Kategorie: jehovah-shammah

„nicht aufgrund unserer Werke“

So schäme dich nun nicht des Zeugnisses unseres Herrn noch meiner, seines Gefangenen, sondern leide Trübsal mit dem Evangelium, nach der Kraft Gottes; der uns errettet hat und berufen mit heiligem Rufe, nicht nach unseren Werken, sondern nach seinem eigenen Vorsatz und der Gnade, die uns in Christo Jesu vor den Zeiten der Zeitalter gegeben, jetzt aber geoffenbart worden ist durch die Erscheinung unseres Heilandes Jesus Christus, welcher den Tod zunichte gemacht, aber Leben und Unverweslichkeit (O. Unvergänglichkeit) ans Licht gebracht hat durch das Evangelium, zu welchem ich bestellt worden bin als Herold (O. Prediger) und Apostel und Lehrer der Nationen.
Elberfelder 1871, – 2 Timotheus 1,8–11

Schäm dich also nicht, dich in aller Öffentlichkeit zu unserem Herrn Jesus Christus zu bekennen. Halte weiter zu mir, obwohl ich jetzt für ihn im Gefängnis bin. Sei auch du bereit, für die rettende Botschaft zu leiden. Gott wird dir die Kraft dazu geben.  Er hat uns gerettet und uns dazu berufen, ganz zu ihm zu gehören. Nicht etwa, weil wir das verdient hätten, sondern aus Gnade und freiem Entschluss. Denn schon vor allen Zeiten war es Gottes Plan, uns in seinem Sohn Jesus Christus seine erbarmende Liebe zu schenken. Das ist jetzt Wirklichkeit geworden, denn unser Retter Jesus Christus ist gekommen. Und so lautet die rettende Botschaft: Er hat dem Tod die Macht genommen und das unvergängliche Leben ans Licht gebracht.  Diese Botschaft soll ich als Apostel und Lehrer bekannt machen.
 Darum hat man mich auch ins Gefängnis geworfen. Aber ich schäme mich nicht dafür, denn ich weiß genau, an wen ich glaube. Ich bin ganz sicher, dass Christus mich und all das, was er mir anvertraut hat, bis zum Tag seines Kommens bewahren wird. Halte dich an die unverfälschte Lehre unseres Glaubens, wie du sie von mir gehört hast, und gib sie entsprechend weiter. Lass dich dabei von dem Glauben und der Liebe leiten, die wir in Jesus Christus haben.  Bewahre diese kostbare Gabe, die dir anvertraut ist. Die Kraft dazu wird dir der Heilige Geist geben, der in uns wohnt.
Hoffnung für Alle – 2 Tim 1,8–14

Deshalb schäm dich nicht dafür, dass du ein Zeuge unseres Herrn bist, und auch nicht für mich, weil ich seinetwegen ein Gefangener bin. Trag vielmehr deinen Teil am Erleiden von Schwierigkeiten für die gute Botschaft und stütz dich dabei auf die Kraft Gottes.  Er hat uns gerettet und uns mit einer heiligen Berufung berufen, aber nicht wegen unserer Taten, sondern weil es sein Wille war und aus unverdienter Güte. Diese wurde uns in Verbindung mit Christus Jesus schon vor langen Zeiten geschenkt, doch jetzt ist sie durch das Offenbarwerden unseres Retters, Christus Jesus, deutlich sichtbar geworden, durch ihn, der den Tod aufgehoben und durch die gute Botschaft Licht auf Leben und Unvergänglichkeit geworfen hat. Für diese Botschaft bin ich zum Prediger, Apostel und Lehrer ernannt worden.
Deswegen erleide ich auch das alles, aber ich schäme mich nicht. Denn ich kenne den, dem ich geglaubt habe, und bin zuversichtlich, dass er das Gut, das ich ihm anvertraut habe, bis zu jenem Tag bewahren kann.  Halte dich weiter an das Muster gesunder Worte, die du von mir gehört hast, mit dem Glauben und der Liebe, die aus der Gemeinschaft mit Christus Jesus entstehen. Bewahre dieses kostbare dir anvertraute Gut mithilfe des heiligen Geistes, der in uns wohnt.
neue Welt Übersetzung – 2018 – 2 Timotheus 1,8–14

Um seinen jungen Mitstreiter noch weiter zu bestärken, greift der Apostel einige der wichtigsten Elemente des von ihm und Timotheus verkündeten Evangeliums heraus: Gott hat uns selig gemacht und berufen mit einem heiligen Ruf. Das ist eine vollendete Tatsache, keine Prophezeiung, die erst in der Zukunft erfüllt wird. Timotheus kann sich deshalb in seiner Arbeit auf die Kraft Gottes verlassen. Die Erlösung, die ein Christ schon jetzt besitzt, steht zudem in keinerlei Zusammenhang mit den Verdiensten des Gläubigen, sondern geschieht allein nach dem Ratschluß (prothesin; vgl. Röm 8,28; 9,11; Eph 1,11;3,11 ) und nach der Gnade Gottes (vgl. 1Tim 1,14). Das ist die Kernaussage des Evangeliums überhaupt (vgl. Eph 2,8-10 ). Die unverdiente Gnade, die ihnen durch die Erscheinung (epiphaneias; 2Thes 2,8; 1Tim 6,14; 2Tim 4,1.8; Tit 2,13) unseres Heilands Christus Jesus offenbart wurde, wurde den Christen bereits vor der Zeit der Welt verliehen. Hier und in Tit 1,4; Tit 2,13 und Tit 3,6 erhält Christus den Titel „Heiland“; in 1Tim 1,1; 2,3; 4,10 und Tit 2,10; 3,4 wird der Titel für Gott verwendet (vgl. 2 Petrus 1,1 mit 2 Petrus 3,18). Beide Attributierungen sind korrekt, aber in unterschiedlichem Sinne: Christus, der Sohn, verkörperte den Heilsplan Gottes des Vaters, durch den dem Tode, dem Sold der Sünde (vgl. 1Mo 2,17; Röm 5,12; 6,23), die Macht genommen (1Kor 15,26) und das Leben und ein unvergängliches Wesen (vgl. 1 Petrus 1,4) ans Licht gebracht wurden.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

In 1 Timotheus 1,12 dankt Paulus Gott dafür, dass Er ihn in den Dienst gestellt hatte. In 2 Timotheus 1,8–11 spricht er von der Errettung und der Berufung in Christus und von dem „Evangelium, zu dem ich bestellt worden bin als Herold und Apostel und Lehrer der Nationen.“ So ist auch bei der Beschreibung der Berufung der zwölf Apostel in Markus 3,14 zu sehen, dass sie vom Herrn selbst bestimmt, befähigt und ausgesandt wurden.
Diese Verse sprechen eindeutig davon, dass die Einsetzung und die Ernennung zum Dienst durch Gott selbst geschehen. Paulus sagt mit Bestimmtheit, dass das Evangelium, das er predigte, und der Lehrdienst, der ihm gegeben war, nicht nach Menschenweise geschah oder von Menschen empfangen worden war, nicht einmal von den Aposteln, die vor ihm waren. Wenn dann Paulus von Gott berufen und bestellt wurde und sein Dienst nicht von den Aposteln, die ihm vorangingen, erlernt wurde, wie konnten sie oder irgendjemand anderes ihn ordinieren? Und warum würde er, oder irgendjemand anderes, eine menschliche Ordination oder Bevollmächtigung benötigen, wenn Gott, der die höchste Autorität hat, ihn auserwählt, berufen, begabt und gelehrt hatte?

Keine menschliche Ordination
Es gibt weder im Alten Testament noch im Neuen Testament eine menschliche Ordination oder Bevollmächtigung in Verbindung mit Paulus oder einem anderen Propheten oder Prediger. Ja, Paulus sagt sogar, dass, als Gott ihn berief, er sich nicht mit irgendwelchen menschlichen Personen beriet, noch nach Jerusalem hinaufging, um sozusagen das Einverständnis und die Bevollmächtigung der Apostel dort einholte.
Nun gilt dasselbe Prinzip, nach dem Paulus und andere in der Apostelgeschichte eingesetzt wurden, auch heute. Gottes Einsetzung kommt von höchster Stelle und ist ausreichend. Denn wenn Christus jemandem eine Gabe gegeben hat, um sie für Ihn zu verwenden, und jenen für seinen Dienst berufen und bestimmt hat, ist dieser sicherlich untreu, wenn er zu irgendeiner Körperschaft von Menschen geht und sie um ihre Erlaubnis bittet, die Gabe zu benutzen, oder wenn er darin versagt sie zu benutzen, weil Menschen es nicht gutheißen. Die Gabe bringt die Verantwortung mit sich, sie zu benutzen, und die Berufung Gottes zieht Gehorsam Ihm gegenüber nach sich. Natürlich müssen die Ansprüche, was Gabe und Berufung angeht, immer geprüft werden. Diejenigen, die geistlich gesinnt sind, werden leicht erkennen, ob jemand eine Gabe hat und von Gott berufen ist oder nicht und werden die fragliche Person dementsprechend ermutigen oder warnen.

Raymond K. Campbell – Die Versammlung des lebendigen Gottes


2 Tim 1:8 : Jünger wurden dazu berufen, in die Fußstapfen ihrer Lehrer zu treten. Mit dem Leiden ist hier die Gefangenschaft und drohende Hinrichtung des Apostels gemeint.
2Tim 1:9-11 : Der Berufungsgedanke ist echt alttestamentlich und jüdisch, hinter den Begriffen »Erscheinung« und »unvergänglich« stehen griechische Vorstellungen (die jedoch seit langem von den Diasporajuden übernommen worden waren); der Begriff des »Retters« (z. B. Schlachter) schließlich ist in beiden Kulturkreisen bekannt. Dass Paulus in beiden Welten zu Hause ist, ist kaum überraschend. Die meisten Diasporajuden und auch manche palästinischen Juden sahen im Großen und Ganzen keinen Gegensatz zwischen der Treue zum A.T. und der Tatsache, dass sie die Sprache der Kultur sprachen, in der sie lebten.

Craig Keener, Kommentar zum Umfeld des Neuen Testaments

Da hat er uns befreit und uns zu einem Leben der Heiligkeit als sein Volk berufen. Dies ist die gute Nachricht: Gott hat uns (1 Tim. 1: 1) von der Strafe des ewigen Todes befreit, die uns für unsere Sünden zusteht, und er hat uns berufen, ein Leben in Heiligkeit zu führen. Das Heil basiert nicht auf Taten (Röm. 1: 16–8: 38; Eph. 2: 8–10), sondern auf der Gnade, die Gott uns gegeben hat, die wir mit dem Messias Jeschua vereint sind.

Die vollständige jüdische Studienbibel: Notizen

Wir sollten uns nicht schämen, Jeschua Zeugnis zu geben (Ro 1:16, 10: 8b – 10) oder mit seinen Arbeitern zusammenzuarbeiten, selbst wenn sie sich im Gefängnis befinden und unter Schande leiden. Onesiphorus (Vers 16) ist unser Modell; Sha’ul fügt um 2: 3–7 mehr zu diesem Thema hinzu. Dieser Vers ist für messianische Juden relevant, da wir von Ungläubigen oft mit Verachtung oder Misstrauen betrachtet werden. Wir sollten unseren Anteil daran akzeptieren und wissen, dass Gott uns die Kraft dafür geben wird, da er uns alles gegeben hat, was sich für uns lohnt (Verse 9–10).

9–10 Hier ist das Evangelium in Miniatur. Gott hat uns (siehe 1 Ti 1: 1N) von der Strafe des ewigen Todes befreit, die uns für unsere Sünden gebührt; das ist vorbei. Vorläufig hat er uns gerufen, ein Leben in Heiligkeit zu führen, nicht in Libertinismus (3: 2–5). Diese Erlösung ist nicht auf unsere Taten zurückzuführen; Wir haben es nicht verdient, wir haben keinen Anspruch auf Gott (Ro 1: 16–8: 39, Ep 2: 8–10). Es ergibt sich vielmehr aus seinem eigenen Zweck; Dies ist es, was die Gnade hervorgebracht hat, die er uns gegeben hat, die wir mit dem Messias Jeschua vereint sind. Gottes Absicht existierte und seine Gnade wurde vor Beginn der Zeit zugewiesen (siehe Ep 1: 3–14, Rv 13: 8), aber für die Menschheit war es ein Geheimnis. Erst jetzt, zur Zeit seiner eigenen Wahl (Ro 5: 6, Ga 4: 4, 1 Ti 2: ​​6), hat er es durch das (3: 3–4, 9; Co 1:26) veröffentlicht Erscheinen von Jeschua, dem Messias, unserem Befreier (dies ist Gottes Rolle, Vers 9), der den Tod abschaffte und das Leben und die Unsterblichkeit offenbarte, die uns in Zukunft gehören werden (vgl. 1: 1, 2:18). Dies ist die Gute Nachricht, das Evangelium, das sich jeder durch Vertrauen, Liebe und Befolgung seiner Lehre aneignen kann (Vers 13).

Stern – Kommentar zum jüdischen Neuen Testament: ein Begleitband zum jüdischen Neuen Testament

Gebet

Jehova, Gott Israels, du bist gerecht; denn wir sind als Entronnene übriggeblieben, wie es an diesem Tage ist. Siehe, wir sind vor dir in unserer Schuld; denn dieserhalb kann man nicht vor dir bestehen.
Elberfelder 1871, Esra 9,15

Jehova, Gott Israels! du bist gerecht. Denn wir sind erhalten und entronnen, wie zu dieser Zeit (es ist). Siehe, wir stehen vor deinem Angesichte in unsrer Verschuldung; denn niemand kann bestehen vor deinem Angesichte deshalb.
de Wette Bibel – Esra 9,15

O Jehova, du Gott Israels, du bist gerecht, denn wir sind als ein entronnenes Volk übriggelassen worden, wie es an diesem Tag ist. Hier sind wir vor dir in unserer Schuld, denn es ist unmöglich, diesbezüglich vor dir zu bestehen.“
neue Welt Übersetzung – Bi12 – Esra 9:15

Jehova, Gott Israels! du bist gerecht; denn wir sind als Gerettete übrig geblieben, wie es heute ist; siehe! wir sind vor dir mit unserer Schuld; denn Niemand kann desshalb vor dir bestehen.
van Ess_1858 – Esra 9,15

Das Gebet Esras endet mit einer „Kapitulationserklärung“. Er stellt die Gerechtigkeit Gottes heraus. Gemeint ist seine Treue:
Neh 9,8: Und du hast sein Herz treu vor dir erfunden und hast mit ihm den Bund geschlossen, das Land der Kanaaniter, der Hetiter, der Amoriter und der Perisiter und der Jebusiter und der Girgasiter zu geben – es seinen Nachkommen zu geben. Und du hast deine Worte aufrechterhalten, denn du bist gerecht.
Neh 9,33: Doch du bist gerecht bei allem, was über uns gekommen ist, denn du hast Treue bewiesen; wir aber, wir haben gottlos gehandelt.
Ps 145,17: Der HERR ist gerecht in allen seinen Wegen und treu in allen seinen Werken.

Ihm gegenüber steht das Volk mit seiner Schuld. Esra weiß, dass das Volk mit „einem solchen Verhalten“ nicht vor Gott „bestehen“ kann. Das Gebet Esras endet also ohne irgendeine Lösung.

Mainka, Esra & Nehemia

Esra hatte kein konkretes Gebetsanliegen und appellierte einfach an die Barmherzigkeit Gottes. Er beschloß sein Gebet ähnlich wie er es begann, indem er noch einmal betonte, daß in der gesamten Gemeinschaft keiner würdig sei, vor dem gerechten Gott zu stehen.
In seinem ganzen Gebet betont Esra zahlreiche Wesenseigenschaften Gottes: Gnade (V. 8 ), Güte (V. 14 ), Zorn (V. 14 ) und Gerechtigkeit (V. 15 ). Esra bat Gott um Barmherzigkeit auf der Grundlage von Gottes Bundesliebe zu seinem Volk.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Das einunddreißigste Gebet ist in Esra 9: 1–10: 1, insbesondere in Kapitel 10: 1: Während Esra betete und ein Geständnis ablegte, weinte und sich vor dem Haus Gottes niederwarf, versammelte sich er aus Israel zu ihm eine sehr große Versammlung von Männern, Frauen und Kindern; denn die Leute weinten sehr wund.

In Esra 10: 1 heißt es, dass die Worte von Esra 9: 1–15 die Worte eines Gebets waren, und dieses Gebet weist auf fünf Dinge hin. Zunächst fiel Ezra in Bezug auf seine Haltung auf die Knie und breitete seine Hände nach Gott aus. Zweitens war es ein Gebet der Demütigung über Israels Sünden, insbesondere die Sünde, mit heidnischen Heiden zu heiraten, die immer noch ihre heidnischen Idole verehrten. Drittens beinhaltete dieses Gebet das Bekenntnis vergangener Sünden. Viertens beinhaltete das Gebet ein Geständnis für die gegenwärtigen Sünden. Und fünftens gab es drei Einschlüsse in seinem Gebet; Beichte, weinen und sich vor dem Haus Gottes niederwerfen. Dieses Gebet von Esra, der der Priester war, war ein priesterliches Fürbittegebet.

Arnold Fruchtenbaum

Wie ganz anders, die meisten Gebete, die wir heute so hören – oder? Anstatt Bestellzettel – Bekenntnis, Dankbarkeit, Ehre!

„Erkenntnis MEINER Erscheinung“

Denn: »Füllen muß sich das Erdland
mit der Erkenntnis MEINER Erscheinung,
wie die Wasser das Meerbett decken.«
Die Schrift – Buber und Rosenzweig – Habakuk 2,14

Es wird voll werden die Erde von Erkenntniss der Herrlichkeit Jehova’s, gleichwie das Wasser das Meer bedecket.
van Ess – Habakuk 2,14

Denn voll wird werden die Erde von der Erkenntnis der Herrlichkeit Jehovahs, wie die Wasser sich decken über das Meer. Jes 11,9; 19,21.22f.
Tafelbibel – Hab 2,14

Denn die Erde wird voll werden von der Erkenntnis der Herrlichkeit Jehovas, gleichwie die Wasser den Meeresgrund bedecken. (Vergl Jes 11,9)
Elberfelder 1871 – Habakuk 2,14

Im Tausendjährigen Reich werden die Menschen Gott als den «Höchsten» kennen (Ps 87,5; 97,9). In dieser zukünftigen Zeit wird sich das Wort des Propheten Habakuk erfüllen: «Die Erde wird voll der Erkenntnis der Herrlichkeit des HERRN sein» (Hab 2,14). Weil Christus über Himmel und Erde regieren wird, wird Gott in einem Umfang bekannt sein, wie es vorher nie der Fall gewesen ist. Als der Höchste wird Er seine Oberhoheit im ganzen Universum zur Geltung bringen. Deshalb ist die Offenbarung Gottes im Tausendjährigen Reich die höchste und umfänglichste in Beziehung zu seiner Schöpfung.

Halte fest 2017

Das dritte wehe Orakel. Das dritte Wehorakel konzentriert wie das zweite seine Beschuldigung auf einen Herrscher oder eine herrschende Klasse, deren Macht auf Kosten der Bürger geht. Wie bei den anderen Wehe-Orakeln werden Anklagen gegen ein Individuum erhoben (unter Verwendung singulärer Formen), aber die paradigmatische Natur des Orakels impliziert eine kollektive Einheit auf einer bestimmten Ebene. Außer vielleicht für einen König bedeuten die parallelen poetischen Anschuldigungen gegen „den, der eine Stadt baut“ und „ein Dorf zu gründen“ nicht wirklich einen Einzelnen. In diesem Orakel umfassen die vom Bauherrn verwendeten Baumaterialien „Blutvergießen“ und „Ungerechtigkeit“. Während sich das zweite Orakel auf eine Metapher für den Bau eines Hauses stützt, erweitert dieses Orakel die Metapher für den Bau auf die größere Gemeinschaft. Dieses dritte Orakel konzentriert sich jedoch nicht nur auf die Ungerechtigkeit, die den Bewohnern angetan wurde, sondern umrahmt den Vorwurf auch in theologischen Begriffen. Mit einer rhetorischen Frage, die eine negative Antwort erwartet, erinnert 2:13 den Hörer an die Erwartungen von JHWH an die Menschheit. Zu diesen Erwartungen gehört keine Weltordnung, in der Menschen zu Gütern werden, um der Gier eines Reiches oder eines Herrschers zu dienen, dessen nationalistischer Appetit keine Grenzen kennt und der kontinuierlich daran arbeitet, das zu konsumieren, was anderen gehört. Die „Flamme“ der Aggression wird auf Kosten der schweren Arbeit anderer geschürt, deren Arbeit nichts als „Leere“ erzeugt, weil Aggression auf Kosten eines anderen keinen dauerhaften Zweck erfüllt.
Was in 2:13 impliziert ist, dass Gott nicht erwartet, dass Nationen der Gier eines menschlichen Herrschers dienen, führt in 2:14 zu einer Aussage darüber, was Gott für die Menschheit erwartet. YHWH erwartet die allgegenwärtige Anerkennung von YHWHs eigenem Ruhm. Der Begriff „Herrlichkeit“ bezieht sich auf die Manifestation der Gegenwart Gottes. In 2:14 wird angenommen, dass eine solche Präsenz Teil des Stoffes der Schöpfung selbst ist. Infolgedessen wird die Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes, die die Erde erfüllt, zu der, die den Zweck der Schöpfung erfüllt. Wenn dieses Wissen jedoch vereitelt wird, leidet die Schöpfung, sei es auf Kosten eines Tyrannen, der zur Unterwerfung neigt, oder auf Kosten derer, die die Ungerechtigkeit, die in der Welt existiert, ignorieren. Diese Bilder werden durch das Zitieren anderer Texte in Habakuk 2: 13–14 verstärkt.

Das Buch der Zwölf

Wehe dem, der eine Stadt mit Blut baut und durch Missetat eine Stadt errichtet! Siehe, ist es nicht von Jehova der Heerscharen, dass die Völker für das Feuer arbeiten und die Nationen sich für die Eitelkeit müde machen? Denn die Erde wird erfüllt sein mit der Erkenntnis der Herrlichkeit Jehovas, wie das Wasser das Meer bedeckt.

Das dritte Leid besagte, dass Gewalt durch Gewalt behandelt werden würde. In Vers 12 bauten sie ihre Städte, insbesondere die große Stadt Babylon, mit dem Blut von Sklaven. In Vers 13 war ihre ganze Arbeit zur Zerstörung durch Feuer verurteilt. In Vers 14 wird Babylon in Zukunft zum Feuer verurteilt sein, weil der Tag kommt, an dem die Erde mit der Erkenntnis der Herrlichkeit Jehovas erfüllt sein wird. Wenn das messianische Königreich errichtet wird, wird es zwei öde Flecken auf der Erde geben: Edom und Babylon. Beide Orte werden 1000 Jahre lang die Wohnstätte der Dämonen sein (Jes. 13–14; Jer. 50–51; Offb. 18).

In Habakuk’s Prophezeiung gibt es eine Mischung zwischen dem Babylon der Vergangenheit und dem Babylon der Zukunft. Früher sprach er von Babylon der Vergangenheit; Jetzt spricht er von Babylon der Zukunft. Das dritte Weh ist also, dass Gewalt Gewalt erzeugen und Babylon durch Gewalt zerstört werden würde. Das Weltreich wird nicht das babylonische Reich sein; Vielmehr wird es das Reich des Reiches Gottes sein.

Fruchtenbaum – Die Sammlung messianischer Bibelstudien

Was muß passieren, damit die Erkenntnis Jehovahs die ganze Welt bedeckt? Reicht es, dass alle über seine Existenz reden? Nein! Natürlich ist die Vorraussetzung, dass SEIN Königreich hier auf der Erde herscht! Was für eine glückliche Zeit dann sein wird!

Freiheit oder Joch

Für die (O. In der) Freiheit hat Christus uns freigemacht; stehet nun fest und lasset euch nicht wiederum unter einem Joche der Knechtschaft (O. Sklaverei) halten.
Siehe, ich, Paulus, sage euch, daß wenn ihr beschnitten werdet, Christus euch nichts nützen wird. Ich bezeuge aber wiederum jedem Menschen, der beschnitten wird, daß er das ganze Gesetz zu tun schuldig ist.
Elberfelder 1871 – Galater 5,1–3

Bewahrt die Freiheit, die Christus euch schenkt!
Durch Christus sind wir frei geworden, damit wir als Befreite leben. Jetzt kommt es darauf an, dass ihr euch nicht wieder vom Gesetz versklaven lasst. Ich, Paulus, sage euch deshalb in aller Deutlichkeit: Wenn ihr euch beschneiden lasst, wird alles nutzlos sein, was Christus für euch getan hat.  Und noch einmal erkläre ich jedem Einzelnen von euch: Wer sich beschneiden lässt, der muss das ganze Gesetz mit allen seinen Forderungen befolgen.  Wenn ihr aber durch das Gesetz vor Gott bestehen wollt, dann habt ihr euch von Christus losgesagt und Gottes Gnade verspielt.
Hoffnung für Alle – Galater 5,1–4

Freiheit? Zuallerst muss ich dann an das „berühmte Zitat“ von Rosa Luxenburg denken: „Freiheit ist immer auch die Freiheit des Andersdenkenden“ – und gerade diese Art Freiheit wollen viele „Christen“ heute in die Worte des Paulus hineinfühlen. Doch was meinte Paulus mit der Freiheit, die wir durch Christus haben?

In diesem Vers werden zunächst die Ausführungen von Kapitel 4 – der Gegensatz zwischen Knechtschaft und Freiheit – nochmals zusammengefaßt. Zugleich dient er als Einleitung für Kapitel 5. Paulus macht deutlich, daß Christus der große Befreier war, der die Christen aus der Knechtschaft befreit hat. Er fordert die Galater auf, in dieser Freiheit fest zu stehen (vgl. 1Kor 16,13; Phil 1,27;4,1; 1Thes 3,8; 2Thes 2,15), denn nach ihrerErlösung aus der Knechtschaft des Heidentums sind sie in Gefahr, sich unter die Knechtschaft des mosaischen Gesetzes zu begeben.

Im folgenden geht Paulus auf eines der entscheidenden Merkmale dieser Knechtschaft, die Beschneidung, ein und erteilt denjenigen Galatern, die sich dieser Vorschrift unterwarfen, einen strengen Verweis. Wenn sie sich beschneiden lassen und damit versuchen, durch Werke Rechtfertigung zu erlangen, so wird ihnen nach den Worten des Paulus Christus nichts nützen. Der Apostel verurteilt also nicht die Beschneidung an sich – er selbst hatte Timotheus (in Galatien) beschneiden lassen, damit er auch unter Juden missionieren konnte (Apg 16,1-3) -, sondern erhebt lediglich Einspruch gegen eine judaistische Theologie, die darauf beharrt, daß die Beschneidung heilsnotwendig sei. Jeder, der sich aus diesem Grund beschneiden läßt, fügt dem Glauben Werke hinzu und beweist damit, daß er den rettenden Glauben an Christus nicht besitzt.

Doch die Hinwendung zum Gesetz hebt nicht nur die Gnade auf, sondern schafft zusätzlich noch ein Netz ganz neuer Verpflichtungen: Wer ein Gebot hält, ist gezwungen, das ganze Gesetz zu tun. Das Gesetz ist eine Einheit, und wenn ein Mensch sich zu seiner Rechtfertigung einem Teil des Gesetzes unterwirft, ist er ein „Schuldner“ des ganzen Kodex mit allen seinen Forderungen und Strafen (vgl. Gal 3,10; Jak 2,10).

Die Annahme des Gesetzes und die Vorstellung, die Beschneidung sei ein religiöses Verdienst, hat noch weitere schreckliche Implikationen, die sich die Galater vor Augen halten müssen. Jeder, der durch das Gesetz gerecht werden will, hat Christus verloren (katErgEthEte, d. h., das Werk Christi hat keine Bedeutung mehr für ihn). Außerdem ist er nach den Worten des Apostels aus der Gnade gefallen. Es geht dabei nicht um den Verlust der Rettung, denn die „Gnade“ ist nicht selbst die Rettung, sondern ein Weg, sie zu erlangen (vgl. Gal 2,21 ,wo der Weg „des Gesetzes“ als untauglich, zu Christus zu kommen, abgelehnt wird). Wenn die Galater die Beschneidung als heilsnotwendig anerkennen, verlassen sie das System der Gnade und stellen sich unter das System des mosaischen Gesetzes. Denselben Fehler begeht ein Gläubiger auch heute, wenn er aus einer Kirche austritt, die lehrt, daß die Rettung durch die Gnade, allein aus Glauben, zustandekommt, und sich einer christlichen Gemeinschaft anschließt, die lehrt, daß die Rettung von Buße, Bekenntnis, Glaube, Taufe und Kirchenmitgliedschaft abhängig ist.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar


Vier Kapitel lang hat Paulus in immer neuen Anläufen das harte Entweder-Oder von Gesetzesfrömmigkeit und Gerechtigkeit aus Glauben entfaltet; nun fasst er alles in einem klaren Anruf zusammen. Keine theoretischen Gedankengänge, keine lebensferne Dogmatik, sondern die konkrete Lage der Galater in ihrer Verwirrung erfordert diese grundsätzlichen Klärungen. Dabei wird richtige christliche Lehre vorgestellt, sie geschieht auf Grund der Heiligen Schrift, auf einem tiefen Fundament der Erkenntnis des Willens Gottes. Paulus lässt sich im Galaterbrief viel Zeit, um dieses Fundament zu legen, so dass es allen Erschütterungen standhält, dann aber wird das Haus darauf gebaut und das heißt, die ganz konkrete Situation geklärt. Das sind keine kurzatmigen Ratschläge oder Denkhilfen, sondern in der Heilsgeschichte Gottes und dem Weg der Gemeinde festgemachte, vorgestellte und erprobte Leitlinien. Darin liegt das Gewicht der nun folgenden Mahnungen. Sie sind keine oberflächlichen Willensappelle, die nur wenig nützen. Sie sind Rufe zurück zum Fundament, sie sind damit letztlich Einladungen und Angebote, in die Segenslinie wieder einzutreten.

7.1. Ohne die Beschneidung (Gal 5,1-6)
Gal 5,1:

»Zur Freiheit hat uns Christus befreit! So stehet nun fest und lasset euch nicht wiederum in das knechtische Joch fangen!«

»Zur Freiheit hat uns Christus befreit!« – das ist der Überschriftssatz über jede weitere Mahnung, das ist aber auch die Zusammenfassung alles bisher Dargelegten. Die »Freiheit«, die Paulus hier benennt, ist damit zunächst die Freiheit vom Gesetz. Wer in Christus ist, sein Jünger geworden ist, der lebt nicht mehr unter dem Gesetz – unter dem fordernden und vernichtenden Gesetz der Vergeltung -, er lebt nun in der Vergebung. »Christus hat uns befreit«, kein anderer konnte das tun. Er hat die »Mächte« (vgl. Gal 4,3-9) besiegt. Sünde, Satan und Tod haben kein Anrecht mehr an den Kindern Gottes. Jesus hat sie freigekauft. »Steht nun fest«, solche Freiheit muss und kann festgehalten werden und das geschieht eben so, dass wir uns auf diese »objektive« Heilstatsache stellen, auf die Erlösung, die am Kreuz Jesu Christi geschehen ist.

Die Irrlehrer wollen den Galatern diesen festen Stand nehmen. Paulus sagt ganz hart: sie wollen euch „wieder in das knechtische Joch fangen«. Das »Joch«, das Holz, unter das die Zugtiere ihre Nacken beugen müssen, in das sie zur Arbeit eingespannt werden, um ihren eigenen Willen zu brechen, ist ein Bild für Sklaverei. Wer unter dem Joch geht, kann nicht mehr selbst bestimmen, er hat den Forderungen und Anweisungen eines anderen bedingungslos zu gehorchen. In solche Abhängigkeit aber sollen sich die Galater nicht mehr hineinzwingen, wörtlich: »nicht mehr festhalten« lassen. Sie sind schon ein Stück weit vom Stand der Freiheit abgewichen, sind im Begriff, sich unter das Joch des Gesetzes zu beugen und in die Sklaverei der Eigengerechtigkeit zu verfallen. Als äußeres Zeichen der Gesetzesfrömmigkeit gilt aber die Beschneidung. Noch ist Warnung und Rückruf möglich, – offensichtlich sind die Galater noch nicht endgültig entschieden.

Gal 5,2-3:

»(2) Siehe, ich, Paulus, sage euch: Wenn ihr euch beschneiden lasset, so wird euch Christus nichts nützen. (3) Ich bezeuge abermals einem jeden, der sich beschneiden lässt, dass er das ganze Gesetz zu tun schuldig ist.«

Mit seiner ganzen Autorität setzt sich Paulus ein. Seine ganze Person und sein ihm von Christus verliehenes Amt stehen hinter der folgenden Aussage. Er beginnt deshalb diesen Satz, wie eine rechtsgültige Urkunde beginnt, etwa ein kaiserlicher Erlass. »Ich, Paulus, sage euch: Wenn ihr euch beschneiden lasset, so wird euch Christus nichts nützen.« Das ist eine grundsätzliche Feststellung, das Entweder-Oder tritt ganz klar hervor. Die Beschneidung, die Entfernung der Vorhaut des männlichen Gliedes, ist Bundeszeichen für Israel und schon dem Abraham von Gott befohlen (vgl. 1 Mose 17,9-14). Medizinische oder sanitäre Gedanken mögen geltend gemacht werden, doch sie sind nicht entscheidend. Die Beschneidung kennzeichnet das Volk Israel als Eigentum Gottes. Für sich gesehen hat die Beschneidung also keinen Sinn und gewiss keine Heilsbedeutung, sondern nur, wie das ganze Gesetz, als Kennzeichen der Verbindung mit Gott. Israel hat aber, wie das Gesetz, so auch die Beschneidung abgelöst, ja sogar unter Bruch des Bundes mit Gott, verselbstständigt und zur notwendigen Heilsbedingung gemacht. Äußerliche Zeichen und Verhaltensweisen sollen die Sünde verdecken, sollen übertünchen, dass Israel seinem Gott ungehorsam geworden ist und seinen Bund treulos verlassen hat. So kann die »Beschneidung« geradezu zum negativen Zeichen des Selbstgerechten werden.

Es nützt den Galatern nichts, wenn sie sich beschneiden lassen. Durch äußere Zeichen wird kein Mensch gerecht. Christus nützt ihnen dann sogar nichts. Sie leugnen damit seine Befreiungstat. Diese wird dadurch nicht ungeschehen gemacht, aber sie hat für die Galater dann keinerlei Sinn und Nutzen mehr; das griechische Wort für »nützen« kann auch mit »Hilfe bringen« oder »heilsam sein« wiedergegeben werden. Christus kann den Galatern nicht zum Heil helfen, wenn sie sich wieder den anderen Mächten unterjochen und von ihnen Hilfe und Heil erwarten. Er drängt sich niemandem auf; er wartet auf den Ruf des Bedürftigen.

Nicht nur Ablehnung der Hilfe Jesu Christi bedeutet die Beschneidung, sondern eine vollständige Auslieferung des Beschnittenen an die Macht des Gesetzes. Er wird »schuldig«, das ganze Gesetz zu tun. Mit der Beschneidung tritt er in den Machtbereich des Gesetzes und untersteht damit vollständig allen Forderungen des Gesetzes. Er kann nicht ein Gebot halten und ein anderes verwerfen; die Gebote gelten in ihrer Gesamtheit, das »bezeugt« ihnen der Apostel mit ganzem Ernst. Wenn die Galater die Beschneidung als heilsnotwendig annehmen, dann betreten sie damit den alten Weg des Gesetzes, auf dem eine Forderung die andere nach sich zieht. Dan kann man nicht einfach abbrechen, sondern muss den ganzen Weg zu Ende gehen. Damit ist aber die Freiheit des vertrauenden Glaubens verloren.

Gerhardt Maier – Edition C

Freiheit vom Gesetz und doch Gottes Gebote haltend – scheint ein Widerspruch zu werden. Aber wer die Worte von Paulus im Zusammenhang liest, stellt fest, dass bestimmte Feste und Feiertage, Handlungen und Riten – nur um ein Gesetz zu befolgen eben nicht richtig wäre, bzw uns vom heiligen Geist abschneiden würde. Dagegen uns von heiligen Geist leiten zu lassen und deshalb etwas zu Gottes Ehre zu tun, wäre die Freiheit, zu der uns Christus berufen hat.

Veränderung sichtbar?

Denn einst waren auch wir unverständig, ungehorsam, irregehend, dienten mancherlei Lüsten und Vergnügungen, führten unser Leben in Bosheit und Neid, verhaßt und einander hassend.
Als aber die Güte und die Menschenliebe unseres Heiland-Gottes erschien, errettete er uns, nicht aus (O. auf dem Grundsatz von) Werken, die, in Gerechtigkeit vollbracht, wir getan hatten, sondern nach seiner Barmherzigkeit durch die Waschung der Wiedergeburt und Erneuerung des Heiligen Geistes, welchen er reichlich über uns ausgegossen hat durch Jesum Christum, unseren Heiland, auf daß wir, gerechtfertigt durch seine Gnade, Erben würden nach der Hoffnung des ewigen Lebens. (O. der Hoffnung nach Erben des ewigen Lebens würden)
Elberfelder 1871, Titus 3,3–7

Früher waren nämlich auch wir – wie alle anderen Menschen – ohne Einsicht und Verständnis. Wir verweigerten Gott den Gehorsam, gingen in die Irre und wurden von allen möglichen Leidenschaften und Begierden beherrscht. Bosheit und Neid bestimmten unser Leben. Wir waren verabscheuungswürdig, und einer hasste den anderen. Doch dann ist die Güte Gottes, unseres Retters, und seine Liebe zu uns Menschen sichtbar geworden, und er hat uns gerettet – nicht etwa, weil wir so gehandelt hätten, wie es vor ihm recht ist, sondern einzig und allein, weil er Erbarmen mit uns hatte. Durch das Bad der Wiedergeburt hat er den Schmutz der Sünde von uns abgewaschen und hat uns zu neuen Menschen gemacht. Das ist durch die erneuernde Kraft des Heiligen Geistes geschehen, den Gott durch Jesus Christus, unseren Retter, in reichem Maß über uns ausgegossen hat. Durch Gottes Gnade für gerecht erklärt, sind wir jetzt also – entsprechend der Hoffnung, die er uns gegeben hat – Erben des ewigen Lebens.
Neue Genfer – Titus 3,3-7

Wir waren ja früher kein Stück besser. Wir haben die Sachen getan, auf die Gott überhaupt keinen Bock hat, und uns im Leben total verirrt. Wie ferngesteuert haben wir uns von irgendwelchen Leidenschaften und Wünschen kontrollieren lassen. Unser Leben war bestimmt von Neid und egoistischen, linken Motiven. Wir hassten alle Menschen, und Hass bestimmte auch unsere Beziehungen untereinander. Und dann begegnete uns Gott, und wir haben seine Liebe kennengelernt. Wir erkannten, wie sehr er die Menschen um uns herum liebt. Er hat uns da nicht rausgeholt, weil wir ein so tolles vorbildliches Leben geführt haben, sondern nur weil er uns liebt! Darum hat er uns diesen Neuanfang geschenkt, dieses neue Leben durch die Kraft von Gott, seinem Heiligen Geist. Diesen Geist hat er uns reichlich gegeben, durch Jesus Christus, der uns gesund gemacht und befreit hat. Ohne dass wir es verdient hätten, hat Gott uns unseren Dreck vergeben! Plötzlich durften wir dadrauf hoffen, ein Leben zu bekommen, das nie aufhören wird.
Volxbibel – Titus 3,3-7

ἦμεν Ipf. εἰμί. ποτέ18 einst, früher. ἀ-νόητος11 unverständig. ἀ-πειθής7 ungehorsam. πλανώμενοι Ptz. Pass. πλανάω (< πλάνη Irrtum) in die Irre führen; übertr. irreführen, verführen, betrügen; Pass. in die Irre gehen, dem Irrtum verfallen; mod. od. umschrieb. Ipf. (A249). δουλεύοντες Ptz. δουλεύω Sklave sein, unterworfen sein; (als Sklave) dienen, m. Dat.; mod. od. umschrieb. Ipf. (A249). ἐπι-θυμία Verlangen, Sehnsucht; (sündige) Begierde, Lust. ἡδονή Lust, Vergnügen. ποικίλος sehr bunt; übertr. vielfältig, mancherlei. κακία Schlechtigkeit, Bosheit. φθόνος Missgunst, Neid. δι-άγοντες Ptz. -άγω hindurchführen; (sein Leben) zubringen; mod. od. umschrieb. Ipf. (A249). στυγητός verhasst, hassenswert. μισοῦντες Ptz. μισέω, mod. od. umschrieb. Ipf. (A249).

Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament

Über diese Verhältnisse braucht kein Christ die Nase zu rümpfen. Bereits Paulus sagt sinngemäß: „Vergessen wir nicht: Auch wir wussten es früher nicht besser… Bosheit und Neid bestimmte unser Leben…. (Hfa Tit 3,3)“ Es gibt also für Christen keinen Grund, überheblich zu sein. Vor ihrer Bekehrung zu Jesus Christus taten auch sie das, was sie wollten: Sie ließen sich von niemandem vorschreiben, wie sie sich zu verhalten hätten. Durch ihre Bekehrung veränderte sich jedoch Grundlegendes. Um diese Veränderung deutlich zu machen, sollen die Christen sich so verhalten, dass es positiv auffällt. Und damit  sind wir bei den guten Werken.
Wie Hoffnung sichtbar wird
Gute Werke beginnen zum Beispiel damit, dass Christen der Verlogenheit entgegen treten. Was sie sagen, ist wahrheitsgetreu und verlässlich. So etwas fällt heute auf. Darüber können Christen sogar enormen Widerspruch erleiden. Wo aber Wahrheit und Verlässlichkeit sich durchsetzen, da wachsen Zuversicht und Frieden: Ich denke an einen Abteilungsleiter. Der hörte auf, den Erfolg seiner Abteilung als persönlichen Erfolg darzustellen, sondern als Erfolg seines Teams. Wundert es einen, dass die Atmosphäre seiner Abteilung sich verändert hat? Seine Mitarbeiter setzen sich heute auch für ihn ein! Oder: Ich denke an den, der den Ehebruch beendet hat, um seinem Ehepartner die zugesagte Treue zu halten.
In beiden Fällen werden Lug und Betrug beendet. Die neue Verlässlichkeit  beginnt, die beschädigten Beziehungen zu heilen. Allerdings gilt auch, es braucht seine Zeit, bis der wieder Vertrauen fasst, der verletzt worden ist. Aber die Hoffnung ist da: Es wird wohl wieder werden. Gute Werke tun – ich will nicht mit Aufzählungen langweilen: Denn wer offene Augen und Ohren hat, der sieht und hört, wo er sich einsetzen kann. Der krempelt die Ärmel hoch, setzt seine Zeit ein, manchmal auch ein paar Euro

ERF-Kurs über Titus

Paulus vergaß keinen Augenblick den sündhaften Zustand, aus dem er und die von ihm Bekehrten gerettet worden waren (vgl. 1Kor 6,9-11; Eph 4,17-24; Kol 3,6-7), und ruft es den Gemeindegliedern an dieser Stelle mahnend ins Gedächtnis. Statt, wie Paulus jetzt von ihnen fordert, friedfertig und vom Vorbild Christi geprägt zu sein, waren sie früher das genaue Gegenteil: unverständig, nicht vernünftig, ungehorsam, nicht gehorsam, in die Irre gehend und mancherlei Begierden und Gelüsten dienstbar, nicht beherrscht und bereit zu jedem guten Werk. Statt von Friedfertigkeit, Besonnenheit und Demut erfüllt zu sein, lebten sie in Bosheit und Neid, waren verhaßt und haßten einander. So sieht es aus, wenn Menschen fern von Gott vegetieren. Oft legt sich zwar ein dünner Firniß der Zivilisiertheit über die nackte Wahrheit, doch schon der kleinste Sprung in der glatten gesellschaftlichen Oberfläche enthüllt, was hinter dieser Fassade liegt. Es ist immer wieder zu beobachten, daß Menschen ohne Gott sich im Grunde genommen nicht viel anders verhalten als wilde Tiere, die sich um einen Knochen balgen.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

der Vergleich im letzten Satz ist aber hart! Aber so manche, die einen Sticker mit der Aufschrift „Ich bin Christ“ tragen verhalten sich leider gerade in Zeiten des Drucks ebenso. Ich würde einmal behaupten, dass man gerade in solchen Zeiten wie jetzt, wo Corona den Menschen engere Grenzen setzt, deutlich wird, wer nur Namenschrist ist und wer wirklich „neugeboren“ ist, wer wirklich durch Gottes heiligen Geist geleitet wird. Nicht das wir komplett Sündenlos wären, aber die Antriebsfeder unseres Handelns und Denkens ändert sich.

und wen loben wir?

Und plötzlich war bei dem Engel eine Menge der himmlischen Heerscharen, welche Gott lobten und sprachen:
Herrlichkeit Gott in der Höhe, (W. in den höchsten (Örtern)) und Friede auf Erden, an den Menschen ein Wohlgefallen!
Elberfelder 1871 – Lukas 2,13–14

Und auf einmal war bei dem Engel die Menge des himmlischen Heeres, die lobten Gott und sprachen: (a) Da 7:10
Ehre sei Gott in den Höhen / und Friede auf Erden / unter den Menschen, an denen Gott Wohlgefallen hat. (1) w: „unter den Menschen des Wohlgefallens“. Viele alte Textzeugen haben: „Ehre sei Gott in den Höhen / und Friede auf Erden, / an den Menschen ein Wohlgefallen.“ (a) Lu 19:38; Eph 2:14.17
Zürcher 1931 – Lk 2,13–14

„Und es gesellte sich zum Engel eine Menge der Heerschar der Himmlischen, welche Gott lobten und sprachen: Ehre Gott in der Höhe und auf der Erde Friede den Menschen, die guten Willens sind“ .

Zutreffend ist der Name „Heerschar der Engel“, weil sie ihrem Heerführer [Christus] folgten. Wem nun hätten die Engel lobgesungen als ihrem Herrn? Denn so steht geschrieben: „Lobt den Herrn von den Himmeln her, lobt ihn in den Höhen! Lobt ihn, alle seine Engel!“ Erfüllt nun hat sich die Weissagung. Von den Himmeln her erschallt Gottes Lob, und auf Erden wird er sichtbar. Von ihm versichert Markus: „Er war zusammen mit den Tieren, und die Engel dienten ihm“ . Im einen erkenne einen charakteristischen Zug seines Erbarmens, im anderen einen Beweis seiner göttlichen Macht! Im Deinigen liegt der Grund für seine Herablassung zu den Tieren, im Seinigen der Grund für seine Lobpreisung durch die Engel.

Dieser Chor steht in schroffem Gegensatz zu den irdischen Chören, die im Rahmen des Kaiserkults auftraten. Der damals herrschende Kaiser Augustus galt als Stifter des weltweiten Friedens. Der umgekehrte Parallelismus (Gott in der Höhe – auf Erden bei den Menschen) deutet darauf hin, dass die Wendung »in der Höhe« bedeutet: »unter den Engelscharen im Himmel«.

Craig Keener, Kommentar zum Umfeld des Neuen Testaments

Die Geschichte der Geburt Jesu in den Evangelien stimmt mit dem jüdischen Glauben über Gottes Erlösungsplan und das versprochene Kommen des messianischen Befreiers überein. Die Geburt des Messias ist keine gewöhnliche Angelegenheit. Das Ereignis ist geprägt von Prophezeiungen und Engelsbesuchen. Das Lied der Engel, wie es in Lukas 2:14 erzählt wird, drückt die inneren Sehnsüchte des jüdischen Volkes nach dem Messias aus. Diese Worte des Lobes und der Anbetung, die die messianische Aufgabe definieren, haben einen reichen jüdischen Hintergrund.
Die dreifache Struktur des Engelsliedes in der King-James-Version der Bibel ist bekannt und wird in der Weihnachtszeit oft zitiert: 1. „Ehre sei Gott in der Höhe“ 2. „Friede auf Erden“ 3. „Wohlwollen gegenüber den Menschen“. ” Die meisten modernen Übersetzungen haben jedoch eine zweifache Variante des Engelsliedes: 1. „Ehre sei Gott in der Höhe“ 2. „Friede auf Erden gegenüber Menschen guten Willens“. Die erste Version betont die universelle Bedeutung des Kommens des Messias. Goodwill ist für alle Menschen. Die zweite Version zeigt, dass sein Kommen Menschen vorbehalten ist, die es wert sind, dh „Männer guten Willens“. Der Unterschied zwischen diesen beiden Versionen des Songs ist bedeutender als oft erkannt. David Flusser hat sich nachdrücklich für die erste Version ausgesprochen, dh für die dreiteilige Verkündigung der Engel.1 Im Folgenden werden wir den jüdischen Hintergrund der Geburt des Messias in den Evangelien und die Bedeutung des Liedes der Engel in der richtigen Reihenfolge untersuchen die Natur der messianischen Aufgabe zu verstehen.
Die Texte der Evangelien basieren auf der reichen Vielfalt des jüdischen messianischen Denkens, das die späte Zeit des Zweiten Tempels charakterisierte.2 Wenn man die Evangelien studiert, muss man versuchen, sich der besonderen Botschaft Jesu über seine Aufgabe bewusst zu werden. Die Begründung dieser Aufgabe in den Erwartungen und Traditionen des Judentums des ersten Jahrhunderts umfasst auch bestimmte Besonderheiten und innovative Merkmale. Das Lied der Engel, „Ehre sei Gott in der Höhe, Friede auf Erden, Wohlwollen gegenüber den Menschen“ oder wie andere Übersetzungen es wiedergegeben haben, „Ehre sei Gott in der Höhe, Friede auf Erden gegenüber Menschen in gutem Willen“, ist zu einem Punkt wissenschaftlicher Meinungsverschiedenheit.3 Wenn wir die Bedeutung der Geburt des Messias im Kontext des alten jüdischen Denkens untersuchen, wird die bessere Lesart des dreifachen Segens für das Engelslied klar,

Jesus der jüdische Theologe

Und worüber jubeln wir? Suchen wir die Schwierigkeiten in dieser Welt und reden darüber? Oder ist unser Blick zum Himmel – und sind unsere Gedanken bei seinem Wort der Bibel?

aber ich bin doch im Recht!?!?

Denn was für ein Ruhm ist es, wenn ihr ausharret, indem ihr sündiget und geschlagen werdet? Wenn ihr aber ausharret, indem ihr Gutes tut und leidet, das ist wohlgefällig bei Gott
Elberfelder 1871, – 1 Petr 2,20

Oder hättet ihr irgendeinen Grund, stolz zu sein, wenn ihr wegen einer Verfehlung bestraft werdet und die Schläge standhaft ertragt? Aber wenn ihr leiden müsst, obwohl ihr Gutes tut, und dann standhaft bleibt – das findet Gottes Anerkennung
Neue Genfer Übersetzung 2013 – 1.Petrus 2,20

Natürlich verdient ihr keine besondere Anerkennung, wenn ihr Schläge geduldig hinnehmt, die ihr bekommt, weil ihr Unrecht getan habt. Aber wenn ihr für das Gute, das ihr getan habt, leidet und Schläge geduldig ertragt, ist das ein Zeichen für die Gnade Gottes.
Neues Leben – Bibel 2006 – 1 Petr 2,20

ποῖος18 wie beschaffen? was für ein? erg. ἐστίν. κλέος7 Ruhm. ἁμαρτάνοντες Ptz. ἁμαρτάνω, temp. od. kaus. κολαφιζόμενοι Ptz. Pass. κολαφίζω mit der Faust schlagen, ohrfeigen, misshandeln; temp. od. kaus. [Var. κολαζόμενοι Ptz. Pass. κολάζω strafen, züchtigen]. ὑπο-μενεῖτε Fut. -μένω117 bleiben; standhalten, aushalten, ertragen; εἰ ἁμαρτάνοντες καὶ κολαφιζόμενοι ὑπομενεῖτε wenn ihr es ertragt, wenn/weil ihr euch verfehlt und (dafür) misshandelt werdet; wenn ihr für Verfehlungen Misshandlungen zu ertragen habt; analog V. 20b. ἀγαθο-ποιοῦντες Ptz. -ποιέω V. 15, temp. πάσχοντες Ptz., kond. παρὰ θεῷ V. 4.

Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament

Hier propagiert Petrus ein Prinzip, das überall Gültigkeit hat, wo jemand zu Unrecht leidet. Die Bereitschaft, das Unrecht geduldig zu ertragen, erwächst aus dem Bewußtsein des Gläubigen, daß Gott gegenwärtig ist. Um schlechter Taten willen bestraft zu werden, bringt keinen Ruhm. Gott wohlgefällig ist vielmehr ein demütiges Auf-sich-Nehmen unverdienten Leidens, denn eine solche Haltung ist Gnade.Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord BibelkommentarHier propagiert Petrus ein Prinzip, das überall Gültigkeit hat, wo jemand zu Unrecht leidet. Die Bereitschaft, das Unrecht geduldig zu ertragen, erwächst aus dem Bewußtsein des Gläubigen, daß Gott gegenwärtig ist. Um schlechter Taten willen bestraft zu werden, bringt keinen Ruhm. Gott wohlgefällig ist vielmehr ein demütiges Auf-sich-Nehmen unverdienten Leidens, denn eine solche Haltung ist Gnade.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Im Umgang mit den Pflichten gläubiger Diener formuliert Petrus vier Dinge. Erstens sollen sie sich in Vers 18 ihren Herren unterwerfen: Diener, unterwirf dich deinen Herren mit aller Angst; nicht nur zum Guten und Sanften, sondern auch zum Froward.

Das griechische Wort für Diener bedeutet „Haushaltssklaven“ oder „Hausangestellte“. Dies ist nicht dasselbe Wort wie Knechte in Vers 16. Die Verpflichtung des Haussklaven besteht darin, sich aller Angst zu unterwerfen, nicht der Angst vor dem Meister, sondern der Angst vor Gott. Dies gilt für alle Klassen von Meistern: die Guten und Sanften sowie die Froward, was „krumm“ bedeutet. Sie müssen sich sogar einem krummen Meister unterwerfen, nicht im Sinne illegaler Dinge, sondern legitimer Dinge, die ein Meister von ihm verlangen könnte. Gehorsam gegenüber solchen Meistern ist eine Gnade.

Die Anwendung von Master-Servant-Beziehungen gilt für Arbeitgeber-Arbeitnehmer-Beziehungen. Die Mitarbeiter müssen sich ihren Arbeitgebern aus Respekt unterwerfen, egal ob sie hart oder gütig sind, weil Gott es befiehlt. Wenn ein Gläubiger für einen ungerechten Arbeitgeber arbeitet, hat er biblisch gesehen zwei Möglichkeiten: Entweder kann er sich der Situation unterwerfen und mit ihr leben, oder er kann zurücktreten und einen anderen Job finden. Die Bibel erlaubt es einem Gläubigen nicht, an Streiks teilzunehmen, weil sie sich Ihren Meistern mit aller Angst unterwerfen sollen, ob sie gut oder schlecht sind.

Zweitens ist es für ihr Gewissen besser, in Vers 19 falsch zu leiden: Denn dies ist akzeptabel, wenn ein Mann für das Gewissen gegenüber Gott Trauer erträgt und falsch leidet.

Um des Gewissens gegenüber Gott willen ist es viel besser, falsch zu leiden, als zu rebellieren, wie im Fall eines Streiks. Das Wort if macht dies zu einer erstklassigen Bedingung im Griechischen und bedeutet „dies ist vor Gott akzeptabel“.

Drittens ist es schlecht, für begangene Sünden zu leiden, denn dann verdient man es, wie in Vers 20a heißt: Zu welcher Ehre ist es, wenn du, wenn du sündigst und dafür geschlagen wirst, es geduldig nehmen sollst.

Das Wort Ruhm bedeutet „Ruhm“ oder „Ruf“. Es bezieht sich auf die Meinung eines Einzelnen, wenn sich der Bericht über sein Verhalten verbreitet. Wenn er sündigt, gibt es keinen Grund für diese Art der Ausdauer des Patienten.

Und das vierte wird in Vers 20b gegeben: Wenn ihr es aber gut macht und dafür leidet, sollt ihr es geduldig nehmen, ist dies bei Gott akzeptabel.

Nach diesem Vers muss ein Gläubiger, wenn er zu Unrecht leidet, anstatt zu streiken oder zu rebellieren, diese Leiden geduldig ertragen, in dem Wissen, dass er von Gott akzeptiert wird, und Gott wird ihn zu gegebener Zeit belohnen. Wenn ein Gläubiger gegen seinen Arbeitgeber schlägt, hat er sein Ansehen im Segen vor Gott verloren. Er mag zwar ein besseres Gehalt und bessere Arbeitsbedingungen erreichen, aber er hat die ewigen Vorteile verloren, eine besondere, ewige Belohnung von Gott zu erhalten, wenn er seinem Arbeitgeber unterwürfig ist.

Fruchtenbaum

Wenn wir getadelt oder ungerecht behandelt werden – wie gehen wir damit um? Unsere Reaktionen können ganz unterschiedlich sein, wie es die folgenden Beispiele zeigen.
1. Angenommen, ich sündige und werde dafür getadelt, doch ich ärgere mich deswegen oder gerate in Wut. Dann folgen daraus oft weitere Sünden. Ein Beispiel dafür ist König Asa, der sich über die Zurechtweisung des Sehers Hanani ärgerte, ja, in Zorn geriet, und den Propheten einsperrte (2. Chr 16,7-10).
2. Nehmen wir an, ich sündige, aber ich bekenne das Vorgefallene und tue Buße, nachdem ich gerügt worden bin, und nehme die Zurechtweisung geduldig an. Das Sündigen ist sicher keine Ehre für mich, aber so kann die Sache wieder in Ordnung kommen. Ein Beispiel dafür ist König David. Als der Prophet Nathan zu ihm kam, ihm sein Vergehen (die Sünde des Ehebruchs und des Mordes) aufdeckte und zu ihm sagen musste: «Du bist der Mann», da beugte David sich unter den ernsten Tadel des HERRN durch den Propheten (2 Samuel 12,1-15).
3. Nehmen wir an, ich tue Gutes, doch ich muss dafür leiden. Nun werde ich böse auf die, die mich verletzen, oder bitter gegen Gott. Die Folge ist, dass mein Gutestun zur Sünde entartet.
Oft reagieren wir auf eine dieser drei Arten, wenn wir zurechtgewiesen werden oder Widerstand zu spüren bekommen. Aber alle drei Reaktionen folgen dem Muster des sündigen Menschen, nicht dem Vorbild unseres Herrn Jesus Christus.
Zwei weitere Beispiele führen uns zu Christus, dem vollkommenen Vorbild.
4. Angenommen, ich tue Gutes, und wenn ich dafür leiden muss, ertrage ich es geduldig. Ein solches Verhalten ist «wohlgefällig bei Gott» und bringt ewigen Segen mit sich (1 Petrus 2,20; Mt 5,10-12). Der Apostel Paulus schrieb: «Deshalb habe ich Wohlgefallen an Schwachheiten, an Schmähungen, an Nöten, an Verfolgungen, an Ängsten für Christus; denn wenn ich schwach bin, dann bin ich stark» (2 Korinther 12,10).
5. Nehmen wir an, ich tue Gutes, und wenn ich dafür leiden muss, erweise ich denen, die gegen mich sind, etwas Gutes. Dann beweist mein Verhalten, dass ich gemäss Matthäus 5,44.45 «ein Sohn unseres Vaters, der in den Himmeln ist, geworden bin».

Halte fest 2006

Also auch wenn ich im Recht bin – kann ich aus der Sicht der Ewigkeit heute Unrecht ertragen? Wenn ich natürlich nur dem Munde nach an eine Ewigkeit glaube, dann muss ich heute gegen Unrecht einen Anwalt nehmen/auf die Straße gehen. Wie sehr unterscheidet sich die heutige Ansicht der meisten Menschen doch von der Sicht von Petrus und vor allem von der Sicht von Christus!