jehova hat Jakob zurückgekauft, und an Israel zeigt er seine Schönheit.“

Dies ist, was Jehova gesagt hat, dein Rückkäufer und dein Bildner vom Mutterleib an: „Ich, Jehova, tue alles, indem ich allein die Himmel ausspanne, die Erde ausbreite. Wer war bei mir? [Ich] vereitle die Zeichen der eitlen Schwätzer, und [ich bin es,] der selbst Wahrsager unsinnig handeln läßt; der Weise zurückweist und der sogar ihre Erkenntnis Torheit werden läßt; der das Wort seines Knechtes wahr macht und der den Rat seiner eigenen Boten ausführt; der von Jerusalem spricht: ‚Sie wird bewohnt werden‘ und von den Städten Judas: ‚Sie werden wieder erbaut werden, und ihre verödeten Stätten werde ich aufrichten‘;

neue Welt Übersetzung – Bi12 – Jes 44,21–26

Die Freude der Erlösten des Herrn ( Jes 44,21-23 )

Der Gegensatz zwischen Israel und den betrogenen Menschen, die Götzen machen und anbeten (V. 9 – 20 ), ist enorm. Die Gläubigen in Israel werden erlöst, die Götzenmacher betrogen. Israel soll sich daran erinnern, daß Gott die Zukunft kennt (V. 6 – 8 ) und daß die Götzen in Wirklichkeit nichts sind (V. 9 – 20 ). Deshalb soll es den Herrn anbeten, der die Sünden des Volkes vergeben (vgl. Jes 43,25 ) und die Menschen erlöst hat. Manche Ausleger meinen, daß diese Dinge (Luther: „daran“) sich auf das Folgende bezieht und daß Israel sich daran erinnern soll, daß es einmal erlöst war. Jedenfalls soll das Volk singen. Ja, die gesamte Natur wird zum Singen aufgefordert (vgl. die Berge in Jes 49,13 ), weil Gott Jakob erlöst hat und seine Herrlichkeit in Israel offenbart (vgl. Jes 43,7 ). Israel wird, im Gegensatz zu der geistlichen Finsternis der anderen Nationen, im Licht der Herrlichkeit Gottes leben.

Die Tatsache, daß Gott mehr als 150 Jahre zuvor angekündigt hat, daß ein Mann namens Kyrus die Gefangenen Judas freilassen wird, zeigt Gottes Einzigartigkeit. Wenn man die Bibel liest und nicht damit rechnet, daß Gott wirklich in unsere Zeit hinein redet und handelt, dann muß man diese Aussage als spätere Einfügung verstehen, nachdem Kyrus die Gefangenen freigelassen hat. Damit aber würde, wie schon gesagt, diese Aussage über Gottes Einzigartigkeit und seine Fähigkeit, die Zukunft vorherzusagen, ihre Bedeutung verlieren. Dann wäre Gott nicht anders als die Götzen und genau dagegen wendet sich Jesaja!

Der Herr, Israels Erlöser (vgl. die Anmerkungen zu Jes 43,14 ), der es gebildet hat (vgl. Jes 43,1.7.21; 44,2 ), ist der Schöpfer aller Dinge , auch von Himmel und Erde (vgl. Jes 42,5; 45,12.18; 48,13; 51,13.16 ). Er ist der Eine, der falsche Propheten, Wahrsager und angeblich weise Menschen zu Narren macht. Alle, die behaupten, daß Gott sein Volk nicht aus Babylon befreien könne, werden widerlegt werden, wenn Gottes Ratschluß in Erfüllung geht. Durch die Propheten, seine Boten, hat Gott verkündigt, daß Jerusalem wieder bewohnt sein wird.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Einfach nur Worte? Oder haben sich die Worte schon einmal erfüllt?
Die Worte haben sich schon einemal erfüllt! Auch der Rest der Bibel wird sich genau so, wie es in der Bibel steht, erfüllen!
Und zu der Frage: nur Jehovah Gott kann Sünden vergeben – sowohl im AT wie im NT.

VERBINDUNGEN ZWISCHEN HAFTARAH UND PARASHAH

Die Parascha beschreibt die Formen des öffentlichen Opfers, mit denen man eine Beziehung zu Gott aufrechterhalten und erneuern kann. Dazu gehören das gesamte Brandopfer (ʿolah), das Opfer (zevaḥ) des Wohlbefindens, das Speisopfer (minḥah) und das Gewürz des Weihrauchs (levonah). In der Haftarah beklagt der Prophet die Aufgabe dieser Opfergaben und die Ausübung von Sünde und Missetat (Jes. 43: 22-24). Gott schlägt auf das Verb ʿavad ein, was gewöhnlich bedeutet, kultischen Dienst zu leisten, und sagt, dass er Israel nicht mit Forderungen nach Speiseangeboten „belastet“ (heʿevadtikba), sondern ihn mit ihren Übertretungen „belastet“ (heʿevadtani) hat. Die Perversität Israels ist somit durch ihre Umkehrung der richtigen Anbetung gekennzeichnet.

Eine weitere Verbindung zwischen Parascha und Haftarah unterstreicht die Bedeutung von Zeugen in sozialen und theologischen Angelegenheiten. Nach der Regel in Lev. 5: 1: Eine Person, die eine öffentliche Verwünschung hört und als „Zeuge“ (ʿed) des Ereignisses dienen kann, wird schuldig, wenn sie in Fällen strafbarer Verbrechen kein Zeugnis abgibt. Im Gegensatz dazu Isa. 44: 6–8 spricht von Israels Rolle als „Zeugen“ (ʿeday) für Gottes unvergleichliche Fähigkeit, die Zukunft vorherzusagen und sein prophetisches Wort zu erfüllen. Dies stellt die menschliche Erfahrung in den Mittelpunkt theologischer Ansprüche, denn ohne menschliches Zeugnis hätten die Realität Gottes und das Wunder seiner Wege keine soziale Bedeutung. Die rabbinische Tradition verstand dieses Paradoxon und führte zu einer bemerkenswerten Transformation von Jesajas Worten. Nach der Schrift ist Gottes Aussage selbstverherrlichend und jubelnd: „Du [Israel] bist meine Zeugen. Gibt es einen Gott … außer mir? “ (Vers 8). Der Midrasch stellt den Rekord gerade; Es mag keinen Gott außer Gott geben, aber er braucht das Zeugnis der Menschheit, um bekannt zu sein: „Wenn du meine Zeugen bist, dann bin ich Gott“ (43:12); aber wenn Sie nicht meine Zeugen sind, dann bin ich, wenn man so sagen darf, nicht Gott “(Sifre Deuteronomy 346) .8 Diese bemerkenswerte Aussage präsentiert die Theologie als eine Art Zeugnis religiöser Erfahrung. Integrität ist hier ebenso wichtig wie im rechtlichen Bereich, wo ehrliches Zeugnis entscheidend ist, um einen sozialen Bereich zu etablieren und aufrechtzuerhalten.

JPS Bibelkommentar