Tag: 15. Januar 2021

Wie fängt das ewiges Leben an?

Dieses redete Jesus und hob seine Augen auf gen Himmel und sprach: Vater, die Stunde ist gekommen; verherrliche deinen Sohn, auf daß dein Sohn dich verherrliche. Gleichwie du ihm Gewalt gegeben hast über alles Fleisch, auf daß er allen, die du ihm gegeben, (Eig auf daß alles, was du ihm gegeben, er ihnen usw.) ewiges Leben gebe. Dies aber ist das ewige Leben, daß sie dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesum Christum, erkennen. Ich habe dich verherrlicht auf der Erde; das Werk habe ich vollbracht, welches du mir gegeben hast, daß ich es tun sollte.
Elberfelder 1871 – Johannes 17,1–4

All das sagte Jesus, schaute zum Himmel und betete: „Vater, die Stunde ist gekommen. Verherrliche deinen Sohn, damit dein Sohn dich verherrlicht.  Du hast ihm ja Macht über alle Menschen gegeben, sodass er allen, die du ihm gegeben hast, ewiges Leben geben kann. Das bedeutet ewiges Leben: dich, den allein wahren Gott, kennenzulernen und auch den, den du gesandt hast, Jesus Christus.
neue Welt Übersetzung – 2018 – Johannes 17,1–3

DIESES redete Jesus, und Er hob Seine Augen auf gen Himmel, und Er sprach: «Vater, die Stunde-Joh 12,23- ist gekommen; verherrliche-Joh 13,32- Deinen Sohn, daß Dein Sohn Dich verherrliche,  wie Du Ihm Vollmacht-Dan 7,14; Mt 11,27; 28,18; Joh 3,35; 5,27; 1 Kor 15,25.27; Phil 2,9-11; Hebräer 2,8- gegeben hast über alles Fleisch, daß Er ihnen allen, die Du Ihm gegeben hast, ewiges Leben gebe! Das aber ist das ewige Leben-Jes 53,11-, daß sie Dich, den allein wahren Gott, erkennen-Jer 9,23; 1 Kor 3,3.4; 1 Thess 1,9-, und Den Du gesandt-Joh 3,34; 5,36.37; 7,29- hast in diese Welt, Jesum Christum.
Abraham Meister – Neues Testament – Joh 17,1–3

Nachdem Jesus mit seiner Rede am Ende war, sah er in Richtung Himmel und fing an, mit Gott zu sprechen: „Papa, jetzt ist es so weit. Zeig allen, dass dein Sohn der Stärkste ist, damit dein Sohn dich am Ende groß rausbringen kann. Du hast ihm jede Vollmacht über alles, was geht, ausgestellt. Du wolltest, dass alle, die zu ihm gehören, ein Leben bekommen, das nie aufhört. Und der Weg zu einem guten Leben, zu einem Leben, das kein Ende hat, fängt so an: mit dir, dem einzigen echten Gott zu leben und sein Vertrauen auf Jesus Christus zu setzen, der in deinem Auftrag unterwegs ist.
VolxBibel – Joh 17,1–3

Jesus, der Sohn Gottes, begann sein Gebet mit dem Wort Vater (vgl. Mt 6,9), das er noch dreimal benutzte (Joh 17,5.21.24; darüber hinaus nannte er ihn „heiliger Vater“, V. 11, und „gerechter Vater“, V. 25). Die Stunde, so sagte er, ist da. Der göttliche Plan der Erlösung ging, wie vorgesehen, seiner Vollendung entgegen. Mehrere Male zuvor hatte Jesus darauf hingewiesen, daß die Zeit noch nicht gekommen war (Joh 2,4;7,6.8.30;8,20), doch jetzt war sie da (vgl. Joh 12,23;13,1).
Dann betete er: Verherrliche deinen Sohn (vgl. Joh 17,5). Diese Bitte um Verherrlichung schloß die Bewahrung Jesu im Leiden, das Annehmen seines Opfers, seine Auferstehung und die Wiederherstellung zu seiner früheren Herrlichkeit mit ein. Um all das bat er, damit durch den Sohn auch der Vater verherrlicht werde und Gottes Weisheit, Macht und Liebe durch ihn offenbar würden. Auch die Gläubigen sollen Gott verherrlichen und ehren (V. 10); das ist der eigentliche Daseinszweck des Menschen (Röm 11,36; 16,27; 1Kor 10,31; Eph 1,6.12.14).
Die Worte „denn du hast ihm Macht gegeben über alle Menschen“ zeigen, daß Jesu Bittgebet in Einklang mit dem Plan des Vaters war. Der Vater hat befohlen, daß der Sohn über die Erde herrsche (vgl. Ps 2), daher hat der Sohn auch die Macht zu richten (Joh 5,27), sein Leben zu lassen und wiederzunehmen (Joh 10,18) und all denen, die ihm der Vater anvertraute, das ewige Leben zu geben. Sechsmal in diesem Gebet bezeichnet Jesus die Seinen als „die, die ihm (der Vater) gegeben hat“ (Joh 17,2.6 [zweimal] Joh 17,9.24 [zweimal]).
Das ewige Leben, wie es hier von Jesus definiert ist, ist das Erkennen des allein wahren Gottes durch seinen Sohn (vgl. Mt 11,27). Es ist eine immerwährende, dynamische, persönliche und vertraute Beziehung. Das Wort erkennen (ginOskOsin) steht hier im Präsens; in der Septuaginta und – weniger häufig – in den griechischen Handschriften bezeichnet es die Vertrautheit und Nähe einer sexuellen Beziehung (z. B. 1Mo 4,1 ,“erkannte“, und Mt 1,25 ,“berührte“). Ein Mensch, der Gott erkennt, hat also eine enge persönliche Beziehung zu ihm, eine Beziehung, die ewig ist, nicht zeitlich. Das ewige Leben ist nicht einfach ein zeitloses Existieren. Jeder Mensch wird auf irgendeine Weise für immer existieren (vgl. Mt 25,46); die Frage ist nur: In welchem Zustand oder in welcher Beziehung wird er die Ewigkeit erleben?
Jesu Gebet für sich selbst stützte sich auf die Vollendung seines Werkes (vgl. Joh 4,34) – ich habe dich verherrlicht (vgl. Joh 17,1) – wozu auch sein Gehorsam bis in den Tod gehörte (Phil 2,8). Wenn das Kreuz auch noch vor ihm lag, so kam es doch mit Sicherheit auf ihn zu. Jesus wiederholte seine Bitte um die Wiederherstellung seiner früheren Herrlichkeit mit dem Vater (vgl. Joh 17,1), die auf der Gewißheit des vollendeten Werks am Kreuz beruhte.
Außer diesem „Werk“, das der Vater ihm gegeben hatte, erhielt Jesus von Gott die Gläubigen (V. 2.6.9. 24), seine Herrlichkeit (V. 5.24), seine Worte (V. 8) und seinen Namen (V. 11 – 12). Der Sohn gab Gottes Worte (V. 8.14) und Gottes Herrlichkeit (V. 22.24) an die Gläubigen weiter.
Jesus betete für seine Jünger, bevor er sie erwählte (Lk 6,12), während seines Wirkens (Joh 6,15), am Ende seines Wirkens (Lk 22,32), auf Erden (Joh 17,6-19) und später im Himmel (Röm 8,34; Hebräer 7,25). Diese ständige Fürbitte zeigte seine Sorge und Liebe den Aposteln gegenüber.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Hier offenbart Jesus seine einzigartige Beziehung zum Vater, an dessen Herrlichkeit er in Gestalt der göttlichen Weisheit teilhat (vgl. 1,1-18 ). Von 12,23-33 an ist klar, dass der Rückweg in seine volle Herrlichkeit nur über das Kreuz führt.
Joh 17:1 : Die Augen zum Himmel zu erheben war die übliche Gebetshaltung (vgl. vielleicht Ps 121,1; 123,1 ). »Verherrlichen« hat hier in einem Wortspiel eine zweifache Bedeutung; siehe die Ausführungen zu 1,14 und die Ausführungen zu 12,23-27 . Moses Antlitz spiegelte die Herrlichkeit Gottes in 2.Mose 33-34 Jesus aber soll auf dieselbe Weise »verherrlicht« werden wie der Vater, in seiner Herrlichkeit, die er vor seinem Kommen beim Vater besaß ( 17,5 ).
Joh 17:2 : Auch im A.T. wird der Begriff »Fleisch« (z. B. Schlachter) oft im Sinne von »Menschheit« (Menge, Anmerkung) bzw. »Menschen« (Luther) gebraucht. Erst am Ende, im Gottesreich , wird Gott seine Herrschaft an einen bestimmten Herrscher abtreten ( Jes 9,5-6; Dan 7,13-14 ). Dieser Hintergrund deutet darauf hin, dass Jesu Tod und Auferstehung kein rein innerzeitliches Ereignis mehr darstellen, sondern den Beginn des Anbruchs einer neuen Welt.
Joh 17:3 : Zum Erkennen Gottes siehe die Ausführungen zu 10,4-5 . Auch andere in griechischer Sprache verfasste jüdische Schriften identifizierten die Gotteserkenntnis mit dem ewigen Leben (z. B. Weisheit Salomos 15,3 ). Im vorliegenden Vers geht es um die persönliche Beziehung zu Jesus Christus.
Joh 17:4-5 : Zur Vollendung des Werkes siehe die Ausführungen zu 4,34 und die Ausführungen zu 19,30 . Im A.T. heißt es, dass Gott seine Herrlichkeit keinem anderen geben wird ( Jes 42,8; 48,11 ). Jesu Teilhabe an der Herrlichkeit des Vaters ist deshalb als Anspruch auf göttliches Wesen zu verstehen. Im Gedankengut des Judentums steckte bereits eine Andeutung, wie dieser Anspruch Jesu zu verstehen war: Die Weisheit Gottes stand mit seiner Herrlichkeit in Beziehung, ja sie wurde in gewisser Weise mit ihr identifiziert (Weisheit Salomos 7,25-29 ). Die judenchristlichen Leser des Johannes haben die Identität Jesu vielleicht in einem analogen (wenngleich natürlich überlegenen) Sinn verstanden (s. die Ausführungen zu 1,1-18 ).

Craig Keener Kommentar zum Umfeld des Neuen Testaments

Als Jeschua in Vers 1 sein Gebet begann, sprach er, während er „seine Augen zum Himmel hob“. Im Umgang mit dem Thema Gebet spricht die Bibel von verschiedenen Gebetshaltungen. Eine Sache, die niemals, niemals erwähnt wird, ist, dass das Gebet mit geschlossenen Augen gemacht werden sollte. Es ist nicht falsch, mit geschlossenen Augen zu beten; Manchmal ist es eine sehr gute Idee, sie zu schließen, um unseren Geist auf Gott zu richten und zu vermeiden, von etwas anderem abgelenkt zu werden, während unsere Augen offen sind. Aber während die Schrift von Menschen spricht, die im Stehen beten, niederknien, mit dem Gesicht auf dem Boden niedergeworfen, den Kopf erhoben und die Augen offen, wird das Gebet niemals mit geschlossenen Augen erwähnt. Aber bei dieser Gelegenheit hob Jesus seine Augen zum Himmel und hielt seine Augen offen. Er hob den Kopf zum Himmel und begann mit Gott dem Vater zu sprechen. Die erste spezifische Bitte, die er stellte, betraf seine eigene Verherrlichung. B. Die Gründe für die erste Anfrage Jeschua gab zwei Gründe für diese Bitte an. Erstens, damit der Sohn den Vater verherrlichen kann, sollte er verherrlicht werden. In den Versen 2–3 wies er auch darauf hin, dass der Sohn den Vater durch die Bereitstellung ewigen Lebens verherrlichte. In jedem Gebetsleben besteht der Zweck und das Ziel darin, Gott zu verherrlichen. In Vers 4 gab er als zweiten Grund für seine Bitte um Verherrlichung an, dass sein Werk vollbracht wurde. C. Die zweite Anfrage In Vers 5 machte Jesus dann eine zweite Bitte: um die Wiederherstellung der Herrlichkeit, die seit der Menschwerdung verhüllt worden war. Dies ist die einzigartige Herrlichkeit, die Juden gerne die Shechinah-Herrlichkeit nennen, eine helle, leuchtende Herrlichkeit, eine Herrlichkeit, die Jesus für alle Ewigkeit hatte und die dann von seinem physischen Körper verhüllt wurde. Jetzt würde er die Erde verlassen und in den Himmel zurückkehren, also betete er um die Wiederherstellung derselben Shechinah-Herrlichkeit, die seit der Menschwerdung verhüllt war.



Seine erste Bitte war eine Bitte um Verherrlichung in Vers 1. Grundsätzlich ist dies eine Bitte, ihm zu ermöglichen, seinen Dienst zu erfüllen. Hier im Gesamtzusammenhang zu verherrlichen, bedeutet, dass Jeschua durch Seine Auferstehung verherrlicht werden könnte. Der Grund für die Bitte um Verherrlichung ist, dass der Sohn [den Vater] verherrlichen kann, immer sein letztes Ziel. Jesus formulierte dann die Mittel in den Versen 2–3. Der Sohn wird den Vater verherrlichen, indem er den Menschen ewiges Leben gibt. Ewiges Leben bedeutet, Gott zu kennen. Der Vater soll also den Sohn verherrlichen, indem er ihn von den Toten auferweckt, und dann kann der Sohn den Vater verherrlichen, indem er den Menschen ewiges Leben gibt. Gemäß Vers 4 ist der Grund für die erste Bitte, dass seine Arbeit vollbracht werden kann.

Die Sammlung messianischer Bibelstudien

Arbeit & Job

Was irgend ihr tut, arbeitet von Herzen, als dem Herrn und nicht den Menschen, da ihr wisset, daß ihr vom Herrn die Vergeltung des Erbes empfangen werdet; ihr dienet dem Herrn Christus.
Elberfelder 1871 – Kolosser 3,23–24

Denkt bei allem daran, dass ihr letztlich für ihn und nicht für die Menschen arbeitet. Als Lohn dafür wird er euch das Erbe geben, das er versprochen hat. Das wisst ihr ja. Denn Jesus Christus ist euer wahrer Herr!
Hoffnung für Alle – Kol 3,23–24

Was auch immer ihr unternehmt, arbeitet beseelt wie für den Herrn und nicht für Menschen in dem Wissen, vom Herrn die Wiedererstattung des Erbteils zu empfangen. Seid Sklaven für den Herrn!
Gottes Agenda – Das Neue Testament urtextnah ins heutige Deutsch übersetzt von Andreas Eichberger – Kol 3,23–24

„Arbeit muß Spaßmachen“? oder „ich arbeite um zu leben“ – so oder ähnlich sind oftmals die Antwort nach dem Sinn der Arbeit. Aber was sagt die Bibel?

Es gibt Arbeiten, die uns Freude machen und motivieren. Es gibt Arbeiten, die uns langweilig erscheinen und die wir lieber meiden. Es gibt Dinge, die uns leicht von der Hand gehen und solche, die uns schwer fallen. Es gibt Aufgaben, die in der Gesellschaft angesehen sind und solche, die weniger angesehen oder sogar erniedrigend sind. Für jede Art der Arbeit gilt, dass wir sie so tun sollen, als ob wir direkt für unseren Herrn arbeiten würden. Paulus orientiert die Briefempfänger immer wieder auf den „Herrn“ – die höchste Autorität, die es gibt.
Dass wir „nicht den Menschen“ arbeiten sollen heißt nicht, dass wir nicht als Untergebene eine Verantwortung unseren Vorgesetzten gegenüber haben. Die haben wir ganz sicher. Wir sollen uns alle Mühe geben, unsere Aufgaben für unseren irdischen Arbeitgeber so gut wie möglich und mit Fleiß zu tun. Der Punkt ist, dass die höchste Autorität nicht der irdische Arbeitgeber, sondern der himmlische Herr ist.
Kolosser 3,24: da ihr wisst, dass ihr vom Herrn die Vergeltung des Erbes empfangen werdet; ihr dient dem Herrn Christus.

Die Vergeltung des Erbes
Paulus erinnert die Sklaven in Kolossä daran, dass sie etwas wussten. Dieses Wissen ist hier ein grundsätzliches Wissen, die Anerkennung einer ihnen bekannten Tatsache. Es geht nicht um ein Wissen, das man durch einen kürzeren oder längeren Prozess erlernt hat. Man ist sich eines Tatbestandes bewusst.
Wieder ist es der Herr im Himmel, der etwas tut. Er gibt die Verheißung des Erbes. Diese Sklaven damals wussten das, weil sie es vermutlich vorher schon gehört hatten. Es war ihnen nicht unbekannt. Dennoch wurden sie zu ihrer Ermutigung daran erinnert.
Manche Sklaven mochten damals nicht nur generell ungerecht behandelt, sondern auch ungerecht bezahlt werden. Bis heute ist es so, dass ein irdischer Arbeitgeber die Behandlung und Entlohnung nicht gerecht handhabt und Unterschiede macht. Dann wollen wir daran denken, dass es Vergeltung von unserem Herrn gibt. Ein voller und überströmender Lohn wartet auf uns. Diese Vergeltung muss uns etwas wert sein. Sie darf uns nicht gleichgültig sein. Vergessen wir nicht, dass derjenige, der den Lohn missachtet, den Geber missachtet.
Ein Knecht muss keinen Dank von seinem irdischen Herrn erwarten (Lk 17,7–10). Es mag sein, dass er ihn bekommt. Ein Recht dazu hat er nicht. Ein irdischer Herr wird ganz sicher sein Erbe nicht mit einem Sklaven oder einen Untergebenen teilen. Er wird vielmehr seine Kinder zu Erben einsetzen. Doch unser Herr im Himmel handelt anders. Dank und Lohn kommt von Ihm in der Vergeltung des Erben. Er selbst bekommt ein Erbe, das Er mit seinen Knechten teilt. Dieses Erbe wird an einem Ort ausgeteilt werden, wo nichts vergessen wird, was hier auf der Erde zu seiner Ehre getan worden ist. Dieses zukünftige Erbe ist unverweslich, unbefleckt und unverwelklich und wird in den Himmeln für uns aufbewahrt (1 Petrus 1,4). Es dient hier als Motivation für uns, unsere tägliche Arbeit in Treue zu erfüllen. Materielle Arbeit auf dieser Erde zieht ein geistliches Erbe im Himmel nach sich. Das Erbe wird hier wie ein Lohn vorgestellt. Der Herr belohnt jede Arbeit, die wir getan haben. Das adelt die berufliche Tätigkeit. Wir sollten darüber niemals geringschätzend denken. Berufliche Aktivität ist ein Segen und eine Pflicht zugleich.
Das Wort Vergeltung kommt nur an dieser Stelle vor. Es beschreibt eine vollkommene und gerechte Kompensation, die jemand für sein Tun bekommt. Das Erbe bezieht sich auf das Teil, den der Gläubige einmal mit Christus im Tausendjährigen Reich teilen wird (Eph 1,11.14.18; 5,5; 1 Korinther 6,9.10). Darin wird es Unterschiede geben. Das erkennen wir aus Lukas 19,11–27. Entsprechend der Treue auf der Erde wird das Erbe größer und kleiner ausfallen. Am Richterstuhl des Christus wird der Lohn ausgeteilt. Das Gute, das wir für unseren Herrn getan haben, wird dann belohnt werden (1 Korinther 6,5).
Die Vergeltung kommt „vom Herrn“. Das bedeutet, dass Er die Quelle dieser Vergeltung ist. In Epheser 6,8 lesen wir: „da ihr wisst, dass, was irgend ein jeder Gutes tut, er dies vom Herrn empfangen wird, er sei Sklave oder Freier“. Dort steht allerdings eine andere Präposition. „Vom Herrn“ bedeutet dort, dass wir es aus seiner Hand empfangen werden. Hier im Kolosserbrief ist Er die Quelle. Es gibt eine unmittelbare Verbindung und Beziehung zwischen dem Geber und dem Empfänger. Unterstrichen wird das dadurch, dass vor „Herr“ kein Artikel steht. Das betont besonders die Autorität des Gebers und die Beziehung zwischen Empfänger und Geber.

Als Christ in irdischen Beziehungen leben – Eine Studie zu Kolosser 3:18 – 4:1 – Ernst-August Bremicker

Die Arbeit des Christen ist durch die Ermahnung von Kolosser 3,23-24 wunderbar geadelt. Sklavenarbeit war besonders entwürdigend. Der Sklave selbst zog aus ihr keinen Nutzen, keinen Gewinn, und doch sagte ihm der Apostel: «Was irgend ihr tut, arbeitet von Herzen, als dem Herrn und nicht den Menschen … ihr dient dem Herrn Christus.» Bei jedem Tagewerk, im Haushalt oder auf dem Land, während der langen Stunden in der Werkstatt oder im Büro … immer soll uns der Satz eingeprägt sein: «Was irgend ihr tut, arbeitet von Herzen als dem Herrn.» Dann wird es weder wildes Drauflosarbeiten noch Gewinnsucht geben; wir werden der uns anvertrauten Aufgabe alle Geschicklichkeit und Sorgfalt widmen. Der Christ arbeitet nicht nur während den erforderlichen Stunden, um seinen Zahltag zu verdienen, sondern hat als Devise: «Ihr dient dem Herrn Christus.»
Die Schrift hebt noch ein anderes Ziel der Arbeit hervor: «Wer gestohlen hat, stehle nicht mehr, sondern arbeite vielmehr und wirke mit seinen Händen das Gute, damit er dem Bedürftigen etwas zu geben habe» (Eph 4,28). Arbeiten, um aus dem Verdienst weitergeben zu können – an wen war diese Aufforderung gerichtet? An den, der früher gestohlen hatte! Welch eine wunderbare Veränderung bringen doch die Gnade und Neugeburt hervor! Wer früher in Arglist andere ihrer Habe beraubte, wird jetzt mit Freuden von der Frucht seiner eigenen Hände den Bedürftigen weitergeben. Er gleicht nun dem Vorbild des Apostels, der sagen konnte: «Ich habe euch in allem gezeigt, dass man, so arbeitend, sich der Schwachen annehmen … müsse» (Apg 20,35).

Halte fest 1963

…, dass Gläubige nicht nur ein Erbe sind, sondern auch Erben; Gläubige sind „Miterben“ des Messias. Dies bedeutet, dass die Gläubigen eines Tages ihr Erbe erhalten werden (Röm 8,17; Gal 4,7; Eph 1,11,14; Kol 1,12; 3,24; Titus 3,7; Hebr 9,9). 15; 1 Pet. 1: 4). Dieses Erbe umfasst den Auferstehungskörper und eine Position im messianischen Königreich. Der Gläubige wird die Dinge im messianischen Königreich erben.

Fruchtenbaum – Die Sammlung messianischer Bibelstudien