Denn was für ein Ruhm ist es, wenn ihr ausharret, indem ihr sündiget und geschlagen werdet? Wenn ihr aber ausharret, indem ihr Gutes tut und leidet, das ist wohlgefällig bei Gott
Elberfelder 1871, – 1 Petr 2,20
Oder hättet ihr irgendeinen Grund, stolz zu sein, wenn ihr wegen einer Verfehlung bestraft werdet und die Schläge standhaft ertragt? Aber wenn ihr leiden müsst, obwohl ihr Gutes tut, und dann standhaft bleibt – das findet Gottes Anerkennung
Neue Genfer Übersetzung 2013 – 1.Petrus 2,20
Natürlich verdient ihr keine besondere Anerkennung, wenn ihr Schläge geduldig hinnehmt, die ihr bekommt, weil ihr Unrecht getan habt. Aber wenn ihr für das Gute, das ihr getan habt, leidet und Schläge geduldig ertragt, ist das ein Zeichen für die Gnade Gottes.
Neues Leben – Bibel 2006 – 1 Petr 2,20
ποῖος18 wie beschaffen? was für ein? erg. ἐστίν. κλέος7 Ruhm. ἁμαρτάνοντες Ptz. ἁμαρτάνω, temp. od. kaus. κολαφιζόμενοι Ptz. Pass. κολαφίζω mit der Faust schlagen, ohrfeigen, misshandeln; temp. od. kaus. [Var. κολαζόμενοι Ptz. Pass. κολάζω strafen, züchtigen]. ὑπο-μενεῖτε Fut. -μένω117 bleiben; standhalten, aushalten, ertragen; εἰ ἁμαρτάνοντες καὶ κολαφιζόμενοι ὑπομενεῖτε wenn ihr es ertragt, wenn/weil ihr euch verfehlt und (dafür) misshandelt werdet; wenn ihr für Verfehlungen Misshandlungen zu ertragen habt; analog V. 20b. ἀγαθο-ποιοῦντες Ptz. -ποιέω V. 15, temp. πάσχοντες Ptz., kond. παρὰ θεῷ V. 4.
Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament
Hier propagiert Petrus ein Prinzip, das überall Gültigkeit hat, wo jemand zu Unrecht leidet. Die Bereitschaft, das Unrecht geduldig zu ertragen, erwächst aus dem Bewußtsein des Gläubigen, daß Gott gegenwärtig ist. Um schlechter Taten willen bestraft zu werden, bringt keinen Ruhm. Gott wohlgefällig ist vielmehr ein demütiges Auf-sich-Nehmen unverdienten Leidens, denn eine solche Haltung ist Gnade.Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord BibelkommentarHier propagiert Petrus ein Prinzip, das überall Gültigkeit hat, wo jemand zu Unrecht leidet. Die Bereitschaft, das Unrecht geduldig zu ertragen, erwächst aus dem Bewußtsein des Gläubigen, daß Gott gegenwärtig ist. Um schlechter Taten willen bestraft zu werden, bringt keinen Ruhm. Gott wohlgefällig ist vielmehr ein demütiges Auf-sich-Nehmen unverdienten Leidens, denn eine solche Haltung ist Gnade.
Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar
Im Umgang mit den Pflichten gläubiger Diener formuliert Petrus vier Dinge. Erstens sollen sie sich in Vers 18 ihren Herren unterwerfen: Diener, unterwirf dich deinen Herren mit aller Angst; nicht nur zum Guten und Sanften, sondern auch zum Froward.
Fruchtenbaum
Das griechische Wort für Diener bedeutet „Haushaltssklaven“ oder „Hausangestellte“. Dies ist nicht dasselbe Wort wie Knechte in Vers 16. Die Verpflichtung des Haussklaven besteht darin, sich aller Angst zu unterwerfen, nicht der Angst vor dem Meister, sondern der Angst vor Gott. Dies gilt für alle Klassen von Meistern: die Guten und Sanften sowie die Froward, was „krumm“ bedeutet. Sie müssen sich sogar einem krummen Meister unterwerfen, nicht im Sinne illegaler Dinge, sondern legitimer Dinge, die ein Meister von ihm verlangen könnte. Gehorsam gegenüber solchen Meistern ist eine Gnade.
Die Anwendung von Master-Servant-Beziehungen gilt für Arbeitgeber-Arbeitnehmer-Beziehungen. Die Mitarbeiter müssen sich ihren Arbeitgebern aus Respekt unterwerfen, egal ob sie hart oder gütig sind, weil Gott es befiehlt. Wenn ein Gläubiger für einen ungerechten Arbeitgeber arbeitet, hat er biblisch gesehen zwei Möglichkeiten: Entweder kann er sich der Situation unterwerfen und mit ihr leben, oder er kann zurücktreten und einen anderen Job finden. Die Bibel erlaubt es einem Gläubigen nicht, an Streiks teilzunehmen, weil sie sich Ihren Meistern mit aller Angst unterwerfen sollen, ob sie gut oder schlecht sind.
Zweitens ist es für ihr Gewissen besser, in Vers 19 falsch zu leiden: Denn dies ist akzeptabel, wenn ein Mann für das Gewissen gegenüber Gott Trauer erträgt und falsch leidet.
Um des Gewissens gegenüber Gott willen ist es viel besser, falsch zu leiden, als zu rebellieren, wie im Fall eines Streiks. Das Wort if macht dies zu einer erstklassigen Bedingung im Griechischen und bedeutet „dies ist vor Gott akzeptabel“.
Drittens ist es schlecht, für begangene Sünden zu leiden, denn dann verdient man es, wie in Vers 20a heißt: Zu welcher Ehre ist es, wenn du, wenn du sündigst und dafür geschlagen wirst, es geduldig nehmen sollst.
Das Wort Ruhm bedeutet „Ruhm“ oder „Ruf“. Es bezieht sich auf die Meinung eines Einzelnen, wenn sich der Bericht über sein Verhalten verbreitet. Wenn er sündigt, gibt es keinen Grund für diese Art der Ausdauer des Patienten.
Und das vierte wird in Vers 20b gegeben: Wenn ihr es aber gut macht und dafür leidet, sollt ihr es geduldig nehmen, ist dies bei Gott akzeptabel.
Nach diesem Vers muss ein Gläubiger, wenn er zu Unrecht leidet, anstatt zu streiken oder zu rebellieren, diese Leiden geduldig ertragen, in dem Wissen, dass er von Gott akzeptiert wird, und Gott wird ihn zu gegebener Zeit belohnen. Wenn ein Gläubiger gegen seinen Arbeitgeber schlägt, hat er sein Ansehen im Segen vor Gott verloren. Er mag zwar ein besseres Gehalt und bessere Arbeitsbedingungen erreichen, aber er hat die ewigen Vorteile verloren, eine besondere, ewige Belohnung von Gott zu erhalten, wenn er seinem Arbeitgeber unterwürfig ist.
Wenn wir getadelt oder ungerecht behandelt werden – wie gehen wir damit um? Unsere Reaktionen können ganz unterschiedlich sein, wie es die folgenden Beispiele zeigen.
Halte fest 2006
1. Angenommen, ich sündige und werde dafür getadelt, doch ich ärgere mich deswegen oder gerate in Wut. Dann folgen daraus oft weitere Sünden. Ein Beispiel dafür ist König Asa, der sich über die Zurechtweisung des Sehers Hanani ärgerte, ja, in Zorn geriet, und den Propheten einsperrte (2. Chr 16,7-10).
2. Nehmen wir an, ich sündige, aber ich bekenne das Vorgefallene und tue Buße, nachdem ich gerügt worden bin, und nehme die Zurechtweisung geduldig an. Das Sündigen ist sicher keine Ehre für mich, aber so kann die Sache wieder in Ordnung kommen. Ein Beispiel dafür ist König David. Als der Prophet Nathan zu ihm kam, ihm sein Vergehen (die Sünde des Ehebruchs und des Mordes) aufdeckte und zu ihm sagen musste: «Du bist der Mann», da beugte David sich unter den ernsten Tadel des HERRN durch den Propheten (2 Samuel 12,1-15).
3. Nehmen wir an, ich tue Gutes, doch ich muss dafür leiden. Nun werde ich böse auf die, die mich verletzen, oder bitter gegen Gott. Die Folge ist, dass mein Gutestun zur Sünde entartet.
Oft reagieren wir auf eine dieser drei Arten, wenn wir zurechtgewiesen werden oder Widerstand zu spüren bekommen. Aber alle drei Reaktionen folgen dem Muster des sündigen Menschen, nicht dem Vorbild unseres Herrn Jesus Christus.
Zwei weitere Beispiele führen uns zu Christus, dem vollkommenen Vorbild.
4. Angenommen, ich tue Gutes, und wenn ich dafür leiden muss, ertrage ich es geduldig. Ein solches Verhalten ist «wohlgefällig bei Gott» und bringt ewigen Segen mit sich (1 Petrus 2,20; Mt 5,10-12). Der Apostel Paulus schrieb: «Deshalb habe ich Wohlgefallen an Schwachheiten, an Schmähungen, an Nöten, an Verfolgungen, an Ängsten für Christus; denn wenn ich schwach bin, dann bin ich stark» (2 Korinther 12,10).
5. Nehmen wir an, ich tue Gutes, und wenn ich dafür leiden muss, erweise ich denen, die gegen mich sind, etwas Gutes. Dann beweist mein Verhalten, dass ich gemäss Matthäus 5,44.45 «ein Sohn unseres Vaters, der in den Himmeln ist, geworden bin».
Also auch wenn ich im Recht bin – kann ich aus der Sicht der Ewigkeit heute Unrecht ertragen? Wenn ich natürlich nur dem Munde nach an eine Ewigkeit glaube, dann muss ich heute gegen Unrecht einen Anwalt nehmen/auf die Straße gehen. Wie sehr unterscheidet sich die heutige Ansicht der meisten Menschen doch von der Sicht von Petrus und vor allem von der Sicht von Christus!
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