Jesus spricht zu ihnen: Meine Speise ist, daß ich den Willen dessen tue, der mich gesandt hat, und sein Werk vollbringe. (O. vollende)
Elberfelder 1871 – Joh. 4,34
Da erklärte Jesus: „Meine Nahrung ist, dass ich den Willen Gottes tue, der mich gesandt hat, und das Werk vollende, das er mir aufgetragen hat.
Neue evangelistische Übersetzung – Johannes 4,34
Jesus erklärte das dann so: „Ich lebe davon, das zu tun, was Gott möchte. Ich will seinen Auftrag erfüllen und bis zu Ende durchziehen.
VolxBibel – Johannes 4:34
„Meine Speise ist“ – „Mein Lebensziel ist“ ???
Habe folgendes gefunden:
Jehova hat Jesus den Auftrag gegeben, die gute Botschaft bekannt zu machen. Wie dachte Jesus darüber? Lies Johannes 4:34. Dazu die Fragen:
Glücklich – für immer. Ein interaktiver Bibelkurs
• Gutes Essen hält uns am Leben und macht uns glücklich. Warum verglich Jesus es mit Nahrung, den Willen Gottes zu tun – wozu auch das Predigen gehört?
• Was kann man Schönes erleben, wenn man mit anderen über die gute Botschaft spricht?
Tipps
○ In der Zusammenkunft unter der Woche darauf achten, wie man Gespräche beginnen kann.
○ Überlegen, ob man in der Zusammenkunft unter der Woche bei Schulungsaufgaben mitmachen möchte. Die Aufgaben sind eine gute Vorbereitung, mit anderen über die Bibel zu sprechen.
○ Mit den Aussagen und Fragen unter „Manche sagen“ und „Jemand könnte fragen“ kann man üben, wie man jeweils reagieren würde.
JEMAND KÖNNTE FRAGEN: „Was gibts Neues bei dir?“
• Wie könntest du diese Frage nutzen, um über etwas zu sprechen, was du aus der Bibel gelernt hast?
Echt, ist das euer Ernst, dass dies das Ziel des Lebens Jesu war?
Oder ist das Bibelstellenmikado?
Oder meinte Jesus eher das hier, als sein / unser Lebensziel?
Wir sind durch ein hohes Lösegeld erlöst worden. Nur wenn wir die Größe dieses Lösegeldes erkennen, können wir uns von dem Ergebnis desselben einen Begriff machen. Auf dieser Erde, der Erde, deren Boden durch die Tränen und das Blut des Sohnes Gottes befeuchtet worden ist, sollen die köstlichen Früchte des Paradieses hervorgebracht werden. Im Leben der Kinder Gottes sollen sich die Wahrheiten seines Wortes in ihrer Herrlichkeit und Vortrefflichkeit offenbaren. Durch seine Gemeinde wird Christus seinen Charakter und die Grundsätze seines Reiches kundtun. Satan versucht dem Werke Gottes entgegenzuwirken und er dringt beständig auf die Menschen ein, seine Grundsätze anzunehmen. Er stellt das erwählte Volk Gottes als betörte Menschen dar. Er ist ein Verkläger der Brüder und richtet seine Anklagen und Beschuldigungen gegen die, welche Gerechtigkeit wirken. Der Herr will durch die Seinen die Anklagen Satans beantworten, indem er die Folgen des Gehorsams gegen rechte Grundsätze zeigt. Diese Grundsätze sollen im einzelnen Christen, in der Familie und der Gemeinde und in jeder zur Förderung des Werkes Gottes begründeten Anstalt offenbart werden. Alle sollen Erkennungszeichen sein, was für die Welt getan werden kann. Sie sollen Vorbilder sein von der rettenden Kraft des Evangeliums.
Ellen Gould White – Christi Gleichnisse
Ach, dass konntet „ihr“ auch einmal – siehe hier 1953.
Ferner lesen wir über das Beispiel, das Jesus uns gab: „Seht aufmerksam auf den Anführer und Vollender unseres Glaubens, Jesus. Für die Freude, die vor ihm lag, erduldete er einen Marterpfahl, indem er die Schande als gering erachtete, und hat sich zur Rechten des Thrones Gottes gesetzt.“ (Hebräer 12:2, NW) Was war diese Freude, die vor Jesus lag und die ihn befähigte, all die Schmach und das Leid zu tragen? Es war die Freude, das Herz seines Vaters dadurch froh zu machen, daß er ihn rechtfertigte. „Sei weise, mein Sohn, und erfreue mein Herz, damit ich Antwort geben könne meinem Schmäher.“ Und wie der Psalmist Jesu Empfindungen prophetisch ausdrückte: „Ich habe die Gerechtigkeit verkündet in der großen Versammlung: siehe, meine Lippen hemmte ich nicht — Jehova, d u weißt es! Deine Gerechtigkeit habe ich nicht verborgen im Innern meines Herzens; deine Treue und deine Rettung habe ich ausgesprochen, deine Güte und deine Wahrheit nicht verhehlt vor der großen Versammlung.“ — Sprüche 27:11; Psalm 40:9, 10.
Wachtturm 1.Januar 1953
Der Name seines Vaters bedurfte der Ehrung und Rechtfertigung, weil durch den schirmenden Cherub, der später Satan der Teufel wurde, viel Schmach auf ihn gehäuft worden war. Anstatt an der Ausübung des Willens Gottes Freude zu haben, hatte jener den Sinn voller Gesetzlosigkeit, und anstatt einem weisen Lauf der Demut und des Gehorsams zu folgen, wie es Jesus tat, verdarb er seine Weisheit durch Hochmut und Auflehnung. Durch seinen eigenen bösen Lauf und durch seinen Einfluß auf andere, den gleichen Weg einzuschlagen, häufte er Schmach auf den Namen Jehova. — Hiob, Kapitel 1 und 2.
In krassem Gegensatz zu diesem aufrührerischen Cherub liebte Christus Jesus seinen himmlischen Vater und eiferte für die Ehre seines Namens. Er war sich völlig über den Grund seines Kommens zur Erde bewußt und nützte jede Gelegenheit aus, ihm Ehre zu erweisen, indem er anderen erzählte, wie gut und liebend sein Vater ist. Oft lesen wir, wie er in den Heimen der Menschen, in ihren Synagogen, im Tempel, am Bergabhange und am Seegestade predigte. Sogar während der Rast an einem Brunnen machte er guten Gebrauch von der Gelegenheit, zu einem samaritischen Weibe mit schlechtem Ruf zu predigen, was zu einem großen Zeugnis in ihrer Stadt wurde. — Johannes 4:6-42.
Da die Ehre und die Rechtfertigung des Namens seines Vaters in seinem Sinn als das Höchste galt, war Jesus von brennendem Eifer erfüllt, solche bloßzustellen, die ihn schmähten. Gerade deswegen geißelte er immer wieder die Schriftgelehrten, Pharisäer und Gesetzesgelehrten und jagte in seinem gerechten Zorn die Geldwechsler zu Beginn und zum Schluß seines irdischen Dienstes zum Tempel hinaus. Rief er doch mit lauter Stimme: „Es steht geschrieben: ‚Mein Haus wird ein Haus des Gebets genannt werden‘, ihr aber macht es zu einer Räuberhöhle.“ — Matthäus 21:12, 13; 23:1-39; Johannes 2:13-17, NW.
Da Jesus den Willen Gottes für seine Person genau kannte, schulte er seinen Willen, um die unbeugsame Entschlossenheit zu besitzen, nichts zuzulassen, was ihn vom Wege abbringen könnte. Die Pfeile der Spitzfindigkeit und Schmeichelei des Teufels prallten beim Zusammentreffen mit ihm in der Wüste an seinem Glaubensschild ab, ohne Schaden zu verursachen. Er ließ auch nicht zu, daß die jüdische Volksmenge ihn mit Gewalt ergriff und ihn zum König machte, denn er wußte, daß dies nicht Gottes Wille für ihn war, und er war auch nicht von dem Ehrgeiz getrieben, sich selbst zu erhöhen. Als Petrus versuchte, ihm von dem demütigen Leidenslauf abzuraten, der durch seinen himmlischen Vater für ihn vorgezeichnet war, tadelte er ihn: „Geh hinter mich, Satan! du bist mir ein Stein des Anstoßes, denn du hast nicht Gottes Gedanken, sondern die der Menschen.“ Er war sich völlig bewußt, was seiner wartete, und „setzte sein Angesicht fest darauf, nach Jerusalem zu gehen“, als die Zeit gekommen war. — Matthäus 4:1-10; 16:23; Lukas 9:51; Johannes 6:15, NW.
Um den Zweck seines Kommens zur Erde ganz klar zu machen, sagte Jesus während seines Verhörs zu Pontius Pilatus: „Zu diesem Zweck bin ich geboren worden und zu diesem Zweck bin ich in die Welt gekommen, damit ich für die Wahrheit Zeugnis ablege.“ Und daß diese Wahrheit in erster Linie den Namen seines Vaters betraf, z e i g t e Jesus in seinem Gebet zu seinem Vater in der Nacht seines Verrats: „Ich habe dich auf der Erde verherrlicht, indem ich das Werk vollendet habe, welches du mir zu tun gegeben hast. Ich habe deinen Namen kundgemacht den Menschen, die du mir aus der Welt gabest.“ — Johannes 17:4, 6; 18:37, NW.
Die Geisteseinstellung Jesu ist in den Worten des Propheten Jesaja (42:19) gut zusammengefaßt: „Wer ist blind, als nur mein Knecht? und taub wie mein Bote, den ich sende? Wer ist blind wie der Vertraute, und blind wie der Knecht Jehovas?“ Ja, Jesus war sowohl den Schmeicheleien als auch den Vorwürfen und Drohungen Satans und seiner Gimpel gegenüber blind und taub. Alles, was er sah und hörte, wollte sein Vater von ihm beachtet und getan wissen.
Die richtige Haltung für eine solche besondere Zeit mit Gott ist: „Herr, wie denkst du über mein Leben?“ Betrachten Sie Ihre Hauptziele und überlegen Sie, wie sie mit dem Willen Gottes übereinstimmen. Jesus sagte: „Meine Speise ist die, dass ich tue den Willen dessen, der mich gesandt hat, und vollende sein Werk“ (Johannes 4,34). Ist es Ihnen wichtiger als alles andere, den Willen Gottes zu tun?
ERF – Gott erleben in der Stille
Denken Sie über Ihre Aktivitäten nach. Wie passen sie mit Ihren Zielen zusammen? Gott möchte möglicherweise, dass Sie Ihren Zeitplan umstellen. Vielleicht werden Sie Dinge streichen, die zwar gut, aber nicht die besten sind. Eventuell zeigt er Ihnen, dass Sie Ihre Abende oder Ihre Samstage sinnvoller verbringen können und dabei gleichzeitig die nötige Erholung bekommen.
Schreiben Sie während des Gebets Ihre Gedanken in ein Notizbuch und planen Sie, Ihre Zeit besser zu nutzen. Vielleicht fällt Ihnen ein, dass Sie sich besser auf den Hauskreis vorbereiten sollten, dass eine bestimmte Person auf Ihren Besuch wartet oder dass Sie jemandem in besonderer Weise helfen könnten. Schreiben Sie alles auf.
Was Jesus der samaritischen Frau getan hat, hieß jeder Zuschauer bedeutungslos. Was ändert ein Gespräch mit einer Frau aus der untersten Schicht des kleinen und verachteten samaritischen Völkleins am Lauf der Weltgeschichte? Auch die Jünger begriffen nicht, dass er sich mit ihr einlassen mochte. Jesus nannte dagegen das, was geschehen war, seine Speise. Daraus strömt ihm Kraft zu, die die Müdigkeit von ihm nimmt und ihn inwendig stärkt. Denn er hat jetzt den Willen des Vaters getan, und das ist sein Lebensmittel, die unentbehrliche Bedingung und wirksame Gewährung des Lebens. Gottes Wille war es, dass die dürstende Frau das belebende Wasser empfange, und Gottes Wille war es, dass der boshafte Zank zwischen den Juden und den Samaritern, aus dem in nie endender Flut immer neue Versündigung entstand, ein Ende finde und die neue Gemeinde entstehe, die in der Anbetung Gottes im Geist und in der Wahrheit geeinigt ist. Jesus sprach aber nicht nur vom Willen, sondern auch vom Werk Gottes. Der Vater gibt ihm nicht nur das Gebot, das der Sohn durch seinen Gehorsam zum eigenen Willen macht, sondern er ist der für Jesus Wirkende, wodurch es zum Beruf Jesu wird, das Werk des Vaters fertig zu machen und zum Ziel zu bringen. Gottes Wirken bereitet ihm den Raum, in den er sein eigenes Werk hineinstellt, und darum, weil er es auf das Werk des Vaters aufbaut, hat es Kraft und trägt es Frucht. Um in der samaritischen Frau Gottes Werk wahrzunehmen, war freilich der Blick Jesu nötig. Er aber sah die Hand des Vaters nicht nur darin, dass sie gerade jetzt zum Brunnen Jakobs kam, sondern darin, dass sie auf sein Wort aufmerkte, ihm standhielt und sich von Jesus dahin leiten ließ, dass er ihr seine königliche Salbung sagen konnte. Sie war eine zertretene Frau mit ihrer wilden Geschichte. Damit war aber für den Blick Jesu nicht verhüllt, was ihr der Vater gegeben hat, und dass er nun das, was der Vater vorbereitet und begonnen hatte, vollenden konnte, das hieß Jesus die Quelle seiner Kraft.
Adolf Schlatter – Andachten 2018
Ich bedarf der natürlichen Nahrung, Herr, Gott, nach Deiner Schöpferordnung; aber ich lebe nicht vom Brot allein, sondern durch Dein Wort und dieses wird meine Nahrung, wenn es mir Deinen Willen zeigt und ich ihn zu tun vermag. Dieses wahrhafte Brot, das mir das wahrhafte Leben gibt, suche ich bittend bei Dir. Amen.
Als Jesus der armen Frau half, tat er den Willen dessen, der ihn sandte; er vollbrachte Gottes Werk, indem er ihr im Geist und in der Wahrheit half. Da liegt nicht eins außer und neben dem anderen; beides ist in ihm eine herrliche, ungestörte Einheit. Daraus fließt die Kraft der Liebe Jesu samt ihrer durchdringenden Rückwirkung auf ihn selbst, sei es ihm zum Schmerz, wenn sie gehemmt bleibt, sei es ihm zur Kraft, wenn sie ihr Werk ausrichten kann. In den Willen des Vaters legt Jesus ein ungeteiltes, ganzes Herz. Dieser Wille beherrscht und erfüllt ihn völlig. Darum ist es ihm Lebensbedürfnis, den Willen Gottes zu tun, und Lebenserhaltung, wenn er ihn zu tun vermag.
Auf das Tun legt Jesus hier den Nachdruck. Inwendig ist er immer mit dem Willen des Vaters eins, mögen die Menschen ihn verstehen oder verwerfen, seine Gabe annehmen oder verstoßen. Von ihrem Verhalten ist jedoch abhängig, was er zu tun vermag, ob er den Willen des Vaters ungetan lassen muss oder vollführen kann. Diesmal war es ihm vergönnt zu handeln. Eine Tat ist geschehen, die mit fortwirkender Macht den Lebenslauf dieser Frau, und nicht nur den ihrigen, bestimmt. Solches Handeln ist für Jesus Speise im wahrhaften Sinn des Worts. Der Wille dessen, der ihn sandte, steht als vollkommene Gnade vor seinem Blick; er hat ihn durch das vollbracht, was er der Frau in seiner Gnade gab. Wir sehen, wozu er sich gesandt weiß. Seines Vaters Wille ist, dass er das lebendige Wasser allen gebe, die ihn bitten.
Mit dem hohen Wissen Jesu, dass er den Willen Gottes vollführt und seiner Gnade als Werkzeug dient, verbindet sich in fester Einheit die Demut des Sohns, der seine Größe nur in der Unterordnung unter den Vater hat. Sein Beruf ist, das Werk Gottes auszuführen. Er spricht nicht nur von dem Willen Gottes, zu dem sein Dienst die Tat fügt, sondern auch von dem Werk Gottes, an das er mit seinem Dienst gebunden bleibt. Geht diesem Dienst nicht das Wirken Gottes voran, so ist er unmöglich und bleibt vergeblich. Nur da, wo Gott selbst im Menschen sein Werk tat, ist Jesus der Raum bereitet, in den er seine Gabe legen kann. Jesus sieht darum auf diese Frau mit freudigem Dank gegen den Vater: „Hier hast du schon dein Werk getan, und ich durfte es vollenden.“ Scheinbar war sie freilich von aller göttlichen Leitung und Begnadung verlassen: sie war ja ganz und gar Samariterin, in die trüben Leidenschaften ihres Volkes eingetaucht und war auch in ihrem eigenen Lebensgang der Versuchung erlegen und tief gesunken. Dennoch tat Gott auch an ihr sein gnädiges Werk. Dass sie für Jesus ein offenes Ohr und ein Auge für ihre Sünde hatte, so dass sein Bußwort bei ihr Eingang fand und sie noch Wahrhaftigkeit genug besaß, um der Wahrheit die Ehre zu geben, — dass die Verheißung der Schrift vom kommenden Christus und die Sehnsucht nach Gott, den sie anbetet, ohne ihn zu kennen, auch in ihr lebendig war, das hatte der Vater in diesem zerrütteten und verarmten Herzen gewirkt. Er machte dem Wort Jesu Bahn, dass es ergriff. Und nun ist es die Speise Jesu, das, was der Vater begonnen hat, zu vollenden, die Gnade, die ihr nahe war, ihr zu zeigen, das Verlangen, das sich in ihr regte, zu erfüllen und sie an das Ziel zu führen, zu dem das Werk des Vaters sie bereitet hat. Das gilt wie von dieser Frau so vom ganzen Verkehr Jesu mit allen Menschen. Wo er das Werk des Vaters wahrnimmt, da sieht er sich zur Heilandstat berufen; wo er dieses nicht findet, da schweigt er und zieht sich zurück.
Schlatter – Erläuterungen zum Neuen Testament
In Hebräer 5,8 heißt es, dass Er, „obwohl er Sohn war, an dem, was er litt, den Gehorsam lernte“. Bei Ihm war es indes nicht – wie bei uns so oft – ein Gehorsam aus Zwang, sondern Gehorsam aus Liebe zu seinem Gott und Vater. Der Wille des Vaters war sein Motiv für alles, was Er tat. Er lebte nicht von Brot allein, sondern von jedem Wort, das durch den Mund Gottes ausging (vgl. Mt 4,4; Lk 4,4). Seine Speise war es, den Willen dessen zu tun, der Ihn gesandt hatte, und sein Werk zu vollbringen (Joh 4,34).
Im Glauben leben 2016
Als der Herr Jesus über diese Erde ging, erfüllte stets der Friede Gottes sein Herz, weil Er allezeit das dem Vater Wohlgefällige tat (Joh 8,29). Jedes Wort, das Er sprach, jeden Schritt, den Er ging, jeder Gedanke, den Er hatte – alles war zur Freude und zum Wohlgefallen seines Vaters. Am Anfang und am Ende seines Dienstes konnte der Vater über Ihn sagen: „Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe“ (Mt 3,17; 17,5). Was für eine Freude muss es für den Vater gewesen sein, auf der Erde einen Menschen nach seinem Herzen zu sehen, einen, der weder zur Rechten noch zur Linken abwich, sondern mitten auf den Steigen des Rechts voranging (vgl. 2. Chr 34,2; Spr 8,20). Wie hatte Gott sich nach so einem Menschen gesehnt! Jahrtausende lang hatte Er vom Himmel auf die Erde geschaut, um zu sehen, ob es einen gäbe, der Gott suche, einen Gerechten, einen, der Gutes tue. Doch Er fand keinen, auch nicht einen. Alle waren abgewichen, alle waren untauglich geworden (Röm 3,10-12). Schließlich kam der Sohn auf die Erde – der Einzige, der ein Leben zur Freude und zum Wohlgefallen des Vaters führte. Wie sehr wurde der Vater durch seinen Gehorsam verherrlicht!
Meine Speise ist usw. Jesus will damit nicht bloß sagen, dass es sein höchstes Anliegen ist, des Vaters Willen zu tun, sondern auch, dass es nichts gibt, was ihm mehr Freude machen könnte, oder womit er sich lieber und begieriger beschäftigen möchte. So sagte David zur Empfehlung des göttlichen Gesetzes nicht bloß, dass es für ihn köstlich gewesen sei, sondern sogar süßer als Honig (Ps. 19, 11). Wollen wir rechte Nachfolger Christi sein, so müssen wir nicht nur mit inniger Begier uns Gott hingeben, sondern so willig sein in der Ausrichtung seiner Befehle, dass uns keine Arbeit zu sauer wird. Indem Christus fortfährt: und vollende sein Werk, gibt er genügenden Aufschluss darüber, worauf des Vaters Wille gerichtet war, dem er sich mit solcher Hingebung widmet, nämlich darauf, dass Jesus das ihm befohlene Amt ausführen sollte. So hat jeder auf seine besondere Berufung zu achten, damit keiner einen göttlichen Auftrag vorschütze, während er doch nach seinem eigenen Dafürhalten ohne Beruf etwas unternimmt. Übrigens ist ja zur Genüge bekannt, was Christo oblag: er sollte das Reich Gottes ausbreiten, verlorene Seelen wieder ins Leben rufen, das Licht des Evangeliums erstrahlen lassen, kurz der Welt das Heil bringen. Daran lag ihm alles! So konnte er trotz seiner Ermattung und seines Hungers Essen und Trinken vergessen. Überaus tröstlich für uns! Hat Christus so sehr das Heil der Menschen sich angelegen sein lassen, dass es für ihn die höchste Wonne war, sich darum zu bemühen, dann wohl uns! Denn zweifellos ist er heute noch ebenso gesinnt gegen uns, wie damals.
Jean Calvin – Das Johannes-Evangelium
„Jesus sagt zu ihnen: Meine Speise ist, dass ich tue den Willen dessen, der mich sandte, und sein Werk vollende.“ Nun erfahren wir mit den Jüngern, was es heißt, „der Sohn“ zu sein, und worin die „Herrlichkeit des einzigen Sohnes vom Vater“ (1,14) liegt. Sie liegt nicht darin, über alle irdischen Bedürfnisse erhaben zu sein und Müdigkeit und Hunger nicht zu kennen. Sie liegt auch nicht in einem glanzvollen Leben, das in reichem Maße Sättigung und Ruhe zur Verfügung hat. „Sohn“ sein heißt „gesandt sein“ und nun in dieser Sendung völlig für den Willen des Vaters zu leben. Und dieses so, dass es nicht ein harter Dienst wird, den der Sohn mit einem mühsamen Gehorsam leistet, sondern so, dass dieser Dienst selber zu „Speise“ wird, also zu dem, wovon er lebt, was ihn sättigt, stärkt, nährt und beglückt. Und dabei ist es durchaus „Gehorsam“. Nicht seinen eigenen Willen tut Jesus, sondern „den Willen dessen, der ihn sandte“; ihn aber tut er mit dem ganzen freien, eigenen Willen. Nicht sein eigenes Werk vollbringt Jesus, das ihn als das seine begeistern und über alles hinwegtragen mochte. Es ist des Vaters Werk, das er „vollendet“. Aber es ist darin so die Sache seiner eigenen Liebe und Hingabe, dass er Müdigkeit und Hunger völlig vergisst. Wir lernen hier am „Sohn“, was „Liebe“ ist, Liebe, die völlig vom Gehorsam durchdrungen ist und die umgekehrt den Gehorsam zu einer lebendigen und glückseligen Sache macht. Das ist das radikale Gegenstück zum Wesen der „Welt“ und erweist, wie recht der Täufer hatte: Hier ist der eine, der nicht „von der Erde ist“ (3,31).
Wuppertaler Studienbibel
Die Samariterin ließ ihre Wasserkanne zurück, kehrte in die Stadt zurück und verkündete den Einwohnern, dass sie einen Mann getroffen hatte, der ihr alles sagte, was sie je getan hatte. Er konnte ihre Gedanken lesen! Er konnte genau sehen, wer und was sie war. Sie schloss daraus: Kann das der Messias sein? (Joh. 4:29). Währenddessen boten die Jünger Jeschua etwas von den frischen Lebensmitteln an, die sie gekauft hatten. In dem darauf folgenden Gespräch ging Jeschua wieder vom Körperlichen zum Geistlichen über und sagte, dass er bereits gegessen habe: Meine Speise ist, den Willen dessen zu tun, der mich gesandt hat, und sein Werk zu vollenden (Joh 4,34). In seinem Gespräch mit der samaritanischen Frau, das sie zum rettenden Glauben brachte, hatte er tatsächlich das Werk des Vaters getan, und das war seine Speise.
Arnold Fruchtenbaum – Jeschua – Das Leben des Messias aus einer messianisch-jüdischen Perspektive
Jeschua lehrte nun seine Jünger das Prinzip der Evangelisation und der Errettung (Joh. 4:36-38): Die einen säen und die anderen ernten. Beide sollen sich gemeinsam darüber freuen, dass die Frucht des ewigen Lebens hervorgebracht worden ist. Auf die Jünger angewandt, sagte Jeschua: Ich habe euch gesandt, das zu ernten, woran ihr nicht gearbeitet habt (Joh 4,38). Sie waren bereits dabei, zu ernten (Joh 4,1-4), denn Jeschua gewann mehr Jünger als Jochanan der Täufer, und die Jünger tauften diese neuen Anhänger. Sie waren also am Ende des Prozesses, denn sie ernteten, was andere, wie Jochanan, vor ihnen gesät hatten.
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So wie die Nahrung, die in den Körper aufgenommen wird, ein Teil des Körpers wird, wird der Messias ein Teil der Person, die ihren Glauben an ihn setzt. Er wird in dieser Person leben, und diese Person wiederum wird im Messias leben. Jeschua wiederholte, dass er das Brot ist, das vom Himmel herabgekommen ist und ewiges Leben hervorbringen wird (Joh. 6:58). Das Manna sorgte für das physische Leben in der Wüste, aber es gab kein ewiges Leben.
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