Kategorie: jehovah-shammah

„Laß vor dich kommen das Seufzen“

Laß vor dich kommen das Seufzen des Gefangenen; nach der Größe deines Armes laß übrigbleiben die Kinder des Todes!
Elberfelder 1871 – Psalm 79,11

Vors Antlitz komme dir
des Gefesselten Ächzen!
Der Größe deines Armes gemäß
laß überbleiben die Kinder des Sterbens!
Buber & Rosenzweig – Ps 79,11

Der Gefangenen Seufzen dringe zu dir! Erlöse die Todgeweihten mit der Macht deines Armes!
Paderborner Bibel – Ps 79,11

Gerade in dieser Zeit, wo sich die Menschen die sich Christen nennen in verschiedene Parteien aufspalten, wo Christen meinen, sie müssten demonstrativ sich für ihre eigene Freiheit einsetzen, klingen diese Verse von Asaph ziemlich ungewöhnlich! Gott soll sich für mein Recht einsetzen? Das würde ja bedeuten, dass ich auf IHN vertrauen soll und nicht selber streiten soll?
Schauen wir uns die Erklärung zu diesen Vers aus verschiedenen Blickwinkel an:

Lass vor dich kommen usw. Da das Volk Gottes damals, als der Geist dieses Bittgebet erzeugte, ohne Zweifel in der Verbannung lebte, so denkt der Prophet, wenn er von den „Gefangenen“ redet, ganz allgemein an die Volksgenossen, die im Gebiete von Assyrien und Chaldäa eingeschlossen gehalten wurden und dasselbe bei Todesstrafe nicht verlassen durften. „Kinder des Todes“ nennt er sie als solche, die in Anbetracht ihrer Gefangenschaft gleichsam dem Tode geweiht waren. Doch kann man den Ausdruck auch enger fassen und auf die wenigen beziehen, die in strengere Haft übergeben worden waren. Der Prophet deutet mit diesem Worte an, dass jene unbändigen Geister, die ehedem sich gegen Gott aufgelehnt hatten, nun gebrochen und wahrhaft gedemütigt waren. Und nach dem „großen Arm“ ruft er, weil man ohne ein hervorragendes Wunder nicht mehr auf eine Wiederherstellung der Gemeinde hoffen konnte.

Jean Calvon – Aus dem Psalmenkommentar

Der Psalmist wollte den Herrn dazu bewegen, seine Bitte um Errettung zu beantworten. Er wünschte sich, daß er die Gefangenen am Leben erhalten und dem Spott über das Volk Gottes ein Ende setzen möge ( Wo ist ihr Gott? vgl. Ps 42,4.11;115,2 ), indem er ihnen siebenfach zurückgäbe (d. h. gründlich und genau; vgl. Ps 12,7 ) und dem Vorwurf des Volkes ein Ende setzen möge, der besagte, daß Gott seinem Eigentum gar nicht zu helfen vermochte.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Volksklage-ähnliche Stücke haben praktisch keinen Eingang in christliche Gottesdienst-Liturgien gefunden. Entsprechend kommt man vielfach auch in christlichen Kreisen bei Ereignissen wie Kriege, grossen Unglücksfälle oder Attentate über das Ausdrücken von Entsetzen, Ratlosigkeit oder Betroffenheit kaum hinaus. Das hat auch damit zu tun, dass an Gottes Wirken und Walten in der Geschichte im Konkreten nicht mehr festgehalten und die Möglichkeit seines Richtens weithin ausgeblendet wird.

In der eminent theologischen Krise und Anfechtung, die die Zerstörung von Jerusalem und v.a. von JHWHs Tempel auf dem Zion verursacht hat – ist JHWH nicht in der Lage gewesen, seinen eigenen Wohnsitz zu schützen? –, gibt dieser Psalm Zeugnis davon, dass die Ursache der Niederlage nicht in der Ohnmacht JHWHs, sondern in seinem Zorn angesichts der Sünde des Volkes gesehen wird (wobei eine Solidarität zwischen Väter- und eigener Schuld besteht). Zugleich ist das Bewusstsein da, dass die Völker, die Gott als Gerichtswerkzeuge dienten, selber in ihrer Hybris nicht ungestraft bleiben, denn sie haben in Wort und Tat nicht nur das Volk, sondern Gott selber verhöhnt. Gewiss, die enge Verknüpfung des eigenen Ergehens mit demjenigen von Gott, hat auch problematische Seiten. So lässt etwa 12 mit dem Wunsch der siebenfachen Rächung an den Lamech-Spruch denken. Doch da ist innerbiblisch auch an dessen Umkehrung zu erinnern, als Jesus in seiner Antwort auf die Frage von Petrus eine Bereitschaft zur Vergebung “siebzigmal siebenmal” verlangt und sie mit dem anschliessenden “Schalksknechts”-Gleichnis illustriert hat (vgl. Gen 4,24; Mt 18,21–34).

Werkbuch Psalmen: Die Psalmen 73 bis 150

Dieser Psalm ist nur im Zusammenhang mit der Bitte des treuen Überrests an den Messias zu verstehen, zurückzukehren und sie vor den einfallenden Heidenarmeen zu retten. Nachdem sie sich an die Ereignisse des Falls Jerusalems (die dritte Stufe) erinnert haben, mit der Stadt in Trümmern, dem Greuel der Verwüstung des Tempels und dem Tod so vieler Juden (Verse 1-4), werden sie Gott bitten Komm herab, um sie zu retten und seinen Zorn auf die Nationen der Heiden zu schütten (Verse 5-7). Sie werden um Vergebung der Sünden ihrer Vorfahren bitten (wie in Lev. 26:40 gefordert), die die Nation zur Ablehnung des Messias Jesu führten, sowie um Vergebung ihrer eigenen Sünden (Vers 8–). 9). Auf der Grundlage dessen, was diese nichtjüdischen Nationen Israel angetan haben, werden sie Gott bitten, sie zu rächen, wie er es versprochen hatte, und sie vor ihren Feinden zu retten (Verse 10-12). Dann werden sie danken und das Lob Gottes für immer singen (Vers 13).

Fruchtenbaum – Die Schritte des Messias: eine Untersuchung der Abfolge prophetischer Ereignisse

Fazit: wir vertrauen, dass Jehovah für uns eintritt – und aus der Perspektive Ewigkeit – für gerechte Verhältnisse sorgt. Deshalb ist unser Bemühen und unsere Anstrengung auf sein Wort und sein Handeln konzentriert und nicht auf Kriege, Seuchen und Ungerechtigkeit um uns herum. Lies täglich persönlich in der Bibel – und du wirst lernen, dass SEINE Liebe größer ist, als alle Sorgen die um uns herum sind. Und selbst in der letzten Phase der Endzeit wird Jehovah für sein wahres Volk eintreten – und ER wird sich an denen rächen, die seinen Namen mißbrauchten.

schnell zum Hören

Daher, meine geliebten Brüder, sei jeder Mensch (O. nach and. Les : Ihr wisset, (od. Wisset ihr) meine geliebten Brüder, jeder Mensch sei) schnell zum Hören, langsam zum Reden, langsam zum Zorn. Denn eines Mannes Zorn wirkt nicht die Gerechtigkeit Gottes.
Elberfelder 1871 – Jak 1,19–20

Denkt daranv, meine lieben Geschwister: Jeder sei schnell bereit zu hören, aber jeder lasse sich Zeit, ehe er redet, und ´erst recht`, ehe er zornig wird.  Denn der Zorn des Menschen bewirkt nicht, was vor Gott recht istw.
Neues Testament Psalmen: Neue Genfer Übersetzung – Jakobus 1,19–20

Ihr Lieben, ihr dürft dabei eins nicht vergessen: Jeder Mensch sollte immer bereit sein, einem anderen zuzuhören! Aber pass auf, was du sagst, und pass noch mehr auf, bevor du mal ausrastest. Wenn man ausrastet und wütend ist, tut man am Ende immer Sachen, die Gott nicht so toll findet.
VolxBibel – Jak 1,19–20

ἴστε Pf. (m. präs. Bdtg.) Imp. οἶδα wisst = denkt daran (Einh.). ἔστω Imp. 3. Sg. εἰμί. ταχύς10 εῖα ύ schnell. εἰς τό m. Inf. fin. (A282) um zu. ἀκοῦσαι Aor. Inf. ἀκούω. βραδύς10 εῖα ύ langsam. λαλῆσαι Aor. Inf. λαλέω. ὀργή Zorn. Jak 1,20 δικαιοσύνη θεοῦ gen. obi. (A158) die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, od. gen. subi. die von Gott gewollte/gesetzte Gerechtigkeit (Gemeinschaftstreue); δικαιοσύνην θεοῦ οὐκ ἐργάζεται er tut nicht, was vor Gott recht ist (B ἐργάζομαι 2a) od. er erfüllt nicht bzw. er verletzt die von Gott gewollte Gerechtigkeit.

Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament

Mit den Worten „meine lieben Brüder“ identifiziert sich Jakobus wieder mit seinen Lesern. Er weist darauf hin, daß das, was nun folgt, von entscheidender Bedeutung ist: Ihr sollt wissen. Dieser Einleitung folgt eine dreiteilige Anweisung: Ein jeder Mensch sei schnell zum Hören, langsam zu Reden, langsam zum Zorn. In einer Diskussion gerät derjenige, der zuhört, statt die anderen niederzureden, natürlich weniger schnell in Rage (vgl. Jak 3,1-12 ). Im Zorn tut der Mensch nicht, was vor Gott recht ist – die Menschen dahin zu bringen aber ist das Ziel dieses Briefes.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Schnell zum Hören, langsam zum Reden
Doch begegnet man recht oft Christen, die den Bibelvers: «Jeder Mensch sei schnell zum Hören, langsam zum Reden» (Jak 1,19) nicht beachten. Sie könnten von sich sagen: Einen Mund hast du mir bereitet! Sie sind so voller guter Gedanken über alles und jedes, über unser Verhalten zur Welt, über das praktische Leben der Erlösten, über das Zusammengehen mit den Gläubigen allen, und so fort, dass ihnen das Reden über diese Dinge näherliegt, als die Frage: Was sagt Gottes Wort darüber?
Gott will unsere Selbstsicherheit und eigene Weisheit zusammenstauchen, bis wir mit Hiob sagen: «Ich lege meine Hand auf meinen Mund» (Hiob 40,4). «Ich will dich fragen und du belehre mich (Hiob 42,4).
Diesen Ausgangspunkt des christlichen Lebens, den manche erst nach vielen Jahren des Irrens erreichen, nahm der Mensch Jesus Christus von allem Anfang an ein. Als Zwölfjähriger schon blieb Er bei den Lehrern des Gesetzes Gottes zurück. Er hörte ihnen zu und befragte sie. Schon als junger Knabe war das seine Haltung dem Wort Gottes gegenüber. Was Wunder also, dass seine Lehrer ausser sich gerieten «über sein Verständnis und seine Antworten»? Sind wir auch nur «gewöhnliche» Menschen und dazu vielleicht ganz junge Gläubige, so können wir doch zu einem guten «Verständnis» der Gedanken Gottes gelangen, wenn dieselbe Bereitschaft zum Hören des Wortes bei uns gefunden wird.
Und wie könnten wir Gott wohlgefällig dienen, bevor «das Bild gesunder Worte» in uns Gestalt gewonnen hat? Scho

Halte fest 1959

Während uns im Wort Gottes größte Gabe verliehen ist, weil wir mit demselben durch Gott lebendig und ihm geheiligt werden, schätzen wir das Wort gering und verfehlen uns mannigfach an ihm. Darum gibt uns Jakobus Anleitung, wie wir dasselbe hören sollen. Das erste Übel ist, dass wir zum Hören träg und unwillig sind und statt zu hören selbst reden und mit unserm Gerede das Wort begraben, oder uns gegen dasselbe zornig erregen und es wegwerfen. Darum ermahnt er:

Jak 1,19 jeder Mensch sei rasch zum hören, langsam zum reden, langsam zum Zorn,

Dieser Spruch ist eine gute Regel für jede Lage, in die wir kommen, auch für den Umgang mit den Menschen. Doch hat Jakobus zunächst das im Auge, wie wir das göttliche Wort behandeln. Ob dem Geräusch unseres vielen Redens verlieren wir die aufmerksame Achtsamkeit auf das, was das Wort uns in unsrer besonderen Lage zu sagen hat. Es ist eine ernste Aufgabe, die unser ganzes Christenleben füllt, dass wir ermessen, was das göttliche Wort uns zeigen und geben will. Aber wir sind rasch fertig mit dem Hören, sind alsbald klug und weise, und fahren mit unserm eigenen Reden los und das göttliche Wort wird begraben unter unserm Geschwätz. Wenn Jakobus in der Synagoge Worte der Wahrheit sprach, da gab’s alsbald einen großen Lärm, und die Disputation begann mit ihrem Streit für uns wider das Wort und das Wort blieb ungehört. In derselben Gefahr steht auch jede christliche Gemeinde. Jeder sagt seine Meinung, verficht seine Überzeugung und gibt seinen Rat; damit wird zugedeckt, was das göttliche Wort bedeutet und der göttliche Wille verlangt.

Und zugleich mit dem Gerede entbrennt der Zorn. Das Wort trifft mit seiner beugenden und reinigenden Kraft den Menschen inwendig. Er hört es nur, wenn er in die Demut tritt und sich weisen lässt. Entbrennt er zum Zorn, so hat er kein Ohr mehr. Der Zornige ist voll von seinem eigenen Recht und seiner eigenen Stärke, und nimmt das Wort nicht mehr an.

Jak 1,20 Allein des Mannes Zorn vollbringt nicht Gerechtigkeit Gottes.

Als der Verteidiger und Schirmer des Rechts erhebt sicher Zornige in seinem Eifer und eilt zur Tat, die große Folgen haben kann. Aber was er anrichtet, ist nicht Gerechtigkeit. Er selber meint zwar, er habe Recht und das was er tut, sei Gerechtigkeit, aber es ist nicht Gerechtigkeit Gottes, die es in Gottes Augen wäre, wie sie Gott ordnet, hat und will. Der Mann fährt in seinem Zorn seinen eigenen Weg, nicht Gottes Weg, tut seinen eigenen Willen, nicht Gottes Willen; und wenn er aus seinem Zorn erwacht, muss er sich gestehen, dass er selber Unrecht tat. Er fühlt sich dabei als Mann und bäumt sich auf in männlichem Stolz; Jakobus aber heißt uns aufwärts blicken zur Gerechtigkeit Gottes. Nur wer ihr dient und so handelt, dass das, was vor Gott recht ist, daraus entsteht, langt nicht zuletzt bei der Scham und Reue an. Dazu führt uns aber nicht der Zorn, sondern das stille Hören des Worts.

Wie uns Jakobus hier mahnt, dass wir die Gerechtigkeit Gottes vollbringen, so hat uns Jesus gesagt, dass wir vor allem das Reich und die Gerechtigkeit Gottes suchen sollen, Matthäus 6,33.

Adolf Schlatter – Erläuterungen zum Neuen Testament

Jakobus 1:19. Christen können so tun, als würden sie Gott gehorchen, ohne wirklich auf seine Gebote zu hören. Die Leser von James ‚Brief kannten die verwandelnde Kraft von Gottes Wort, dem Evangelium. James forderte sie auf, diese Veränderung zu demonstrieren, insbesondere in ihrer Rede. Er begann damit, sie höflich als meine lieben Brüder anzusprechen, und forderte sie dann auf, schnell zuzuhören, langsam zu sprechen und langsam wütend zu werden. Die Befehle beziehen sich wahrscheinlich sowohl auf unsere Beziehungen untereinander als auch auf Gott. Wir sollen schnell hören und langsam sowohl gegenüber anderen Menschen als auch gegenüber Gott sprechen.
Der Befehl, schnell zuzuhören, erfordert die Bereitschaft, Gottes Botschaft zu hören und zu befolgen. Der Appell, langsam zu sprechen, erfordert Schweigen, bis wir die Botschaft verstanden und angewendet haben. Es ist ein Aufruf zur Zurückhaltung, damit wir nicht voreilige, unzeitgemäße Reaktionen hervorrufen. Die Herausforderung, langsam wütend zu werden, warnt vor feindlichen, bitteren Gefühlen. Wir können Gott nicht hören, wenn wir von Ressentiments, Hass oder rachsüchtigen Einstellungen abgelenkt bleiben.
Unsere Gesellschaft ermutigt uns, unsere Gefühle auszudrücken, ob sie gut oder schlecht, friedlich oder entzündlich, göttlich oder gottlos sind. Jakobus 1:19 stellt die weise Person jedoch als jemanden dar, der auf Gott und andere hört, eine Antwort sorgfältig überlegt und mit vorsichtigen Worten antwortet.
Jakobus 1:20. Dieser Vers unterstützt den Befehl, langsam zu sein, um wütend zu werden. Der Zorn des Menschen bewirkt nicht das gerechte Leben, das Gott wünscht. Der Zorn, der durch diese Passage verboten wird, ist weniger ein blitzendes, destruktives Temperament als ein schwelender Topf feindlicher, gemeiner Gefühle.
Menschliche Wut verschwendet die Energien des Volkes Gottes, erzeugt Spaltungen und kommt oft aus egoistischem Ehrgeiz. Die Gerechtigkeit, die Gott wünscht, schließt Taten ein, die rein sind; … Friedensliebend, rücksichtsvoll, unterwürfig, voller Barmherzigkeit und guter Früchte, unparteiisch und aufrichtig (Jas. 3:17). Wütende Worte und Taten können keine Reinheit und keinen Frieden hervorbringen. Die Sprüche 29:22 warnen davor, dass „ein wütender Mann Zwietracht hervorruft und ein hitziger Mann viele Sünden begeht“. Moses mörderischer Zorn in Exodus 2: 11–15 führte zu seiner Flucht aus Ägypten und trug vierzig weitere Jahre zum Elend der Juden in Ägypten bei (Apostelgeschichte 7: 27–32).
Die schelmischen Werke wütender Christen hindern die ungerettete Welt daran, zu sehen, dass der Gott der ganzen Erde das Richtige tut (Gen 18,25). Es ist unmöglich, das ungeordnete Verhalten kämpfender Gläubiger zu betrachten und den Gott anzubeten, dem sie dienen wollen. Dies sollte Christen bei der Darstellung eines wütenden Geistes vorsichtig machen.

Holman New Testament Commentary

Der erste Punkt, den Jakobus hervorhebt, ist die Wichtigkeit, in Vers 19 auf das Wort Gottes zu achten: Ihr wisst das, meine geliebten Brüder. Aber jeder soll schnell hören, langsam sprechen, langsam zornig sein.

Wieder nennt er sie meine geliebten Brüder und identifiziert sich mit seinen Lesern. Mit dem Satz, den ihr wisst, erinnert er sie an drei Dinge. Erstens müssen sie schnell sein, um zu hören; Sie müssen bereit sein, eifrig, das Wort Gottes zu hören und es zu assimilieren. Diese Aussage bezieht sich auf das öffentliche Lesen der Schrift. In jenen Tagen war es unmöglich, dass jeder seine eigene persönliche Kopie hatte. Darüber hinaus gab es mündliche Anweisungen zum Glauben an die frühe Kirche. Zweitens müssen sie langsam sprechen; Sie sollten ehrfürchtige Aufmerksamkeit schenken und Zeit lassen, um das, was sie hören, vollständig zu verstehen. Und drittens müssen sie langsam zornig sein; Sie dürfen keine Wut oder ärgerliche Gefühle gegenüber dem Wort oder dem, was es von ihnen verlangt, hegen. Diese drei Dinge haben einen alttestamentlichen Hintergrund, insbesondere im Buch der Sprüche (Spr 10,19; 13,13; 14,29; 29,11). Sie finden sich auch im Buch der Prediger (Prediger 5: 1–2; 7: 9).

Der Grund, warum sie diese drei Dinge wissen und praktizieren müssen, ist in Vers 20 angegeben: Denn der Zorn des Menschen wirkt nicht die Gerechtigkeit Gottes.

Gerechtigkeit ist sowohl das Ziel des Alten als auch des Neuen Testaments, aber Zorn ist kein geeignetes Mittel, um es zu erlangen. Tatsächlich wird der Zorn des Menschen ihn daran hindern, die Gerechtigkeit Gottes zu erreichen. Das Wort Gerechtigkeit bezieht sich auf rechtschaffenes Verhalten, das vor Gott aufrecht ist; Das ist praktische Gerechtigkeit. Die göttliche Gerechtigkeit im täglichen Leben steht im Gegensatz zum Zorn des Menschen. Solange der Zorn des Menschen gegenwärtig ist, achtet er nicht auf das Wort Gottes.

Fruchtenbaum – Die Sammlung messianischer Bibelstudien

Jacob / James entwickelt die Rolle von Gottes Wort und beginnt mit der Notwendigkeit, auf Gottes Wort zu achten. In Vers 19 macht er drei Konzepte bekannt. Wiederum spricht Jacob / James seine Leser als meine geliebten Brüder an, identifiziert sich mit ihnen und führt einen neuen Abschnitt ein. Die Aussage, die Sie kennen, dient als Erinnerung an etwas, das den Gläubigen bereits bekannt ist. Sie brauchen nur eine Erinnerung. Basierend auf ihren Vorkenntnissen müssen Gläubige drei Handlungen üben. (1) Sie müssen schnell sein, um zu hören. Dies bedeutet, dass sie bereit und begierig sein müssen, das Wort Gottes zu hören und zu assimilieren. Es ist eine Aussage in Bezug auf das öffentliche Lesen der Schrift. In den Tagen von Jakob / Jakobus war es unmöglich, dass jeder Gläubige oder sogar jede Familie von Gläubigen eine Kopie der Schrift besaß; So wurden die heiligen Schriften auswendig gelernt. Darüber hinaus wurde die Schrift mündlich gelesen. Die frühe Kirche übte das mündliche Lesen der Schrift sowie das Hören mündlicher Anweisungen bezüglich des Glaubens. Dies war besonders wichtig, als Jacob / James schrieb, da zu diesem Zeitpunkt noch kein neutestamentliches Buch geschrieben worden war. Wenn sich Gläubige versammelten, um das mündliche Lesen des Wortes und seine Ermahnungen zu hören, mussten sie schnell hören, bereit zu hören und zu hören sein, denn das Hören auf das Wort Gottes ist der erste Schritt zur Jüngerschaft. Deshalb müssen die Gläubigen zuhören, ohne hastig zu reagieren. (2) Sie müssen langsam sprechen. Dies bedeutet, dass sie ehrfürchtig aufpassen und nicht zu schnell auf das reagieren sollten, was sie hören, sondern Zeit für ein umfassendes Verständnis und Verständnis haben sollten. Sie müssen völlig und nachdenklich bewerten, was gehört wird. Jüdische Gemeinden neigten dazu, frei und unstrukturiert zu sein. Es war zu einfach, mit dem Gespräch zu beginnen, während der Leser laut vorlas. Diese Gläubigen sollten nicht so sein; Vielmehr mussten sie beim mündlichen Lesen des Wortes ehrfürchtiges Schweigen üben. (3) Sie müssen langsam vor Zorn sein. Sie dürfen keinen Zorn hegen und haben keine ärgerlichen Gefühle gegenüber dem Wort oder dem, was es von ihnen verlangt. Diese drei Konzepte sind schnell zu hören; langsam zu sprechen; und langsam zum Zorn haben alttestamentlichen Hintergrund, besonders im Buch der Sprüche (10:19; 13:13; 14:29; 29:11) und auch in Prediger (5: 1–2; 7: 9). Es gibt auch einige rabbinische Parallelen: Schweigen ist ein Zaun für Weisheit; Ein Narr wird, solange er schweigt, als weise angesehen; Sprache ist eine Sela wert, aber Stille zwei; und all meine Tage bin ich unter den Weisen aufgewachsen, und ich habe nichts Besseres für die Menschen gefunden als die Stille.
In Vers 20 gibt Jakobus / Jakobus mit dem Wort für den Grund an, warum sie diese drei Konzepte kennen und praktizieren müssen: Denn der Zorn des Menschen wirkt nicht auf die Gerechtigkeit Gottes. Gerechtigkeit war das alttestamentliche Ziel, und es ist das neutestamentliche Ziel. Aber Zorn ist kein geeignetes Mittel, um ihn zu erlangen. In der Tat ist das Gegenteil der Fall, weil der Zorn des Menschen das Erreichen der Gerechtigkeit eines Menschen behindern wird. Das Wort Mensch hat im Griechischen keinen bestimmten Artikel und ist daher qualitativ, was bedeutet, dass es menschlicher Zorn ist. Das Wort Gerechtigkeit hat auch keinen Artikel, was bedeutet, dass es nicht die Gerechtigkeit ist, die sie bei der Errettung erhalten haben; es ist keine Positionsgerechtigkeit. Es ist qualitative, praktische Gerechtigkeit. Es bezieht sich auf ein Verhalten, das vor Gott aufrecht ist. Die göttliche Gerechtigkeit im täglichen Leben ist das Gegenteil des Zorns des Menschen. Es ist eine Gerechtigkeit im Verhalten, die ein Produkt der Rechtfertigung von Gerechtigkeit ist. Im Verhalten gerecht zu sein bedeutet, langsam im Zorn zu sein.

Fruchtenbaum – Die messianisch-jüdischen Briefe

Hier haben wir einen Vers aus dem NT der deutlich zeigt, wo unser Schwerpunkt liegen sollte: wir sollten uns NICHT mit Krankheiten, Gerüchten, Gerede usw. abgeben, denn unser Auftrag ist es, unseren himmlischen Vater und seinen Sohn widerzuspiegeln!

„Wer etwas im Hirn hat,…“

Einsicht ist für ihre Besitzer ein Born des Lebens, aber die Züchtigung der Narren ist die Narrheit.
Elberfelder 1871,- Sprüche 16,22

Wer etwas im Hirn hat, kann in seinem Wissen eine Quelle finden, aus der Leben rauskommt. Schwachmaten werden durch ihre eigene Blödheit bestraft.
VolxBibel – Spr 16,22

Das Wort für Verstehen in diesem Vers lautet REKel , „Klugheit oder Einsicht“ und wird auch in Sprüche 13,15 (und in Sprüche 12,8;19,11;23,9 ) gebraucht. Klugheit ist wie eine Quelle des Lebens (vgl. Sprüche 10,11;13,14;14,27 ); sie ist erfrischend, lebenerhaltend und unerschöpflich. Torheit hat auf der anderen Seite Strafe zur Folge. Die Toren gewinnen keine Einsicht, und ihrem törichten Wandel tut Zucht ( mUsAr ) not.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Agur bezeugt seine Unwissenheit (Spr 30,3.4) und beklagt seinen Mangel an Weisheit; aber er möchte unterwiesen werden und fragt (V. 4). Er weiss, dass das Wort Gottes allein vollkommen ist, und zu ihm nimmt er Zuflucht (V. 5,6). Auch das Gebet öffnet ihm die Hilfsquellen, die er nötig hat (V. 7-9). In einem solchen Geisteszustand bekommt das Herz Belehrung durch Gottes Wort, und die erworbene geistliche Einsicht wird tatsächlich eine Quelle des Lebens. «Die Lippen des Gerechten weiden viele» (Spr 10,21). Sie ist schon im eigenen Herzen dessen, der hört, eine Quelle des Lebens. «Beständig wird der HERR dich leiten, und er wird deine Seele sättigen in Zeiten der Dürre und deine Gebeine kräftig machen. Und du wirst sein wie ein bewässerter Garten und wie ein Wasserquell, dessen Gewässer nicht trügen» (Jes 58,11). Welch schönes Zeugnis kann der geben, der auf das Wort gehört, der sich davon genährt, es auf sich selbst angewendet und es in seinem eigenen Leben in die Praxis umgesetzt hat! Welches Gewicht haben die Worte eines solchen Gläubigen, und welche Erfrischung bringen sie denen, die sie hören! Ja, «die Worte aus dem Mund eines Mannes sind tiefe Wasser, ein sprudelnder Bach, eine Quelle der Weisheit» (Spr 18,4).

Halte fest – 1985

Wer würde nicht von sich selbst behaupten, dass er „Einsicht hat“? Doch wenn man dann schaut, was die Menschen glauben oder nacherzählen, erkennt man schnell, wer „gutgläubig“ alles glaubt, was ihm in den Kram passt, und wer wirklich nach „Wahrheit sucht“.
So bin ich immer wieder schockiert, wie wenige Menschen, die sich von einer Glaubensgemeinschaft abwenden, weiterhin nach der biblischen Wahrheit suchen. Da redet man dann wirklich nur noch über jeden Schwachsinn, ja sogar über die Bibel machen sich einige lustig. Dabei merken die betreffenden gar nicht, dass es ihnen aus diesem Grunde nicht besser geht. Meist wird dann gejammert, dass es ihnen so schlecht geht, wegen dieser „bösen Vergangenheit“ – aber in wirklichkeit geht es ihnen schlecht, weil sie sich weiterhin mit „Schundnahrung“ beschäftigen. Dabei ist die Bibel ein so fazinierendes Buch, dass jeder selber lesen könnte, und dass auch nicht langweilig zu lesen wird, wenn man es dass 30-igste Mal liest!

Auferstehung – dann die Verständigen…

Und in jener Zeit wird Michael aufstehen, der große Fürst, der für die Kinder deines Volkes steht; und es wird eine Zeit der Drangsal sein, dergleichen nicht gewesen ist, seitdem eine Nation besteht bis zu jener Zeit Und in jener Zeit wird dein Volk errettet werden, ein jeder, der im Buche geschrieben gefunden wird. Und viele von denen, die im Staube der Erde schlafen, werden erwachen: diese zu ewigem Leben, und jene zur Schande (Eig zu Schanden, d. h. zur Fülle von Schande,) zu ewigem Abscheu.
Und die Verständigen werden leuchten wie der Glanz der Himmelsfeste, und die, welche die Vielen zur Gerechtigkeit weisen, wie die Sterne, immer und ewiglich.
Elberfelder 1871 – Dan 12,1–3

Zu jener Zeit ersteht Michael, der große Fürst,
der den Söhnen deines Volkes beisteht.
Das wird eine Zeit der Drangsal,
wie sie nicht gewesen ist seit ein Stamm ist bis zu jener Zeit,
aber zu jener Zeit wird dein Volk entrinnen,
alljeder, der sich aufgeschrieben findet im Buch.
Und viele, die am Boden des Staubes schlafen, erwachen,
diese zu Leben in Weltdauer und diese zu Schmach und zu Schauder in Weltdauer.
Die Begreifenden aber strahlen, wie das Strahlen des Gewölbs,
und die viele zur Bewährung brachten, wie die Sterne in Weltdauer und Ewigkeit.
Buber & Rosenzweig – Daniel 12,1–3

Der Engel erzählte weiter: „In der Zeit wird dann der Chefengel Michael seinen großen Auftritt haben und für die Leute von Gott kämpfen. Dann wird es Jahre geben, wo das Leben echt hart sein wird. So eine fiese Zeit hat es noch nicht gegeben, seit die Erde existiert. Aber deine Leute werden sie überleben, sie werden gerettet. Alle Menschen, deren Namen in der Datei von Gott stehen, kommen durch.
Dann werden die Menschen, die schon tot in der Erde verbuddelt wurden, wieder aufwachen! Einige werden gerettet und können ab dann für immer weiterleben. Für andere wird es aber sehr schlimm und peinlich, sie werden für immer verloren haben und dumm dastehen.
Menschen, die ein bisschen was von Gott gepeilt haben, verwandeln sich zu großen Lampen, die so ein krasses Licht verbreiten, wie es tagsüber die Sonne tut. Menschen, die anderen gezeigt haben, wie man gottmäßig leben kann, werden strahlen wie die Sterne in der Nacht, die auch nie aufhören zu leuchten.“
VolxBibel – Daniel 12,1–3

Manchmal hört man ja so Geschichten, wie dass „Michael der große Fürst“ schon regieren würde, und dass die „Gerechten“ schon „im Himmel regieren“ würden – aber schau dir die Verse und die Reihenfolge in deiner Bibel genau an! Und dann denke bitte auch daran, dass zu einer Auferstehung in der Bibel IMMER gehörte, dass das Grab danach LEER war! Wenn diese Verse also in der Vergangenheit schon erfüllt wären, dann müßten so einige Gräber leer sein – nicht nur das Grab Jesu Christi!

Wenn Schläfer aufwachen

Wenn es Zweifel an der eschatologischen Bedeutung der Passage aus der Apokalypse Jesajas gibt, gibt es keine in Bezug auf eine klimatische Passage im Buch Daniel. Dem Leser wird gesagt, dass „eine Zeit der Angst“ kommen wird, wie es in der Geschichte der Nationen noch nie zuvor erlebt wurde.

Aber zu dieser Zeit soll dein Volk befreit werden, jeder, der im Buch steht. Viele von denen, die im Staub der Erde schlafen, werden erwachen, einige zum ewigen Leben und einige zur Schande und ewigen Verachtung. Diejenigen, die weise sind, werden leuchten wie die Helligkeit des Himmels, und diejenigen, die viele zur Gerechtigkeit führen, wie die Sterne für immer und ewig.

-Dan. 12: 1–4

Hier spricht der Schriftsteller nicht von einer allgemeinen Auferstehung, sondern nur vom „Erwachen“ jener Mitglieder der Glaubensgemeinschaft, deren Namen im „Buch des Lebens“ eingetragen sind (vgl. 2. Mose 32: 32–33; Ps. 69:28), anscheinend ein offizielles Register der Mitglieder der Glaubensgemeinschaft. „Viele“ werden wieder zum Leben erweckt, und „einige“ von ihnen werden „für immer leben“ und wie die Sterne des Himmels leuchten. Diese Passage ist der klarste Ausdruck des zukünftigen Lebens – tatsächlich enthält sie die einzige Erwähnung des „ewigen Lebens“ – in der hebräischen Bibel.

Auferstehung des Körpers gegen Unsterblichkeit der Seele

In dieser apokalyptischen Denkweise wird das Individuum zu neuem Leben in der Gemeinschaft erweckt, das den Sieg Gottes über die Mächte des Bösen, der Dunkelheit und des Todes feiert. Dieses Ereignis tritt nicht nach dem unmittelbaren Tod eines Menschen auf, sondern am Ende der Geschichte, der Zeit, in der Gottes Reich wie im Himmel auf die Erde kommt. Die Menschen „schlafen“ bis zur endgültigen Vollendung, dann werden sie „geweckt“, um Gottes Herrschaft mit den Lebenden zu feiern.

Die apokalyptische Sicht der Auferstehung von den Toten wurde unter jüdischen Dolmetschern zu einem kontroversen Thema. Eine jüdische Partei, die Sadduzäer, bestritt die Lehre, weil sie in der Thora nicht gefunden wurde, während die Pharisäer, die in ihrer Interpretation liberaler waren, sie akzeptierten. Einmal befragten einige Sadduzäer gemäß den Evangelien (Markus 12: 18-23) Jesus in diesem Punkt, und Jesus gab eine Interpretation, die auf der Seite der Pharisäer stand. Zur Verteidigung der Lehre durch Paulus erwies er sich als „Pharisäer, Sohn eines Pharisäers“ (Apostelgeschichte 23: 6–8).

Die Sichtweise der pharisäischen Auferstehung ist auch vielen modernen Menschen fremd, die es vorziehen, in Bezug auf die Unsterblichkeit der Seele zu denken, wenn sie überhaupt an das zukünftige Leben glauben. Heutzutage wird das Wort „Unsterblichkeit“ oft lose verwendet, um auf die Hoffnung auf ein zukünftiges Leben hinzuweisen. Streng genommen drückt der Begriff jedoch einen scharfen Dualismus einer unsterblichen Seele und eines sterblichen Körpers aus. Der Tod ist nicht real; Am Ende des Lebens wird die unsterbliche Seele lediglich vom verderblichen Körper (Gefängnis) des Fleisches befreit.

Im Neuen Testament drückt sich der Triumph Jesu über den Tod natürlich in der Auferstehung aus. Bezeichnenderweise bestätigt das früheste christliche Glaubensbekenntnis, das Apostolische Glaubensbekenntnis, nicht den Glauben an die Unsterblichkeit der Seele, sondern sagt: „Ich glaube an die Auferstehung des Körpers und das ewige Leben.“ Das Nicene-Glaubensbekenntnis, das heute in vielen Kirchen rezitiert wird, bekräftigt den Glauben an die „Auferstehung der Toten“.

Konturen der alttestamentlichen Theologie

Als die Offenbarung, die in Kapitel 11 enthalten ist, Daniel gegeben wurde, war dieser ohne Zweifel vor allem am Schicksal seines eigenen Volkes interessiert. Nun, am Ende dieser Vision, tröstet der Engel Daniel, indem er ihm zwei Dinge deutlich macht (V. 1 – 3 ). Erstens wird das Volk Israel ( dein Volk ; vgl. Dan 9,24; 10,14 ) durch das Eingreifen von Michael , dem Engelsfürsten (vgl. Dan 10,13.21 ), der Israels Beschützer ist, befreit werden . In der großen Trübsal wird Satan versuchen, jeden Nachkommen Abrahams auszulöschen (vgl. die Anmerkungen zu Offb 12,15 ). Dies wird eine Zeit von großer, bisher noch nie dagewesener Trübsal für Israel sein (vgl. Mt 24,21 ). Satans Angriff gegen das Volk Gottes wird ein Teil seines Versuches sein, die Wiederkunft und Herrschaft Christi zu verhindern.
Die Befreiung Israels, des „Volkes“ von Daniel, ist keine individuelle Erlösung, auch wenn ein Überrest gerettet werden wird, sondern eine nationale Befreiung aus der Unterwerfung unter die Heiden (vgl. die Anmerkungen zu „ganz Israel wird gerettet werden“ in Röm 11,26 ).
Die zweite Tatsache, die Daniel trösten soll, ist die Verheißung, daß jene, die schlafen, auferweckt werden. Viele Juden werden ihr Leben durch die Hand der Heiden während der in Kapitel 11 beschriebenen Ereignisse verlieren (vgl. Offb 20,4 ). Schlafen im Staub der Erde (vgl. Ps 7,6 ) meint nicht ein unbewußtes Existieren im Tod. Es spricht vielmehr einfach davon, daß ein Toter erscheint, als würde er schlafen. Der Körper „schläft“, nicht die Seele (vgl. die Anmerkungen zu 1Thes 4,13 ). Ungläubige Juden werden zur Schmach und ewigen Schande auferweckt und nicht an den Segnungen des Bundes teilhaben. Juden aber, die an den Messias glauben, werden leiblich zu ewigem Leben auferstehen und zu Ehrenstellungen in dem Tausendjährigen Reich Christi. Hier werden sie verherrlicht werden und wie der Glanz des Himmels scheinen. (Vgl. Mt 13,43 ,“Dann werden die Gerechten leuchten wie die Sonne in ihres Vaters Reich“.) Sie sind weise, denn sie haben auf den Messias vertraut, obwohl dies für sie Leiden bedeutete.
Diese Botschaft, daß Gott seinem Bund treu bleiben und alle seine Verheißungen, die er Israel gemacht hat, erfüllen wird (trotz dessen Leiden unter den Händen der Heiden), ist ein Trost, der letztlich andere zur Gerechtigkeit führen wird (vgl. der Weise in Dan 12,10 ). Keine Gerechtigkeit des Volkes Gottes wird je unbelohnt bleiben. Deshalb werden die, die unter der Verfolgung treu geblieben sind, wie die Sterne für immer und ewig scheinen.
Die Auferstehung der gläubigen Märtyrer aus der großen Trübsal wird geschehen, wenn Christus wiederkommt (vgl. Offb 20,4 ; sie wurden lebendig und regierten mit Christus tausend Jahre lang). Die ungläubigen Toten jedoch werden auferweckt zu „ewiger Schande“ und zum ewigen Gericht am Ende der tausendjährigen Herrschaft Christi (vgl. Offb 20,5; Joh 5,28-29 ).

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

„Dies war ein messianisches Wunder“

Sie riefen nun zum zweiten Male den Menschen, der blind war, und sprachen zu ihm: Gib Gott die Ehre! Wir wissen, daß dieser Mensch ein Sünder ist. Da antwortete er: Ob er ein Sünder ist, weiß ich nicht; eines weiß ich, daß ich blind war und jetzt sehe.
Elberfelder Bibel 1905 – Johannes 9,24–25

Also riefen sie zum zweiten Mal den Mann herbei, der blind gewesen war, und forderten ihn auf: „Gib Gott Ehre! Wir für unseren Teil sind uns darüber im klaren, dass dieser Mann ein vor Gott schuldiger Mensch ist.“
Daher gab jener zur Antwort: „Ob er vor Gott schuldig ist, darüber weiß ich nicht Bescheid. Nur eins weiß ich: Ich war blind und kann jetzt sehen.“
Gottes Agenda – Das Neue Testament urtextnah ins heutige Deutsch übersetzt von Andreas Eichberger – Joh 9,24–25

ἐ-φώνησαν Aor. φωνέω. ἐκ δευτέρου zum zweiten Mal, ein zweites Mal (vgl. H-S § 184h; B δεύτερος 4). ἦν V. 8. εἶπαν V. 12. δός Aor. Imp. δίδωμι; δὸς δόξαν τῷ θεῷ gib Gott die Ehre wohl (als Beschwörung): indem du die Wahrheit sagst (B δόξα 3), daher (freier) etwa bekenne zur Ehre Gottes die Wahrheit (GN). ἡμεῖς betont (A122). Jh 9,25 ἀπ-ε-κρίθη V. 3. εἰ hier ob. ὤν Ptz. εἰμί, temp. od. konz. (ZG); τυφλὸς ὢν ἄρτι βλέπω ich bin blind gewesen, und jetzt kann ich sehen od. ich war zwar blind, doch jetzt kann ich sehen. ἄρτι jetzt. βλέπω V. 7. Jh 9,26

Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament

Der vierte Abschnitt dieses Kapitels, Johannes 9: 23–34, dokumentiert die zweite Befragung des blind geborenen Mannes. Während dieses Verhörs verloren die Pharisäer allmählich ihren Sinn für Logik.

Sie riefen ihn zum zweiten Mal in Vers 24 an und sagten zu ihm:… Gib Gott Ehre: Wir wissen, dass dieser Mann ein Sünder ist.

Beachten Sie, wie unlogisch diese Aussage ist. „Preiset den Herrn!“ Sie sagen: „Weil wir wissen, dass dieser Mann, Jeschua, ein Sünder ist.“ Aber man geht nie herum und sagt: „Lobe den Herrn! Wir wissen, dass das und das ein Sünder ist. “ Dies ist nichts, wofür man Gott preisen kann. Es ist eine traurige Sache, wenn Menschen bestimmte Sünden begehen. Aber die Pharisäer sind so außer sich vor Jesus, dass sie nicht mehr klar oder logisch denken können.

Zu diesem Zeitpunkt war der Mann, der geheilt worden war, in der Lage, etwas ruhig zu bleiben und dennoch ein gewisses Maß an Kontrolle auszuüben. Er sagte zu ihnen in Vers 25:… Ob er ein Sünder ist, weiß ich nicht: Eines weiß ich: Während ich blind war, sehe ich jetzt.

Die Aussage des Mannes war nicht nur eine Tatsachenerklärung; Es war eine Herausforderung für die Pharisäer, die sie beantworten mussten. Was er zwischen den Zeilen zu ihnen sagte, war: „Ich war ein Mann, der blind geboren wurde, nicht einfach ein Mann, der blind wurde. Sie haben mich gelehrt, dass nur der Messias jemanden heilen kann, der blind geboren wurde. Ich wurde blind geboren. Ein Mann namens Jeschua konnte mich heilen. Nach der Theologie, die Sie mir beigebracht haben, würde ich denken, Sie würden ihn als Israels Messias proklamieren wollen. Stattdessen nennst du ihn einen Sünder. Ob er ein Sünder ist oder nicht, weiß ich nicht. Eines weiß ich: Während ich blind war, sehe ich jetzt. Bitte erkläre mir das. “

In den Versen 26–27 nahmen die Pharisäer die Herausforderung an und stellten die Frage: „Was hat er mit Ihnen gemacht? Wie hat er deine Augen geöffnet? “ (Vers 26). Der Mann hatte den Pharisäern bereits mehr als einmal erklärt, und so antwortete er in Vers 27 den Pharisäern. Ich sagte dir sogar jetzt: „Ich habe es dir bereits gesagt!“ und ihr habt nicht gehört; „Du hast nicht zugehört“, warum würdest du es wieder hören? Würdet ihr auch seine Jünger werden?

Natürlich war es nicht sehr klug, den Pharisäern zu sagen: „Möchtest du auch die Jünger Jesu werden?“ Das war das Letzte, woran sie interessiert waren. Zu diesem Zeitpunkt war der Mann nicht mehr taktvoll.

Sie antworteten in gleicher Weise in Johannes 9: 28-29: Und sie schmähten ihn und sprachen: Du bist sein Jünger; aber wir sind Jünger Moses. Wir wissen, dass Gott zu Mose gesprochen hat; aber was diesen Mann betrifft, wissen wir nicht, woher er ist.

Die Pharisäer begannen den Mann zu beschimpfen. Sie machten sich über ihn lustig. Sie sahen offensichtlich, dass der Mann nicht überredet werden würde, ihre Aussage zu akzeptieren, dass Jesus ein Sünder war. Sie gaben den Mann an Jeschua ab und sagten: „Nun, du kannst weitermachen und sein Jünger sein, aber wir sind Jünger Moses. Wir wissen, dass Gott zu Mose gesprochen hat, aber wir wissen nicht, woher dieser Mann kommt. “ Die Implikation war, dass Gott nicht zu Jesus sprach, also war es besser, ein Jünger Moses zu sein, als ein Jünger Jeschuas zu sein.

Aber der Mann würde nicht schweigen. In Vers 30 antwortete er ihnen weiter:… Warum, hier ist das Wunder, dass ihr nicht wisst, woher er ist, und doch öffnete er meine Augen.

„Sie sind die religiöse Führung Israels. Du hast mir beigebracht, dass nur der Messias mich jemals sehen lassen kann. Jetzt verstehe ich, und Sie können es mir nicht erklären, Sie, die die religiösen Führer des Volkes Israel sind. “

In den Versen 31–32 erinnerte er sie an ihre eigene Theologie: Wir wissen, dass Gott keine Sünder hört; aber wenn jemand ein Anbeter Gottes ist und seinen Willen tut, hört er ihn. Seit Beginn der Welt wurde nie gehört, dass jemand die Augen eines blind geborenen Mannes öffnete.

Es gibt Aufzeichnungen über die Heilungen von Menschen, die erblindet sind, aber keine Aufzeichnungen über jemanden, der blind geboren und geheilt wurde. Dies war ein messianisches Wunder, und zum ersten Mal in der gesamten Geschichte der Menschheit wurde dieses messianische Wunder vollbracht. Der Mann sagte einfach zu den Pharisäern, dass sie keine Grundlage oder Gründe hätten, das Messiasschiff Jesu abzulehnen.

Die pharisäische Antwort ist in Vers 34: Sie antworteten und sprachen zu ihm: Du wurdest ganz in Sünden geboren, und lehrst du uns?

„Du wurdest in Sünde geboren.“ Warum haben sie das gesagt? Aufgrund der pharisäischen Theologie, dass jeder, der blind geboren wurde, auf diese Weise aufgrund einer bestimmten Sünde geboren wurde, die entweder vom Einzelnen im Mutterleib oder von seinen Eltern begangen wurde. Also sagten sie: „Du wurdest in Sünde geboren. Wir waren es nicht, weil wir nicht blind geboren wurden. “

Dann sagt Vers 34: Und sie haben ihn ausgestoßen.

Das „Austreiben“ in diesem Vers ist dasselbe wie das „Austreiben“ in Vers 22, was bedeutet, „aus der Synagoge vertrieben zu werden“. Der Mann wurde exkommuniziert.

Fruchtenbaum – Die Sammlung messianischer Bibelstudien

Aus der Sicht der Fragenden sollte unbedingt bewiesen werden, dass Jeschuah ein Sünder sei – ihre Suche nach einer Sünde, die man ihn überführen konnte, kennzeichnet ihren Lebensstil.
Wenn ich da zurück denke, kenne ich auch so einige Menschen, die nur immer auf der Suche nach den Fehlern bei ihren Mitmenschen waren. Kann mich zum Beispiel an ein Gespräch erinnern, indem ich gefragt wurde, wo denn meine persönlichen Fehler liegen, damit man für mich beten könne. Oder die vielen Gespräche zwischen den Prd-türen, die sich um die Fehler anderer drehten!
Wie ganz anders der Blick Jesu auf uns! Er sieht uns als gereinigte Brüder an! Er schaut auf das, was wir können, auf unsere Liebe zu ihm und seinen Vater – und eben nicht auf unsere Macken. Laßt auch uns in der Zukunft auf die guten Seiten unser Mitmenschen achten! – Den Job des Anklägers wollen wir doch sicher nicht unterstützen – da gibt es schon einen, der darin fast „vollkommen“ ist 😉

führe uns wieder zurück

Auf den Siegesspender, für den öffentlichen Gottesdienst, ein Weihelied, von David, zum Lehren, als er mit den Syrern von Mesopotamien und den Syrern von Soba kämpfte, und als Joab zurückkehrte und die Edomiter im Salztal schlug, 12.000 Mann. Gott! Du verwirfst uns; ach, Du schlägst uns; / Du läßt in Deinem Zorn zurück uns weichen.
Grünewald – übersetzt von Paul Riessler – Psalm 60,1

Gebet nach einer schweren Niederlage
Für den Dirigenten. Nach derselben Melodie zu begleiten wie das Lied »Lilie des Zeugnisses«. Ein Lehrpsalm
Davids für den Unterricht.  David schrieb ihn zur Erinnerung an den Krieg gegen die Aramäer von Mesopotamien und gegen die Aramäer von Zoba. Sein Feldherr Joab musste umkehren, um gegen die Edomiter zu kämpfen. Im Salztal schlug er 12.000 von ihnen. Gott, du hast uns verstoßen und unsere Truppen in alle Richtungen zerstreute,zornig bist du auf uns gewesen, richte uns nun wieder auf!
Neue Genfer Übersetzung – Psalm 60,1–3

Dem Vorsänger; nach Schuschan-Eduth Ein Gedicht von David, zum Lehren, als er stritt mit den Syrern von Mesopotamien und mit den Syrern von Zoba, und Joab zurückkehrte und die Edomiter im Salztale schlug, zwölftausend Mann Gott, du hast uns verworfen, hast uns zerstreut, bist zornig gewesen; führe uns wieder zurück!
Elberfelder 1871 – Ps 60,3

Ps 60 ist ein Lehrpsalm („Zur Belehrung“), der auf den Erfahrungen Davids bei seinen militärischen Siegen basierte. Er ist ein Gebet um den Sieg, denn als David im Norden gegen die Aramäer Krieg führte, fiel Edom in Juda ein. Der Psalm könnte zu dem Zeitpunkt, als David, Joab und Abisai Edom vernichteten oder kurz danach verfaßt worden sein ( 2Sam 8,13; 1Kö 11,15-16; 1Chr 18,12 ). (Vgl. den Kommentar zu 1Chr 18,12 .Dort wird die Zahl der getöteten Edomiter mit 18 000 angegeben, wohingegen dieser Psalm in der Überschrift von 12 000 Edomitern spricht.)
Weil David wußte, daß sowohl Sieg als auch Niederlage vom Herrn kamen, betete er um die Hilfe Gottes zum Sieg über Israels Feinde. Er hatte die Zusicherung erhalten, daß Gott ihm zum Sieg verhelfen werde.
Der Psalmist wandte sich zum Herrn, um für die Befreiung Israels aus seiner mißlichen Lage zu beten – eine Katastrophe, die durch Gottes Zorn hereingebrochen war. Der Herr hatte das Land zerrissen und Davids Truppen erschüttert. Weil der Herr die Niederlage herbeigeführt hatte, war er der einzige, der den Israeliten zum Sieg verhelfen konnte.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Gott, der du uns verstoßen und zerstreuet hast usw. David hebt mit Gebet an, um sich und andere zur Betrachtung der Gnadentaten Gottes zu erwecken. Dabei vergleicht er den jetzigen und den früheren Zustand, um deutlich werden zu lassen, dass Sauls Königtum von Gott verworfen war. Er klagt über die bisherige elende und trostlose Zerstreuung des Volkes und bittet dann, dass der Gott, der jetzt eine Wendung zum Besseren gegeben, sich auch in Zukunft seinem Volke gnädig zeigen möge. Denn die beliebte Deutung der ersten Worte des Psalms auf Davids persönliche Leiden ist unpassend. Gewiss hatte David harte Prüfungen zu bestehen, ehe er zur Herrschaft gelangte; aber hier schließt er sich mit dem ganzen Volk zusammen und klagt über gemeinsames Elend. Das wird kaum anders zu deuten sein, als dass er damit einen dunklen Hintergrund zeichnet, von welchem sich die gegenwärtige Gnade Gottes hell abheben sollte: war unter Sauls Herrschaft das Volk durch schweres und langes Unglück gedrückt, so war alsbald mit dem Anfang der Herrschaft Davids ein neues Licht aufgegangen. Sehr bemerkenswert ist, dass David, dessen schlimmste und grausamste Feinde doch seine eigenen Landsleute gewesen waren, jetzt, da er auf den Thron gelangt ist, alle ihre Beleidigungen vergisst und allen an den Zweck seiner Berufung denkt: indem er sich mit seinem Volk zusammenschließt, tritt er vor Gottes Angesicht. Dass Gott sein Volk „zerstreuet“ hat, bezeichnet er als das größte Übel: denn als Sauls Kraft gebrochen und zu Boden gedrückt war, war das Land den Feinden zur Beute gegeben, sodass niemand in seinem Hause sicher geborgen war, sondern alle jeden Augenblick auf Flucht und Verbannung gerüstet sein mussten.

Jean Calvin – Aus dem Psalmenkommentar

Blick auf den Schöpfer – egal ob es gerade gut oder schlecht aussieht!
Getreu dem Lied, dass auf der „Feiert Jesus! 26“ drauf ist:

Ich rufe halleluja, wenn der Feind mir gegenüber steht
Ich rufe halleluja, so laut bis jeder Zweifel geht
Ich rufe halleluja, als Waffe sing ich nur für Dich
Ich rufe halleluja, der Himmel kommt und kämpft für mich
Ich singe auch in der Mitte eines Sturms

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Was machst du morgen?

Wohlan denn, die ihr saget: Heute oder morgen wollen wir in die und die Stadt gehen und daselbst ein Jahr zubringen und Handel treiben und Gewinn machen;
(die ihr nicht wisset, was der morgende Tag bringen wird; denn was ist euer Leben? Ein Dampf ist es (O. nach and. Les : seid ihr) ja, der eine kleine Zeit sichtbar ist und dann verschwindet;) statt daß ihr saget: Wenn der Herr will und wir leben, so werden wir auch dieses oder jenes tun.
Elberfelder 1871 – Jakobus 4,13–15

Nun zu euch, die ihr sagt: »Heute oder spätestens morgen werden wir in die und die Stadt reisen! Wir werden ein Jahr lang dort bleiben, werden Geschäfte machen und werden viel Geld verdienen!«  Dabei wisst ihr nicht einmal, was morgen sein wird! Was ist schon euer Leben? Ein Dampfwölkchen seid ihr, das für eine kleine Weile zu sehen ist und dann wieder verschwindet. Statt solche selbstsicheren Behauptungen aufzustellen, solltet ihr lieber sagen: »Wenn der Herr es will, werden wir dann noch am Leben sein und dieses oder jenes tun.«
Neue Genfer Übersetzung – Jak 4,13–15

Kommt jetzt, die ihr sagt: „Heute und morgen lasst uns in die und die Stadt gehen und dort ein Jahr verbringen und Handel treiben und Gewinn machen“, die ihr nicht wisst, was [die Umstände] des morgigen [Tages] [sein werden]. Denn von welcher Art [ist] euer Leben? Es wird nämlich ein Dunst sein, der für kurze Zeit sichtbar ist, dann aber auch verschwindet. Stattdessen sollt ihr sagen: „Wenn der Herr will, dann werden wir leben und dieses oder jenes tun.“
Leonberger Bibel – byzantinischen Text von Robinson-Pierpont 05 – Jakobus 4,13–15

Aber dreht sich nicht die Welt um MICH? Muss ich mich nicht selber lieben? Und ist Gott nicht verpflichtet, all das was ich bis jetzt für IHN gemacht habe, zu vergelten?

Jakobus kommt sofort zur Sache: Die Wendung „und nun“ kehrt in Jak 5,1 nochmals wieder. Es ist ein umgangssprachlicher Ausdruck, der im Neuen Testament nur von Jakobus gebraucht wird. Diese Interjektion sollte ihm die ungeteilte Aufmerksamkeit der Leser sichern. Jakobus knöpft sich bei seinem Angriff den typischen Geschäftsmann vor, der die Rechnung ohne Gott macht. Mit größter Selbstverständlichkeit plant er Reisen: Heute oder morgen wollen wir in die oder die Stadt gehen, teilt seine Zeit ein: und wollen ein Jahr dort zubringen, und verfolgt seine geschäftlichen Ziele: und Handel treiben und Gewinn machen. „Handel treiben“ kommt von dem zusammengesetzten Verb emporeusometha (von en, „in“, und poreuomia, „gehen“). Es ist verwandt mit dem Substantiv emporos, „Kaufmann, Händler, Vertreter oder Hausierer“. Ein anschauliches Beispiel für den jüdischen Kaufmann, den Jakobus hier zurechtweist, wäre ein rücksichtsloser Vertreter, der nur darauf aus ist, den Leuten etwas zu verkaufen, um seinem höchsten Ziel zu huldigen: Geld zu machen.
Diesen umtriebigen Geschäftemachern hält Jakobus vor: Ihr wißt nicht, was morgen sein wird. Die Pläne der Menschen sind immer nur vorläufig. Sie sind nicht Herr über das, was kommen wird, und über die Zeit, ja, ihr ganzes Leben gehört nicht eigentlich ihnen. Jakobus stößt mit einer weiteren Frage nach: Was ist euer Leben? Die Antwort ist: Ein Rauch (Dunst, Dampf). Es ist nötig, daß sich die Gläubigen diesen göttlichen Blickwinkel auf ihrer irdischen Reise zu eigen machen. Eine solche Perspektive erstickt jede Prahlerei noch in dem Keim des Hochmuts, aus dem sie entspringt.
Entscheidend zur Vermeidung aller Selbstüberhebung ist es, die Dinge von Gottes Standpunkt aus zu betrachten. Statt große Pläne auf menschlicher Ebene zu machen, sollte man seinen Blickwinkel so weit erweitern, daß auch Gott ins Bild kommt. Statt hohler Großtuerei sollte man sagen: Wenn der Herr will, werden wir leben und dies oder das tun. Das ist nicht eine Art Zauberformel, sondern eine realistische Einstellung, die sich auf das ganze Wesen und Verhalten auswirkt.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Jakobus wendet sich offenbar an reisende Geschäftsleute. Sie ziehen von Stadt zu Stadt, treiben hier und dort Handel und erzielen Gewinne. Reisen Händler waren in der Antike wenig geachtet. Deshalb war dieses Geschäft oft eine Domäne von aufstrebenden Schichten oder Ausländern. Sie waren bereit, etwas zu riskieren, um Profit zu machen und dadurch sozial aufzusteigen.
Jakobus gibt hier offenbar eine für sie typische Redeweise wieder. Darin prahlen sie mit ihren geschäftlichen Plänen und bringen dabei ihre Überzeugung zum Ausdruck, alles im Griff zu haben.
Diese selbstverständliche Existenzsicherheit will Jakobus erschüttern und weißt sie darauf hin, dass sie gar nicht wissen, was morgen sein wird. Gerade Leute ihres Berufs sollte doch eigentlich klar sein, mit welchen Risiken sie es zu tun haben (zu denken ist z. B. an die Risiken des Seehandels, der durch Piraten oder hereinbrechende Unwetter alles andere als sicher war). Außerdem erinnert er daran, dass das menschliche Leben kurz ist und am Ende nichts bleibt.
Daher empfiehlt Jakobus eine Lebensphilosophie, die ernst nimmt, dass unsere Existenz und all unsere Pläne unter „göttlichem Vorbehalt“ stehen. Dieser Vers ist nicht ohne Grund zu einer unter Christen weit verbreiteten Redewendung geworden: „So Gott will und wir leben …“

Mainka – Jakobus

WAS VERWALTEN WIR?
Schon das Leben an sich ist eine heilige Gabe. Gott gab uns das Leben. Alle Seelen gehören Ihm (Hes 18,4). Er ist der Gott alles Fleisches (Jer 32,27). Wir sind wie Dunst, der nach dem Willen Gottes auf der Erde erscheint und wieder verschwindet (Jak 4,14-15). Deshalb wollen wir nach dem Willen Gottes und nicht nach unserem eigenen Dafürhalten leben. Diese einfache Feststellung sollte uns unsere Verantwortung vor Gott deutlich machen. Der wahre Jünger Jesu wird deshalb seinen Leib dem Herrn hingeben (Röm 12,1). Er wird alle seine Glieder dem Dienst Gottes weihen (Röm 6,13). Diese Verwaltung der Gaben Gottes kann unter verschiedenen Aspekten beleuchtet werden.

Zeit.
„In deiner Hand sind meine Zeiten“ (Ps 31,16). Der Herr gewährt uns vielleicht eine durchschnittliche Anzahl von Lebensjahren (Ps 90,10). Er kann die Zahl unserer Jahre auch verkürzen (Ps 102,24-25). Er kann sie aber auch verlängern (Spr 10,27; Jes 38,5). Gott rät uns, unsere Tage zu zählen, damit wir ein weises Herz erlangen (Ps 90,12). Wir sollten deshalb die Zeit „auskaufen“ (Eph 5,16), d.h. die Zeit als „strategische Gelegenheit“ gebrauchen. Die Heilige Schrift betont immer wieder, wie kurz das menschliche Leben ist (wie Gras oder wie Blumen, die verwelken). Deshalb wollen wir es nicht vergeuden, sondern für Gott gebrauchen!

Gaben.
In der Heiligen Schrift ist von „Talenten“ die Rede, die Gott uns gegeben hat. Mit „Talenten“ ist eine Geldsumme gemeint; sie beziehen sich aber auf die verschiedenen Gaben, die Gott uns gegeben hat (vgl. Mt 25,14-30). Gott hat uns unseren Verstand, besondere Fähigkeiten, körperliche Begabungen sowie unser Aussehen gegeben, auch wenn die Menschen sich solche Dinge als eigenen Verdienst anrechnen. Die Glaubenden haben außerdem geistliche Gaben bekommen, die sie befähigen, anderen Glaubenden in der Gemeinde zu helfen (1Kor 12,4-7). Wir sollen alle Gaben, die wir empfangen haben, für das Wohl der anderen einsetzen (1Petr 4,10). Eigensüchtige Interessen bei der Entwicklung und Ausübung unserer Gaben widersprechen den Absichten Gottes.

Wahrheit.
Wir sind „Verwalter der Geheimnisse Gottes“ (1Kor 4,1). Alle geistliche Erkenntnis ist ein heiliges, anvertrautes Gut in einer dunklen und unwissenden Welt. Wenn wir das Wort Gottes kennen, sind wir mit einem Hausbesitzer zu vergleichen, der einen Schatz besitzt (Mt 13,52). Dieser Schatz soll mit den anderen geteilt und nicht zu unserem eigenen Vergnügen gehortet werden.

Reichtum.
Die Gefahr, materielle Werte höher zu bewerten als geistliche Werte, ist selbst bei Glaubenden sehr groß. Wir werden entweder von Besitztümern oder von Gott beherrscht. Wir können nicht beiden „Herren“ dienen, wie Jesus selbst gesagt hat (Lk 16,13). Geld wird zu einem Freund, wenn wir es für die Ewigkeit einsetzen (Lk 16,9). Es kann zu einem Feind werden, wenn wir es missbrauchen; dann wird es als Zeugnis gegen uns gebraucht (Jak 5,1-3). Der reiche Mann, der schließlich in der Hölle landete, hatte vergessen, dass seine Besitztümer ihm nur für eine bestimmte Zeit zur Verwaltung anvertraut waren (Lk 16,19-26). Gold und Silber gehören Gott, nicht den „Finanzkönigen“ dieser Erde (Hag 2,8). Gott gehört das Vieh auf tausend Bergen, nicht den reichen Bauern (Ps 50,10). Es kann sich fatal auswirken, wenn wir dies vergessen.

Jean Gibson – Training im Christentum

Deshalb nutze den heutigen Tag, und wenn möglich den morgigen Tag, um Jehovah zu loben und zu preisen, IHM zu danken, und IHM deine Liebe zu zeigen.