Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist aus dem Tode in das Leben übergegangen.
Elberfelder 1871 – Johannes 5,24
Wahrlich, wahrlich, Ich sage euch: Wer Mein Wort hört und glaubt an Den, Der Mich gesandt hat, der hat ewiges Leben und kommt nicht in das Gericht, sondern ist vom Tode zum Leben übergegangen. Joh 3,18.36; 6,40f; 8,51; 13,3; 1Joh 3,14.
Tafelbibel mit hinzugefügten Sachparallelstellen – Johannes 5,24
Ich versichere euch: Wer auf mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben. Auf ihn kommt keine Verurteilung mehr zuo; er hat den Schritt vom Tod ins Leben getan.
Neue Genfer Übersetzung – Joh 5,24
Passt auf, was ich euch zu sagen habe: Wenn mir jemand gut zuhört und sein Vertrauen auf Gott setzt, meinen Auftraggeber, dann wird er in der Lage sein, ewig zu leben! Er wird für seine Schulden bei Gott nicht mehr bezahlen müssen, er hat den Sprung vom Tod in ein echtes Leben schon geschafft.
VolxBibel – Johannes 5,24
ἀκούων Ptz., subst.; ὁ … ἀκούων jeder, der … hört (A104,1). πιστεύων Ptz., subst. πέμψαντι Aor. Ptz. πέμπω, subst. εἰς κρίσιν οὐκ ἔρχεται er kommt nicht ins Gericht (d. h. er wird nicht mehr verurteilt). μετα-βέ-βηκεν Pf. -βαίνω139 (v. einem Ort) weggehen (um an einem anderen Ort zu sein); übertr. (v. einem Zustand in einen anderen) hinübergehen, überwechseln (B 2a); μεταβέβηκεν ἐκ τοῦ θανάτου εἰς τὴν ζωήν er ist aus dem Tod (d. h. der Verurteilung zum Tod) in das (unvergängl.) Leben hinübergegangen.
Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament
Das ewige Leben , das Leben in der künftigen Welt, begann nach jüdischem Glauben erst mit der Auferweckung der Toten. Jesus schenkt denen, die an ihn glauben, dieses Leben bereits in der Gegenwart.
Craig Keener – Kommentar zum Umfeld des Neuen Testaments
Doch um dies zu ermöglichen, mussten die Frage der Sünde am Kreuz geregelt und die Rechtsansprüche Gottes an den sündigen Menschen befriedigt werden. Dieses Werk nun hat Christus vollbracht. Darum konnte Er sagen, indem Er sich jenseits des Kreuzes stellte: «Vater, die Stunde ist gekommen; verherrliche deinen Sohn, damit dein Sohn dich verherrliche – so wie du ihm Gewalt gegeben hast über alles Fleisch, damit er allen, die du ihm gegeben hast, ewiges Leben gebe» (Joh 17,1.2). Aufgrund des Sühnungswerkes Christi kann Gott alle Glaubenden rechtfertigen und sie vom Tod zum Leben bringen. «Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern ist aus dem Tod in das Leben übergegangen» (Joh 5,24). Das ist die Gabe, die Gott allen, die sein Zeugnis über den sündigen Menschen und über seinen Sohn annehmen, umsonst gibt. «Dies ist das Zeugnis: dass Gott uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in seinem Sohn. Wer den Sohn hat, hat das Leben; wer den Sohn Gottes nicht hat, hat das Leben nicht» (1 Johannes 5,11.12).
Halte fest 1969
«Dieses Leben ist in seinem Sohn»: Nur in Christus besitzen wir das ewige Leben. Christus ist unser Leben (Kol 3,4), und wenn wir Christus haben, so haben wir das ewige Leben. Aber dieses Leben ist verborgen mit dem Christus in Gott (Kol 3,3). Es ist ganz ausserhalb des Machtbereiches Satans; wir können es folglich nicht verlieren. Obwohl es verborgen ist in seinem Ursprung, muss das Leben Christi in uns zutage treten, da Er ja unser Leben ist. Das ist nur möglich, wenn wir den Tod auf alles anwenden, was vom natürlichen Menschen ist, damit allein das Leben Jesu in uns sichtbar werde. Das war es, was der Apostel Paulus tat, der sagen konnte: «Ich bin mit Christus gekreuzigt, und nicht mehr lebe ich, sondern Christus lebt in mir» (Gal 2,19.20).
Sowohl das Hören des Wortes durch den Sohn als auch das Glauben an den Vater werden hier als Bedingungen für das ewige Leben genannt. (Man vergleiche auch Apg 20,21 ,wo ein weiteres doppeltes Erfordernis genannt wird.) In Joh 3,16 ist es hinwiederum Glaube an den Sohn und in 17,8 das Wort des Vaters. Gewiß findet sich in unserem Vers die ewige Sicherheit des Gläubigen, steht doch das Verb „hinübergegangen“ in der Wendung „ist vom Tod zum Leben hinübergegangen“ im Perfekt (metabebäken), womit die bleibenden Auswirkungen eines in der Vergangenheit liegenden Geschehnisses bezeichnet werden.
Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt
Die Tatsache, daß der Übergang vom Tod zum Leben mit dem Gläubigen bereits geschehen ist, leugnet nicht die zukünftige Auferstehung des Leibes. Paulus mußte gegen solche Lehren ankämpfen (2Tim 2,18), denn ihre Vertreter zerstörten den Glauben etlicher. In der Tat ist in V.25 der Gegenstand geistliches Leben aus geistlichem Tod, während in V.28-29 der Gegenstand Auferstehung nach dem leiblichen Tod ist. Mit dem Ausdruck „die Stunde kommt“ meinte der Herr, daß Sein Opfertod am Kreuz die Grundlage des Glaubens bilden würde, genauso, wie in 4,23 darauf hingewiesen wird, daß dieser Tod die Grundlage wahrer Anbetung sein würde. Dennoch sagte der Herr beide Male „und ist jetzt“, womit er zeigte, daß die Gelegenheit schon vor dem Kreuz geboten war, da Er sich doch unter ihnen befand. In V.25 werden die geistlich Toten die Stimme des Sohnes Gottes hören; Er legte großes Gewicht auf diese Tatsache. So heißt es von Seinen Schafen: „Sie werden meine Stimme hören“ (Joh 10,16); und zu Pilatus sagte er: „Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört meine Stimme“ (18,37). Zudem werden alle, die in den Gräbern sind „seine Stimme hören“ (5,28).
Spricht Jesus von der Zukunft? Durchaus, wie V 28 f noch einmal zeigen wird. Aber er spricht zugleich von der Gegenwart und von seinem Tun heute, weil sich die letzte Zukunft heute entscheidet. Das sagt Jesus in dem gewaltigen Satz, der als ein unerhörtes Angebot jeden unmittelbar angeht. Er wechselt dabei von der dritten Person in die erste Person hinüber, damit es unmissverständlich klar ist: Der Sohn, von dem er sprach, das ist er selbst. Mit diesem „Ich“ begegnet er, unmittelbar die Entscheidung fordernd, den Führern des Volkes Israel, die vor ihm stehen, und er begegnet ebenso jedem, der jetzt sein Wort hört oder liest. „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat ewiges Leben, und in ein Gericht kommt er nicht hinein, sondern er ist hinübergeschritten aus dem Tode in das Leben.“ Nicht erst in ferner Zukunft, nicht erst nach dem Tode, sondern heute darf und soll es geschehen sein, dass ein Mensch „hinübergeschritten ist aus dem Tode in das Leben“. Jesus spricht es in der Form der vollendeten Vergangenheit aus. Es ist geschehen, der entscheidende Schritt ist getan. Somit kann es ein Gericht für ihn nicht mehr geben, „in ein Gericht kommt er nicht hinein“. Wie sollte auch einer, der das ewige Leben schon „hat“ (3,16;3,36 sagte das schon), noch erst in das |170| Gericht kommen können – Die Botschaft des Paulus von der Entrückung der Glaubenden bei dem Kommen des Herrn und von ihrer Mitwirkung beim Weltgericht 1 Thess 4,13-18;1 Kor 6,2-4 ührt nur näher aus, was Jesus hier grundlegend ausgesprochen hat.- . Das ist wesensmäßig unmöglich. Wer aber ist in dieser wunderbaren Lage? „Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat.“ Es beginnt mit dem „Hören“ des Wortes Jesu. Freilich mit einem „Hören“ im Auftun des Herzens – In der ganzen Bibel ist das „Hören“ – oder auch das Nichthören! – ein entscheidender Vorgang. Vgl. von den zahllosen Stellen nur: 2Mo5,2; 2Mo23,22; 5Mo6,4; 1Sam3,9; Ps85,9; 95,7; 103,20; Jes40,28; 50,4; 62,11; Jer7,13; 22,29; 26,3; Hes3,7; Sach7,11; Apg2,37; 10,33; 15,7; 28,28; Röm10,14; 1Joh1,1; 2,7; Hebr2,1; Jak1,19; Offb1,3;2,7;3,20 – . Aus solchem Hören erwächst das „Glauben“. Es ist damit aber nicht ein allgemeines und unbestimmtes „Glauben an Gott“ gemeint. Jesus sagt nicht: „und glaubt an den, der mich gesandt hat“, sondern sagt: „und glaubt dem, der mich gesandt hat.“ Damit ist dieses „Glauben“ inhaltlich bestimmt. Wer so „glaubt“, der glaubt es Gott, dass er wirklich Jesus gesandt und dem Sohn alle Vollmacht gegeben hat. Wieder liegt ein völliges Vertrauen auf Gott unlösbar ineinander. Das Wort Jesu führt zum Vertrauen auf Gott und von Gott her wieder zum absoluten Vertrauen auf Jesus, weil Gott es ist, der Jesus gesandt und in dieser Sendung sein Herz und Wesen kundgetan hat. Wer aber dieses „Hören und Glauben“ in sich trägt, in dem ist damit die ewige Entscheidung gefallen, er sei, wer er sei. Bedingungen anderer Art für den Anteil am Leben gibt es nicht mehr. Umgekehrt vollzieht sich in dem erschütternden Nicht-hören und Nicht-hören-können der Juden (8,43 u. 47) schon das Gericht und das Todesurteil.
Wuppertaler Studienbibel
Vers 24 betrifft nicht die Auferstehung am Ende der Tage, sondern die geistliche Auferstehung, die derjenige erlebt, der zum Glauben an Jesus kommt. Was erfahren wir darüber?
Edition C
Das »Wort« geht dem Glauben vor. Der Glaube kommt aus der Predigt – das zieht sich durch das gesamte NT (vgl. Joh 17,20; Röm 10,17; 1Thess 1,5ff.). Das Wort wird näher qualifiziert als »mein Wort«, d. h. als das Wort, das Jesus zu sagen hat. Es ist ein lebenschaffendes Wort (vgl. Joh 6,63.68), ähnlich wie später das Wort der Apostel (vgl. Apg 8,35). »Hören« ist hier mehr als ein akustischer Vorgang. Es meint das innere Aufnehmen (vgl. Joh 8,51).
Diesem Hören folgt das »Glauben dem, der mich gesandt hat«. Dabei lässt sich der Glaube an den Vater und der Glaube an den Sohn nicht voneinander trennen. Denn es geht ja gerade um den Glauben an den Gott, der Jesus »gesandt hat«. Man vergleiche dazu die Sendungsworte bei den Synoptikern (»Ich bin gekommen«, »Der Menschensohn ist gekommen«) und die Sendung des Sohnes in den synoptischen Gleichnissen (Mt 21,33ff. parr). Im NT ist Gott immer der Vater Jesu Christi. Deshalb haben z. B. Christen und Muslime keine gemeinsame Gotteserkenntnis und keine gemeinsame Gotteslehre.
Der so Glaubende »hat ewiges Leben«. Wieder beobachten wir, dass der Glaube – nicht die Werke des Gesetzes! – den Zutritt zum ewigen Leben bedeutet. (Zum Begriff des »ewigen Lebens« vgl. die Erklärung bei Joh 3,15ff.) Was Paulus in Römer 3,21ff. ausführt, ist keimhaft bereits in Johannes 5,24 angelegt (vgl. auch Joh 3,15ff.; Joh 3,36; 6,40.47; 10,10.28; 11,25ff.; Joh 20,31).
Was aber meint die Aussage »der kommt nicht in das Gericht, sondern ist aus dem Tode in das Leben hinüber geschritten«? Müssen wir nicht auch als Christen »alle offenbar werden vor dem Richterstuhl Christi« (2Kor 5,10)? Doch. »Gericht« meint in Johannes 5,24 nicht die Gerichtsverhandlung, die tatsächlich keinem Christen erspart bleibt (vgl. Mt 25,14ff. !), sondern den Zustand des ewigen»Gerichts«(= Verdammnis). Und in diese ewige Verdammnis »kommt« der Glaubende »nicht« (vgl. Joh 3,18; Röm 8,1). Mit der Bekehrung bzw. Wiedergeburt hat er vielmehr »ewiges Leben« empfangen und ist in diesem Sinne »aus dem Tode in das Leben hinübergeschritten«. Das sind also Vorgänge während des irdischen Lebens! Beim Sterben muss man das »ewige Leben« schon mitbringen. Deshalb kann es sein, dass ein quicklebendiger, vitaler Mensch noch im »Tode«, d. h. in seinen Sünden ist (vgl. Röm 6,3ff.; 1Kor 15,17ff.; Eph 2,1.5).
Für »hinübergeschritten« steht das griechische Wort »metabaebken« das dem Fremdwort »Metabasis« zugrunde liegt. Was für eine gewaltige Metabasis ist das! Johannes 5,24 spricht vom größten »Fortschritt«, den die menschliche Geschichte kennt, nämlich von dem »Hinüberschritt« aus der Todesverfallenheit in das Leben der Gottesgemeinschaft. Dass dieser Schritt über die »Linie« in diesem Leben getan werden kann, gehört zu den großen Gnadengaben Gottes (vgl. 1Joh 3,14).
Halten wir noch eines fest:
Jesus macht seine Aussage nicht im Konjunktiv, sondern im Indikativ. Es heißt nicht:
»Der könnte vielleicht hinübergeschritten sein« oder »der würde meines Erachtens das ewige Leben haben« oder »wir hoffen, dass es sich so verhält …« Es heißt vielmehr: »der hat«, »der kommt« , »der ist hinübergeschritten«. Das hat eine doppelte Konsequenz:
a) Wir können zuversichtlich predigen, dass das so ist, und
b) wir können es zuversichtlich für uns selbst glauben. Auf die Frage:
»Bist du gerettet?« gibt es im Vertrauen zu Jesus ein unzweideutiges »Ja«. Wer hier den Einwand erhebt, nur der Hochmut spreche so, hat das NT nicht verstanden. Für Luther war die »assertio«, die zuversichtliche, auf Gottes Wort gegründete Aussage, wesentlich. Heute droht die Gefahr, dass wir zu einem »Konjunktiv-Christentum«, das nur noch von einem »Vielleicht« oder »Hoffentlich« spricht, verkommen. Ph. Fr. Hiller merkte einst zu Johannes 5,24 an: »Helden der Erde besiegen den Tod nicht, dessen sie spotten; sie werden von ihm überwunden; er liefert sie in’s Gericht.« Jesus dagegen führt aus dem Tod ins Leben.
Nur der Glaube an Jehovah rettet – nicht die Zugehörigkeit zu irgendeiner religiösen Gruppe! Jesus war nämlich nicht der Gründer einer neuen Kirche – sondern der einzigste Weg zum Vater.
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