Tag: 26. November 2020

liebt einander

Dies ist mein Gebot, daß ihr einander liebet, gleichwie ich euch geliebt habe. Größere Liebe hat niemand, als diese, daß jemand sein Leben läßt (Eig eingesetzt, darlegt) für seine Freunde.
Elberfelder 1871 – Joh 15,12–13

. «DIES ist Mein Gebot-a-, daß ihr euch untereinander liebt-b-, gleichwie Ich euch geliebt habe! -a) Joh 13,34; 1 Thess 4,9; 1 Joh 3,11; 4,21    b) 1 Petr 4,8.
 Eine größere Liebe als diese hat niemand, (als) daß er sein Leben-a- dahingibt für seine Freunde! -a) Joh 10,11 15; Röm 5,7.8; Eph 5,2; 1 Joh 3,16.
Abraham Meister – Joh 15,12–13

Nachdem wir uns schon am 13.September diesen Vers angeschaut haben, und unter anderem das Beispiel von Petrus näher beleuchtet haben – ob Petrus seinen Meister „mehr liebte“ als die anderen Apostel, heute einen anderen Aspekt der Liebe.

Stelle die Frage, warum wir manchmal tun, was wir nicht tun wollen

Wer in negative Verhaltensweisen verstrickt ist, verliert normalerweise alle Hoffnung auf eine persönliche Veränderung. Er weiß nicht, was er tun soll und hat meist auch keine Ahnung davon, was die eigentlichen Ursachen für sein Verhalten sind. Der Apostel Paul drückte aus, was jeder von uns erlebt hat:

RÖMER 7,19
Denn das Gute, das ich will, übe ich nicht aus, sondern das Böse, das ich nicht will, das tue ich.
Als Gott uns erschuf, gab er uns drei grundlegende Bedürfnisse.

• Liebe: das Bewusstsein, dass jemand dein Bestes im Sinn hat (Johannes 15,12);
• Bedeutsamkeit: das Bewusstsein, dass dein Leben Bedeutung und Sinn hat (Psalm 57,3);
• Geborgenheit: das Bewusstsein der Sicherheit und des Angenommen Seins (Sprüche 14,26).

An der Wurzel aller negativen Verhaltensweisen liegt der Versuch, legitime Bedürfnisse auf illegitime Arten und Weisen zu stillen. Die Bibel bezeichnet diesen Versuch als Sünde. In den Sprüchen 14,12 steht:
Da ist ein Weg, der einem Menschen gerade erscheint, aber zuletzt sind es Wege des Todes.

Handbuch für Biblische Seelsorge

Hier sehen wir, warum so viele irregeleiteten glauben, dass die Selbstliebe nötig wäre. Es ist halt ein legitmer Wunsch geliebt zu werden. ABER….

Am Abend vor seinem Tod sagte Jesus zu seinen vertrautesten Jüngern: „Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr einander liebt, so wie ich euch geliebt habe, dass auch ihr einander liebt. Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe unter euch habt“ (Johannes 13:34, 35). ‘Liebt einander’ — was ist an diesem Gebot neu? Im mosaischen Gesetz hieß es ja schon: „Du sollst deinen Mitmenschen lieben wie dich selbst“ ( 3 Mose 19:18). Das stimmt, doch das neue Gebot verlangt noch größere Liebe — eine Liebe, die so weit geht, dass man sein Leben für andere hingibt. Jesus machte das deutlich, als er sagte: „Dies ist mein Gebot, dass ihr einander liebt, so wie ich euch geliebt habe. Niemand hat größere Liebe als die, dass einer seine Seele zugunsten seiner Freunde hingebe“ (Johannes 15:12, 13). Oder anders ausgedrückt: Liebe andere nicht nur wie dich selbst, sondern mehr als dich selbst. Diese Liebe hat Jesus durch sein Leben und seinen Tod beispielhaft bewiesen. Warum ist es wichtig, das neue Gebot zu befolgen? Jesus sagte: „Daran [an der aufopfernden Liebe] werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid.“ Ja, aufopfernde Liebe kennzeichnet uns als wahre Christen. Man könnte sie mit einem Abzeichen vergleichen.

„Komm folge mir nach“

Gerade wenn jemand Ablehnung und Angriffen ausgesetzt ist, zeigt sich, ob er diese göttliche Liebe zum Ausdruck bringen kann. Nehmen wir die Gemeindschaft, die das letzte Buch herausgegeben hat – auf Angriffe werden Anwälte und Gerichte angerufen. Ein Zeichen der christlichen Liebe?
Das ist eben der große Unterschied: wenn ich ein gutes persönliches Verhältnis zu Jehovah habe, dann kann ich Ablehnung und Angriffe bei IHM abladen, und darauf vertrauen dass ER für mein Recht auftreten wird (vielleicht nicht jetzt, doch aber in der Zukunft) – wenn ich natürlich kein persönliches Verhältnis aufgebaut habe, dann muss ich zu rechtlichen Schritten Zuflucht nehmen, um mich „gut zu fühlen“.

Hier einmal ein Zitat, wie man seelsorgerisch mit solchen Problemen umgehen könnte.

Ziel Nr. 2: das Empfinden für den persönlichen Wert zurück gewinnen, den Gott uns gegeben hat, und zu einer gesunden Individualität zurückfinden.
Dauer: von einem oder zwei Monaten bis zu zwei Jahren.
Aufgaben:
Zorn überwinden – eine ungesunde Zurückhaltung während der Mitgliedschaft in der Sekte kann oft zu einer falschen Aggression ausarten, nachdem der Betroffene die Sekte verlassen hat. Diese Aggression zeigt sich an massiven verbalen Attacken auf die Sekte und ihre Leiter.

• Hilf dem Betroffenen, sich nicht nur auf die falschen Lehren und Praktiken der Sekte zu konzentrieren, sondern auch zu verstehen, dass Sektenmitglieder durch ihre Teilnahme am Leben der Sekte innere Bedürfnisse befriedigen wollen.
• Hilf dem Betroffenen, zu erkennen, dass ein extremes Schwarz-Weiß-Denken die anfängliche Ursache für seinen Beitritt zu der Sekte war. Die Lehre der Sekte enthält offensichtlich auch wahre Aussagen, andernfalls würde sich niemand dieser Sekte anschließen.
• Ermutige den Betroffenen, zehn wichtige Lektionen aufzuzählen, die er im Lauf seiner Zeit in der Sekte gelernt hat.

Hunt – Handbuch für Biblische Seelsorge