Schlagwort: Gedächtnismahl

Denn sooft ihr dieses Brot esst und diesen Becher trinkt, verkündet ihr immer wieder den Tod des Herrn, bis er kommt.

Denn so oft ihr dieses Brot esset und den Kelch trinket, verkündiget ihr den Tod des Herrn, bis er kommt.
Elberfelder 1871 – 1.Korinther 11,26

Jedes Mal also, wenn ihr dieses Brot esst und von diesem Becher trinkt, verkündet ihr damit die Rettung, die durch den Tod des Herrn geschehen ist, bis er wiederkommt.
Gute Nachricht Bibel 2018 – 1.Korinther 11:26

Seid euch also darüber im Klaren: Jedes Mal, wenn ihr von dem Brot esst und aus dem Becher trinkt, verkündet ihr den Tod des Herrn – bis der Herr wiederkommt.
Neue Genfer Übersetzung 2013 – 1.Korinther 11,26

Wie ist das in deiner Gemeinde? Dürfen die „normalen Gottesdienstbesucher“ nur von dem Brot essen – aber der Wein wird nur für den Klerus reserviert? Oder „nur eine kleine Herde“ darf von Brot und Wein nehmen, die allermeinsten werden aber zu Beobachtern degradiert? Wie kann man diese „Vorgaben“ mit dem obrigen Vers in Einklang bringen? Fordert Paulus nicht die Korinther dazu auf, BEIDES zu sich zu nehmen – und zwar nicht, um damit in eine „besondere Klasse“ aufgenommen zu werden – sondern den Blick auf Jesus zu richten! Wenn aber der Wein nur für den Klerus ist – dann schauen wir auf diesen Klerus, anstatt auf das Opfer Christi! Wenn aber die meisten „nur Beobachter“ sein dürfen – dann schauen wir auf „die kleine Herde“ anstatt auf Jesus und sein Werk!


ZIELE DES ABENDMAHLS
… Es ist möglich, vier Zwecke aus den Passagen abzuleiten, die sich mit dieser Verordnung befassen. Erstens, in Lukas 22,19, ist es ein Gedächtnis und eine Erinnerung an das Leben und den Tod Jesu. Der zweite Zweck, in 1. Korinther 11,26, ist, dass es die grundlegenden Tatsachen des Evangeliums verkündet, indem es den Tod des Herrn verkündigt.
Der dritte Zweck, ebenfalls in 1. Korinther 11,26, ist, dass es die Vorfreude auf die Wiederkunft des Messias beflügelt, denn wir sollen diesen Dienst verrichten, bis er wiederkommt.
Und viertens, in 1. Korinther 10,17, hat es den Zweck, uns an unser Einssein mit allen anderen Gläubigen zu erinnern.

Arnold Fruchtenbaum – Das Abendmahl

Im Herrenmahl »verkündigt« die Gemeinde »des Herrn Tod«. »Verkündigen« meint mehr als reden; es hat die Bedeutung von »proklamieren, ausrufen, öffentlich bekanntmachen«. Im Herrenmahl proklamiert die Gemeinde Jesu das zentrale Heilsgeschehen: »des Herrn Tod«. Der, der der »Kyrios« ist, der Herr aller Herren, hat den Tod erlitten. Das Herrenmahl ruft das »Wort vom Kreuz« aus; in dieser Zusammenstellung »Herr« und »Tod« ist damit auch die »Torheit des Wortes vom Kreuz« (vgl. 1 Kor 1,18) festgehalten. Die Gemeinde dieses Herrn bekennt seinen Tod als »für uns« geschehen, als das Heilsgeschehen, als den Weg Gottes in die Selbsthingabe, der unsere Rettung geworden ist. Wie kann unter diesem überwältigenden Zeugnis der Selbsthingabe aus Liebe die Selbstsucht – wie in Korinth – regieren?! Die ganze Unmöglichkeit solchen Verhaltens wird jetzt klar. »Bis daß er kommt«: das Heilshandeln Gottes für die Zeit der Gnade bis zur Wiederkunft Jesu Christi ist festgemacht am Kreuz Jesu Christi. Für diese noch vor uns liegende Weltzeit ist Gott im Sohn zu greifen und zu ergreifen, als der nämlich, der sich hingibt, der unsere Strafe auf sich nimmt und so uns Frieden schafft, uns versöhnt mit Gott. Und so sollen und dürfen auch seine Kinder in seiner Gemeinde leben: in hingebender, den andern an- und aufnehmender Liebe. Was die Korinther proklamieren, wenn sie Herrenmahl feiern, dem widersprechen sie mit ihrem Tun beim Herrenmahl geradewegs. Das Wort zeugt gegen sie.

Edition C Bibelkommentar

An dieser Stelle entsteht die Frage, ob das Verb katangẹllete (Präsens von katangẹllō „verkünden“) als Indikativ („ihr verkündigt“, nämlich durch die Feier des Mahles) oder als Imperativ („ihr sollt verkünden“, nämlich als Begleitumstand zur Feier) zu verstehen ist. Die Einführung mit „denn sooft“ zeigt, dass diese Äußerung eine Begründung der vorangehenden Ausführungen darstellt, und infolgedessen ist das Verb nicht als Imperativ, sondern als Indikativ zu verstehen. Also ist der Vers folgendermaßen zu übersetzen: „Denn sooft ihr … verkündigt ihr den Tod des Herrn …“, nämlich durch die Feier des Mahles, d.h. die Feier stellt eine Art der Verkündigung des Todes Jesu Christi dar.

„… bis dass er kommt.“ Jesus hatte seinen Jüngern gesagt, dass er nicht mehr vom „Gewächs des Weinstocks“ trinken würde, bis das Reich Gottes kommen und er es mit ihnen im Reich Gottes trinken würde (Mt 26,29; Mk 14,25; Lk 22,18; interessant ist, dass der Ausdruck „bis dass er/es kommt“ neben unserem Vers in diesem Zusammenhang nur in Lk 22,18 erscheint). Die Feier des Abendmahls ist also nicht nur eine Erinnerung an den Erlösungstod Jesu, sondern gleichzeitig ein Hinweis auf die Wiederkunft Jesu, wo das Mahl in der persönlichen Gegenwart Jesu gefeiert werden wird, ebenso wie das Passahfest nicht nur an den Auszug aus Ägypten erinnerte, sondern gleichzeitig auf das kommende Passahlamm Jesus Christus hinwies (vgl. z.B. Jes 53,4ff.).

Thiessen – Der 1. Korintherbrief: Eine Auslegung für die Gemeinde

Eine einfache Lektüre der synoptischen Evangelien deutet darauf hin, dass das letzte Abendmahl im Abendmahlssaal in Jerusalem ein traditionelles jüdisches Passahmahl zum Gedenken an den Exodus war (siehe Matthäus 26,17-30; Markus 14,12-26; Lukas 22,7-23). Jesus ging jedoch über das allgemein verbreitete jüdische Verständnis dieser Feier hinaus. Er wies seine Jünger darauf hin, wie dieses Mahl sein bevorstehendes Leiden und seinen Tod darstellte. Es ist von mehr als nur beiläufigem Interesse, dass sowohl das Judentum als auch das Christentum heute als zwei getrennte Religionsgemeinschaften existieren, die sich beide um den Auftrag drehen, sich immer wieder an das Thema der Erlösung zu erinnern. Beim ersten Passahfest sagte der Herr zu Israel: „Dies ist ein Tag, dessen ihr gedenken sollt; von Geschlecht zu Geschlecht sollt ihr ihn feiern als ein Fest des HERRN – EINE ewige Ordnung“ (Exod 12,14; vgl. V. 17). Beim letzten Abendmahl sagte Jesus: „Tut dies zu meinem Gedächtnis“ (Lk 22,19). Was die Feier des Abendmahls anbelangt, so sagte Paulus: „Wenn ihr dieses Brot esst und diesen Kelch trinkt, verkündet ihr den Tod des Herrn, bis er kommt“ (1 Kor 11,26).

Für die christliche Gemeinschaft ist das Abendmahl – auch Eucharistie oder Heiliges Abendmahl genannt – eine der zentralen Institutionen des Neuen Testaments, die den Einfluss des hebräischen Denkens auf die Kirche verdeutlicht. Das Abendmahl wurde von Jesus im Beisein seiner jüdischen Jünger in Verbindung mit dem Passahmahl eingeführt, das symbolisch die Befreiung Israels aus der ägyptischen Sklaverei darstellte. Ohne eine sorgfältige exegetische, theologische und historische Untersuchung dieses Ereignisses würde der reiche hebräische Hintergrund des christlichen Erlösungskonzepts verloren gehen.

Marvin R. Wilson – Unser Vater Abraham – Jüdische Wurzeln des christlichen Glaubens

Pessach heute

Nur die Samariter, eine kleine Gemeinschaft von mehreren Hundert Menschen in der Nähe von Sichem (dem heutigen Nablus), feiern noch jährlich das Blutopfer des Passahlamms. Unveränderlich nur dem Gesetz des Mose verpflichtet (d. h. keinem anderen Teil der Heiligen Schrift) und unter der Leitung eines Hohepriesters versammelt sich die gesamte samaritanische Gemeinschaft an den Hängen des „auserwählten Ortes“ (vgl. Dtn 16,2.6-7), der in ihrer Tradition der Berg Gerizim ist, wo sie während des gesamten Festes lebt.

Seit der Zerstörung des Berges Zion und des Tempels durch Rom gibt es für die jüdische Gemeinschaft jedoch keine Opfer mehr. Diese Zerstörung bedeutete jedoch nicht das Ende des jüdischen religiösen Lebens. Die Rabbiner begannen zu lehren, dass jeder Mensch sich selbst als Tempel betrachten sollte; das Gebet, das Opfer der Lippen, sollte anstelle des Tieropfers dargebracht werden. Tephillah („Gebet“), tzedaqah („Rechtschaffenheit“ im Sinne von Nächstenliebe) und teshubah („Reue“) wurden zu den neuen Mitteln, mit denen Sühne gesucht wurde.

Der Hausseder
Als das Passahfest aufhörte, ein Opferritual zu sein, das im Tempel stattfand, kehrte es in die Häuser zurück. Gott, der Israel aus der Sklaverei in die Freiheit geführt hatte, sollte durch das Lob und die Feier jeder Familie als Erlöser in Erinnerung gerufen werden. Beim heutigen zeremoniellen Pessach-Mahl (Seder genannt) werden ein Schafsknochen und ein gebratenes Ei auf den Seder-Teller gelegt, um an die Tage des Tempels zu erinnern. Diese symbolisieren das gebratene Osteropfer und das Festopfer, das gebracht wurde, als der Tempel noch stand.

Beim modernen Pessach-Seder wird ein schriftlicher Erläuterungstext, die Haggada, verwendet. In vielen jüdischen Gemeinden ist es Tradition, am ersten Abend des Pessachfestes einen Familienseder zu Hause und am nächsten Abend einen Gemeinschaftsseder in der Synagoge abzuhalten. Auf den Seder-Tisch wird der „Becher des Elias“ gestellt, ein Kelch mit Wein, der eingeschenkt, aber nicht getrunken wird. Nach der biblischen Überlieferung wird Elia, der in einem feurigen Wagen in den Himmel auffuhr (2. Könige 2,11-12), als Herold und Bote des kommenden Messias zurückkehren (Mal 4,5). So wird im jüdischen Glauben die messianische Hoffnung während des Pessachfestes stärker entfacht als zu jeder anderen Jahreszeit, denn es ist die „Zeit der Erlösung“. Nach dem Midrasch Rabba (der wichtigsten Sammlung haggadischer Midraschim [d. h. homiletischer Kommentare, die zur Inspiration und Ermahnung geschrieben wurden] zum Pentateuch) ist Nisan in Israels Geschichte der Monat der Erlösung: „Als er [Gott] Jakob und seine Söhne erwählte, setzte er für sie einen Neumond [d.h. Monat] der Erlösung fest, in dem Israel aus Ägypten erlöst wurde und in dem sie dazu bestimmt sind, wieder erlöst zu werden“ (Exodus Rabba 15,11; Kursivschrift von mir). Daher wurde der „Kelch des Elias“ in den jüdischen Häusern erwartungsvoll und treu gefüllt, um den Propheten zu begrüßen, wenn er in der Pessach-Nacht zu Besuch kam.
Es entstand der Brauch, den Propheten zu begrüßen, indem man zu einem bestimmten Zeitpunkt des Seder zur Tür geht und sie öffnet. Diese Handlung hat jedoch mehr als eine Interpretation erfahren. Einige sind der Meinung, dass die offene Tür ihren Ursprung im Mittelalter hat, als behauptet wurde, dass Juden christliche Kinder abschlachteten, um Blut für das Backen von Mazzot (ungesäuertem Brot) zu gewinnen, eine Behauptung, die als „Blutverleumdung“ bekannt wurde. Eine offene Tür beim Seder sollte den Verdacht der Nichtjuden auf der Straße zerstreuen, dass drinnen geheime rituelle Folterungen stattfanden. Die Gewohnheit, die Tür zu öffnen, könnte jedoch aus einer früheren Zeit stammen, als das Familienoberhaupt auf die Straße trat, um die Armen und Hungrigen zum Festmahl einzuladen.

Marvin R. Wilson – Unser Vater Abraham – Jüdische Wurzeln des christlichen Glaubens

Hoffnung auf zukünftige Erlösung

Das moderne Judentum betrachtet das Pessachfest als ein Fest der Freiheit und begnügt sich nicht damit, sich auf die Befreiung in der Vergangenheit zu konzentrieren. Bei vielen modernen Sedern wird ein fünfter Becher Wein gereicht, um an die versklavten Juden in der Sowjetunion und andere unterdrückte Menschen in anderen Teilen der Welt zu erinnern. Der Seder weist über die Gegenwart hinaus in die Zukunft, wenn das Lied „Addir Hu“ („Er [Gott] ist mächtig“) gesungen wird. „Addir Hu“ schließt mit einem Aufruf zum Wiederaufbau des Tempels: „Schnell, schnell, in unseren Tagen, bald, o Gott, baue wieder auf, o Gott baue wieder auf, baue deinen Tempel bald wieder auf.“

Wie der jüdische Seder auf einen zukünftigen Tag hinweist, an dem Gottes Erlösungswerk vollendet sein wird, so ist für den Christen die Wiederholung des Abendmahls eine ständige Erinnerung an den kommenden Tag, der den Höhepunkt der Erlösung darstellen wird (1 Kor 11,26). Schließlich endet jeder Seder mit einem Hauch von Hoffnung; das Ritual endet mit dem nostalgischen und denkwürdigen Gebet: „Leshanah ha-ba’ah birushalayim! “ – „Nächstes Jahr in Jerusalem!“ So bleibt Jerusalem für Juden und Christen gleichermaßen die Schlüsselstadt, wenn die Geschichte der Erlösung erzählt wird. Jeder Jude blickt am Pessachfest in Erwartung des letzten Tages der Erlösung nach Jerusalem, und jeder Christ blickt auf diese Stadt zurück, um sich auf den Tod, die Auferstehung und die Himmelfahrt Jesu in Erwartung seiner zukünftigen Wiederkehr zu konzentrieren.

Marvin R. Wilson – Unser Vater Abraham – Jüdische Wurzeln des christlichen Glaubens

ein neuer Bund für wen?

Und er nahm den Kelch, dankte und gab ihnen denselben; und sie tranken alle daraus. Und er sprach zu ihnen: Dieses ist mein Blut, das des neuen Bundes, welches für viele vergossen wird.
Elberfelder 1871 – Mk 14,23–24

Danach nahm er noch ein Glas mit Wein drin. Er betete dadrüber und reichte das Teil dann auch an seine Freunde weiter. Einer nach dem anderen trank dann daraus. Und Jesus sagte dazu dann: „Das ist jetzt wie mein Blut. Damit besiegeln wir einen neuen Vertrag zwischen den Menschen und Gott. Dieses Blut muss fließen, damit der ganze Mist vergeben wird, den alle Menschen machen.
VolxBibel – Markus 14:23–24

Dann nahm er den Becher.
Er sprach das Dankgebet,
gab ihn seinen Jüngern
und sie tranken alle daraus.
Und Jesus sagte zu ihnen:
»Das ist mein Blut.
Es steht für den Bund,
den Gott mit den Menschen schließt.
Mein Blut wird für die vielen vergossen werden.
BasisBibel – Markus 14:23–24

Mk 14,23 λαβών wie V. 22. ποτήριον Becher, Kelch; v. den während des jüd. Passamahls herumgereichten vier Bechern handelt es sich hier wohl um den dritten, den zum Hauptmahl gehörenden „Segensbecher“ (GBL 1, S. 4; DJG, S. 448). εὐ-χαριστήσας Aor. Ptz. -χαριστέω danken, danksagen; dankbar sein, hier das Dankgebet sprechen, Gott danken (vgl. B 2); temp. (A291,1 Anm. 1). ἔ-δωκεν erg. τοῦτο/αὐτό (A79). ἔ-πιον Aor. πίνω. Mk 14,24 δια-θήκη Testament; im NT meist: Heilsverfügung, -setzung, Bund; τὸ αἷμά μου τῆς διαθήκης τὸ ἐκχυννόμενον ὑπὲρ πολλῶν mein Blut des Bundes (Anspielung auf Ex 24,8), das für viele (Anspielung auf Jes 53,12) vergossen wird, d. h. durch meinen gewaltsamen Tod („mein Blut“), meine stellvertretende Lebenshingabe, die Sühne wirkt, richtet Gott seine neue Heilsordnung auf. ἐκ-χυννόμενον Ptz. Pass. -χέω/χύννω ausgießen; (Blut) vergießen;

Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament

Und wieder einmal kopiere ich hier aus der Joseph-Smith-Übersetzung, deren Autor ja behauptet, in einer Vision zu Änderungen an der King-James-Bibel aufgefordert worden zu sein:

Und er nahm den Kelch, und nachdem er Dank dargebracht hatte, gab er ihnen den; und sie tranken alle daraus. Und er sprach zu ihnen: Dies ist zum Gedächtnis meines Blutes, das für viele vergossen wird, und des neuen Bundes, den ich euch gebe; denn von mir sollt ihr aller Welt Zeugnis geben.

Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage – Auszüge aus der Joseph Smith Übersetzung

Bundesschlüsse wurden mit dem Blut von Opfertieren besiegelt; so hatte Gott sein Volk durch das Blut des Passahlammes aus Ägypten befreit. Die Wendung »für viele« ist wahrscheinlich eine Anspielung auf Jes 53 (s. die Ausführungen zu Mk 10,45 ). Der Becher im Passahmahl war zwar ein Symbol, aber keinesfalls ein Symbol für Blut, da die Vorstellung des Trinkens von Blut – vor allem von Menschenblut – nach jüdischem Gesetz und jüdischem Empfinden ein Gräuel war.

Craig Keener – Kommentar zum Umfeld des Neuen Testaments

Dann erklärte Jesus den Jüngern die Bedeutung des Kelchs: Das (der Wein) ist (stellt dar) mein Blut (d. h. die feierliche Einführung) des Bundes, das (das Blut) für (hyper; „wegen, statt“) viele vergossen wird – ein Hinweis auf seinen stellvertretenden Opfertod für die Menschheit (vgl. Mk 10,45). Ebenso wie das Opferblut den alten (mosaischen) Bund am Sinai besiegelte (vgl. 2Mo 24,6-8), so beschloß Jesu auf Golgatha vergossenes Blut den Neuen Bund (Jer 31,31-34). Er verheißt Vergebung der Sünden und Gemeinschaft mit Gott durch den Heiligen Geist, der in allen Menschen wohnt, die durch den Glauben an Jesus zu Gott kommen.
Der Begriff diathEkE (Bund) bezeichnet kein Übereinkommen zwischen zwei gleichen Partnern (das hieße synthEkE), sondern ein Arrangement, das von einer Partei, in diesem Falle von Gott, getroffen wurde. Die andere Partei – die Menschen – hat keinen Einfluß darauf; sie kann nur akzeptieren oder ablehnen. Der neue Bund ist Gottes neue Ordnung im Umgang mit den Menschen, deren Grundlage der Tod Christi ist (vgl. Hebräer 8,6-13). Die geistlichen Segnungen, die Israel in den letzten Tagen von Gott erwartete, sind nun durch Christi Tod allen Glaubenden zugänglich. Die konkreten Wohltaten, die Israel verheißen wurden, haben sich dagegen bis jetzt noch nicht erfüllt. Sie werden erst dann Wirklichkeit werden, wenn Christus zurückkehrt und sein tausendjähriges Reich errichtet, in dem Israel sein Land zurückerhalten wird.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Das AT erschließt auch hier das Verständnis. Denn wir lesen in 2 Mo 24,8

»Da nahm Mose das Blut und besprengte das Volk damit und sprach: Seht, das ist das Blut des Bundes, den der Herr mit euch geschlossen hat aufgrund aller dieser Worte.« Wie der Mose des Alten Bundes wollte Jesus als der zweite Mose, der Mose des Neuen Bundes, den »Bund« mit »Blut« begründen. Aber er nahm dafür nicht das »Blut« von Tieren, sondern sein eigenes (Hebr 9,18ff.). Mit diesem eigenen »Blut« will er geistlich alle »besprengen«, die zu ihm kommen (vgl. Hebr 12,24).

Diese im Glauben zu Jesus Kommenden sind die »vielen«, »für« die sein Blut »vergossen« wird. Hier ist jedes Wort wichtig: »für« bedeutet »zugunsten«; »viele« bedeutet eine unbestimmbar große Zahl, ist aber nicht gleichbedeutend mit »alle« (vgl. Mk 10,45); »vergossen« hat Jesus sein Blut bei der Geißelung und Kreuzigung (Joh 19,1ff.; Joh 19,18ff.; Joh 19,34). Wieder also erklärt Jesus, dass er sich selbst als sühnendes Opfer für alle diejenigen hingibt, die durch ihn erlöst sein wollen (vgl. Joh 6,51ff.). Sowohl der neue »Bund« als auch der stellvertretende Sühnetod Jesu sind im AT geweissagt (vgl. Jes 53,10ff.; Jer 31,31ff.; Hes 37,26; Sach 9,11; 12,10).

Von diesen Deuteworten beim Abendmahl führt eine beeindruckende Linie hinüber zu der Botschaft der Apostel (vgl. Röm 3,24ff.; 1 Kor 1,30; 2 Kor 5,19ff.; Gal 1,4; Eph 1,7; Kol 1,20; 1 Petrus 1,18ff.; 1 Petrus 2,24; 1 Joh 1,7; Hebr 8-9; 12,18ff.)Der Abendmahlsbericht schließt bei Markus (übrigens auch bei Matthäus) einem endzeitlichen Ausblick. Mit dem feierlichen »Amen« eingeleitet, sagt Jesus zu seinen Jüngern: »Ich werde nicht mehr trinken vom Gewächs des Weinstocks bis zu dem Tag, an dem ich von neuem davon trinke im Reich Gottes« (Mk 14, 25). Vermutlich hat sich dieses Wort an den vierten Becher Wein angeschlossen, den Jesus nach der jüdischen Passaliturgie trank (vgl. im obigen Schema [n]). Es war also auf Erden wirklich das letzte Mal, dass er »vom Gewächs des Weinstocks«- also vom Wein – trank (vgl. Mt 27,34). Sein baldiger Tod steht ja fest. Aber in Hoffnung und Vertrauen schaut er hinaus auf den »Tag, an dem« er »von neuem« Wein trinken wird »im Reich Gottes«. Dieser Tag kommt so gewiss wie sein Todestag. Er selbst wird Glauben halten und »im Reich Gottes« dabei sein.

Edition C

Noch während der Becher kreiste, ertönte wieder ein Deutewort: Und er sagte ihnen: Dieses da ist mein Blut, (nämlich das) des Bundes, das vergossen wird für viele. Das »ist« behauptet nicht, daß der Rotwein nun geheimnisvoll, aber wesenhaft Blut Christi sei (vgl. zu V. 22). Sonst hätten die Jünger bei diesem Wort den Becher erschrocken abgesetzt. Bluttrinken galt Juden als unaussprechlich schauderhaft.
Die Verknüpfung des kreisenden Bechers mit dem Blut Jesu sagte das gleiche Opfer an wie die Verknüpfung des verteilten Brotes mit dem Leib Jesu. Aber diesmal blieb es nicht bei der einfachen Ansage, sondern es folgt ein Zusatz, in dessen Mittelpunkt »Bund« steht. Ein Bund Gottes mit Menschen ist in jedem Fall Gnadenbund, denn wir Menschen haben mit Gott nur Gemeinschaft, wenn er sie will. Er will sie, auf seine Kosten und zu seinen Lasten. Gott seinen Willen zu lassen, sich völlig bei Gottes Zusage zu beruhigen – das nennt die Bibel »glauben«. So glaubte Abraham Gott und war Gott recht (1Mo 15,6; Röm 4,3; Gal 3,6; Jak 2,23). Israel glaubte Gott immer wieder nicht, endgültig nicht vor seinem Messias. Es wollte in sich selbst etwas sein und bleiben, etwas haben und können (Röm 10,3). Es kündigte diesen Bund. Darauf antwortete Gott nicht mit Gegenkündigung, sondern mit der Verheißung des »neuen Bundes« in Jer 31,33–34. Das Adjektiv »neu« bedeutet hier nicht, daß das alte noch einmal neu beginnen sollte, sondern daß Gott sich zu einer unvergleichlich andersartigen, schöpferischen Initiative entschloß, die zu einem Umbau Israels führen sollte bis ins Herz hinein. In der Jeremia-Verheißung überstürzt sich geradezu ein eifriger Gott: Ich will, ich will, ich will! Diese im AT einsame Stelle vom »neuen Bund« wurde von Jesus im Blick auf seinen bevorstehenden Tod ergriffen und millionenfach vervielfältigt, indem sie mit den Einsetzungsworten in allen Sprachen in alle Welt ging. Der volle Ausdruck »neuer Bund« findet sich 1Kor 11,25. Opfertod und Auferstehung Jesu ist diese ureigene, eifrige Einmischung Gottes zugunsten seines verlorenen Volkes. Sie wird, wie sogleich gesagt werden wird, Heilungszentrum auch der Völkerwelt und der gestörten Schöpfung (Offb 21,1–22,5).
Die Rede vom vergossenen Blut geht hier natürlich nicht auf einen Mord, ohne jede sakrale Opferbedeutung. Der wörtliche Anklang an 2Mo 24,8, wo Mose im gottesdienstlichen Rahmen durch eine Blutzeremonie den Sinai-Bund in Kraft setzte, zeigt deutlich den Sinn. Jesu Tod wird Sühne sein, und zwar eine universale Sühne, die die Zahl der Betroffenen geheimnisvoll ausweitet: für viele. Dieser Ausdruck aus Jes 53 – und ohne dieses große Kapitel sind die Abendmahlsworte nicht zu erklären – wurde zu 10,45 ausführlich behandelt. Der universale Zuschnitt der Gottesknechtslieder (Jes 42,1.4.6; 45,6.22f; 49,6f.26; 51,4.5; 52,10) bestärkt, an die Letzten, Fernsten, Übersehenen und bisher nicht Erwählten zu denken (anders Pesch II, S. 360). »Gott versöhnte in Christus die Welt mit sich selbst« (2Kor 5,19). Karfreitag öffnete allen die Tür zu Gottes Fest. Dementsprechend wird auch Jes 53 vom Staunen der Geretteten durchzogen. Sie wissen sich im Bereich eines äußersten Wunders.
Rückblickend vergleichen wir die beiden Deuteworte. Verdoppeln sie nur den gleichen Gedanken, haben wir eine Doppelgleichnishandlung vor uns, oder tragen sie unterschiedliche Akzente? Es fällt z.B. auf, daß der Wein im Unterschied zum Brot nicht selber benannt wird und statt dessen immer vom Kelch die Rede ist. Aber darin mag sich einfach widerspiegeln, daß Brot ohne Behälter gereicht wurde, was beim Wein nicht möglich war. So darf man aus dem Trinken des Bechers statt Trinken des Weines nichts herauslesen (vgl. auch 10,38f). Etwas anderes verdient jedoch Beachtung. Beim erhobenen Becher öffnet sich vor der lauschenden Versammlung der Mund zu feierlicher Rede. Ein Beispiel bietet gerade der Toda-Psalm 116 in seinen Versen 13 und 14: »Ich will den Becher der Heilstaten erheben, ich will den Namen Jahwes ausrufen … vor all seinem ganzen Volk …« Bezeichnenderweise ist auch das Becherwort Jesu angereichert durch Verkündigungsinhalte. Deswegen ist es nicht wichtiger als das Brotwort, und dieses ist nicht weniger auf das Opfer Jesu bezogen als das Becherwort, sondern das zweite Wort dient eben der erläuternden Rede beim Mahl. Das Brotwort liefert die grundlegende Deutung, das Becherwort ist darauf aufbauend dem Verkündigungsgeschehen zugeordnet. Das Brotwort gibt Tiefe, das Becherwort Weite.

Wuppertaler Studienbibel

Die Formulierung „Dies tut zu meinem Gedächtnis“ ist der Schlüssel. Wenn Gläubige an Jeschua das Brot und den Kelch teilen, sollen sie sich an den Tod und die Auferstehung des Messias erinnern und auf seine glorreiche Wiederkunft in der Zukunft schauen. Es ist keine Transsubstantiation, wie sie im Katholizismus gelehrt wird. Die Elemente verwandeln sich nicht in den tatsächlichen Leib und das Blut des Messias. Es ist auch nicht die Konsubstantiation, wie sie im Luthertum gelehrt wird. Die Elemente enthalten nicht den eigentlichen Leib und das Blut des Messias:

Das Essen und Trinken von Jesu Körper und Blut könnte eine Art von Kannibalismus suggerieren und Christen wurden gelegentlich dessen beschuldigt. Für ein jüdisches Ohr des ersten Jahrhunderts deuten Essen und Trinken in einem zeremoniellen Kontext jedoch auf eine Opferung im Tempel und das anschließende Mahl hin, bei dem die Anbeter einen Teil des Opfers im Haus Gottes aßen. Hier spricht Jesus kurz vor dem Passahfest im Frühjahr, und seine Worte verbinden Opfer, Brot und Leben mit Gott und dem, den Gott gesandt hat, mit sich selbst. All diese Themen finden sich im Exodus in der Geschichte des ersten Passahs und im Passah-Ritual der Zeit Jesu. Johannes konstruiert einfach einen Diskurs, der all diese Themen und Konnotationen einfängt, um die Botschaft Jesu über seine Beziehung zum Vater, sein Werk auf der Erde und die Antwort, die wir geben sollten, zu vermitteln.

Die Zeremonie ist einfach eine Gedenkfeier, ganz im Sinne des jüdischen Pessach-Motivs. Jeder Teil des Passahfestes soll die Teilnehmer an etwas erinnern. Dieses Erinnerungsmotiv wird den Elementen des Abendmahls zugeschrieben, und diejenigen, die an dem Brot und dem Kelch teilnehmen, sollen es im Gedenken an Ihn tun. Das ist die Bedeutung des Abendmahls in seinem jüdischen Bezugsrahmen, und es soll getan werden, bis Er wiederkommt.

Jeschua sagte auch, sooft ihr dieses Brot esst und den Kelch trinkt (1. Korinther 11,26), was die Frage aufwirft: Wie oft ist „oft“? Das Passahfest wurde einmal im Jahr gefeiert, was besagt, dass jede Gemeinde mindestens einmal im Jahr das Abendmahl feiern sollte. Darüber hinaus ist die Häufigkeit eine Frage der Vorliebe. Einige Gemeinden feiern das Abendmahl wöchentlich, andere monatlich und wieder andere feiern es regelmäßig, drei- oder viermal im Jahr. Biblisch gesehen sind alle Optionen gleichermaßen gültig.

Arnold Fruchtenbaum – Jeschua – Das Leben des Messias aus einer messianisch-jüdischen Perspektive

War der „alte Bund“ nur für Mose und die Priester? Oder auch für die Leviten? Wie sah es mit dem „Rest des Volkes“ aus? Durften diese bei dem „alten Bund“ teilnehmen? Warum dann die heutige Sicht einiger „Christen“, dass nur eine kleine Gruppe vom Wein nehmen darf? Schau dir einen katholischen Gottesdienst an – und dann frage dich: Warum? Wenn du die Antwort gefunden hast, wirst du auch verstehen, warum einige heute zu „einer kleinen Herde“ gehören wollen, und allen anderen die Teilnahme verweigern – und den Schwerpunkt für die anderen auf „verkündigt Jesu Namen“ legen.

Afikomen

Und er nahm Brot, dankte, brach und gab es ihnen und sprach: Dies ist mein Leib, der für euch gegeben wird; dieses tut zu meinem Gedächtnis!
Desgleichen auch den Kelch nach dem Mahle und sagte: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blute, das für euch vergossen wird.
Elberfelder 1871 – Lukas 22,19–20

Und nach dem Aufnehmen eines Brotes brach er es, nachdem er sich bedankt hatte, und gab es an sie weiter mit den Worten: „Dies steht für meinen Körper, der zu eurem Besten verschenkt wird. So tut ihr etwas für die Erinnerung an mich“ und ebenso den Becher nach dem Einnehmen der Hauptmahlzeit mit den Worten: „Dieser Becher steht für den neuartigen Bund, der durch mein Blut vorhanden ist, das zu eurem Besten vergossen wird.
Gottes Agenda – Das Neue Testament urtextnah ins heutige Deutsch übersetzt von Andreas Eichberger – Lukas 22,19–20

Anschließend nahm Jesus etwas von dem Brot, redete wieder kurz mit Gott und dankte ihm dafür. Dann zerteilte er es in kleine Stücke und gab es an seine Schüler weiter: „Das ist jetzt mein Körper. Der wird für euch weggegeben. Feiert dieses Essen ab jetzt immer wieder und denkt dabei an mich und an das, was ich für euch getan habe.“ Als alle mit dem Essen fertig waren, nahm er noch mal ein Glas Wein und gab es auch an seine Schüler weiter. Dazu sagte er: „Dieser Wein ist jetzt wie mein Blut, mit dem der neue Vertrag unterschrieben wird. Dieses Blut wird für euch fließen.“
VolxBibel – Lk 22,19–20

passend zum Abend des Gründonnerstag, heute der Bibeltext, der zeigt, was alle die sich nach dem christlichen Kalender richten (und den jüdischen außen vor lassen) in den späten Abendstunden gefeiert haben!

Was war das für ein Brot, dass Jesus brach?

Ein paar Zitate aus einer Passah-Hagadah, um ein wenig Licht hineinzubringen – Fragen können dazu gern gestellt werden.

Eine Afikomen-Tasche oder eine andere reguläre weisse Serviette, wo jeder

Leiter eines Tisches die halbe Matza reinlegt.

[Der Leiter hebt die Matzatasche hoch.]

Leiter: Es befinden sich drei Matzastücke in diesem Überzug, der interessanter-

weise Einheit genannt wird. Die mittlere Matza ist in der Hälfte gebrochen, der eine Teil

ist versteckt und wird später, am Ende des Seders als der wichtigste Teil der Mahlzeit

wieder gebraucht. Diese mittlere versteckte Matzahälfte wird “Afikomen” genannt. Es ist

das einzige griechische Wort, dass in der Pessachzeremonie gebraucht wird. Buchstäblich

meint das Wort, “Ich komme!“

Eine rabbinische Tradition sagt, dass die drei Matzas die Priester, die Leviten und

die Israeliten repräsentieren. Eine andere Tradition sagt, dass sie Abraham, Isaak und

Jakob repräsentieren. Aber die jüdische Tradition heute gibt uns keine Erklärung dafür,

wieso die mittlere gebrochen und versteckt werden sollte, noch warum ein griechisches

Wort verwendet wird, das aussagt „Ich komme“!

Eine angemessene Erklärung ist natürlich, dass die Einheit Vater, Sohn und

Heiliger Geist repräsentiert wird und dass die zweite Person der Gottheit, durch die

zweite Matza versinnbildlicht, gebrochen ist für die Sünde der Welt, begraben und wieder

auferstanden Die zweite Matza wird versteckt und dann nach der Mahlzeit wird sie

wieder hervorgebracht. Rabbinische Tradition sagt, dass die Afikomen jetzt das Lamm in

der Zeremonie repräsentiert und dass als der letzter Mahlzeitteil, jedermann davon

essen muss, damit soll dieser Geschmack als der letzte von Pessach im Munde verweilen.

Die Bibel sagt, „Denn wir haben auch ein Pessachlamm, das ist Christus, für uns

geopfert“ (1. Kor 5:7). Könnte die Symbolik nicht klarer sein?

[Der Leiter des Tisches nimmt jetzt die mittlere Matza.]

Leiter: Die Matza ist ein klares Bild des Messias. Ersten sehen wir, wie sie

gestreift ist.

Leser 2: „Aber er ist um unsrer Missetat willen verwundet und um unsrer Sünde

willen zerschlagen. Die Strafe liegt auf ihm, auf daß wir Frieden hätten, und durch seine

Wunden sind wir geheilt“ (Jes 53:5).

Leiter: Zweitens sehen Sie, wie die Matza durchstochen ist.

Leser 1: „Aber über das Haus David und über die Bürger zu Jerusalem will ich

ausgießen den Geist der Gnade und des Gebets; und sie werden mich ansehen, welchen

sie zerstochen haben, und werden um ihn klagen, wie man klagt um ein einziges Kind,

und werden sich um ihn betrüben, wie man sich betrübt um ein erstes Kind“ (Sach

12:10).

Leiter: Drittens ist die Matza ungesäuertes Brot. Sauerteig/Hefe ist ja ein Symbol

für Sünde.

Leser 2: „Denn er hat den, der von keiner Sünde wußte, für uns zur Sünde

gemacht, auf daß wir würden in ihm die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt“ (2. Kor 5:21).

[Der Leiter und die Leiter jedes Tisches brechen die zweite Matza in zwei Hälften,

legen die grössere Hälfte in eine weisse Serviette und verstecken sie unter dem Kissen.

Die andere Hälfte wird wiederum in die Matzatasche gelegt.]

Leiter: Lasst uns Gott danken für den Tod Seines Sohns, der uns versöhnt hat.

„Siehe, das ist Gottes Lamm, welches der Welt Sünde trägt!“

[Anbetungslied.]

Die Afikomen – „Das ist mein Leib, gebrochen für Euch!“
„Und er nahm das Brot, dankte und brach’s und gab’s ihnen und sprach: Das ist
mein Leib, der für euch gegeben wird; das tut zu meinem Gedächtnis“ (Lk 22:19).
Leiter: Die Afikomen, die gebrochene mittlere Matza, welche in einer Leinenserviette versteckt wurde, bekommt nun klar die Symbolik der Auferstehung unseres Herrn .
[Der Leiter jedes Tisches nimmt die Serviette mit der Afikomen heraus.]
Leiter: Wie schon zuvor gesagt, ist Afikomen ein griechisches Wort. Es meint,
„Ich komme“, und weist klar auf den Messias Jesus hin, der schon gekommen ist. Der Gebrauch des griechischen Wortes zeigt, dass Jesus durch die Nichtjuden für Israel offenbart wird, wie Paulus in Römer 11:25-26 schreibt, „Blindheit ist Israel zum Teil widerfahren, so lange, bis die Fülle der Heiden eingegangen sei und also das ganze Israel selig werde.“
An dieser Stelle in der Sederfeier ist es Tradition, dass die Kinder für die
„versteckte Matza“ Ausschau halten und dasjenige Kind, das sie findet, bekommt einen

Preis. Jesus sagt, „Wahrlich ich sage euch: Wer nicht das Reich Gottes annimmt wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen“ (Lk 18:17).
Lasst uns nun den Messias empfangen, wenn wir die Afikomen teilen.
[Der Leiter jedes Tisches gibt die Afikomen um den Tisch und jede/r Person
bricht sich ein Stück ab. Essen Sie es noch nicht.]
Leser 2: „Das Brot, das wir brechen, ist das nicht die Gemeinschaft des Leibes
Christi? Denn ein Brot ist’s, so sind wir viele ein Leib, dieweil wir alle eines Brotes
teilhaftig sind“ (1. Kor 10:16-17).
Leser 1: „Ich habe es von dem HERRN empfangen, das ich euch gegeben habe.
Denn der HERR Jesus in der Nacht, da er verraten ward, nahm das Brot, dankte und brach’s und sprach: Nehmet, esset, das ist mein Leib, der für euch gebrochen wird;
solches tut zu meinem Gedächtnis“ (1. Kor 11:23-24).
Leiter: Lasst uns Jesus für Seinen Tod für uns danken, im Moment wo wir den
Geschmack in unserem Munde schmecken.
[Alle essen die Afikomen.]
Leiter: Lasst uns nun gemeinsam eine Zeit haben und beten dass, genau wie die
Afikomen gefunden und am Ende des Seders gegessen wird, Jesus in den letzten Tagen Seinem eigenen Volk offenbart wird. Heute Abend wird die Afikomen gegessen, ohne
das Wissen was es eigentlich repräsentiert.
Leser 2: „Da sprach Isaak zu seinem Vater Abraham: Mein Vater! Abraham
antwortete: Hier bin ich mein Sohn. Und er sprach: Siehe, hier ist Feuer und Holz; wo ist
aber das Schaf zum Brandopfer? Abraham antwortete: Mein Sohn, Gott wird sich ersehen
ein Schaf zum Brandopfer. Und gingen beide miteinander“ (1. Mose 22:7-8).

Ich denke, dass alle, die die jüdischen Bräuche kennen, so wie es die Jünger Jesu ja taten, die Bedeutung der Worte in ganz anderem Sinne verstanden haben und in das Brechen des ungesäuerten Brotes – Mazza – viel tiefere Gedanken hatten, als ein Christ, der heute in ein Abendmahl geht. Aber der Gedanke, dass Jesus seinen menschlichen Körper in den Tod gibt – und dies freiwillig – sollte wohl das Hauptaugenmerk auch für uns sein.

„Ehe der Hahn kräht“

In seinem Buch „Bruder Jesus“ schreibt Ben-Chorin so, als wäre Jesus NUR ein Jude gewesen, und hätte keine „vormenschliche Existenz“ gehabt. Aus dieser Sicht ist die „Opferrolle“ natürlich noch brutaler – da es ja eigentlich keinen wirklichen Sinn ergeben würde….

Aber nun zu einem weiteren interessanten Punkt aus seinem Buch:

„Ehe der Hahn gekräht hat, wirst du mich dreimal verleugnet haben“, sagt Jesus noch zu Petrus, der so lauthals seine unverbrüchliche Treue zu dem Meister bekannt hat. Der Hahn wird das Symbol. Warum? Könnte Jesus nicht einfach sagen: „Ehe es Morgen wird, wirst du mich dreimal verraten haben?“ Aber er wählt das Gleichnis vom Hahn, denn damit wird auf eine liturgische Formel angespielt, die erste Benedition im Morgengebet: „Gelobt seist du, Herr unser Gott, König der Welt, der dem Hahn (Sekhwi) die Vernunft verliehen hat, zwischen Tag und Nacht zu unterscheiden.“

Der Hahn hat die Einsicht, zwischen Tag und Nacht, und damit wohl auch zwischen Licht und Finsternis im Sinne von Qumran, zu unterscheiden : du aber nicht, Petrus, Schimon Bar-Jona…
Welche Ironie liegt in diesen Worten vom Hahn!

 

Ja wir können „zwischen Licht und Finsternis“ nur unterscheiden, wenn wir den Geist Gottes zur Verfügung haben – ansonsten bleibt uns nur die „kleine Funzel“ der Wissenschaft und „eigenen Intelligenz. Aber mit Gottes Geist, sehen wir wirklich – und auch Petrus hat nach dem der Geist zu Pfingsten ….

 

Ostern – Auferstehung Jesu oder ?

interessanter Artikel heute auf n-tv

Warum färbt und versteckt man Eier zu Ostern?

Der Ursprung des Ostereies ist nicht eindeutig geklärt. Die christliche Tradition, die heute weit verbreitet ist, wurde in Deutschland erstmals im frühen 13. Jahrhundert schriftlich erwähnt. Das Ei, das schon in vorchristlicher Zeit ein Symbol der Fruchtbarkeit war, steht bei den Christen für die Auferstehung Jesu. Obwohl ein Ei von außen unscheinbar und tot aussieht, trägt es doch potenzielles Leben in sich.

Es ist wahrscheinlich, dass das Osterei auch aus praktischen Gründen populär geworden ist. Da seit dem Mittelalter während der Fastenzeit der Verzehr von Fleisch, Milch und Eiern von der Kirche verboten war, aber gleichzeitig die Hennen im Frühling mehr Eier als sonst legten, kam es zu einem Eierüberschuss. Um das beliebte Lebensmittel nicht verderben lassen zu müssen, wurden die Eier abgekocht und so länger haltbar gemacht. Der um Ostern fällige Pachtzins wurde in vielen Regionen mit Eiern beglichen. Die übriggebliebenen Eier färbte man traditionell am Karsamstag ein und nahm sie mit zur Kirche, um sie weihen zu lassen. Die geweihten Eier wurden dann als Geschenke verteilt und später auch versteckt. Bis heute hält man an dieser Tradition fest. Besonders Kindern macht das Suchen der bunten Eier am Ostersonntag Freude.

weiter wird in diesem Artikel auch auf den „Oster“-hasen eingegangen

Auch die Germanen sollen ihrer Frühlingsgöttin Ostara oder Eostre einen Hasen als Begleitung an die Seite gestellt haben

Leider ist der kirchliche Hintergrund in den meisten Familien heute gar nicht mehr wichtig – den eigentlich sollten Christen an diesen Tagen an das letzte Abendmahl (am Donnerstagabend), den Mord an Jesus (am Freitag) und die Auferstehung (am Sonntag) denken. Doch in den letzten Jahren ist es eher eine Zeit der Familie oder der ausgiebigen Freizeit geworden, als über das Leben und den Schöpfer nachzudenken – leider!

Ostern Haut-nah!

Wer hat nicht Lust dazu und Freude daran, sich gedanklich und emotional auf das „Osterfest“ einzustellen?

Diese Ansprachen zu Ostern sind ein echter Leckerbissen. Sie lassen uns das, was Jesus da für uns getan hat, richtig miterleben, als wären wir dabei gewesen.

Auch wenn Zeugen Jehovas die Feier zum Gedenken an Jesu Tod bereits am Montag Abend gefeiert haben, so sind diese Aufnahmen wirklich hörenswert – und wenn es nur ist, um das Lösegeld Jesu noch mehr zu begreifen, unsere Dankbarkeit dafür zu vertiefen und unser Verhältnis zu Jehova und seinem geliebten Sohn Jesus noch inniger zu machen 😉

16.Nisan

Johannes 20:1
1 An dem ersten Wochentag aber kommt Maria Magdalena früh, als es noch finster war, zur Gruft und sieht den Stein von der Gruft weggenommen. 2 Sie läuft nun und kommt zu Simon Petrus und zu dem anderen Jünger, den Jesus lieb hatte, und spricht zu ihnen: Sie haben den Herrn aus der Gruft weggenommen, und wir wissen nicht, wo sie ihn hingelegt haben. 3 Da ging Petrus hinaus und der andere Jünger, und sie gingen zu der Gruft. 4 Die beiden aber liefen zusammen, und der andere Jünger lief voraus, schneller als Petrus, und kam zuerst zu der Gruft; 5 und als er sich vornüberbeugt, sieht er die Leinentücher daliegen; doch ging er nicht hinein. 6 Da kommt Simon Petrus, der ihm folgte, und ging hinein in die Gruft und sieht die Leinentücher daliegen 7 und das Schweißtuch, das auf seinem Haupt war, nicht zwischen den Leinentüchern liegen, sondern für sich zusammengewickelt an einem besonderen Ort. 8 Da ging nun auch der andere Jünger hinein, der zuerst zu der Gruft kam, und er sah und glaubte. 9 Denn sie verstanden die Schrift noch nicht, dass er aus den Toten auferstehen musste. 10 Da gingen nun die Jünger wieder heim.
Erscheinung des Auferstandenen vor Maria Magdalena
11 Maria aber stand draußen bei der Gruft und weinte. Als sie nun weinte, beugte sie sich vornüber in die Gruft 12 und sieht zwei Engel in weißen Kleidern dasitzen, einen bei dem Haupt und einen bei den Füßen, wo der Leib Jesu gelegen hatte. 13 Und jene sagen zu ihr: Frau, was weinst du? Sie spricht zu ihnen: Weil sie meinen Herrn weggenommen und ich nicht weiß, wo sie ihn hingelegt haben. 14 Als sie dies gesagt hatte, wandte sie sich zurück und sieht Jesus dastehen; und sie wusste nicht, dass es Jesus war. 15 Jesus spricht zu ihr: Frau, was weinst du? Wen suchst du? Sie, in der Meinung, es sei der Gärtner, spricht zu ihm: Herr, wenn du ihn weggetragen, so sage mir, wo du ihn hingelegt hast! Und ich werde ihn wegholen. 16 Jesus spricht zu ihr: Maria! Sie wendet sich um und spricht zu ihm auf Hebräisch: Rabbuni2! – das heißt Lehrer. 17 Jesus spricht zu ihr: Rühre mich nicht an! Denn ich bin noch nicht aufgefahren zum Vater. Geh aber hin zu meinen Brüdern und sprich zu ihnen: Ich fahre auf zu meinem Vater und eurem Vater und zu meinem Gott und eurem Gott! 18 Maria Magdalena kommt und verkündet den Jüngern, dass sie den Herrn gesehen und er dies zu ihr gesagt habe.

Beitrag von 2013
Bibelstellen aus 2011