Kategorie: jehovah-shammah

„Haste mal ne Euro“

Was macht eigentlich in der heutigen Zeit ein Christ, wenn er angeschnorrt wird? Leben wir nicht in einem Land, in dem durch den Staat und die Ämter fast alle etwas zu essen und auch Kleidung haben? Viele nicht genügend, aber wirklichen Hunger kennen wohl die wenigsten Menschen hier im Land. Also schauen wir weg, weil ja die Menschen nur zum Amt gehen müßten? Oder ist es unsere Aufgabe, mit diesen verarmten Menschen dann zum Amt zu gehen? Und was ist mit denen, denen dass, was sie vom Amt bekommen nicht ausreicht?
Schauen wir uns an, was die Bibel zu dem Thema sagt:
Gerade zu der Zeit, wo Jesus auf der Erde war, gab es KEIN Sozialwesen! Wer also keine Kinder hatte, war davon abhängig, dass andere ihm etwas abgaben. Deshalb sagte Johannes ( nach Lukas 3,11) »Wer zwei Hemden hat, soll dem eins geben, der keines hat. Und wer etwas zu essen hat, soll es mit dem teilen, der nichts hat.«
Da die meisten Menschen nur ein äußeres Kleid hatten, was jemand der zwei äußere Kleider hatte schon bedeutend reich! Also nicht mit heute vergleichbar.

Johannes machte mit seiner Verkündigung einen so tiefen Eindruck, daß Menschen aus allen Kreisen willig wurden, ihr Leben zu ändern. Sie erbaten klare Weisung für ihren Alltag. Sogar die von allen Juden verfemten Zollbeamten und Soldaten, die im römischen Dienst standen, kamen mit ihren Fragen. Die Antworten sind überraschend: Auf der einen Seite verlangt er z. B. von den Zollbeamten oder Soldaten nicht, daß sie ihren Beruf aufgeben müßten. Auf der anderen Seite erwartete er viel mehr als etwa das Halten des Sabbats (was im Zoll- und Militärdienst unmöglich war), nämlich praktische Hilfe den Armen gegenüber. Zufriedenheit mit den Einkünften und Rücksichtnahme und Freundlichkeit im Zollhaus und auf dem Kasernenhof. Die Antworten des Täufers sind vielen Antworten Jesu in der Bergrede auffallend ähnlich, jedenfalls aus demselben Geist der Liebe und Wahrheit geboren.

Die Bibel mit Erklärungen: Erklärungen – Brunsbibel

Interessante Aussage hier in dieser Erklärung: ZUFRIEDEN sein, mit dem was man hat. Nur die Leute die wirklich auf der Straße leben,haben manchmal weniger als einen Koffer voll – ansonsten haben wir alle mehr, als in zwei oder drei Koffer passt! Wir sind alle sehr reich – im Verhältnis zu der Zeit, die Jesus sich für sein Erdenleben ausgesucht hatte. Und wie ging Jesus mit seinem Reichtum um?

 Es ist wichtig zu beachten, daß einige der kostbarsten lehrhaften Aussagen über die Person Christi in einem praktischen Zusammenhang stehen. Sei es, daß wir an den vorliegenden Text denken oder an Phil 2,5-11 oder an die Worte von 1 Petrus 2,21-25 oder andere Abschnitte, so war der Beweggrund, von Christus zu sprechen, nicht ein lehrmäßiger, sondern ein sittlicher.
Die Schreiber des NT wenden stets alle Sorgfalt an, Ihn als das große
Beispiel vor Augen zu stellen, dem wir nachzueifern haben. In den meisten Fällen, in denen die Reichen den Armen helfen, tun sie es aus ihrem Überfluß, und wenn sie gegeben haben, merken sie kaum, daß sie
etwas losgeworden sind. So verhielt es sich beim Herrn nicht; er wurde „arm“.
Die Reichtümer, die Er besaß und in seiner Stellung vor der
Menschwerdung genoß, waren Sein Besitz als eine der Personen der
Gottheit. Viele sind reich, aber sind sich dessen nicht bewußt oder sind
nicht in der Lage, ihren Reichtum zu genießen. Er hingegen besaß
nicht nur den Reichtum, sondern kannte auch dessen wahren Wert und erfreute sich an ihm von Ewigkeit her. Er bezog sich darauf, als er „von der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, ehe die Welt war“ sprach (Joh 17,5).
Vielleicht vermögen wir ein wenig Seine Armut zu erfassen, aber wenn wir versuchen, Seinen Reichtum zu begreifen, sind wir hilflos, denn kein begrenzter Verstand kann die Wunder Seiner hell strahlenden Herrlichkeit, Seine einzigartige Stellung im Schoß des Vaters, Seine uneingeschränkte Macht, Seine tiefe Erkenntnis und Seine grenzenlose Wonne erfassen. Es war Gnade in ihrer ganzen Fülle, daß Er sich vom Thron herab in die Krippe von Bethlehem neigte. Viele haben arm angefangen, haben sich aber im Laufe des Lebens Reichtümer aneignen können; Er hingegen blieb arm bis zu Seinem Tod am Kreuz, so daß Er bei Seinem Tod weder Kleider besaß, um Seine Blöße zu bedecken, noch ein Getränk, um Seinen Durst zu stillen, noch ein Grab, in den Sein Leichnam gelegt werden konnte. Die Worte, die er zweimal in den Gleichnissen von Mt 13 gebrauchte, „geht er hin und verkauft alles“, kommen uns in den Sinn, wenn wir an Seine Armut denken.

Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt

Jesus war, aus unserer Sicht auch ein Mensch, der wenig hatte. Nach seinem Tod, wurden die Witwen und Waisen durch die örtliche Gemeinde unterstützt, und auch die die das Werk im Tempel führten. Aber die anderen, ja alle, die es ermöglichen konnten, waren alle für ihr eigenes Wohl verantwortlich! Paulus, ein Missionar, arbeitete als Zeltmacher! Das war das völlig normale, denn auch die Rabbiner waren es gewöhnt, für ihren Lebensunterhalt zu arbeiten. Deshalb schieb Paulus an die Thessalonicher (im zweiten Brief Kapitel 3 ab Vers 10)

Denn auch als wir bei euch waren, geboten wir euch dieses: Wenn jemand nicht arbeiten will, so soll er auch nicht essen. Denn wir hören, daß etliche unter euch unordentlich wandeln, indem sie nichts arbeiten, sondern fremde Dinge treiben. Solchen aber gebieten wir und ermahnen sie in dem Herrn Jesus Christus, daß sie, in der Stille arbeitend, ihr eigenes Brot essen. Ihr aber, Brüder, ermattet nicht im Gutestun.


Hier ist also Weisheit gefragt: diejenigen die Arbeiten könnten, es aber nicht wollen – haben keine Gaben unserer Seite aus verdient! Wer aber aufgrund von Krankheit oder hohem Alter dazu nicht fähig ist, da sollten wir nicht „ermatten im Gutestun“.
Ich erinnere mich ungern an eine Erfahrung in der Berliner U-Bahn: ein Mann Anfang 40 schnorrte durch den Zug. Mein Angebot, ihm eine Arbeit zu vermitteln war nichts für ihn! Er meinte „für die paar Kröten stehe ich doch in der Nacht nicht auf! Da verdien ich ja hier in der U-Bahn mehr“. Und genau dass ist der Grund, warum meine Frau und ich zu dem Schluß gekommen: Wer uns anbettelt bekommt garnichts! Und wer in Not ist, und wir es sehen, der bekommt von uns ohne dass er fragen müßte.


„…sollte er sich selbst nicht mehr so wichtig nehmen.“

Er sprach aber zu allen: Wenn jemand mir nachkommen will, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf täglich und folge mir nach.
Elberfelder 1871, – Lukas 9,23

Er sagte aber zu allen: „Wenn jemand hinter mir herkommen will, dann soll er sich selbst verleugnen und sein Kreuz tragen und mir folgen. Denn wer auch immer sein Leben retten will, wird es verlieren; aber wer auch immer sein Leben meinetwegen verliert, der wird es retten. Denn was nützt es einem Menschen, wenn er die gesamte Welt gewinnt, sich selbst aber verliert oder einbüßt? Denn wer auch immer sich für mich und meine Worte schämt, für den wird sich der Menschensohn schämen, sobald er in seiner Herrlichkeit und der des Vaters und der heiligen Engel kommt.
Leonberger Bibel – Lukas 9,23–26

Jesus hielt wieder eine Rede und sagte zu den Leuten: „Wenn jemand zu mir gehören will, sollte er sich selbst nicht mehr so wichtig nehmen. Wenn er so lebt wie ich, muss er ständig bereit sein, für seinen Glauben harte Konsequenzen zu ertragen, bis dahin, dass er sogar getötet wird.
Die Leute, die verkrampft um ihr Leben kämpfen, werden es verlieren. Wenn jemand aber sein Leben mir radikal zur Verfügung stellt, der wird es für immer gewinnen. Was bringt es denn, wenn einer der totale Superstar ist und alles erreicht, was er sich vornimmt, aber der Preis, den er dafür zahlt, das gottmäßige Leben ist, das nach dem Tod noch weitergeht? Wenn es jemand vor anderen voll peinlich ist, mit mir zu leben, dann wird es mir auch peinlich sein, dass er zu mir gehört. Ich werde mich für ihn schämen, wenn ich mit einer grenzenlosen Kraft wiederkommen werde, flankiert von den großen Engeln vom Vater.
VolxBibel – Lukas 9,23–26

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ἔ-λεγεν Ipf. λέγω. ὀπίσω uneig. Präp. (A183) hinter – her, hinter. ἔρχεσθαι Inf.; hier ἔρχομαι ὀπίσω τινός hinter jmdm. hergehen, jmds. Nachfolger/Jünger sein (B II) ἀρνησάσθω Aor. Imp. Med. 3. Sg. ἀρνέομαι leugnen, verleugnen [Var. ἀπ-αρνησάσθω Aor. Imp. Med. -αρνέομαι synonym]. ἀράτω Aor. Imp. 3. Sg. αἴρω hier aufheben und mit sich tragen (B 2), auf sich nehmen. σταυρός Kreuz; ἀράτω τὸν σταυρὸν αὐτοῦ er soll sein (A126c) Kreuz auf sich nehmen (eig. das Aufheben des Querbalkens, den der Verurteilte zur Richtstätte trägt; hier übertr. für die Bereitschaft zum Leiden u. Martyrium). καθʼ ἡμέραν distributiv täglich (vgl. B κατά II2c), Tag für Tag. καί (zweites) viell. folgernd (ZG) und so. ἀκολουθείτω Imp. 3. Sg. ἀκολουθέω.Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament}ἔ-λεγεν Ipf. λέγω. ὀπίσω uneig. Präp. (A183) hinter – her, hinter. ἔρχεσθαι Inf.; hier ἔρχομαι ὀπίσω τινός hinter jmdm. hergehen, jmds. Nachfolger/Jünger sein (B II) ἀρνησάσθω Aor. Imp. Med. 3. Sg. ἀρνέομαι leugnen, verleugnen [Var. ἀπ-αρνησάσθω Aor. Imp. Med. -αρνέομαι synonym]. ἀράτω Aor. Imp. 3. Sg. αἴρω hier aufheben und mit sich tragen (B 2), auf sich nehmen. σταυρός Kreuz; ἀράτω τὸν σταυρὸν αὐτοῦ er soll sein (A126c) Kreuz auf sich nehmen (eig. das Aufheben des Querbalkens, den der Verurteilte zur Richtstätte trägt; hier übertr. für die Bereitschaft zum Leiden u. Martyrium). καθʼ ἡμέραν distributiv täglich (vgl. B κατά II2c), Tag für Tag. καί (zweites) viell. folgernd (ZG) und so. ἀκολουθείτω Imp. 3. Sg. ἀκολουθέω.

Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament}

Heute gilt ja bei den meisten Menschen, auch wenn sie sich manchmal als Christen bezeichnen: „Tue Gutes – und rede darüber“- oder „Liebe dich selbst“.
Wie ganz anders der Befehl von Jesus – sich selbst zu verleugnen!

Eine heilige Person ist jemand, der für sich selbst gestorben ist. Jeschua sagt:

„Wenn jemand nach mir kommen würde, muss er sich selbst verleugnen und täglich sein Kreuz auf sich nehmen und mir folgen. Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren, aber wer sein Leben für mich verliert, wird es retten. Was nützt es einem Mann, die ganze Welt zu gewinnen und dennoch sein Selbst zu verlieren oder zu verlieren? “ (Lukas 9: 23-25)

Selbst zu verlieren bedeutet in der Schrift nicht, die persönliche Identität zu verlieren. Es bedeutet, selbstsüchtige Motivationen zu verlieren. Wenn wir uns mit dem Tod und der Auferstehung Jeschuas identifizieren, ersetzen wir selbstsüchtige Motive durch Motive selbstloser Liebe und Mitgefühl. Wir lieben Gott von ganzem Herzen und von unseren Nachbarn wie uns.
Laut Lukas muss dieser Weg des Kreuzes täglich neu festgelegt werden. Der Weg der Liebe darf nicht mit anderen Formen der Bindung identifiziert werden, die Liebe genannt werden. Die Verliebtheit könnte sich um den anderen kümmern, damit er den anderen für sich besitzen kann. Biblische Liebe ist Fürsorge und Mitgefühl ohne Besessenheit: Sie ist nicht eifersüchtig, prahlerisch oder stolz (1 Kor 13). Die biblische Liebe bleibt in Schwierigkeiten; es ist geduldig und freundlich. Jeschua in uns bringt diese Liebe hervor.
(Der Schüler sollte sich jetzt Zeit nehmen, um 1 Korinther 13 zu lesen.)

Zur Reife heranwachsen: Ein messianisch-jüdischer Jüngerschaftsführer

Ein Nachfolger Jesu ist nicht jemand, der mit anderen Betet – sondern jemand, der mit anderen über die Bibel redet – und die rettende Botschaft Jesu hervorhebt!

Von dieser Art von Jünger wird in Johannes 6: 67–69 gesprochen: Jesus sagte daher zu den Zwölf: Würdet ihr auch weggehen? Simon Peter antwortete ihm: Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast die Worte des ewigen Lebens. Und wir haben geglaubt und wissen, dass du der Heilige Gottes bist.

Hier drückten Peter und zehn seiner Mitschüler die dritte Kategorie von Lernenden aus. Sie hatten angefangen, neugierig zu sein, sie waren überzeugt, und jetzt waren sie engagiert. Es ist der engagierte Schüler, von dem wir sprechen, wenn wir über Jüngerschaft und das spirituelle Leben sprechen. Von dieser Kategorie wird in Lukas 9: 23-26 noch einmal gesprochen; 14: 27–33.

„Was ist Jüngerschaft unter denen, die die engagierten Jünger sind?“ Der beste Weg, Jüngerschaft zu definieren, ist in 2. Timotheus 2: 2: Und die Dinge, die Sie unter vielen Zeugen von mir gehört haben, verpflichten Sie zu treuen Männern, die auch andere lehren können.

Beachten Sie den dreistufigen Verlauf. Zuerst disziplinierte Paulus Timotheus und Timotheus lernte viele Wahrheiten von Paulus. Zweitens sollte Timotheus andere Menschen finden, die er zu Jüngern machen konnte, und er würde ihnen die gleichen Wahrheiten beibringen. Drittens werden sie wiederum andere finden, um sie zu schulen und zu unterrichten. Das ist Jüngerschaft: bereit zu sein, sich ganz dem Herrn zu verpflichten, ihn zu studieren und der Wahrheit zu folgen, egal wohin sie führt. Das ist die Bedeutung von Jüngerschaft in dem Kontext, den wir in dieser Studie diskutieren werden.


Der dritte Abschnitt der eigentlichen Jüngerschaft wird ein Jünger, und der beste einzelne Abschnitt ist Lukas 9: 23-26. Und er sagte zu allen: Wenn jemand nach mir kommen würde, lass ihn sich selbst verleugnen und täglich sein Kreuz auf sich nehmen. und folge mir. Denn wer sein Leben retten würde, wird es verlieren; aber wer sein Leben um meinetwillen verlieren wird, der wird es retten. Wovon profitiert ein Mann, wenn er die ganze Welt gewinnt und sein eigenes Selbst verliert oder einbüßt? Denn wer sich meiner und meiner Worte schämen wird, der wird sich des Menschensohnes schämen, wenn er in seiner eigenen Herrlichkeit und der Herrlichkeit des Vaters und der heiligen Engel kommt.

Ein Schüler zu werden beinhaltet zwei Elemente; eine negative und eine positive. Negativ ist die Verpflichtung: Lassen Sie ihn sich selbst verleugnen. Das bedeutet: „Lass ihn“ Nein „zu sich selbst sagen“, und das passiert, wenn man sich und seinen Körper dem Herrn widmet. Dann lautet die Verpflichtung: Nehmen Sie täglich sein Kreuz auf. „Das Kreuz auf sich nehmen“ bedeutet, sich mit dem Messias zu identifizieren, insbesondere mit seiner Ablehnung. Positiv, nehmen Sie sein Kreuz täglich Mittel, „bereit zu sein, verachtet und abgelehnt zu werden.“ Dies geschieht mittels Römer 12: 1. Ein Jünger zu werden ist dasselbe wie Hingabe, obwohl wir eine andere Passage verwenden, um dieselbe Wahrheit zu bestätigen. Es muss diese endgültige Hingabe der Person und ihres Körpers an den Herrn geben. Das heißt: ihn sich selbst verleugnen lassen und täglich sein Kreuz auf sich nehmen.

Fruchtenbaum – Die Sammlung messianischer Bibelstudien

Heilig oder Liebe?

Und ihr sollt mir heilig sein, denn ich bin heilig, ich, Jehova; und ich habe euch von den Völkern abgesondert, um mein zu sein.
Elberfelder 1871 – Levitikus 20,26

Werdet mir heilig, denn heilig bin ICH,
ich schied euch ab von den Völkern,
mein zu sein.
Buber_Rosenzweig – Lev 20,26

Ihr sollt etwas Besonderes sein, und ihr sollt nur mir gehören, sonst keinem! Ich bin Gott, und ich bin das Besondere in Person, ich bin heilig! Ich habe euch extra ausgesucht aus vielen anderen Völkern. Mein Plan war schon immer, dass ihr nur mir gehört!
VolxBibel – 3.Mose 20,26

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Be Holy

Molech (Le 20,1-5) war der Gott der Ammoniter. Sein Metallbild wurde glühend heiß erhitzt und kleine Kinder wurden in seine Arme gelegt und verbrannt (siehe 2 Könige 23:10; 2 Chron 33: 6; Jer 32:35). Menschen, die solchen Götzendienst praktizierten, waren unmenschlich, und ihre Anwesenheit im Lager beschmutzte das Heiligtum Gottes und entweihte seinen heiligen Namen. Götzendiener wurden nicht geduldet, weil sie andere beeinflussten und Menschen von der Anbetung des wahren Gottes wegführten.

Die in diesem Kapitel erwähnten Straftaten wurden in unserer Studie zu 3 Mose 18-19 behandelt, insbesondere diejenigen, die sich auf sexuelle Sünde beziehen. Beachten Sie, dass dieses Kapitel mit einer weiteren Erinnerung daran endet, dass die Sünden des Volkes das Land verunreinigen können (Lev 20: 22–27). Diese Warnung freute sich auf die Zeit, in der Israel Kanaan betreten und sein Erbe beanspruchen würde. Als auserwähltes und getrenntes Volk waren sie verpflichtet, zwischen sauberen und unreinen Menschen zu unterscheiden und nicht wie die Heiden um sie herum zu leben.

Während das Gesetz ein Licht sein kann, das das Böse bloßstellt, und eine Wache, die das Böse zurückhält, kann es niemals das menschliche Herz verändern. Das kann nur das Evangelium Jesu Christi. Gott hat die Autoritäten angeordnet, um Frieden und Ordnung in der Gesellschaft zu gewährleisten (Röm 13). Christen sollten dem Gesetz gehorchen, Gutes tun und für diejenigen beten, die im Amt sind. Gottes moralisches Gesetz ist die Offenbarung seines heiligen Willens für die Menschheit, und Individuen und Nationen können Gottes Gesetz nicht verachten und sich dem Gericht entziehen.

Vor über zwei Jahrhunderten schrieb der amerikanische Patriot Thomas Jefferson in seinen Notizen zum Bundesstaat Virginia: „In der Tat zittere ich um mein Land, wenn ich darüber nachdenke, dass Gott gerecht ist.“

Nüchterne Worte, über die wir heute nachdenken sollten.

Hebräisch für Christen

Heiligkeit ist schwer zu definieren oder zu beschreiben; Es ist eine mysteriöse Eigenschaft. Woraus besteht Heiligkeit? Im einfachsten Sinne unterscheidet sich das „Heilige“ vom Profanen oder Gewöhnlichen. Es ist „anders“, wie die Phänomenologen es definieren. Das „Heilige“ ist auch mächtig oder numinös. Das Vorhandensein von Heiligkeit kann Ehrfurcht hervorrufen oder Angst auslösen und Erstaunen hervorrufen. Das Heilige mag als gefährlich empfunden werden, aber es ist dringend erwünscht, weil es Segen, Macht und Schutz bietet.
Die Sifra vermittelt in ihrem Kommentar zu 19: 2 das Konzept der „Andersartigkeit“: „Du sollst heilig sein -„ Du sollst verschieden sein (perushim tiheyu) “, was bedeutet, dass das Volk Israel, um eine heilige Nation zu werden, seine Besonderheit bewahren muss von anderen Völkern. Es muss eine andere Lebensweise verfolgen als andere Völker. Dieses Ziel wird in der Aussage von Exodus 19: 6 verkörpert: „Du sollst mir ein Königreich der Priester und eine heilige Nation (Goy Kadosh) sein.“ (Eine bessere Darstellung könnte sein: „Du sollst mein Königreich der Priester und meine heilige Nation sein.“) Diese Aussage vermittelt auch die für die biblische Religion grundlegende Idee, dass Heiligkeit nicht allein von Individuen erreicht werden kann, egal wie erhöht, rein, oder gerecht. Es kann nur durch das Zusammenleben der Gemeinschaft verwirklicht werden.
Die Worte von 3. Mose 19: 2 stellen ein ernstes theologisches Problem dar, insbesondere den zweiten Teil der Aussage: „Denn ich, der Herr, dein Gott, bin heilig.“ Bedeutet dies, dass Heiligkeit Teil der Natur Gottes ist? Bedeutet das, dass Heiligkeit von Ihm ausgeht? In der jüdischen Tradition war die vorherrschende Ansicht, dass diese Aussage nicht dazu gedacht war, Gottes wesentliches Wesen zu beschreiben, sondern vielmehr seine offensichtlichen oder „aktiven“ Eigenschaften. Zu sagen, dass Gott „heilig“ ist, ähnelt der Aussage, dass er groß, mächtig, barmherzig, gerecht, weise und so weiter ist. Diese Eigenschaften werden aufgrund seiner beobachtbaren Handlungen mit Gott verbunden: der Art und Weise, wie er sich auf den Menschen und das Universum bezieht. Die Aussage, dass Gott heilig ist, bedeutet in der Tat, dass er auf heilige Weise handelt: Er ist gerecht und gerecht. Obwohl diese Interpretation aus der späteren jüdischen Tradition stammt, scheint sie sowohl den priesterlichen als auch den prophetischen biblischen Vorstellungen von Heiligkeit nahe zu kommen.1
In der biblischen Literatur gibt es eine merkwürdige Wechselwirkung zwischen dem Menschen und dem Göttlichen in Bezug auf die Heiligkeit. So wird den Israeliten in 2. Mose 20: 8 geboten, den Sabbat zu heiligen und ihn heilig zu machen; und doch besagt Vers 11 desselben Gebotes, dass es Gott war, der den Sabbat für heilig erklärte. In ähnlicher Weise erklärte Gott, dass Israel ausgewählt worden war, um sein heiliges Volk zu werden. Aber diese Erklärung reichte kaum aus, um Israel heilig zu machen. Um eine Heiligkeit zu erreichen, wie sie mit Gott und seinen Taten verbunden ist, müsste Israel seine Gesetze und Gebote einhalten. Mit anderen Worten, der Weg zur Heiligkeit bestand darin, dass die Israeliten individuell und gemeinsam Gottes Eigenschaften nachahmen konnten. In theologischen Begriffen ist dieses Prinzip als imitatio dei bekannt, „die Nachahmung Gottes“. Die gleiche Wechselwirkung zeigt sich daher im Gebot, den Sabbat zu heiligen, wobei Gott und das israelitische Volk zusammenarbeiten, um die Heiligkeit dieser Gelegenheit zu verwirklichen. Gott zeigt den Weg und Israel folgt.
Der biblische Begriff für Heiligkeit ist Kodesh. Obwohl das Substantiv abstrakt ist, ist es wahrscheinlich, dass die Wahrnehmung der Heiligkeit nicht vollständig abstrakt war. Tatsächlich hatte Kodesh mehrere Bedeutungen, einschließlich „heiliger Ort, Heiligtum, heiliges Opfer“. Darüber hinaus fungieren hebräische Substantive in bestimmten syntaktischen Positionen als Adjektive. Hebräisch shem kodsho zum Beispiel bedeutet nicht „der Name seiner Heiligkeit“, sondern „sein heiliger Name“. Dies führt zu der Schlussfolgerung, dass Heiligkeit in der biblischen Konzeption weniger eine Idee als vielmehr eine Qualität ist, die sowohl mit dem identifiziert wird, was auf Erden real und wahrnehmbar ist, als auch mit Gott. In der Tat bezieht sich der einzige Kontext, in dem ein etwas abstrakter Begriff von „Heiligkeit“ ausgedrückt wird, auf Gottes Heiligkeit. Gott soll bei seiner Heiligkeit schwören, so wie er bei seinem Leben, seiner Treue und seiner Kraft schwört. Wenn man von Gott spricht, wird erkannt, dass Heiligkeit untrennbar mit Seinem Sein verbunden ist. es ist ein konstantes, göttliches Attribut.
Der Gesamtinhalt von Kapitel 19 mit seinen verschiedenen Kategorien von Gesetzen und Geboten beschreibt, was die Israeliten tun müssen, um ein heiliges Volk zu werden. Es umfasst viele Angelegenheiten von religiösem Interesse, wie wir den Begriff verstehen: ordnungsgemäße Anbetung, Einhaltung des Sabbats und auch die Vermeidung tabuisierter Handlungen wie gemischtes Pflanzen und Verzehr von Obst von Bäumen in den ersten drei Jahren nach dem Pflanzen. Was in der rituellen Gesetzgebung weniger erwartet wird, ist die Betonung der menschlichen Beziehungen: Respekt vor den Eltern, Sorge um die Armen und Fremden, sofortige Zahlung von Löhnen, Gerechtigkeit in allen Angelegenheiten und ehrliche Geschäftsführung. Sogar die richtige Einstellung gegenüber anderen wird geboten.
In dieser letzteren Hinsicht stimmt Kapitel 19 mit prophetischen Einstellungen überein, die darauf hinweisen, dass das Priestertum für die soziale Botschaft der israelitischen Propheten sehr empfänglich war. Heiligkeit, ein im Wesentlichen kultisches Konzept, konnte nicht allein durch Reinheit und angemessene Anbetung erreicht werden; es hatte einen wichtigen Platz im Bereich der gesellschaftlichen Erfahrung. Wie die Zehn Gebote und andere wichtige Aussagen über die Pflichten des Menschen gegenüber Gott veranschaulicht dieses Kapitel die erhöhte ethische Besorgnis, die für das alte Israel charakteristisch ist.
Heiligkeit als Qualität kennt keine Grenzen von Religion oder Kultur. Sehr oft werden die Reaktionen, die sie hervorrufen, von allen wahrgenommen, unabhängig davon, woran sie glauben. Ebenso können Orte und Gegenstände sowie Personen, die von einer Gruppe als heilig angesehen werden, von denen anderer Gruppen auf die gleiche Weise wahrgenommen werden. Heiligkeit hat etwas Allgemeines, weil alle Menschen viele der gleichen Hoffnungen und Ängste und das Bedürfnis nach Gesundheit und Wohlbefinden teilen. Eine von Heiden als heilig angesehene Stätte könnte von Monotheisten weiterhin als solche angesehen werden. In der Tat ist bekannt, dass einige der wichtigsten heiligen Stätten im alten Israel in kanaanitischer Zeit eine Heiligkeitsgeschichte hatten, obwohl die Bibel die heidnischen Vorfahren ignoriert und ihre Heiligkeit ausschließlich in Bezug auf die Geschichte und den Glauben der Israeliten erklärt.2
Trotz vieler Unterschiede zwischen dem israelitischen Monotheismus und den anderen Religionen des alten Nahen Ostens unterschieden sich die Prozesse, durch die Heiligkeit Personen, Orten, Objekten und besonderen Zeiten zugeschrieben wurde, nicht grundlegend. Durch Rituale, Gebete und formelle Erklärungen wurde die Heiligung wirksam. Im biblischen Hebräisch werden diese Prozesse normalerweise durch Formen des Verbs k-d-sh ausgedrückt, insbesondere durch das Piel-Stamm-Kiddesh, „um sich zu widmen, zu heiligen, für heilig zu erklären“.
Die Kluft zwischen dem Heiligen und dem Profanen sollte nicht dauerhaft sein. Der Befehl, Heiligkeit zu erlangen, heilig zu werden, sieht eine Zeit vor, in der das Leben in seiner Fülle geweiht wird und alle Nationen Gott in Heiligkeit anbeten. Was als ein Prozess der Trennung des Heiligen vom Profanen begann, war das Ende der Vereinigung der menschlichen Erfahrung, der Harmonisierung des Menschen mit seinem Universum und des Menschen mit Gott.

Leviticus – Der JPS-Torakommentar

Schutz oder Überwachung?

Du hast zu mir gesagt:
»Ich will dich unterweisen und dir den Weg zeigen, den du gehen sollst.
Ich will dich beraten und immer meinen Blick auf dich richten.«
Neue Genfer Übersetzung_2013 – Psalm 32,8

Ich will dich unterweisen und dich lehren den Weg, den du wandeln sollst; mein Auge auf dich richtend, will ich dir raten.
Elberfelder 1871 – Psalm 32,8

„Ich werde dir Einsicht schenken und dir den Weg zeigen, den du gehen solltest. Ich werde dir mit Rat zur Seite stehen und dich nicht aus den Augen lassen.
neue Welt Übersetzung – 2018 – Psalm 32,8

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Ich will dich unterweisen. Um an Nachdruck zu gewinnen, wendet sich die Rede an jeden einzelnen. Dringt doch eine Mahnung tiefer in das Herz, wenn sie ein jeder auf sich persönlich anwenden kann. Da nun hier der für alle Kinder Gottes gültige Heilsweg gezeigt wird, müssen wir uns hüten, davon auch nur im Geringsten abzuweichen. Auch dies wollen wir aus unserer Stelle lernen, dass wir mit der Versöhnung, die Gott uns gewährt, die Pflicht überkommen, auch den Brüdern die gleiche Wohltat zuzuleiten. Wie fürsorglich David diese Pflicht erfüllte, zeigt seine Anrede an den Bruder: ich will dich mit meinen Augen leiten. Dabei ist festzuhalten, dass wir solche Leute, die in dieser Weise sich für unser Heil mühen, als von Gott bestellte Führer auf dem Wege schätzen sollen. Und dass der Herr sie uns schenkt, ist ein Zeichen seiner väterlichen Fürsorge.

Jean Calvin – Aus dem Psalmenkommentar

Ein wachendes Auge, dass über alle seine Anbeter wacht? Unangenehm oder eher Schutz? Fakt: ER kennt alle unsere Schritte – auch wenn wir von keinem anderen Menschen gesehen werden.

Eigene Bemühungen?

Er gibt dem Müden Kraft, und dem Unvermögenden reicht er Stärke dar in Fülle. Und Jünglinge ermüden und ermatten, und junge Männer fallen hin; aber die auf Jehova harren, gewinnen neue Kraft: sie heben die Schwingen empor wie die Adler; sie laufen und ermatten nicht, sie gehen und ermüden nicht.
Elberfelder 1871 – Jes 40,29–31

Den Menschen, die nicht mehr weiterkönnen, gibt er Kraft. Leuten, die es nie packen würden, hilft er, er macht sie stark. Auch Jugendliche schlaffen mal ab und haben keine Kraft mehr. Sie fallen dann auf die Fresse oder brechen zusammen. Aber alle, die auf Gott setzen, werden neue Kraft bekommen. Sie stehen über den Dingen, sie können plötzlich fliegen wie ein Hubschrauber. Sie laufen und laufen und werden dabei nicht müde, sie gehen kilometerweit, ohne dabei die Power zu verlieren.
VolxBibel – Jesaja 40,29–31

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Zu der Frage Weißt du nicht ? vgl. die Anmerkungen zu Vers 21 . Da Gott, anders als die heidnischen Götzen, ewig ist und der Schöpfer niemals müde wird (V. 28 ), kann er denen Kraft geben, die müde oder schwach geworden sind (V. 29 – 31 ). Unter Jesajas ursprünglichen Lesern waren solche, die auf den HERRN hoffen , Gläubige, die Gott treu geblieben sind. Sie werden diejenigen sein, die wieder zurückgebracht werden. Für seine Leser in der Gefangenschaft sprach Jesaja vermutlich von einer nationalen Erneuerung, wenn die Gefangenen freigelassen und in ihr Land zurückkehren werden. Wenn sie auch in der Gefangenschaft müde geworden sind, wird der Herr ihnen doch helfen, alles zu ertragen und wie Adler aufzufliegen, gefühlsmäßig und geistlich.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Er gibt dem Müden Kraft usw. Der Prophet geht zur Anwendung seiner allgemeinen Sätze über; er erinnert das gebrochene, von aller Kraft verlassene Volk an ihn, dessen Amt es ist, den Müden und Matten zu helfen. So lange er uns geneigt ist, dürfen wir an unserer Rettung nicht verzweifeln. Ist dies zunächst im Blick auf das Volk in der Gefangenschaft gesagt, so mag es auch uns zugutekommen, wenn wir kraftlos am Boden liegen. Nur muss man zuvor seiner Armut und Müdigkeit innewerden, ehe man Gottes Hilfe erfahren kann; damit sich das Wort erfülle (2. Kor. 12, 9): „Meine Kraft ist in den Schwachen mächtig.“
V. 30. Die Knaben werden müde und matt usw. Das ist eine Weiterführung des vorher Gesagten: Menschenkraft mag bald zu Ende sein, Gottes Kraft niemals. Zwar geht auch das, was an natürlicher Lebensfrische in uns ist, von Gott aus; aber weil es die Menschen so leicht als ihr Eigenes in Anspruch nehmen, so unterscheidet der Prophet zwischen der Kraft, die den Menschen eingeboren ist, und der, mit welcher Gott seine Auserwählten insbesondere stützt. Das ist die Hilfe Gottes, die übernatürliche Gnade, welche da anfängt, wo unsere Kraft aufhört; sie heißt ewig, und um ihretwegen ist die Gemeinde Gottes von dieser Welt verschieden. Wie groß der Vorzug, dessen Gott seine Kinder vor anderen würdigt: sie können mit ihrem Lose zufrieden sein und brauchen die irdisch Gesinnten nicht zu beneiden! Und welch ein Selbstbetrug, wenn der Mensch im Vertrauen auf seine Stärke sich erhebt: wie bald lässt sie im Stich! Darauf scheint der Prophet auch anzuspielen in dem Ausdruck: „Knaben und Jünglinge“. Wer sich von seiner Stärke und seiner frischen, natürlichen Blüte dazu verführen lässt, immer die schwierigsten Wagnisse in Angriff zu nehmen, der pflegt kein hohes Alter zu erreichen: mitten im Lauf wird er müde und muss die Strafe seiner Vermessenheit büßen. Ebenso auch Leute, die, mit göttlichen Gaben geschmückt, in Übermut verfallen; das Geschenk, was sie empfangen, zergeht, ja es dienst zu ihrem Verderben.
V. 31. Aber die auf den Herrn harren, kriegen neue Kraft. Dies bestätigt, was schon früher (Kap. 30, 15) geschrieben steht: Im Stillsein und Hoffen wird eure Stärke sein. Das „Harren“ besagt die leidenschaftslose, besonnen aushaltende Geduld. Ungestüme Menschen kommen in ihrem Anlauf zu Fall; die Kraft der Frommen macht weniger Aufsehen, ja sie scheint hier und da wie am Boden zu liegen, doch sie wird bei ruhigem Harren auf Gottes Hilfe erneuert. So müssen wir wohl darauf bedacht sein, der Kraft Gottes Raum zu geben. Das tat den gefangenen Juden nicht minder not, als heutzutage uns bei der beklagenswerten Verwirrung der Gottesgemeinde.
Dass sie auffahren mit Flügeln, wie Adler. So sagt auch der Psalm (103, 5): „Dass du wieder jung wirst, wie ein Adler.“ Nach dem Zeugnis der Alten erreicht der Adler ein sehr hohes Alter. So ist der Sinn unserer Stelle, dass die, welche Gott vertrauen, bis ins höchste Greisenalter hinein bleiben werden. Aber da der Adler auch höher fliegt als die anderen Vögel und darin seine besondere Lebendigkeit zeigt, so ist hier nicht nur von der Länge, sondern auch von der Frische des Lebens der Gläubigen zu reden. Nicht nur, dass ihre Kräfte erneuert, nein, sie selbst sollen erhöht und belebt werden. Dasselbe liegt auch in den Worten: dass sie laufen und nicht matt werden. Gott stärkt die Seinen, dass sie den Lauf ohne Schwierigkeit vollenden; eine figürliche Rede, die besagt, dass die Frommen, von Gott gestützt, immer tüchtig sein werden, ihr Amt zu verrichten. Aber können wir denn frei von Müdigkeit sein, da wir doch in diesem Leben solche Lasten zu tragen haben? Die Frommen gehen immer wieder neu gestärkt aus ihrer Ermattung hervor. An ihnen erfüllt sich, was Paulus sagt (2. Kor. 4, 8 f.): „Wir haben allenthalben Trübsal, aber wir ängsten uns nicht. Uns ist bange, aber wir verzagen nicht. Wir leiden Verfolgung, aber wir werden nicht verlassen. Wir werden unterdrückt, aber wir kommen nicht um.“ Lasst es uns lernen, unsere Zuflucht zu Gott nehmen. Der uns den Weg bereitet und uns als Läufer in die Bahn gestellt hat, der wird uns nicht mitten im Laufe verlassen, sondern uns aushelfen bis zum Ziel.

Jean Calvin – Jesaja

Kraft (ebräisch coach, seltener os, maos, chail, griech. dynamis). 1) Bezeichnung der ganzen göttlichen Lebensfülle, die sich in gewaltigen Taten und Werken offenbart. Auch die im A. T. am häufigsten gebrauchten Gottesnamen el, eloah, elohim haben diese Bedeutung, vgl. Gott. Im N. T. steht K. oder K. Gottes geradezu für Gott selbst, Mt. 26, 64; Lu. 22, 69 (Christus wird sitzen zur Rechten der K.). Darum wird auch in den irdischen und himml. Lobpreisungen Gottes immer seine K. besonders hervorgehoben, so im Beschluß des Vaterunsers und in den himml. Lobgesängen, Off. 4, 11; 11, 17; 12, 10; 19, 1. Er offenbart seine eigene K. in den Werken der Schöpfung, Rö. 1, 20; durch seine große K. hat er die Erde geschaffen, Jer. 10, 12; 27, 5; 32, 17; 51, 15, die Berge festgesetzt, Ps. 65, 7. Ebenso regiert er die Welt durch seine K., Ps. 147, 5; 1 Chr. 29, 12; 2 Chr. 20, 6; durch sie zertrennt er das Meer, Ps. 74, 13, und lenkt die Gestirne, Jes. 40, 26. Er erweist seine K. in Strafgerichten, 2 Mo. 9, 16 (an Pharao), Na. 1, 3, wie in gnädiger Hilfe, besonders bei der Ausführung Israels aus Ägypten, 2 Mo. 32, 11; 4 Mo. 14, 13; 5 Mo. 4, 37; 9, 26; 2 Kö. 17, 36; Ne. 1, 10, außerdem Ps. 21, 14; Jes. 50, 2. Bei Jahveh ist K. zu helfen und fallen zu lassen, 2 Chr. 25, 8. Wie die erste Schöpfung, so wird auch die zweite, die Auferweckung der Toten, der K. Gottes zugeschrieben, Mt. 22, 29; 1 Kor. 6, 14. — 2) Wie das Wesen Gottes selbst K. ist, so ist er auch die Quelle aller K. für die Menschen. Nur in seiner K. vermögen die Menschen etwas auszurichten, 5 Mo. 8, 18; Ps. 27, 1; 71, 16; Jer. 16, 19. Wer auf den Herrn harrt, auf ihn vertraut, bekommt immer neue K., 2 Sa. 22, 33; Jes. 40, 29. 31, und zwar erweist sich Gottes K. am herrlichsten, wenn wir uns am schwächsten fühlen, 2 Kor. 12, 9.

Calwer Bibellexikon

Es geht also nicht um MICH, sondern um Gottes Kraft! Nicht ich erreiche etwas in SEINEM Werk, sondern ER erreicht etwas – indem ER mich als Werkzeug benutzt. Und wie bei einem Werkzeug üblich – kommt die Kraft oder Intelligenz nicht aus dem Werkzeug, sondern von dem, der es benutzt. Laß dich also von Jehovah benutzen, anstatt eigene Wege zu versuchen.

echad oder yachid

aus einem Buch, in dem gezeigt wird, wie man mit jüdischen Menschen über das „NT“ spricht:

Aber es gibt eine Antwort auf den Vorwurf „Ihr Christen verehrt drei Götter“. Antworten Sie einfach: „Nein, das tun wir nicht!“ ) und sprach: Höre, Israel, der HERR, unser Gott, der HERR ist einer! (Markus 12, 29). Jeschua trat für den Monotheismus ein!
Sie können auch zeigen, dass das im Sh’ma übersetzte Wort „Eins“ das hebräische Wort echad ist. Echad ist ein Wort, das auf eine zusammengesetzte Einheit hinweist, wie in Adam und Eva, die „ein Fleisch“ werden (Genesis 2:24). Es gibt ein anderes hebräisches Wort, yachid, das ebenfalls mit „Eins“ übersetzt wird und eine absolute singuläre Einheit anzeigt, wie die Nummer Eins. Aber im Sh’ma, dem zentralen Glaubensbekenntnis des jüdischen Glaubens, wirkte der Geist so auf Moses, dass er beschloss, das Wort echad zu schreiben.
Dieses Thema war so heikel, dass der große Rabbi und Gelehrte Maimonides in seinen „Dreizehn Artikeln des Glaubens“ große Anstrengungen unternahm, das Wort yachid für echad in seiner Beschreibung der Natur Gottes zu ersetzen, bis hin zur Umformulierung des Sh’ma. Viele glauben, dass dies sein Versuch war, der von der Kirche vertretenen trinitarischen Sichtweise entgegenzuwirken. Nichtsdestotrotz war das, was Maimonides tat, dem Tanakh zuwider, da es sich nirgends auf Gott als Adonai Yachid bezieht.
Sie könnten im Tanakh auch eine gewisse Berücksichtigung des Konzepts der zusammengesetzten Einheit zeigen. Beispielsweise verwenden die hebräischen Schriften häufig mehrere Verweise auf Gott. Das hebräische Wort Elohim, übersetzt „Gott“, ist Plural. Dies ist jedoch kein gutes Argument, da es einige andere plausible Erklärungen für die Verwendung dieser Pluralform gibt.
Sie könnten auch auf einige alte jüdische Schriften verweisen, die sich auf eine „dreifache göttliche Manifestation“ Gottes beziehen. ….
Die einfachste Möglichkeit für Sie, auf die Frage nach der Dreifaltigkeit zu antworten, und der Grund, auf dem Sie sich am wohlsten fühlen könnten, wäre einfach zu sagen: „Ich weiß, warum Sie das glauben, aber in Wirklichkeit verehren wir Gläubige nicht drei Götter alle. Tatsächlich verehren wir den Gott Israels – den Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs – denselben Gott, den Sie verehren. “
Es gibt einige spezifische biblische Referenzen, die die pluralistische Einheit Gottes unterstützen. Jesaja 48:16 liest,

Kommen Sie zu mir und hören Sie mir zu: Ich habe von Anfang an nicht im Verborgenen gesprochen, seit die Zeit gekommen ist, bin ich dort gewesen; und jetzt hat Adonai ELOHIM mich und seinen Geist gesandt.

Liebst du Gott?

Wir lieben, weil er uns zuerst geliebt hat. Wenn jemand sagt: Ich liebe Gott, und haßt seinen Bruder, so ist er ein Lügner. Denn wer seinen Bruder nicht liebt, den er gesehen hat, wie kann der Gott lieben, den er nicht gesehen hat?
Elberfelder 1871 – 1 Joh 4,19–20

Leute, lasst uns lieben! Gott hat uns schließlich als Erster geliebt, er hat es uns vorgemacht. Wenn jetzt jemand behauptet: „Ich liebe Gott!“, dabei aber seinen Glaubensbruder hasst, dann kann er nur ein Lügner sein. Wer es nicht schafft, seinen Bruder zu lieben, den man ja wenigstens sehen kann, wie soll er dann bitte in der Lage sein, Gott zu lieben, denn den kann man ja nicht mit seinen eigenen Augen sehen?
VolxBibel – 1.Johannes 4,19–20

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ἀγαπῶμεν Ind., evtl. Konj. (V. 7) ἀγαπάω. ἠγάπησεν Aor. 1Jh 4,20 εἴπῃ Aor. Konj. λέγω. ὅτε recitativum = Doppelpunkt (A333). καί wohl adversativ (A311,1) aber. μισῇ Konj. μισέω, dur. (A225ff). ψεύστης1 (< ψεύδομαι lügen) Lügner. ἀγαπῶν Ptz., subst., dur. (A225ff). ἑ-ώρακεν Pf. ὁράω, Pf. (erstes) den er (gesehen und) (ständig) vor Augen hat (A242). ἀγαπᾶν V. 11, dur. (A225ff).

Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament

Die kurze, aber inhaltlich entscheidende Aussage von 1Joh 4,19 spricht zum ersten Mal von der Liebe zu Gott (vgl. die meisten griechischen Handschriften). Doch die Liebe zu Gott kann die Liebe zum anderen nicht ersetzen, wie Johannes von Anfang an klarzumachen versuchte.
Jemand, der von sich sagt, ich liebe Gott, und haßt seinen Bruder, behauptet etwas von sich, das nicht zutrifft: der ist ein Lügner. An verschiedenen Stellen bezeichnet Johannes ein solches Verhalten mit dem Oberbegriff „Lügner“ ( 1Joh 1,10;2,4.22;4,20;5,10; vgl. „lügen“ in 1Joh 1,6). Die Liebe zu dem unsichtbaren Gott (vgl. 1Joh 4,12) kann ihren konkreten Ausdruck nur in der Liebe zum sichtbaren Bruder finden. Außerdem hat Gott in seinem Gebot (V. 21; vgl. 1Joh 2,3;3,23-24;5,3 ) die beiden Formen der Liebe – die Liebe zu Gott und die Liebe zum Bruder – zusammengefaßt.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Und mehr noch: Es ist der Schutzraum, in dem wir lernen, Liebe so zu geben, wie Gott es sich wünscht. Hier müsste sich jetzt ein Studium des Ersten Johannesbriefs anschließen, um zu zeigen, dass die Liebe zu den geistlichen Geschwistern (und allgemein zu Menschen) das Trainingsfeld ist, um Liebe zu lernen (vgl. 1Johannes 3,16; 4,11.20). Kannst du dir vorstellen, wie sich deine Fähigkeit, Gott zu lieben, entwickeln würde, wenn du im Umgang mit deinem Ehepartner zum Liebesprofi werden würdest? Nein, kannst du nicht. Denn wenn du es könntest, würdest du Himmel und Erde in Bewegung setzen, um ein Salomo-Liebhaber und eine Sulamith-Geliebte zu werden.
In uns steckt der fatale Gedanke, dass wir – egal wie wir mit Menschen umgehen – schon irgendwie gute Liebhaber Gottes sind. Wir begreifen nicht, dass es viel leichter ist, einen Menschen zu lieben als Gott selbst (1Johannes 4,20). Versagen wir auf der Ebene der Bruderliebe, und die Ehe zwischen Gläubigen ist ein Sonderfall der geschwisterlichen Liebe, können wir kaum Meister im Umgang mit Gott sein. Auf der Mensch-Mensch-Ebene erwerben wir die Liebeskompetenz, die wir im Umgang mit Gott einsetzen sollen, um unser Lebensziel, nämlich intime Gotteserkenntnis, zu erwerben (vgl. 2Petrus 1,5-8).

K. Fischer – Crashkurs Leidenschaft

«Übles Nachreden», ein hinter dem Rücken der Leute Herumschwatzen ungünstiger Dinge, die man bei ihnen voraussetzt oder von anderen gehört hat, kommt leider auch unter Gläubigen häufig vor, und es ist doch eine Sünde vor Gott!
Wir kennen das ernste Wort: «Wer den Bruder nicht liebt, bleibt in dem Tod» (1 Johannes 4,20), oder «ist nicht aus Gott». Wie aber lässt sich die Liebe zum Bruder mit «üblem Nachreden» verbinden? Es gibt vielleicht keine andere Sünde, in die die Gläubigen so leicht fallen, und über die sie so leicht weggehen, wie diese. Und doch warnt uns Gott mit solchem Ernst vor Verleumdung und Ohrenbläsereien! (Vgl. Ps 15,3; 101,5; 1 Petrus 3,10 usw.) Möge jeder von uns folgende Winke beherzigen:
1. Verurteile niemand in Bezug auf Dinge, die du nur vom Hörensagen weisst, ohne erfahren zu haben, was er selbst zu seiner Verteidigung oder Entschuldigung zu sagen hat.
2. Bevor du ein Gerücht weiterträgst, solltest du dich fragen: Stimmt es mit den Tatsachen überein? Nütze ich den Hörenden, wenn ich es sage? Verlangt es Gottes Ehre, dass ich davon rede?
3. Wenn du von jemand sprichst, so gebrauche nie Worte, die das Bewusstsein der Gegenwart Gottes dir verbieten würde auszuspreche

Halte fest! 1959 Seite 143

Heute fällt es vielen Menschen sehr schwer, auf andere Rücksicht zu nehmen. Es ist nicht mehr so, wie bei der Gurtpflicht im Auto, wo meine Bewegung im Auto eingeschränkt wurde, damit ICH bei einem Unfall weniger schwer verletzt werde – heute bei der MundNasenMaskenpflicht werde ich eingeschränkt, damit mein Mitmensch – also mein Bruder – nicht ganz so schnell von meinen Krankheiten angesteckt werden kann. Und schon regt sich mein Inneres auf, weil meine Einschränkungen mir näher sind als „deine Gesundheit“ ? Würde ich aber vor einer OP im Krankenhaus erfahren, dass die Ärzte den OP-Saal ohne MundNasenMundschutz betreten würden – wie würde ich handeln? Wäre ich bereit das Risiko einzugehen?

Oder die andere Geschichte heute: man regt sich über den Vortrag auf, den ein Pastor gehalten hat. Die Frage die oben gestellt werden, sind da eigentlich passend und die Frage: ist es wirklich biblisch? Wenn es die Bibel so sagt – passt es zu den Aussagen, die Jesus Christus lehrte? Wenn ja – wieso denke ich dann anders, als es die Bibel lehrt?
Vergiß bitte bei dieser Angelegenheit auch nicht, dass wir unsere Liebe zu unseren Mitmenschen auch darin zeigen, dass wir diesen Gottes gesamtes Wort näher bringen! Das ist unser Auftrag.