Schlagwort: Weltgeschehen

„Nicht ausbildungsreif“

Allgemeinbildung und Erziehung wird heute kleingeschrieben.

„Ungenügend“ für Schulabgänger
Der Entwurf des „Berufsbildungsberichts 2010“ der Bundesregierung liegt auf dem Tisch und offenbart die Bildungsmisere. Demnach gilt jeder zweite Lehrstellenbewerber als „nicht ausbildungsreif“. Als Hauptursachen gelten mangelndes Leistungsvermögen und die unzureichende schulische Qualifikation der Bewerber.

Fast jeder zweite Schulabgänger gilt als „nicht ausbildungsreif“ und muss vor Vermittlung in eine Lehrstelle zusätzliche Fördermaßnahmen absolvieren. Dies geht aus dem Entwurf des „Berufsbildungsberichts 2010“ der Bundesregierung hervor. Zwar sei die Zahl der von der Bundesagentur für Arbeit als „nicht ausbildungsreif“ eingeschätzten Jugendlichen zwischen 2005 und 2008 wieder leicht zurückgegangen – und zwar von 55 Prozent auf 47,3 Prozent. Doch gebe es für diese Gruppe der Schulabgänger immer noch erhebliche Probleme bei der Ausbildungsplatzvermittlung.

„Nach wie vor erreicht eine große Zahl junger Menschen weder den Schulabschluss noch eine vollqualifizierende Ausbildung“, heißt es in dem Bericht. Die deutsche Wirtschaft werde aber wegen der geburtenschwachen Schulabgängerjahrgänge „schon bald jeden jungen Menschen brauchen“. Die Regierung fordert deshalb sowohl von den Unternehmen als auch von der Bildungspolitik der Länder, sich verstärkt dieser Gruppe anzunehmen – „schon aus Eigeninteresse für die eigene Fachkräftesicherung“.
Ausbildungsplätze bleiben unbesetzt

Laut Bericht ist fast jeder zweite bis dritte Lehrstellenbewerber nach seinem Schulabgang länger als ein Jahr auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz gewesen. Aber nicht nur ein Teil der Jugendlichen habe Probleme, eine Lehrstelle zu finden. Auch Unternehmen beklagten zunehmend Schwierigkeiten, ihre angebotenen Ausbildungsplätze zu besetzen. Bei Betriebsumfragen werde als Hauptursache „mangelndes Leistungsvermögen und die unzureichende schulische Qualifikation der Bewerber“ genannt.

Vor allem in der Gastronomie und im Lebensmittelhandel seien zehn bis 15 Prozent der angebotenen Lehrstellen nicht zu besetzen gewesen. Nachwuchsprobleme gebe es inzwischen auch bei Klempnern, Fleischern und Gebäudereinigern.
dpa

verkürzt Tageslänge

Erdumdrehung immer gleich? aber nein, nicht nur der Schöpfer kann die Erdumdrehung verändern – manchmal sind auch „natürliche“ Gründe….

Nach der Katastrophe in ChileErdbeben verkürzt Tageslänge

Das schwere Erdbeben in Chile hat einem Experten der US-Raumfahrtbehörde NASA zufolge zu einer Verschiebung der Erdachse geführt. Durch das Beben der Stärke 8,8 habe sich die Achse nach Berechnungen des Wissenschaftlers Richard Gross um acht Zentimeter verschoben, erklärt die NASA. Sollte sich dies bestätigen, würde das laut Gross bedeuten, dass die Tage künftig um 1,26 Mikrosekunden kürzer sind. Eine Mikrosekunde entspricht dem millionsten Teil einer Sekunde. Die Erde dreht sich in 24 Stunden einmal um ihre eigene Achse. Verändert sich deren Lage, verändert sich auch die Art der Rotation und entsprechend die Dauer der Tage.

Durch das Erdbeben der Stärke 9,1 im Dezember 2004 im Indischen Ozean hatte sich nach Angaben der NASA die Erdachse um rund sieben Zentimeter verschoben. Dadurch seien die Tage um 6,8 Mikrosekunden kürzer geworden.

AFP

Werteverfall

Wunderst du dich auch darüber, wie die Werte unserer Gesellschaft immer mehr „den Bach heruntergeht“? Oder ist es völlig normal, dass Familie, Ehe, Ehrlichkeit, Glaube usw. nichts mehr wert zu sein scheinen.
Was sagst du zu folgender dpa-Meldung?

Mitschuldig am Werteverfall
Patriarch wettert gegen EKD

Der russisch-orthodoxe Patriarch Kirill I. hat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) eine Mitschuld am Werteverfall in der Gesellschaft vorgeworfen. „Viele Protestanten versuchen nicht einmal, die christlichen Werte in der weltlichen Gesellschaft zu predigen, sondern passen ihre Standards an“, sagte Kirill nach Angaben der Agentur Interfax in Moskau. Das Oberhaupt der größten orthodoxen Kirche kritisierte erneut die Wahl der geschiedenen Bischöfin Margot Käßmann zur ersten weiblichen EKD-Vorsitzenden. Zugleich lobte Kirill Papst Benedikt XVI. als Kämpfer für die christlichen Werte.

Die russisch-orthodoxe Kirche hatte nach der Wahl Käßmanns im vergangenen Jahr gedroht, die Kontakte zur EKD abzubrechen. Kirill beklagte, dass die von den Protestanten „angestrebte Liberalisierung“ die Kluft zwischen den Glaubensrichtungen immer weiter vertiefe. Im Streben um die Aufrechterhaltung der „traditionellen Moral“ fühle sich die russisch-orthodoxe Kirche den Katholiken näher als anderen.

Kirill machte auch deutlich, dass der Dialog mit der EKD unabhängig von den Differenzen fortgesetzt werden müsse. Es gebe auch viele andere Themen jenseits der Einheit im Glauben, die eine Zusammenarbeit etwa bei der Wahrung des Friedens und der Gerechtigkeit ermöglichten. Wegen des Streits um Käßmann will der Leiter des kirchlichen Außenamtes in Moskau, Erzbischof Ilarion, im Frühjahr für Gespräche nach Deutschland reisen.

dpa

Wie sieht es mit unserem persönlichen Glauben aus? Passen wir uns immer mehr der aktuellen Situation an, oder bleiben wir persönlich bei den Maßstäben die Gott festgelegt hat?

Welchem Gott folgst du?

Wie – welchem Gott ich folge? – heute glaubt man doch nicht mehr an einen Gott – oder?
Nun ja, scheinbar haben sich viele ihre kleinen Götter gemacht und dazu noch viele Menschen die auf das Podest gestellt werden.
Dazu einen interessanten Artikel gefunden, der interessante Gedanken enthält und die Frage aufwirft, welchem Gott man wirklich folgt.

Obama & Co – Moderne Götter
von Samira Lazarovic
Ikonen aus Politik und Wirtschaft wie US-Präsident Obama, Apple-Chef Jobs und Fed-Chef Bernanke müssen hohe Erwartungen erfüllen. Wenn sie darüber stolpern, liegt es möglicherweise daran, dass das Podest, das wir ihnen gebaut haben, zu hoch ist.

Es war eine pralle Woche: US-Präsident Barack Obama sprach zur Nation, Apple-Chef hatte noch „one more thing“ in der Tasche und während die Wirtschaftsbosse in Davos die Köpfe zusammensteckten, schaffte es Ben Bernanke gerade noch so, sich eine weitere Amtszeit bei der US-Notenbank zu sichern. Jedes dieser Ereignisse vollzog sich im grellen Rampenlicht und jedes Mal bauten sich die Erwartungen schon im Vorfeld zu so riesigen Türmen auf, dass sie selbst im Idealfall einstürzen mussten. Denn diese Hoffnungen waren an Menschen gerichtet, nicht an Götter.

Wie hoch man von einem Podest fallen kann, bekommt derzeit vor allem US-Präsident Barack Obama zu spüren. Vor einem Jahr trat er sein Amt an und sollte nicht weniger tun, als die Welt retten. Zur Sicherheit wurde er mit reichlich Vorschusslorbeeren umkränzt und den Friedensnobelpreis gab es oben drauf. Nun ist die Enttäuschung groß: Der Afghanistan-Einsatz nimmt kein Ende, die Gesundheitsreform kommt nicht voran, von Guantanamo gar nicht erst zu reden. Glühende „Barack“-Fans wie Hollywood-Star und Vorzeigedemokratin Susan Sarandon wenden sich enttäuscht ab, das republikanische Lager frohlockt. Und die Welt-Börsen? Die reagieren mehr als verschnupft, weil Obama droht, der Bankenwelt Fesseln anzulegen.

Die Banker wiederum zeigen zwar auf ihrem Klassentreffen im Schweizer Nobelort Davos Einsicht, wollen aber auch nicht mehr gescholten werden. „Wir sollten mit den Schuldzuweisungen aufhören“, fordert etwa Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann und appelliert gleichzeitig an die Branche, sich das Vertrauen der Öffentlichkeit zurückzuholen. Die Absicht ist gut, doch gleichzeitig fragt man sich, was vermessener ist: Der Glaube der Manager, in den Schweizer Bergen die Lösung für die Finanzkrise zu finden, oder unsere Erwartungen, dass sie das überhaupt können.

Schwieriges Erbe

Glück hatte Obama in dieser Woche immerhin mit der Personalie Ben Bernanke. Nur knapp vor dem Ablauf seiner ersten Amtszeit konnte sich der Wirtschaftsprofessor eine zweite Amtszeit als US-Notenbankchef sichern und ersparte damit dem US-Präsidenten eine Blamage, denn Obama hatte ihn bereits vor Monaten für weitere vier Jahre als Fed-Chef nominiert. Leichter wird die zweite Amtszeit nicht werden, denn die Erwartungen sind hoch, und die Kritiker sind angespitzt: Weitere Rettungsaktionen, wie für den angeschlagenen Versicherungsriesen AIG, wird Bernanke wohl nicht mehr durchsetzen können, obwohl gerade die AIG-Rettung zusammen mit der beherzten Senkung der Leitzinses ihm von seinen Befürwortern und der „Times“ den Titel „Person of the Year“ einbrachte.

Im Grunde ist es auch egal, wie der 56-Jährige in den kommenden Jahren agieren wird, gegen einen tiefer liegenden Grund der Enttäuschung ist er machtlos: Die heimliche Wut auf seinen Vorgänger Alan Greenspan. Der alte Börsenzauberer war eine Ikone der Wirtschaftswelt. Sein Greenspanesisch klingt noch heute in den Wall-Street-Ohren und keine andere Aktentasche war so beredt wie seine. Doch seine laxe Geldpolitik war eine der Hauptursachen der Finanzkrise, denn das billige Zentralbankgeld wandelte sich in reines Gift um. Die Enttäuschung an dem mittlerweile 83-Jährigen auszulassen, ist den meisten Verehrern jedoch unmöglich und so muss eben sein Nachfolger herhalten.

Religiöser Apfel-Kult

Eine bessere Woche als Bernanke hatte da Apple-Chef Steve Jobs: Er hatte es dabei, das „next big thing“, den langersehnten „iPad“. Macianer brachen wie erwartet in Ekstase aus, Apple-Gegner nörgelten und alle Erwartungen an eine Apple-Veranstaltung wurden erfüllt, mussten erfüllt werden – so ist das bei einem Kult. „Ja, ich glaube, sie haben es wieder geschafft“, erklärte ein leicht verunsicherter Analyst, während seine Kollegen bereits das Ende des Gutenberg-Zeitalters ausriefen. Was werden soll, wenn der gesundheitlich angeschlagene Steve Jobs nicht mehr mitspielen kann, weiß keiner – und wenn man es sich vorzustellen versucht, brechen die Aktienkurse weltweit ein. Denn auf den schmal gewordenen Schultern ruhen Erwartungen, die in der Branche und den Medien nur noch Vergleiche mit dem Heiland standhalten.

Und die Moral von der Geschicht? Wir sollten die Erwartungen an unsere Ikonen korrigieren. Sicher, mancher Manager oder Politiker kann mit einer Rede, einem Mausklick mehr bewegen, als andere im ganzen Leben. Doch ganz alleine können weder Bernanke, noch Jobs noch Obama die Welt verändern. Nicht zufällig benutzte Barack Obama in seiner Antrittsrede den Plural, nicht den Singular: „Wir werden die Herausforderungen, vor denen wir stehen weder mühelos noch in kurzer Zeit bewältigen.“ Oder um es mit Konfuzius zu sagen: „Fordere viel von Dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird Dir Ärger erspart bleiben.“

Und – fühlst du dich „erwischt“ weil dir eingige Gedanken auch schon so gekommen sind – und du Menschen nachfolgst – und diese in deinen Gedanken zu Göttern oder zum Messias geworden sind?

„hab ich aber bei …gelesen“

Habe in letzter Zeit öfter zitate gehört, wo der Redner als Quelle das Internet angegeben hat. Etwas wage – oder ironisch lustig?
Dazu wie glaubhaft viele Meldungen sind – diese Aussage:

Knochenmarkspender und Bankbetrug
Fehlalarm im Internet

Ende November warnte die Polizei in Gotha vor einer neuen Betrugsmasche. Verbrecher würden Kleinstbeträge auf zufällig erzeugte Kontonummern überweisen. Wenn dann keine Fehlermeldung erfolge, wüssten die Betrüger, dass das Konto existiert – und dann buchten sie Geld ab. So zumindest die Theorie der Ermittler. Viele Verbände und später auch Medien griffen die Warnung auf und verbreiteten sie weiter. Doch tatsächlich handelte es sich bei ihr wohl um eine Falschmeldung, die sich mit rasender Geschwindigkeit verbreitet – vor allem im Internet.

Meist werden solche „Hoaxes“ – englisch für Schabernack oder Falschmeldung – per E-Mail weitergeleitet. Wenige Klicks und schon haben die nächsten zehn Leute den Kettenbrief im Posteingang. Die Klassiker warnen vor neuen Computerviren oder suchen nach Knochenmarkspendern. Oder es wird gar versprochen, am Vermögen von Microsoft-Gründer Bill Gates beteiligt zu werden – wenn man die Mail an 20 Menschen weiterleitet.
Bitte nicht weiterleiten

„Das typische Kennzeichen, das sofort die eigene Alarmklingel auslösen sollte, ist die Aufforderung ‚Bitte weiterleiten!'“, sagt Hoax-Experte Frank Ziemann. Er betreibt seit vielen Jahren die Internetseite hoax-info.de, auf der er vor den Falschmeldungen warnt.

Der neueste Eintrag des IT-Beraters beschäftigt sich mit den ominösen Kleinst-Überweisungen. „Die ersten Meldungen darüber tauchten im Sommer 2008 in Österreich auf“, sagt Ziemann. Mehrere Verbraucher hätten sich über unerlaubte Abbuchungen von ihren Konten beschwert, nachdem sie vorher Mini-Beträge überwiesen bekommen hätten. In den per E-Mail verbreiteten Warnungen wurde die Firma Verimount FZE als Täter genannt. Diese sei Verbraucherschützern schon durch bekannte Abzock-Seiten wie firstload.de bekannt.

Abofalle statt Kontobetrug

Verbraucherschützer vermuten aber, dass der Betrug anders läuft: „Ein Nutzer geht auf eine Seite und meldet sich für einen kostenlosen Download an. Im Kleingedruckten steht aber, dass man damit gleichzeitig ein Abo über zwei Jahre abschließt, was dann 96 Euro kostet“, erklärt Ziemann. Wenn dann ein Cent auf dem Konto landet, um zu prüfen, ob die Kontodaten stimmen, und kurz später der Betrag abgebucht wird, hätten die meisten Betroffenen schon längst vergessen, dass sie ihre Kontodaten selbst herausgegeben haben.

„Wir haben keine Anhaltspunkte, dass diese Ein-Cent-Überweisungen überhaupt vorkamen“, sagt der Sprecher des Bundesverbands deutscher Banken, Lars Hofer. Mit Mini-Überweisungen Kontonummern zu testen, sei zwar theoretisch möglich, aber wenig praktikabel. Für einen Lastschriftenauftrag bräuchten Betrüger mehrere Nachweise und eine Vereinbarung mit der Bank. Der Kontoinhaber könne unrechtmäßige Abbuchungen zudem noch Monate später rückgängig machen lassen. Ein solches Vorgehen lohne sich nur ab einer großen Zahl von Abbuchungen. Dies wiederum falle im System der Bank auf, sagt Hofer.

Zeit ist Geld

Hoaxes verunsichern nicht nur, sie können auch handfesten Schaden verursachen. Einige der Kettenbriefe fordern dazu auf, bestimmte Dateien auf dem eigenen Rechner zu löschen. Wenn man dies tut, laufen Programme oder der ganze PC nicht mehr. „Auch die Arbeitszeit, die durch Ketten-E-Mails verloren geht, ist ganz ordentlich“, sagt Ziemann. Er rechnet vor: Wenn 1000 Mitarbeiter eine Ketten-Mail drei- bis viermal bekommen und jedes Mal drei Minuten Zeit damit verschwenden, komme man schnell auf mehrere Tausend Euro.

Echte Gefahrenhinweise verlieren dagegen durch die Falschmeldungen an Wert. Virus-Warnungen etwa würden nicht mehr per Mail verbreitet, sagt Ziemann. Oft gebe es beim ständigen Weiterleiten, Übersetzen und Kommentieren noch dazu einen „Stille-Post-Effekt“ und die E-Mail klinge nachher viel dramatischer als am Anfang. Die Urheber eines Hoaxes sind fast nie zu fassen, nach wenigen Weiterleitungen ist ihre Spur verwischt. Auch ihre Motive liegen im Dunkeln. Mittlerweile gibt es die schlechten Scherze auch bei Online-Netzwerken wie Facebook und Chat-Programmen wie ICQ und Skype.

Frank Ziemann warnt davor, Kettenbriefe weiterzuleiten – auch wenn sie von einer seriösen Quelle stammen. Die Gothaer Polizei riet den Bürgern, genauer auf ihre Kontoauszüge zu achten. Man habe zwar bisher keine Straftat feststellen können, aber so eine Warnung „kann ja nicht schaden“, sagte ein Sprecher. „Wenn die Polizei solche Warnungen weiterleitet, fördert das die Glaubwürdigkeit, aber nicht den Wahrheitsgehalt“, sagt dagegen Ziemann.
dpa

Wie sicher sind also die Quellen die wir nutzen? Beispiel Jesus – er zitierte gern aus Gottes Wort, aber ungern aus anderen bekannten Quellen. Tun wir es ihm gleich, oder wollen wir mit „aktuellen Warnhinweisen“ oder „Sammelaktionen für angebliche Operationen hilfebedürftiger“ auf uns aufmerksam machen??

Die Anti-Gotteskrieger

Ein Leben ohne einen Schöpfer ist besser als ein Leben mit Gott?

Dieser Artikel erschien heute in der FTD

Die Anti-Gotteskrieger
Ungläubig zu sein ist in den USA fast so schlimm wie Satan zu huldigen. In New York aber wollen Atheisten endlich offen zu ihrem Nichtglauben stehen dürfen. Zu Besuch bei einer Minderheit, die für ihre Rechte kämpft.
von Felix Wadewitz, New York City
Christen, Juden, Muslime und Buddhisten haben es gut. Sie treffen sich sonntags in der Kirche, freitags in der Synagoge, fünfmal täglich in der Moschee oder wann immer sie wollen im Tempel. Das gibt der Woche eine Struktur, man kommt mal raus und trifft im besten Fall nette Leute. Was aber machen Atheisten? In New York gründen sie eine eigene Organisation und gehen saufen.
„Drinking with Atheists“, kurz DWA, nennt sich die Veranstaltung, bei der sich Nichtgläubige zum regelmäßigen Umtrunk treffen. Veranstalter ist der Verband BigAppleCor, der sich selbst als New Yorker „Koalition der Vernunft“ sieht. Der aktuelle Slogan: „Good without God“.

Als sich die Gruppe an einem Freitag im November versammelt, hat sich die Dunkelheit bereits über die Stadt gelegt. Treffpunkt ist eine Privatwohnung in der Upper Westside von Manhattan. Etwa 20 Menschen aus der ganzen Stadt sind gekommen, Junge und Alte, Schwarze und Weiße, Unternehmensberater und Arbeitslose. Gemeinsam haben sie nur, dass sie nicht an einen Gott glauben.
Über eine für das kleine Wohnzimmer viel zu große Leinwand flimmert der linksliberale TV-Kanal MSNBC – das Gegenstück zum rechtslastigen, gottesfürchtigen Sender Fox News von Rupert Murdoch . Der Kühlschrank ist gut gefüllt mit Bass Beer, und auch Becks ist da. Rot- und Weißwein stehen bereit, ebenso jede Menge Hochprozentiges zum Mischen.

Auf der kleinen Terrasse hinter dem Haus steht Gastgeber Rich Sander vor einem Grill und hantiert mit Würstchen. „Die Leute gehen wegen der sozialen Kontakte in die Kirche, das können wir auch“, sagt er. Sander gehört zum harten Kern der Organisation, die in New York immer wieder für Aufregung sorgt. Gerade läuft eine Plakataktion in der U-Bahn. „Eine Million New Yorker sind ohne Gott glücklich“, steht auf den Postern.
Im Sommer fuhren Busse mit ähnlichen Botschaften durch Manhattan. Das Ziel dieser Kampagnen: Atheisten und Agnostiker sollen sich endlich trauen, zu ihrem Nichtglauben zu stehen. Denn das sei in den USA selbst in einer Stadt wie New York keine Kleinigkeit, so die Organisation. Immerhin: Die Buswerbeaktion hat die Zahl ihrer Mitglieder um 25 auf 300 erhöht. Der Verband sieht das schon als Erfolg.

„Europa ist uns weit voraus“, sagt Jane Everhart von den New York City Atheists. „Das liegt an unserem schlechten Bildungssystem und den vielen Fundamentalisten.“ In einem Land, in dem selbst die katholische Kirche noch zu den gemäßigten christlichen Kräften zähle, sei es schwer, an die Vernunft zu appellieren. Besonders im Job hätten es Atheisten häufig schwer. Zum Beispiel, wenn der Chef die komplette Belegschaft am Sonntag in die Kirche einlade. Wer da dankend ablehne, müsse mit hochgezogenen Augenbrauen rechnen – und Mobbingaktionen der Kollegen.
„Wir nehmen uns jetzt die Schwulenbewegung als Vorbild“, sagt Everhart. „Je mehr sich outen, desto mehr wird uns die Gesellschaft akzeptieren. Wir brauchen nur Mut.“
Der Alkohol könnte beim Mutfassen durchaus hilfreich sein – zumindest für den Moment. Insofern sind die geladenen „Atheisten, Agnostiker, Humanisten, Säkularisten und andere nette Menschen“ auf einem guten Weg. Einer von ihnen schwankt schon bedrohlich. Die anderen reden in kleinen Grüppchen über den Sieg der Yankees, die Gesundheitsreform, den neu eröffneten Biosupermarkt um die Ecke. Als jemand Sarah Palin erwähnt, stöhnt die Runde auf.
„Oh my God“, seufzt Darnell. Der 30-jährige Verwaltungsangestellte gehört zu den Stammgästen. „Als kleines Kind habe ich schon nicht an den Weihnachtsmann geglaubt, warum sollte ich jetzt an Gott glauben?“, sagt er. „Das Problem in Amerika ist, dass es bei wirklich ernsten Debatten immer schnell darum geht, wer an was glaubt. Die Position irgendeiner Kirche gilt dann als Argument.“ Daher suche er lieber den Austausch mit anderen Atheisten, sagt Darnell. „Auch wenn wir manchmal nur rumblödeln.“
Jason Torpy dagegen ist nicht nur wegen des Spaßes hier. Torpy ist Präsident von MAAF, einer Organisation für atheistische Ex-Soldaten. Er war im Irak stationiert, in Kuwait, in Deutschland, und immer wieder nervten ihn missionarische Vorgesetzte, die ihn für irgendeine religiöse Gruppierung gewinnen wollten. „Das schlimmste Christentum wurde da verbreitet“, sagt Torpy.
Nun kämpft er für eine stärkere Trennung von Kirche und Staat. „In Deutschland spielt das alles keine Rolle, weil die Gesellschaft dort säkular geprägt ist. Hier aber glauben Leute tatsächlich, dass Gebete etwas bewirken.“ Ob Torpy und den anderen auffällt, dass Religion an diesem Abend den gleichen Raum einnimmt wie bei einem Bibeltreffen? Nur eine der Anwesenden mag sich den sprichwörtlichen Gott-und-die-Welt-Gesprächen nicht so recht anschließen: Torpys Freundin. Aber die ist ja auch Protestantin. Kein Wunder, dass sie beim Thema Religion einfach nur entspannt bleibt.

Soso, Deutschland soll also Vorbild sein?

„…die die Erde verderben“

scheinbar schaff tes die Ménschheit, nur die Erde zu „verbrauchen“ – nicht aber diese zu erhalten?

Menschheit tief in den Roten
Ressourcen bald aufgebraucht

Die Menschheit verbraucht die natürlichen Ressourcen schneller als sie nachwachsen können. Um den Jahresverbrauch der Menschen zu regenerieren, benötigt die Erde etwa 18 Monate. Würden wir alle Amerikaner sein, bräuchten wir sogar fünf Erden.
Die US-Umweltschutzinitiative Global Footprint Network hat errechnet , dass das „ökologische Defizit“ in den Ländern unterschiedlich groß ist: Hätten alle Erdbewohner den Lebensstil eines Durchschnitt-Amerikaners, bräuchte es fünf Planeten, um den Verbrauch an Nahrung und Strom wiedergutzumachen und den Ausstoß des Treibhausgases CO2 zu kompensieren. Beim Durchschnittseuropäer sind es immer noch zweieinhalb Erden.

Global Footprint Network setzt sich seit 2003 für nachhaltiges Wirtschaften ein. Dafür erstellt die Initiative jedes Jahr für mehr als hundert Länder einen „ökologischen Fußabdruck“ – eine Art Buchhaltungssystem, das die ökologischen Defizite und Reserven auflistet. Nach den Worten des Vorsitzenden der Umweltbewegung, Mathis Wackernagel, zeigen die alarmierenden Zahlen, dass es im Interesse „jedes einzelnen Landes“ liegt, sich unverzüglich für eine Umkehr des Trends einzusetzen – unabhängig von den Ergebnissen internationaler Konferenzen wie etwa beim Klimagipfel im kommenden Monat in Kopenhagen.