Monat: Juni 2021

der Plan war gut…

Da ist der Weg, der einem Menschen gerade erscheint, aber sein Ende sind Wege des Todes
Elberfelder 1871 – Spr 14,12

Mancher Weg erscheint einem Menschen gerade-o: der rechte-, aber das Ende davon sind Wege des Todes. -.
Hermann Menge – 1926 – Sprüche 14,12

Es gibt Leute, die glauben, alles richtig zu machen, aber in Wirklichkeit fabrizieren sie den größten Mist.
VolxBibel – Spr 14,12

Dieser Vers wird wörtlich in Sprüche 16,25 wiederholt. Ein Pfad (Weg des Lebens) mag manchen Menschen recht erscheinen (gerade oder eben). Aber weil er zum Tod führt , ist es der Weg der Sünde und der Torheit (vgl. Sprüche 5,5.23;7,27;9,18;11,19;21,25 ). Der Mensch kann der Sünde nicht entkommen.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Lieber gläubiger Freund, Gott hat auch für dich Seinen Weg. Vielleicht weißt du im Augenblick nicht, wie es weitergehen soll, alles liegt dunkel vor dir. Oder du hast noch keine rechte Klarheit darüber, wie du dich in der jetzigen Situation entscheiden sollst. Sei gewiß, Gott hat Seinen Weg für dich, und Er will ihn dich wissen lassen.

Ermunterung und Ermahnung 1990

′ Es gibt einen Weg, der einem Mann recht erscheint, aber sein Ende ist der Weg zum Tod ′′ (Prov. 14:12). Unsere postmoderne Kultur feiert den ′′ Relativismus,“ oder die spurige Vorstellung, dass es so etwas wie objektiv nicht gibt erkennbare Wahrheit… Abgesehen von dem Selbstwiderspruch, der entsteht, indem er sagt, dass es (objektiv) wahr ist, dass es keine objektive Wahrheit gibt, führt die undenkliche Akzeptanz dieser raffinierten Perspektive zu Geistlosigkeit, dem Mangel an Kreativität, moralischer Dummheit, Apathie, und wahnhaftes Denken. Volkskultur predigt es gibt keine moralischen Absolute und somit Begriffe wie ′′ richtig ′′ und ′′ falsch,“ ′′ gerecht ′′ und ′′ ungerecht,“ ′′ wahr ′′ und ′′ unwahr ′′ sollten (ähem) als Präferenzbekundung übersetzt werden, ohne jegliche Referenz auf moralische Kategorien oder Strukturen, die über das einzelne (oder manchmal auch kollektive) hinausgehen.

Martin Buber sagte einst: ′′ Was durch Lügen erreicht wird, kann die Maske der Wahrheit annehmen; was durch Gewalt erreicht wird, kann in den Deckmantel der Gerechtigkeit gehen, und für eine Weile kann der Schwindel erfolgreich sein. Aber bald erkennen die Menschen, dass Lügen unten Lügen sind, dass Gewalt Gewalt ist – und dass sowohl Lügen als auch Gewalt das Schicksal erleiden werden, das die Geschichte für alles, was falsch ist, auf Lager hat.“ Wie Yeshua selbst sagte: ′′ Dafür bin ich geboren und zu diesem Zweck bin ich in die Welt gekommen — um die Wahrheit zu bezeugen. Jeder, der von der Wahrheit ist, hört auf meine Stimme ′′ (Johannes 18:37). ′′ Gesegnet sind diejenigen, die ihre Gewänder waschen, damit sie das Recht auf den Baum des Lebens haben und damit sie durch die Tore in die Stadt hineingehen. Draußen sind alle, die die Lüge lieben und üben…“ (Rev. 22:14-15).

„Hebräisch für Christen“

Und deshalb lebe ich nun in den Tag hinein – ohne festen Plan? Nein! Natürlich nicht! Sondern wir planen unsere Tage, um Jehovah herum, und versuchen IHN in den Mittelpunkt zu stellen. Was ER dann daraus machen wird? Wir werden sehen…

Gottes Wohnung – ein Museum?

Und die Leute von Bethschemesch sprachen: Wer kann bestehen vor Jehova, diesem heiligen Gott? und zu wem soll sie von uns gehen?
van Ess_1858 – 1 Sam 6,20

Und die Männer von Bethschemesch sprachen: Wer kann stehen vor Jehovah, diesem heiligen Gott, und zu wem soll sie von uns hinaufziehen? Ps 76,8; Nah 1,6
Tafelbibel mit hinzugefügten Sachparallelstellen – 1 Samuel 6,20

Ferner sprachen die Männer von Beth-Schemesch: „Wer wird vor Jehova, diesem heiligen Gott, bestehen können, und zu wem wird er von uns aus wegziehen?“
neue Welt Übersetzung – Bi12 – 1.Samuel 6,20

Unglückseligerweise freuten sich die Menschen von Bet-Schemesch nicht nur über die Rückkehr der Bundeslade ( 1Sam 6,13 ) und opferten in Anbetung Schlachtopfer ( 1Sam 6,14-15 ), sondern sie entweihten sie, indem sie sie öffneten und hineinschauten ( 1Sam 6,19 ), vielleicht um zu sehen, ob die steinernen Gesetzestafeln noch darin waren. Dies verletzte das mosaische Gebot, daß nur die Leviten die Bundeslade berühren, doch auch sie nicht hineinschauen dürften ( 4Mo 4,5.15.20 ). Ungehorsam darin würde den Tod bringen. Die Sünde der Menschen von Bet-Schemesch war eine wohlüberlegte Verletzung des klaren Willens Gottes ( 1Sam 6,19; vgl. 2Sam 6,6-7 ). (In Übereinstimmung mit einigen hebr. Handschriften wurden 70 Menschen getötet. Die meisten hebr. Handschriften sprechen allerdings von 50 070 Toten. Das scheint eine ungewöhnlich hohe Zahl zu sein, aber sie kann vielleicht in einer bis jetzt noch unbekannten Weise verstanden werden.) Das entscheidende ist hier natürlich, daß nicht nur Ungläubige (die Philister) bestraft wurden, wenn das Gesetz des Herrn mißachtet wurde; auch Gläubige (die Israeliten) wurden bestraft, wenn sie sich nicht an seine strikten Anweisungen hielten. Nach diesem Unglück bei Bet-Schemesch wurde die Bundeslade wieder weitertransportiert ( 1Sam 6,21 ), diesmal nach Kirjat-Jearim (heute Abu Ghosch, ungefähr 16 km nordwestlich von Jerusalem). Zweifellos wurde die Bundeslade hier viel lieber als in Silo aufgenommen, weil Silo von den Philistern zerstört worden war, vielleicht nach der Schlacht von Afek ( 1Sam 4; vgl. Jer 26,9 ). Die Bundeslade blieb für ungefähr 100 Jahre unter dem Schutz der Familie Abinadabs ( 1Sam 7,1 ).

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Doch die Menschen von Bet-Schemesch behandelten die Lade nicht als Heiligtum, sie hatten in die Lade hineingeschaut (Schlachter 2000). Als Folge davon schlug Gott 70 Mann und 50.000 Mann (Schlachter 2000). Da sie sich fürchteten, die Lade weiter in ihrer Mitte bleiben zu lassen, sandten die Leute Boten zu den Bewohnern von Kirjat-Jearim und baten sie, die Lade zu holen. (Es ist zweifelhaft, ob in Bet-Schemesch 50.070 Menschen wohnten. Josephus6, Keil und Delitzsch7 sowie viele andere Fachleute sagen, dass es lediglich 70 heißen sollte, weil die Zahl 50.000 in vielen hebräischen Manuskripten fehlt.)

MacDonald – Kommentar zum Alten Testament

Die etwa 25 km westlich von Jerusalem gelegene Stadt geht auf das 3. Jt. v. Chr. zurück. Reste aus der Hyksoszeit (1750–1550 v. Chr.) bezeugen die mehr oder weniger durchgehende Besiedelung. Der Name verweist auf einen dort gepflegten Sonnenkult, vielleicht meinen ➛ Ir-Heres (Sonnenstadt) und ➛ Har-Heres (Sonnenberg = heilige Höhe) Bet-Schemesch. Als die Philister in der Zeit der „Richter“ die Lade zurückbrachten, führten sie sie bis an die Grenze von Bet-Schemesch. Dort entsteht der Eindruck, dass die Einwohner sich nicht zu den Philistern rechneten (1 Sam 6,9–18); doch sahen sie sich auch nicht als Hebräer an (vgl. 1 Sam 6,19 f). Der Stamm Dan vermochte sich die Siedlung nicht zu unterwerfen (Har-Heres in Ri 1,33), erst Josef soll ein Übergewicht erhalten haben (Ri 1,35). Bet-Schemesch bildete die Nordgrenze des judäischen Gebiets (Jos 15,10). Die Stadt wird auch unter den Levitenstädten angeführt (Jos 21,16). Es mag Zufall oder geschickte Organisation sein, dass Salomo Bet-Schemesch neben anderen „philistäischen“ Städten zu einem Verwaltungsbezirk zusammenfasste (1 Kön 4,9). Als der wegen eines Sieges über Edom übermütige Südreichkönig Amazja (796–767 v. Chr.) seine Machtbestrebungen auf das Nordreich Israel ausdehnte, wurde er in der Schlacht bei Bet-Schemesch gefangen (2 Kön 14,13); doch blieb die Stadt in judäischem Besitz. Erst im Syrisch-Efraïmitischen Krieg (734–732 v. Chr.) bemächtigten sich die Philister ihrer für kurze Zeit (2 Chr 28,18) und trugen so dazu bei, dass der bedrängte König Ahas (734–728 v. Chr.) die Neuassyrer zu Hilfe rief.

Bet-Schemesch – Herders Neues Bibellexikon

Doch Gott wachte über seine Lade und richtete die Philister, so dass sie die Lade schließlich zu den Israeliten nach Beth-Semes zurückbrachten. Dort gab es zunächst große Freude über diese unerwartete Rückkehr (1 Samuel 6,13). Aber dann fehlte es an Ehrfurcht und Scheu vor der Heiligkeit Gottes. Einige der Beth-Semiter schauten in die Lade. Zur Strafe wurden siebzig Mann von Gott geschlagen und starben. Die Bestürzung unter den Bewohnern von Beth-Semes war groß, doch ihre Trauer galt mehr dem Strafgericht, das sie getroffen hatte, als ihrer Sünde, die dieses Gericht erforderlich gemacht hatte. Ähnlich wie die Philister wollten sie die Lade daraufhin schnellstmöglich loswerden (1 Samuel 6,20.21). Sie ließen sie nach Kirjat-Jearim holen. Dort blieb die Lade eine lange Zeit im Haus Abinadabs.

Im Glauben leben 2016

Die Unterbringung der Lade Gottes. V. 19. Wie die Bundeslade den Philistern Verderben gebracht hatte, so solten auch die Einwohner von Bethsemes erfahren, daß sie in ihrer Unheiligkeit vor dem heiligen Gott nicht bestehen können. „Und er (Gott) schlug unter den Leuten von Bethsemes1, weil sie die Lade Jahve’s angesehen hatten, und schlug unter dem Volke 70 Mann 50,000 Mann.“ In dieser Zahlangabe fält nicht blos die Voraufstellung der 70 M. vor den 50,000 M. als ungewöhnlich auf, sondern noch mehr das Fehlen der Copula ו vor der zweiten Zahl, das ganz unerhört ist. Erwägen wir außerdem, daß weder in noch um Bethsemes herum 50,000 Männer wohnen konten und an eine außerordentliche Versammlung des Volks aus dem ganzen Lande oder doch der weiteren Umgegend nicht zu denken ist, daß ferner die W. חֲמִשִּׁים אֶלֶף אִישׁ in einigen hebr. Cod. fehlen und auch Josephus in seiner Erzählung dieses Ereignisses (Ant. VI, 1, 4) blos von 70 Getödteten redet, so können wir die Angabe: 50,000 Mann nicht für richtig und ursprünglich halten, sondern nur für eine durch ein Versehen in den Text gekommene Glosse, die freilich uralt ist, da schon LXX u. Chald. beide Zahlen in ihrem Texte gelesen haben und auf verschiedene, durchaus gezwungene Weise zu deuten suchen. — Von dieser Zahl abgesehen enthält aber der Vers nach Form und Inhalt nichts weiter, was zu begründeten Bedenken gegen seine Integrität Anlaß geben könte. Die Wiederholung des וַיַּךְ ist einfache Wiederaufnahme des durch den Zwischensatz כִּי רָאוּ בַּאֲרוֹן יי׳ unterbrochenen Gedankens, und בָּעָם nur ein allgemeinerer Ausdruck für בְּאַנְשֵׁי ב׳ שׁ׳. Der Schlag aber, der die Leute von Bethsemes traf, ist durch כִּי רָאוּ וגו ausreichend motivirt. Man braucht dabei רָאוּ בָּאָרוֹן nicht mit mehrern Rabbinen zu erklären: sie sahen in die Lade d.h. öffneten sie und sahen hinein. Denn wäre dies der Sinn, so würde sicherlich das Oeffnen nicht unerwähnt geblieben sein. רָאָה c. ב bed. ansehen, besehen oder auf etwas sehen mit Lust oder Schadenfreude, und bezeichnet hier ohne Zweifel ein mit der Heiligkeit der Lade Gottes unverträgliches, vorwitziges Angaffen, welches der Num. 4,20 ausgesprochenen Warnung zufolge mit tödtlichem Schlage geahndet wurde. Durch dieses ernste Gottesgericht erschüttert sprachen die Leute von Bethsemes: „Wer mag stehen vor Jahve, diesem heiligen Gotte!“ Die Bethsemesiten fanden demnach die Ursache des tödtlichen Schlages, der sie getroffen, richtig in der Unheiligkeit ihrer Natur, nicht in irgend einem besonderen Vergehen, dessen die Getödteten sich schuldig gemacht hatten. Sie fühlten, daß sie alle nicht besser wären als die Erschlagenen, und daß die Sünder dem heiligen Gotte nicht nahen dürfen. Von diesem Gefühle beseelt sezten sie hinzu: „Und zu wem soll er (Jahve, der heilige Gott) von uns weg ziehen?“ Das Subject zu יַעֲלֶח ist nicht die Bundeslade, sondern Jahve, welcher die Bundeslade zur Wohnung seines Namens erkoren hat. Um aber noch weitere Gottesgerichte von sich abzuwenden, suchten sie die Bundeslade aus ihrer Stadt fortzuschaffen. Sie meldeten daher durch Boten den Bewohnern von Kirjat-Jearim die Zurücksendung der Lade durch die Philister mit der Bitte, dieselbe zu sich zu holen.

Keil – Biblischer Commentar über das Alte Testament

Wer denkt, er könnte sich mit der Wohnung des Schöpfers schmücken, oder diese wie ein Museum anschauen, der irrt, wie die obrige Bibelstelle klar zeigt. Wird es denen nicht genauso ergehen, die Seinen Namen an ihre Kirche schreiben, aber IHN nicht als ihren Führer betrachten?

gesegnete meines Vaters

 Dann wird der König zu denen zu seiner Rechten sagen: Kommt her, Gesegnete meines Vaters, erbt das Reich, das euch bereitet ist von Grundlegung der Welt an!
Elberfelder Bibel 2016 – Mt 25,34

Dann wird der König sprechen zu denen zu Seiner Rechten: ,Kommt her, ihr Gesegneten Meines Vaters, erbet-Röm 8,17; 1 Petr 1,4.9; 3,9; Offb 21,7.- das Königreich, das euch bereitet-Mt 20,23; Mk 10,40; 1 Kor 2,9; Hebräer 11,16.- ist vor Grundlegung der Welt!
Abraham Meister – Neues Testament – Matth 25,34

Dann wird der König zu denen auf Seiner Rechten sprechen: Kommt her, ihr Gesegneten Meines Vaters! Ererbet das Reich, das euch bereitet ist von der Gründung der Welt an. Mt 20,23.
Tafelbibel mit hinzugefügten Sachparallelstellen – Matthäus 25,34

Diesen Vers hatten wir schon vor fast einem Jahr.

Unter allen Völkern hat Jesus solche, die er zu sich lädt, weil ihnen der Vater seinen Segen gab. Auch jetzt, da er in der höchsten Herrlichkeit erscheint, beschreibt er sich als der Diener des Vaters, der nichts kann ohne ihn. Sein Gericht vollzieht des Vaters Urteil. {Johannes 5,30} Die, die Gott gesegnet hat, ruft er zu sich. Er heißt sein Königtum, durch das er einst die Verherrlichung Gottes wirken wird, so alt wie die Menschheit. Darum ist es auch von Anfang an für die bereitet, die er in dasselbe einführen wird. Was Jesus uns bringen wird, ist nicht erst eine nachträgliche Güte Gottes, sondern das anfängliche Ziel seiner Gnade, um dessentwillen er zum Schöpfer der Menschheit wurde. Er hat die Menschen zu Gliedern des Reichs, in dem Christus regiert, geschaffen. Nun sollen sie empfangen, was für sie von Anfang an bereitet ist.

Schlatter – Erläuterungen zum Neuen Testament

Zuerst richtet der Herr sein Wort an die Schafe, die zu seiner Rechten sind. Er nennt sie „Gesegnete meines Vaters“. Das muss für sie sehr angenehm, aber auch überraschend klingen. Sie dürfen jetzt das Reich erben, was sie zweifellos überwältigen wird. Sie hören, dass sie Erben sind und etwas bekommen, das schon seit der Grundlegung der Welt für sie bereitet ist. Das ist schon immer der Vorsatz Gottes mit der Erde gewesen, Er hat es schon immer in seinem Sinn gehabt. Wie sehr wird das ihr Erstaunen hervorrufen!
Der Herr nennt nun auch die Begründung für diesen Segen. Sie haben nämlich etwas für Ihn getan. Alle einzelnen Handlungen, die der Herr eine nach der anderen aufzählt, haben mit Not, Elend und Einsamkeit zu tun. Er fasst nicht in einem einzigen Wort zusammen, dass sie Ihm Gutes erwiesen haben, sondern zählt genau auf, was sie alles für Ihn getan haben. Als Schöpfer versorgt Er alle mit Essen, Trinken und Unterkunft, selbst für die Füchse und Vögel des Himmels sorgt Er (8,20). Als Mensch aber machte Er sich abhängig von der Fürsorge durch andere Menschen.
Er hatte Hunger und Durst und war ein Fremdling auf der Erde. Diese Schafe aber haben Ihn mit Nahrung und Bedeckung versehen. Auch als Er nackt und krank oder im Gefängnis war, haben sie Ihn bekleidet, besucht und sich Mühe um Ihn gemacht. Kleidung und Unterkunft bieten Schutz, den sie Ihm geboten haben, als Er schutzlos war. Krankheit und Gefangenschaft beschränken die Freizügigkeit eines Menschen, zu gehen und zu stehen, wo er will. In diesen Einschränkungen sind die Schafe zu Ihm gekommen.
Wir sehen hier übrigens, dass der Herr an den Folgen der Sünde, wozu ja auch Krankheit gehört, teilgenommen hat. Auch wenn Er selbst nicht krank gewesen ist, hat Er sich doch mit den Kranken einsgemacht und ihre Krankheit mitempfunden (vgl. 8,17). Krankheit ist keine Sünde. Wenn Er sagen kann, dass Er in gleicher Weise krank gewesen ist, wie Er Hunger und Durst gelitten hat, dann ist Krankheit nicht etwas, das in der Errettung inbegriffen ist und deshalb abzulehnen wäre. Die Folgen der Sünde haben wir zu ertragen, und Er hilft uns dabei.
Die Schafe, von Ihm hier „Gerechte“ genannt, rühmen sich all dieser Dinge nicht. Im Gegenteil. Sie fragen den Herrn erstaunt, wann sie Ihn hungrig und durstig gesehen und Ihm dann zu essen und zu trinken gegeben haben. Sie erinnern sich nicht daran. Sie wiederholen alle diese vom Herrn genannten Wohltaten und können von keiner einzigen bestätigen, dass sie sie getan haben. Auch wissen sie nichts davon, dass sie den Herrn jemals gastfrei im Haus aufgenommen haben oder dass Er nackt war und sie Ihn bekleidet haben. Ebenso wenig können sie sich erinnern, den Herrn jemals krank oder im Gefängnis gesehen und Ihn dann besucht zu haben.
Der Herr erklärt ihnen daraufhin, dass seine Brüder und Er eins sind. Alles, was sie selbst dem geringsten seiner Brüder getan haben, das haben sie Ihm getan. In einer Zeit großer Drangsal hat Er seine Brüder ausgesandt, das Evangelium des Reiches zu predigen. Diesen Auftrag haben sie ausgeführt – unter schwersten Erprobungen und Verfolgungen. In dieser schweren Zeit haben diese Völker seine Brüder aufgenommen und mit allem Notwendigen versorgt. Damit haben sie ihre Bereitschaft bewiesen, den Herrn selbst aufzunehmen, der die Seinen ausgesandt hatte. Dadurch haben die Schafe an den Prüfungen und Drangsalen der Knechte des Herrn teilgenommen.
Zum Beweis der Wertschätzung durch Ihn und den Vater gibt der Herr ihnen das Reich als Erbteil. Daran erkennen wir, wie sehr Er ihre Arbeit schätzt; ebenso auch, wie groß seine Liebe zu seinen treuen, von Ihm ausgesandten Knechten ist. Den Beweis dafür sehen wir darin, dass Er die Völker, denen die Botschaft verkündigt werden sollte, allein danach beurteilt, wie sie seine Diener aufgenommen haben, als ob diese Aufnahme Ihm selbst gegolten hätte

Ger de Koning – Das Evangelium nach Matthäus

Wo sind wir in diesem Bild? Wie sieht Christus uns persönlich???

Zedern des Libanon

Es werden gesättigt die Bäume Jehovas, die Cedern des Libanon, die er gepflanzt hat
Elberfelder 1871 – Ps 104,16

Die ganzen Bäume, die Gott macht, die sind fett grün und haben Äste.
VolxBibel – Ps 104,16

Jehovahs Bäume werden satt, die Zedern Libanons, die Er gepflanzt. Ps 80,11; Ri 9,15.
Tafelbibel mit hinzugefügten Sachparallelstellen – Ps 104,16

Gott schmückte die Erde als Lebensraum und ließ Brunnen in den Tälern emporquellen, um den Tieren Wasser zu geben (V. 10-12 ), und ließ Pflanzen wachsen, die den Tieren und den Menschen Nahrung geben. Gott gab das Öl (von den Olivenbäumen), um das Angesicht des Menschen zu glätten (V. 13-15 ). Gott versorgte die Tiere und die Vögel mit einem Unterschlupf (V. 16-18 ). In seiner Weisheit schuf Gott die Erde so vielfältig, daß alles Leben darauf existieren kann.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Die Bäume des Herrn stehen voll Safts. Jetzt redet der Prophet wieder von der allgemeinen Vorsehung Gottes, die man überall in der Welt spürt; die Bewässerung der Erde, von der schon die Rede war, füllt die Bäume mit Saft, so dass sie den Vögeln eine Wohnstätte bieten. Darnach wird gesagt, dass auch die Gemsen und Kaninchen ihre Schlupfwinkel haben; so erkennt man, dass der gütige Vater nichts versäumt und keine Kreatur von seiner Fürsorge ausgeschlossen ist. Der Übergang der Rede von den Menschen auf die Bäume hat also den Sinn: dass Gott die nach seinem Bilde geschaffenen Menschen so freigebig nährt, darf uns nicht wundern, da es ihm ja nicht zu viel ist, seine Fürsorge auch auf die Bäume auszudehnen. Als Bäume des Herrn werden besonders hohe und schöne Exemplare bezeichnet, in denen Gottes Segen vornehmlich sichtbar wird: scheint es doch, als könnte für diese gewaltige Höhe kein hinreichender Saft aufsteigen, um die Blätter in jedem Jahre wieder zu füllen.

Jean Calvin – Aus dem Psalmenkommentar

Tatsächlich versorgt Gottes Vorsehung nicht nur die Tiere mit ihrer entsprechenden Nahrung, sondern gibt auch den Pflanzen die ihre (Vers 16): „Die Bäume des HERRN trinken sich satt“, nicht nur die Bäume, die Menschen gehören, um die sie sich in ihren Plantagen, Parks und anderen Anlagen kümmern, sondern auch Gottes Bäume, die in der Wildnis wachsen und um die sich nur seine Vorsehung kümmert. Sie trinken sich satt und es fehlt ihnen nicht an Nahrung. Selbst „die Zedern des Libanon“ bekommen durch die Erde genug. Sie sind Bäume, „die er gepflanzt hat“ und die er darum schützen und für sie sorgen wird. Wir können dies auf die „Bäume der Gerechtigkeit“ anwenden (Jes 61,3), die der Herr in seinem Weinberg gepflanzt hat. Sie „trinken sich satt“, denn Gott bewässert das, was er pflanzt, und „die gepflanzt sind im Haus des HERRN, sie werden gedeihen in den Vorhöfen unsres Gottes“ (92,14).

Der Neue Matthew Henry Kommentar

„Komm!“

Und der Geist und die Braut sagen: Komm! Und wer es hört, spreche: Komm! Und wen da dürstet, der komme; wer da will, nehme das Wasser des Lebens umsonst.
Elberfelder 1871 – Offb 22,17

Und der Geist und die Braut-Offb 21,2.9- sprechen: ,Komm!‘ Und wer da hört, er spreche: ,Komm!‘ Und wen da dürstet-Jes 55,1; Joh 7,37; Offb 21,6-, er komme; wer da will, er nehme Wasser des Lebens umsonst!
Abraham Meister – Offenbarung 22,17

Und der Geist und die Braut sagen: Komm! Und wer es hört, der spreche: Komm! Und wen dürstet, der komme, und wer es will, der nehme das Wasser des Lebens umsonst! Offb 21,2.6.9; Jes 44,3; 48,20.21; 55,1; Ps 42,2; Mt 5,6; Joh 4,13f; 7,17.
Tafelbibel mit hinzugefügten Sachparallelstellen – Offb 22,17

Wenn der Herr Jesus so seine Stimme hat hören lassen und auf sich selbst als die Erfüllung aller Verheißungen hingewiesen hat, können der Geist und die Braut nicht schweigen. Der Geist ist zwar auf der Erde, doch sein Aufenthalt dort ist zeitlich begrenzt. Der Geist wohnt hier gerade so lange, wie die Gemeinde, die Braut, hier ist; doch Er fühlt sich hier nicht zu Hause. So fühlt sich auch die Braut in der Welt nicht zu Hause. Sie ist hier noch immer von ihrem Bräutigam getrennt. Doch wenn sie seine Stimme hört, ertönt auch ihre Stimme in vollkommener Harmonie mit der Stimme des Geistes, und sie sagt sie zu ihrem Bräutigam: „Komm!“
Die Braut ist die Gemeinde in ihrer Gesamtheit. Die Gesamtheit der Gemeinde sagt: „Komm!“, auch wenn nicht jeder, der zur Braut gehört, in derselben Weise gleich innig nach dem Herrn verlangt. Daher folgt auch die Aufforderung an jeden persönlich, zu sagen: „Komm!“ Das Verlangen des einen kann ansteckend auf das schwache Verlangen des anderen wirken.
Dann wird noch eine dritte Gruppe angesprochen. Diese Gruppe gehört noch nicht zur Braut, aber sie möchte dazugehören, denn sie hat Durst. Jeder, der Durst hat, wird noch eingeladen, das Wasser des Lebens zu nehmen, und zwar umsonst (Jes 55,1). Dieses Wasser spricht von der Erfrischung, die der Herr Jesus durch seinen Geist jedem geben will, der durch ein Leben in der Sünde müde geworden ist (Joh 4,10–15; 7,37).

M. G. de Konin – Das Buch der Offenbarung

Wer alles sich nach Jesu Kommen ausstreckt und ruft bzw. rufen soll.

a) »Der Geist spricht: Komm!« (V. 17):

Man hat diejenigen Christen, die anhaltend um die Wiederkunft Jesu bitten, schon oft gefragt, ob sie deren so gewiss seien und sein könnten, dass diese Bitte Gottes Willen gemäß sei (vgl. 1 Joh 5,14). Unsere Schriftstelle antwortet: Ja! »Der Geist spricht: Komm!«, der Geist, der uns im Gebet vertritt (Röm 8,26.27). Eben der Geist Gottes ist es auch, der uns lehrt, was das Sinnen, Denken und Wollen Gottes ist (1 Kor 2,10-12), und der unseren Willen in die Richtung des Willens Gottes lenkt (Röm 8,14).

Die Bitte um Jesu Wiederkunft entspricht also Gottes Willen. Auf sie wird jeder hingeführt, der für den Geist Gottes offen ist und mit Gott und seinem Heilsplan und -ziel denkt. Diese Bitte hat deshalb besondere Verheißung und kann in besonderer Gewissheit vor Gott gebracht werden (1 Joh 5,14).

b) »Die Braut spricht: Komm!«:

Das Verlangen nach der endgültigen Vereinigung mit dem Herrn schließt, wenn es recht ist, die Treue und den Eifer ein, sowohl in der eigenen Zubereitung als auch im Dienst an der Welt, insbesondere in dem der Einladung zu Jesus.

Die »Braut« ist nach unserem Verständnis der Schrift nicht etwa nur Israel (Hos 2,21.22), wie manche meinen. Aus der Gemeinde Gottes, gesammelt aus Israel und den Völkern, ist »eins« geworden (Eph 2,14; Gal 3,28; Röm 11,17-24; vgl. Mt 8,11 und das zu Offb 7,4-8 Gesagte). »Braut« und »Leib« sind deshalb zwei Bezeichnungen für dasselbe, nämlich die Gemeinde.

»Braut« heißt sie, sofern die Gemeinschaft der Liebe und Treue mit ihrem Herrn ins Auge gefasst ist. »Leib« heißt sie, sofern der Herr als das Haupt der Gemeinde nach seinem Willen und in seiner Kraft durch sie als seinem Werkzeug wirkt; die Menschen in der Zeit der Apostel haben entsprechend griechischem Denken den Leib als Instrument des Geistes verstanden. Wie die Worte »Braut« und »Leib« ineinander übergehen, zeigt unter anderem Eph 5,22-32, vor allem V. 30:Paulus redet zunächst von der Ehe. Dann aber gibt er – nachdem er vorher schon sagte, dass ein Mann seine Frau lieben und pflegen soll »gleichwie auch Christus die Gemeinde« (V. 28-29) – seinen Worten die Wendung: »Ich rede aber von Christus und der Gemeinde« (V. 32).

Und Vers 30 fügt er ein: »Denn wir sind Glieder seines Leibes«. Wir haben damit, dass wir sagen, die eine Gemeinde aus Israel und den Völkern sei die Braut«, Israel, nicht etwa seine Verheißung geraubt. Im Gegenteil: Es wird gerade so deutlich, dass wir nur gnädiger; ja »unnatürlicher« – weise eingepflanzt worden sind in den eigentlichen »Ölbaum« Israel (Röm 11,17-24). Außerdem gibt es noch die Verheißung für Israel als Ganzes (Röm 11,26; Sach 12,10-14); vgl. das zu Offb 22,7 Gesagte!

c) »Und wer es hört, der spreche: Komm!«:

Dieses »Komm« läuft durch alle Generationen von Christen nacheinander (Gott hat bis dahin immer noch gewartet, weil das Haus noch nicht voll war, Lk 14,22.23; vgl. Mt 24,14; 2 Petrus 3,15; Offb 6,11; 7,9 und das dazu Gesagte), und es läuft durch alle Völker »nebeneinander«, rund um den Erdball, überall da, wo Menschen sind, die Jesus lieben, ihm folgen und auf ihn warten. Und wenn wir den Geist so mahnen und die Gemeinde so rufen hören, dann wollen wir uns ebenfalls zu dieser Bitte erwecken und ermuntern lassen: »Komm!«

(2) Die Bitte um Jesu Kommen nicht ohne Bereitung auf sein Kommen.

»Und wen dürstet, der komme; und wer da will, der nehme das Wasser des Lebens umsonst«:

a) Wie schrecklich wäre es doch, wenn wir uns so lange mit dem Kommen unseres Herrn in Herrlichkeit beschäftigt, ja auch um dieses Kommen gebetet hätten, und dann doch einmal nicht bereit wären. Wir können uns nicht mit unserem »Komm« an Jesus im Blick auf sein herrliches Kommen in der Zukunft wenden, ohne uns zugleich auch im Blick auf sein Kommen im Heiligen Geist heute an ihn zu wenden (Offb 3,20; vgl. 1 Mose 18,3) und nicht ohne Jesu gnädigem »Komm«, an uns gerichtet, heute zu folgen (Mt 11,28). Unsere Bitte »Komm« wäre sonst unsinnig, ja gegen uns selbst gerichtet; denn wir würden uns selbst die uns noch gewährte Gnadenfrist, die wir noch nicht genützt haben, abschneiden wollen.

b) Noch einmal, wie in Offb 21,6 (vgl. das dazu Gesagte), wird auch hier deutlich, dass der Herr alles, sein Vergeben, seinen Geist, die Gotteskindschaft, das ewige Erbe, sich selbst »umsonst« oder, wie es wörtlich heißt, »geschenkweise« gibt. Abschließend wird hier in der Offenbarung noch einmal die »Rechtfertigung des Sünders allein aus Gnaden«, wie es auch Paulus tat (Röm 3,24.28; 2 Kor 5,21; Gal 3,6 -14; Eph 2,8 u. a. m.), eindeutig und nachdrücklich unterstrichen. Vgl. auch das in der Einleitung Ziffer 4ff. Gesagte

Edition C

Und der Geist und die Braut sprechen: Komm! Der Geist erweckt sie zum Warten; das war in den Gemeindebotschaften seine Grundfunktion. Und darin, dass die Gemeinde auf den Herrn harrt, erweist sie sich als sein Besitz, eben als seine Braut. Das „große Geheimnis“ ihrer Zugehörigkeit zu ihm, von dem Eph 5 spricht, wird also notwendig in ihrem Warten offenbar. Unüberwindlich wird sie durchströmt und durchtönt von diesem „Komm!“ Der Heilige Geist vermittelte ihr eine derartige Kostprobe A von der zukünftigen Christusherrlichkeit, dass ihr keine Gegenwart mehr richtig „schmeckt“, keine sonstige Herrlichkeit sie mehr blendet und kein |569| Wohlleben sie einschläfert. Wenn aber die Hoffnung erlahmt und das Verhältnis zu Jesus sich in Erinnerungen an ihn erschöpft, setzen für die Gemeinde die großen Deformationen ein. Sie wird wieder ein Stück Welt.

A) In diesem Sinn spricht das NT vom „Unterpfand, Angeld“ oder von der „Erstlingsgabe“ des Heiligen Geistes; vgl. auch Heb 6,4-5.

Dieses vom Heiligen Geist gewirkte „Komm!“ ist nicht weniger mächtig als das ganz andere in 6,1.3.5.7 vom Thron ergehende „Komm!“, das zunächst den weißen Reiter und dann die anderen apokalyptischen Reiter in die Geschichte starten ließ. Auch dieser zweite Ruf gilt einem weißen Reiter, aber dem Gegenbild in 19,11. Gegen Ende der Zeit wird es übermächtig und gehört zu den wesentlichen Antrieben der Geschichte (s. z. 8,2-5).

Immer wird es diese vom Heiligen Geist erfüllte und auf den Herrn der Herren wartende Gemeinde geben. Die Pforten der Hölle mögen sie mit Übeltaten oder Wohltaten verfolgen, aber sie werden ihr Harren auf Jesus nicht niederdrücken können. Kerzengerade steht sie mitten im Schlafsaal der Welt, wacht und betet, bis der „Stern der Frühe“ aufgeht. Eine andere Frage aber ist die, ob nicht einzelne Glieder dieser Brautgemeinde den Heiligen Geist dämpfen. Darum spreche der Hörer dieser Botschaft in der Gemeindeversammlung: Komm! Der Hörer soll ganz Ohr werden für die Stimme des Geistes, die etwa in den Gemeindebotschaften laut wird (Exkurs 1e). So entsteht in ihm der Komm-Ruf. Er könnte sich auch verstocken und wie taub werden. Solch ein Dämpfen des Geistes zahlt sich aus in Hoffnungslosigkeit, bald auch in Glaubenslosigkeit und Lieblosigkeit.

Ein drittes Mal, und zwar im deutlichen Gleichklang mit den beiden ersten Malen in diesem Vers, ertönt das Verb „kommen“, jetzt aber eigentümlich gewendet. Auf dieses Kommen wartet nun Jesus. Und der Dürstende komme; wer will, empfange Lebenswasser umsonst. Jesus wartet auf das geistliche Kommen derer, die auf sein Kommen warten und nach seinem Reich und Angesicht dürsten.

Dürsten und Hungern gehören zur uralten biblischen Symbolsprache. Essen und Trinken vermitteln Schau Gottes und vollkommene Gemeinschaft mit ihm. Bei Gott und Jesus zu Tische sitzen ist darum Endziel des Volkes Gottes. Im Sinne eines Endzieles sagt auch 2,7, dass der Herr ein Essen gibt mit Lebensfrüchten, und 21,6, dass er aus den Lebensquellen tränkt.

Allerdings findet sich hier nicht der Sinn, dass der Dürstende auf späteres Trinken warten möge, sondern er soll gegenwärtig kommen und gegenwärtig trinken, wenn er nur will. Das alles ist gültig vor der Parusie und vor dem Herabkommen der Gottesstadt und des Gottesgartens, in dem der Lebensstrom fließt. Ohne Zweifel berührt sich der Spruch eng mit Joh 7,37.38 : „Jesus trat auf und sprach: Wen |570| dürstet, der komme zu mir und trinke!“ Von seinem (Jesu A ) Leibe fließen schon die Ströme lebendigen Wassers. Nach dem folgenden erklärenden Vers ist Jesus selbst der Geistträger und Geistmittler, also Quellort der neuen Schöpfung. Er macht seine Jünger zu Geistträgern und vervielfältigt so die Ströme lebendigen Wassers.

A) Dieses Verständnis von Joh 7,37-38. nach welchem sich die Verse strikt auf Jesus als Lebensquell konzentrieren und nichts vom Weiterströmen durch die Leiber der Gläubigen sagen, setzt lediglich eine andere Zeichensetzung als die bei uns üblich gewordene voraus: „Wenn jemand dürstet, dann komme er zu mir, und es trinke der an mich Glaubende.“ Dann folgt ein Hinweis auf eine christologische Weissagung des AT: „Wie die Schrift gesagt hat: Ströme lebendigen Wassers werden aus seinem Leibe fließen.“ Dieser Textauffassung folgen schon die ältesten lateinischen Kirchenväter, eine koptische Übersetzung, bedeutende englische und französische Bibelausgaben und von den neueren Auslegern z. B. W. Bauer, C. H. Dodd, R. Bultmann, E. Schweizer, A. Wikenhauser, E. Schick, W. Trillhaas, W. Kreck und H. Bruns. Folgende Gründe sprechen dafür: a) So ist der Satzbruch vermieden, und es entsteht ein rhythmischer Doppelsatz (vgl. z. B. Joh 6,35 ), der die Reihenfolge im zweiten Glied umkehrt, wie wir es oft bei Johannes finden. b) Ein atst Wort über die Gläubigen-Leiber als Brunnen des Heiligen Geistes findet sich nur mit Not. Auch Joh 4,14 meint ja nicht ein Weiterströmen des Geistes von den Gläubigen zu den anderen, sondern dass der Glaubende vom Geist unaufhörlich belebt wird „bis ins ewige Leben“. c) Dass sich aber Stellen wie Hes 47,1-12; Sach 13,1; 14,8; Joe 4,18 im Messias erfüllen, passt sehr wohl hier in den Zusammenhang und überhaupt zur Botschaft des NT. d) Die Fortsetzung von Joh 7,37-38 weist als Bedingung für den Geistesstrom auf den Tod Jesu hin. Der Kreuzesleib Jesu als Lebensquell – das ist nicht nur bei Johannes (19,34), sondern überhaupt im NT ein fester Gedanke.

Demnach gibt es ein schon in die Gegenwart hineinragendes neues Jerusalem und Paradies. Gewiss ist in dieser Hinsicht noch nicht das Ganze da, wohl aber die Mitte. Die Lebensmitte des neuen Jerusalem ist schon die Lebensmitte der heutigen Gemeinde. An dieser gegenwärtigen Quelle des Lebenswassers werden alle erwartet, die nach dem Neuen dürsten.

Verwunderlich, wenn sie wegbleiben. Es gibt lebenslängliche Beschäftigung mit endgeschichtlichen Abschnitten der Bibel in vielen Nachtstunden, unter Verwendung vieler Übersetzungen, Wörterbücher, Tabellen und sonstiger Materialien, und das alles ohne dies geistliche Kommen zur gegenwärtigen Gnade und Fülle Jesu. Wer das so tut, weiß nicht, was er tut, und hat noch nicht begriffen, wen er erwartet. Wer kennt nicht von sich selbst diese Flucht vor dem Gegenwärtigen in die Wörter, Gedanken, Formulierungen und überhaupt in den Aktivismus? Immer wieder versteckt Adam sich schuldbewusst hinter den Büschen, fühlt sich hinweggetrieben von dem Angesicht des Lebendigen. Doch das Lamm ruft: „Komm!“ In seinem Tode ist das Paradies neu eröffnet und die Ausstoßung beendet. Wir werden erwartet. Er gibt aus reiner Gnade – umsonst – Gnade.|571|

Wuppertaler Studienbibel

„Wen da dürstet, der komme; wer da will, nehme das Wasser des Lebens umsonst“ (Off 22,17). Als Dürstender wird jemand beschrieben, in dem der Heilige Geist bereits ein Verlangen nach geistlichen Dingen geweckt hat, sei es zuerst nach Sündenvergebung oder dann auch nach Gemeinschaft mit Gott und Freude an Gott. Das ist die Art und Weise, in der der Geist Gottes wirkt, und diesem Wirken Seines Geistes entspricht Gott stets. Er wird die hervorgerufenen Wünsche des Herzens vollkommen befriedigen; in Sich selbst wird Er sie stillen. Deswegen verheißt Gott hier nicht nur das Wasser des Lebens, sondern sagt: „Ich will dem Dürstenden aus der Quelle des Wassers des Lebens geben umsonst.“ Wie köstlich ist das! Das Herz wird seine volle Befriedigung in der Quelle der Segnung finden, nach der es verlangt – in Gott selbst. Gott bringt gleichsam die Quelle selbst an die Lippen des Durstigen. Der große Geber ist Gott, und Er gibt umsonst, ohne Geld und ohne Kaufpreis (Jes 55,1). Das ist Dessen würdig, der der Gott aller Gnade ist (1 Petrus 5,10).
Man könnte fragen: Haben auch wir heute als Gläubige geistlicherweise noch Durst? In einem gewissen Sinn ja. Denn wenn auch der Durst unserer Seele durch den Empfang des ewigen Lebens und des Heiligen Geistes grundsätzlich gestillt ist (Joh 4,14), so bleibt doch auch in uns eine tiefe Sehnsucht nach ungestörter Freude an Gott, nach der ewigen Ruhe mit Ihm, nach dem ungetrübten Genuß dessen, was uns der Herr Jesus am Kreuz erworben hat. Schon in der Bergpredigt nannte der Herr Jesus die glückselig, die nach der Gerechtigkeit hungern und dürsten würden. Sie würden gesättigt werden (Mt 5,6). Auch sehnen wir uns danach, mit unserer Behausung, die aus dem Himmel ist, überkleidet zu werden (2 Korinther 5,2). Und nach all dem Fragmentarischen (Bruchstückartigen), das diese Erde und die Art unserer Erkenntnis heute kennzeichnet, begehren wir, daß das „Vollkommene“ komme (1 Korinther 13,10). Wir können sagen: Je inniger unser Umgang mit Gott ist, desto tiefer wird der Durst unserer Seele nach Ihm sein. Nun, dieses Sehnen, vom Heiligen Geist selbst in uns hervorgerufen, wird Gott vollkommen stillen. Er selbst wird die Quelle zu unserer ewigen Segnung sein.

Ermunterung und Ermahnung 1993

Beim suchen zu dieser Bibelstelle bin ich aber auch auf folgende Aussage gestoßen – damals, als es der Kanal keine org war:

So belehrt der Geist oder Einfluss Gottes (der heilige Geist oder Einfluss der Wahrheit) seine Kinder, indem er sie (direkt oder indirekt) zu einer Erkenntnis Gottes leitet. So ist er der „Kanal“, der Übermittler, durch welchen jetzt der Kirche die Versöhnung zu teil wird, und durch welchen dieselbe im kommenden Zeitalter auch der übrigen Menschheit zukommen wird – wenn „der Geist und die Braut (die verherrlichte Kirche) sagen werden, Komm!… wer da will, nehme das Wasser des Lebens umsonst.“ – Offenbarung 22:17

Charles Taze Russell im Jahr 1899 – Die Versöhnung des Menschen mit Gott

Was zerbricht hier?

Die Opfer Gottes sind ein zerbrochener Geist; ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz wirst du, Gott, nicht verachten.
Elberfelder 1871 Psalm 51,19

  Ein Opfer für Gott ist ein verwundeter Geist, 
  ein verwundetes und erniedrigtes Herz wird Gott nicht verachten.

Septuaginta Deutsch – Ps 50,19

Aber wenn ein Mensch dir Herz und Geist hingibt,
wenn er mit sich am Ende ist
und dir nicht mehr trotzt –
ein solches Opfer weist du nicht ab.
Gute Nachricht Bibel – Ps 51,19

Elohims Schlachtopfer (D.h. die Gott wahrhaft wohlgefälligen Schlachtopfer.) sind ein zerbrochener Geist. / Ein zerbrochen, zerschlagen Herz, Elohim, verschmähest du nicht! (In einem zerbrochenen Geist und einem zerschlagenen Herzen ist aller Hochmut des eigenen Ich ertötet; da wohnt Demut und aufrichtige Bußgesinnung, da offenbart sich die Armut im Geist (Jes 57:15; Matth 5:3).)
Ludwig Albrecht – Ps 51,19

Du willst lieber einen Menschen, der am Arsch ist und verletzt,wenn er gegen dich voll die Scheiße gebaut hat.Wenn er sich dann bemüht, dir zu gefallen, ist das ehrlich und vernünftiger.
VolxBibel Psalm 51,19

versprach David, daß er, wenn Gott seine Sünde vergäbe, Gott ein Opfer darbringen werde. Er wußte, daß Gott nicht einfach ein Tier opfer von ihm wollte (vgl. Ps 40,7 ). Er mußte Vergebung finden, bevor er Gott ein Friedensopfer bringen konnte. Das Opfer, das er bringen sollte, war ein geängstigtes und zerschlagenes Herz und ein demütiger Geist, der wegen seiner Sünde voller Reue war. Das ist es, was Gott möchte und was er auch bekommen wird.
Im AT mußte an jeden, der so wie David gesündigt hatte, von einem Priester oder Propheten ein Wort ergehen, um anzuzeigen, daß derjenigen Person vergeben war. Nur dann konnte der Reuige wieder am Gottesdienst teilnehmen und ein Friedensopfer darbringen. Im Neuen Testament ist das Wort der Vergebung für immer im Wort Gottes festgeschrieben – das Blut Jesu Christi reinigt von der Sünde ( 1Joh 1,7 ). Dennoch muß auch der Gläubige des NT einen gebrochenen Geist ohne Selbstsicherheit haben; er muß zugeben, daß er Gott nötig hat, um geistliche Erneuerung und Reinigung zu erlangen ( 1Joh 1,9 ).

DIe Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Im Menschen erfolgt zunächst die Reue, wenn die Herzen durch den Gedanken an den Zorn Gottes aufschrecken und wegen der Sünden von echtem Schmerz erfasst werden. Darauf geschieht die Tröstung, durch welchen Glauben die Vergebung empfangen wird und die Herzen anfangen, in Gott ruhiger zu werden wegen des Mittlers, und den Gehorsam und die Hoffnung auf das Ewige Leben wieder aufnehmen. Dass dies so geschieht, bezeugt deutlich die Erfahrung aller Frommen in der Kirche, deren Zeugnis nicht geringgeschätzt werden darf. So fährt David zunächst zusammen und spricht: „Ich habe am Herrn gesündigt“. Anschließend wird er aufgerichtet durch den Trost, indem er dem Wort der Lossprechung Glauben schenkt: „Du wirst nicht sterben, der Herr hat deine Sünde weggenommen.“29 Und in Jes 38 beschreibt der König Hiskia die Ängste: „Wie ein Löwe hat der Herr alle meine Gebeine zermalmt“30 usw. Später beschreibt er auch den Trost: „Du hast alle meine Sünden hinter dich zurückgeworfen.“31 Auch die Schriften von Frommen, wie Augustin oder Bernhard, stimmen damit überein. Lang ist die Predigt Bernhards, der lehrt, dass die Reue und der Glaube miteinander verbunden werden müssen. „Möchte einer in seiner Furcht sagen: ‚Ich will zu den Pforten der Hölle gehen‘, wenn wir nur in der göttlichen Barmherzigkeit wieder zu Atem kommen.“32 Dies ist das echte Vertrauen, das zu den Ängsten hinzutritt und dem die Barmherzigkeit nicht verweigert wird.

Melanchthon – Theologie und Kirchenpolitik

Wenn man dem Eigenleben gegenübertritt und es verwirft, führt der Weg dann zu völliger Unterwerfung unter Seinen Willen oder Zerbruch. Widerstand hindert das Wirken des Geistes Gottes. Wir erinnern uns, dass dem Herrn Jesus ein noch nicht gezähmtes Fohlen gebracht wurde, auf dem Er bei Seinem triumphalen Einzug in Jerusalem ritt (Lk 19,30). Es wurde für Seinen Gebrauch sofort “gebrochen”. Dieser Grundsatz wiederholt sich mehrmals in der Schrift. Zuerst zerbricht Gott, dann gebraucht Er. Der Krieger Gideon ließ seine Soldaten beim Klang der Posaune die Krüge in ihren Händen zerbrechen, als sie um das feindliche Lager her standen. Dann strahlte das Licht der Fackeln in den irdenen Gefäßen sichtbar (Richter 7,16-22). Gottes Licht strahlt am besten aus zerbrochenen Gefäßen hervor. Die Frau zerbrach die Flasche voll kostbarer Salbe, um den Herrn Jesus zu salben. Zerbrochenheit setzt die Wohlgerüche geistlicher Anbetung für Gott frei. Das größte je gebrachte Opfer zeigt dies ganz deutlich: “Dies ist mein Leib, der für euch gebrochen wird” (1Kor 11,24; Luther 1912). Wie sehr schätzt Gott Zerbrochenheit! “Ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz wirst du, Gott, nicht verachten” (Ps 51,19).
Was muss bei uns zerbrochen werden? Die Dinge, die unserer Gleichförmigkeit mit dem Bild des Sohnes Gottes im Weg stehen, müssen entfernt werden. Wir sehen, wie Gott dies im Leben des Patriarchen Jakob vollzieht. An einem entscheidenden Punkt begegnet er Gott bei Pniel, was “Angesicht Gottes” bedeutet (1Mo 32,24-32). Dort rang dieser Mann, so stark in seinem Eigenleben, mit dem himmlischen Wesen, bis er hilflos gemacht wurde. Er erwarb einen neuen Namen, eine neue Kraft und eine neue Vision; aber er ging seither “hinkend an seiner Hüfte”. Er war zerbrochen worden.

Jean Gibson – Training im Christentum

Psalm 51 zeigt uns, wie der große Glaubensmann David sich vor Gott wegen begangener Sünden aufrichtig und vollständig demütigt (V. 1-2). Gleichzeitig hat er großes Vertrauen Ermutigung Heilung für zerbrochene Herzen in die Erbarmungen Gottes. Und Er vertraut darauf, dass Er ihn vollständig von seiner Sünde reinigen wird (V. 3-4). Prophetisch werden diese Verse einmal das Gebet des jüdischen Überrests in der Zukunft sein.
Aber auch heute ist Psalm 51 sehr lehrreich, weil er uns die tief gehende Demütigung Davids als Beispiel vorstellt.
Das Ergebnis dieser Demütigung war ein zerbrochener Geist und ein zerbrochenes sowie zerschlagenes Herz (V. 19). Das Licht des Wortes Gottes hatte ihn getroffen (2 Samuel 12,7-13). Sein Eigenwille und Selbstvertrauen waren zerbrochen. In seinem Herzen herrschte Trauer über die begangene Sünde und seinen sündigen Zustand.
Doch in dieser Situation tiefer Trauer und Demütigung sieht David einen Lichtblick: Gott wird einen Menschen, der in einer solchen Haltung zu Ihm kommt, nicht abweisen: „Ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz wirst du, Gott, nicht verachten.“
In den Augen der Menschen ist ein innerliches Zerbrochen-Sein ein verachtenswerter Zustand. Der Mensch will von Natur aus stark sein und keine Schwäche zeigen. Aber unser Herr ist anders. Wenn jemand mit einem zerbrochenen Herzen zum Ihm kommt, wird Er ihn nicht abweisen (Mt 11,28; Joh 6,37). Sowohl die große Sünderin in Lukas 7,36-38 als auch der bitterlich weinende Jünger Petrus haben dies erlebt (Mt 26,75; Lk 24,34; 1 Korinther 15,5; Joh 21,15-19). Auch wir können diese Erfahrung machen. Wenn unser Herz durch Demütigung vor Ihm zerbrochen ist, dürfen wir uns vertrauensvoll an Ihn klammern. Unser Heiland und Hirte weist uns nicht ab.

Im Glauben leben 2019

Kann ich ausgelöscht werden?

Wer überwindet, der wird mit weißen Kleidern bekleidet werden, und ich werde seinen Namen nicht auslöschen aus dem Buche des Lebens und werde seinen Namen bekennen vor meinem Vater und vor seinen Engeln.
Elberfelder 1871 – Offb 3,5

Wer durchhält und den Sieg erringt, der wird solch ein weißes Kleid tragen. Ich werde seinen Namen nicht aus dem Buch des Lebens streichen, sondern mich vor meinem Vater und seinen Engeln zu ihm bekennen.
Hoffnung für Alle – Offenbarung 3,5

Wer überwindet, soll mit weißen Kleidern umkleidet werden; und Ich werde seinen Namen nicht auswischen aus dem Buche des Lebens, und werde seinen Namen bekennen vor Meinem Vater und vor Seinen Engeln. Mt 10,32; Lk 12,8.
Tafelbibel mit hinzugefügten Sachparallelstellen – Offb 3,5

Alle, die durchziehen und so gegen das Böse gewinnen, werden diese weiße Kleidung anziehen. Ich werde ihre Namen nicht aus dem Buch löschen, in dem alle stehen, die leben werden. Ich werde mich vor meinem Vater und seinen Engeln zu ihnen stellen!
VolxBibel – Offb 3,5

Wer überwindet, der wird mit weissen Kleidern angetan werden, und ich will seinen Namen nicht auslöschen aus dem Buch des Lebens und will seinen Namen bekennen vor meinem Vater und vor seinen Engeln. (a) Off 6:11; 7:13; 2Mo 32:32.33; Ps 69:29; Php 4:3; Mt 10:32
Zürcher 1931 – Offenbarung 3,5

νικῶν Ptz. νικάω (< νίκη Sieg) siegen, überwinden; Sieger sein (perfektische Bdtg., A236); subst. περι-βαλεῖται Fut. Med.-βάλλω112 herumlegen, umwerfen; (Kleider) anlegen, anziehen; Med. sich anziehen, sich bekleiden; übers. er wird bekleidet werden. οὐ μή V. 3. ἐξ-αλείψω Aor. Konj. -αλείφω40 abwischen; auslöschen, ausstreichen. βίβλος ἡ (= βύβλος Papyrus) Buch. ὁμο-λογήσω Fut. -λογέω sich (offen) zu etwas od. jmdm. bekennen.

Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament

Die einen sagen so, die anderen genau das Gegenteil? Schauen wir uns ein paar Argumente von Auslegern an!

Gewisse Schrifttexte sprechen von Namen in einem Buche des Lebens, und es wird gefolgert, daß die Namen dieser einzelnen so aufgezeichnet waren, ehe die Welt begann, und dies zeige an, daß sie zur Rettung prädestiniert worden seien. Wie jedoch gezeigt worden ist, kann Offenbarung 13:8 oder 17:8 nicht zu Recht zu der Folgerung gebraucht werden, daß vor Beginn der ursprünglichen Welt mit Adams Erschaffung eine Anzahl Namen eingeschrieben und andere aus dem Buche des Lebens ausgelassen wurden. Was andere verwendete Texte betrifft, wie Lukas 16:20 und Philipper 4:3 und Offenbarung 21:27, so kann man diese Sache noch so klug drehen und wenden, es ergibt sich doch nicht, daß die Namen schon vor der Geburt der einzelnen aufgezeichnet gewesen seien. In der Tat, wenn Verfechter der Vorherbestimmung das Argument vom Buche des Lebens in die Streitfrage hineinwerfen, so werfen sie damit einen Bumerang, Wieso? Der Grund ist folgender: Bedeutete die Tatsache, daß jemand im Buche des Lebens steht, seine Vorherbestimmung zur Rettung, so kann gezeigt werden, daß diese Vorherbestimmung fehlschlägt, und wenn sie fehlschlägt, so stürzt direkt die Grundlage der Lehre ein. Jenen, die sich als treu erweisen, verheißt Jesus: „Ich werde seinen Namen keinesfalls auslöschen aus dem Buche des Lebens.“ (Offenbarung 3:5, NW) Dies zeigt an, daß Namen ausgelöscht werden könnten. Wenn solches Ausgelöschtwerden unmöglich wäre, so wäre Jesu Verheißung sinnlos. Daß es aber möglich ist, geht aus Psalm 69:28 hervor: „Laß sie ausgelöscht werden aus dem Buche des Lebens.“ Jehovas Vorhaben, untreu Werdende auszulöschen, wurde gezeigt, als das Volk Israel das goldene Kalb am Sinai anbetete. Nachdem Mose zu Gott gefleht hatte, dem Volke Israel zu vergeben, sagte er: „Wo nicht, so streiche lieber mich aus deinem Buche aus.“ Jehovas Antwort war: „Wer gegen mich gesündigt hat, nur den werde ich aus meinem Buche ausstreichen.“ — 2 Mose 32:32, 33, Me.
17 Zu sagen, dies seien buchstäbliche Namen, die aufgezeichnet wurden, bevor die einzelnen geboren worden seien, würde bedeuten, daß nicht die Eltern, sondern Jehova all diesen Kleinkindern Namen gegeben hätte. Einige Namen sind Wiedergaben von Dämonengöttern. Gab Jehova denn wirklich seinen prädestinierten Knechten solch verhaßte Namen? Wir müssen die engherzige Ansicht aufgeben und erkennen, daß Namen weit mehr einschließen als nur buchstäbliche Bezeichnungen von Personen. In der Bibel sind Namen bedeutungsvoll und bezeichnen die Verhältnisse, Tätigkeit oder Eigenschaften jemandes, und oft werden sie während dessen Lebzeit geändert, um einen weiteren Sinn zu erhalten, um den Betreffenden noch besser zu beschreiben, nachdem er sich geändert hat oder nachdem seine Verhältnisse anders geworden sind. In diesem umfassenden Sinne stehen Namen für gewisse Eigenschaften, Grundsätze oder Handlungen, und auf Grund solcher Dinge können die Namen gut oder schlecht sein, gefürchtet oder verehrt, berühmt oder berüchtigt. Solche Namen macht man sich zu seinen Lebzeiten, und sie sind eher entscheidend dafür, ob man in Gottes Buch des Lebens aufgezeichnet gefunden werde oder nicht, als daß es, engherzig betrachtet, buchstäbliche Bezeichnungen wären, die einem bei der Geburt verliehen würden.
18 Aufgezeichnet im Buche des Lebens sind die gerechten Anforderungen zum Erlangen von Leben. Darin werden die anerkannten Eigenschaften der Sanftmut und Demut, der Gerechtigkeit und Geradheit, der Liebe und Barmherzigkeit, des Eifers und der Treue, des geduldigen Ausharrens und gehorsamen Dienstes beschrieben. Wenn wir uns als sittlich reine Personen, als solche, die ihre Lauterkeit bewahren, als eifrige Prediger und als solche, die ihre Nächsten lieben, einen Namen machen, werden wir in Gottes Buch des Lebens stehen, denn dies sind Dinge, die Gott anerkennend erwähnt. Das Buch des Lebens enthält die Namen, denen wir nachleben und den Ruf, den wir haben müssen, damit wir darin inbegriffen seien und uns darin beschrieben finden. Wenn wir uns durch unser Benehmen Namen gemacht haben, die den göttlichen Anforderungen entsprechen, die Jehova von Anfang an festgelegt und die er schriftlich anerkannt hat, so entsprechen unsere Namen denselben und werden in Gottes Buch des Lebens widergespiegelt. Wenn unsere Namen dieselben Dinge vertreten, die Gottes Buch des Lebens vertritt, dann sind sie darin enthalten. Das Buch des Lebens ist kein buchstäbliches Buch, so wie Menschen Bücher machen und in solche hineinschreiben, ebensowenig wie die Namen darin die buchstäblichen Namen von Menschen sind, die ihnen bei ihrer Geburt gegeben werden. Das Buch des Lebens ist die Summe der gerechten Anforderungen Jehovas, denen die Geschöpfe nachkommen müssen, um leben zu können, und die Namen darin sind Namen, die für diese Anforderungen stehen und ihnen entsprechen.
19 Wir können veranlassen, daß unsere Namen in dieses Buch hineinkommen, oder daß sie daraus ausgelöscht werden. Alle werden unter dem Zorn geboren und stehen nicht in dem Buche. (Johannes 3:36) Wir mögen in diesem sündigen Lauf jahrelang verharren und dann hinüberwechseln zum Tun guter Dinge, durch die man als des Lebens würdig anerkannt wird, zu Dingen, die im Buche des Lebens beschrieben sind, und indem wir uns mit solchen Dingen verbinden, kommen wir in das Buch des Lebens hinein. Es spricht von uns, indem es die guten Werke, die wir jetzt tun, anerkennend erwähnt. Diese Dinge waren dort von Anfang an immer festgelegt, doch entsprachen wir ihnen nicht. Unser Name, unser Ruf entsprach ihnen nicht. Wenn wir uns aber ändern und uns wegen solch guter Dinge einen Namen machen, dann gelangen wir in die Kategorien oder Klassen hinein, die im Buche des Lebens bereits anerkennend erwähnt werden. Was aber, wenn wir darauf untreu werden, wenn wir aufhören, dem guten Namen entsprechend zu leben, wenn wir unseren guten Namen verlieren und uns wegen Unsittlichkeit, Trägheit, Geschwätz, Klagen, Verleumdung oder Hochmut einen schlechten Namen machen? Wenn wir uns solcher Dinge wegen einen Namen machen, werden wir nicht länger im Buche des Lebens zu finden sein, denn solche Dinge werden dort nicht als Erfordernisse erwähnt, und demzufolge kennzeichnen uns unsere Werke nicht mehr als in jenem Buche stehend. Der gute Name, den wir einst hatten, ist verschwunden, und der schlechte Name, den wir uns danach machen könnten, steht nicht im Buche des Lebens. Solch böse Namen werden aus Gottes Gedächtnis ausgelöscht, soweit es irgendeine Auferstehung oder Rettung zum Leben betrifft, und der frühere Name für Gerechtigkeit wird vergessen, wenn Bosheit ihn durch einen schlechten Namen ersetzt. — Sprüche 10:7; Hesekiel 33:12-16

Der Wachtturm 1953

keine „alte“ Lehre – sondern von vielen „aktuellen Bibelkritikern“ akzeptierte Art zu denken.

Erstmals taucht hier in der Offb das Buch des Lebens (ἡ βίβλος τῆς ζωῆς [he biblos tes zoes]) auf. Dieses Buch ist nicht nur für die Offb wichtig (13,8; 17,8; 20,12.15; 21,27), sondern auch für das Alte und Neue Testament insgesamt (Ex 32,32; Ps 69,29; Dan 12,1; Mal 3,16; Lk 10,20; Phil 4,3; sowie die eben genannten Offb-Stellen). Es ist gewissermaßen das Verzeichnis derer, die Gott in Zeit und Ewigkeit gehören. Man muss dazu bedenken, dass das Buch im Alten Orient als etwas höchst Ehrwürdiges galt. Seit der Entwicklung der Schrift ab ca. 4000 v.Chr. sammelte man schriftliche Zeugnisse. Dass ein „Buch“ mit Gott verbunden und das menschliche Schicksal, Leben oder Tod, in einem Buch niedergelegt ist, braucht deshalb nicht zu verwundern. Gottlob Schrenk stellt mit Recht fest, dass der Verfasser der Offb „viel mehr durch die Sprache des AT bestimmt (ist) als durch den Sprachgebrauch der Kaiserzeit“.757 Erst wenn das klar ist, kann man zur Veranschaulichung für die damals lebende Gemeinde auch auf die Bürgerlisten der griechischen Städte und speziell auf das königliche Archiv in Sardes verweisen.758 Ob wir uns das Buch des Lebens entsprechend dem Realismus der Bibel als real in der himmlischen Welt existierend vorzustellen haben oder nur als ein Symbol für das Gedächtnis Gottes, muss offenbleiben.
Austilgen, „auslöschen“, „ausstreichen“ ist dabei das alleinige Recht Gottes. Wenn Jesus sagt: Ich werde nicht austilgen, dann bezeugt er damit seine Gottheit. Die ganze Aussage ich werde seinen Namen nicht austilgen aus dem Buch des Lebens geht auf Ex 32,32f zurück.759 Der auferstandene Jesus verheißt also dem Überwinder = dem bußfertig Neuanfangenden, dass er am ewigen Leben teilnehmen wird. Offb 3,5 widerspricht übrigens der Annahme einer unwiderruflichen Prädestination, sonst gäbe es kein nachträgliches „Austilgen“.760
Nun hat die Verheißung von V. 5 noch einen dritten Teil: Und ich werde seinen Namen bekennen vor meinem Vater und vor seinen Engeln. Man vergleiche die mehrteiligen Verheißungen für Pergamon (2,17) und Thyatira (2,26–28). In Offb 3,5 schließt der auferstandene Jesus an seine Worte in Mt 10,32; Lk 12,8 an.761 Vor meinem Vater findet sich in Mt 10,32, „vor seinen Engeln“ Lk 12,8. Das Bekennen (ὁμολογεῖν [homologein]) bezieht sich auf das Endgericht. Es bezeichnet das entscheidende Zeugnis Jesu in diesem letzten Gericht, das zum Freispruch des Menschen führt und seine Aufnahme in die neue Schöpfung ermöglicht.762
Damit entfaltet sich die ganze Herrlichkeit der Zukunft mit Gott vor der Gemeinde in Sardes. Wer überwindet, das heißt in der Kraft Jesu und seines Geistes zur geistlichen Wachheit findet, wird die Kleider des Heils tragen, im Buch des Lebens verzeichnet bleiben, im Endgericht freigesprochen und ins ewige Leben eingehen.

Historisch-Theologische Auslegung Neues Testament – Die Offenbarung des Johannes: Kapitel 1–11

andere Meinungen?

Wer so siegt. Es soll und muss in der Gemeinde nicht bei den „wenigen“ von V 4 bleiben, die Jesus treu bleiben. Aber an den Treuen werden drei Akte angekündigt, deren sprachlicher Ausdruck im Bereich des Gerichtlichen wurzelt: Er wird angetan werden mit weißen Gewändern. Im morgenländischen Rechtswesen gab es die Einkleidung als Akt der Freisprechung (so deutlich 6,11). Entkleidung |151| bedeutete Entehrung des Schuldigen (Hes 16,39; Offb 3,18; 16,15 ). Und keinesfalls werde ich seinen Namen aus dem Buch des Lebens auslöschen. In Gerichtsversammlungen werden Bücher aufgetan. Das „Buch des Lebens“ erklärt sich am besten aus Jes 4,3 als Bürgerliste des neuen Jerusalems, die Gott führt. Streichung wäre Ausrottung aus seinem Volk. Darauf nimmt wieder Hesekiel Bezug (13,9), als er gegen die versagenden Propheten spricht. Aber Sardes hat nun nicht mehr den alten Namen von V 1. Und ich werde bekennen seinen Namen vor meinem Vater und seinen Engeln. Auch das Bekennen gehört vor den Gerichtshof, wie er hier versammelt gedacht ist. Christus tritt als Hauptzeuge auf. Es ist derselbe, der die Gemeinde Sardes nach V 4 bereits angeklagt hat (vgl. „vor meinem Gott“ V 2, „vor meinem Vater“ V 5). Auch dort war von einer Rechts „findung“ die Rede. Jetzt aber schämt er sich nicht, sich zu den gleichen Menschen voll zu bekennen (Heb 2,11 ). Im Gericht an der Gemeinde wird also ein neues Treuekapitel aufgeschlagen, das in immer neue Erfahrungen der Treue Gottes hineinführt.

Wuppertaler Studienbibel

»Wer überwindet« (V. 5): Das heißt, »Jeder, der überwindet«, jeder, der in Kraft des Sieges Jesu siegt. Vgl. auch das zu Offb 2,7 Gesagte!

a) »Soll mit weißen Kleidern angetan werden«: Noch steht das für alle in der Gemeinde zu Sardes offen. Noch können alle die Vergebung, die Gerechtigkeit in Jesus Christus erbitten (Röm 8,1; 2 Kor 5,21). Noch gilt allen: »Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen« (Joh 6,37).

b) »Und ich werde seinen Namen nicht austilgen aus dem Buch des Lebens«: Als die Christen in Sardes zum Glauben kamen und Jesus annahmen, empfingen sie den Heiligen Geist und wurden Gottes Kinder (Eph 1,13; Joh 1,12; Röm 8,14-17). Und als Gottes Kinder wurden sie im Himmel in das große »Famillenregister« Gottes eingetragen, in das »Buch des Lebens«, in das Buch all derer, die durch Gottes Geist neugeboren sind und das neue Leben aus Gott in sich tragen (Röm 8,15) und so am ewigen Leben bei Gott teilhaben (Joh 3,5.16.36; vgl. Lk 10,20 u. Offb 13,8). Aber nun standen viele in Gefahr, wegen ihres geistlichen Todes wieder aus dem Buch des Lebens getilgt zu werden. Wer jedoch Buße tut, umkehrt und an Jesus bleibt, wird davon auf keinen Fall betroffen.

c) »Ich will seinen Namen bekennen vor meinem Vater und vor seinen Engeln«: Welche Freude wird uns erfüllen, wenn er unseren Namen aus dem Familienbuch der Kinder Gottes vorliest (Offb 20,12.15), wenn er sagt: »Du gehörst zu mir, auch du hast bei mir ausgehalten«. Wie schrecklich wäre es dagegen, wenn wir in jener entscheidenden Stunde vergeblich auf den Aufruf unseres Namens warten würden.

Gerhardt Maier – Edition C

Und nun die immer wieder folgende Frage: da ja Johannes ein Jude war, was denken den messianische Juden, aus Blick des AT, über diesen Vers?

Die im jüdischen Schrifttum ziemlich häufig erwähnten himmlischen Bücher oder Tafeln bezeichnen im einzelnen.
Das Buch des Lebens oder der Lebendigen, d. h. ein Verzeichnis derjenigen, die zum Leben bestimmt sind. So schon im AT Ps 69, 29. Weil Gott selbst dieses Buch führt (Ex 32, 32; Ps 87, 4–6), kann es auch als „Buch Gottes“ (Ex 32, 32 f.; vgl. Ps 56, 9; 139, 16) bezeichnet werden. Gleichbedeutend ist „das Buch“ schlechthin Dn 12, 1. Aus diesem Buch „ausgelöscht werden“ (Ex 32, 32 f.; Ps 69, 29) bedeutet den Ausschluß vom Leben oder von der Gemeinschaft Gottes. Aus dem NT gehören außer Lk 10, 20 hierher Phil 4, 3; Hebr 12, 23; Offb 3, 5; 13, 8; 17, 8. — Diese Vorstellung hat die pseudepigraphische u. rabbin. Literatur festgehalten,a doch ist sie in dieser dadurch erweitert worden, daß man neben dem Buch der Gerechten oder der Freunde Gottes zugleich von einem Buch der Frevler oder der Feinde Gottes redet.b

a. Henoch 47, 3: In jenen Tagen sah ich, wie sich der Betagte auf den Thron seiner Herrlichkeit setzte u. die Bücher der Lebendigen (= „das Buch“ Dn 12, 1) vor ihm aufgeschlagen wurden. ‖ Henoch 104, 1: Ich schwöre euch, ihr Gerechten, eure Namen sind von der Herrlichkeit des Großen aufgeschrieben. ‖ Henoch 108, 3: Wartet nur, bis die Sünde vergangen ist; denn ihre (der Frevler) Namen werden aus den Büchern der Heiligen ausgelöscht u. ihre Nachkommen für immer vertilgt werden. Targ Jerusch I Ex 32, 32 f.: Und nun, wenn du ihre Sünde vergeben willst, so vergib; wenn aber nicht, so lösche mich nun aus dem Buch der Gerechten aus, in das du meinen Namen geschrieben hast. Und Jahve sprach zu Mose: Es ist nicht recht, deinen Namen auszulöschen, sondern wer vor mir gesündigt hat, den lösche ich aus meinem Buch aus. ‖ Achtzehn-Gebet 12 (paläst. Rez.): Den Abtrünnigen sei keine Hoffnung, u. die freche Regierung (d. h. Rom) mögest du eilends ausrotten in unsren Tagen, u. die Nazarener (= Christen) u. die Minim (= Häretiker) mögen umkommen in einem Augenblick, ausgelöscht werden aus dem Buch der Lebendigen u. mit den Gerechten nicht aufgeschrieben werden! ‖ LvR 35 (132c): R. Acha b. Eljaschib (im 4. Jahrh.) hat gesagt: הֻקִים (werden die Gebote Gottes Lv 26, 3 genannt), weil sie den Menschen zum Leben der zuk. Welt bringen. Das meint Jes 4, 3: „Und es wird sein, wer geblieben in Zion u. wer übrig ist in Jerus., der wird heilig heißen, jeder, der geschrieben ist כל הכתוב unter die Lebendigen zu Jerus.“, das ist der, welcher sich mit der Tora beschäftigt, die ein Baum des Lebens ist, s. Spr 3, 18. (Sinn: הקים = Eingegrabenes, Eingraviertes werden die Gebote genannt, weil sie bewirken, daß der Mensch ein Eingeschriebener כתוב wird im Buch des Lebens.) ‖ GnR 24 (16a): Bar Qappara (um 220) hat seinen Vortrag eröffnet mit Ps 69, 29: Sie mögen ausgelöscht werden aus dem Buch der Lebendigen u. mit den Gerechten nicht aufgeschrieben werden. „Sie mögen ausgelöscht werden aus dem Buch der Lebendigen“ d. h. aus dem unteren Geschlechtsverzeichnis מספר תולדות של מטה, „u. mit den Gerechten nicht aufgeschrieben werden“, nämlich in dem oberen Geschlechtsverzeichnis ספר תולדות של מעלן. Midr Ps 18 § 3 (68b): Solange David wegen jener Tat (mit der Bathseba) nicht Buße getan hatte, wurde er nicht in das obere Heer (lies אַסְטְרַטְיָא στρατιά) eingeschrieben; als er aber Buße getan hatte, wurde er in das obere Heer eingeschrieben נכתב u. „Knecht Jahves“ genannt, s. Ps 18, 1.
b. Jubil 30, 20 ff.: Wir (Engel) gedenken der Gerechtigkeit, die ein Mensch in seinem Leben geübt hat. Zu allen Zeiten des Jahrs, bis zu tausend Geschlechtern, berichten sie es (vor Gott), u. demgemäß wird ihm u. seinen Geschlechtern nach ihm geschehen, u. er ist als Freund u. Gerechter auf den himmlischen Tafeln aufgeschrieben. Alles dies habe ich (der Engel) dir (Mose) aufgeschrieben u. dir geboten, daß du den Kindern Israel sagest, sie sollten keine Sünde tun u. die Ordnung nicht überschreiten u. den Bund nicht brechen, der ihnen angeordnet ist, damit sie ihn halten u. als Freunde aufgeschrieben werden. Wenn sie ihn aber überschreiten u. auf lauter Wegen der Unreinheit wandeln, werden sie auf den himmlischen Tafeln als Feinde aufgeschrieben u. aus dem Buch des Lebens getilgt u. in das Buch derer, die umkommen werden, geschrieben werden u. zus. mit denen, die von der Erde hinweggetilgt werden. ‖ Jubil 36, 10: (Der wider seinen Bruder Böses Sinnende) wird ausgetilgt werden aus dem Buch der Ermahnung (? Gedenkbuch Mal 3, 16?) der Menschenkinder u. wird nicht aufgezeichnet werden im Buche des Lebens, sondern in dem der zum Untergange Bestimmten, u. wird entweichen zum ewigen Fluche. ‖ RH 16b Bar: Die Schule Schammais sagte: Drei Abteilungen gibt es am Tage des Gerichts: die völlig Gerechten werden sofort aufgeschrieben u. versiegelt für das ewige Leben, die völlig Gottlosen werden sofort aufgeschrieben u. versiegelt für den Gehinnom; s. Dn 12, 2. — Die ganze Stelle bei Mt 1, 19 S. 50 f. TSanh 13, 3 (434) fehlen die vom Aufschreiben u. Versiegeln handelnden Worte.
Von drei Büchern wird pRH 1, 57a, 49 gesprochen: R. Qeruspa (כרוספדי = קרוספא Keruspedai, um 300) hat im Namen des R. Jochanan († 279) gesagt: Drei Schreibtafeln (פִינְקְסָיוֹת, πίνακες) gibt es (beim Gerichtsbeschluß am Neujahrstage): eine für die völlig Gerechten u. eine für die völlig Gottlosen u. eine für die Mittelmäßigen. Die völlig Gerechten haben ihr Urteil zum Leben längst (sofort) am Neujahrstag empfangen; die völlig Gottlosen haben ihr Uiteil (zum Tode) längst am Neujahrstag empfangen. Denen auf der der Mittelmäßigen wurden längst zehn Tage der Buße gewährt zwischen Neujahr u. dem Versöhnungstag. Tuen sie Buße, so werden sie mit den Gerechten aufgeschrieben; wenn aber nicht, so werden sie mit den Gottlosen aufgeschrieben. Was ist der Schriftbeweis? Ps 69, 29: „Sie mögen ausgelöscht werden aus dem Buch“, das geht auf das (Buch) der Gottlosen; „der Lebendigen“, das geht auf das der Gerechten; „u. mit den Gerechten nicht aufgeschrieben werden“, das geht auf das der Mittelmäßigen. — Parallelstellen mit Abweichungen u. Erweiterungen: RH 16b; Pesiq 157b.

Strack_Billerbeck – Kommentar zum Neuen Testament aus Talmud und Midrasch

Die Vorstellung von Schutzengeln beinhaltet offensichtlich Schutz, da Engel Menschen retteten, aber die engelhafte „Aufsicht“ in der menschlichen Sphäre beinhaltet auch das Aufzeichnen von Bösem, das an Unschuldigen begangen wurde, für ein späteres Gericht oder eine Aufzeichnung derjenigen, die das ewige Leben erben werden. Erinnern Sie sich, dass das Konzept der „Bücher im Himmel“ im alten Orient mit dem göttlichen Rat in Verbindung gebracht wurde. Jesus sagt speziell von Gläubigen in Offenbarung 3,5: „Ich will seinen Namen bekennen vor meinem Vater und vor seinen Engeln.“ Der Verweis auf die Engel spricht sowohl von einer „Ratsbestätigung“ derer, die zu Christus gehören (siehe unten), als auch von einem engelhaften Zeugnis eines solchen Urteils. An anderer Stelle im Buch der Offenbarung hat dieses „Bekenntnis“ (oder die Verwerfung) mit dem „Buch des Lebens“ zu tun (Offb 13,8; 17,8; 20,12.15; 21,27). In Lukas 10,20 sagte Jesus zu den siebzig Jüngern: „Freut euch nicht darüber, dass euch die Geister untertan sind, sondern freut euch, dass eure Namen im Himmel geschrieben sind.“ Andere Gläubige sind im „Buch des Lebens“ verzeichnet (Phil 4,3). Das könnte der Kontext für einen Vers wie Lukas 16,22 sein, wo der arme Mann nach seinem Tod von Engeln in den jenseitigen Trost von „Abrahams Seite“ getragen wurde. Da einige dieser Stellen in der Offenbarung natürlich mit dem apokalyptischen Endzeitalter in Verbindung gebracht werden, ist es wichtig zu beachten, dass Engel auch die Aufgabe haben, die Auserwählten – die im Buch des Lebens stehen – zu diesem Zeitpunkt zu sammeln (Mt 13,39; 24,31; Mk 13,27).

Michael S. Heiser – Engel – Was die Bibel wirklich über Gottes himmlische Herrscharen sagt

Diejenigen, die an den Messias glauben, haben ihre Namen im Buch des Lebens gemäß Offenbarung 3:5: „Wer überwindet, der wird mit weißen Kleidern angetan werden; und ich werde seinen Namen nicht auslöschen aus dem Buch des Lebens, und ich werde seinen Namen bekennen vor meinem Vater und vor seinen Engeln.

In Psalm 69:28 werden jedoch die Namen der Unerlösten aus dem Buch des Lebens getilgt: Sie sollen getilgt werden aus dem Buch des Lebens und nicht mit den Gerechten geschrieben werden.

Wenn also beim Großen Weißen Throngericht ihre Namen nicht im Buch des Lebens zu finden sind, wird dies zeigen, dass sie unerrettet sind und würdig, an diesem besonderen Gericht teilzunehmen.

Ein weiteres Buch, das in der Heiligen Schrift erwähnt wird und das man getrennt halten sollte, ist das Lebensbuch des Lammes. Dieses Buch enthält die Namen jedes Menschen, der wiedergeboren ist, und nur die, die wiedergeboren sind. Ihre Namen wurden in dieses Buch geschrieben, bevor die Erde jemals erschaffen wurde, gemäß Offenbarung 13:8: Und alle, die auf Erden wohnen, werden es anbeten, jeder, dessen Name nicht geschrieben ist von Grundlegung der Welt an in dem Lebensbuch des Lammes, das geschlachtet ist.

Es wird wieder erwähnt in Offenbarung 17:8b: Und es werden sich wundern, die auf Erden wohnen, deren Namen nicht geschrieben sind in dem Buch des Lebens von Grundlegung der Welt an, wenn sie das Tier sehen, wie es war und nicht ist und kommen wird.

In Psalm 69:28 wird es als das Buch der Gerechten bezeichnet: Sie sollen getilgt werden aus dem Buch des Lebens und nicht mit den Gerechten geschrieben werden.

Aufgrund der Erwählung und des Vorherwissens Gottes enthält dieses Buch nur die Namen derer, die wiedergeboren sind. Weil die Errettung ewig sicher ist, ist es unmöglich, aus diesem besonderen Buch, dem Lebensbuch des Lammes, ausgelöscht zu werden.

Arnold Fruchtenbaum – Ewige Sicherheit

Weil die Bibel davon spricht, aus dem Buch des Lebens ausgelöscht zu werden, haben die Menschen angenommen, dass dies der Verlust der Erlösung sein muss. Aber wenn man alle Passagen über das Buch des Lebens aufnimmt, lehren sie folgendes: Das Buch des Lebens enthält die Namen aller Menschen, die jemals geboren wurden (Psalm 139,16). Wenn ein Mensch gläubig wird, wird sein Name im Buch des Lebens festgehalten (Offenbarung 3:5). Wenn ein Mensch jedoch im Unglauben stirbt, wird sein Name aus dem Buch des Lebens getilgt (Psalm 69:28). Es ist möglich, aus dem Buch des Lebens getilgt zu werden, aber das bedeutet nicht den Verlust der Errettung. Es bedeutet, dass man von Anfang an nicht errettet war und auf diese Weise gestorben ist.

Arnold G. Fruchtenbaum – Gottes Wille & der Wille des Menschen: Prädestination, Erwählung & Freier Wille

Und? Zu welchem Schluß kommst du nun? –
Wichtig: ein Gedanke muß mit der gesamten Bibel übereinstimmen, und darf anderen Bibelstellen nicht widersprechen!