Kategorie: Religion

Wo ist Freiheit zu finden?

Der Herr aber ist der Geist; wo aber der Geist des Herrn ist, ist Freiheit.

Elberfelder Bibel 1905 . – 2Kor 3,17

Der Herr istnämlich der Geist, und wo der Geist des Herrn ist, da ist wahreFreiheit.
Greber 1936

 Der Herr aber ist [dieser lebendig machende] Geist. Wo der Geist[des] Herrn [ist, daist] Freiheit.
Konkordante Übersetzung 1939

Jehova nunist der GEIST;und wo der Geist Jehovas ist, daist Freiheit.
Neue Welt Übersetzung

Mit Gott ist hier jetzt die Power von Gott gemeint, seinGeist. Wenn der in uns wohnt, haben die alten Gesetze nichts mehr zu sagen.
Volxbibel

κύριος greift das κύριον v. V. 16 auf, nach V. 14 = Christus; ὁ δὲ κύριος τὸ πνεῦμά ἐστιν der/dieser Herr aber ist der (erwähnte/bekannte, vgl. A103) Geist. οὗ18 wo. ἐλευθερία Freiheit, erg. ἐστίν.

Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament


Was auch immer Mose dazu bewegte, sein Angesicht zu verhüllen, es erwies sich als prophetische Tat. Nicht nur das alte Israel war unwillig oder unfähig, das vorbereitende und für eine Übergangszeit gedachte Wesen des Alten Testaments zu Vers tehen (ihre Sinne wurden verstockt), die Verstockung erstreckte sich auch auf die folgenden Generationen. Auch zu Paulus‘ Lebzeiten (bis auf den heutigen Tag) sahen die Juden im alten Bund noch immer das letzte Wort der Offenbarung Gottes. Obwohl die Decke, die die Herrlichkeit von Mose verbarg, und damit der alte Bund aufgehoben ist, ist doch, so sagt Paulus, eine geistliche Decke geblieben (vgl. 2Kor 4,3-4; Röm 11,7-8.25 ).
Die Decke des Unglaubens, die vor den Herzen der Israeliten hängt, kann nur von Christus entfernt werden (2Kor 3,14), wenn Israel … sich bekehrt zu dem Herrn. Mose legte seine Decke in der Gegenwart des Herrn ab. So wird auch von jedem Juden – und von jedem Menschen überhaupt -, der sich im Glauben zu Christus dem Herrn bekehrt, die geistliche Decke abgetan werden. Der Herr, der den alten Bund errichtete, ist derselbe, der auch den neuen Bund stiftete.

2Kor 3,17

Während im Alten Testament Mose immer dann, wenn er zum Herrnging, die Decke vor seinem Gesicht ablegte (2Mo 34,34), ist es im neuen Bund der Geist, der die Decke entfernt. Der Heilige Geist ist das persönliche „Werkzeug“ Christi; er ist „der Geist des Herrn“ (vgl. Röm 8,9). Die zwei sind in ihrem Wirken ( Joh 15,26; 16,6-15 ) und im Ergebnis dieses Wirkens eins ( Röm 8,15; Gal 5,1). Paulus‘ Worte „der Herr ist der Geist“ ( 2Kor 3,17; vgl. V. 18) bedeuten nicht, daß er diese beiden Personen der Gottheit durcheinanderbringt. Sie sind vielmehr eine Bestätigung der Gottheit des Heiligen Geistes.
Eine der wichtigsten Folgen des neuen Bundes ist die Freiheit. An anderer Stelle vergleicht Paulus die, die unter dem alten Bund standen, mit Kindern der Knechtschaft, und die, die unter dem neuen Bund stehen, mit Kindern der Freiheit (Gal 4,21-31). Diese Freiheit ist möglich, weil Christus diejenigen, die glauben und so zu Kindern Gottes werden, von der Strafe des Gesetzes erlöst hat ( Gal 4,5-7 ). Die Freiheit, die sie als Kinder Gottes nun besitzen, wird durch den Heiligen Geist, der die Christen dazu befähigt, Gott „Vater“ zu nennen, bestätigt ( Röm 8,15; Gal 4,6).

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

»Der Herr ist der Geist; wo aber der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit.«

Das wird in Christus und durch Christus geschehen. Israel lebt noch nach dem »Buchstaben« und zieht sich so Verurteilung und Tod zu. Es lebt und glaubt in der druckenden Knechtschaft des fordernden Gesetzes, mit hartem, steinernem Herzen – doch nicht fähig, das Gesetz zu halten. Die Gemeinde des Neuen Bundes ist befreite Gemeinde, lebt in der Freiheit der Kinder Gottes, in der Freiheit der Liebe. »Freiheit« ist aber geschaffen durch den Befreier (vgl. Gal 5, 1ff.). Im Neuen Bund ist Freiheit immer Freiheit durch und in Jesus Christus (vgl. Jes 61,1; Lk 4,18; Joh 8,36; Röm 6,18; 8,2.21; Gal 5,1.13). Diese Freiheit leben wir im Geist Gottes. Der Heilige Geist ermöglicht uns und kräftigt uns zu einem befreiten Leben, frei von der Herrschaft der Sünde, ja frei von uns selbst, gebunden an Christus. Israel lebt in der Knechtschaft des Gesetzes, denn es anerkennt Christus nicht und ist damit ausgeschlossen von der Kraftwirkung des Geistes Gottes. Denn der auferstandene Christus ist in seinem, dem Heiligen Geist, der vom Vater und dem Sohn ausgeht, in seiner Gemeinde wirksam und anwesend. »Der Herr ist der Geist«: das ist die wichtigste Einordnung des Heiligen Geistes. Der Heilige Geist ist nicht neben oder gar ohne den Christus.

Der Heilige Geist ist der gegenwärtige Christus. Alle Geisterfahrung und Geistbehauptung, die Jesus Christus weglässt oder die ihm entgegen ist, entstammt einem anderen, einem falschen Geist. Der Geist verherrlicht Christus, verdeutlicht sein Wort und führt seinen Weg (vgl. Mt 3,11; 28,19; Mk 13,11; Lk 11,13; Joh 3,5ff.; Joh 6,63; 7,38ff.; Joh 14,17; 16,13ff.; Joh 20,22; Apg 1,5; 10,44ff.; Röm 5,5; 8,9ff.; 1Kor 2,4.11ff.; 1Kor 3,16; 12,3; 15,45; 2Kor 1,22; Gal 4,6; Eph 6,17; Tit 3,5; 1Petr 1,11ff.; 1Joh 3,24; 4,2ff.; Offb 2,7; 19,10; 22,17). Jesus Christus und der Heilige Geist sind zwar biblisch unterschieden, aber nicht voneinander zu trennen. Es gibt keine Geistbegabung ohne die klare Christusbindung. Wer Jesus Christus als seinen Herrn bekennt, hat den Heiligen Geist. Jeder Christ. Dan gibt es kein Zwei-Klassen -System.

Edition C

2 Kor 3:14-16 : In den Synagogen wurde regelmäßig laut das mosaische Gesetz vorgelesen. Erst im neuen Bund in Christus konnte die Herrlichkeit in ihrer ganzen Fülle offenbart werden, denn dann hielt sie durch den Geist Einzug in die Herzen der Menschen. Dieses für die Zukunft verheißene Kommen des Geistes (im Gegensatz zur gegenwärtigen Abwesenheit des Geistes in der Welt) war eine der Grundlagen des jüdischen Glaubens. Nach Paulus kann die volle Herrlichkeit, die dem Gesetz innewohnt, in der Gegenwart nicht erfahren werden (da sich das Wesen des Menschen seit Mose nicht gewandelt hat), es sei denn, der Einzelne bekehrt sich zu Christus ( 3,14.16 ) und trägt das Gesetz von nun an im Herzen ( Jer 31,31-34 ). Ganz ähnlich brauchte auch Mose, der eine enge Beziehung zum Herrn hatte, keine Decke, um die Herrlichkeit ertragen zu können ( 2.Mose 34, 34 ).
2 Kor 3:17 : Paulus bediente sich einer Standardmethode der jüdischen Auslegung, um Entsprechungen zwischen den handelnden Personen beim ersten Geben des Gesetzes und im neuen Bund herauszuarbeiten: Dem »Herrn« in der Passage aus 2. Mose entspricht in heutiger Zeit der »Geist«.

Kommentar zum Umfeld des Neuen Testaments

Grundlage und Mitte des Neuen Bundes ist Christus. Wie aber verhält sich „Christus“ zu dem „Geist“? Paulus macht darüber eine überraschende Aussage: „Der Herr aber ist der Geist; wo aber der Geist des Herrn [ist, da ist] Freiheit.“ Diese Aussage über Jesus kann nicht einfach ein Gleichheitszeichen zwischen „Jesus“ und „Geist“ setzen wollen. Denn es ist im nächsten Augenblick von „dem Geist des Herrn“ die Rede, wodurch der Geist als „Besitz“ des Herrn bezeichnet ist. Allerdings besitzt der Herr den Geist nicht als eine bloße „Auswirkung“ zum Dienst, als eine unpersönliche „Kraft“. Dazu ist |86| der Geist Gottes zu groß und sein Verhältnis zu Jesus zu personal A . Wir sehen, wie ein Paulus das Geheimnis der heiligen Dreieinigkeit zwar nicht dogmatisch lehrt, aber tief kennt und bezeugt. So wie der Geist allein Jesus verherrlicht und alles aus Jesus nimmt (Joh 16,14) B , so lebt und wirkt umgekehrt Jesus allein im Heiligen Geist. Jesus und der Geist sind dabei nicht voneinander zu trennen. So meint Paulus die Aussage: „Der Herr ist Geist C .“ Darum verleiht die Bekehrung zu Jesus zugleich den Heiligen Geist. Wo Jesus der Herr wird, macht der Geist Wohnung im Menschen D ; und im Heiligen Geist „wohnt“ wiederum Jesus in unserem Herzen (Joh 14,23;Eph 3,17). Darum ist Paulus als Bote Jesu weit über Mose erhöht, der nur „den Buchstaben“, das in Stein geschriebene und den Tod bringende Gesetz, zur Verfügung hatte. Darum ist auch das, was Jesus wirkt und verleiht, etwas völlig anderes als das, was durch Moses Wirken erschreckend sichtbar in Israel entstanden ist. Unter dem Gesetz ist man ein „Sklave“ (Gal 4,1 f); man lebt in der ständigen, ängstlichen Scheu vor Gesetzesübertretung und Versündigung E . Es ist auch nicht zufällig, dass gerade in den strengen Kreisen Israels die „Heuchelei“ entstand, das Gegenteil der freien Offenheit und Sonnendurchsichtigkeit, die Paulus mit Freude rühmen kann. Er kann das, weil gerade er, der ehemalige Pharisäer, die wunderbare Befreiung durch Jesus und den Heiligen Geist erfahren hat. So weiß er: „Wo aber der Geist des Herrn [ist, das ist] Freiheit.“ Es ist die „Freiheit“ von den Zwängen der Ichhaftigkeit und dem Kreisen um das eigene Ich. Es ist die Freiheit zum Lieben. Die Liebe erfüllt das Gesetz (Röm 13,10;Gal 5,14), aber nicht mehr in Leistungen, die sie sich unter dem Druck des |87| Gesetzes abquält, sondern in Freiheit und Freude. Sie ist darin das völlige Gegenteil zu einem Leben unter dem Gesetz, obwohl in ihr gerade zur Erfüllung kommt, was Gott in seinen Geboten wahrhaft gemeint hat. Dieses Lieben ist „Frucht des Geistes“ und in der Schilderung Gal 5,22 nicht zufällig sofort mit „Freude“ und „Friede“ verbunden F .

A) Im Zeugnis des NT erscheint der Geist Gottes deutlich als „Person“. Er leitet, er lehrt, er erinnert (Joh 14,26;16,13). Er verherrlicht Jesus und schöpft dabei aus Jesu Eigentum (Joh 16,14). Man kann ihn anlügen (Apg 5,3.9), man kann ihn betrüben (Eph 4,30). Er spricht und gibt Anweisungen (Apg 13,2), er hindert Paulus bei der Durchführung eigener Missionspläne (Apg 16,6), er setzt Menschen zu bestimmten Diensten ein (Apg 20,28). Er „wohnt“ in den Glaubenden (Röm 8,9;1 Kor 3,16). In allem handelt der Geist personhaft. Die Gemeinde Jesu hatte recht, den Geist lehrhaft als „die dritte Person der Trinität“ zu bezeichnen.

B) Es ist darum irreführend und gefährlich, wenn der „Geist“ in falscher Weise verselbständigt und in seinem Wirken über Jesus erhört wird. Der Geist führt nicht über Jesus empor zu neuen, eigenen Höhen. Darum gibt es auch nicht über dem „schlichten Glaubensstand“ in Jesus ein „Geistchristentum“ höherer Art. Und darum kennt das NT auch kein Gebet zum Heiligen Geist, sondern nur das Beten im Heiligen Geist (Ju 20).

C) Eine sprachlich und inhaltlich parallele Stelle finden wir in 1 Kor 15,45Es ist zugleich zu beachten, wie auch an andern Stellen Christus und der Geist als Subjekt gleicher Wirkungen erscheinen: Gal 4,4-6;Röm 8,9-11;1 Kor 6,11;6,17;12,12 f.

D) So lehrt es Petrus am Pfingsttage: Apg 2,38so zeigt es Paulus den Ephesern (Eph 1,13). Darum sind die Apostel überall davon überzeugt, dass Menschen „in Christus“ zugleich den Heiligen Geist haben: Röm 9,9-11.15.23;1 Kor 3,16;6,19;1 Joh 2,27 u. a. Stellen.

E) Auch an die „Sklaverei der Todesfurcht“ (heb 2,16) ist hier zu denken.

F) Luther hat eine seiner schönsten Schriften dem Thema der „Freiheit eines Christenmenschen“ gewidmet. Luther hat erkannt, dass das Kennzeichen des wahrhaft guten Werkes die „hilaritas“, die Fröhlichkeit ist, mit der es in Freiheit getan wird.

Wuppertaler Studienbibel

Heute rufen viele nach Freiheit – und meinen nur die Freiheit, sich treffen zu können, mit wem sie wollen, oder ohne Gesichtsmaske einkaufen zu können. Aber wirkliche Freiheit finden wir nicht in persönlicher Freiheit. Wirkliche Freiheit finden wir nur in Gottes Freundschaft und Gegenwart.

Womit beschäftigen wir uns täglich?

Und du, du sollst den Kindern Israel gebieten, daß sie dir reines, zerstoßenes Olivenöl bringen zum Licht, um die Lampen anzuzünden beständig.
Im Zelte der Zusammenkunft, außerhalb des Vorhangs, der vor dem Zeugnis ist, sollen Aaron und seine Söhne sie zurichten vom Abend bis zum Morgen, vor Jehova. Eine ewige Satzung bei ihren Geschlechtern von seiten der Kinder Israel.

Elberfelder Bibel 1905 – Ex 27,20–21

Dann sagte Gott noch zu Mose: „Deine Leute, die Israeliten, sollendir richtig edle Kerzen organisieren, nicht so Billigteile. Damit soll man immer den siebenarmigen Kerzenständer bestücken, der in dem besonderen, heiligen Zelt vor dem Vorhang steht. Aaron und seine Söhne haben den Job, dass sie diesen Leuchter immer am Brennen halten. Die ganze Nacht lang soll das Ding leuchten. Dieser Leuchter soll immer vor dem Vorhang stehen,hinter dem der alleroberheiligste Teil ist, in dem die Kiste mit den Gesetzen steht. Das waren wichtige Ansagen,und sie gelten für immer, für euch, eure Kinder und die Kinder eurer Kinder.
Volxbibel

Um in der Stiftshütte für Licht zu sorgen, benötigte der Leuchter mit seinen sieben Lampen (vgl. 2Mo 25,31-39 ) eine ständige Versorgung mit Olivenöl. Die Israeliten sollten für dieses Öl sorgen, so daß die Priester den Leuchter als eine ewige Ordnung beständig brennen lassen konnten (vgl. den Kommentar zu 2Mo 12,14 ). Wie wir bereits festgestellt haben, bezieht sich das Gesetz auf die Zehn Gebote auf Stein, die in der Bundeslade aufbewahrt wurden. Der Leuchter, der sich im Heiligtum befand, stand also vor der Lade, obgleich ein Vorhang die beiden Abteilungen der Stiftshütte voneinander trennte.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

In Hebräer 9 bezieht sich der Schreiber auf die täglichen Aufgaben im Heiligtum

Was der Schriftsteller in Vers 6 die erste Stiftshütte nennt, bezieht sich auf den ersten Raum, den Heiligen Ort. Der Schwerpunkt liegt auf der ständigen täglichen Arbeit des levitischen Priesters, der jeden Tag das Gleiche tun sollte. Jeden Tag, zweimal am Tag, musste der Priester den Heiligen Ort betreten und den Weihrauch verbrennen (Ex 30: 7–8). Jeden Tag, zweimal am Tag, musste der Priester den Leuchter (die Menora) pflegen, Öl hinzufügen, den Docht abschneiden und sicherstellen, dass die Flamme weiter brannte (Ex 27: 20-21). Wöchentlich musste das Schaubrot gewechselt werden (Lev. 24: 5–8). Der Schwerpunkt liegt hier auf der Wiederholung. Jeden Tag fand immer wieder das Gleiche statt. Die Arbeit des levitischen Priesters wurde nie beendet.

Arnold Fruchtenbaum – Die messianisch-jüdischen Briefe

Aus Oliven gewonnenes Öl wird festgelegt, weil im alten Nahen Osten mehrere andere Ölquellen, darunter Sesamsamen, Flachs und tierische Fette, verwendet wurden. Das für die Tabernakel-Lampen verwendete Öl musste „klar“ (hebr. Zakh) sein, das heißt, so verfeinert, dass es frei von Hefen war.

Diese Bedingung wurde erreicht, indem die Oliven in einem Mörser mit einem Stößel zermalmt wurden, statt sie in einer Mühle zu mahlen. Daher wurde das hebräische Katit „geschlagen“.

Das Öl wurde dann durch ein Sieb passiert, was zu einem klaren, verfeinerten Gehalt führte, der nachließ ein viel helleres Licht und erzeugt ein Minimum an Rauch.

Die Kategorie Zakh-Öl wird in der Bibel ausschließlich für Tabernakelampen verwendet. Baḥya weist darauf hin, dass dies der alltäglichen Praxis widerspricht, in der das klare Olivenöl dieser Sorte für kulinarische Zwecke reserviert wurde, während der Cruder-Typ als Brennstoff für Lampen verwendet wurde, d. H. „Lampante-Öl“.

Für das Anzünden von Lampen ist hebräisch ner ein Kollektiv, wie der parallele Abschnitt in 3 Mose 24: 2–4 zeigt, in dem ner und der Plural nerot austauschbar verwendet werden.

regelmäßig hebräisches tamid kann bedeuten: „mit unfehlbarer regelmäßigkeit“ oder „ohne unterbrechung“. So bezieht sich das ʿolat tamid auf das zweimal täglich gebrachte Brandopfer, während ʾesh tamid das Feuer ist, das ständig auf dem Altar brennt und niemals erlischt. In Bezug auf den vorliegenden Fall heißt es in Ex 27, 21 und in Levitikus 24: 3 ausdrücklich, dass die Lampen vom Abend bis zum Morgen brennen sollen. Ferner wird in 1Samuel 3: 3 erwähnt, dass „die Lampe Gottes noch nicht ausgegangen war“ im Heiligtum von Shiloh Dementsprechend bedeutet ner Tamid, wie Rashi und Ibn Ezra erkennen, eine Lampe, die jeden Abend regelmäßig angezündet wird. In Bezug auf den zweiten Tempel berichtet Josephus jedoch, dass auf dem Leuchter „ein Licht ist, das niemals bei Tag oder Nacht ausgelöscht wird“. Ramban ist der Ansicht, dass die Ner tamid tatsächlich eine permanent beleuchtete Lampe ist, von der Licht war jeden Abend in der Dämmerung genommen, um die Menorah zu entfachen.

Im späteren Judentum wurde unter dem Begriff Ner tamid „ewiges Licht“ verstanden und es bezieht sich auf die ständig beleuchtete Lampe, die in der Synagoge normalerweise über der Tora-Arche an der Decke hängt. Diese Lampe dient als symbolische Erinnerung an die ursprüngliche Menora, obwohl sich der zugewiesene Platz dieses Leuchter auf der westlichen Seite des Tabernakels befand, nicht auf der östlichen Seite, wo sich das „ewige Licht“ jetzt in den Synagogen befindet. Das Ner tamid symbolisiert auch die göttliche Präsenz, die Schechina, die die Gemeinschaft Israels durch ihre Zerstreuung begleitet.

JPS

Rashi erklärt, dass nur das reinste Öl für die Menora geeignet sei. Das Öl sollte nicht nur mit einem Mörser statt mit einer Mühle gewonnen werden (was zu Sediment führen würde), sondern es konnte nur der erste Tropfen Öl aus jeder Olive verwendet werden. In Anbetracht dessen, dass die Menora sieben Lampen enthielt, von denen jede einen halben Stamm (etwa zehn Unzen oder 4.800 Tropfen) Öl (siehe Rashi, Vers. 21) enthielt, erforderte der tägliche Verbrauch von siebzig Unzen 33.600 Oliven! Dieses mühsame Verfahren zur Herstellung des Öls war ein Beweis für die Bedeutung seines Zwecks: das Anzünden der Menora.

Menschen neigen dazu, sich in den für sie wichtigen Bereichen des Lebens – wie Beziehungen, Gesundheit, Intellekt und Religion – einzusetzen. Wir können einen Einblick in das bekommen, was wir wertschätzen, indem wir prüfen, wo wir unsere Zeit und Mühe bis zum Äußersten investieren.

  Fragen zur Diskussion

  1. Beschreiben Sie, wie viel Zeit Sie investiert haben, um etwas Einzigartiges zu erreichen. Welchen Zweck oder Wert haben Sie motiviert?

  2. Was sind Ihre drei zeitaufwändigsten Aktivitäten pro Woche? Reflektieren diese genau, was für Sie am wichtigsten ist? Wenn nicht, wie möchten Sie Ihre Zeit in der Zukunft verbringen?

  3. Raschi erklärt, dass nur das reinste Öl der heiligen Aufgabe des Anzündens der Menora entsprach. Können Sie sich auf die Idee der Reinheit im Dienste der Heiligkeit beziehen?

JPS-Rashi-Kommentar

Als es noch kein Internet gab, las man wohl täglich die Zeitung, las ein Buch und seit dem es Radio gab, hörte man Nachrichten und schaute dann ab Mitte der 1950iger auch Fernsehen. Eine Errungenschaft war das elektrische Licht, so dass man nicht mehr nur bei Sonnenlicht lesen konnte. Was für ein Schatz war für viele die Bibel – wenn sie sich eine leisten konnten, und auch eine bekommen konnten! Heute kann jeder OHNE Probleme eine Bibel besitzen und zu jeder Uhrzeit lesen. Und womit verbringen wir die Zeit? Mehrmals täglich liest man … und hat sogar die Zeit sich mit Verschwörungstheorien und anderen Märchen auseinanderzusetzen, man hat Zeit für Serien im Fernsehen und Videospiele, aber wenn man nach der Bibel gefragt wird??

Ein Pastor schrieb letzte Woche:

In einer Diskussion sagte Jesus oft:
„Hast du nicht gelesen…“

Heutzutage lautet die Antwort viel zu oft:
„Nein, habe ich nicht!“

Dustin Benge

„Jehovah befreite mich“

Ich entzog der Last seine Schulter, seine Hände entgingen dem Tragkorbe. In der Bedrängnis riefest du, und ich befreite dich; ich antwortete dir in des Donners Hülle; ich prüfte dich an den Wassern von Meriba.

Elberfelder Bibel 1905 – Ps 81,6–7

»Ich habe seine Schulter von derdrückenden Last befreit, seine Hände müssen den schweren Korb nicht mehr tragen.In deiner Not hast du zu mir geschrien, und ichhabe dir herausgeholfen. Verhüllt durch Gewitterwolken antwortete ich dir;und in Meriba, woich dir später Wasser gab, stellteich dich auf die Probe. 
Neue Genfer

„Von der Last, die dich disste, habe ich dich befreit,deineHände gerettet von der schweren Arbeit.Keine einzige Minute schlägt dich das mehr nieder,diese Zeit ist vorbei, denn ich bin für meine Mitglieder!
Du hast zu mir geschrien, als es dir richtig schlechtging.Du warst völlig fertig, aber ich allgegenwärtig.Undich half dir da heraus, riss dich aus deiner Not.Kam zu dirangerast in meinem Rettungsboot.In Blitz und Donner war ich verborgen eingehüllt,ich hab dir Antwort gegeben und dichdamit erfüllt.Weißt du noch in der Wüste? Nirgends Wasser an kein’m Fleck,dein Vertrauen zu mir hab ich da inMeribaabgecheckt.“//Yeah, darauf mal einen Toast, denn unser Gott meint esernst,darauf einen harten Beat, weil er sich nie von uns entfernt.//
Volxbibel

. Eine Sprache, die ich nicht kannte, die Sprache Ägyptens; vgl. Ps. 114: 1. 7: Befreiung von Sklaverei und Unterdrückung in Ägypten (2. Mose 6: 6–7). Der Korb ist der Arbeitskorb, der unterworfene Menschen (oft Kriegsgefangene) symbolisiert. 8: Meribah, der Ort, an dem Israel Gott prüfte (2. Mose 17: 7; Num 20: 13; Ps 95: 8–9), aber hier als Prüfung Israels gesehen (wie in 5. Mose 33: 8) Gott prüfte die Leviten); es verkörpert Israels Rebellion. Selah, siehe Ps. 3: 3 n. 10–11

The Jewish Study Bible

Zuerst schrieb der Psalmist, daß Gott gesagt hatte, daß er durch den Auszug die Israeliten von ihrer Last befreit hatte (in der ägyptischen Sklaverei mußten die Israeliten Ziegelsteine in Körben schleppen) und sie in der Wüste bei Meriba geprüft hatte ( 2Mo 17,7; 4Mo 20,13; Ps 95,8;106,32 ). Das Laubhüttenfest erinnerte Israel an die Wanderung durch die Wüste.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Da ich ihre Schulter usw. Hier nun erinnert Gott daran, wie mannigfaltig und groß die Wohltaten waren, mit denen er das Volk Israel sich verpflichtet hatte. Denn je härter die Knechtschaft, der sie entrissen wurden, umso erwünschter und köstlicher war nun die Freiheit. Indem also der Prophet berichtet, wie sie unter ihrer Last gebeugt und zur Töpferarbeit, sowie zu anderen niedrigen und harten Verrichtungen verurteilt waren, wobei er die entgegengesetzten Zustände von früher und später untereinander vergleicht, stellt er die Gnade der Erlösung in desto helleres Licht. Ziehen wir nun den Schluss von jenen Leuten auf uns. Nachdem Gott nicht nur unsere Schultern von Ziegellasten befreit und nicht nur unsere Hände von der Arbeit an Öfen entledigt, sondern uns von der unseligsten Gewaltherrschaft Satans errettet und von der Hölle befreit hat, so ist unsere Verpflichtung gegen ihn auch noch viel heiliger als die des alten Volkes.
Dem vorhin ausgeführten Gedanken geht der heilige Sänger auch im folgenden Verse nach. Gott sagt hier, er habe Beistand geleistet, „da du zu mir in der Not schriest“. Darunter verstehe ich Bittgebete. Es kommt ja wohl manchmal vor, dass Menschen, die in äußerste Not geraten sind, nur mit ziellosem Schreien ihr Elend beklagen. Aber im geplagten Volke Israel fanden sich doch noch etliche Funken frommen Sinnes, und aus ihrem Herzen war die den Vätern gegebene Verheißung noch nicht verschwunden; so richteten sie ohne Zweifel ihre Bitten zu Gott. Denn auch solche, die sich sonst nicht mit derartigen Gedanken abgeben, fühlen sich doch, wenn irgendeine größere Not sie bedrängt, durch einen verborgenen, natürlichen Trieb zu Gott hingezogen. Umso eher ist anzunehmen, dass jene Israeliten, denen die Verheißung gegeben war, sich dieselbe dazu dienen ließen, ihren Sinn auf Gott zu lenken. Weil aber niemand den Herrn ernstlich anruft, ohne dass ihn die Hoffnung auf seine Hilfe dazu antreibt, so mussten nach jenem Schreien die Israeliten sich umso eher gedrungen fühlen, die erlangte Erlösung nun auch Gott allein zuzuschreiben. Den Hinweis auf die „Hülle des Wetters“ verstehe ich einfach dahin, dass das Volk auf geheimnisvolle, wunderbare Weise erhört wurde, dass aber dabei öffentliche Zeichen geschahen, aus denen die Israeliten entnehmen konnten, dass Gott ihnen half. Obschon also Gottes Angesicht verhüllt blieb, so war dafür der Donner ein deutliches Merkmal seiner verborgenen Gegenwart. Damit nun die Israeliten diese Gnade desto höher schätzen möchten, wirft Gott ihnen andeutungsweise vor, dieselbe sei Unwürdigen erwiesen worden, indem sie beim Wasser Meriba, d. h. Haderwasser, einen Beweis ihrer boshaften und verkehrten Gesinnung geliefert hatten. (2. Mo. 17, 7; 4. Mo. 20, 13.) Er will sagen: Da eure Gottlosigkeit damals offenkundig war, so ist es gewiss, dass mich keine Rücksicht auf eure Würdigkeit geleitet hat. Diese Rüge trifft aber bei uns nicht weniger zu als bei den Israeliten. Denn nicht nur hat Gott unsere Seufzer gehört, als wir unter Satans Tyrannei darniederlagen, sondern ehe wir geboren waren, hat er uns seinen eingeborenen Sohn zum Lösegeld bestimmt. Sodann, als wir noch Feinde waren, hat er uns das Licht des Evangeliums und des heiligen Geistes geschenkt und uns zur Teilnahme an seiner Gnade berufen. Dennoch hören wir nicht auf, gegen ihn zu murren, ja uns unbändig gegen ihn aufzulehnen.

Jean Calvin – Aus dem Psalmenkommentar


Wovon bist Du befreit worden? Wovon erwartest du, befreit zu werden?

„Ihr seid wie ein Kühlschrank für diese Welt – ohne euch würde diese Welt vergammeln.“

Ihr seid das Salz der Erde; wenn aber das Salz kraftlos geworden ist, womit soll es gesalzen werden? Es taugt zu nichts mehr, als hinausgeworfen und von den Menschen zertreten zu werden.

Elberfelder Bibel 1905 – Mt 5,13

Ihr seid das Salz der Erde; wenn das Salz töricht (fade,geschmacklos) wird (sich als Torheit erweist),womit wird man salzen? (womit wird man es wieder salzig machen?, womit wird Gott salzen?) Zu nichts ist es noch nutze, außer (als dass) man es hinausschütte (hinauswirft) undes von den Menschen zertreten (verächtlich behandelt) werde.
offene Bibel

„Ihr seid genauso überlebenswichtig, wie Salz wichtig ist für diese Welt ist. Ohne euch würde alles umkippten und nichts mehr richtig schmecken. Das ist so: Ihr seid wie ein Kühlschrank für diese Welt – ohne euch würde diese Welt vergammeln. Aber wenn Salz laschgeworden ist und nicht mehr salzt oder ein Kühlschrank kaputt ist und nicht mehr kühlt, gehört beides auf den Müll, 
Volxbibel

ὑμεῖς betont (A122). ἅλας3 ατος τό (späte Form v. klass. ἅλς) Salz, in der Antike unentbehrl. Würzmittel u. allgem. zum Konservieren verwendet (KP 2, Sp. 1528); τὸ ἅλας τῆς γῆς das Salz der/für die Welt (= für die Menschen; B γῆ 5b) hier wohl ein komplexes Bild: die Jünger Jesu sind für die Welt das, was Salz für das Alltagsleben ist, wobei die dem Zerfall entgegenwirkende Kraft ihres Ethos u. die „Würze“ der durch sie vermittelten göttl. Weisheit zu den dominierenden Elementen zählen. μωρανθῇ Aor. Konj. Pass. μωραίνω (vgl. A33118ff) als Torheit entlarven; Pass. hier fade werden, den Geschmack/die Salzkraft verlieren (dadurch wohl, dass das Salz durch Vermischung m. Fremdstoffen unbrauchbar gemacht wird). ἁλισθήσεται Fut. Pass. ἁλίζω (vgl. A3391ff) (< ἅλς Salz) salzen; hier wohl mod. Fut. (A247); ἐν τίνι (instr. [B ἐν III1a]) ἁλισθήσεται womit soll/kann es gesalzen werden? = womit soll es seine Salzkraft zurückerhalten? (Menge). ἰσχύω stark/kräftig sein; hier taugen zu (B 2a). εἰ μή nach Neg. außer (B εἰ VI9a; A341); οὐδέν … ἔτι εἰ μή m. Inf. … zu nichts (anderem) mehr, als … zu. βληθέν Aor. Ptz. Pass. Ntr. βάλλω, temp. (als dem καταπατεῖσθαι gleichgeordnet [+ „und“] übers.; A291,1 Anm. 1) [Var. βληθῆναι Aor. Inf. Pass.]. κατα-πατεῖσθαι Inf. Pass. -πατέω zertreten.

Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament

In der Bestimmung »Ihr seid« drückt sich ein göttlicher Auftrag aus. Dieser Auftrag hebt zugleich die Jünger von den übrigen Menschen ab. Sie gewinnen als Beauftragte Gottes eine einzigartige Würde. Das alte Rom hatte keinen König und daher keine majestätische Prunkentfaltung. Daher konnten sich die römischen Gesandten nicht mit großartigen Titeln schmücken wie die Vertreter der Monarchen. Dan Rom aber unbesiegbar war, genossen diese einfachen Gesandten eine unvergleichliche Achtung. Ähnlich steht es mit den Jüngern Jesu. Sie sollen schlicht und demütig sein. Dennoch steht hinter ihnen der Herr aller Herren. Ein Grund, die Aufgabe freudig und mutig anzupacken!

»Das Salz der Erde« sollen die Jünger sein. Die Gegenwartsform der Aussage und der Zusammenhang lassen keinen Zweifel daran, dass hier die gegenwärtige und nicht etwa die künftige neue »Erde« gemeint ist. Aber was besagt das merkwürdige Bild vom Salz? Manche sehen den Vergleichspunkt darin, dass die Jünger sich wie eine Prise Salz in das Leben dieser Welt hinein auflösen müssten, wodurch diese unsere Welt »schmackhaft«, d. h. zufriedenstellend würde. Doch lässt sich eine solche Erklärung gerade nicht mit den Seligpreisungen vereinen, die ja die Verfolgung der Jünger durch die Welt stark hervorheben. Sie stünde sogar mit der ganzen Verkündigung Jesu im Widerspruch, die Menschen aus der verlorenen Welt herausretten will und das nahe Ende der alten Schöpfung ankündigt. Wenn die Gemeinde sich in die Welt hinein auflösen würde, gäbe es keine Träger der Aufträge Gottes mehr. Darum müssen wir nach einer anderen Erklärung Ausschau halten. Wir gehen aus von der Beobachtung, dass Salz die Speisen konserviert. Infolgedessen ist das Salz im AT wichtig als Zeichen der Dauer. Beispielsweise sagt Abia in 2 Chr 13,5 , David habe das Königtum durch einen »Salzbund«, d. h. ewiglich empfangen.

Ähnlich wird das »ewige Anrecht« der Priester auf die Opfergaben in 4 Mose 18,19 als ein »Salzbund« bezeichnet. Die Bestimmung, alle Speiseopfer zu salzen (3 Mose 2,13), soll wohl ebenfalls auf die dauernde Verpflichtung Israels zeichenhaft hinweisen. Versucht man von hier aus Mt 5,13 zu verstehen, dann ergibt sich, dass die Jünger die Erde »konservieren« sollen. D. h., um ihretwegen und um ihrer Mission willen hält Gott mit der Vollstreckung des Gerichtes noch zurück und verlängert die Gnadenzeit. Diese Erklärung steht in ausgezeichneter Übereinstimmung mit anderen biblischen Aussagen. So hätte Gott Sodom verschont, wenn er nur zehn Gerechte darin gefunden hätte (1 Mose 18,32). In 2 Mose 32,7ff.) tritt Mose für das Volk in den Riss, so dass es von Gottes Zorn verschont bleibt. Wie Mt 24,22 eine Verkürzung der letzten Trübsal um der Jünger willen kennt, so kennt 2 Petrus 3,9 eine verlängernde Geduld des Herrn für diese Erdenzeit. Eilt auch die Erde nach göttlicher Zeitrechnung rasch ihrem Ende zu, so bewirkt dennoch eine lebendige, missionierende Jüngerschaft eine Aufschiebung des Gerichts und eine Bewahrung dieser Welt. Wir begegnen hier dem unvergleichlichen Auftrag Gottes, durch unser Wirken Gnade für die Welt zu schaffen und die geschenkte Gnadenzeit auszukaufen. Aber welche Verantwortung liegt darin!

»Wenn aber das Salz fade wird, womit wird es dann gesalzen werden ? Es taugt nur noch dazu, hinausgeworfen und von den Leuten zertreten zu werden.« Dass »Salz fade wird«, ist schier unmöglich. Ebenso wenig sollten Jünger ihren Auftrag versäumen. Leider geschieht es bei den Jüngern eher als beim Salz. Die Verantwortung wird in zwei knappen Sätzen beschrieben. Der erste ist ein Fragesatz: »Womit wird es dann gesalzen werden ?« Auf diese Frage kann keine Antwort gegeben werden. Denn niemand außer den Jüngern kann den Aufschub des Gerichts über die Weit erreichen. Niemand ist überhaupt im Stande, die Aufträge der Jünger durchzuführen, wenn die Jüngerschaft versagt. Schon jetzt zeigt sich, wie berechtigt unsere obige Erklärung war. Denn die Auflösung der Gemeinde in die Welt hinein würde ja gerade dem Fall des »Fadewerdens«, entsprechen, den Jesus verhindern will. Der zweite Satz ist ein Gerichtssatz.

Verfehlen die Jünger durch Ungehorsam ihren Auftrag, dann kann sie Gott nur noch »hinauswerfen«. Das Wort »hinauswerfen« ist ein typisch endzeitliches Wort und bedeutet die Verdammnis im Endgericht (vgl. Mt 8,12; 22,13; 25,30). Der große Rahmen des Endgerichts macht deutlich, dass es nicht um tägliche Vorgänge unseres Versagens geht, die durch göttliche Vergebung und Reinigung immer wieder in Ordnung gebracht werden. Es geht auch nicht um einzelne schwere Versagensfälle, die wir unter die Kraft des Blutes Jesu bringen dürfen. Sondern es geht um den grundsätzlichen Ungehorsam, die überlegte und dauernde Rebellion, die zwar Gottes Gaben einheimst, aber sich selbst der Verfügung Gottes entziehen will. Wen Gott aus seiner Gemeinschaft entlässt, der wird schutzlos. Statt dass der Ungehorsame die Menschen gewinnt, wird er »von den Leuten zertreten«. Es ist der ständige Irrglaube vieler Christen, durch Anpassung und Kompromisse in Glaubensdingen besser wirken zu können. Hier öffnet uns Jesus die Augen. Stellen wir Gottes Aufträge zurück oder geben wir sie mit menschlichem »Rabatt« weiter, dann droht uns der Verlust Gottes und der Verlust der Menschen. Die apokalyptische Erfüllung des Gerichtswortes Jesu zeigt uns Johannes an der baylonischen Hure in Off 17; 18 (vgl. bes. Off 17,16ff.).

Edition C

Um den Einfluß, den solche Menschen in der Welt haben, zuveranschaulichen, benutzte Jesus zwei bekannte Bilder: Salz und Licht. Die Anhänger Jesu sollen wie Salz sein und bei anderen den Durst nach weiterer Information wecken. Wenn jemand einen ganz besonderen Menschen sieht, der in bestimmten Bereichen überlegene Qualitäten besitzt, möchte er im allgemeinen herausfinden, was diesen Menschen so anders macht. Eine andere Deutungsmöglichkeit ist, daß das Salz, die Kinder Gottes, als Schutz vor dem Schlimmen in der Gesellschaft wirkt. Welcher Ansicht auch immer man hier zuneigt, entscheidend ist, daß das Salz seine Würze behält. Wenn es nicht mehr salzt, hat es seinen Daseinszweck verloren und wird weggeschüttet.
Die wichtigste Eigenschaft des Lichtes ist es, zu leuchten und den Weg zu weisen. Die in Vers 3-10 beschriebenen Menschen besitzen diese Eigenschaft offensichtlich. Ihr Wirken ist so deutlich erkennbar, wie eine Stadt, die auf einem Berge liegt oder ein Licht auf einem Leuchter. Ein verborgenes Licht, das unter einen Scheffel (ein Tongefäß, mit dem man Getreide abmaß) gesetzt ist, wäre nutzlos. Die Licht verbreitenden Menschen aber leben so, daß andere ihre guten Werke sehen und dafür nicht sie, sondern ihren Vater im Himmel loben.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Der Sohn Gottes wurde in dieser Welt der Allerverachtetste und Unwerteste, so verachtet, dass man das Angesicht vor Ihm verbarg (Jes 53,3).
Nicht viel anders soll es Seiner Gemeinde ergehen; und wirklich ist es so gekommen, dass sie gerade in den Zeiten, wo sie am reinsten dastand und sich ihres Hauptes würdig erwies, am meisten Schmach und Verfolgung zu erdulden hatte; und in den letzten Zeiten kommt es wieder dahin, dass die Bekenner Christi ein Gegenstand tiefer Geringschätzung und Abneigung werden.

Dennoch bleibt ihnen die hohe Würde und Bestimmung, die der Herr mit den Worten bezeichnet:
Ihr seid das Salz der Erde, ihr seid das Licht der Welt.

Diese beiden Bilder unterscheiden sich, indem das eine auf eine verborgene und unbemerkte, das andere auf eine offenbare und in die Augen leuchtende Wirksamkeit hinweist; denn was kann unscheinbarer sein als die Wirkung des Salzes, und was herrlicher als der Glanz der Sonne?

Das Salz hat eine erhaltende Kraft, es bewahrt vor Verderbnis. Indem der Herr von einem Salz der Erde spricht, gibt Er zu verstehen, dass die irdische Menschheit in einer Gefahr der Zersetzung steht und einer Würze bedarf, um nicht der Verderbnis zu verfallen. Was ist nun dieses bewahrende, im stillen wirkende, die Menschheit mit seiner Kraft durchdringende Element? Im vorbildlichen Gesetz ist gesagt:
„Alle deine Speisopfer sollst du salzen und dein Speisopfer soll nimmer ohne Salz des Bundes deines Gottes sein, denn in allen deinen Opfern sollst du Salz opfern”
(3 Mos 2,13).
An dieses Gesetz und an seine geistliche Bedeutung erinnert der Herr Selbst Seine Jünger (Mk 9.49.50). Das Salz des Bundes bedeutet den Glauben, womit der Mensch an dem Bund Gottes festhalten soll. Kein Opfer und kein Dienst, den der Mensch Gott darbringt, kann Gott gefallen, wenn nicht der Glaube dabei ist. Solange Glauben auf Erden ist, wird die Menschheit noch nicht dem Gericht übergeben.
Die Jünger Christi, solange sie den Glauben in sich tragen, sind das Salz der Erde. Die Welt weiß es nicht, was sie an ihnen hat und was sie ihnen verdankt. Gesetzt, es wäre den Gläubigen zeitweise nicht möglich, durch Wort und Tat auf ihre Mitmenschen zu wirken, so üben sie doch durch ihr Dasein mitten in der menschlichen Gesellschaft einen wohltätigen, die Zunahme des Verderbens hemmenden, die Gerichte Gottes zurückhaltenden Einfluss aus.
So war es mit Lot in Sodom; erst als er aus der Stadt hinweggeführt war, fiel das Feuer vom Himmel auf sie herab. So war es mit der christlichen Gemeinde in Jerusalem, als das Unwetter der göttlichen Gerichte über die Stadt heraufzog. Erst als die Gemeinde nach Pella geflüchtet war, konnte die Einschließung und Zerstörung der Stadt erfolgen. So ist die Gemeinde der Gläubigen in der letzten Zeit ein aufhaltendes Element, welches dem Gelingen des Abfalls zur vollen Reife und der Enthüllung des Menschen der Sünde im Wege steht (2 Thess 2,6.7).
So ist es auch im kleinen. Das Dasein der Gläubigen ist ein wenn auch verborgener und unbeachteter Segen für ihre Umgebung, ein Halt für alles Gute, eine Stütze für die bestehende Ordnung, ein Hindernis für die Bestrebungen des Feindes Gottes und der Menschen.

Aber wie die Bestimmung der Gläubigen in dieser Welt eine hohe und edle ist, in demselben Maße ruht auch eine Verantwortlichkeit auf ihnen, und groß ist die Gefahr für sie, wenn sie diese Bestimmung nicht erfüllen. Wenn das Salz geschmacklos (oder salzlos) wird, womit werdet ihr es würzen (Mk 9,50)? Wenn ihr selbst, nachdem euch Gnade widerfahren und eine so hohe Stellung angewiesen worden ist, die Kraft des Glaubens und die mit ihr verbundene sittliche Schärfe und Entschiedenheit verliert, wie wird euch dann noch zu helfen sein?
Ihr sollt reinigend auf die Welt wirken, und ihr könnt es; wenn ihr aber selbst der Welt euch gleichsteht, so habt ihr nicht nur eure Aufgabe verfehlt, sondern ihr geratet in einen schlimmeren Zustand als diese arge, aber doch noch der Heilung fähige Welt. Von welcher Seite sollte die Würze, die in euch lag und die ihr verloren habt, euch wieder zukommen?

So lehrt uns der Herr, dass es mit solchen Christen, die den Glauben und den Geist Gottes verloren haben, schlimmer steht als mit unwissenden Heiden. Es wäre ihnen besser, dass sie den Weg der Wahrheit nie erkannt hätten (2 Petr 2,21).
Wird die Christenheit im großen und ganzen ein solches unbrauchbares Salz, so deutet das Wort des Herrn den traurigen Ausgang an, den es zuletzt mit ihr nehmen wird. Ein solches Salz taugt zu nichts mehr, außer dass es hinausgeworfen und von den Menschen zertreten werde.
Die Leute, denen dieses Salz als Würze dienen sollte, werden es mit Füßen treten. Dieselben Menschen, welche durch die christliche Kirche geläutert werden sollten, aber nicht geläutert worden sind, werden sich gegen sie erheben und werden die Werkzeuge sein, durch welche das Gericht Gottes an verwerflich gewordenen Geistlichen und Gemeinden vollstreckt wird.
Der Hass der ungläubigen Welt gegen alles Christliche ist dadurch veranlasst, dass man die rechte erleuchtende und heiligende Wirksamkeit vonseiten der Diener und Bekenner Christi zu wenig erfahren hat.
Wir sind mit schuld, wenn die Ungläubigen jedes christliche Bekenntnis für Heuchelei halten. Die schrecklichen Folgen, welche daraus entstehen, wenn die christlichen Einrichtungen von ihren Vertretern entweiht und dann von den Ungläubigen bekämpft werden, sind in der Offenbarung enthüllt. Wird die heilige Stadt durch Aberglauben, Verweltlichung und Sittenverderbnis entweiht, so gestaltet sie sich zu einem Babylon. Dann erhebt sich die Macht des Unglaubens, in der nichts Göttliches mehr ist, wie ein wildes Tier gegen dieses Babylon, um es zu zerstören (Offb 17,16.17).
So vollziehen die Gottlosen das göttliche Urteil über die unwürdigen Vertreter des Christentums. Die Auflehnung des Unglaubens gegen den Aberglauben, der große Kampf der neueren Weltgeschichte, zeigt uns die Erfüllung des Wortes: Die Menschen werden das unbrauchbar gewordene Salz mit den Füßen zertreten.

Aber auch an jede einzelne christliche Seele richtet sich diese Mahnung des Herrn. Wenn man bereits viel Gnade empfangen, ja sogar andern mit Erfolg gepredigt hat, kann man noch selbst verwerflich werden (1 Kor 9,27). Darum gilt es, das Geheimnis des Glaubens in einem reinen Gewissen zu bewahren und mit Furcht und Zittern unsere Seligkeit zu schaffen.

Heinrich Thiersch – Die Bergpredigt und ihre Bedeutung}

Matthäus notierte dann, was Jeschua über die Eigenschaften derer zu sagen hatte, die im Verhältnis zur Welt wahre Gerechtigkeit erlangen. in Matthäus 5: 13–16: Ihr seid das Salz der Erde; aber wenn das Salz seinen Geschmack verloren hat, womit soll es gesalzen werden? es ist von nun an gut für nichts anderes, als ausgestoßen und unter den Füßen der Menschen getreten zu werden. Ihr seid das Licht der Welt. Eine Stadt auf einem Hügel kann nicht versteckt werden. Auch zünden Männer keine Lampe an und stellen sie unter den Scheffel, sondern auf den Ständer; und es leuchtet allen, die im Haus sind. Lass doch dein Licht vor den Menschen scheinen; damit sie deine guten Werke sehen und deinen Vater, der im Himmel ist, verherrlichen.

Nachdem er sich mit den Eigenschaften derer befasst hatte, die die wahre Gerechtigkeit erreichen, die das Gesetz sowohl in Bezug auf Gott als auch auf die Menschen forderte, und nachdem er sich mit den Leiden derer befasst hatte, die diese Gerechtigkeit nicht erreichen, befasste er sich als nächstes mit den Eigenschaften derer, die diese Gerechtigkeit erreichen Erreiche diese Gerechtigkeit im Verhältnis zur Welt im Allgemeinen und betone ihren Einfluss. Diejenigen, die wahre Gerechtigkeit erlangen, werden zu zwei Dingen.


  1. Salz

Erstens werden sie zum Salz der Erde. In der Antike wurde Salz zu zwei Zwecken verwendet: als Gewürz und als Konservierungsmittel.


  ein. Würze

Erstens sind diejenigen, die wahre Gerechtigkeit erlangen, diejenigen, die diese Welt „würzen“ und das Leben lebenswert machen. Sie sind diejenigen, die Ermutigung, Segen und Barmherzigkeit geben, trotz der Welt um sie herum. Dies wird oft in Bezug auf die Koinonia oder die Gemeinschaft unter den Heiligen beschrieben. Es macht das gerechte Leben lebenswert.


  b. Konservierungsmittel

Zweitens sind es als Konservierungsmittel diejenigen, die diese Gerechtigkeit erreichen, die auch die Erde bewahren. In diesem Zusammenhang befasste sich Jesus mit der jüdischen Nation nach dem mosaischen Gesetz, da zu diesem Zeitpunkt das mosaische Gesetz noch sehr wirksam war. Diejenigen, die die vom Gesetz geforderte Gerechtigkeit erreichen, sind der Überrest Israels, der gläubige Überrest. Vom Beginn der jüdischen Geschichte bis zur Gegenwart sind es die jüdischen gläubigen Überreste, die diese Art von Gerechtigkeit erlangen. Infolgedessen sind sie diejenigen, die die Nation Israel als Ganzes bewahren. Viele Male im Alten Testament erklärten die Propheten, dass der Grund, warum Gott sich weigerte, die gesamte Nation Israel wegen ihrer Sündhaftigkeit zu zerstören, der gläubige Überrest innerhalb der Nation war. Auf diese Weise ist der gläubige Überrest das Salz der Erde, da er als Konservierungsmittel fungiert; Sie bewahren die Existenz der Nation.

Fruchtenbaum – Die Sammlung messianischer Bibelstudien

Jüdische Gläubige sind Salz, ein Gewürz und ein Konservierungsmittel für das Land Israel (siehe Vers 5N), dh für das jüdische Volk, und Licht für die Welt, für die Heiden, wie in Jesaja 49: 6 gelehrt. Gott hat einen „Salzbund“ (Numeri 18:19) geschlossen, der in 2 Chronik 13: 5 auf König David und seine Nachkommen – das heißt auf den Messias – angewendet wird.
    Die jüdischen Gläubigen an den Messias sind also die rechtschaffenen Überreste (Ro 11), um deren willen Gott Israel und die Welt bewahrt. Weitere Informationen zu Salz finden Sie in Lk 14: 34–35 & N, Co 4: 5–6 & N. Manchmal fühlen sich israelische messianische Juden nicht Teil der „echten“ jüdischen Gemeinde im Land. Aber der Grund, warum messianische Juden hier sind, ist der gerechte Überrest, um dessen willen Gott die Nation Israel bewahrt. Dies motiviert uns, weiterhin Gott zu vertrauen, die messianisch-jüdische Vision zu verwirklichen und unserem Volk Jeschua zu verkünden.

David H Stern . Kommentar zum jüdischen Neuen Testament

In diesem Zusammenhang fallen mir die Zeitungen von Samstag wieder ein: die Gifhorner berichtete, dass ab SOFORT im Landkreis wieder Gottesdienste stattfinden dürfen. Die Allerzeitung berichtete schon etwas aktueller: Ja, die Politik erlaubt ab sofort wieder Gottesdienste, ABER die Kirchen „sind noch nicht so weit“, „müssen sich noch vorbereiten“ – vorraussichtlich erst zu Pfingsten oder später“ wieder Gottesdienste!
Echt jetzt? Ich dachte, dass wäre ein Herzanliegen, sofort wieder los zu legen! Da merkt man dann schnell, das Hauskreise und Hausgemeinden echt einen Vorteil haben, da kann ohne „langen Weg“ alles vorbereitet sein, und auf die Weisungen des Geistes und aus Gottes Wort schnell reagiert werden.

Zeitplan

Und das Volk erhob ein Geschrei, und sie stießen in die Posaunen. Und es geschah, als das Volk den Schall der Posaunen hörte, und als das Volk ein großes Geschrei erhob, da stürzte die Mauer an ihrer Stelle ein, und das Volk stieg in die Stadt hinein, ein jeder gerade vor sich hin, und sie nahmen die Stadt ein.
Elberfelder Bibel 1905 – Jos 6,20

18–20. הָלוֹךְ וְתָקוֹעַ „fort und fort posaunend.“ הָלוֹךְ adverbial gebraucht wie Gen. 8,3 u.ö. V. 11. וַיַּסֵּב אֲרוֹן יי׳ „und die Lade des Herrn umzog die Stadt“, nicht: Josua ließ die Lade d.H. die Stadt umziehen. Das Hiph. hat hier wie 2 Sam. 5,23 u.ö. nur active, nicht causative Bedeutung. — V. 12–14. Der Umzug an den folgenden 5 Tagen glich dem am ersten Tage. „So taten sie 6 Tage.“ In v. 13 steht וְתָקְעוּ nicht für וְתָקוֹעַ, sondern correspondirt dem וְתָקְעוּ v. 8; und das partic. הוֹלֵךְ wechselt mit dem infin. abs. הָלוֹךְ, wie Gen. 26,13. Jud. 4,24 u.a., vgl. Ges. §. 131, 3b u. Ew. §. 280b, so daß das Keri הָלוֹךְ eine unnötige Aenderung ist. — V. 15–19. Am 7. Tage begann das Umziehen der Stadt schon früh beim Aufsteigen der Morgenröthe, um 7 mal herumzukommen. כַּמִּשְׁפָּט nach der vorgeschriebenen und an den früheren Tagen befolgten Weise, die durch Vorschrift und Uebung ein Recht geworden war. Beim siebenten Umzuge, als die Priester in die Posaune gestoßen hatten, befahl Josua dem Kriegsvolke ein Geschrei zu erheben, wobei er demselben zugleich ankündigte, daß die Stadt mit allem was in ihr sich finde ein Bann dem Herrn sein solle, nur die Raḥab mit den in ihrem Hause befindlichen Personen ausgenommen, und es warnte, sich nicht an dem Gebannten zu vergreifen, um nicht einen Bann auf das israel. Lager zu bringen. Die Construction v. 16: „Es geschah beim 7. Male, gestoßen hatten die Priester in die Posaunen, da sprach Josua …“ ist lebendiger als wenn vor תָּקְעוּ die Conjunction כַּאֲשֶׁר stände oder בִּתְקוֹעַ gebraucht wäre. Weil der Herr den Israeliten Jericho in die Hand gegeben hatte, so solten sie dieselbe als Erstling des Landes Canaan ihm weihen als חֵרֶם Bann d.h. als ein für Menschen unantastbares Heiligtum Jahve’s; vgl. über חֵרֶם die Bem. zu Lev. 27,28f. Von diesem Bann wurde nur Raḥab mit ihren Angehörigen ausgenommen, weil sie die Kundschafter verborgen hatte (c. 2). Wegen der Form הֶחְבְּאָתָה für הֶחְבִּיאָה s. Ges. §. 75 Anm. 21a u. Ew. §. 194b. — Die Einwohner einer mit dem Banne belegten abgöttischen Stadt solten, wie Mose Deut. 13,16 auf Grund des Gesetzes Lev. 27,29 einschärft, samt ihrem Viehe getödtet und alle Habe der Stadt verbrant werden; nur Metall, Gold, Silber und die Geräthe von Erz und Eisen solten als dem Herrn heilig in den Schatz des Herrn d.i. den Schatz des Heiligtums der Stiftshütte (vgl. Num. 31,54) kommen (v. 19). Wer von dem gebannten Gute sich etwas zueignete, verfiel selbst dem Banne, nicht blos deshalb, weil er dadurch einen Greuel in sein Haus brachte, wie Mose Deut. 7,25 in Betreff des Goldes und Silbers der Götzenbilder bemerkt, sondern weil er durch Aneignung des Gebannten freventlich in die Rechte des Herrn eingegriffen, den Bann selbst freventlich verlezt hatte. Darauf weisen die Worte: „hütet euch vor dem Banne, damit ihr nicht bannet und nehmet von dem Banne“ (v. 18) hin, wozu Lud. de Dieu treffend bemerkt: Utrumque consistere non poterat, pugnantia erant, Deo omnia devovere et tamen in privatum usum aliquid convertere; aut non erat res devovenda, aut cum devota esset ab ea abstinendum erat. Ein solches Vergreifen des Einzelnen an dem Gebannten wird das Lager Israels zum Banne machen und es betrüben d.h. ins Unglück bringen (עָכַר conturbare wie Gen. 34,30.). — V. 20. In Folge des Posaunenschalles und des vom Volke erhobenen Feldgeschreies fiel die Mauer der Stadt zusammen, und die Israeliten drangen in die Stadt und nahmen sie ein, wie v. 5 verkündet worden. Die Voraufstellung des וַיָּרַע הָעָם ist nicht so zu verstehen, als ob das Volk vor dem Posaunenstoße das Geschrei erhoben hätte, sondern erklärt sich daraus, daß Josua in seiner Anordnung v. 16 nur das הֵרִיעַ erwähnt hatte. Dem Mißverständnisse wird übrigens dadurch vorgebeugt, daß gleich darauf ausdrücklich bemerkt wird, daß das Volk erst auf den Posaunenstoß hin ein großes Geschrei erhob.
Was nun die Sache selbst betrift, so bedürfen die verschiedenen Versuche, den wunderbaren Einsturz der Mauern Jericho’s natürlich zu erklären, sei es durch ein Erdbeben oder durch Unterminirung oder durch plötzliche Erstürmung, welche die durch die mehrere Tage lang wiederholte sonderbare Procession sicher gemachten Einwohner nicht vermuteten, wie noch neuerdings Ewald, Gesch. II S. 321 das Wunder wegzudeuten versucht hat, als willkürlich in den Text getragen keiner ernstlichen Widerlegung. Das Wunder läßt sich nur vom Standpunkte des Naturalismus aus leugnen; denn es schließt sich nicht nur sehr passend an die wunderbare Führung Israels durch den Jordan an, sondern steht auch mit dem Zweck und Geist der göttlichen Heilstatsachen in vollkommenem Einklange. „Anschaulicher — bemerkt hierüber schon J. J. Hess, Gesch. Josua’s S. 110 — hätte es den Israeliten nicht können dargestelt werden, daß Jehova ihnen die Stadt gebe. Dort mußte der Fluß weichen, um ihnen den Eingang ins Land, hier die Stadtmauer einstürzen, um den Eingang in den ersten befestigten Ort zu öffnen. Zwei so entscheidende Proben des Mitwirkens Jehova’s, sobald nach Mose’s Hinschied, mußten auch dem Sinnlichsten ein Pfand sein, der Gott halte es noch mit ihnen, welcher ihre Väter eben so mächtig und wunderbar über den Meerbusen geführt hatte.“ Daß diese Absicht bei diesem Wunder mit obwaltete, erfahren wir aus dem Schlusse der Erzählung v. 27. Damit ist aber der eigentliche Zweck dieses Wunders oder der Grund, weshalb Gott den Israeliten diese Stadt ohne irgend welchen Kampf von ihrer Seite durch den wunderbaren Einsturz ihrer Mauer preisgab, noch nicht erkant. Diesen haben wir darin zu suchen, daß Jericho einerseits die erste, andrerseits die festeste Stadt Canaans und als solche der Schlüssel zur Eroberung des ganzen Landes war, durch deren Einnahme ihnen das ganze Land geöffnet und gleichsam in ihre Hand gegeben wurde. Die erste und festeste Stand Canaans wolte der Herr seinem Volke ohne alle Anstrengung in die Hand geben als Erstling des Landes zum Zeichen, daß er seiner Verheißung gemäß das Land ihnen schenke zum Eigentum, damit sie die Eroberung desselben nicht als ihr Werk, als die Frucht ihrer Anstrengung ansehen und seinen Besitz nicht als ihr wolerworbenes Eigentum, mit dem sie nach Belieben schalten könten, betrachten möchten, sondern es stets als ein Gnadengut des Herrn gebrauchten, welches Gott ihnen blos zu Lehen gegeben habe und auch wieder entziehen könne, sobald sie durch Abfall von ihm sich seiner Gnade unwürdig machten. Diese göttliche Absicht mußte deutlich in die Augen springen bei einer so festen Stadt wie Jericho, deren Mauern einem in der Wüste aufgewachsenen und in der Kunst, Festungen zu belagern und zu erstürmen, ganz unerfahrenen Volke als uneinnehmbar erscheinen und ohne göttliche Beihilfe für lange Zeit wenigstens auch uneinnehmbar bleiben mußten. — War dies der Grund, weshalb der Herr Jericho den Israeliten durch ein Wunder preisgab, so ist damit doch noch weder der Zusammenhang des Einsturzes der Mauern mit dem Posaunenschall und dem Feldgeschrei des Volkes erkant, noch auch die göttliche Absicht, welche der Anordnung des siebentägigen und am siebenten Tage siebenmaligen Umzuges um die Stadt zu Grunde liegt. Auch diese Anordnungen müssen als Anordnungen der göttlichen Weisheit ihre Bedeutung haben.
Die Bedeutung der Umzüge um die Stadt gipfelt unstreitig in der Bundeslade und dem Posaunenschalle der vor der Lade hergehenden Priester. Die Bundeslade wird in dem Berichte constant Lade des Herrn genant, anzuzeigen daß der Herr, der auf den Cherubim der Lade thronte, inmitten seines Volkes die feindliche Stadt umgab, wie denn v. 8 statt der Lade Jahve’s geradezu Jahve genant ist. Vor der Lade aber schritten 7 Priester einher, Hallposaunen tragend und während des Umzuges blasend. Des Posaunenschalles geschieht zuerst Erwähnung am Sinai, wo der Herr seine Herabkunft auf den Berg dem am Fuße desselben ihm entgegengeführten Volke unter andern furchtbaren Naturphänomenen auch durch fort und fort ertönenden sehr starken Posaunenschall ankündigt, Ex. 19,16. 19. 20,14 (18). Sodann finden wir Posaunenschall im israelitischen Cultus bei der Feier des siebenten Neumondstages (Lev. 23,24) und zur Ankündigung des großen Halljahres (Lev. 25,9) gesetzlich vorgeschrieben. Wie bei der Bundschließung am Sinai der vom Volke vernommene Posaunenton gleichsam der Heroldsruf war, welcher den zum heiligen Gottesvolke erwählten Stämmen Israels die Ankunft des Herrn ihres Gottes zur Vollziehung seines Bundes und zur Errichtung seines Reiches auf Erden ankündigte: so solte im Festkreise der Posaunenhall teils Jahr für Jahr beim Anbruche des Sabbatmonats das Volk des Bundes ins Gedächtnis vor den Herrn bringen, daß er zu ihm komme und die Sabbatruhe seines Reiches schaffe, teils auch immer nach 7 mal 7 Jahren am großen Versöhnungstage den Anbruch des großen Gnaden- und Freijahres ankündigen, welches dem Volke Gottes Erledigung von der Knechtschaft, Rükkehr in sein Eigentum und Erlösung von der sauern Arbeit dieser Erde bringen und einen Vorschmack geben solte von der seligen und herrlichen Freiheit, zu welcher die Kinder Gottes bei der Wiederkunft des Herrn zur Vollendung seines Reiches gelangen werden (vgl. Bd. I, 2 S. 168f.). — Wenn aber der Herr komt, sein Reich auf Erden zu gründen, zu bauen und zu vollenden, so komt er zugleich, um die seinem Reiche entgegenstehende Weltmacht zu stürzen und zu vernichten. Der Offenbarung der göttlichen Gnade und Barmherzigkeit gegen die Kinder Gottes geht stets die Offenbarung der Gerechtigkeit und des Gerichts gegen die Feinde Gottes, die Gottlosen, zur Seite. Wenn daher der Posaunenschall der Gemeinde Israels die gnadenreiche Ankunft des Herrn ihres Gottes zur Vereinigung mit ihr signalisirt, so kündigt er der gottfeindlichen Welt den Anbruch des Gerichts über sie an. — Hieraus wird die Bedeutung des Posaunenschalles bei Jericho klar. Die vor der Bundeslade, dem sichtbaren Throne des unter seinem Volke wohnenden unsichtbaren Gottes, inmitten der Heerscharen Israels hergehenden Priester solten durch das Stoßen in die Posaunen den Israeliten und den Canaanitern die Erscheinung des Herrn der ganzen Erde zum Gericht über Jericho, das feste Bollwerk der canaanitischen Macht und Herrschaft ankündigen, und ihnen durch den auf den Posaunenstoß und das Feldgeschrei der Streiter Gottes erfolgenden Sturz der Mauern dieser Festung den Sturz aller starken Bollwerke der gottfeindlichen Welt durch die Allmacht des Herrn Himmels und der Erde kundtun. — Hiedurch wurde der Fall Jericho’s zum Bilde und Typus des Sturzes aller Weltmacht vor dem Herrn, wenn er komt, sein Volk in Canaan einzuführen und sein Reich auf Erden aufzurichten. Auf Grund dieser Tatsache wird das Blasen der Posaunen in den Schriften der Propheten zum Signale und symbolischen Vorzeichen der Offenbarungen des Herrn in großen Gerichten, durch welche er mit der Vernichtung einer Weltmacht nach der andern sein Reich auf Erden erhält, ausbreitet und der Vollendung entgegenführt, die es erreichen wird, wenn er zur Zeit der lezten Posaune in seiner Herrlichkeit mit einem Feldgeschrei, mit der Stimme des Erzengels und der Posaune Gottes vom Himmel herniederkommen wird, um die Todten aufzuerwecken und die Lebenden zu verwandeln, das Weltgericht zu halten und Teufel, Tod und Hölle in den Feuerpfuhl zu werfen, Himmel und Erde neuzuschaffen und im neuen Jerusalem die Hütte Gottes bei den Menschen für alle Ewigkeit aufzurichten (1 Cor. 15,51ff. 1 Thess. 4,16f. Apok. 20 u. 21).
Nicht minder bedeutsam ist die Anordnung des 7 Tage lang fortzusetzenden und am 7. Tage 7 mal zu wiederholenden Umzugs um Jericho. Die Siebenzahl ist auf Grund der Schöpfung der Welt in 6 Tagen und der Vollendung der Schöpfungswerke durch die Ruhe Gottes am siebenten Tage in der Schrift Symbol göttlichen Werkes und Tuns und der durch Gott beschafften oder zu schaffenden Vollendung (vgl. Kliefoth, theol. Ztschr. v. Dieckh. u. Kl. III S. 13ff.). Durch die Anordnung, daß die Mauern Jericho’s erst nach 7tägigem Umzuge und am 7. Tage erst nach 7maliger Wiederholung des Umzuges unter dem Schall der Hallposaunen und dem Feldgeschrei der Streiter des Volkes Gottes fallen, will Gott die Zerstörung dieser Stadt, des Schlüssels von Canaan, zu einem Vorbilde der schließlichen Vernichtung der dem Reiche Gottes feindlich gegenüberstehenden Weltmacht in der lezten Zeit machen (vgl. Klief. S. 47f.). Hiedurch will er nicht blos seiner Gemeinde kundtun, daß nicht sofort, sondern nur nach anhaltendem und ausdauerndem Kampfe erst am Ende der Weltzeit die ihr feindlich gegenüberstehende Weltmacht erliegen wird, sondern auch den Feinden seines Reiches andeuten, daß ihre Macht, so lange sie auch dem Reiche Gottes gegenüber sich halten möge, doch zulezt in einem Augenblicke vernichtet werden wird.

Keil- Biblischer Commentar über das Alte Testament


Jericho, sehr alte, in der Jordanebene, 6 Std. von Jerusalem, 1½ Std. vom Jordan und dem Toten Meer in einer wohlbewässerten (Hauptquelle es-Sultan) und darum sehr fruchtbaren Oase des Jordantales, 240 m unter dem Meeresniveau gelegene Stadt. Die Umgebung heißt die „Ebene“ oder das „Gefilde“ J., 5 Mo. 34, 3; Jos. 4, 13; 5, 10. Die Gerstenernte geht bei dem tropischen Klima im April, die Weizenernte im Mai vorbei. Sie war einst berühmt durch ihre Palmen (die Palmenstadt, 5 Mo. 34, 3) und köstlichen Balsamstauden; auch werden erwähnt Getreide- und Flachsfelder, Sykomoren (Maulbeerfeigenbäume), Lu. 19, 4, und Rosen, Sir. 24, 18. Von Josua (Kap. 6) erobert und zerstört; später lange ein offener Flecken (s. Hiel, Jos. 6, 26; 1 Kö. 16, 34), nach der babyl. Gefangenschaft näher am Jordan wieder aufgebaut. Herodes d. Gr. erhob sie zu seiner Winterresidenz und schmückte sie mit prächtigen Palästen; er starb auch hier. Zur Zeit Jesu, der auf der letzten Reise nach Jerusalem durchkam (Lu. 18, 35 ff.; 19, 1 ff.), war sie eine blühende und sehr wohlhabende Stadt, später Sitz eines christlichen Bischofs. Die Araber bauten hier Zuckerrohr. Das heutige Jericho, er Riha, wahrscheinlich ½ Std. östlich vom alten gelegen, ist nur ein ärmliches Dorf mit etwa 300 bettelhaften Einwohnern (Abb. 165). Die schönste Oase des gelobten Landes ist verödet. Noch einzelne Rosenanlagen finden sich vor. Über die sog. Jerichorose s. Rose.

Calwer Bibellexikon


Was kann ich daraus lernen? Das nicht mein Zeitplan zählt, sondern der Zeitplan Gottes. Wenn ER sagt, dass etwas geschehen soll, dann geschieht es erst. Man kann seinen Zeitplan weder „herbei beten“ noch „herbei schreiben“! Hab also Geduld – zu SEINER Zeit wird sich das gesamte versprochene Wort erfüllen!

Meine Meinung und meinen Glauben nie überprüfen?

Als ich ein Kind war, redete ich wie ein Kind, dachte wie ein Kind, urteilte wie ein Kind; als ich ein Mann wurde, tat ich weg, was kindisch war.

Elberfelder Bibel 1905 – 1Kor 13,11

Als ich einunmündiges ‹Kind› war, redete ich wie einunmündiges ‹Kind›, war ich gesinntwie einunmündiges ‹Kind›, rechnete ichwie einunmündiges ‹Kind›; als ich aber ein Mann wurde, tat ich das Kindischeweg;
Janzen & Jettel

Als Kind war ich auch in meiner Denke ein Kind, ich beobachtete und bewertete die Welt aus dieser Perspektive. Als ich dann aber erwachsen wurde, wollte ich kein Kind mehr sein.
Volxbibel

ἤμην Ipf. εἰμί. νήπιος unmündig; τὰ τοῦ νηπίου das kindliche (Wesen). ἐ-λάλουν Ipf. λαλέω. ἐ-φρόνουν Ipf. φρονέω denken, urteilen. ἐ-λογιζόμην Ipf. λογίζομαι. γέ-γονα V. 1. κατ-ήργηκα Pf. -αργέω. 1Kor 13,12

Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament

Da wir alle den Entwicklungsschritt vom Kleinkind zum Kind usw. durchmachen, auch in geistiger Hinsicht, muss sich unsere Meinung zwangsläufig ab und zu ändern. Wenn jemand nach Jahren noch immer die im Kindesalter gehegten Glaubensansichten hat, ist scheinbar etwas in seinem Glauben „defekt“.
Folgendes Beispiel hatte ich vor ein paar Wochen bei einer „Präsentation“ benutzt:
7:2 = nicht lösbar
7:2 = 3 Rest 1
7:2 = 3,5
Je nach Alter/ Schulklasse, werden die Ergebnisse erwartet. Wenn eine Religion oder Kirche aber im Niveau der ersten Aufgabe stehen bleibt, oder wieder zurück kehrt – würde ich dringend raten, den Lehrer zu wechseln!

Auch an anderer Stelle beschreibt der Apostel den Zweck der Gaben anhand des Bildes von Wachstum und Reife. So sollen sie die Kirche nach Eph 4,11-16 langsam aus einem kindlichen Stadium in das des reifen Erwachsenenalters führen. Der in 1Kor 13,10 mit „Vollkommene“ übersetzte Begriff teleion ist im Epheserbrief (1Kor 4,13) mit „vollendet“ wiedergegeben und als das Erreichen „des vollen Maßes der Fülle Christi“ definiert. In diesem Zustand werden wir ganz sicher erst bei der Wiederkunft Christi sein.
Von dieser Perspektive ist anscheinend auch im 1. Korintherbrief die Rede. Paulus wendet das Bild auf sich selbst an (vgl. V. 1-3). Die drei beispielhaft angeführten Fähigkeiten des kindlichen Redens und Denkens und der kindlichen Einsicht sind wahrscheinlich als Parallelen zu den dreiGaben in Vers 8 gemeint. Mit dem Erwachsenwerden werden diese Gaben überflüssig. Das Verb „wurde“ (gegona, eine Perfektform; vgl. Röm 13,8; 1Kor 14,23) ist selbst Verständlich im Rahmen dieses Bildes zu sehen. Keineswegs ist damit gemeint, daß Paulus selbst oder die Kirche als ganze bereits an diesem Punkt angelangt sind (vgl. Phil 3,12), es wird aber auch nicht die allmähliche Veraltung bestimmter Gaben in der fortschreitenden Entwicklung der Kirche ausgeschlossen.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Der Apostel will mit diesem Bild unser Leben jetzt als Kinder Gottes nicht abwerten. Welch einen Vorzug und Reichtum haben wir als Kinder Gottes! Wir dürfen reden »wie ein Kind«, nämlich »Abba, lieber Vater« sagen (vgl. Röm 8,15; Gal 4,6) und darin das ganze Umsorgt – und Gehaltensein erleben. Paulus redet daher in Vers 11 nicht von unserer Gotteskindschaft, sondern von unserem natürlichen, menschlichen Wachstum vom Kind zum Manne. Ein Kind ist »klug«, erkennt und weiß manches, es hat »kindliche Anschläge« (wörtlich: es »plant wie ein Kind«) – und doch ist das Denken und Planen eines erwachsenen Mannes etwas ganz anderes. Das Kindliche ist beim Mann alles vergangen, es entfällt zu Gunsten eines anderen, reiferen Wünschens, Denkens und Redens. Paulus entwertet damit das Auffassungs – und Denkvermögen des Kindes nicht – es hat zu seiner Zeit seine notwendige Aufgabe -, aber er sieht es lediglich als Vorstufe zu einem erweiterten, umfassenderen Auffassungs – und Denkvermögen. So ist es auch mit der von Gott geschenkten Erkenntnis im Glauben. So wertvoll und hilfreich diese Erkenntnis ist – sie ist nicht in sich fertig, vollendet, sondern wird einst erweitert und vervollkommnet werden durch Gott. Ist sie jetzt schon Gottes Gabe an seine Gemeinde, so wird sie von ihm gewandelt, umfassend werden, wenn wir am Ziel sind. »Da ich aber ein Mann ward«: wir gehen als Kinder Gottes der Vollendung entgegen, sind berufen zum Mit -Herrschen und Mit -Richten (Offb 1,6; 5,10; Mt 19,28; Lk 22,30; 1Kor 6,2). Die Kindesart wird dann abgetan sein; wir werden die Königsart, die Christusart haben. Das ist nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ anders.

Edition C

Zoff dich nicht mit Leuten, die dir eigentlich gar nichts getan haben.

Hadere nicht mit einem Menschen ohne Ursache, wenn er dir nichts Böses angetan hat.

Elberfelder Bibel 1905 – Spr 3,30

Fange mit keinem MenschenStreit ohne Ursache an, wenn er dir nichts Böseszugefügt hat. 
Menge

Zoff dich nicht mit Leuten, die dir eigentlich gar nichts getan haben. Zeige auch niemals einfach so jemanden an.
Volxbibel

Betreibe nichtleichtsinnig Feindschaft gegen einen Menschen, damit er nicht gegen dich Böses tue.
Septuaginta

Sie dürfen nicht ohne Grund streiten. Manchmal ist ein Streit jedoch gerechtfertigt und unvermeidlich; siehe Sprüche 25: 9.

Die jüdische Studienbibel

Wir handeln weise, wenn wir der Versuchung widerstehen, andern Schaden zuzufügen. Das sollte zwar unter gläubigen Menschen selbstverständlich sein, doch wir erfahren leider auch das Gegenteil. Es ist meist falsch verstandene Gerechtigkeit, wenn manche unnötig auf ihr Recht pochen (V. 30).

ERF-Kurs Die Sprüche

Spannend, momentan unter den Bedingungen von „Seuchenschutzgesetz“ gegen Covid-19 die Menschen in der „näheren Umgebung“ zu beobachten. Da gibt es so viele, die sich mit den Umständen abfinden, und dann die wenigen, die ständig am nörgeln sind, die sich einfach „von niemand etwas sagen lassen wollen“ – die am liebsten mit der Regierung vor Gericht ziehen würden. Aber der obrige Vers zeigt uns, dass wir viel ruhiger sein sollten!
Ich hatte mich immer gefragt, warum aus den guten Anfängen der Gemeinde im 1.Jahrhundert so schnell eine katholische Kirche entstehen konnte – und ich konnte zusehen, wie aus den schönen Hauskreisen ganz schnell ein Saal und dann ganz schnell eine Kirche mit dem anhimmeln von einzelnen „Gottgegebenen“ geworden ist!
Dann hatte ich mich immer gefragt, warum man bei den verschiedenen Seuchen der letzten 2000 Jahre so oft auf die falschen einschlug, anstatt auf die Krankheit – und wenn ich die jetztige Situation sehe, dann merke ich, dass die Menschen sich NICHT geändert haben! Nicht der Virus ist schuld – nein! – es sind immer die anderen, gegen die man hetzt, die man nicht leiden kann! Einfach traurig, dass die Dummheit der Menschen trotz der Nutzung von Bibliotheken in digitaler Form so sehr zugenommen haben scheint! Anstatt gemeinsam gegen Krankheiten anzukämpfen, und oder sich auf Gott zu konzentrieren, sieht man wieder einmal im Nachbarn seinen Feind! Wie traurig!
Mache DU es bitte anders! Bitte lese täglich in Gottes Wort – damit der Fieden Gottes DEIN Leben verändern kann!