Schutz oder Überwachung?

Du hast zu mir gesagt:
»Ich will dich unterweisen und dir den Weg zeigen, den du gehen sollst.
Ich will dich beraten und immer meinen Blick auf dich richten.«
Neue Genfer Übersetzung_2013 – Psalm 32,8

Ich will dich unterweisen und dich lehren den Weg, den du wandeln sollst; mein Auge auf dich richtend, will ich dir raten.
Elberfelder 1871 – Psalm 32,8

„Ich werde dir Einsicht schenken und dir den Weg zeigen, den du gehen solltest. Ich werde dir mit Rat zur Seite stehen und dich nicht aus den Augen lassen.
neue Welt Übersetzung – 2018 – Psalm 32,8

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Ich will dich unterweisen. Um an Nachdruck zu gewinnen, wendet sich die Rede an jeden einzelnen. Dringt doch eine Mahnung tiefer in das Herz, wenn sie ein jeder auf sich persönlich anwenden kann. Da nun hier der für alle Kinder Gottes gültige Heilsweg gezeigt wird, müssen wir uns hüten, davon auch nur im Geringsten abzuweichen. Auch dies wollen wir aus unserer Stelle lernen, dass wir mit der Versöhnung, die Gott uns gewährt, die Pflicht überkommen, auch den Brüdern die gleiche Wohltat zuzuleiten. Wie fürsorglich David diese Pflicht erfüllte, zeigt seine Anrede an den Bruder: ich will dich mit meinen Augen leiten. Dabei ist festzuhalten, dass wir solche Leute, die in dieser Weise sich für unser Heil mühen, als von Gott bestellte Führer auf dem Wege schätzen sollen. Und dass der Herr sie uns schenkt, ist ein Zeichen seiner väterlichen Fürsorge.

Jean Calvin – Aus dem Psalmenkommentar

Ein wachendes Auge, dass über alle seine Anbeter wacht? Unangenehm oder eher Schutz? Fakt: ER kennt alle unsere Schritte – auch wenn wir von keinem anderen Menschen gesehen werden.