Freuet euch in dem Herrn allezeit! Wiederum will ich sagen: Freuet euch!
Elberfelder Bibel 1905 – Php 4,4
Freut euch immer im Herrn. Ich sage noch einmal: Freut euch! 5
neue Welt Übersetzung – 2018 Philipper 4,4–5
Freut euch immer (stets) im Herrn! Aufs neue (Nochmals, Wiederum) werde ich sagen: freut euch!
offene Bibe – Php 4,4
Freut euch immerzu, mit der Freude, die vom Herrn kommt! Und noch einmal sage ich: Freut euch
Gute Nachricht Bibel – Php 4,4
Freut euch jeden Tag, dass ihr mit dem Herrn verbunden seid! Ich sage es noch einmal: Freut euch!
Neue evangelistische Übersetzung_2019 – Php 4,4
Phil 4,4 χαίρετε Imp. ἐν κυρίῳ wohl in (Gemeinschaft mit) dem Herrn. ἐρῶ Fut. λέγω; mod. Fut. (H-S § 202b; A247a) ich will (es) sagNeuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testamenten
Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament
Manchmal machen es die Bedrängnisse und Beschwernisse des Lebens den Menschen beinahe unmöglich, glücklich zu sein. Doch das verlangt Paulus auch gar nicht von seinen Lesern. Er ermutigt sie vielmehr, sich in dem Herrn zu freuen, und wiederholt diese Bitte sogleich noch einmal (vgl. Phil 3,1; 1Thes 5,16). Ihre Freude soll sich auf Christus gründen. Ungeachtet der Tatsache, daß auch Christen natürlich viele Gründe haben, unglücklich zu sein, kann ihr Herr ihnen dennoch jederzeit Anlaß zur Freude geben. Paulus selbst ist ein ausgezeichnetes Beispiel für einen Menschen, der diese innere Freude besitzt, auch wenn die äußeren Umstände – er wurde verfolgt, gefangengenommen und befand sich mehr als einmal in Lebensgefahr – gegen ihn sind.
Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar
Der doppelt erfolgende Aufruf zur Freude lässt darauf schließen, dass hier offensichtlich eine Not in der Gemeinde angesprochen wird. Hierbei müssen zwei Dinge berücksichtigt werden. Einmal ruft Paulus dazu auf, sich »allewege zu freuen«. Da möchte man fragen: Kann man das? Danach wird aber hier nicht gefragt. Paulus befiehlt es der Gemeinde. Auch die schwierigen Situationen und Tage, die wir äußerst ungern aus Gottes Hand nehmen, sollen kein Grund sein, die Freude »im Herrn« zu verlieren. Das ist bereits das zweite: Die Freude eines Christenmenschen leitet sich nicht vom Erleben ab, nicht aus den einzelnen Erfahrungen des Alltags, sondern sie hat ihre unversiegbare Quelle in Jesus Christus. Die Aufforderung ist nicht so zu verstehen: »Freuet euch im Glück, freuet euch in der Not, freuet euch bei der Arbeit, freuet euch in der Trauer!«, sondern: »Im Glück, in der Not, bei der Arbeit und in der Trauer freuet euch im Herrn!« Wo Christus der Lebensinhalt wird und die Lebenserfüllung von ihm her gewährleistet ist, lassen sich die Höhen und Tiefen des Lebens sinnvoll bewältigen. Wir stehen in der Gefahr, nicht allein in den Tiefen unsere Freude am Herrn zu verlieren, sondern auch, wenn wir uns unsere Freude von den Dingen dieser vergänglichen Welt, vom »Irdischen« geben lassen. Letzteres ist in unserer heutigen Wohlstandsgesellschaft besonders stark ausgeprägt. Schon der weise Agur weiß davon zu berichten, dass der Wohlstand für den Menschen genauso gefährlich sein kann, wie die Not (Spr 30,8-9). Die Lebensfreude eines Christen ist in dem begründet, was Jesus bereits für uns getan hat und noch tut (Lk 10,20). Ein Leben, das auf diesem Fundament begründet ist, ist besser gewappnet gegen die irdischen Erfolge und irdischen Nöte (vgl. Phil 4,11-13).
Die Liste der einzelnen Anweisungen wird fortgesetzt mit einem Aufruf, sich in doppelter Weise kenntlich zu machen. In Vers 5 geht es um die erste Hälfte. Der Christ soll sich den Menschen zu erkennen geben als einer, der einen »nachsichtigen Lebenswandel führt«. Dies steht hinter dem Wort »Milde«. Luther hat die geniale Übersetzung »Lindigkeit« geschaffen, eine Übersetzung, die in seiner Zeit sicherlich richtig verstanden wurde. Lindigkeit kommt von »lindern« und hängt zusammen mit der »Linde«, deren medizinischer Wert als schmerzlinderndes Mittel seit Urzeiten bekannt ist. »Milde« meint hier also eine Verhaltensweise, die eine lindernde, mildernde Wirkung hat. Das Eigenschaftswort »mild« kommt im NT noch in 1Timotheus 3,3 und Titus 3,2 parallel zu »friedfertig/unstreitbar«, 1Petr us 2,18 parallel zu »gut/gütig« und Jakobus 3,17 parallel zu »friedlich/friedsam« vor. Dies verdeutlicht noch die Bedeutung dieses Wortes. Ein Mensch, der mildernd und lindernd wirkt, hat eine schlichtende Funktion bei Streitigkeiten und Auseinandersetzungen. Dafür sollen Christen unter den Leuten bekannt sein. Wir sollen als Christen unsere Aufgabe darin sehen, diese Milde auszustrahlen.
Der nun folgende Zwischenruf: »Der Herr ist nahe!« dient zur Begründung. Die uns noch zur Verfügung stehende – begrenzte Zeit soll ein Anreiz sein, das zur Erfüllung zu bringen, was Jesus uns aufgetragen hat. Es ist hier aber mehr gemeint, als die in Bälde zu erwartende Wiederkunft Christi. Das hier verwendete Wort für »nahe« (griech. eggys) bringt, stärker noch als eine Zeitvorstellung, eine Raumvorstellung zum Ausdruck. Weil die Wiederkunft Christi in Zeit und Raum geschieht, gehört beides zusammen. Es ist dasselbe Wort, das Jesus in seiner Verkündigung verwendet hat. Die Lehre vom Ziel Gottes mit dieser Welt und vom Ende dieser Weltzeit und dieser Erde kann nur mit dieser spannungsvollen Aussage annähernd erklärt werden: Wie das Reich Gottes, so ist auch Jesus »jetzt schon und doch noch nicht« in unserem Erfahrungsbereich. Einerseits ist er »bei uns alle Tage, bis an der Welt Ende« (Mt 28,20), und zwar durch den Heiligen Geist. Andererseits wird Jesus in der Zukunft in gleicher Art und Weise leibhaftig wiederkommen, wie er diese Erde verlassen hat (Apg 1,11; Lk 21,27). Beides schwingt hier mit. Einmal sollte die räumliche Nähe Jesu Christi uns dazu anregen, dass seine Art auch an uns sichtbar wird, dass wir doch nicht durch unseren Wandel einen Kontrast zu ihm darstellen, sondern seine Art widerspiegeln. Andererseits sollte die zeitliche Nähe der Wiederkunft Jesu Christi, die jederzeit in unsere Zeit hereinbrechen kann, uns anreizen, das in diesem Leben zu verwirklichen, was er in und durch uns verwirklichen will.
Vers 6 erläutert die zweite Hälfte des Bekanntmachens. War es im vorangehenden Vers darum gegangen, bei unseren Mitmenschen für unsere Milde bekannt zu sein, so wird hier betont, dass wir das Notvolle und Beschwerliche unseres Lebens bei Gott bekanntmachen sollen. Wir dürfen und sollen all das, was wir nicht in Milde tragen können, bei Gott abladen. Bei Gott dürfen wir uns »abreagieren«. Mit allem, was wir zu erbitten haben, dürfen wir zu Gott kommen. Natürlich ist auch hier wichtig, wie wir im Vaterunser gelehrt werden, »dein Wille geschehe« in rechter Weise zu beten.
Dieser Vers sagt uns Grundsätzliches über das Beten und über die Art und Weise, in der es verrichtet werden soll. Wir haben hier eine kleine Sammlung der Begriffe für das Gebet: Anbetung, Bittgebet, Flehen/Verlangen und Dankgebet. Jeder dieser aufgeführten Begriffe kann mit »Gebet« wiedergegeben werden. Jedoch hat jeder einzelne Begriff seine besondere Bedeutung. Die Anbetung meint das Gebet, das an Gott in Lob und Preis gerichtet wird. Das Bittgebet meint das Beten, das auch den deutschen Begriff »Gebet« prägt: das Bitten. Das »Flehen« verstärkt diese Form des Betens (das Verbum aiteo bedeutet »fragen«, »erbitten«, »benötigend und »verlangen«) und bringt das Ringen mit Gott im Gebet zum Ausdruck. dass Gebet aber auch »Danksagung« ist, zeigt das letzte Wort. Diese vier sind nicht einfach verschiedene Möglichkeiten, mit Gott zu reden. Vielmehr gehören alle vier Aspekte des Gebetes zusammen, um in geeigneter Weise mit Gott reden zu können.
In der Aufforderung »sorgt euch um nichts« finden wir eine Entsprechung zu »freuet euch allewege« (V. 4). Es sind zwei Seiten einer Mitteilung. In beiden Hälften wird die Ausschließlichkeit betont. Einmal soll die Freude immer vorhanden sein, auf der anderen Seite soll es keine Sache geben, deretwegen der Christ sich sorgt. Auch in diesem zweiten Punkt wird der Grund genannt. Weil wir zu Gott kommen dürfen mit alldem, was uns sonst Sorgen bereiten würde, gibt es keinen Anlass, sich selber Sorgen darüber zu machen. Wenn wir wirklich glauben, dass Gott Gebete erhört und über Bitten und Verstehen tut, dann ist es nur folgerichtig, wenn wir die Sorgen mit den Problemen gleich abgeben. Manchmal tut der Christ so, als ob Gott mit seinen Problemen nicht fertig werden würde. Er sagt ihm zwar seine Nöte, trägt aber weiterhin alle Sorgen mit sich herum. Es ist nicht einfach, die Sorgen loszulassen, geschweige denn, sie »auf Gott zu werfen«. Alles Menschliche und Natürliche in uns wehrt sich dagegen. Und doch will es Gott von uns, dass wir dies lernen
Edition C
Paulus wiederholt nun seine liebste Ermahnung, indem er sich an die gesamte Gemeinde wendet. Das Geheimnis seiner Ermahnungen findet sich in den Worten »im Herrn«. Ganz gleich, wie finster die Lebensumstände sein mögen, es ist für den Christen immer möglich, sich »im Herrn« zu freuen.
MacDonald -Kommentar zum Neuen Testament
Jowett teilt seine Erfahrungen hinsichtlich der christlichen Freude:
Die christliche Freude ist eine Gemütslage, die von unseren unmittelbaren Umständen unabhängig ist. Wäre sie von unserer Umwelt abhängig, dann wäre sie so unsicher wie eine ungeschützte Kerze in einer stürmischen Nacht. Einen Augenblick lang brennt die Kerze klar und hell, und im nächsten Augenblick springt die Flamme bis ans Ende des Dochts, sodass sie wenig oder gar kein Licht mehr gibt. Doch die christliche Freude steht in keinerlei Beziehung zu den vergänglichen Lebensumständen, und deshalb wird sie auch nicht das Opfer dahineilender Tage. Zu bestimmten Zeiten sind meine Umstände wie ein sonniger Junitag, und schon wenig später wie ein trüber Novembertag. An einem Tag besuche ich eine Hochzeit, am nächsten kann ich schon an einem offenen Grab stehen. An einem Tag mag ich durch meinen Dienst für den Herrn zehn Bekehrte gewinnen, und dann wieder bekehrt sich tagelang niemand. Ja, unsere Tage sind so veränderlich wie das Wetter, und doch kann die christliche Freude beständig bleiben. Wo liegt das Geheimnis dieser herrlichen Beständigkeit?
Es liegt hierin begründet: »Siehe, ich bin bei euch alle Tage.« In allen sich wandelnden Tagen »ist er unwandelbar und ermüdet nicht«. Er ist kein Gefährte für die sonnigen Augenblicke des Lebens, der mich verlässt, wenn die Jahre dunkel und kalt werden. Er wählt nicht die Tage aus, wenn es mir gut geht und ich feiern kann, um mich zu verlassen, wenn ich arm bin und Niederlagen einstecken muss. Er zeigt sich nicht nur, wenn ich feierlich bekränzt bin, um sich zu verbergen, wenn ich den Dornenkranz trage. Er ist bei mir »alle Tage« – in den guten Tagen wie in den schlechten, an den Tagen, an denen das Totenglöcklein läutet, und an den Tagen, an denen Hochzeit gefeiert wird. »Alle Tage«. Er ist bei mir am Tag des Lebens, am Tag des Todes und am Tag des Gerichts.21
Wie kann ich also meine Freude bewahren? Indem ich worauf schaue?
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