Monat: Juni 2021

Größste oder Kleinste ?

Wahrlich, ich sage euch, unter den von Frauen Geborenen ist kein Größerer aufgestanden als Johannes der Täufer; der Kleinste aber im Reich der Himmel ist größer als er.
Elberfelder Bibel 2016 – Mt 11,11

Ich sage euch die Wahrheit: Unter den von Frauen zur Welt gebrachten, ist kein Bedeutenderer als der Täufer Johannes, erweckt worden. Jedoch ist der im Königreich der Himmelswelten Geringere bedeutender als er.
Gottes Agenda – Das Neue Testament urtextnah ins heutige Deutsch übersetzt von Andreas Eichberger – Matthäus 11,11

Ich versichere euch: Der Täufer Johannes ist der Bedeutendste unter allen, die je von einer Frau geboren wurden. Aber der Geringste, der zu Gottes neuer Weltd gehört, ist größer als er.
Gute Nachricht Bibel 2018 – Mt 11,11

Wahrlich, Ich sage euch: Es ist unter denen, die von Weibern geboren sind, kein Größerer erweckt worden, denn Johannes der Täufer; aber wer im Reiche der Himmel kleiner ist, ist größer denn er. Mt 13,17; Lk 7,28.
Tafelbibel mit hinzugefügten Sachparallelstellen – Matthäus 11,11

Hier macht Jesus die höchste Aussage über den Täufer. In Gottes Augen ist weder ein Alexander noch ein Napoleon, weder ein Dschingis Khan noch ein Cäsar, weder ein Homer noch ein Plato, weder ein Sokrates noch ein Archimedes, weder ein Goethe noch ein Praxiteles, weder ein Tizian noch ein Dante ein »Großer« oder gar der »Größte«. Nein, wer Gott liebt und ihm dient, der ist in seinen Augen groß! Nun spricht Jesus aber davon, dass »kein Größerer erweckt worden ist als Johannes der Täufer«. Es gibt also »Größere« und Kleinere und folglich Unterschiede unter den Leuten Gottes. Dasselbe besagt Mt 18,1ff.); Lk 1,15 und auch Mt 25,14ff.) Doch hüten wir uns, als Menschen das Urteil zu fällen, wer hier größer oder kleiner ist! Das kann nur Jesus als Richter über alle Menschen tun. Wir wollen auch nicht in geistlichem Ehrgeiz nach Größe schielen (vgl. Mt 18,1ff.). Es ist nur not, dass wir mit dem Anvertrauten treu umgehen (Mt 25,14ff.); 1 Kor 4,1ff.). Dennoch bleibt die Tatsache des Unterschieds bestehen. Wenn es keinen Größeren gibt als Johannes, dann wird er also mit Mose und Elia (vgl. Mt 17,1ff.) auf eine Stufe gestellt.
Und nun kommt ein Rätselspruch Jesu: »Aber der Kleinste in der Gottesherrschaft ist größer als er.«
Wie sollen wir dieses Wort verstehen? Der Schlüssel liegt in dem vorhergehenden Ausdruck »unter denen, die von Frauen geboren wurden«. Wir erinnern uns an Johannes 1,13 , wo die von Gott Gezeugten denen gegenübergestellt werden, die vom Willen des Fleisches bzw. dem Willen eines Mannes gezeugt wurden. Mit dem Anbruch der Gottesherrschaft, der mit Jesus geschieht, ist es möglich, durch Gottes Geist wiedergeboren zu werden. Ein Wiedergeborener wird ein Teil des Leibes Jesu (vgl. noch 1 Kor 6,15ff.). Gottes Geist wohnt ständig in ihm und lässt den neuen Menschen wachsen (2 Kor 4,16). Eine solche Wiedergeburt konnte Johannes noch nicht empfangen. Darum ist der Kleinste unter den Wiedergeborenen, d. h. unter Jesu echten Jüngern, größer als er. Vgl. noch Mt 13,17; Joh 3,1ff.); 1 Kor 15,50 .

Edition C

Der Größte war Johannes, weil keiner einen höheren Beruf als er hatte. Denn er stand dicht vor der Erweisung der höchsten Gnade Gottes und zeigte den Weg, wie man sie erlangt. Er hatte unmittelbar vor Christus seine Stelle; diesen zu offenbaren war sein Auftrag. Darum stritt er so mächtig gegen die Sünde wie keiner vor ihm, mit einer so wirksamen Bezeugung der göttlichen Gnade, wie sie niemand je übte. Zwar kam auch er noch nicht über die Schwachheit der menschlichen Natur hinaus; absichtlich erinnert hier Jesus daran, dass er wie alle Menschen durch eine menschliche Mutter zum Leben kam; damit hält er uns vor, dass das natürliche Gesetz unserer Existenz uns Menschen überall umfasst und unserem Vermögen die Grenzen setzt. Auch der Täufer stand auf diesem natürlichen Boden. Aber er hat so das Größte getan, was je einem Menschen aufgetragen war.
So kommt denn noch Größeres nach: die Offenbarung der göttlichen Herrschaft. Jesus erhebt seine Jünger noch über den Täufer, denn sie sind die Empfänger des göttlichen Reiches. Wahrscheinlich hat aber Jesus mit diesem kurzen Rätselspruch noch Größeres gesagt und zugleich den Weg bezeichnet, auf dem man auch den größten aller Menschen noch überragen kann, dadurch nämlich, dass man noch tiefer als er zu denen hinabsteigt, die die Hilfe brauchen. Jesus hat oft ausgesprochen, dass, wer groß werden will, klein werden muss, dass man nicht durch Herrschen, sondern durch Dienen groß wird und Gottes Lob nicht durch Selbsterhöhung gewinnt, sondern dadurch, dass man andere emporhebt. {Matthäus 20,25-28; 23,6-12} Johannes hat sich zu den verlorenen Gliedern des Volks tief hinabgelassen. Er hörte das Geständnis der Reuigen, trug mit ihnen über ihre Sünde Leid und bat mit ihnen um die Vergebung Gottes. Jesus wird noch kleiner werden; die menschliche Schuld liegt auf ihm noch schwerer, und er erniedrigt sich noch tiefer zur Gemeinschaft mit den Sündern — bis zum Kreuz. Darum hat ihn Gott auch zum Herrn über alle erhöht, und der Thron im Himmelreich ist sein. Diesen Weg hat jeder zu gehen, der im Himmelreich groß werden will. Er diene nicht sich selbst, sondern der göttlichen Gnade an den Armen und Geringen; das macht ihn groß.
Weil Gottes größte Gabe, sein ewiges Reich, zuerst durch den Dienst des Täufers und hernach durch Jesu eigene Arbeit Israel angeboten ist, sollte man denken, es nehme sie dankbar an. Allein das Gegenteil geschah.

Erläuterungen zum Neuen Testament – Mt 11,11

Johannes der Täufer war der letzte in der langen Reihe der Propheten, die Jehova zu seinem Bundesvolk, den Juden, sandte. Er wird seines großen Werkes wegen, das er als Prediger in Verbindung mit einer kleinen Schar von Jüngern ein Jahr lang in der Öffentlichkeit und dann etwa zwei Jahre lang im Gefängnis durchführte, zu den größten vorchristlichen Propheten gerechnet, die von Gott gesandt wurden. (Matthäus 11:11) So wie Jehova die Sache lenkte, war dieser große Prophet Jesu Vetter zweiten Grades und war nur etwa sechs Monate älter als dieser.
Maria, die Mutter Jesu, und Elisabeth, die Mutter des Johannes, waren Kusinen ersten Grades. Außerdem waren sie schon vor der Geburt Jesu durch eine innige Freundschaft miteinander verbunden, die durch die ähnlichen Vorrechte, die sie von Jehova empfangen hatten, bedingt war. (Lukas 1:39-45) Es scheint, daß Marias Mutter (nach der Überlieferung soll sie Anna geheißen haben, und die Katholiken nennen sie die heilige Anna) und Elisabeths Mutter leibliche Schwestern waren und aus dem Stamme Levi stammten. Marias Mutter heiratete Heli aus dem Stamme Juda, wodurch ihre Kinder Judäer wurden, Elisabeths Mutter dagegen heiratete in die Priesterfamilie Aarons, wodurch ihre Kinder nicht nur Leviten, sondern auch Kinder Aarons und somit Nachkommen des höchsten levitischen Hauses wurden. So kam es, daß Elisabeth, eine Tochter aus dem Hause Aarons, Zacharias heiratete, der ebenfalls aus der Priesterfamilie Aarons stammte. (Lukas 1:5) Ihr Sohn, Johannes der Täufer, stammte deshalb in doppelter Hinsicht, nämlich väterlicherseits und mütterlicherseits, aus dem aaronischen Priesterhause.
Wie dramatisch wirkte sich das alles doch auf das historische Geschehen aus! Salomo vom Hause Davids war von dem aaronischen Priester Zadok zum König über Israel gesalbt worden. (1. Kön. 1:39) Auch alle späteren Könige Judas wurden von dem jeweils lebenden aaronischen Hohenpriester gesalbt. Bei der Salbung des größten Königs aller Zeiten hier auf Erden wurde dieses Bild gewissermaßen nachgeahmt. Jehova hatte für diesen hohen Anlaß seinen eigenen treuen aaronischen Vertreter erweckt. Er war nicht auf Jerusalems verderbten aaronischen Hohenpriester angewiesen, auf dessen Veranlassung Jesus später hingerichtet wurde. Als diese Salbung fällig war, kam Jesus aus dem Stamme Juda und dem königlichen Hause Davids zu Johannes dem Täufer, seinem Vetter zweiten Grades, der aus dem Stamme Levi und dem aaronischen Priesterhause stammte, um sich von ihm taufen zu lassen. Bei jener Gelegenheit wurde Jesus vom Himmel her durch heiligen Geist gesetzmäßig zum König über das geistige Volk Israel gesalbt.

Wachtturm 1958

Verstand, Einsicht, Klugheit, eigene Entscheidungen

Vertraue auf Jehova mit deinem ganzen Herzen, und stütze dich nicht auf deinen Verstand. Erkenne ihn auf allen deinen Wegen, und er wird gerade machen (O. ebnen) deine Pfade –
Elberfelder 1871 – Spr 3,5–6

Vertraue Jehova mit ganzem Herzen, und auf deine Einsicht stütze dich nicht! Auf all deinen Wegen denk‘ an ihn, so wird er deine Pfade ebnen.
de Wette Bibel – Sprüche 3,5–6

Vertraue Jehova von ganzem Herzen; und verlass dich nicht auf deine Klugheit!
Auf allen deinen Wegen achte auf ihn; so wird er deine Pfade gerade machen.
van Ess – Spr 3,5–6

Verlass dich immer hundertprozentig auf Gott und baue deine Entscheidungen nicht auf das, was du in deinem Hirn hast. Egal, was du machst, versuche immer, einen guten Draht zu Gott zu haben. Dann wird er dafür sorgen, dass alles bei dir glattläuft.
VolxBibel – Sprüche 3,5–6

Wenn jemand von ganzem Herzen auf den Herrn vertraut, heißt das, daß er sich nicht auf seinen eigenen Verstand verläßt, denn das Verstehen des Menschen ist unzureichend. Gottes Wege sind unbegreiflich ( Jes 55,8-9; Röm 11,33-34 ); dennoch ist er vertrauenswürdig. Alle Weisheit, die ein Mensch erlangen kann, ist niemals ein Ersatz für das Vertrauen eines Menschen auf Gottes erhabene Wege. Der Begriff Herz kann sich manchmal auch auf die Gefühle eines Menschen beziehen ( Sprüche 12,25;13,12;14,10.13 ), häufiger jedoch auf seinen Verstand (so wie das Verstehen, Sprüche 10,8; die Erkenntnis, Sprüche 15,14; das Nachsinnen, 15,28 ) oder seinen Willen ( Sprüche 5,12 ).
Wenn ein Mensch auf den Herrn vertraut und ihn als Herrn anerkennt (damit ist nicht die theoretische Anerkennung Gottes gemeint, sondern eine Vertrautheit mit dem Herrn) auf allen seinen Wegen (vgl. von ganzem Herzen , Sprüche 3,5 ), dann bemerkt er, daß Gott seine Wege gerade macht. Damit ist mehr als nur die Führung Gottes gemeint; es bedeutet, daß Gott uns Hindernisse aus dem Weg räumt, unseren (Lebens-)Weg ebnet, oder, noch besser, uns zum Ziel bringt. (Zu „Wegen“ und „Pfaden“ vgl. V. 17 ; vgl. auch den Kommentar zu Sprüche 2,13.15 .) Die Sprüche lehren uns, daß die Menschen, die der Weisheit folgen, ein leichteres, weniger schwieriges Leben führen (z. B. Sprüche 3,10.16.24-25 ).

DIe Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Ermunterung + Ermahnung – Jahrgang 1999 – Seite: 110 – Verfasser: HB
„Vertraue auf Jehova mit deinem ganzen Herzen, und stütze dich nicht auf deinen Verstand. Erkenne ihn auf allen deinen Wegen, und er wird gerade machen deine Pfade“ (Spr 3,5.6).
Es ist etwas überaus Großes, zu wissen, daß Gott für uns ist. Schriftstellen wie 1 Timotheus 6,6-8, Matthäus 6,19-34 und ähnliche zeigen uns zudem, wie sicher unsere Stellung ist und wie vollkommen Gott für alles sorgt. Der Mensch dieser Welt stützt sich auf seine Klugheit und meint, ohne Gott auskommen zu können. Auf jede mögliche Weise versucht er, sich abzusichern. Doch in Unabhängigkeit von Gott unternommene Anstrengungen werden schließlich im Unsegen enden. Sollte Gott nicht mehr vermögen oder den enttäuschen, der sein Vertrauen auf Ihn setzt? Gewiß, es kann nötig sein, daß Er uns auch schwere Wege führt; aber das ist nur Segen im Verborgenen, der unseren Seelen geistlichen Gewinn bringt (Heb 12,11).
Das Vertrauen auf den Herrn ist etwas so außerordentlich Wichtiges, gerade für unsere Tage. Deswegen möchten wir uns heute ein wenig damit beschäftigen. Sprüche 3, Vers 5, ermutigt uns: „Vertraue auf Jehova mit deinem ganzen Herzen …“ Wiederum sagt uns Psalm 62, Vers 8: „Vertrauet auf ihn allezeit …“ Und in Jesaja 26, Vers 4, lesen wir: „Vertrauet auf Jehova ewiglich.“ Drei gewichtige Punkte haben wir hier zu beachten: Wir sollen Ihm vertrauen mit unserem ganzen Herzen, zu jeder Zeit und auf immerdar. Der Herr allein ist unseres ganzen Vertrauens würdig.
Es gibt Dinge, auf die wir nicht vertrauen sollen: Auf unsere Herzen (Spr 28,26), denn das Herz ist arglistig und verderbt (Jer 17,9); auf die Ungewißheit des Reichtums (1 Timotheus 6,17); auf Menschen und Fürsten (Ps 118,8.9); und im Gleichnis vom Pharisäer und Zöllner warnt der Herr Jesus solche, die auf sich selbst vertrauten (Lk 18,9). Wie klar Gottes Warnungen auch sind, immer wieder ertappen wir uns dabei, daß wir gerade das tun, wovor Er uns warnt. Wenn wir in Bedrängnis und Ungemach kommen, wie schnell sind wir dabei, Fleisch zu unserem Arm zu machen (Jer 17,5). Und wenn wir endlich zur Einsicht darüber gebracht wurden, daß alle menschlichen Hilfsmittel vergeblich sind, dann erst, oft erst dann, wenden wir uns zu Gott. Aber sollten wir nicht zu aller Zeit in dem Bewußtsein unserer Abhängigkeit von Ihm vorangehen, selbst ehe wir in Drangsal kommen? Laßt uns einander mit Nahum 1, Vers 7 ermuntern: „Jehova ist gütig, er ist eine Feste am Tage der Drangsal; und er kennt die, welche auf ihn vertrauen.“

Ermunterung und Ermahnung 1999

Wir müssen ständig Gottes Vorsehung im Blick haben. Wir müssen in jedem Bereich unseres Lebens auf sie vertrauen, sowohl im Glauben als auch im Gebet. Wir müssen dem Herrn von ganzem Herzen vertrauen (Vers 5). Wir müssen glauben, dass er das tun kann, was er tun will, dass er weise ist und deshalb das Beste tun wird, und dass er gut ist, mit seinen Verheißungen übereinstimmt, und deshalb das tun wird, was für uns das Beste ist, wenn wir ihn lieben und ihm dienen. „Erkenne ihn auf allen deinen Wegen“ (Vers 6). Wir müssen im Gebet nach seinem Willen fragen und dürfen nichts planen, von dem wir nicht sicher sind, dass es richtig ist. Wir sollen um seinen Rat bitten und Weisung von ihm suchen. Wir müssen als solche um Erfolg bitten, die wissen, dass nicht die Schnellen den Wettlauf gewinnen (Pred 9,11). Um uns dazu zu ermutigen, wird uns verheißen: „Er wird deinen Pfad ebnen, sodass dein Weg sicher und gut sein und alles am Ende gut werden wird.“

Der Neue Matthew Henry Kommentar

Vertraue auf Jehova von ganzem Herzen und verlasse dich nicht auf deinen eigenen Verstand: Auf allen deinen Wegen sollst du ihn erkennen, und er wird deine Pfade leiten.

Das Hebräische bedeutet wörtlich: „Er wird eure Wege gerade oder glatt oder erfolgreich machen.“ Das Wort „Weg“ bezieht sich hier nicht auf den individuellen Willen Gottes, sondern auf den allgemeinen Verlauf der Lebensschicksale. Der Sinn des Zusammenhangs ist, dass diejenigen, die auf Gott vertrauen, auf seine Weisheit statt auf weltliche Weisheit vertrauen und Gott in jedem Teil ihres Lebens anerkennen, ein erfolgreiches Leben nach Gottes Maßstab ernten werden (V. 1-10). In den Versen 5-6 geht es also darum, auf den Herrn zu vertrauen, und er wird den Verlauf Ihres Lebens erfolgreich machen. Es geht nicht um individuelle Entscheidungen.

Arnold Fruchtenbaum – Das spirituelle Leben und die göttliche Führung

Vertraut auf ADONAI mit eurem ganzen Herzen. Vertrauen (batak) wird in Dtn 28,52 verwendet, um sich auf das Vertrauen in Mauern zu beziehen, die eine Stadt vor überfallenden Armeen schützen. Vertrauen ist ein Synonym für Glauben oder Zuversicht. Nach Rabbi Avraham Cohen beinhaltet das Vertrauen in ADONAI „das Wissen um die wahre Lebensweise und die Anleitung zu richtigem Verhalten.“ Wenn wir nicht auf ADONAI vertrauen, sind wir eingebildet auf unser eigenes Wissen. Wenn wir aber ADONAI anerkennen, werden wir ihm vertrauen und uns vom Bösen abwenden, wie er es wünscht.

The Complete Jewish Study Bible: Notes

Eine Implikation des echten Glaubens an den HERRN ist die Erkenntnis, dass dein Leben ein heiliges Vertrauen ist und daher alles zählt… Nichts ist belanglos; nichts ist unkonsequent. In der kommenden Welt wirst du schockiert sein, zu verstehen, dass alles, was du dachtest, alles, was du gesagt hast, und alles, was du getan hast, dir von oben gegeben wurde und daher eine enorme Bedeutung hat (Matt. 12:36-37). In der Tat ist dein ganzes Leben dran Darlehen vom Himmel selbst. Darum ′′ suche zuerst das Reich Gottes und Seine Gerechtigkeit…“ (Matt. 6:33). Glaube investiert das ganze Herz auf die zur Verfügung stehende Reise; er sucht Gottes Gegenwart in allen Dingen und vertraut Gott auf all seinen Wegen (Prov. 3:5-6). ′′ Die gegenwärtige Form (to schḗma) dieser Welt vergeht ′′ (1 Cor. 7:31), und das Herz des Glaubens sucht nach einer Stadt, deren Designer und Baumeister Gott selbst ist (Heb. 11:10). ′′ Damit wir nicht das Herz verlieren… Denn die Dinge, die gesehen werden, verwandeln sich zu Staub, aber die Dinge, die ungesehen sind, bleiben ewig ′′ (2 Kor. 4:16-18). Deshalb: ′′ Vertraue dem HERRN von ganzem Herzen und lehne dich nicht an dein eigenes Verständnis. Kenne Ihn auf all deinen Wegen, und Er wird deine Wege richten ′′ (Prov. 3:5-6).

′′ Vertraue auf den HERRN von ganzem Herzen und verlasse dich nicht auf dein eigenes Verständnis ′′ (Vorschrift 3:5). Beachte den Kontrast zwischen Vertrauen und Verständnis in diesem vertrauten Vers. Vertrauen ist eine Herzensangelegenheit, die Entscheidung, loszulassen, während Verständnis analytisch ist objektiv,“ eine Frage des körperlichen Sehens. Die menschliche Vernunft mag Ihnen helfen, das ′′ Was ′′ des Glaubens zu erkennen, aber es ist machtlos, die Seele zu wecken, Leben in das Herz einzuhauchen und Leidenschaft zu vermitteln, Gottes Gegenwart als Ihr größtes Bedürfnis und Ihr größtes Gut zu suchen. Das kommt nur durch das schmerzhafte Bewusstsein deiner eigenen sündhaften Verfassung, die innere Überzeugung, dass du völlig rückgängig gemacht und ohne Hoffnung bist, außer dem Eingreifen Gottes in dein Leben, und dem Willen, an das Wunder zu glauben…

Die meisten Gebote prüfen nicht, wie wir unseren Glauben so sehr verstehen, wie sie die Kapitulation unseres Herzens prüfen. Die Prüfung des Glaubens erfordert Bittachon (bi̇tá̇ẖwòn) – das heißt, unser Bedürfnis nachzugeben, damit wir an Gottes Verheißung und Segen festhalten können… ′′ Fürchte dich nicht, denn ich bin bei dir…“ (Isa. 41:10). Das ist es, was wir am meisten brauchen, um darauf zu vertrauen, dass wir in Gottes Liebe sicher sind, und das ist die ultimative Botschaft unserer Sühne im Messias. Wir sind vom Glauben sühnt!

Hebräisch für Christen

glaubst du an Jehovah?

Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist aus dem Tode in das Leben übergegangen.
Elberfelder 1871 – Johannes 5,24

Wahrlich, wahrlich, Ich sage euch: Wer Mein Wort hört und glaubt an Den, Der Mich gesandt hat, der hat ewiges Leben und kommt nicht in das Gericht, sondern ist vom Tode zum Leben übergegangen. Joh 3,18.36; 6,40f; 8,51; 13,3; 1Joh 3,14.
Tafelbibel mit hinzugefügten Sachparallelstellen – Johannes 5,24

Ich versichere euch: Wer auf mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben. Auf ihn kommt keine Verurteilung mehr zuo; er hat den Schritt vom Tod ins Leben getan.
Neue Genfer Übersetzung – Joh 5,24

Passt auf, was ich euch zu sagen habe: Wenn mir jemand gut zuhört und sein Vertrauen auf Gott setzt, meinen Auftraggeber, dann wird er in der Lage sein, ewig zu leben! Er wird für seine Schulden bei Gott nicht mehr bezahlen müssen, er hat den Sprung vom Tod in ein echtes Leben schon geschafft.
VolxBibel – Johannes 5,24

ἀκούων Ptz., subst.; ὁ … ἀκούων jeder, der … hört (A104,1). πιστεύων Ptz., subst. πέμψαντι Aor. Ptz. πέμπω, subst. εἰς κρίσιν οὐκ ἔρχεται er kommt nicht ins Gericht (d. h. er wird nicht mehr verurteilt). μετα-βέ-βηκεν Pf. -βαίνω139 (v. einem Ort) weggehen (um an einem anderen Ort zu sein); übertr. (v. einem Zustand in einen anderen) hinübergehen, überwechseln (B 2a); μεταβέβηκεν ἐκ τοῦ θανάτου εἰς τὴν ζωήν er ist aus dem Tod (d. h. der Verurteilung zum Tod) in das (unvergängl.) Leben hinübergegangen.

Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament

Das ewige Leben , das Leben in der künftigen Welt, begann nach jüdischem Glauben erst mit der Auferweckung der Toten. Jesus schenkt denen, die an ihn glauben, dieses Leben bereits in der Gegenwart.

Craig Keener – Kommentar zum Umfeld des Neuen Testaments

Doch um dies zu ermöglichen, mussten die Frage der Sünde am Kreuz geregelt und die Rechtsansprüche Gottes an den sündigen Menschen befriedigt werden. Dieses Werk nun hat Christus vollbracht. Darum konnte Er sagen, indem Er sich jenseits des Kreuzes stellte: «Vater, die Stunde ist gekommen; verherrliche deinen Sohn, damit dein Sohn dich verherrliche – so wie du ihm Gewalt gegeben hast über alles Fleisch, damit er allen, die du ihm gegeben hast, ewiges Leben gebe» (Joh 17,1.2). Aufgrund des Sühnungswerkes Christi kann Gott alle Glaubenden rechtfertigen und sie vom Tod zum Leben bringen. «Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern ist aus dem Tod in das Leben übergegangen» (Joh 5,24). Das ist die Gabe, die Gott allen, die sein Zeugnis über den sündigen Menschen und über seinen Sohn annehmen, umsonst gibt. «Dies ist das Zeugnis: dass Gott uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in seinem Sohn. Wer den Sohn hat, hat das Leben; wer den Sohn Gottes nicht hat, hat das Leben nicht» (1 Johannes 5,11.12).
«Dieses Leben ist in seinem Sohn»: Nur in Christus besitzen wir das ewige Leben. Christus ist unser Leben (Kol 3,4), und wenn wir Christus haben, so haben wir das ewige Leben. Aber dieses Leben ist verborgen mit dem Christus in Gott (Kol 3,3). Es ist ganz ausserhalb des Machtbereiches Satans; wir können es folglich nicht verlieren. Obwohl es verborgen ist in seinem Ursprung, muss das Leben Christi in uns zutage treten, da Er ja unser Leben ist. Das ist nur möglich, wenn wir den Tod auf alles anwenden, was vom natürlichen Menschen ist, damit allein das Leben Jesu in uns sichtbar werde. Das war es, was der Apostel Paulus tat, der sagen konnte: «Ich bin mit Christus gekreuzigt, und nicht mehr lebe ich, sondern Christus lebt in mir» (Gal 2,19.20).

Halte fest 1969

Sowohl das Hören des Wortes durch den Sohn als auch das Glauben an den Vater werden hier als Bedingungen für das ewige Leben genannt. (Man vergleiche auch Apg 20,21 ,wo ein weiteres doppeltes Erfordernis genannt wird.) In Joh 3,16 ist es hinwiederum Glaube an den Sohn und in 17,8 das Wort des Vaters. Gewiß findet sich in unserem Vers die ewige Sicherheit des Gläubigen, steht doch das Verb „hinübergegangen“ in der Wendung „ist vom Tod zum Leben hinübergegangen“ im Perfekt (metabebäken), womit die bleibenden Auswirkungen eines in der Vergangenheit liegenden Geschehnisses bezeichnet werden.
 Die Tatsache, daß der Übergang vom Tod zum Leben mit dem Gläubigen bereits geschehen ist, leugnet nicht die zukünftige Auferstehung des Leibes. Paulus mußte gegen solche Lehren ankämpfen (2Tim 2,18), denn ihre Vertreter zerstörten den Glauben etlicher. In der Tat ist in V.25 der Gegenstand geistliches Leben aus geistlichem Tod, während in V.28-29 der Gegenstand Auferstehung nach dem leiblichen Tod ist. Mit dem Ausdruck „die Stunde kommt“ meinte der Herr, daß Sein Opfertod am Kreuz die Grundlage des Glaubens bilden würde, genauso, wie in 4,23 darauf hingewiesen wird, daß dieser Tod die Grundlage wahrer Anbetung sein würde. Dennoch sagte der Herr beide Male „und ist jetzt“, womit er zeigte, daß die Gelegenheit schon vor dem Kreuz geboten war, da Er sich doch unter ihnen befand. In V.25 werden die geistlich Toten die Stimme des Sohnes Gottes hören; Er legte großes Gewicht auf diese Tatsache. So heißt es von Seinen Schafen: „Sie werden meine Stimme hören“ (Joh 10,16); und zu Pilatus sagte er: „Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört meine Stimme“ (18,37). Zudem werden alle, die in den Gräbern sind „seine Stimme hören“ (5,28).

Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt

Spricht Jesus von der Zukunft? Durchaus, wie V 28 f noch einmal zeigen wird. Aber er spricht zugleich von der Gegenwart und von seinem Tun heute, weil sich die letzte Zukunft heute entscheidet. Das sagt Jesus in dem gewaltigen Satz, der als ein unerhörtes Angebot jeden unmittelbar angeht. Er wechselt dabei von der dritten Person in die erste Person hinüber, damit es unmissverständlich klar ist: Der Sohn, von dem er sprach, das ist er selbst. Mit diesem „Ich“ begegnet er, unmittelbar die Entscheidung fordernd, den Führern des Volkes Israel, die vor ihm stehen, und er begegnet ebenso jedem, der jetzt sein Wort hört oder liest. „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat ewiges Leben, und in ein Gericht kommt er nicht hinein, sondern er ist hinübergeschritten aus dem Tode in das Leben.“ Nicht erst in ferner Zukunft, nicht erst nach dem Tode, sondern heute darf und soll es geschehen sein, dass ein Mensch „hinübergeschritten ist aus dem Tode in das Leben“. Jesus spricht es in der Form der vollendeten Vergangenheit aus. Es ist geschehen, der entscheidende Schritt ist getan. Somit kann es ein Gericht für ihn nicht mehr geben, „in ein Gericht kommt er nicht hinein“. Wie sollte auch einer, der das ewige Leben schon „hat“ (3,16;3,36 sagte das schon), noch erst in das |170| Gericht kommen können – Die Botschaft des Paulus von der Entrückung der Glaubenden bei dem Kommen des Herrn und von ihrer Mitwirkung beim Weltgericht 1 Thess 4,13-18;1 Kor 6,2-4 ührt nur näher aus, was Jesus hier grundlegend ausgesprochen hat.- . Das ist wesensmäßig unmöglich. Wer aber ist in dieser wunderbaren Lage? „Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat.“ Es beginnt mit dem „Hören“ des Wortes Jesu. Freilich mit einem „Hören“ im Auftun des Herzens – In der ganzen Bibel ist das „Hören“ – oder auch das Nichthören! – ein entscheidender Vorgang. Vgl. von den zahllosen Stellen nur: 2Mo5,2; 2Mo23,22; 5Mo6,4; 1Sam3,9; Ps85,9; 95,7; 103,20; Jes40,28; 50,4; 62,11; Jer7,13; 22,29; 26,3; Hes3,7; Sach7,11; Apg2,37; 10,33; 15,7; 28,28; Röm10,14; 1Joh1,1; 2,7; Hebr2,1; Jak1,19; Offb1,3;2,7;3,20 – . Aus solchem Hören erwächst das „Glauben“. Es ist damit aber nicht ein allgemeines und unbestimmtes „Glauben an Gott“ gemeint. Jesus sagt nicht: „und glaubt an den, der mich gesandt hat“, sondern sagt: „und glaubt dem, der mich gesandt hat.“ Damit ist dieses „Glauben“ inhaltlich bestimmt. Wer so „glaubt“, der glaubt es Gott, dass er wirklich Jesus gesandt und dem Sohn alle Vollmacht gegeben hat. Wieder liegt ein völliges Vertrauen auf Gott unlösbar ineinander. Das Wort Jesu führt zum Vertrauen auf Gott und von Gott her wieder zum absoluten Vertrauen auf Jesus, weil Gott es ist, der Jesus gesandt und in dieser Sendung sein Herz und Wesen kundgetan hat. Wer aber dieses „Hören und Glauben“ in sich trägt, in dem ist damit die ewige Entscheidung gefallen, er sei, wer er sei. Bedingungen anderer Art für den Anteil am Leben gibt es nicht mehr. Umgekehrt vollzieht sich in dem erschütternden Nicht-hören und Nicht-hören-können der Juden (8,43 u. 47) schon das Gericht und das Todesurteil.

Wuppertaler Studienbibel


Vers 24 betrifft nicht die Auferstehung am Ende der Tage, sondern die geistliche Auferstehung, die derjenige erlebt, der zum Glauben an Jesus kommt. Was erfahren wir darüber?
Das »Wort« geht dem Glauben vor. Der Glaube kommt aus der Predigt – das zieht sich durch das gesamte NT (vgl. Joh 17,20; Röm 10,17; 1Thess 1,5ff.). Das Wort wird näher qualifiziert als »mein Wort«, d. h. als das Wort, das Jesus zu sagen hat. Es ist ein lebenschaffendes Wort (vgl. Joh 6,63.68), ähnlich wie später das Wort der Apostel (vgl. Apg 8,35). »Hören« ist hier mehr als ein akustischer Vorgang. Es meint das innere Aufnehmen (vgl. Joh 8,51).
Diesem Hören folgt das »Glauben dem, der mich gesandt hat«. Dabei lässt sich der Glaube an den Vater und der Glaube an den Sohn nicht voneinander trennen. Denn es geht ja gerade um den Glauben an den Gott, der Jesus »gesandt hat«. Man vergleiche dazu die Sendungsworte bei den Synoptikern (»Ich bin gekommen«, »Der Menschensohn ist gekommen«) und die Sendung des Sohnes in den synoptischen Gleichnissen (Mt 21,33ff. parr). Im NT ist Gott immer der Vater Jesu Christi. Deshalb haben z. B. Christen und Muslime keine gemeinsame Gotteserkenntnis und keine gemeinsame Gotteslehre.
Der so Glaubende »hat ewiges Leben«. Wieder beobachten wir, dass der Glaube – nicht die Werke des Gesetzes! – den Zutritt zum ewigen Leben bedeutet. (Zum Begriff des »ewigen Lebens« vgl. die Erklärung bei Joh 3,15ff.) Was Paulus in Römer 3,21ff. ausführt, ist keimhaft bereits in Johannes 5,24 angelegt (vgl. auch Joh 3,15ff.; Joh 3,36; 6,40.47; 10,10.28; 11,25ff.; Joh 20,31).
Was aber meint die Aussage »der kommt nicht in das Gericht, sondern ist aus dem Tode in das Leben hinüber geschritten«? Müssen wir nicht auch als Christen »alle offenbar werden vor dem Richterstuhl Christi« (2Kor 5,10)? Doch. »Gericht« meint in Johannes 5,24 nicht die Gerichtsverhandlung, die tatsächlich keinem Christen erspart bleibt (vgl. Mt 25,14ff. !), sondern den Zustand des ewigen»Gerichts«(= Verdammnis). Und in diese ewige Verdammnis »kommt« der Glaubende »nicht« (vgl. Joh 3,18; Röm 8,1). Mit der Bekehrung bzw. Wiedergeburt hat er vielmehr »ewiges Leben« empfangen und ist in diesem Sinne »aus dem Tode in das Leben hinübergeschritten«. Das sind also Vorgänge während des irdischen Lebens! Beim Sterben muss man das »ewige Leben« schon mitbringen. Deshalb kann es sein, dass ein quicklebendiger, vitaler Mensch noch im »Tode«, d. h. in seinen Sünden ist (vgl. Röm 6,3ff.; 1Kor 15,17ff.; Eph 2,1.5).
Für »hinübergeschritten« steht das griechische Wort »metabaebken« das dem Fremdwort »Metabasis« zugrunde liegt. Was für eine gewaltige Metabasis ist das! Johannes 5,24 spricht vom größten »Fortschritt«, den die menschliche Geschichte kennt, nämlich von dem »Hinüberschritt« aus der Todesverfallenheit in das Leben der Gottesgemeinschaft. Dass dieser Schritt über die »Linie« in diesem Leben getan werden kann, gehört zu den großen Gnadengaben Gottes (vgl. 1Joh 3,14).
Halten wir noch eines fest:
Jesus macht seine Aussage nicht im Konjunktiv, sondern im Indikativ. Es heißt nicht:
»Der könnte vielleicht hinübergeschritten sein« oder »der würde meines Erachtens das ewige Leben haben« oder »wir hoffen, dass es sich so verhält …« Es heißt vielmehr: »der hat«, »der kommt« , »der ist hinübergeschritten«. Das hat eine doppelte Konsequenz:
a) Wir können zuversichtlich predigen, dass das so ist, und
b) wir können es zuversichtlich für uns selbst glauben. Auf die Frage:
»Bist du gerettet?« gibt es im Vertrauen zu Jesus ein unzweideutiges »Ja«. Wer hier den Einwand erhebt, nur der Hochmut spreche so, hat das NT nicht verstanden. Für Luther war die »assertio«, die zuversichtliche, auf Gottes Wort gegründete Aussage, wesentlich. Heute droht die Gefahr, dass wir zu einem »Konjunktiv-Christentum«, das nur noch von einem »Vielleicht« oder »Hoffentlich« spricht, verkommen. Ph. Fr. Hiller merkte einst zu Johannes 5,24 an: »Helden der Erde besiegen den Tod nicht, dessen sie spotten; sie werden von ihm überwunden; er liefert sie in’s Gericht.« Jesus dagegen führt aus dem Tod ins Leben.

Edition C

Nur der Glaube an Jehovah rettet – nicht die Zugehörigkeit zu irgendeiner religiösen Gruppe! Jesus war nämlich nicht der Gründer einer neuen Kirche – sondern der einzigste Weg zum Vater.

an der Größe Anteil haben?

wozu er euch berufen hat durch unser Evangelium, zur Erlangung der Herrlichkeit unseres Herrn Jesus Christus.
Elberfelder 1871 – 2 Thess 2,14

Wozu Er euch berufen hat durch unser Evangelium, auf daß ihr zur Herrlichkeit unseres Herrn Jesus Christus gelangen könnt. 1Thess 2,12; 4,1; 5,9; 2Tim 3,14; Tit 2,14.
Tafelbibel mit hinzugefügten Sachparallelstellen – 2 Thessalonicher 2,14

Weil wir euch diese gute Nachricht erzählt haben, hat Gott euch auch dafür ausgesucht, an der Größe von Jesus Christus Anteil zu haben, denn er hat dafür gesorgt, dass wir wieder mit Gott klarkommen.
VolxBibel – 2 Thess 2,14

Im A.T. hat Gott Israel »erwählt«; im N.T . werden die Heidenchristen, die seinem Volk aufgepfropft wurden, häufig als »Erwählte« bezeichnet (s. die Ausführungen zu Röm 9,14-29 ; vgl. Mt 24,31 ). Zum Geist (der in bestimmten jüdischen Schriften mit der geistlichen Reinigung in Verbindung gebracht wird) und zur Heiligung siehe die Ausführungen zu 1.Thess 4,7-8 . Zu »Herrlichkeit« siehe die Ausführungen zu 2.Thess 1,10.12 .

Craig Keener – Kommentar zum Umfeld des Neuen Testaments

Nachdem Paulus auf die Schuld und Not der Menschheit gesehen hat, betrachtet er mit erneuter Dankbarkeit, was Gott durch seinen Dienst den Glaubenden gab. Er hat die Thessalonicher durch die Verkündigung Jesu zu seinem Eigentum gemacht, sogleich, von Anfang an, sowie die Botschaft Jesu sie erreichte, noch ehe die in der Zukunft hervortretenden Kräfte der Verführung ihnen den Zugang zu Christus versperren oder doch erschweren konnten. Dass sie sich nicht lange sträubten und zauderten, sondern sogleich, als ihnen das Wort Jesu gesagt wurde, der Liebe zur Wahrheit gehorchten, war ein großer Erweis der göttlichen Gnade für sie. Die Mittel, durch die Gott Menschen zu sich zieht, sind der Geist und die Wahrheit. Der Geist heiligt sie; die Wahrheit macht sie gläubig. Der Geist, der in ihnen wirksam ist, trennt sie von allem, was Gott verwirft, und macht sie ihm Untertan. Die Thessalonicher werden nun die nicht mehr bewundern, die ohne Gesetz sind und sich so benehmen, als wären sie selber Gott. Weil sie ihren Glauben der Wahrheit gegeben haben, sind sie gegen die Kräfte geschützt, die die Lüge verherrlichen. Darum führt ihr Weg sie zu der Herrlichkeit, die Jesus hat und seiner Gemeinde geben wird, wenn er sie bei sich versammeln wird.

Schlatter – Erläuterungen zum Neuen Testament

Diejenigen, die jetzt glauben, werden von Paulus ermahnt, konsequent mit ihrer Berufung als Gläubige oder Heilige zu leben. Gläubige oder Heilige sind diejenigen, die für zwei Dinge in der Zukunft bestimmt sind: erstens, um in das messianische Königreich einzutreten; und zweitens, um in die Herrlichkeit einzutreten und verherrlicht zu werden.
Später, in 2 Thessalonicher 2,14, schreibt Paulus: wozu er euch berufen hat durch unser Evangelium, zur Erlangung der Herrlichkeit unseres Herrn Jesus Christus.
Diejenigen, die das Evangelium angenommen haben, sind dazu bestimmt, die gleiche Art von Herrlichkeit zu erlangen, die jetzt von Jeschua, dem Messias, selbst genossen wird.

Arnold Fruchtenbaum – Die Verherrlichung des Menschen

Die Wahrheit muß uns dazu als eine lebendig und vollmächtig bezeugte entgegentreten. Darum verwirklicht sich die „Erwählung“ in der „Berufung“ „…wozu Er euch berufen hat durch unser Evangelium“. Weil Gott längst, ehe die Erde da war und es ein Thessalonich auf ihr gab, Menschen dort in Liebe erwählt hatte, sorgte er nun dafür, daß das Evangelium nach Thessalonich kam und den Ruf Gottes in die Herzen warf. Vor den Briefschreibern steht noch einmal all das, was sie im ersten Brief ausführlich geschildert hatten (vgl. 1 Th 1,4-2,1 o. S. 30). Auch hier wieder formulieren die drei: „unser Evangelium“, weil es in ihrer Person und ihrem Wort und gerade nur so nach Thessalonich kam. Aber nicht „unser“ Evangelium gewinnt Menschen, sondern „Er“, Er allein, beruft „durch unser Evangelium“ fremde, ferne Menschen „dazu“. Und dieses „wozu“ wird am Schluß des Satzes noch einmal knapp ausgesprochen: „zum Gewinn der Herrlichkeit unseres Herrn Jesus Christus.“ Es wird wieder deutlich: die „Rettung“ ist wohl das erste große Ziel der Erwählung: erwählt von Uranfang zur Rettung. Aber sie ist nicht das letzte Ziel, das vielmehr „Herrlichkeit“ heißt! Unser christliches Denken und Reden ist tief verkehrt, wenn wir nur „einmal selig werden wollen“. Nein, selig werden wir jetzt schon, so wahr wir heute die Rettung erlangen in Heiligung des Geistes und Glauben der Wahrheit. Als „selige“, d. h. errettete Leute aber dürfen und müssen wir uns ausstrecken nach „Herrlichkeit“! Heraus aus dem kleinen, falsch bescheidenen Denken und Wollen! Hinein in die Größe und Höhe, die Gott in unserer Erschaffung nach Seinem Bilde uns grundlegend zugedacht und in unserer |152| Errettung mit einem göttlich-großen Einsatz aufs neue geschenkt hat A . Dabei haben wir uns nicht selber auszumalen, was wir wohl unter „Herrlichkeit“ verstehen. Was wir gewinnen dürfen ist vielmehr die „Herrlichkeit unseres Herrn Jesus Christus“. So wird es Paulus später den Römern erläuternd sagen: „verordnet, daß wir gleich sein sollen dem Ebenbild Seines Sohnes“, und zwar bis in die Leiblichkeit hinein, die dann „gleichgestaltet ist Seinem Herrlichkeitsleibe“ (Phil 3, 21 ). Dies Ziel ist kein Traum und keine Schwärmerei! Denn dies „Gewinnen“ beginnt schon jetzt ganz wirklich, eben in der „Heiligung des Geistes und Glauben der Wahrheit“: da „spiegeln wir alle mit aufgedecktem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn wider und werden in dasselbe Bild verwandelt von Herrlichkeit zu Herrlichkeit“ (2 Ko 3,18 ). Zugleich haben wir aber auch daran zu denken, worin nach dem Zeugnis des Neuen Testaments dis „Herrlichkeit“ unsres Herrn besteht! Sie ist nicht ein unbestimmter „Glanz“, sondern umfaßt eine Fülle mächtiger Taten: die Sammlung, Entrückung und Vollendung Seiner Gemeinde, den Sturz des antichristlichen Weltherrschers, die königliche Regierung im Tausendjährigen Reich, den Vollzug des Weltgerichts, die erleuchtende und segnende Durchwaltung der neuen Erde. Und an all dem dürfen wir Anteil gewinnen, bei dem allen in der engen Verbundenheit der Glieder mit dem Haupt mitherrschen, mitrichten, mitleuchten! Das ist „Gewinn der Herrlichkeit unseres Herrn Jesus Christus“.

Wuppertaler Studienbibel

»Dazu« knüpft an Vers 13 an: Die ewige Erwählung zum Heil in der Heiligung durch den Geist und im Glauben an die Wahrheit bleibt kein verborgener Beschluss Gottes. »Durch unser Evangelium« »hat er euch berufen«. Der Ruf zur Errettung ergeht in der Verkündigung der Guten Nachricht. Sie erhält ihre besondere Prägung durch den jeweiligen Verkündiger. Darum nennt sie Paulus »unser Evangelium« (vgl. 1Thess 1,5). Gleichzeitig ist klar, dass das Evangelium dadurch nicht der Beliebigkeit des einzelnen unterworfen wird, sondern »Evangelium Gottes« (1Thess 2,9), »nicht Menschenwort«, sondern wirksames »Wort Gottes« ist (1Thess 2,13). In dieser so menschlichen Tätigkeit ereignet sich nichts weniger, als dass Gott dadurch Menschen zu dem Heil beruft, zu welchem er sie »von Anfang an« erwählt hat.

In gleicher Weise wie in Röm 8,29ff. (dort kommen Gottes Vorsatz und Rechtfertigung noch hinzu) spricht Paulus hier von einem dreifachen Vorgang: Erwählung – Berufung – Verherrlichung. So wird hier als Ziel der göttlichen Berufung genannt: »zum Gewinn der Herrlichkeit unseres Herrn Jesus Christus«. In 1Thess 5,9 begegnete uns eine ähnliche Formulierung: »zum Gewinn des Heils durch unseren Herrn Jesus Christus«. Das Erwerben des Heils schließt die Teilhabe an der Herrlichkeit Jesu Christi mit ein. Diese besteht, wie auch die Erlösung, bereits jetzt im Glauben und wird am Ende in ihrer vollen Bedeutung offenbar werden. Die Christen gewinnen Anteil an der Herrlichkeit ihres Herrn und sollen zugleich ihrerseits mit ihrem Leben zur Verherrlichung Jesu Christi beitragen (vgl. Eph 1,6.12.14).

Gerhardt Maier – Edition C

das Ziel des ganzen ist …

zum Preise der Herrlichkeit seiner Gnade, worin er uns begnadigt hat (O. womit er uns angenehm gemacht hat) in dem Geliebten,
Elberfelder 1871 – Eph 1,6

Zum Lob der Herrlichkeit Seiner Gnade, womit Er uns begnadigt hat in dem Geliebten; Mt 3,17; Kol 1,13.
Tafelbibel mit hinzugefügten Sachparallelstellen – Eph 1,6

Darum freuen wir uns voll. Wir danken ihm für seine Liebe, mit der er uns durch seinen Sohn Jesus freigesprochen hat.
VolxBibel – Epheser 1,6

Ein Grund für die Erwählung Israels war, dass das Volk Gott verherrlichen sollte ( Jes 60,21; 61,3; Jer 13,11 ); die Offenbarung der Herrlichkeit Gottes nimmt im Judentum eine so zentrale Rolle ein, dass nach jüdischer Auffassung sogar das göttliche Eingreifen zum Gericht dem Zweck diente, die Menschen zu ihm, der wahren Quelle des Lebens ( Jer 2,13 ), zu bekehren ( 2.Mose 7,5; Am 4,6 ).

Craig Keener – Kommentar zum Umfeld des Neuen Testaments

Denn die Schrift lehrt, dass von dem Augenblick an, da wir Christum annehmen, alle unsere Fehler und Unvollkommenheiten vor des Herrn Augen gleichsam verdeckt sind um des Verdienstes des Sühnopfers willen. Das Jehovas Güte und Gnade beschafft hat, und das wir uns durch Glauben daran zu nutze machen können. Da einzig, was vollkommen ist, bei Gott annehmbar ist, und da wir, so sehr wir uns bemühen und reinigen, doch immer unvollkommen bleiben, so ist es klar, dass unsere Annahme durch den Vater nur möglich ist, wenn wir gleichsam eingehüllt sind in das Kleid der Gerechtigkeit Christi, wenn seine Vollkommenheit uns zugerechnet wird. So sind wir denn zunächst „angenommen in dem Geliebten“ (Epheser 1:6), und dann beweisen wir unsere Liebe zur Gerechtigkeit, unseren Wunsch, dem Herrn zu gefallen, täglich dadurch, dass wir der Heiligkeit (Vollkommenheit) zustreben.

Charles Taze Russell im Jahr 1899 – Die Versöhnung des Menschen mit Gott

Das ist nicht nur der in seiner Ewigkeit verborgene Wille Gottes, von dem wir nur durch eine Verheißung Kunde hätten; seine Erwählung ist vollendete, von uns erlebte Tat geworden. Christus ist nicht mehr nur in seinem ewigen Leben im Vater der Grund und Träger einer uns geltenden göttlichen Liebe, sondern er ist zu uns gekommen und hat uns die Liebe Gottes gebracht, sie mit der Tat erwiesen und zu unserem Besitz gemacht. Im Geliebten Gottes, in dem ersten, ewigen und herrlichen Empfänger der göttlichen Liebe, hat sie auch uns erfasst, und wie groß die in ihm uns geschenkte Gnade ist, erkennen wir daran, dass er uns in die Kindesstellung führt, in der wir vor Gott heilig sind.

Ist uns nicht schon damit das volle Evangelium gesagt? Kann Paulus noch mehr sagen, um die göttliche Gnade noch höher zu führen und sie noch reicher vor uns zu entfalten? Ja; denn damit, dass Jesus die göttliche Gnade uns so bringt, dass wir sie empfangen und erleben, begegnet sie unserer Sünde. So muss noch ein neuer, wichtiger Punkt zur Sprache kommen, der uns die Größe der göttlichen Gnade nach einer neuen Seite erkennen lässt . Es wird darin deutlich, was uns die irdische Arbeit Jesu erworben hat. Weil uns schon unsere Erwählung im Christus gegeben ist, wird uns auch alles weitere, was sich auf die ewige Gnade Gottes aufbaut, in ihm zuteil, so dass der Preis der Gnade Gottes fortwährend zum Preis Jesu und zur Verkündigung seiner Wohltat wird.

Schlatter – Erläuterungen zum Neuen Testament

Die V. 5-6 bringen nun eine nähere Bestimmung unserer Auserwählung: Gott hat uns erwählt, »… wobei er uns in Liebe vorherbestimmt hat ….«. Gerade haben wir in V. 4 gehört, dass Gott uns mit dem allgemeinen Ziel erwählt hat, vor ihm heilig und untadelig leben zu sollen. Aber er belässt es nicht bei dieser allgemeinen Bestimmung. Auch Engel sind heilig und untadelig. Im Blick auf uns Menschen geht Gott aber weiter. Er fasst einen ganz konkreten Liebesplan – und zwar grundlos! »Liebe« (griech.: agape – ein in der Umwelt des Neuen Testaments kaum gebrauchtes Wort) ist jene herzliche Zuwendung, die sich nicht an den Vorzügen des anderen entzündet, sondern auf den anderen zugeht, auch wenn er unliebenswert, ja, sogar ein Feind wäre. In dieser seiner Liebe trifft Gott nun, ebenfalls vor Grundlegung der Welt (V. 4; vgl. das »vorher-«), eine Vorherbestimmung, eine persönliche Festlegung. Darüber wird in V. 5 zunächst ausgesagt, worauf sie sich bezieht und was ihn dazu bewegt hat, bevor in V. 6 dann das Endziel des ganzen Heilsplans Gottes genannt wird.

1.) Gott hat uns vorherbestimmt »zur Einsetzung als seine Söhne durch Jesus Christus«. Das griech. Wort, das wir mit »Einsetzung als Söhne« wiedergegeben haben, kann auch »Annahme an Kindes Statt« oder »Adoption« bedeuten. Darauf bezieht sich also unsere Vorherbestimmung, dass Gott beschlossen hat, uns zu nichts weniger zu machen als zu seinen Söhnen (Wörtlich: »… Söhne auf ihn hin«). Unsere Bestimmung als Erwählte ist es nicht, Engel zu werden oder irgendwelche himmlische Wesen, sondern Söhne Gottes. Dies sind wir nicht von Natur aus; wir müssen als Söhne eingesetzt werden. Dies bewirkt der Heilige Geist (Röm 8,15: »Geist der Einsetzung in die Sohnschaft«) aufgrund der Erlösungstat Christi (Gal 4,5). Entsprechend heißt es auch hier, dass die Einsetzung als Söhne Gottes »durch Jesus Christus« geschieht.

2.) Gott hat uns vorherbestimmt, seine Söhne zu werden, »gemäß dem Entschluss seines Willens«. Der Gedanke, der schon in dem Wort »Liebe/Agape« (V. 5 a) steckt, nämlich dass unsere Vorherbestimmung ganz in Gottes freier Gunst gründet, wird nun nochmals stark unterstrichen. Es gibt keinen anderen Grund dafür, dass Gott uns als seine Söhne annahm, als den freien Entschluss seines Willens. Das ist Gnade! Dan ist kein Verdienst, kein Anspruch unsererseits, sondern nur Gottes grundloser Liebeswille.

Allerdings verbindet Gott mit unserer gnädigen Vorherbestimmung als seine Söhne ein Ziel. Es ist das höchste Ziel des gesamten Heilsplans Gottes. In freiem Liebesentschluss bestimmt er uns zur Sohnschaft »zum Lob der Herrlichkeit seiner Gnade, mit der er uns beschenkt hat in dem Geliebten« (V. 6; vgl. V. 12.14 b). Söhne Gottes sollen Lobsänger werden. Sie sollen bis in Ewigkeit die Gnade rühmen, d. h. das unverdiente Beschenktwerden, das uns nur um des geliebten Sohnes Gottes willen zukommt. Diese Gnade hat sie, die Sünder, die Mangel an Herrlichkeit Gottes hatten (Röm 3,23), zu Kindern gemacht hat. In der Einsetzung als Gotteskind haben sie die Gnadenherrlichkeit Gottes erfahren; am Ende empfangen sie die Auferstehungsherrlichkeit (1Kor 15,43; Röm 8,18). Wenn wir diesen Vers verstanden haben, und uns jemand fragt, was denn das höchste Ziel der Heilsgeschichte sei, müssten wir sagen können: Das höchste Ziel der Heilsgeschichte ist – nicht unser Wohl, nicht unser Heil, sondern – die Verherrlichung Gottes!

Gerhardt Maie – Edition C

Genau auf den Punkt gebracht – der letzte Satz:
das höchste Ziel der Heilsgeschichte ist die Verherrlichung Jehovahs!

welche Quelle?

Dem aber, der euch vor dem Straucheln bewahren und mit Jubel vor seine Herrlichkeit makellos hinstellen kann, dem alleinigen Gott, unserem Retter durch Jesus Christus, unseren Herrn, [gebührt] Herrlichkeit, Majestät, Macht und Autorität vor aller Zeit und jetzt und bis in alle Ewigkeiten. Amen.
Leonberger Bibel – Nestle-ALand – Judas 24–25

Dem aber, der sie vor dem Straucheln bewahren und mit Jubel vor seine Herrlichkeit makellos hinstellen kann, dem allein weisen Gott, unserem Retter [gebührt] Herrlichkeit und Majestät, Macht und Autorität und jetzt und bis in alle Ewigkeiten. Amen.
Leonberger Bibel – byzantinischen Text von Robinson-Pierpont 05 – Jud 24–25

Ihm aber, Der euch kann behüten vor dem Fall und stellen vor Seine Herrlichkeit unsträflich mit Frohlocken, Röm 16,25f; Kol 1,22; 1Thess 5,23; 2Pe 3,14.
Dem allein weisen Gott, unserem Heilande, sei Herrlichkeit und Majestät, Macht und Gewalt, nun und in alle Ewigkeiten! Amen. Röm 16,25.27; 1Thess 5,23; 1Tim 1,17; 2Pe 3,18.
Tafelbibel mit hinzugefügten Sachparallelstellen – Jud 24–25

da wir Judas 25 schon vor einigen Monaten hatten… heute mal ein kurzer Blick, af die Frage, welche Quelle nutzt meine Bibelübersetzung?

Die beiden ersten Übersetzungen heute, tragen den gleichen Namen sind aber auf zwei verschiedenen Grundtexten übersetzt. Scheinen nur kleine Unterscheide zu machen – aber wer tiefer in das Thema eintaucht, wird schnell merken, dass es fast immer um die Person Jesu Christi geht- wo die beiden „Urfassungen“ unterschiedlicher Meinung sein wollen. Wer bzw was ist Jesus Christus? Eine Frage, die wohl schon lange die Übersetzer in Atem hält.

Ich zitiere hier mal aus der Jettel und Jantzen- Übersetzung

Die Originalhandschriften des Neuen Testaments existieren heute nicht mehr. Jedoch gibt es für das Neue Testament mehr schriftliche Zeugnisse als für alle anderen antiken Bücher (zum Vergleich: Homers Ilias ist das wohl am besten bezeugte klassische Werk mit ca. 700 Textzeugen). Zu Gottes Wort existieren 127 auf Papyri geschriebene Textzeugen mit Teilen des Neuen Testaments, also Abschriften auf dem Material, das die ersten Christen für ihre Abschriften benutzten. Dieses wurde später durch das Pergament abgelöst. Weiterhin gibt es 322 Majuskelhandschriften; das sind frühe Abschriften in Großbuchstaben, die bis zur Einführung der Schreibschrift im 9. Jahrhundert im Umlauf waren. Von den Minuskeln, also den Handschriften mit der neu entwickelten Schrift in Kleinbuchstaben, die ab dem 9. Jahrhundert verwendet wurden, existieren heute noch etwa 2911 Handschriften. Daneben gibt es noch 2453 Lektionare; das sind Kopien des Neuen Testaments für gottesdienstliche Zwecke. Zudem existiert eine Vielzahl von Handschriften mit frühen Übersetzungen des Neuen Testaments in die syrische, koptische, lateinische, gotische oder slawische Sprache, später auch in andere.
Bis zum Aufkommen des Buchdrucks wurde der byzantinische Text des Neuen Testaments im Kerngebiet des Christentums überliefert, dann in Auflagen herausgegeben und übersetzt. Die bekannteste Ausgabe des Neuen Testaments war die von Erasmus (die erste 1516), die später auch textus receptus (t. r.) genannt wurde und vom 16. Jahrhundert bis zu den modernen kritischen Ausgaben im 19. Jahrhundert allgemein anerkannt war. Obwohl auch die Handschriften, die für den t. r. benutzt wurden, zur byzantinischen Familie zu zählen sind, kann der byzantinische Texttyp6 aufgrund der großen Anzahl an Handschriften wesentlich genauer als dieser bestimmt werden.
Da Kopisten trotz nachweislich akribischer Gründlichkeit gelegentlich Fehler unterlaufen sind, existieren Handschriften, in denen Kopierfehler enthalten sind. Diejenigen Stellen im Neuen Testament, die abweichend bezeugt sind, nennt man Lesarten oder Varianten.
Im Hinblick auf die Methodik ist es somit von grundlegender Bedeutung zu beachten, dass keiner Einzelhandschrift oder nur einmalig bezeugten Lesarten der Vorzug gegeben werden darf, sondern dass nur ein Konsens in den zugrunde liegenden Handschriften zielführend ist.
Die byzantinische Textform ist der Archetyp (d. i. der Ausgangstext, den man aus den davon abhängigen Handschriften rekonstruieren kann), den wir aufgrund der Vielzahl der übereinstimmenden Handschriften für – zumindest nahezu – identisch mit den Autographen (d. i.: den Originalhandschriften der neutestamentlichen Autoren) halten. (…)
Da deutlich nachzuweisen ist, dass der byzantinische Text in allen anderen Textformen (westlicher und alexandrinischer Text), Kirchenvätern und Übersetzungen (syrisch, koptisch, gotisch, lateinisch usw.) in unterschiedlicher Quantität vorhanden ist, können wir deren Herkunft ableiten. Andere Textformen lassen sich als sekundäre Kopien des byzantinischen Textes bestimmen.
Der byzantinische Text ist die Grundlage für einige Ausgaben des 20. Jahrhunderts, wie z. B. Antoniades, Hodges/Farstad, Pickering und Robinson/Pierpont.
Der Text von Westcott/Hort, dem NA (Nestle-Aland) nahezu durchgängig gefolgt ist, beruht auf vornehmlich zwei Handschriften (Codex Sinaiticus und Codex Vaticanus) mit alexandrinischem Text. Diese ägyptischen Handschriften weisen zwar auch byzantinischen Text auf, jedoch mit geringerem Anteil als die übrige Überlieferung griechischer Handschriften. Das Hauptargument der Befürworter des Textes des NA basiert auf dem Alter der beiden Codizes (Vaticanus: 4. Jh.; Sinaiticus: 4. Jh.). Wie noch gezeigt werden wird, ist Alter jedoch kein Garant für eine gute Abschrift, wie beispielsweise der alte, aber sehr fehlerhafte Papyrus 66 (alexandrinisch) deutlich bezeugt. Vielmehr ist das Alter und die Qualität des enthaltenen Textes und nicht das der Handschrift entscheidend.

Das Neue Testament, Die Psalmen, Die Sprüche in deutscher Fassung

innere Ruhe finden?

So spricht Jehova: Tretet auf die Wege, und sehet und fraget nach den Pfaden der Vorzeit, welches der Weg des Guten sei, und wandelt darauf; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. Aber sie sprechen: Wir wollen nicht darauf wandeln.
Elberfelder 1871 – Jeremia 6,16

So spricht Jehovah: Stehet bei den Wegen und sehet und fraget nach den Steigen der Ewigkeit, welches der gute Weg sei, und wandelt darin, und ihr werdet Rast finden für eure Seele. Sie aber sprechen: Wir wollen nicht darauf wandeln. Jer 18,12.15; 44,16; Jes 28,12; Ps 139,24; Mt 11,29.
Tafelbibel mit hinzugefügten Sachparallelstellen – Jer 6,16

Gott sagt auch: „Schaut euch mal an, was die Leute früher gemacht haben. Betretet deren Wege, macht es denen nach, wenn sich die Entscheidung im Nachhinein als gut herausgestellt hat. Lernt von den Leuten, die vor euch gelebt haben! Dann werdet ihr euch innerlich entspannen können. Aber eure Antwort auf diesen Tipp ist: ‚Nö, wir haben da keinen Bock drauf!‘
VolxBibel – Jer 6,16

Gott hat den Menschen zu jeder Zeit offenbart, wie sie ihm dienen sollen. Er hat von seinem Volk nicht etwas Neues verlangt, sondern er hat ihnen zu erkennen gegeben, welches der richtige Weg sei, den sie gehen sollen. Aber sie sind sehr bald abgewichen. Der Schreiber des Hebräerbriefes sagt später: „Deswegen sollen wir umso mehr auf das achten, was wir gehört haben, damit wir nicht etwa abgleiten“ (Heb 2,1). In unseren Tagen spricht man gerne vom Erforschen, vom Entwickeln, man will ausgetretene Wege verlassen. Sicherlich ist es gut, darauf zu achten, nicht in die Routine menschlicher Traditionen zu versinken. Lasst uns aber darauf Acht haben, dass dies nicht als Vorwand dient, um unseren eigenen Gedanken nachzugehen. Der Weg des Segens ist bezeichnet: Zu dem zurückzukehren, was Gott am Anfang gegeben hat: „Fragt nach den Pfaden der Vorzeit, welches der Weg des Guten sei“ (V. 16). Wer diese Unterweisungen befolgt, wird „Vermaurer der Lücken, Wiederhersteller bewohnbarer Straßen“ genannt werden (vgl. Jes 58,12).

Marc Allovon – Das Buch des Propheten Jeremia

„Fragt nach den alten Pfaden“. Sowohl christliche als auch jüdische Kommentatoren sehen die „alten Wege“ als Tora-Beachtung und die spirituellen Wege der Patriarchen, sowie derer, die die Erlösung aus der Sklaverei in Ägypten erlebten. Die „alten Wege“ zeigen sich in einem Leben der Treue zu ADONAI und seiner Unterweisung.

The Complete Jewish Study Bible: Notes

Als Rat zu ihrer Pflicht (Vers 16). Gott hat ihnen immer gesagt: „Tretet hin an die Wege und schaut.“ Er möchte, dass sie wie Reisende handeln, die den Weg gehen wollen, der sie an ihr Ziel bringt: Sie fragen, welcher der richtige Weg ist. O dass die Menschen doch weise für ihre Seelen wären (Spr 9,12)! „ ‚Fragt nach den Pfaden der Vorzeit‘ (Vers 16). ‚Denn frage doch das frühere Geschlecht‘ (Hiob 8,8), ‚frage deinen Vater‘ (5.Mose 32,7), und du wirst sehen, dass der Weg der Gottesfurcht immer der Weg ist, den Gott angenommen und gesegnet hat und auf dem Menschen Erfolg hatten. Fragt nach ‚den Pfaden der Vorzeit‘, den altehrwürdigen Pfaden, auf denen die Patriarchen gegangen sind, Abraham, Isaak und Jakob. Und wenn ihr hofft, die Verheißungen zu erben, die ihnen gegeben wurden, dann folgt ihren Fußstapfen. ‚Fragt nach den Pfaden der Vorzeit, welches der gute Weg ist‘ “ (Vers 16). Doch es gibt auch einen „Weg der Vorzeit … auf dem die Frevler einhergingen“ (Hiob 22,15). Wenn wir nach den Wegen der Vorzeit fragen, sollen wir nur nach dem guten Weg schauen. Das zeigt uns, dass der Weg des Glaubens und der Gottesfurcht ein guter alter Weg ist, der Weg, auf dem alle Heiligen zu allen Zeiten gewandelt sind. „Wenn ihr den guten Weg gefunden habt, dann ‚wandelt darauf‘ und bleibt auf ihm.“ Manche meinen, dieser Rat wird ihnen wegen des Kampfes zwischen den wahren und falschen Propheten gegeben: „ ‚Tretet hin an die Wege‘ “ (Vers 16), sagt Gott, „und forscht, welcher von diesen beiden mit dem geschriebenen Wort und dem gewöhnlichen Weg von Gottes Vorsehung übereinstimmt, die euch auf den guten Weg führen wird, und folgt ihm. Wandelt auf dem guten Pfad der Vorzeit und ihr werdet euch an Gott und an euch selbst erfreuen und der Weg wird euch zu der wahren Ruhe führen. Am Ende eurer Reise werdet ihr eine reichliche Belohnung finden.“ „ ‚Sie aber sprechen: >Wir wollen nicht darauf wandeln!<‘ (Vers 16). Wir wollen uns immer noch nicht selbst und unsere Neigungen verleugnen, so dass wir darauf wandeln können.“

Der Neue Matthew Henry Kommentar

Das Volk verwirft Gottes Ruf, auf den Pfaden der Vorzeit in Gerechtigkeit zu wandeln. Die Israeliten wollen nicht darauf achten. Darum wird das Unheil kommen trotz der wohlriechenden Schlachtopfer, die sie darbringen. Die Menschen werden stürzen und umkommen.

MacDonald – Kommentar zum Alten Testament

Kommt mir irgendwie bekannt vor! Anstatt zurück zu den Wurzeln zu gehen – zu den Anfängen des Christentums im 1.Jahrhundert – wo es lauter kleine Hausgemeinden gab, oder zurück zur Zeit von Abraham und Isaak, bastelt man sich seine eigene kleine „wahre Geschichte“ … und kann, weil der Segen Jehovahs fehlt, weder Zeitschriften noch Gebäude halten. Hört doch! Es handelt sich nicht um die Worte von irgendwelchen „Propheten“ die vor 150 Jahren lebten! Es handelt sich um das lebendige Wort! -handelt wie die Apostel, die 1.Christen und Abraham und Isaak….!

Wir leben auf dem Höhepunkt dieser bösen Welt und auf dem Kulminationspunkt des Daseins der Christenheit. Heidnische Philosophien und Lehren von Dämonen und menschliche religiöse Überlieferungen gehen unter der Maske der christlichen Lehre und des christlichen Kults einher. Bösgesinnte Menschen passen schlau eine Gelegenheit ab, um sich zu unsittlichen Zwecken in unsere christlichen Gruppen einzuschleichen, Gottes unverdiente Güte zu missbrauchen und den Glauben und die Manieren derer zu verderben, die sie zu ihren Opfern machen können. Wir leben in der Tat unter verführerischen Verhältnissen, und um nicht irrezugehen, ist es für uns unbedingt nötig, nach den Worten der Schrift zu handeln: „Fraget nach den Pfaden der Vorzeit, welches der Weg des Guten sei, und wandelt darauf; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen.“ (Jeremia 6:16) Wir müssen direkt zu den inspirierten Schriften selbst zurückgehen, sie täglich prüfen, indem wir sie mit dem vergleichen, was Menschen uns lehren, und so gehen wir zurück zu dem „Glauben, der ein für allemal den Heiligen überliefert“ worden ist. Und nachdem wir wieder entdeckt haben, was er ist, müssen wir dafür ‚einen harten Kampf führen‘, um daran festzuhalten und ihn zu betätigen, wie Judas 3 es sagt (Neue-Welt-Übers.)

Wachtturm Studienausgaben 1950

wie wahr – nur genutzt hat es wenig – heute weit von der Gottes Wort entfernt!

NUR die Bibel ist das Wort Gottes! und nur wenn wir zu diesem Wort zurück kehren, werden wir „Ruhe finden“!