Kategorie: Fragen zur Bibel

Was meinte Jesus mit dem Auftrag in Lukas 22:36?

Zu Anfang mal der Text im Zusammenhang:

35Und er sprach zu ihnen: Als ich euch ohne Börse und Tasche und Sandalen sandte, mangelte euch wohl etwas? Sie aber sagten: Nichts.
36Er sprach nun zu ihnen: Aber jetzt, wer eine Börse hat, der nehme sie und ebenso eine Tasche, und wer nicht hat, verkaufe sein Gewand und kaufe ein Schwert; [d. h. entweder: wer keine Börse oder Tasche hat; oder: wer kein Schwert hat]
37denn ich sage euch, dass noch dieses, was geschrieben steht, an mir erfüllt werden muss: »Und er ist unter die Gesetzlosen gerechnet worden«; denn auch das, was mich betrifft, hat eine Vollendung.
38Sie aber sprachen: Herr, siehe, hier sind zwei Schwerter. Er aber sprach zu ihnen: Es ist genug.

Nun ein paar Fußnoten und Kommentare von anderen:
in der John Mc Arthur Studienbibel héisst es:

22,36 Aber jetzt. Bei der früheren Aussendung hatte der Herr in seiner Souveränität dafür gesorgt, dass ihnen nichts fehlte. Doch von jetzt an sollten sie mit normalen Mitteln für ihren Lebensunterhalt und ihre Sicherheit sorgen. Der Geldbeutel, die Tasche und das Schwert sind bildhafte Beschreibungen dieser Mittel (wobei das Schwert kein Symbol für Angriff, sondern für Verteidigung ist). Doch sie verstanden seine Worte irrtümlicherweise wörtlich (V. 38).
22,37 Ein Zitat aus Jes 53,12.
22,38 zwei Schwerter. Das waren kurze, dolchartige Waffen und eher Messer als Schwerter. In jener Kultur war es nicht ungewöhnlich, solche Waffen mit sich zu führen. Außer als Waffe im Kampf hatten sie eine vielfältige praktische Verwendung. Es ist genug! D.h. genug von diesem Gerede (vgl. V. 51).
22,39 Ölberg. S. Anm.

„Die Lutherbibel mit in den Text eingefügter Auslegung, ausführlichen Inhaltsangaben und erläuternden Bemerkungen, herausgegeben von K. August Dächsel“ schreibt hier:

und er [von Petrus sich jetzt zu den Jüngern insgesammt hinwendend] sprach zu ihnen: So oft [richtiger : Damals als] ich euch gesandt hbe ohen Beutel, ohne Tasche und ohne Schuhe [Kapitel 9:1 ff], habt ihr auch je [an irgend etwas] Mangel gehabt? Sie sprachen: nie keinen [Psalm 140:11 richtiger: Duchaus keinen! wörtlich „an nichts“!].
Da sprach er zu ihnen: Aber nun [gilt für euch, dass ihr in anderer Weise euch gegen die stellt, zu denen ich euch sende], wer [daher unter euch] einen Beutel hat, der nehme ihn, desselbigen gleichen auch die Tasche [zu vorsichtiger Ausrüstung wider den Mangel]; wer aber [all dergleichen] nicht hat [dem habe ich etwas noch Nöthigeres anzuraten: er sorge jedenfalls für eine Waffe], verkaufe [sogar, wenn er anders sich nicht helfen kann] sein Kleid [den Mantel], und kaufe ein Schwert [das fortan noch mehr Bedürfnis ist, als Nahrung und Kleidung].
Denn ich dage euch: Es muss noch [nach all dem Anderen, was bereits sich erfüllt hat] das auch vollendet werden an mir, dass [in Jesaja 53:12] geschireben stehet: Er ist unter die Übeltäter gerechnet. Denn was von mir geschrieben ist, das hat ein Ende [ist in seiner Erfüllung nun so weit vorgeschritten, wo es sich um mein Ende handelt].
Die sprachen aber [das Wort vom Schwerte Vers 36 dahin mißverstehend, als fordere Jesus wirklich zur Abwehr bevorstehnder Gewaltthätigkeien die Bereithaltung von Schwertern]: Herr, siehe, hier sind zwei Schwerter [sollen wir noch mehrere herbeischaffen, damit jeser von uns eines habe?}. Er aber sprach zu ihnen: Es ist genug [lasßt nur die Sache auf sich beruhen, da ihr mich ja doch nicht verstehet].
Kommentar: Es ist das ein nur von Lukas aufbehaltenes, aber für den Zeitpunkt sehr charakteristisches Gespräch. Die Frage Jesu (Vers 35] ist vorbereitende, um auf den Unterschied der hinter ihnen liegenden und der jetzt sie erwartenden Zeiten hinzuweisene. Bisher waren sie angewiesen auf die gastliche Aufnahme bei denen zu welchen sie gesandt waren; auf eine solche haben sie forthin nicht mehr zu rechenen, darum dürfen die sich nun mehr mit den erforderlichen Reisebedürfnissen versehen, wenn sie deren haben, außerdem aber ist ihen nichts nöthiger als ein Schwert, um sich der Feindschaft zu erwehren, die ihnen begegnen wird. Es ist also die Rede von der Fortsetzung ihres Mussionsberufs, bei dem sie aber fernerhin nicht auf williges Entgegenkommen, sondern auf feindseligen Widerstand sich gedaßt zu machen haben. Daß die ganze Anweisung eine bildliche EInkleidung dessen ist, was sie erwartet, ist aus dem Verhältnis klar, in das sie zur führeren Apostelinstruktion gestellt ist; denn an den Gebrauch des Schwertes in ihrem Beurf ist selbstversändlich nicht zu denken. BIs jetzt hatten die Jünger vermöge sder Gunst, in welcher Jesus bei dem Volke stand, verhältnismßig leichte Zeit gehabt; aber der große entscheidende Zusammenstoß mit den jüdischen Behörden war im Begriff loszubrechen, und wie hätten die Apostel nicht den Rückschlag davon während iher ganzen ferneren Laufbahn erfahren sollen? Mit diesem Gedanken ist der Herr beschäftigt; er erinnert denn zuerst die Jünger an ihre einstmalig e Sendung, dagt aber darnach, wie sic fortan nicht mehr auf die Gastfreundschaft rechen können. …

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„Aber jetzt“
Der nächste Vers (V. 36) markiert einen Übergang (Wechsel) für die Jünger in ihrem Dienst für den Herrn. Dies macht der Herr durch die zwei Worte „aber jetzt“ klar. Was wir in Vers 35 gesehen haben galt bis jetzt, doch von nun an sollte sich etwas ändern. In wenigen Stunden würden die Menschen kommen, um den Messias gefangen zu nehmen. Seine Verwerfung würde nun ihren Höhepunkt in der Kreuzigung finden. Wenn Er, ihr Meister, verworfen wird, so würde die Feindschaft auch vor den Jüngern keinen Halt machen (vgl. Joh 15,18–27). Das macht es unerlässlich, dass die Jünger jetzt selbst für ihre Versorgung und ihren Schutz Sorge tragen mussten. Der Herr sagt: „… wer einen Geldbeutel hat, der nehme ihn, und ebenso eine Tasche, und wer keines hat, verkaufe sein Oberkleid und kaufe ein Schwert; …“ „Geldbeutel“ und „Tasche“ stehen hier für ihren Inhalt. Einerseits sollten sie Geld mitnehmen, um bezahlen zu können, was sie für ihre Bedürfnisse brauchten, anderseits sollten sie Nahrung mitnehmen. Anders als zuvor konnten sie sich nicht mehr darauf verlassen, dass jemand sie als Boten des Messias aufnehmen würde und ihnen nach ihren Bedürfnissen gab, sondern sie mussten selbst dafür sorgen. Gleichfalls spricht das Schwert davon, dass die Jünger von nun an selber für ihren natürlichen Schutz sorgen mussten, da sie nicht mehr unter dem direkten und persönlichen Schutz des Messias stehen würden. Was der Herr hier durch die drei Gegenstände (Geldbeutel, Tasche und Schwert) sagen möchte ist, dass die Jünger nun eigenständig Versorgungs- und Schutzmaßnahmen ergreifen müssen. Damit haben wir die eigentliche Aussage dieser Verse erfasst

Schwert und Kampf
Im letzten Teil des Verses fordert der Herr die Jünger auf auch ein „Schwert“ mitzunehmen, gegebenenfalls anstelle eines anderen, kostbaren Gegenstandes (Oberkleid). Kann man in diesem Vers auch eine Legitimation von Gewaltanwendung durch Waffen von Christen sehen?

Abgesehen davon, dass wir oben bereits die Aussage dieser Verse gesehen haben, kann weder aufgrund dieser, noch anderer Stellen in der Bibel, physische Gewaltanwendung legitimiert werden. Dazu einige Argumente:

•Vers 38 zeigt uns, dass die Jünger in diesem Punkt den Herrn missverstanden hatten. „Herr, siehe, hier sind zwei Schwerter“. Sie hatten nicht verstanden, dass der Herr ihnen lediglich klar machen wollte, dass sie nicht mehr unter seinem direkten Schutz und seiner direkten Versorgung standen, sondern in Zukunft selbst dafür sorgen mussten. Die Jünger jedoch meinten, dass sie materielle Schwerter aus Eisen kaufen sollten. Doch in den Worten „es ist genug“ zeigt der Herr ihnen, dass das nicht das war, was Er versucht hatte ihnen zu sagen und wir hören in Seinen Worten die Traurigkeit über das Unverständnis der Jünger.
•Wenige Verse später (Lk 22,47–51) wird der Herr im Garten Gethsemane gefangen genommen. Die besorgten Jünger fragen den Herrn: „Herr, sollen wir mit dem Schwert dreinschlagen?“ (V.49). Ohne eine Antwort abzuwarten, nimmt einer der Jünger das Schwert und schlägt dem Knecht des Hohenpriesters das Ohr ab. Ehe noch größerer Schaden passieren konnte, wehrt der Herr mit den Worten: „Lasst es soweit“ (V.51). Deutlichere Worte finden wir in der Parallelstelle in Matthäus 26, 51: „Da spricht Jesus zu ihm: Stecke das Schwert an seinen Platz; denn alle, die das Schwert nehmen, werden durch das Schwert umkommen“. Wenn wir auch zugestehen wollen, dass diese Tat wohl aus Liebe geschah, so verurteilt der Herr dennoch dieses Verhalten.
•Auch in der so genannten Bergpredigt macht der Herr deutlich, dass wir uns nicht wehren, wenn man uns tätlich angreift, und schon gar nicht zurückschlagen sollen. Ein Christ vergilt eben nicht „Gleiches mit Gleichem“.
•Nicht zuletzt ist der Herr Jesus ein treffendes Beispiel und Vorbild in dieser Frage. In den letzten Stunden vor seinem Tod erlitt er Unsägliches aus der Hand der Menschen: bespuckt, ins Gesicht geschlagen, gegeißelt, man setzte eine Krone aus Dornen auf seinen Kopf und schlug darauf und schließlich kreuzigte man ihn (vgl. Mt 27,26–35). Wehrte er sich? Ohne Zweifel, er hätte es gekonnt (vgl. Mt 26,53). Der Apostel Petrus schreibt über den Herrn Jesus: „der, gescholten, nicht wiederschalt, leidend, nicht drohte, sondern sich dem übergab, der gerecht richtet“ (1. Pet 2,23). Als der Meister hat Jesus Christus so gelebt, wie er es auch von uns, seinen Jüngern, wünscht: „Denn auch Christus hat für euch gelitten, euch ein Beispiel hinterlassend, damit ihr seinen Fußstapfen nachfolgt“ (1. Pet 2,21).

J.N. Darby schreibt auszugsweise:

Dann nimmt Jesus Anlass, den Jüngern im Voraus mitzuteilen, dass allem ein naherWechsel
bevorstehe. Während Seiner Gegenwart hienieden, als der wahre Messias, Emmanuel, hatte
Er sie vor allen Schwierigkeiten geschützt. Als Er sie durch Israel sandte, hatte es ihnen an
nichts gemangelt. Jetzt aber kündigt Er ihnen an (denn das Reich kam noch nicht in Macht),
dass sie gleich Ihm der Verachtung und der Gewalttätigkeit ausgesetzt sein würden und,
menschlich geredet, für sich selbst sorgen müssten. Dem stets voreiligen Petrus, der die
Worte Jesu buchstäblich nahm, wurde gestattet, seine Gedanken durch Vorzeigung zweier
Schwerter bloßzulegen. Der Herr wehrt ihm mit einem Worte, das zeigte, dass es nutzlos
war, weiterzugehen. Die Jünger waren damals nicht fähig, Ihn zu verstehen. Was Ihn Selbst
betrübt, so folgt Er mit vollkommener Ruhe Seinen täglichen Gewohnheiten.

William Kelly schreibt:

Dann folgt eine weitere Mitteilung unseres Heilandes, die von großem Interesse und voll Belehrung ist. Die äußeren Umstände der Jünger würden sich nach Seinem Tod von denen während Seines irdischen Dienstes auffallend unterscheiden. Dieser Wechsel lief zweifellos einer Wende von ungeheurer Bedeutung für Ihn selbst parallel und wartete nicht auf Seinen Tod; er begann in vieler Hinsicht schon vorher. Das Empfinden von Seiner Verwerfung und Seinem herannahenden Tod lastete nicht nur auf dem Geist des Heilandes, sondern beeinflusste auch mehr oder weniger Seine Jünger. Diese standen insbesondere unter dem Druck dessen, was die Menschen taten. „Als ich euch ohne Börse und Tasche und Sandalen sandte, mangelte euch wohl etwas? Sie aber sagten: Nichts. Er sprach nun zu ihnen: Aber jetzt, wer eine Börse hat, der nehme sie und gleicherweise eine Tasche, und wer keine hat, verkaufe sein Kleid und kaufe ein Schwert; denn ich sage euch, dass noch dieses, was geschrieben steht, an mir erfüllt werden muss: „Und er ist unter die Gesetzlosen gerechnet worden“; denn auch das, was mich betrifft, hat eine Vollendung. Sie aber sprachen: Herr, siehe, hier sind zwei Schwerter. Er aber sprach zu ihnen: Es ist genug.“ (V. 35-38). Dass die Jünger den Sinn Seiner Aussage nicht verstanden, überrascht nicht. Obwohl Seine übrigen Belehrungen sie verständiger hätten machen sollen, fassten sie Seine Worte buchstäblich auf und dachten, dass Er vom Ergreifen eines wirklichen Schwertes redete. Offensichtlich benutzte Er das Bild eines Schwertes und einer Börse, um zu zeigen, dass sie hinfort nicht mehr auf übernatürliche Hilfsquellen rechnen konnten. In Zukunft sollten sie nach dem Maß ihres persönlichen Glaubens alles das benutzen, womit Gott sie versorgen würde. Das heißt: Sie sollten natürliche Mittel für den Herrn verwenden, anstatt wie bisher durch übernatürliche Kraft inmitten ihrer Feinde beschützt zu sein. Wir sehen zwar später, wie sie Wunder wirkten; doch es geschah für andere. Ihre frühere Aussendung unterschied sich von der jetzigen. Kein Schlag fiel damals auf sie. Kein Gefängnis schloss seine Tür hinter einem der Zwölf oder der Siebzig (Lk. 9 u. 10). Sie durchzogen das Land nach allen Richtungen und trugen überallhin ihr klares und ernstes Zeugnis, wobei sie genauso wie ihr Lehrer durch Gottes Macht bewahrt wurden. Wir sahen, wie wahrhaft wunderbar diese Macht war, ohne dass sie dieselbe für sich selbst gebrauchen mussten. Doch jetzt würde sich alles ändern; und der Jünger musste wie sein Lehrer werden. Jesus war auf dem Weg zum Leiden. Auch sie sollten sich darauf einstellen. Es war ihnen natürlich nicht verboten – sie wurden sogar dazu aufgefordert –, zu Gott hinauf zu blicken und gläubig die Mittel zu benutzen, die der Herr ihnen gab.

Ich denke, das ist der Grund, warum der Herr hier Seine Anordnung ändert. Der Messias sollte bald öffentlich abgeschnitten werden (Jes. 53, 8). Der Arm, der die Jünger gestützt, und der Schild, der über ihnen geschwebt hatte, wurden weggenommen. So geschah es auch mit Jesus. Er musste nun dem Tod ins Auge sehen, und zwar zuerst im Geist und dann in der Wirklichkeit. Das war schon immer Sein Weg gewesen. Dieses Ziel stand stets vor Ihm. Nichts konnte Ihn überraschen. Er war kein normaler Mensch, der so lange abwartete, bis Er nicht anders mehr konnte, als Seinen Weg weiter zu verfolgen, und dann wie ein Stein durch die Schwierigkeiten ging. Das mag die Art der Menschen sein, die allem, soweit sie können, ausweichen und so wenig wie möglich an das denken, was schmerzlich und unangenehm ist. Das mag auch mit den Vorstellungen der Menschen von einem Helden übereinstimmen. Auf Christus trafen sie jedenfalls nicht zu. Obwohl der wahre Gott, war Er ein wirklicher Mensch und ein heiliger Dulder. Sein Herz empfand alles. Dies ist die Wahrheit über Christus als Mensch. Daher nahm Er alles von Gott an und empfand tief, wie sehr es zur Verherrlichung Gottes dienen musste.

in einem anderen Nachschlagewerk heisst es:

Es war für die damalige Zeit nichts Ungewöhnliches, daß Jesu Jünger in der Nacht seines Verrats zwei Schwerter bei sich hatten (Luk 22:38), und es sind auch Beweise dafür vorhanden, daß es besonders bei den Galiläern üblich war, bewaffnet zu sein (Flavius Josephus, Geschichte des Jüdischen Krieges, 3. Buch, Kap. 3, Abs. 2). Jesu Worte aus Lukas 22:36: „Wer kein Schwert hat, verkaufe sein äußeres Kleid und kaufe eins“ sollten nicht bedeuten, daß für die Jünger damals ein unsicheres Leben beginnen würde. Jesus Christus wollte vielmehr, daß seine Jünger in jener Nacht über ein Schwert verfügten, um ihnen vor Augen zu führen, daß sie zwar in eine Situation kommen würden, in der sie versucht sein könnten, bewaffneten Widerstand zu leisten, daß er aber nicht beabsichtigte, zum Schwert Zuflucht zu nehmen, sondern bereit war, dem Willen Gottes zu entsprechen und sich auszuliefern. Als daher Petrus bewaffneten Widerstand leisten wollte, indem er Malchus das Ohr abhieb, befahl ihm Jesus: „Stecke dein Schwert wieder an seinen Platz, denn alle, die zum Schwert greifen, werden durch das Schwert umkommen“ (Mat 26:52; Joh 18:10, 11). Bestimmt hätte mit dem Schwert des Petrus und dem anderen, das noch vorhanden war, gegen eine solche Menge bewaffneter Männer kaum etwas ausgerichtet werden können, und der Versuch, die Schwerter zu gebrauchen, hätte zweifellos zur Folge gehabt, daß die Betreffenden ‘durch das Schwert umgekommen wären’ (Mat 26:47). Noch wichtiger ist, daß ein solcher Versuch, Jesus zu befreien, mißlungen wäre, weil er direkt im Widerspruch zu Jehovas Vorsatz gestanden hätte (Mat 26:53, 54). Deshalb konnte Jesus etwas später an jenem Tag zu Pilatus sagen: „Wäre mein Königreich ein Teil dieser Welt, so hätten meine Diener gekämpft, damit ich den Juden nicht ausgeliefert würde. Nun aber ist mein Königreich nicht von daher“ (Joh 18:36).

Nicäa

Habe „durch Zufall“ heute etwas über das Konzil von Nicäs gelesen, was mir völlig neu ist – ich dachte bisher, es ging bei diesem „Kirchenkonzil“ nur um die Definition der Trinität und um die Rechte der Prister u.ä.
Nun lass ich heute

Leider war es auch eine Folge des Konzils von Nicäa, dass Heidenchristen, sogar teilweise unter Androhung des Todes, verboten wurde, das Passahfest weiterhin zu feiern (und viele haben dann tatsächlich mit dem Leben dafür bezahlt). Außerdem wurde im Konzil festgelegt, dass Passah und Ostern nie mehr auf einen Tag fallen dürfen, um sich vom Judentum abzugrenzen. Aus meiner Sicht war das ein schwerwiegender Fehler, der deutlich macht, wie sehr dem Widersacher daran gelegen ist, den Gläubigen aus den Nationen u.a. die Offenbarung und den Segen des Passahfestes zu rauben.

Ich wusste zwar, dass das Pessach und Ostern „fast nie“ auf den selben Tag fallen, vermutete das hätte mit „unserem Kalender“ zu tun – und muss nun sehen – dass ich da falsch vermutet habe!

Pläne für das neue Jahr überdenken?

kleiner Einblick in die Predigt von gestern:

Gedanken machen über unsere Ausgaben in Form von Geld und Zeit weil:
(Epheser 5:15-17) 15 So wacht denn streng darüber, wie ihr wandelt, nicht als Unweise, sondern als Weise, 16 indem ihr die gelegene Zeit für euch auskauft, weil die Tage böse sind. 17 Deshalb hört auf, unvernünftig zu werden, sondern nehmt weiterhin wahr, was der Wille Jehovas ist.

Unsere persönlichen Ziele sollten folgende Punkte im Focus haben:

(Kolosser 4:2) Verharrt im Gebet, indem ihr darin wach bleibt mit Danksagung,

(Josua 1:8) Dieses Buch des Gesetzes sollte nicht von deinem Mund weichen, und du sollst Tag und Nacht mit gedämpfter Stimme darin lesen, damit du darauf achtest, nach allem zu tun, was darin geschrieben steht; denn dann wirst du deinen Weg zum Erfolg machen, und dann wirst du weise handeln.
(Psalm 1:2) Sondern seine Lust hat an dem Gesetz Jehovas Und mit gedämpfter Stimme in seinem Gesetz liest Tag und Nacht.
– also tägliches persönliches Bibellesen

(Apostelgeschichte 2:42) Und sie widmeten sich weiterhin der Lehre der Apostel und dem Anteilhaben [miteinander], dem Einnehmen von Mahlzeiten und den Gebeten.
– also Zusammenhalt in der Gemeinde = Gemeinschaft pflegen

(Epheser 5:33) Nichtsdestoweniger liebe auch jeder einzelne von euch seine Frau so wie sich selbst; andererseits sollte die Frau tiefen Respekt vor ihrem Mann haben.
(1. Petrus 3:7) 7 Ihr Ehemänner, wohnt gleicherweise weiterhin bei ihnen gemäß Erkenntnis, indem ihr ihnen als einem schwächeren Gefäß, dem weiblichen, Ehre zuteil werden laßt, da auch ihr mit ihnen Erben der unverdienten Gunst des Lebens seid, damit eure Gebete nicht behindert werden.
– also Zeit mit dem Ehepartner

(Epheser 6:4) Und ihr, Väter, reizt eure Kinder nicht zum Zorn, sondern zieht sie weiterhin auf in der Zucht und in der ernsten Ermahnung Jehovas.
– also Beziehung zu den Kindern pflegen

(Kolosser 4:5-6) Fahrt fort, in Weisheit gegenüber den Außenstehenden zu wandeln, indem ihr die gelegene Zeit für euch auskauft. 6 Eure Rede sei stets gefällig, mit Salz gewürzt, damit ihr wißt, wie ihr jedem zu antworten habt.
– Beziehung mit „Aussenstehenden“ pflegen

(2. Mose 20:8-11) 8 Des Sabbattages gedenkend, um ihn heiligzuhalten, 9 sollst du sechs Tage Dienst leisten und all deine Arbeit tun. 10 Aber der siebte Tag ist ein Sabbat für Jehova, deinen Gott. Du sollst keinerlei Arbeit tun, [weder] du noch dein Sohn, noch deine Tochter, [noch] dein Sklave, noch deine Sklavin, noch dein Haustier, noch dein ansässiger Fremdling, der innerhalb deiner Tore ist. 11 Denn in sechs Tagen hat Jehova die Himmel und die Erde gemacht, das Meer und alles, was in ihnen ist, und er begann am siebten Tag zu ruhen. Darum segnete Jehova den Sabbattag und ging daran, ihn zu heiligen.
(Hebräer 4:9-10) Also verbleibt dem Volk Gottes noch eine Sabbatruhe. 10 Denn wer in [Gottes] Ruhe eingegangen ist, hat auch selbst von seinen eigenen Werken geruht, so wie Gott von seinen eigenen.
– Sabbatruhe um das Verhältnis zum Schöpfer zu festigen, und um zur Ruhe zu kommen

(Galater 2:9-10) ja, als sie die unverdiente Güte kennenlernten, die mir verliehen worden war, gaben Jakobus und Kephas und Johannes, diejenigen, die Säulen zu sein schienen, mir und Barnabas die rechte Hand der Mitteilhaberschaft, damit wir zu den Nationen gehen sollten, sie aber zu den Beschnittenen. 10 Nur sollten wir die Armen im Sinn behalten. Gerade das habe ich mich auch ernstlich zu tun bemüht.
– der Armen gedenken und nicht aus den Augen verlieren

Wo kann ICH MICH verbessern und dies in meine Vorsätze für das neue Jahr mit aufnehmen?

Wer den Glauben an einen Gott mit dem Glauben an den „Zufall“ ersetzt, macht es sich einfach

Gerade eben einen interessanten Artikel bei n-tv gelesen. Der für mich interessante Kern hier her kopiert:

Woher? Warum? Wohin? Das sind auch zentrale Fragen, die Weihnachten an diejenigen stellt, die sich darauf einlassen. Die provokative Behauptung, ein Gott sei in Jesus Mensch geworden, sprengt den Rahmen dessen, was sich „wissenschaftlich“ nennt. Sie bringt eine andere Dimension ins Spiel: den Glauben. Den Glauben daran, dass es vielleicht Dinge gibt, die über diese Welt, die wir mit Worten und Zahlen beschreiben können, hinausgehen. Dass das Leben mehr ist als ein Lückenfüller zwischen Geburt und Tod. Ein solcher Glaube weckt zugleich Zweifel. Daran zum Beispiel, dass „Zufall“ die einzige Antwort auf Fragen ist, die sich wissenschaftlicher Erkenntnis entziehen.

Religion durch Evolution
Es ist ein häufig vorgebrachtes Argument gegen Religion: Religiöser Glaube macht das Leben leichter, weil man sich in Jenseitiges und Übersinnliches flüchtet, anstatt die harte Realität beim Namen zu nennen. Doch dieses Argument ist schnell widerlegt. Es stimmt nämlich nicht. Wer glaubt, zweifelt – oft angesichts der harten Realität. Religiöser Glaube macht das Leben nicht leichter, denn er zwingt, sich mit grundlegenden Fragen des Lebens auseinanderzusetzen – die sonst gerne verdrängt werden. Er nötigt dazu, die simple Erklärung „Zufall“ zu hinterfragen und mit Inhalt zu füllen. Man könnte genau andersherum argumentieren: . Und auch er glaubt, denn beweisen lässt sich der Zufall nicht.

interessante Aussage – oder?
Ich glaube doch lieber an einen Schöpfer, der aus Liebe zu uns Menschen seinen Sohn hier her geschickt hat, damit der Weg für uns unvollkommenen Menschen zu ihm, dem vollkommenen Schöpfer wieder „repariert“ werden kann.

Gott? Wer ist der Gott der Bibel? – Teil 1

Die drei Namen Gottes im Alten Testament

Jehova (6828mal), kurz: Jah (49mal), (HERR, der Ewige, der Unausforschliche, der für die Seinen da ist); der ewiglich der ist, der er war und ist; der ewiglich der sein wird, der er war und ist und sein wird; der für immer ist, was er vor Zeiten war. Der sich Offenbarende, der mir (und seinem Bund, seinem Wort) treu bleiben wird.

Elohim (2602mal; = der Starke, der zu scheuen/fürchten ist), kurz: El (Gott = der stark Seiende), der Schöpfergott. Der mich geschaffen, von dem ich „abstamme“. Mein Richter (Rechtender), der mir Recht verschafft. (Der Plural betont seine Machtfülle).

Adonai (ca 600mal; = Mein Herr, mein Herrscher). Mein König, der Versorger meines Lebens, der mich bewahrt und dem ich mich anvertrauen kann.. + (Der Plural betont seine Machtfülle).

El Elyon – Gott der Höchste, der alles besitzt. 1.Mose 14:18
El Schaddai, Gott der Allmächtige, Machthaber über alles. (Shaddai: Mutterbrust; 1M 17,1. d.h., Gott ist uns das, was eine Mutterbrust für das Neugeborene ist: Trost, Geborgenheit, volle Genüge, Verständnis usw. Der Fähige, alle Gnade zu geben und mich ohne Straucheln zu bewahren und ohne Tadel mit Jubelfreude vor seine Herrlichkeit zu stellen.

El Olam – Gott der Ewige. 1.Mose 21:33. Der mir die Ewigkeit gibt und ewig treu bleiben wird.

El Gibbor – starker Gott/ Gott-Held Jesaja 9:7; 10:21. Der mich trägt und für mich kämpft.

El Roi – Gott der mich ansieht und nach mir sieht 1.Mose 16:13. Der sich für mich verwendet und sich auf mich konzentriert.

Eloach – 49mal – Gott der Ehrfurchtweckende. Jesaja 44:8

El Chai – Gott der Lebende Josua 3:10; Jeremia 10:10.

El Bethel – Gott von Bethel 1.Mose 31:13.

Jehova Zebaoth – ולזבח ליהוה – Jehova der Heerscharen. Der mich führt, anleitet im Kampf und mir Licht schenkt, wenn es dunkel um mich wird.

Jehova Zidkenu – Jehova unsere Gerechtigkeit Jeremia 23:6. Der mich gerecht macht und beim Gericht durchbringt.

Jehova Schalom יהוה שׁלום – Jehova unser Friede Richter 6:24. Der mir inneren Frieden verschaffte und täglichen Frieden gibt.

Jehova Haschofet – Jehova der Richter Richter 11:27; Jes 33:22. Der für mich eintritt und mich eines Tages belohnen wird.

Jehova Roi – Jehova mein Hirte Psalm 23:1. Der mich mit allem versorgt und mich führt.

Jehova Hatov – Jehova der Gütige/der Gute 2.Chronika 30:18. Der auch zu mir nichts als gut ist.

Der einige Jehova – 5.Mose 6:4

Jehova, der Kriegsmann (wörtl.: Mann des Kampfes, Kämpfer) 2.Mose 15:3

Jehova, der Sammler der Vertriebenen Israels Jesaja 56:8

Jehova der Erwähler Israels Sacharja 3:2

Unbekanntes Datum,

Wann Jesus Christus geboren wurde, kann wohl keiner heute sagen, und doch ist später (um 336) der Tag auf den 25.Dezember festgelegt worden. Seit vielen hunderten Jahren feiern nun also fast alle Christen die Geburt des Sohnes Gottes Ende Dezember. Aber die Frage ist WIE feiert man den Geburtstag des Sohnes Gottes würdevoll?

Dazu eine Geschichte:

Der Geburtstag

Die Großmutter hat sich viel Mühe gegeben, eine festliche Geburtstagstafel vorzubereiten. Wie jedes Jahr wurden vom Konditor zwei leckere Torten geliefert, sie hat den Tisch schön gedeckt, der Kaffee dampft bereits.

Da klingelt es an der Tür. Freudig öffnet die alte Frau – es sind ihre beiden Enkelkinder. Sie will gerührt die Glückwünsche entgegennehmen doch die beiden stoßen ihre Großmutter beiseite und laufen den Korridor entlang zum Wohnzimmer.

Schnell nehmen sie am gedeckten Tisch Platz und schaufeln sich Torte auf ihre Teller. Schmatzend legen sie zu essen los.

Die Großmutter ist inzwischen auch im Zimmer angekommen. Etwas verschreckt steht sie in einer Ecke. „Na, schmeckt es euch denn?“ fragt sie unsicher. Man merkt ihr den Versuch an, aus der Situation das Beste zu machen. Die Antwort der beiden Enkel ist eher mit dem Grunzen von Wildschweinen zu vergleichen. Die Großmutter versucht noch einmal zu lächeln und das Ganze mit „Ja, ja, die Jugend!“ abzutun. Sie hofft, daß es noch etwas feierlicher wird, wenn die beiden ihren größten Hunger gestillt haben.

Doch plötzlich springen beide wieder hoch. „Mach’s gut, Oma, bis bald mal!“ stürzen sie hinaus. Das Zuknallen der Tür hallt noch lange nach.

Du kannst dir nicht vorstellen, daß so etwas möglich ist? Du meinst, da sei aber gehörig dick aufgetragen? Nein, dies ist eine wahre Geschichte, die sich jedes Jahr millionenfach wiederholt. Auch wenn die Hauptperson der Geschichte in Wirklichkeit nicht die Großmutter ist, sondern ein Kind.

Die Geschichte spielt am Weihnachtsfest.

Da feiern wir Menschen die Geburt unseres Erlösers. Er sollte die Hauptperson sein. Aber was machen wir aus diesem Fest? Wir stoßen Jesus zur Seite, wir schlagen uns den Magen voll, wir überhäufen uns mit Geschenken, wir denken an uns – vielleicht noch an unsere Familie und unsere besten Freunde. Die Hauptperson selbst steht verdrängt und weggestoßen in einer Ecke, ohne sich zu wehren.

Eigentlich erstaunlich, daß Gott immer noch mit offenen Armen dasteht und auf uns wartet, nicht wahr? Daß er uns einlädt, sogar zu Weihnachten. Auch in diesem Jahr.

Rainer Haak

Also nun noch mal die Frage, WIE feiert man den Geburtstag des Sohnes Gottes würdevoll? auch wenn der Tag nicht der richtige Tag sein mag….

Die Parabel von den Zwillingen im Mutterleib

eine interessante „Geschichte“ gefunden, die ich euch nicht vorenthalten möche:

Gespräch von Zwillingen im Mutterleib:
Gibt es ein Leben nach der Geburt?

Im Bauch einer schwangeren Frau waren einmal Zwillinge:
Ein Glaubender und ein Zweifler.
Eines Tages ergab sich folgendes Gespräch:

Zweifler: Glaubst du wirklich an ein Leben nach der Geburt?

Glaubender: Ja natürlich glaube ich an ein Leben nach der Geburt! Unser Leben ist hier doch nur eine Vorbereitung auf das Leben nach der Geburt.

Zweifler: Blödsinn, so etwas gibt es nicht! Wie soll das denn aussehen, ein Leben nach der Geburt?

Glaubender: Das weiß ich auch nicht genau, aber es wird sicher viel heller sein als hier, und wir werden herumlaufen und mit dem Mund essen.

Zweifler: So ein Quatsch! Bist du jemals herumgelaufen? Und mit dem Mund essen, wer hat so etwas schon mal gesehen? Überlege doch mal, wozu du die Nabelschnur hast!

Glaubender: Ich bin davon überzeugt, dass das alles irgendwie gehen wird. Es wird eben alles anders sein als hier, aber wir werden es trotzdem erleben.

Zweifler: Jetzt hör mal her. Es ist noch nie jemand von „nach der Geburt“ zurückgekehrt. Somit ist es erwiesen, dass das Leben nach der Geburt zu Ende ist. Und das Leben ist eine einzige Quälerei, hier auf engen Raum und dunkel und der Sinn des Lebens ist, an der Nabelschnur dran zu bleiben, das siehst du doch.

Glaubender: Nein, ich bin überzeugt, dass wir nach der Geburt unsere Mutter wirklich sehen werden, das scheint mir viel sinnvoller zu sein.

Zweifler: Mutter? Du glaubst an eine Mutter? Wo soll die denn bitte sein?

Glaubender: Na überall, um dich herum. Wir sind in ihr und leben in ihr und durch sie. Ohne sie könnten wir gar nicht sein.

Zweifler: Ach hör doch auf! Mutter, ich will nichts mehr davon hören.

Glaubender: Aber hör doch. Psst sei mal ganz ruhig! Manchmal, wenn wir ganz ruhig sind, dann kannst du sie singen hören, oder spüren, wenn sie unsere kleine Welt streichelt. Ich glaube wirklich, dass unser eigentliches Leben erst dann beginnt.

Henry Nouwen