Aber in diesem allen sind wir mehr als Überwinder durch den, der uns geliebt hat.
Elberfelder 1871 – Röm 8,37
Doch aus alldem gehen wir
als strahlende Sieger hervor.
Das haben wir dem zu verdanken,
der uns so sehr geliebt hat.
BasisBibel 2012 – Römer 8,37
Im Gegenteil, aus allen diesen Dingen gehen wir vollständig siegreich hervor durch ihn, der uns geliebt hat.
neue Welt Übersetzung – Bi12 – Römer 8:37
So kann nur der Glaube sprechen. Nur „durch den, der uns geliebt hat“, durch Gott in Jesus Christus, ist dieser Satz keine maßlose Übertreibung oder gefährliche Selbstüberschätzung. Der Glaubende erringt einen glänzenden Sieg. Paulus gebraucht Hier ein überschwengliches Wort, das uns im ganzen NT nur hier begegnet. „In dem allen“: unser Herr entnimmt uns nicht der Welt, aber er verhilft uns zum Sieg. Wir haben in aller Not und Anfechtung durch unseren Herrn Jesus Christus Teil am glänzendsten Sieg, der je errungen wurde in der Geschichte der Welt, nämlich an seinem triumphalen Sieg über den Tod bei seiner Auferstehung (vgl. Joh 16,33; Apg 12,11; 1Joh 5,4).
Gerhardt Maier – Edition C
In dem allem überwinden wir weit. D. h. wir siegen ob im Streit und tauchen empor aus der Flut. Es geschieht ja zuweilen, dass die Gläubigen zu unterliegen und ganz zerschmettert zu Boden zu sinken scheinen. Denn Gott schickt ihnen nicht bloß Übungen, sondern tiefe Demütigungen. Aber der Ausgang bleibt immer, dass sie den Sieg gewinnen. Woher diese unbesiegliche Kraft stammt, sagen die Worte: um deswillen, der uns geliebt hat. Die Liebe Christi, in welcher Gottes väterliches Erbarmen zur Erscheinung kommt, prägt sich so tief in unsere Herzen ein, dass sie uns aus der Unterwelt ans Licht des Lebens zieht und mit ihrer unverzehrbaren Kraft uns stetig aufrecht hält. Hier wird nun (vgl. Vers 35) völlig deutlich, dass der Apostel nicht von der Liebe redet, die uns hinreißt, Gott zu lieben. sondern von Gottes bzw. Christi Liebe zu uns
Calvin – Römerbrief
An diesem Tiefpunkt erhebt sich ein unwiderstehlicher Siegeshymnus. Schon in 5,3-5 wurden selbst erfahrene Bedrängnisse in einen Prozess der Hoffnung hineingerissen. Aber in diesen (Dingen) allen siegen wir überwältigend durch den, der uns geliebt hat. Paulus fügt dem Wort „siegen“ die Vorsilbe „über“ hinzu – Solche enthusiastischen Wortzusammensetzungen mit „über“ (hyper) liebte er sichtlich, z.B.: überreiches Wachstum (2Thess 1,3) , überragende Herrlichkeit (2Kor 3,10) , Übermaß der Kraft (2Kor 4,7) , über alle Maßen mehr, als wir erbitten (Eph 3,20) , unüberbietbare Erkenntnis (Phil 3,8) , Gnade im Übermaß (Röm 5,20) , überschwängliche Gnade an mir (1Tim 1,14) , Christus durch Gott übererhöht (Phil 2,9) . – : nicht nur siegen, sondern „übersiegen“, glänzend siegen.
Wuppertaler Studienbibel
Unser missionarisches Handeln aber soll von der Festfreude einer Hochzeit und der Fülle des göttlichen Lebensangebotes gekennzeichnet sein. Die Fülle des Weins entspricht der Fülle des Evangeliums. In einer Zeit des multireligiösen Angebotes und eines pluralistischen Werteverständnisses eines areligiösen Staates muss deutlich werden, was Gottes Heilshandeln in Jesus Christus für uns Menschen bedeutet: Gott will uns als Freudenspender begegnen.
Damit steht dem Glaubenden eine Kraft zur Verfügung, die zu einem Leben im Sieg verhilft. Paulus drückt das in Röm 8,37 mit dem Wort hyper nikomen (wörtl. »Über-Sieg«, d. h. über alles Normale hinausgehender Triumphsieg) aus. Gott gibt immer im Überfluss (Eph 3,20). Somit unterscheidet sich das Christentum grundsätzlich von allen anderen Religionen und religiösen Angeboten. Nicht Leistung und eigenes Bemühen werden erwartet, sondern Bereitschaft zum Empfangen. Das Evangelium ist in der Tat eine Freudenbotschaft, weil es dem Menschen das gibt, wonach er sich sehnt. Wir können darum das Weinwunder mit den »Ich-bin«-Worten Jesu in Verbindung bringen. Jesus sagt uns hier: Ich bin die Freude des Lebens; ich bin die Fülle des Lebens.
Zuversicht und Stärke I
Durch Jesus und seinen Geist entsteht eine neue Atmosphäre des Lebens. „Es ist der Luftzug der Erlösung – als gelangte man aus der Enge in einen weiten Raum. Die Freiheit hat schon begonnen. Erlösung – das ist wie ein Aufatmen.“
P&S 3/2020
Die neue innere Freiheit ist die Hintergrundfolie für die Freude, die mit dem Glauben kommen kann und noch wachsen will (Joh 15,11). Diese Freude ist nicht nur ein Gefühl. Sie ist eine Folge davon, sich in Gottes Hand fallen lassen zu können („Erlösung“). Sie ist eine Lebenseinstellung, die erleichtert und dankbar ist über die Erfahrung mit Gott im Glauben und über die getroste Gelassenheit, die hoffnungsvoll in die Zukunft schaut. Der Grund dafür ist die Gewissheit, wie sie Paulus hatte: „Wer will uns scheiden von der Liebe Christi? Trübsal oder Angst oder Verfolgung oder Hunger oder Blöße oder Gefahr oder Schwert? (…) Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch irgendeine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn“ (Röm 8,35-39).
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