Monat: Juli 2023

und dein Manna versagtest du nicht ihrem Munde

Du hast deinen guten Geist gesandt, um sie zu unterweisen, hast ihnen dein Brot vom Himmel nicht vorenthalten und ihnen weiter Wasser geschenkt, damit sie ihren Durst löschen konnten.
Neues Leben – Bibel 2006 – Nehemia 9,20

Du schenktest ihnen deinen guten Geist, um sie zur Einsicht zu bringen. Als sie hungrig und durstig waren, hast du sie mit Manna und Wasser versorgt.
Hoffnung für alle – 1996 – Nehemia 9:20

Du warst mit deiner Power immer bei ihnen und hast so dafür gesorgt, dass sie wissen, wo es langgeht. Deine Essensversorgung war auch immer am Start, du hast ihnen weiter dieses Brot und auch Wasser gegeben, keiner musste verdursten.
VolxBibel – Nehemia 9:20

Hast du das Gefühl, dass du immer weniger Lesestoff zum studieren in den Händen hälst? Hast du das Gefühl, dass die Zeit, die man sich für Gottes Wort nimmt, immer weniger wird? Man trifft sich nur noch einmal, höchstens zweimal die Woche, um über Gottes Wort zu reden?
Gottes Wort wird nur noch in Richtung „was solltest du tun“, „was du nicht tun solltest“, „werde glücklich“ ausgelegt, anstatt den Vater und den Sohn im Focus zu haben?
Woran könnte das liegen? Könnte daran liegen, dass Jehovah weniger „geistige Nahrung“ zur Verfügung stellt? Schauen wir uns den Text aus Nehemia 9 an – dann sehen wir, dass Jehovah die Menschen immer „richtig ernährt hat“ – auch wenn die Menschen von Jehovah zurück wichen – also an Jehovah liegt es nicht!

Wie konnten sich diese Menschen von Gott abwenden, nachdem er so viel für sie getan hatte? Sie haben ihn nicht wirklich geliebt. Ihr Gehorsam war nur eine äußere Form; er kam nicht aus ihrem Herzen. In ihrem Herzen lebten sie immer noch in Ägypten und wollten dorthin zurückkehren. Sie hatten keinen lebendigen Glauben an Gott, aber sie waren bereit, seine Hilfe anzunehmen und seine Gaben zu genießen. Lesen Sie Psalm 78 für eine „Röntgenaufnahme“ der geistlichen Geschichte Israels.

Die Führung des Volkes (Neh. 9:19-22). Während der vierzig Jahre, die Israel in der Wüste verbrachte, starb die alte Generation und eine neue wurde geboren. Er führte sie durch die Wolke und das Feuer, lehrte sie das Wort, versorgte sie mit dem Lebensnotwendigen und gab ihnen den Sieg über ihre Feinde. Gott hält seine Versprechen und erfüllt seine Absichten. Wenn wir ihm gehorchen, haben wir Anteil am Segen; wenn wir ihm nicht gehorchen, verpassen wir den Segen; aber Gottes Absichten werden erfüllt und sein Name verherrlicht.

Wie zu viele von Gottes Volk heute waren die Juden kurzsichtig: Sie vergaßen die herrlichen Ziele, die Gott für das Volk im Sinn hatte. Hätten sie über Gottes Verheißungen und Absichten nachgedacht (1. Mose 12,1-3; 2. Mose 19,1-8), hätten sie nicht nach Ägypten zurückkehren oder sich mit den gottlosen Völkern um sie herum vermischen wollen. Israel war ein Volk, das unter seinen Privilegien lebte und es versäumte, Gottes Willen für sein Leben vollständig zu akzeptieren.

Warren W. Wiersbe – Sei Commentary

Also schauen wir darauf, was verkehrt läuft? Oder nehmen wir lieber unsere eigene Verantwortung wahr? Eigene Verantwortung: lies selbst die Bibel täglich!, besprich das was du gelesen hast mit deinem himmlischen Vater! Dann kann ER dich auferbauen, und dich „unabhängig von gewissen christlichen Gruppen“ machen.

Paulus wusste, dass wir nicht einfach aufhören können, besorgt zu sein. Besorgte Gedanken haben einen Weg, sich wieder in unseren Verstand zu schleichen, egal wie sehr wir versuchen, sie zu ignorieren. Deshalb weist er uns an, das Sorgen durch „Gebet und Flehen mit Danksagung“ zu ersetzen. Wenn Sie sich in einem Streit befinden, ist es ganz natürlich, dass Sie über Ihre schwierigen Umstände nachdenken oder über die falschen Dinge, die die andere Person Ihnen angetan hat oder antun könnte. Der beste Weg, dieses negative Denken zu überwinden, ist, es durch konstruktivere Gedanken zu ersetzen, wie z. B. Gott für seine Gnade durch das Evangelium zu loben, ihm für die vielen Dinge zu danken, die er in dieser und anderen Situationen bereits für Sie getan hat, und um Hilfe im Umgang mit Ihren aktuellen Herausforderungen zu beten (vgl. Mt 6,25-34).

Wenn Sie sich an Gottes Treue in der Vergangenheit erinnern und sich heute mit ihm verbünden, werden Sie entdecken, dass Ihre Angst stetig durch Zuversicht und Vertrauen ersetzt wird (vgl. Jesaja 26,3). Tatsächlich war das Erinnern an Gottes Treue und das Danken für seine Befreiung in der Vergangenheit eine der wichtigsten Methoden der Israeliten, ihre Ängste zu überwinden, wenn sie vor überwältigenden Problemen standen (z. B. Psalm 18, 46, 68, 77, 78, 105, 106, 107, 136; Nehemia 9,5-37).

Wenn Sie Ihren Fokus durch das Gebet auf Gott richten, können Sie beginnen, etwas zu erleben, das nicht logisch erscheint: Die Feindseligkeit, die Angst und der innere Konflikt, mit denen Sie zu tun hatten, werden beginnen, einem Frieden zu weichen, der so unerwartet ist, dass Paulus sagt, er werde „alles Verstehen übersteigen“. Obwohl dieser Friede zunächst nur innerlich sein mag („bewahre dein Herz und deinen Sinn“), wird er oft zu einem äußeren Frieden – oder einer Versöhnung – heranwachsen, der ebenfalls das Verständnis derer übersteigt, die Ihren Konflikt beobachtet haben. Wenn Gott in seinem Volk wirkt, beginnen Dinge zu geschehen, die für die Welt keinen Sinn ergeben. Was für eine wunderbare Art, die Aufmerksamkeit der Menschen zu erregen und Gott zu loben!

Ken Sande – Der Friedensstifter – Ein biblischer Leitfaden zum Lösen von persönlichen Konflikten

Kein Mensch kann den Eindruck erwecken, dass er selbst klug ist und dass Christus mächtig ist, zu retten.

Hochmütige werden gedemütigt; aber wer nicht hoch von sich denkt, kommt zu Ehren.
Gute Nachricht Bibel 2018 – Sprüche 29,23

Durch Überheblichkeit erniedrigt sich der Mensch;
Ehre erlangt, wer nicht hoch von sich denkt.
Neue evangelistische Übersetzung 2019 – Sprüche 29,23

Menschen, die meinen, sie seien die Obergeilen, werden irgendwann auf die Fresse fallen. Menschen, die nicht so viel von sich halten, werden irgendwann groß rauskommen.
VolxBibel – Sprüche 29:23

Der Hochmut eines Menschen erniedrigt ihn; der Demütige aber erlangt Ehre.
Achte darauf,…
• … dich nach Gottes Anerkennung auszustrecken;
• … anderen dienen zu wollen;
• … den Rat anderer zu schätzen;
• … die Fehler anderer bereitwillig zu übersehen.

June Hunt – Schlüssel zur biblischen Seelsorge

DAS STOLZE HERZ REBELLIERT GEGEN AUTORITÄT DAS DEMÜTIGE HERZ IST FÜGSAM
• hochmütig • demütig
• egoistisch • selbstlos
• ungeduldig • geduldig
• kontrollierend • selbstbeherrscht
• unreif • reif
• manipulierend • sanftmütig
• kritisch • mitfühlend
• streitsüchtig • ruhig
• schlechtgelaunt • ausgeglichen
• unabhängig • abhängig vom Herrn

June Hunt – Schlüssel zur biblischen Seelsorge

Viele Theologen glauben, dass Stolz die „Sünde aller Sünden“ ist, denn es war Stolz, der einen Engel in den Teufel verwandelte (Jes 14,12-15). Luzifers „Ich will sein wie der Allerhöchste“ (V. 14) forderte den Thron Gottes selbst heraus; im Garten Eden wurde daraus: „Du wirst sein wie Gott“ (Gen 3,5). Eva glaubte es, und Sie kennen den Rest der Geschichte. „Ehre sei dem Menschen in der Höhe“ ist der Schlachtruf der stolzen, gottlosen Menschheit, die sich immer noch Gott widersetzt und versucht, den Himmel auf Erden zu bauen (11:1-9; Offb. 18).

„Der stolze und hochmütige Mann – ‚Spötter‘ ist sein Name; er benimmt sich überheblich“ (Spr 21:24, NIV). „Vor dem Untergang ist das Herz eines Menschen stolz, aber vor der Ehre kommt die Demut“ (18:12, NIV; siehe 29:23). Gott hasst „einen stolzen Blick“ (6:16-17) und verspricht, das Haus der Stolzen zu zerstören (15:25). So gut wie jeder Christ kann Sprüche 16:18 zitieren, aber nicht alle von uns beherzigen ihn: „Hochmut kommt vor dem Fall, und ein hochmütiger Geist kommt vor dem Fall“ (NKJV).

Der heilige schottische Prediger James Denney sagte: „Kein Mensch kann gleichzeitig Zeugnis für Christus und für sich selbst ablegen. Kein Mensch kann den Eindruck erwecken, dass er selbst klug ist und dass Christus mächtig ist, zu retten.“ Dieses Zitat sollte in großen Buchstaben gedruckt und in jedem Kirchenraum und Konferenzsaal, in dem Gottes Volk zusammenkommt, ausgehängt werden. Es könnte einige der Prediger und Musiker demütigen, die so viel Aufmerksamkeit auf sich lenken, dass die hungrigen Schafe Jesus nicht sehen können. Wenn die größte Sünde die Verderbnis des höchsten Gutes ist, dann sind Menschen, die die christliche Religion benutzen, um sich selbst zu fördern, einer großen Übertretung schuldig.

Warren W. Wiersbe – Sei Commentary

Du liebst mich, befreist von diesem Kotz

Mein Gott kommt mir mit seiner Freundlichkeit zuvor. Gott lässt mich herabschauen auf meine Nachsteller.
Janzen & Jettel – Ps 59,11

Und mein gnädiger Gott kommt mir zuvor!
Nun blicke ich auf meine Feinde herab.
Neue evangelistische Übersetzung – Psalm 59,11

Mein Gott der Huld überrascht mich,
Gott läßt mich niedersehn auf meine Verleumder.
Buber & Rosenzweig – Psalm 59,11

Diesen Vers hatten wir schon 2020. Also heute ein paar weitere Gedanken:

König Sauls Angst und Hass auf David wurden so zwanghaft, dass er schließlich den Befehl gab, seinen Schwiegersohn zu töten, und zweimal versuchte Saul, es selbst zu tun (1 Sam. 19:1-10). Dann plante er, David in seinem Bett zu Hause zu ermorden (1. Sam. 19,11-18), aber seine Frau verhalf David zur Flucht, indem sie ihn aus dem Fenster warf (siehe Apostelgeschichte 9,23-25). Vor diesem Versuch schickte Saul Suchtrupps aus, um David auszuspionieren (Vv. 6, 14), und David schrieb diesen Psalm, um Gott um die Hilfe zu bitten, die er brauchte. Der Schwerpunkt des Psalms liegt auf Gott – dem Befreier (V. 1-9) und dem Richter (V. 10-17). Beachten Sie Davids wiederholtes „Glaubensbekenntnis“ in den Versen 9 und 17. David wartete und sah zu, dass Gott wirkte, und dann lobte er den Herrn für seine Barmherzigkeit.

Gott würde sich nicht nur um David kümmern, sondern auch Davids Feinden entgegentreten und mit ihnen fertig werden. Wenn Davids Bitten brutal und nicht im Geiste Christi zu sein scheinen, dann bedenken Sie, dass sowohl die Zukunft Israels als auch die Zukunft von Davids auserwählter Dynastie auf dem Spiel standen. Dies war kein persönlicher Kreuzzug Davids, denn er bat Gott, den Feind für ihn zu bekämpfen (Röm 12,17-21).
Wenn es darum geht, sich dem Feind zu stellen und ihn zu bekämpfen, geht der Herr vor uns her (V. 10). Die Barmherzigkeit (Güte) des Herrn würde vor David hergehen und den Weg zum Sieg bereiten, so wie David den Riesen Goliath tötete. Der Herr kämpft auch für uns (V. 11-13a), indem er die Feinde zerstreut, sie in die Irre führt und ihre Angriffe zum Stillstand bringt. Der Herr ist unser Schild, der uns in jedem Kampf beschützen kann (3,3; 18,2; 1. Mose 15,1; Dtn 33,29), aber wir müssen hier einen Unterschied machen.

Warren W. Wiersbe – Sei Commentary

Mein Gott in seiner unerschütterlichen Liebe wird von TEV als „Mein Gott liebt mich“ ausgedrückt; der Satz kann als „mein liebender Gott“ verstanden werden. NJV hat sowohl hier als auch in Vers 17 „mein treuer Gott“. In einigen Sprachen ist es nicht möglich, von „meinem Gott“ zu sprechen, so dass man auf eine Verbphrase ausweichen muss, z. B. „der Gott, dem ich diene“ oder „Gott, den ich anbete“.

Wird mir entgegenkommen: Das heißt, er wird kommen und den Psalmisten retten.
Der Gedanke von Vers 10b ist derselbe wie in 54:7b; wörtlich heißt es im Hebräischen: „Gott wird mich auf meine Feinde schauen lassen“ – ein Ausdruck für den Sieg im Kampf. Zu dem Wort, das mit Feinde übersetzt wird, siehe Kommentare zu 54:5. Der Ausdruck „im Triumph auf meine Feinde blicken“ und die tev-Wiedergabe „mich sehen lassen, wie meine Feinde besiegt werden“ müssen in vielen Sprachen so umformuliert werden, dass die beiden Ereignisse „sehen lassen“ und „besiegen“ klar als von Gott ausgeführt gekennzeichnet sind, z. B. „er wird meine Feinde besiegen und mich zusehen lassen“ oder „er wird mich zusehen lassen, wenn er meine Feinde besiegt“.

Bratcher – Ein Übersetzerhandbuch zum Buch der Psalmen

Er muß sich vornehmen, auf Gott und sein Wirken zu achten und damit rechnen, daß aus dem Lachen Gottes ein abschließendes Richten wird. Das also muß geschehen – und wird im Vernehmen des Trostes jetzt schon vorweg erfahren! –, denn Gott kommt ihm entgegen. Wenn Gottes Kommen abschließendes Ereignis wird, führt dieses den Beter zum triumphierenden (herab-)sehen auf meine Dränger. Auch hier geht es nicht um Menschenverachtung. Gottes richterliches Eingreifen enthebt den Gottlosen seines Thrones und gibt dadurch dem Erniedrigten eine neue Lebensmöglichkeit. Das Herabsehen ist insofern nichts anderes als die Wahrnehmung der Realität, die Gott herbeiführt.

Wuppertaler Studienbibel

Wie würden wir uns fühlen, wenn wir gerade vor dem Herrscher fliehen müßten? Würden wir uns überlegen, wann wir unsere Frau und unsere Freunde wiedersehen würden? Würden wir Pläne machen, wie wir den Herrscher stürzen könnten?
David geht ins Gebet – und schreibt dieses Lied – diesen Psalm! Davids Zentrum ist Jehova – egal wie stark und nah die Einschläge neben ihm einschlugen.
Heute verlieren wir vielleicht auf Grund von „religiösen Streit“ den Kontakt zu unseren Freunden und Familie – aber wenn Jehovah im Zentrum unseres Denkens und Handeln bleibt, dann wird Jehovah zur gegeben Zeit für „seine Lösung“ sorgen!

Die eigenen Grenzen lassen sich einfacher annehmen, wenn man eine biblische Sichtweise von Erfolg vertritt


Jehova richte zwischen mir und dir, und Jehova räche mich an dir; aber meine Hand soll nicht wider dich sein. Wie der Spruch der Vorväter sagt: Von den Gesetzlosen kommt Gesetzlosigkeit; aber meine Hand soll nicht wider dich sein.
Elberfelder 1871 – 1.Samuel 24,14–15

Der HERR soll Richter zwischen uns sein! Er soll dich strafen für das Unrecht, das du mir antust; aber ich selbst werde meine Hand nicht gegen dich erheben. Du kennst das Sprichwort: ›Nur Verbrecher begehen Verbrechen.‹ Ich werde mich nicht an dir vergreifen.
Gute Nachricht Bibel 2018 – 1.Samuel 24:13–14

Der HERR wird Richter sein zwischen mir und dir; und der HERR wird mich an dir rächen, aber meine Hand soll nicht über dir sein. Wie man nach dem alten Sprichwort sagt: Von den Gottlosen kommt Gottlosigkeit! darum soll meine Hand nicht gegen dich sein!
Schlachter revidiert 1951 – 1.Samuel 24,13–14

David kommt in die große Versuchung, Saul zu töten, zumal auch seine Leute ihn dazu auffordern. Sie weisen sogar auf eine Verheißung Gottes hin, von der sie gehört haben wollen, die uns aber sonst nicht bekannt ist (V. 5ff.). David dagegen wird von Gott so gehalten, daß er sich nicht an dem König des Landes vergreift (V. 7). Ja, er überwindet Saul durch seine ehrerbietige und freundliche Haltung. Er nennt ihn sogar Vater. – Wieder bekommen wir einen Blick in sein Herz durch einen seiner Psalmen, durch den ganz deutlich wird, wie er auch in dieser Lage loben und danken konnte und alles Gott anheimstellte (Ps. 57). Saul ist durch das alles so betroffen (mehr aber auch nicht), daß es zu einer vorübergehenden Versöhnung kommt. Trotzdem trennen sich beide (V. 23). David bleibt nüchtern genug, sich mit seinen Leuten wieder in die Berge zurückzuziehen.

Bruns – Die Bibel mit Erklärungen: Erklärungen

Diese Worte, mit denen David sowohl sein eigenes Schicksal als auch das von Saul dem Herrn anvertraute, haben den Lesern dieser Erzählung im Laufe der Menschheitsgeschichte viel mehr Anleitung und Trost geboten, als es der Fall gewesen wäre, wenn David mit Gewalt gehandelt hätte, um Saul das Leben zu nehmen (de Jong 1978:180). Die zentrale These von Davids Worten wird durch die Aussage von Paulus in Römer 12,19 (vgl. Dtn 32,35; Jes 63,4; Hes 25,14) recht gut eingefangen: „Liebe Freunde, rächt euch nicht. Überlasst das dem gerechten Zorn Gottes. Denn die Heilige Schrift sagt: ‚Ich will mich rächen; ich will es ihnen heimzahlen‘, spricht der HERR.“ Davids Worte haben sich als eine viel mächtigere Waffe erwiesen, als es sein Schwert je hätte sein können. Dies ist zweifellos einer der Höhepunkte in Davids Leben. Indem er sein Leben und sein Schicksal in die Hände des Herrn legte, zeigte David im Voraus den Geist des kommenden Messias, der bei seiner Taufe gesalbt wurde, aber nicht vorschnell nach der Erfüllung von Gottes Verheißungen griff. Er widerstand der Versuchung Satans, ihm die Reiche dieser Welt zu geben (Mt 4,8-10), beugte sich dem Willen seines Vaters, unterwarf sich der Demütigung des Kreuzes (Mt 26,39; Phil 2,8) und wartet nun auf seine endgültige Erhöhung über seine Feinde (Hebr 10,12-13).

David bestand also diese Prüfung seiner Führungsqualitäten mit Bravour. Die Versuchung, der er sich gegenübersah, war der Wille zur Macht, der Saul sein Amt streitig machen wollte, indem er ihn tötete. Die Rechtfertigung dafür, so argumentierten seine Männer, sei die Vorsehung des Herrn. Davids Antwort war, den Herrn zwischen ihm und Saul richten zu lassen, damit der Herr ihn zu gegebener Zeit rechtfertigen konnte. In der Zwischenzeit respektierte er Sauls Amt, tadelte ihn aber auch für die Verletzung seines Vertrauens. Sowohl David als auch Davids größerer Sohn haben uns gezeigt, dass wir unser Leben in die Hände dessen legen sollten, der gerecht richtet, und dass wir der Versuchung widerstehen sollten, auf voreilige und unrechtmäßige Weise nach Position oder Macht zu greifen.

Eckstein Bibelkommentar

Der Grund, den David für die Ablehnung des Gebrauchs des Rechts auf Rache (der „Hand“) angibt, ist ein Sprichwort: „Böse Taten kommen von bösen Menschen.“ Aber was ist mit diesem absichtlich zweideutigen Sprichwort gemeint? Er kann auf mindestens drei Arten verstanden werden. Erstens könnte es bedeuten, dass David Rache an Saul für eine böse Tat hält, und da er sich weigert, ein böser Mensch zu sein, wird er diese Tat nicht begehen. Zweitens könnte es bedeuten, dass Saul ein böser Mensch ist, von dem man nichts anderes als böse Taten erwarten sollte, und dass Sauls verkommenes Leben, das zu einem elenden Tod führt, seine Strafe von Gott ist, ohne dass David etwas tun muss. Eine dritte Möglichkeit wird von Brüggemann (170) vorgeschlagen: „Das Sprichwort aus Vers 13 [H 14] deutet darauf hin, dass, wenn David böse (schuldig) wäre, es Beweise für diese Bosheit geben würde. ‚An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen‘ (Mt 7,16; vgl. Joh 10,31-32; 18,23).“ Es gibt gute Gründe für die Vermutung, dass David das Sprichwort in mehr als einer dieser Bedeutungen gemeint hat. Ein böser Mensch schadet sich durch seine Taten nur selbst. Und ein Mensch, der sich rächt, wird wie derjenige, der ihn zuerst verletzt hat.

Evangelischer Exegetischer Kommentar

Weiter das Richtige tun
Römer 12,17 betont die Wichtigkeit, weiterhin das Richtige zu tun, auch wenn es so scheint, als ob Ihr Kontrahent niemals kooperieren wird. Wenn Paulus schreibt: »Seid bedacht auf das, was ehrbar ist vor allen Menschen!«, meint er damit nicht, dass wir Sklaven der Meinung anderer sein sollten. Das griechische Wort, das hier mit »seid bedacht« (pronoeo) wiedergegeben ist, bedeutet »an die Zukunft denken«, »im Voraus planen« oder »sorgfältige Vorkehrungen treffen« (vgl. 2Kor 8,20-21). Paulus meint also, dass wir so sorgfältig und angemessen planen und handeln sollten, dass alle Beobachter – einschließlich Ihrer Kontrahenten – schließlich zugeben müssen, dass Sie das Richtige getan haben. Petrus lehrte dasselbe Prinzip, als er schrieb: Führt euren Wandel unter den Nationen gut, damit sie, worin sie gegen euch als Übeltäter reden, aus den guten Werken, die sie anschauen, Gott verherrlichen am Tage der Heimsuchung! … Denn so ist es der Wille Gottes, dass ihr durch Gutestun die Unwissenheit der unverständigen Menschen zum Schweigen bringt … Und habt ein gutes Gewissen, damit die, welche euren guten Wandel in Christus verleumden, darin zuschanden werden, worin euch Übles nachgeredet wird (1Petr 2,12.15; 3,16).

Dieses Prinzip wird in 1. Samuel 24,1-22 eindrücklich illustriert. Als König Saul David quer durch die Wüste verfolgte und ihn umbringen wollte, betrat er arglos eine Höhle, wo David und seine Männer sich gerade versteckt hielten. Davids Männer nötigten ihn, Saul zu töten, doch David lehnte das ab und sagte: »Ich will meine Hand nicht an meinen Herrn legen, denn er ist der Gesalbte des JehovasHERRN!« (V. 11). Als Saul die Höhle verlassen hatte und wegging, kam David aus seinem Versteck hervor und rief hinter ihm her. Als Saul erkannte, dass David ihn hätte töten können, war er zutiefst von seiner Sünde überführt und sagte:»Du bist gerechter als ich. Denn du hast mir Gutes erwiesen, ich aber habe dir Böses erwiesen. Du hast heute bewiesen, wie du Gutes an mir getan hast, als der HERR mich in deine Hand ausgeliefert hatte und du mich nicht umgebracht hast. Denn wenn jemand seinen Feind findet, lässt er ihn dann im Guten seinen Weg gehen? So möge der HERR dir Gutes vergelten für das, was du heute an mir getan hast! Und nun siehe, ich habe erkannt, dass du König, ja, König werden wirst und dass in deiner Hand das Königtum Israels Bestand haben wird« (V. 18-21).
Jahre später wurde Sauls Voraussage wahr und David bestieg den Thron Israels. Davids Entschlossenheit, Gott zu gehorchen und das Richtige zu tun, half ihm, dass er vermied, Dinge zu sagen und zu tun, die er später bereut hätte. Infolge dessen waren schließlich alle seine Feinde überwunden oder besiegt. Tausende von Jahren später bestaunen die Menschen immer noch die Gerechtigkeit Davids.

Die eigenen Grenzen erkennen
Wenn wir mit schwierigen Leuten zu tun haben, ist es außerdem wichtig, die eigenen Grenzen zu erkennen. Selbst wenn wir uns ständig richtig verhalten, können manche sich unerbittlich weigern mit uns in Frieden zu leben oder zuzugeben, dass wir im Recht sind. Deshalb schrieb Paulus: »Wenn möglich, soviel an euch ist, lebt mit allen Menschen in Frieden!« (Röm 12,18). Anders ausgedrückt: Tun Sie alles in Ihren Kräften Stehende, um sich mit anderen zu versöhnen, doch bedenken Sie, dass Sie andere nicht zwingen können, das Richtige zu tun. Wenn Sie alle Ihre Mittel ausgeschöpft haben, um einen Konflikt beizulegen, haben Sie Ihre Verantwortung vor Gott erfüllt. Wenn sich die Umstände ändern und sich neue Gelegenheiten bieten, den Frieden mit einem Gegner zu suchen, sollten Sie es wieder versuchen. In der Zwischenzeit sollten Sie nicht Ihre Zeit, Energie und Ressourcen verschwenden, indem Sie sich über jemanden den Kopf zerbrechen, der eine Versöhnung unnachgiebig verweigert.
Die eigenen Grenzen lassen sich einfacher annehmen, wenn man eine biblische Sichtweise von Erfolg vertritt. Die Welt definiert Erfolg anhand dessen, was jemand besitzt, beherrscht oder erreicht. Gott definiert Erfolg am Maßstab des treuen Gehorsams gegenüber seinem Willen. Die Welt fragt: »Welche Ergebnisse hast du erreicht?« Gott fragt: »Warst du meinen Wegen treu?« Wie wir in Kapitel 3 gesehen haben, hat der Herr den letztendlichen Ausgang all unserer Mühen in seinen Händen. Deshalb weiß er, dass wir nicht immer die erwünschten Ergebnisse erreichen können, so sehr wir uns auch anstrengen. Darum zieht er uns für bestimmte Ergebnisse nicht zur Verantwortung. Vielmehr möchte er nur eine Sache: Gehorsam gegenüber seinem offenbarten Willen.

Ken Sande – Sei ein Friedensstifter

Davids Chance?

Da sprachen die Männer Davids zu ihm: Siehe, das ist der Tag, von welchem Jehova zu dir gesagt hat: Siehe, ich werde deinen Feind in deine Hand geben, und tue ihm, wie es gut ist in deinen Augen Und David stand auf und schnitt heimlich einen Zipfel von dem Oberkleide Sauls ab.
Elberfelder 1871 – 1.Samuel 24,6

Und Davids Männer begannen zu ihm zu sagen: „Das ist der Tag, an dem Jehova zu dir spricht: ‚Siehe! Ich gebe deinen Feind in deine Hand, und du sollst ihm so tun, wie es gut scheinen mag in deinen Augen.‘ “ Da erhob sich David und schnitt leise den Zipfel des ärmellosen Obergewandes ab, das Saul gehörte.
neue Welt Übersetzung – Bi12 – 1.Samuel 24,4

Davids Leute flüsterten ihm zu: „Das ist die Gelegenheit! Gott hat heute beschlossen, dir deinen Feind auszuliefern. Du kannst hier mit ihm machen, was du willst!“ David schlich sich von hinten an Saul ran und schnitt mit einem Armeemesser ein Stück von seiner Jacke ab, ohne das der das mitbekam.
VolxBibel – 1.Samuel 24,5

Letzten Sonntag beim „Aktivgottesdienst“ besprachen wir 1.Samuel 24

Endlich scheint David die Chance zu haben, seinen Verfolger los zu werden. David befindet sich nicht bei den „Schafhürden“ sondern bei den Höhlen, die zur Unterbringung der Schafe genutzt werden. Nachdem Saul seinen Auftrag als König – also den Feind zu vertreiben, erfolgreich erledigt hat, verfolgt Saul sofort wieder David. Dieser versteckt sich mit den 600 Männern in einer Höhle. Saul hat „nur“ 3000 Soldaten an seiner Seite – also scheint es so, dass David in der Falle sitzt.

Als Saul allein genau die Höhle betritt, in der David sich versteckt hat, scheint die Situation klar: jetzt ist Chance !?!

Siehe den Tag, von dem der Herr zu dir gesagt hat – wir haben nirgendwo eine Erwähnung eines solchen Orakels, obwohl David es durch Gad oder Abjatar erhalten haben könnte. Aber wahrscheinlich sollten wir es als eine freie Konstruktion von Davids Freunden all jener Prophezeiungen und Ereignisse verstehen, die diesen Sohn Isais für den Thron Israels bestimmt hatten. Kap. 15:28; 16:1, 12; 20:15; 23:17. Der Rock von Sauls Gewand – eine Ecke oder ein Zipfel seines Obergewandes. Dieses Kleidungsstück hatte Saul wahrscheinlich abgelegt, als er die Höhle betrat, und so konnte David leichter ein Stück davon abschneiden, ohne vom König bemerkt zu werden.
Davids Herz schlug ihm – er spürte, dass selbst das Zerreißen von Sauls Gewand zu weit ging gegen den Gesalbten des Herrn. Clarke nimmt an, dass David mit der Absicht aufstand, Saul zu töten, aber durch die Ermahnung Gottes in seinem Gewissen daran gehindert wurde; aber wir sehen keinen ausreichenden Beweis für eine solche Absicht.
David hielt seine Knechte zurück – wörtlich: Er spaltete sie. Vulgata: confregit; er zerbrach sie in Stücke. Der Gedanke ist, dass er sie durch seine Worte völlig verwirrt hat, so dass ihr wütender Wunsch, Saul ein Ende zu bereiten, gebremst wurde.

D.Steele – Kommentar das alte Testament

David schnitt heimlich oder heimlich den Rock von Sauls Gewand ab. Das Wort „heimlich“ und alles, was folgt, deutet darauf hin, dass Saul nicht wusste, was David getan hatte. TEV sagt deshalb „ohne dass Saul es wusste“. Der Rock (wörtlich „Ecke“) bezieht sich auf das Ende des Gewandes. In den englischen Übersetzungen finden sich verschiedene Darstellungen. „ein Stück“ (REB), „ein Ende“ (NAB), „eine Ecke“ (NRSV) und „der Rand“ (NJB). Das hebräische Wort „Gewand“ bezieht sich auf ein ärmelloses, mantelähnliches Obergewand. Das Wort „Mantel“ (NRSV, REB, NJB, Fox) ist vielleicht eine bessere Übersetzung als „Gewand“.
Und. übersetzt das hebräische Verb, das traditionell mit „und es geschah“ übersetzt wird (siehe Seite 19). Da dieser Vers Davids Gefühle mit seinem Handeln in Vers 4 kontrastiert, verbindet TEV die beiden Verse mit der Konjunktion „aber“. CEV und NRSV beginnen diesen Vers mit dem Wort „danach“. Und NJPS verwendet beide Wörter: „Aber danach“.
Herz schlug ihn. Diese wörtliche Wiedergabe kann in vielen Sprachen missverstanden oder als unnatürlich angesehen werden. Die Bedeutung wird in den englischen Versionen auf verschiedene Weise ausgedrückt: „machte sich Vorwürfe“ (NJPS), „tat ihm leid“ (CEV), „wurde von Gewissensbissen geplagt“ (REB), und „bedauerte“ (NAB). In einigen Sprachen ist es ganz natürlich, das Wort „Herz“ beizubehalten und einen Ausdruck wie „er war traurig“ oder „sein Herz war betrübt“ zu verwenden. SEM nimmt diesen Satz etwas anders auf und behält einige Formulierungen des ursprünglichen Ausdrucks bei: „sein Herz begann sehr stark zu schlagen“. Aber es ist wahrscheinlich besser, die Idee der Reue oder des Bedauerns direkter darzustellen. Siehe den gleichen Ausdruck in 2 Sam 24:10.

Roger L. Omanson – Ein Handbuch zum ersten Buch Samuel

Aber warum klopft Davids Herz? Einige Ausleger sind der Meinung, dass die Kleidung mit dem Träger „verschmolzen war“ , und David das Gefühl hate, Saul etwas abgeschnitten zu haben.

DER GESCHICHTLICHE HINTERGRUND

Der Herr sagte zu Mose: „Sprich zu den Israeliten und sag ihnen: ‚In allen kommenden Generationen sollt ihr euch Quasten an den Ecken eurer Kleider machen, mit einer blauen Schnur an jeder Quaste. So werdet ihr euch an alle Gebote des Herrn erinnern, damit ihr sie befolgt und euch nicht prostituiert, indem ihr den Begierden eurer eigenen Herzen und Augen nachjagt. Dann werdet ihr daran denken, alle meine Gebote zu befolgen, und ihr werdet eurem Gott geweiht sein. Ich bin der Herr, dein Gott, der dich aus Ägypten herausgeführt hat, um dein Gott zu sein. Ich bin der Herr, dein Gott“ (Numeri 15,37-41).

Einer der erkennbarsten jüdischen Bräuche sind die Fransen, die an bestimmten Kleidungsstücken getragen werden. Bis heute tragen orthodoxe Juden und Jüdinnen die Fransen als Zeichen ihrer Hingabe an Gott und als Identifikation mit ihrem Volk. Woher stammt dieser ungewöhnliche Brauch und welche Bedeutung hatte er für frühere Generationen?
Das Gebot, Fransen zu tragen, kommt direkt von Gott. Er wollte, dass Israel ständig daran erinnert wird, dass es ein besonderes Volk ist, das für den Dienst an dem einen wahren Gott ausgesondert wurde. Deshalb spiegelten die heiligen Tage, der Gottesdienststil und die Ernährung die geistliche Wahrheit wider. Sogar die Kleidung des Juden erinnerte ihn an seine besondere Berufung. Die Tzitzit („Fransen“, „Fransengewand“ oder „Quaste“) war ein deutliches Zeichen in der Welt, dass Israel eine von Gott verordnete Mission hatte. Das biblische Gebot ist eindeutig. Israel wurde angewiesen, die Tzitziyot (Plural von Tzitzit) an den Ecken ihrer äußeren Kleidungsstücke zu tragen. Die jüdische Tradition fügt viele zusätzliche Details über das Wesen und die Verwendung der Tzitziyot hinzu.
Die Konstruktion der Fransen hat eine besondere Tradition und Bedeutung. Jede Ecke des äußeren Gewandes sollte einen langen Faden haben, der in einem besonderen Blauton gefärbt wurde, um an den Himmel und Israels himmlische Ausrichtung zu erinnern. Dieser lange Faden wurde mit drei kürzeren Fäden verbunden, sodass insgesamt vier Fäden für jede Ecke des Gewandes vorhanden waren. Diese Fransen wurden so geknüpft, dass sie sich verdoppelten, so dass sie insgesamt acht Fäden bildeten. Diese Fäden wurden in einer Reihe von fünf Doppelknoten geknüpft, um symbolisch die Zahl dreizehn darzustellen. Interessanterweise kommt man, wenn man diese Zahl zum Zahlenwert (auf Hebräisch) des Wortes Tzitzit (d.h. 600) hinzufügt, auf die Gesamtzahl 613. Das ist die Anzahl der Gebote, die in der Tora enthalten sind. Der Zweck der Tzitziyot wird also jedes Mal klar erfüllt, wenn sie einen traditionellen Juden daran erinnern, alle Gebote Gottes zu befolgen.
Wie bereits in einem früheren Kapitel erwähnt, werden die Zitziyot, die die Verpflichtung des Juden zur Befolgung der Gebote darstellen, mit dem Tod ungültig. Um dies zu symbolisieren, werden die Fransen vom Tallit („Gebetsschal“) abgeschnitten. Dies gibt einen interessanten Einblick in die historische Situation zur Zeit von König David. Einmal gelang es David, sich an seinen schlafenden Verfolger, König Saul, heranzuschleichen und ihm den Saum seines Gewandes abzuschneiden. Das war eindeutig ein Symbol für den Tod, aber David hatte Gewissensbisse und ermutigte seine Männer, Sauls Leben zu verschonen (siehe 1. Samuel 24).
Die Zitziyot waren nicht nur eine Mahnung, Gottes Wegen zu folgen, sondern auch eine Aussage darüber, wer Gott ist. Das lässt sich daran erkennen, dass jede Fransen 39 Windungen hatte, was dem Zahlenwert des hebräischen Satzes Adonai Ekhad („Der Herr ist eins“) entspricht. Das alte Israel lebte in einer Welt, die von Heidentum und falschen Göttern umgeben war. Dieser Brauch muss eine anschauliche Erinnerung daran gewesen sein, dass das jüdische Volk nicht dem breiten Weg ins Verderben folgen sollte, sondern dem schmalen Weg des Lebens in dem einen wahren Gott. Jeder Teil des Lebens eines Juden, sogar seine Kleidung, sollte ihn irgendwie an diese Realität erinnern.

God’s appointed customs: a Messianic Jewish guide to the biblical lifecycle and lifestyle

David ist hier ein gutes Beispiel! Ein Christ bzw ein Anbeter Jehovahs bekämpft niemanden, auch nicht seine Verfolger! und erst Recht nicht, wenn der betreffende behauptet von Gott gesalbt zu sein!

nur Satz für Satz??

Lese gerade ein Buch, und möchte dich gern an ein paar Höhenpunkten teilhaben lassen:

Es mag für dich selbstverständlich sein, die Bibel als gute Nachricht zu lesen. Vielleicht fragst du dich: »Wie sollten wir sie denn sonst lesen?« Zum Beispiel auf eine dieser neun verbreiteten, aber falschen Arten:

1. Der Wohlfühl-Ansatz: Man liest die Bibel, um eine herzerwärmende, subjektive Gotteserfahrung zu machen, die durch die Worte des Textes entzündet wird – ob man nun versteht, was der Text wirklich bedeutet, oder auch nicht. Das Ergebnis: seichtes Lesen.
2. Der mürrische Ansatz: Man liest die Bibel einzig aufgrund des vagen Gefühls, dass man es tun sollte – um sich Gott damit für den Rest des Tages vom Hals zu halten. Das Ergebnis: verbittertes Lesen.
3. Der Goldminen-Ansatz: Man liest die Bibel, als wäre sie eine riesige, von Höhlen durchzogene, dunkle Mine, in der man gelegentlich über ein Inspirations-Nugget stolpert. Das Ergebnis: konfuses Lesen.
4. Der Helden-Ansatz: Man liest die Bibel, als wäre sie eine moralische Ruhmeshalle, in der uns ein heroischer geistlicher Riese nach dem anderen präsentiert wird, dem wir nacheifern sollten. Das Ergebnis: verzweifeltes Lesen.
5. Der Regelkatalog-Ansatz: Man liest die Bibel, indem man nach Geboten Ausschau hält, denen zu gehorchen ist – um auf subtile Weise ein Gefühl der persönlichen Überlegenheit zu nähren. Das Ergebnis: pharisäisches Lesen.
6. Der Indiana-Jones-Ansatz: Man liest die Bibel als ein uraltes Dokument, in dem es um Ereignisse des Nahen Ostens vor mehreren tausend Jahren geht, die für mein heutiges Leben irrelevant sind. Das Ergebnis: gelangweiltes Lesen.
7. Der Kristallkugel-Ansatz: Man liest die Bibel, als wäre sie eine Straßenkarte, die mir zeigt, wo ich arbeiten, wen ich heiraten und welches Auto ich kaufen soll. Das Ergebnis: sorgenvolles Lesen.
8. Der Äsops-Fabeln-Ansatz: Man liest die Bibel als eine lose Sammlung netter Erzählungen, die wahllos aneinandergereiht sind – jede mit einer schönen Moral von der Geschicht’. Das Ergebnis: zusammenhangloses Lesen.
9. Der dogmatische Ansatz: Man liest die Bibel als theologisches Waffenarsenal, um sich mit Munition für die nächste theologische Diskussion am Kaffeetisch auszustatten. Das Ergebnis: kaltes Lesen.

In jedem dieser Ansätze steckt ein wenig Wahrheit. Wenn wir einen dieser Ansätze aber zur vorrangigen Brille werden lassen, mit der wir die Schrift lesen, machen wir die Bibel zu etwas, als das sie nie gedacht war. Die richtige Art und Weise, die Bibel zu lesen, ist der Evangeliums-Ansatz. Das bedeutet, jeden Abschnitt aus dem Blickwinkel zu lesen, dass er zu der einen großen Geschichte der Schrift beiträgt, die in Jesus ihren Höhepunkt findet.

Tiefer: Wie Christen echte Veränderung erleben