Monat: September 2009

aufgeholt

oder: „es ist nicht immer so, wie es scheint“

Wer in den letzten Tagen gedacht hat „was ist denn mit der Jule los, von der kommt ja garnix mehr zum Bibellesen. Ob die wohl aufgegeben hat und nun nicht mehr liest? Oder vielleicht hat sie keine Lust mehr, ihre Gedanken zu dem Gelesenen mit uns zu teilen?“, den kann ich hier beruhigen.

Ich lese nach wie vor weiterhin regelmäßig in der Bibel, ebenso wie mein Ehemann, der ja leider seit einiger Zeit keine Kommentare mehr hier hinterlassen hat. Das liegt allerdings nicht daran, dass er nicht mehr liest oder dass wir uns nicht mehr darüber unterhalten, sondern ihm fehlt einfach die Zeit, sich an den Rechner zu setzen und die Kommentar aufzuschreiben. Daher ist er hier mit seinen Kommentaren zur Bibellese „ein wenig ins Hintertreffen geraten“.

Auch mir geht es oft so, dass die Zeit fehlt, mich an den Rechner zu setzen und meine Gedanken auszuarbeiten. Ich habe es mir aber zur Gewohnheit gemacht, während des Bibellesens inne zu halten und meine Gedanken, die mir zu dem Gelesenen gerade einfallen, in meinem Pocket als Mail einzutippen, die ich mir dann als Rohfassung selbst zuschicke und die ich dann bearbeite, wenn dann halt die Zeit da ist und sie dann ausarbeite, die Bibeltexte zufüge und meine Gedanken formatiere. Erst dann hänge ich alles nach oben.

Wenn ihr also eine Weile nichts von mir hört und seht, dann liegt das nicht daran, dass wir uns nicht weiterhin sehr intensiv mit Jehova und seinem Wort beschäftigen, sondern dass einfach die Zeit fehlt, es auszuarbeiten und online zu hängen.

Als kleines Beispiel nur ein Beitrag, der mir persönlich sehr wichtig war und den ich bereits Anfang der Woche verfasst habe, aber da ich noch ergänzenden Stoff raussuchen musste, teilweise sogar eintippen musste, da es ein Erwachtet von letztem Monat ist, der verständlicherweise noch nicht als Doc auf der Wtlib zu finden ist, brauchte ich die nötige Zeit und Ruhe um das zu tun.

Wer mich kennt, weiß auch, dass ich nicht sehr lange sitzen kann, da meine Schmerzen mich fast dabei umbringen und so ist das auch immer Tagesformabhängig bei mir.

Bei diesem Beitrag habe ich z.B. vorhin lange nach einem älteren Kommentar gesucht, mit dem ich verlinken wollte, der dazu passte. Da ich in diesem Bereich noch nicht mit meiner Linkliste fertig bin, hatte das leider ziemlich viel Zeit in Anspruch genommen. Hier sieht man dann wieder, warum ich mich an das neue Projekt in der Gallery gemacht hatte, die Kommentare thematisch zu verlinken, damit man in einem solchen Fall halt nicht so lange suchen muss *grummel*

Da ich heute gut 15 neue Kommentare hochgeschoben habe und ihr ja auf der Seite nur 5 angezeigt bekommt – hier eine kleine Hilfe:

Hier geht es also für euch weiter!

viel Freude beim Lesen und beim selbst eigene Gedanken zum Bibellesen machen und Kommentare im entsprechenden Programmpunkt in den Zusammenkünften geben *freu*

Kindheitserinnerungen

Erinnerungen an alte Zeiten

wenn ich den Leierkasten höre, erinnert mich das immer an den Leierkasten der am S-Bahnhof Pankow oft stand, wenn wir dort als Kinder umgestiegen sind. Schade, das die Leierkästen so sehr aus dem Straßenbild verschwunden sind. Warum eigentlich?

Nun gut, die alten Melodien bringen den jüngeren Leuthcne wohl weder ein lächeln ins Gesicht… aber es wäre doch sicher einen Versuch wert?

Meine Liebeste hat sich mit zwei Pärchen unterhalten. Wenn ich es richtig verstanden habe, ist es heute zum Teil schon ein Problem, wo man spielen darf, ohne gleich „wegen Lärmbelästigung“ belangt zu werden! Nicht nur das die Kästen und die Musikrollen teuer sind – es werden noch Genehmigungen erwartet, um auf öffentlichen Straßenland spielen zu dürfen – und nur für eine kleine Weile … scheint wohl noch komplizierter geworden zu sein.
Wir haben auf jeden Fall nur ältere Leierkastenspieler gesehen, die dies wohl nur als „Erinnerung“ tun, und sich so einen kleinen Sinn im Leben geben. Eine längere Unterhaltung war mit einem lieben alten Frau, die zusammen mit ihrem Mann in regelmäßigen Abständen gern in Altersheimen spielt, und so den dortigen Rentnern eine Freude macht – eben eine Reise in die Jugendzeit….

studieVZ – Freundschaften bei Jungen Leuten

habe ich gerade in der Welt am Sonntag gelesen:

„Darf man beim ersten Date schon gruscheln?“

Man kennt Kleidergröße und Urlaubsfotos des anderen, bevor man sich auch nur ein Mal getroffen hat.Die Zeiten von Blickkontakt und Anlächeln sind vorbei, junge Leute daten sich heute in Netzwerken wie Facebook.Und das ist kompliziertFrüher, ganz früher, da war man „zusammen“, wenn man die Eltern des anderen kennenlernen durfte. Musste.

Man kennt Kleidergröße und Urlaubsfotos des anderen, bevor man sich auch nur ein Mal getroffen hat. Die Zeiten von Blickkontakt und Anlächeln sind vorbei, junge Leute daten sich heute in Netzwerken wie Facebook. Und das ist kompliziert. Früher, ganz früher, da war man „zusammen“, wenn man die Eltern des anderen kennenlernen durfte. Musste. Heute ist eine Beziehung ernst, wenn beide ihren „Beziehungsstatus“ bei StudiVZ oder Facebook ändern.

Die beiden Online-Netzwerke sollten ursprünglich das Kennenlernen unter Studenten vereinfachen, per Klick kann man zum „Freund“ werden. In diversen Gruppen kann man sich unterhalten und Bilder zeigen – so spielen zurzeit Zigtausende Facebook-Nutzer das „Lying Down Game“ und tauschen Fotos, die sie liegend an möglichst skurrilen Orten zeigen.

Aber das Wichtigste ist: Jeder Nutzer besitzt eine Profilseite, auf der er sich vorstellt – eben bis hin zum „Beziehungsstatus“. Im StudiVZ heißt es dann unter der Rubrik „Persönliches/Beziehungsstatus“: vergeben. Facebook zeigt allen Freunden auf der Startseite an: Philipp ist jetzt in einer Beziehung. Er kann auch angeben, mit wem. Daneben ein rotes Herz.

Klingt ganz nett und einfach? Ist es aber nicht. Soziale Netzwerke machen Frauen das Dating-Leben schwer. Das fängt schon beim Kennenlernen an. Wenn ein Mann etwas von mir will, soll er den Mut haben, mich anzusprechen. Im Sinne von anschauen, Hemmung überwinden, hingehen, Mund öffnen und Wörter sagen. Leider ist es inzwischen immer mehr so, dass ich beim Einloggen ins StudiVZ eine Meldung erhalte: Manuel hat dich gegruschelt. Hierfür reicht ein Klick auf mein Profil. Gruscheln ist eine Wortschöpfung aus grüßen und kuscheln, die sich StudiVZ sogar hat patentieren lassen. Ich kann nun zurückgruscheln oder auf „ausblenden“ klicken.

Leonard Baumgardt, ein Jurist, der sich selbst „Online Dating Coach“ nennt, hat das E-Book „VZAppeal – Frauen bezaubern im StudiVZ“ geschrieben und sieht das Prozedere so: „Gruscheln ist das Äquivalent zum Blickkontakt im echten Leben. Er gruschelt sie, wenn sie zurückgruschelt, dann kann er sie ansprechen.“ Anschreiben. Ein Vorgehen für Weicheier? Auch Baumgardt findet: „Natürlich ist ein solches Ansprechen für die Frau weniger wert, da es ihn viel weniger Mut kostet.“

Ich war schon auf Partys und habe am nächsten Tag Nachrichten von mir völlig Unbekannten bekommen: „Wir waren gestern beide bei Manuel. Wie geht’s dir?“ Es reicht die Kenntnis eines Vornamens, um ihm das Gefühl zu geben: Ich muss sie heute Abend nicht ansprechen, ich suche sie dann morgen im Internet.

Das Online-Anschreiben gipfelt oftmals in geistreichen Ergüssen wie: „Na, wie geht’s?“, „Hey Süße!“ oder gar „Schreibst du?“ So etwas muss unbeantwortet bleiben.

Um Männern dabei zu helfen, erfolgreicher zu mailen, hat Baumgardt (selbst übrigens Single) sein E-Book veröffentlicht. Das kann gegen Gebühr heruntergeladen werden und bietet sogar Muster-Mails, deren Erfolg der 26-Jährige verspricht und auch getestet haben will. Fragt sich nur, an wem. Als erste Kontaktaufnahme empfiehlt er zum Beispiel: „Ich muss sagen, du hast eine interessante Nase.“ Das soll sie aus der Reserve locken.

Wünscht man sich da nicht ein ganz altmodisches Kennenlernen à la „Möchtest du etwas trinken?“, nachdem man sich zu Hause chic gemacht hat, um auszugehen und klassisch angebaggert zu werden?

Stattdessen geht es um Profiloptimierung. Oder wie im Film „Er steht einfach nicht auf dich“ so nett gesagt wird: „Wenn ich mich für das andere Geschlecht attraktiver und begehrenswerter machen will, dann gehe ich nicht los und lasse mir die Haare schneiden, sondern ich frisiere mein Profil.“

Wenn man sich dann kennengelernt hat, wie und wo auch immer, geht der Stress durch StudiVZ und Co. aber erst richtig los. Kaum weiß man den Namen des anderen, wird er im Internet gesucht. Facebook ist hier eher ungeeignet, da man die meisten Nutzerprofile nicht einsehen kann, solange man nicht „befreundet“ ist. Im StudiVZ ist meist mehr sichtbar. Wie viele Freunde hat er, in welchen Gruppen ist er Mitglied, was zeigen seine Fotos?

Man kann so leicht herauslesen, was er mag, wie er tickt – und er umgekehrt genauso. Ein erstes Date wird danach oft recht unspannend: Ich war voriges Jahr in New York. Ja, ich weiß, hab ich schon in deinem Fotoalbum gesehen. Ach so.

Welches Mädchen schreibt was auf seine Pinnwand? Und was antwortet er? Ärgerlich ist, wenn dieses Mädchen seine Seite für Nicht-Freunde gesperrt hat. Dann muss man sich aus einer Kommunikations-Hälfte seine Antworten zusammenreimen. Das ist nicht immer einfach. Auch möchte man ihm nicht zu früh die Freundschaft anbieten. Wenn er es aber nicht tut, bleibt sein Profil und damit so viele Informationen unsichtbar. Ich habe eine Freundin, die sich für solche Situationen ein Spionage-Profil angelegt hat. „Christiane“ heißt ihr Phantom, als Bild dient eine Disney-Prinzessin. Diese bietet dann dem jeweiligen Objekt der Begierde die Freundschaft an. Dann können sämtliche Online-Aktivitäten kontrolliert werden.

Facebook, zunächst cyberstalking-unfreundlich, bietet so viele Informationen, wenn man denn erst mal „befreundet“ ist. Wann ist er online? Wie lange? Was macht er? Das lässt sich tatsächlich mitverfolgen, denn Facebook verkündet alle Aktivitäten auf seiner Profil-Seite: Michael hat ein Foto kommentiert (welches?), Michael gefällt ein Link (warum?), Michael hat ein Foto hochgeladen. Wenn er doch Zeit hat, bei Facebook diverse Quiz zu machen, warum antwortet er dann nicht auf ihre Nachricht?

Aber bevor hier Mitleid mit den Ausspionierten aufkommt: Männer sind noch viel schlimmer. Ein Freund erzählte mir, dass es unter seinen Kumpels weit verbreitet sei, Fake-Profile mit den Fotos weiblicher Models zu kreieren. Von diesen Profilen aus schreiben sie sich dann selbst Nachrichten auf die Pinnwand wie: „Toll, dich kennengelernt zu haben, war wirklich ein schöner Abend.“ „Echte“ Frauen sollen ihn dann für einen tollen Typen halten.

Auch kleine Notlügen müssen im Zeitalter der Online-Netzwerke viel besser geplant und abgestimmt werden. Er schickt eine SMS, er sei im Stress – postet aber: „Mir ist langweilig“. Er ist entlarvt. Man fühlt sich schlecht. Und überprüft, ob er im StudiVZ vielleicht etwas anderes postet. Doch auch andersrum muss man aufpassen. Einen hartnäckigen Verehrer versuchte ich zu vertrösten, indem ich ihm sagte, ich sei ab sofort für drei Monate in München. Tatsächlich fuhr ich erst Wochen später, was ich dann online verkündete. Auch ihm.

Selbst nach ein paar echten Dates wird es durch die Portale nicht entspannter. Er will sich melden. Zählt es schon, wenn er mich gegruschelt hat? Nein! Manch einer möchte einem gar weismachen, er habe sich „gemeldet“, da er schließlich das Profil angeklickt habe.

Einst schrieb mir jemand, den ich einige Wochen kannte: „Ich war in Paris und habe Steven Spielberg gesehen!“ Seine Schwester hinterließ ihm ungefähr zur gleichen Zeit ein „Wow!“ auf seiner Pinnwand, woraufhin ich natürlich ihre durchsuchte. Da schrieb er (unvorsichtig): „Ich lief mit einem Mädchen durch Paris und habe Spielberg gesehen.“ Eine Formulierung, die viel Raum lässt für Spekulationen. Und Online-Recherche. Welche seiner Facebook-Freundinnen könnte gerade in Paris sein? Wie viele Mädchen in Paris kennt er? Und was posten die?

So vergehen leicht ein paar Stunden. Stunden, in denen man sich vor sich selbst peinlich ist. Die einen nicht weiterbringen und deren vermeintliche Erkenntnisse einem nicht wirklich nutzen. Zu viel muss man interpretieren, zu viel interpretiert man fehl. Es sind Stunden, in denen man goldfroh ist, dass er nicht weiß, was man gerade macht.

Doch man macht es, weil man es heute kann. Chattet im sogenannten Plauderkasten von StudiVZ, befreundet sich online, bevor man sich real richtig kennt, schickt SMS, in denen man verabredet, sich bei Facebook zu „treffen“.

Alles läuft schriftlich, online, virtuell. Mary aus „Er steht einfach nicht auf dich“ jammert: „Ich weine der Zeit nach, als man nur eine Telefonnummer hatte. Heute loggt man sich überall ein und checkt verschiedenste Portale, nur um sich über sieben Geräte eine Abfuhr zu holen. Das ist anstrengend.“ Das ist es. Doch eines ist dann zumindest klar. Man weiß genau, wenn es vorbei ist. Wenn der Ex sein Profil ändert und auf der Facebook-Startseite dann ein zerbrochenes Herz erscheint.

Die hier beschriebenen Dinge gelten sicherlich auch für schülerVZ.

Deswegen interessant, weil die Zeitschriften WT und Erwachet schon seit Jahren davor warnt, sich in sogenannten Communitys und oder auch Charts zu bewegen, weil man ja nicht wirklich weiß, mit wem man da spricht.

Ausserdem wurden auf dem Kreiskongress „unsere geistige Gesinnung bewahren“ in einer Vortragsreihe unter dem Unterpunkt „Zeiträuber meiden“ solche Dinge angesprochen.

Wir sollten also sehr umsichtig sein, wenn wir uns im Internet bewegen und uns auch dessen bewußt sein, dass unsere Daten, die wir irgendwann mal – selbst wenn es aus Jux ist – im Net hinterlassen – auch noch nach Jahren gelesen werden können (selbst wenn wir sie zwischenzeitlich gelöscht haben) und dass potientelle Arbeitgeber vor einem Einstellungsgespräch nach uns googeln und uns dann entsprechned beurteilen.

Hast ne Krise ? Hier wird dir geholfen!?? = Praxis für Psychotherapie

Wer mich kennt, weiß wie ich zu „Praxis für Psychotherapie“ stehe.

Nun heute diese Medlung auf n-tv:

Samstag, 19. September 2009
Ein Toter, viele Verletzte in Berlin
Tödliche Therapie-Sitzung
Bei einer Therapiesitzung in Berlin ist ein Mann getötet worden. Elf weitere Menschen erlitten durch die Einnahme bisher unbekannter Substanzern teils schwere Vergiftungen. Ein 50 Jahre alter Arzt wurde als Tatverdächtiger festgenommen.

Die Opfer wurden ins Krankenhaus gebracht, zwei lagen am Abend im Koma. Die Mordkommission ermittelt. Die Polizei hatte zunächst von zwei Toten gesprochen.

In dem Haus in der Bertramstraße im Stadtteil Hermsdorf ist eine Praxis für Psychotherapie untergebracht. Auf dem Praxisschild bietet der Arzt Suchttherapie und „Hilfe bei spirituellen Krisen“ an. Nach Angaben von Nachbarn war die Familie des Therapeuten zu Jahresanfang in das Haus eingezogen. Der Tatort wurde abgeriegelt. Hermsdorf ist eine ruhige, eher bürgerliche Gegend im Norden Berlins.

Am Nachmittag ging ein Rettungshubschrauber in der Nähe der Wohnstraße nieder. Das Grundstück ist zum Teil von einer hohen Hecke umgeben, dahinter liegen Kinderspielzeug und ein Schutt-Container. Die Nachbarn zeigten sich fassungslos. „So was hier in unserer Gegend“, sagte einer. Ein Nachbar von gegenüber berichtete: „Sie waren immer nett.“ Auf dem Klingelschild stehen mehrere Namen.

Während die Beamten auf die Ermittler der Mordkommission warteten, blieben immer wieder Anwohner stehen, die ihre Hunde spazieren führten. Wo sich die Kinder der Familie aufhalten, war unklar, ebenso, ob die Frau des Arztes und Praxis-Mitinhaberin an der Sitzung beteiligt war.

dpa

Was für „Mitmenschen“

Kommt dir das bekannt vor? Unrecht sehen – und wegschauen oder nur zusehen???

Heute ist die Mehrheit zu feige, für die Gerechtigkeit Stellung zu beziehen!

Am letzen Samstag ist mal wieder etwas passiert, dass die Menschen in unserem Land aufrüttelt. Aber mal ganz ehrlich: Hättest DU etwa geholfen??
In der Verleumdungskampanie unter der wir hier leiden, haben auf jeden Fall fast alle weggeschaut!

Nun ein paar Zitate zu dem Thema, was Samstag geschehen ist – SCHAUT NICHT WIEDER WEG!

Tödliche Gewalt in München – die Spitze des Eisberg
von Gerd Held, Privatdozent am Institut für Regionalentwicklung und Strukturplanung in Berlin

Am hellichten Tag und im öffentlichen Raum wird ein Mensch, der Zivilcourage gezeigt hat, buchstäblich hingerichtet. Der Fall steht nicht allein.

Erst allmählich wird sich die Öffentlichkeit gewahr, welch monströses Verbrechen am Samstag auf einem S-Bahnsteig in München-Solln verübt wurde. Zwei junge Männer haben einen 50 Jahre alten Mann zu Tode getreten, weil er sie daran hindern wollte, von vier Jüngeren Geld zu erpressen. Das war keine „blinde Gewalt“, wie so oft ohne Nachdenken hingeschrieben wird. Keine Prügelei pubertierender Jugendlicher, keine unglückliche Eskalation. Man muss nur einmal wirklich hinschauen: Der Mann sieht auf einem S-Bahnhof ein paar Stationen vorher, wie die beiden Täter die 13- bis 15-Jährigen zur Herausgabe von 15 Euro zwingen wollen. Er weist sie zurecht und begleitet die bedrohten Jugendlichen im Zug bis nach Solln. Die Täter aber lassen nicht ab, sondern steigen auch in den Zug. Auf dem Bahnsteig in Solln schlagen sie dann zu.

Nicht einmal, nicht zweimal, sondern immer wieder. Auch als der Mann schon regungslos auf dem Boden liegt, treten sie noch auf ihn ein. Er stirbt. Es ist eine kalkulierte Tat, eine regelrechte Verfolgungsjagd, die deutlich einen Willen zum Vernichten zeigt. Hier soll ein Mensch, der sich dem Gesetz des Stärkeren mit Zivilcourage entgegenstellt, exemplarisch ausgelöscht werden. Hier geht es nicht nur um gewaltsamen Raub, nicht nur um ein Privatdelikt, sondern auch um Macht. Die Täter haben wie Kriegsherren gehandelt, die für sich das Recht beanspruchen, in „ihrem Gebiet“ andere Menschen zu unterwerfen. Mitten in unserem Land, am hellichten Tag und im öffentlichen Raum wird ein Mensch, der vorbildlich Zivilcourage gezeigt hat, buchstäblich hingerichtet. Die Tat ist nicht nur Ausdruck einer persönlichen Verrohung, sondern sie trägt auch totalitäre Züge. Sie ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit, auch wenn sie von nur zwei Tätern und ohne große Ideologie verübt worden ist.

Ein neuer Typus von Verbrechen

Der Fall steht nicht allein. Unsere Gesellschaft muss sich mit einem neuen Typus von Verbrechen befassen, bei dem die Täter nicht nur mit äußerster Brutalität vorgehen, sondern auch ihr eigenes Gesetz kreieren und ihr eigenes Territorium beanspruchen. In Berlin sind seit Jahresbeginn über 200 geparkte Autos angezündet worden. Vor ein paar Tagen wurde ein Vorfall gemeldet, bei dem eine Gruppe von Polizeibeamten angegriffen wurde und, als sie die Täter verhaften wollte, sich im Handumdrehen von 60 gewaltbereiten Personen umringt sah.

Polizeibeamte sprechen heute offen von NoGo-Areas in manchen Städten, wobei die unterschiedlichsten Tätergruppen am Werk sind. Unmerklich zieht die Gewalt ihre Linien auf Bahnsteigen oder Schulwegen. Kein Stadtplan vermerkt die Wege, auf denen Kinder regelmäßig „abgezockt“ werden. Die Statistik schweigt. Denn mit der Bedrohung wächst die Angst, einen Vorfall zur Anzeige zu bringen. Wäre es in München nicht zum Mord gekommen, wäre in keiner Statistik die Erpressung von 15 Euro aufgetaucht. Wir sehen nur die Spitze vom Eisberg, die extreme Tat erscheint immer als Einzelfall. Die neue Qualität der Bedrohung unserer öffentlichen Räume nehmen wir noch nicht wahr. Wenn es aber so weitergeht, werden wir, die unbewaffneten Bürger, uns die Zivilcourage nicht mehr leisten können. Die unzähligen kleinen Aktionen des Schützens und Vermittelns, von denen unser öffentlicher Friede lebt, werden allmählich zum Erliegen kommen.

Man sollte also erwarten, dass das Verbrechen von München große politische Aufmerksamkeit findet. Das Land steht kurz vor den Wahlen zum Bundestag, am Sonntag fand die Fernsehdiskussion der beiden Kanzlerkandidaten statt. Doch es geschah nichts. Keine Frage und keine Antwort berührte auch nur von Ferne den Vorfall. Das ganze Thema der Inneren Sicherheit spielte nicht die geringste Rolle. Während am Tag zuvor in Deutschland ein Mensch seine Zivilcourage mit dem Leben büssen musste – im öffentlichen Raum, der dem Staat zum Schutz anvertraut ist – hatte keiner der Anwesenden das Mitgefühl und die Weitsicht, darauf einzugehen. Das ist eine ganz außerordentliche Fehlleistung aller Beteiligten. Diese Unterlassung wird nicht spurlos am öffentlichen Bewusstsein vorbeigehen. Sie wirft ein böses Licht auf die Aufrichtigkeit der Politik in ihrem Verhältnis zum Wähler. Die Innere Sicherheit war einmal eine Aufgabe, bei der gerade das bürgerliche Lager seine guten Argumente und seinen Realitätssinn unter Beweis stellte.

Mord auf dem Bahnsteig – warum die Menschen wegschauen
von Alexander Ulfig

Verstärkte Videoüberwachung hilft, Täter zu identifizieren. Das Wegschauen der Passanten wird dadurch nicht verhindert. Die Ursache für den Mangel an Zivilcourage liegt im Individualismus. Die Sorgen um das eigene Ich sind wichtiger als die Sorgen um die Anderen.

Der 50 Jahre alte Dominik Brunner hat sich in der Münchener S-Bahn schützend vor vier Kinder gestellt, die von zwei Jugendlichen im Alter von 17 und 18 Jahren bedroht worden waren. Auf dem S-Bahnsteig wurde er von den Jugendlichen brutal zusammengeschlagen. Er starb wenig später im Krankenhaus. Laut Polizeiberichten waren 15 Personen Zeugen des tödlichen Angriffs. Sie sahen dem Geschehen jedoch tatenlos zu.

Als eine Reaktion auf den Vorfall fordert der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) mehr Videokameras in S- und U-Bahnen. Verstärkte Videoüberwachung hilft, Täter besser zu identifizieren. Sie löst nicht das grundlegende Problem: das Wegschauen der Passanten. Andere prominente Politiker wie Angela Merkel (CDU) und Frank-Walter Steinmeier (SPD) fordern zu Recht mehr Zivilcourage – ohne jedoch nach den Ursachen für ihren Mangel zu fragen.

Die negativen Folgen des Individualismus

Die Ursachen liegen offensichtlich in dem heute herrschenden Geist des Individualismus. Sich mit sich selbst zu beschäftigen ist „in“, sich für andere einzusetzen ist „out“. Niemand kann heute die positiven Seiten des Individualismus wie Selbstbestimmung, persönliche Freiheiten und Entfaltung der eigenen Fähigkeiten ernsthaft in Frage stellen, doch seine negativen Folgen liegen auf der Hand: Innenorientierung, Egozentrik und Egoismus, Mangel an sozialem Engagement und Kinderlosigkeit. Eine weitere negative Folge des heutigen Individualismus ist der Mangel an Zivilcourage, an dem Mut, anderen zu helfen, ohne auf die eigene Person Rücksicht zu nehmen.

Die Sorgen um das eigene Ich sind wichtiger als die Sorgen um die Anderen. Der frühere Berliner Senator Rupert Scholz spricht von einer „unsäglichen Kultur des Wegschauens“ und fordert ein schärferes Vorgehen gegen so „Gaffer“. Er verweist nachdrücklich auf Paragraf 323c des Strafgesetzbuches: „Wer bei gemeiner Gefahr oder Not nicht Hilfe leistet … kann mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft werden“. Ob man allerdings mit Strafen den individualistischen Zeitgeist eindämmen kann, ist mehr als fraglich.

Ein Zeichen für Zivilcourage

Dominik Brunner hat mit seinem Einsatz ein Zeichen für Zivilcourage gesetzt. Der Mut, anderen zu helfen, ohne auf die eigene Person zu achten, bringt keine unmittelbaren persönlichen Vorteile und kann mit dem Tod bezahlt werden. Der Mangel an Zivilcourage kann nur dann behoben werden, wenn immer mehr Menschen den Individualismus in Frage stellen und solidarisches Handeln stärken.

Der Philosoph und Soziologe Alexander Ulfig veröffentlichte u.a. „Die Überwindung des Individualismus“.

PS: Das ganze erinert mich persönlich an die Worte von Herrn E.der immer sagte : WEGSCHAUEN – nicht HELFEN!! OB dieser Gewissenlose nun darüber nachdenkt????

Sie geht wieder!

Sehr schön -heute war die Fontäne wieder aktiv!

Schwans haben sich auf ihr altes Nest zurückgezogen – was ist bei Schwans nur los?
Nun ist die Zeit ja bald, dass die Kinder sich auf dem Weg machen – aber da diese Brut ja spät geschlüpft war, sehen die Jungschwäne noch gar nicht „erwachsen“ aus…ALso werden wir wohl öfter schauen müssen, wie es der Familie Schwans geht 😉
Vater Schwan ist heute über den See „geflogen“ also ob er Eier zu beschützen hätte. Etwas nevös der kleine 😀

Fontäne kaputt??

Was ist das? Ist die Fontäne etwa von den Leuten die ständig drauf rumturnen, kaputt gemacht worden????

In der Zeitung „Berliner Woche – Weißensee 38“ hieß es

Fontäne sprudelt wieder
Weißensee hat nun endlich sein Wahrzeichen zurückbekommen

Weißensee.
Im Weißen See sprudelt endlich wieder eine Fontäne. Vor Kurzem wurde sie von Bürgermeister Matthias Köhne (SPD), Frank Geßner von der Firma Ströer und von Dirk Stettner vom Verein „Für Weißensee“ in Betrieb genommen.
Vor mehr als 30 Jahren wurde die erste Fontäne im Weißen See installiert. Von Frühjahr bis Herbst war sie immer ein Blickfang für die Besucher. Im vergangenen Jahr hatte sie jedoch aasgesprudelt. „Vor Beginn der Brunnensaison wollten die Techniker die Fontäne wie in den Jahren zuvor instand setzen“, berichtet der Pankower Bürgermeister. „Dabei mussten sie aber feststellen, dass sich die alte Fontäne nach 30 Jahren Betrieb nicht mehr reparieren ließ. Wir entschieden uns, sie abzubauen.“ In einer komplizierten Bergungsaktion wurde die 6,5 Tonnen schwere Fontäne an Land gebracht. Der Bezirk hätte laut Köhne schon gern im vergangenen Jahr eine neue Fontäne eingebaut, aber Pankow ist pleite. Dass der Bezirk in solch einer Situation Geld für eine Fontäne ausgibt, hätte man in der Landespolitik nicht verstanden. Darum wandte sich das Bezirksamt an die Firma Ströer, die bereits seit einigen Jahren den Betrieb der Brunnen und Wasserspiele im Bezirk, mit Ausnahme der im Ortsteil Prenzlauer Berg, im Rahmen eines Vertrages mit dem Bezirksamt finanziert. Nach längeren Verhandlungen erklärte sich Ströer bereit, den Bau einer neuen Fontäne zu finanzieren. Köhne: „Das neue Wasserspiel wurde nach historischem Vorbild gebaut.“
Als Effekte sind eine Hochstrahlfontäne mit etwa 23 Metern Höhe und acht Außenstrahldüsen mit einer Springhöhe von zwölf Metern angefertigt worden. Der Schwimmponton aus Edelstahl hat eine Länge von 6,50 Metern, eine Breite von 2,5 Metern und ist 70 Zentimeter hoch. Zu beobachten ist das Wasserspiel täglich von 13 bis 20 Uhr. Im Winter wird die Fontäne natürlich abgestellt und, wie bisher üblich, versenkt

Und was sehen meine müden Augen heute gegen 14.30Uhr als wir zum See runter gehen???? Die Fontäne ist aus!!! Etwa kaputt?? Hilfe! Stoppt die „dummen Jungs“ die daran rumspielen !!

Anschließend waren wir noch im Rosengarten und Josephine hat schöne Fotos gemacht.