Kategorie: Fragen zur Bibel

Empfindet & seht

Schmecket und sehet, daß Jehova gütig ist! Glückselig der Mann, der auf ihn traut!
Elberfelder 1871 – Psalm 34,9

Spürt und seht, wie gütig der HERR ist.
Wohl dem, der bei ihm Zuflucht sucht.
Zürcher Bibel_2007, Psalm 34,9

Empfindet und sehet, dass Jehova gütig ist! Selig der Mann, der ihm vertrauet!
van Ess_1858 – Ps 34,9

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Die heutige Bibelstelle war ja vor ein paar Monaten schon einmal kurz das Thema.
Wie kann man etwas schmecken, empfinden, schmecken? Dazu muss man sich wohl Zeit nehmen. Nimmst du dir Zeit, um innezuhalten und dich auf den Herrn zu konzentrieren?

Schauen wir uns heute einmal die jüdischen Gedanken zu dem Vers an:



Insgesamt werden 18 Psalmen in Hebräer zitiert oder angedeutet. Die folgenden Zitate oder Anspielungen können zu den von ihm diskutierten Beispielen hinzugefügt werden: 2: 8 (in 1: 2); 33: 6, 9 (in 11: 3); 34: 8 (in 1:14), 14 (in 12:14); 39:12 (in 11:13); 50: 6 (in 12:23), 14 und 23 (in 13:15); 68: 8 (in 12:26), 91:11 (in 1:14); 104: 4 (in 1: 7); und 135: 14 (in 10:30). Eine dieser Instanzen kann anhand der von Attridge diskutierten Beispiele klassifiziert werden. In Heb 1: 2 ist der Hinweis auf Jesus als „Erbe aller Dinge“ wahrscheinlich ein Echo von Ps 2: 8 und freut sich auf die Verwendung von Ps 2 später in diesem Buch. Die Funktion der Textkohärenz wird durch dieses Zitat als Beispiel für die intra- und nicht intertextuelle Verwendung unterstützt.
Die anderen Zitate oder Anspielungen beziehen sich nicht auf den Messias, sondern auf einen anderen Aspekt, wie die Schöpfung (Pss 33: 6 und 9 in 11:30), wobei das Werk der Engel niedriger ist als das des Sohnes (Pss 34) : 8 und 91:11 in 1:14 und Ps 104: 4 in 1: 7), ein heiliges Leben (Ps 34:14 in 12:14), die Tatsache, dass die Helden aus der Vergangenheit Fremde auf dieser Welt waren ( Ps 39:13 in 11:13), Gott als Richter (Ps 50: 6 in 12:23 und Ps 135: 14 in 10:30), ein Opfer des Lobes (Pss 50:14 und 23 in 13:15) und das eschatologische Schütteln der Welt (Ps 68: 9 in 12:26). Diese Beispiele sind für diese Diskussion nicht direkt relevant. Die direkt relevanten Psalmen sind Pss 2, 6, 8, 22, 40, 45, 95, 97, 102, 110 und 118.
Es ist interessant festzustellen, dass drei dieser Psalmen Teil der Gruppe der königlichen Psalmen sind, nämlich Pss 2, 45 und 110. Die folgenden Psalmen werden normalerweise als Teil der Sammlung der königlichen Psalmen angesehen: 2, 18, 21, 45 , 72, 89, 101, 110, 132 und 144. Die Psalmen 2, 45 und 110 werden in Hymnen häufig messianisch interpretiert, die anderen jedoch seltener.

van Rooy – Die Versifikation der Psalmen und die Interpretation der Psalmen in Hebräer

Robert M. Bowman Jr. und J. Ed Komoszewski bemerken: „Zwei Passagen in 1. Petrus beziehen sich auf Jesus als“ Herr „auf eine Weise, die ihn mit dem Herrn JHWH identifiziert oder gleichsetzt.“ Wir werden diese Verse in diesem und im nächsten Abschnitt betrachten.9 Petrus ermutigt Christen, wie neugeborene Kinder zu sein, die sich nach geistiger Milch sehnen, damit wir zur Erlösung heranwachsen können, „wenn Sie tatsächlich geschmeckt haben, dass der Herr gut ist“ (1 Pet 2: 3). Vers 4 besagt, dass „der Herr“ sich auf Jesus bezieht: „Wenn du zu ihm kommst, ein lebendiger Stein, der von Menschen abgelehnt wird.“ Aber die Idee, zu schmecken, dass der Herr gut ist, stammt aus Ps 34: 8, wo der Herr der Herr ist (JHWH). Dass Petrus Ps 34 zitiert, wird durch die Tatsache bestätigt, dass er im nächsten Kapitel erneut aus dem Psalm zitiert (1 Pet 3: 10–12; Ps 34: 12–16). In Tg. Ps. 34: 8 wird ein Personalpronomen, das sich auf den Herrn bezieht, mit Memra wiedergegeben. Beachten Sie den folgenden Vergleich:

1 Petrus 2: 3
Ps 34: 8
Tg.
wenn Sie tatsächlich geschmeckt haben, dass der Herr (Jesus) gut ist.
Probieren Sie und sehen Sie, dass der Herr gut ist. Glücklich ist der Mann, der Zuflucht bei ihm sucht!
Erkenne und sehe, dass der Herr gut ist. Glücklich ist der Mann, der auf sein Wort vertraut!

Im Targum ist „glücklich“ das Substantiv טוב (pl.), Das mit dem Adjektiv „gut“ zusammenhängt (טב; vgl. Heb. טוֹב). Interessanterweise spricht Heb 6: 5 von denen, die „die Güte des Wortes Gottes gekostet haben“ (θεοῦ ῥῆμα). Wir haben gesehen, dass es guten Grund zu der Annahme gibt, dass der Autor der Hebräer die Paraphrase von „Ich bin er“ von Tg. Ps.-J. Deut 32:39, also war er möglicherweise mit den Targums allgemeiner vertraut. Wenn man zulässt, dass Heb 6: 5 spezifisch durch Tg beeinflusst werden kann. Ps. 34: 8 oder allgemein durch die targumische Praxis, „das Wort des Herrn“ durch „den Herrn“ zu ersetzen, ist es möglich, dass „das Wort Gottes“ in diesem Vers ein targumisches Äquivalent von „dem Herrn“ ist. Im Zusammenhang sagt der Autor auch, dass sie das himmlische Geschenk gekostet und im Heiligen Geist geteilt haben, was die Ansicht stützen würde, dass er davon spricht, die Güte Gottes persönlich zu schmecken, nicht nur in seinem gesprochenen oder geschriebenen Wort. Hebräer 4,12 spricht auch von Gottes Wort in Begriffen, die genauso gut von Gott selbst gebraucht werden könnten, als „lebendig und aktiv, schärfer als ein zweischneidiges Schwert, … in der Lage, die Gedanken und Absichten des Herzens zu beurteilen“. Der Autor identifiziert das targumische Wort nicht spezifisch und ausschließlich mit Christus (wenn er tatsächlich einen targumischen Ausdruck verwendet), aber wie wir gesehen haben, identifiziert Johannes dies in seiner Adaption des targumischen Wortes.

Die jüdische Targums- und Johns Logos-Theologie

Also mir persönlich wäre es nie in den Briefen des Petrus oder Paulus aufgefallen, wenn sie das Tetragramm auf Jesus angewandt haben. Mir wurde früher einfach beigebracht: hier meint dann Petrus oder Paulus ganz einfach den Vater – Punkt. Aber scheinbar sehen dass die hebräisch sprechenden Christen nicht so! Sie bemerken, dass ein Jehovah des AT im NT als Jesus bezeichnet wird. Klingt viel komplizierter – ist es aber nicht. Und schon merken wir, wir müssen uns Zeit nehmen, und wirklich nachforschen und eigene Gedanken machen – denn nur dann können wir auch Vertrauen zu ihm entwickeln – und haben!

Wer befreit vom Druck?

Kommet her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen, und ich werde euch Ruhe geben.

Elberfelder Bibel 1905 – Mt 11,28

Kommt her (auf!) zu mir, alle die ihr euch abmüht (müde werdet) und mit Lasten beladen seid und ich (ich aber, ich selbst) will euch Ruhe gewähren (euch erquicken). Nehmt (tragt, hebt) mein Joch auf euch selbst und lernt von mir, denn ich bin sanftmütig (freundlich, milde) und von Herzen (demütig, niedrig, bescheiden) und ihr werdet bekommen (finden, entdecken) Ruhe (Erquickung, das Aufhören) für eure Seele.

offene Bibel – Matthäus 11,28–29

An alle, die total unter Druck stehen, weil so viel von ihnen verlangt wird: Kommt zu mir! Ich werde dafür sorgen, dass ihr euch so richtig entspannen könnt. Lasst mich doch der Chef in eurem Leben sein! Ich bin das Vorbild, wie man richtig lebt! Ich bin nicht so drauf, dass ich euch von oben herab zu irgendetwas zwingen will. Bleibt locker. Bei mir werdet ihr Ruhe finden.

VolxBibel – Mt 11,28–29

Ihr plagt euch mit den Geboten, die die Gesetzeslehrer* euch auferlegt haben. Kommt alle zu mir; ich will euch die Last abnehmen! (

Ihr plagt euch …: wörtlich Auf zu mir, alle, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt, und ich werde euch Ruhe verschaffen. Der Vers ist vor dem Hintergrund von 23,4 zu verstehen; vgl. auch Apg 15,10.) Ich quäle euch nicht und sehe auf niemand herab. Stellt euch unter meine Leitung ( Stellt euch …: wörtlich Nehmt mein Joch auf euch) und lernt bei mir; dann findet euer Leben Erfüllung.(Jes 28,12; Jer 6,16) Was ich anordne, ist gut für euch, und was ich euch zu tragen gebe, ist keine Last.«(1Joh 5,3)

Gute Nachricht Bibel – Matthäus 11,28–30

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Mt 11,28 δεῦτε Adv., als Pl. zu δεῦρο kommt her!, auf! (vgl. A254/266). κοπιῶντες Ptz. κοπιάω sich abmühen, sich plagen, sich abarbeiten; müde werden, sich erschöpfen; subst.; πάντες οἱ κοπιῶντες (Vok.) alle, die ihr euch abmüht/plagt. πε-φορτισμένοι Pf. Ptz. Pass. φορτίζω (vgl. A3391ff) jmdn. (Lasten) tragen lassen, belasten; Pf. Pass. mit Lasten beladen sein, Lasten zu tragen haben; subst. ἀνα-παύσω Fut. -παύω ausruhen lassen, Ruhe gewähren, erquicken. Mt 11,29 ἄρατε Aor. Imp. αἴρω. ζυγός Joch (Holzbalken od. -rahmen, m. dem zwei Zugtiere auf der Stirn bzw. dem Nacken verbunden u. vor den Pflug od. Wagen gespannt werden [vgl. LN 6.8]) metaphorisch v. jeder Art v. Last (B 1), v. dem, was Gehorsam, Unterordnung, Dienst erfordert (bei den jüd. Lehrern z. B. häufig: „Joch des Gesetzes [der Torah]“ [z. B. Mischna, Pirqe Aboth 3,6 u. Berachot 2,2]); ἄρατε τὸν ζυγόν μου ἐφʼ ὑμᾶς nehmt mein Joch auf euch od. (sinngetreu ohne Metapher) stellt euch unter meine Leitung (GNB) bzw. in meinen Dienst. ἐφʼ ὑμᾶς (statt ἑαυτούς/ὑμᾶς αὐτούς [BDR § 2834; vgl. A126c]) auf euch (selbst). μάθετε Aor. Imp. μανθάνω157 lernen; μάθετε ἀπʼ ἐμοῦ lernt von/bei mir (d. h. das, was ich allein euch zu lehren/offenbaren vermag [vgl. V. 25–27]). ὅτι hier denn (vgl. B 3b). πραΰς10 πραεῖα πραΰ sanftmütig, freundlich, mild; πραΰς εἰμι ich bin sanftmütig (vgl. zu 5,5; GNB: ich quäle euch nicht). ταπεινός niedrig; demütig, bescheiden. τῇ καρδίᾳ dat. respectus (A178; H-S § 178a); ταπεινὸς τῇ καρδίᾳ ich bin im/von Herzen (wörtl.: in Bezug auf mein „Herz“) demütig = ich habe ein demütiges Herz (d. h. meine Gesinnung ist v. Demut bestimmt; vgl. B καρδία 1bη). εὑρήσετε Fut. εὑρίσκω. ἀνά-παυσις8 (das) Aufhören; Ruhe, Erquickung. ταῖς ψυχαῖς ὑμῶν dat. commodi (H-S § 176a; vgl. A173) für eure Seele, (idiomatisches Deutsch: distributiver Sg. [vgl. A101b]) viell. sem. = ἑαυτοῖς/ὑμῖν αὐτοῖς für euch (selbst) (Z; B ψυχή 1f; vgl. H-S § 139l).

Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament

Der Sohn bekennt, daß ihm alles von Seinem Vater übergeben sei. Man
vergliche hiemit Joh 3,35; 8,28.54; 10,29; 10,17; 20,21; Offb 2,27. Der Vater
ist auch der, der den Seinigen gibt, wes sie bedürfen: Mt 16,17; 18,19; 20,23; Joh 6,32.65; 14,21.
 Hier nun vernehmen wir, daß niemand den Sohn erkennt als nur der Vater, der in Seiner Person unerkennbar und unzugänglich ist, »den keiner der Menschen gesehen hat noch sehen kann« (1Tim 6,16). Die Tatsache,
daß der Vater den Sohn offenbart, wurde bereits in V.25 genannt; wir
erfahren es wiederum in 16,17. Vom Vater sagt der Herr: »Die Welt hat
dich nicht erkannt« (Joh 17,25); denn nur der Sohn erkennt den Vater:
»gleichwie der Vater mich kennt und ich den Vater kenne« (Joh 10,15), und solche, denen der Sohn den Vater offenbaren will (boulomai, wollen). Der Sohn will den Vater den Seinigen offenbaren: »Ich habe deinen Namen geoffenbart den Menschen, die du mir aus der Welt gegeben hast« (Joh 17,6). Das zeigt, daß kein Mensch mit seinen natürlichen Veranlagungen Gott erkennen kann. Vielmehr führt das, was der Mensch von Natur erkennen kann, ihn zu Abgötterei (Röm 1,21-23).
  Die zuvor genannten Städte wähnten, sie könnten tun wie ihnen
beliebt. Sie warfen das, was ihnen als lästige Bande und Seile galt, von
sich (Ps 2,2), nicht ahnend, daß sie sich damit nach Gottes Urteil erst
recht und endgültig der Sklaverei ergaben. War aber jemand willens, ein
»Unmündiger« zu werden, würde er wahre Freiheit finden:
»Wahrlich, ich sage euch, wenn ihr nicht umkehret und werdet wie die
Kindlein, so werdet ihr nicht in das Reich der Himmel eingehen«
(Mt 18,3); denn »solcher ist das Reich der Himmel« (19,14). Mit solchen
Gedanken im Herzen ruft der Herr: »Kommer her zu mir«, damit ihr
von Knechtschaft zur Freiheit , vom Gesetz des Alten Testaments zur Gnade des Neuen Testaments gelanget.
  29-30 Ein Joch kann Knechtschaft bedeuten, wie es das Gesetz bewirkte
(Apg 15,10; Gal 5,1). Aber ein Joch, das man mit dem teilt, der allmächtig ist, ist ein unaussprechlicher Segen; und es kann nicht schwer sein. Der Herr trug ein Joch und eine Last. Als Er sich zum Brandopfer machen ließ und in
völliger Ergebenheit unter den göttlichen Willen sich selbst Gott
opferte, nahme Er ein Joch auf sich. Als Sündopfer ließ Er sich mit
»unser aller Ungerechtigkeit« beladen (Jes 53,6); das war eine Ihm
von Gott auferlegte Last. »Nicht wie ich will, sondern wie du
willst«, das war Sein Joch; »meine Seele ist sehr betrübt, bis
zum Tode« war Seine Last (Mt 26,38.39). Jetzt, da Er das Opfer gebracht
hat, ist das Joch und ist die Last, die wir zu tragen haben, leicht. Das Joch:
Wir sind bereit Ihm zu folgen, wo irgend Er uns hinführen mag; die Last:
Wir sind bereit, die Arbeit zu tun, die Er uns irgend auferlegen mag. Sanft und leicht, so müssen wir doch die Freiheit der Kinder Gottes nennen, die wir durch Gottes Gnade nun befähigt worden sind, nach Gottes Willen zu leben und zu wandeln. Diese Freiheit wirkt der Heilige Geist, denn »wo der
Geist des Herrn ist, da ist Freiheit« (2Kor 3,17). Freiheit ist indes
nie ein Deckmantel für die Sünde (1 Petrus 2,16), vielmehr finden wir
unsere Wonne darin, in Seinen Wegen zu wandeln. Hüten wir uns, Sein Joch gegen ein fremdes Joch tauschen zu wollen, an dem wir mit Ungläubigen gemeinschaft haben (2Kor 6,14).
 Die hier genannten Grundsätze finden sich an vielen Orten in den Lehrbriefen:
»Für die Freiheit hat Christus uns freigemacht; stehet nun fest und
lasset euch nicht wiederum unter einem Joche der Knechtschaft halten«
(Gal 5,1). Wir sollen nicht zur Knechtschaft jener Religion zurückkehren,
in der wir als Ungläubige noch gefangen waren, indem wir wieder aufbauen, was wir einst niedergerissen hatten (Gal 2,18).
»Denn ihr seid zur Freiheit berufen worden, Brüder; allein
gebrauchet nicht die Freiheit zu einem Anlaß für das Fleisch,
sondern durch die Liebe dienet einander« (Gal 5,13).
»als Freie, und die nicht die Freiheit zum Deckmantel der Bosheit haben,
sondern als Knechte Gottes« (1 Petrus 2,16). Wir mißbrauchen die Gnade
nicht, um unseren bösen Neigungen zu folgen und um Dinge zu tun, welche
sich mit der Jochgemeinschaft mit dem Herrn im Dienst des Herrn nicht
vereinbaren lassen. Man kann nicht zwei Herren dienen; der eine macht uns wahrhaftig frei, der andere macht uns zu Knechten.

Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt

Wie armselig musste unser Leben sich Jesus darstellen, da uns sogar der Dienst Gottes zur Mühsal wird! Das Gesetz Gottes drückt uns, und die Erinnerung an ihn erschreckt uns. Für solche Menschen ist Jesus gekommen; denn für sie hat er, was ihnen fehlt: die Ruhe. Er beendigt unsere unnützen Anstrengungen und unsere vergeblichen Anläufe, unsere törichten Versuche, mit denen wir uns helfen möchten; er bringt uns ans Ziel. Er gibt, was wir uns nicht selbst bereiten konnten, und was er uns gibt, ist eine vollkommene Gnade, in der die Seele still wird, ruhen, danken, sich Gottes freuen und seinen Dienst liebhaben lernt.

Jesus denkt nicht an eine tote Ruhe ohne Dienst und Pflicht; das wäre erst recht eine unerträgliche Qual. Er will uns vielmehr in seinen Dienst ziehen und dabei selbst unser Führer sein. Deshalb heißt er uns sein Joch tragen. Dem Tier wird das Joch auferlegt, damit es gehorche und arbeite; es trägt das Joch dessen, der es führt. Christi Joch trägt, wer ihm gehorcht und von ihm lernt. Auch hier, wo Jesus die Ruhe verspricht, bricht er von der Forderung des Gehorsams nichts ab. Er hat sie kräftig dadurch ausgedrückt, dass er uns sein Joch anbietet. Das Joch ist kein Marterinstrument, es ermöglicht und erleichtert vielmehr dem Tier seinen nützlichen Dienst, aber es lässt keinen Eigensinn zu. Wir müssen uns entschließen, den Willen Jesu zu tun; dann kommt Ruhe in unseren ganzen Lebenslauf. Die Arbeit, die er uns zuweist, erquickt.

Jesus ermuntert uns, dass wir uns vor ihm nicht fürchten. Er will nicht mit den harten und hoffärtigen Herren verglichen sein, die damals die Gemeinde regierten, sondern begründet seine Aufforderung durch seine Sanftmut und Demut. Er hat sich soeben in seiner ganzen Erhabenheit vor uns gestellt: Alle Dinge sind ihm übergeben; darum will er uns auch leiten und unterweisen. Das tut er aber ohne Härte und ohne Hoffart mit der freundlichen Geduld, die auch das Kleine und Schwache schätzt und die verzeihen kann. Er will nicht durch uns glänzen, nicht durch uns erhöht sein und ruft uns nicht seinetwegen, sondern unseretwegen zu sich.

Wie in ihm Erhabenheit und Demut beisammen sind, so durchdringen sich auch im Dienst für Christus die Freude und die Arbeit, die Ruhe und das Werk; wir empfangen wenigstens anfangsweise etwas von dem, was uns in der Vollendung zuteilwerden wird, wo die selige Ruhe und die vollendete Lebendigkeit eins sein werden.

Deshalb ist sein Joch heilsam; es ist Güte, wenn er uns sich dienstbar macht. Wir haben ihn zum Führer nötig; wir würden ja ohne ihn den Vater nie kennen. Darum warnt er uns davor, dass wir sein Gebot für überflüssig und den Ungehorsam für gewinnbringend halten. Nicht, dass wir sein Joch abwerfen, sondern dass wir es tragen, ist uns heilsam. Unter der Bürde, die er uns zu tragen gibt, werden wir nicht wund; denn sie ist leicht. Und doch reißt das Gebot Jesu die Seinen von allem los, was das natürliche Begehren sucht, und heißt sie, ihr Kreuz aufzuheben. Dennoch heißt er seinen Dienst Ruhe, sein Joch förderlich, seine Last leicht. Das zeigt, wie mächtig in Jesu Augen der Friede Gottes, in den er sie stellt, ist. Sein Trost trägt sie durch alles durch; denn er gibt die Gemeinschaft mit dem Vater.

Das Wort an die Beladenen verhieß, dass bei Jesus der wahre Sabbat zu finden ist. Davon merkten aber die harten und hoffärtigen Meister Israels nichts; sie verteidigten vielmehr ihren Sabbat gegen ihn, wollten auch ihn unter ihr Joch, unter dem man die Ruhe verliert, zwingen und hießen ihn, weil er sich nicht beugen ließ, einen Sabbatschänder.

Schlatter – Erläuterungen zum Neuen Testament

»Kommt her zu mir alle, die ihr euch abmüht und beladen seid! Ich werde euch Ruhe verschaffen.«

Nur das AT schließt ganz auf, worum es hier geht. Die Weisheit ruft so alle zu sich, die den Weg mit Gott gehen wollen (Spr 1,20ff.); Spr 8,1ff.). Die Weisheitslehrer rufen ähnlich, und zwar im Glauben, sie könnten mit ihrer Lehre die Hilfe bringen (Sir 24,40ff.); Sir 51,31ff.). Ja, Gott selbst lädt nach Jes 55,1ff.) zum Kommen ein. Die Verheißung endzeitlicher Ruhe klingt immer wieder durch das AT (2 Mose 33,14; Jos 22,4; Ps 23; 95,11; Jes 63,8ff.); Jer 31,25). Nun aber ist es Jesus als Verkörperung göttlicher Weisheit (Kol 2,3) und als bevollmächtigter Gottessohn, der wie in Joh 7,37 ruft: »Kommt her zu mir!« Seine Einladung geht also trotz bisheriger Misserfolge weiter. Sie umschließt zwei Punkte. Der eine ist die Notwendigkeit, dass wir »kommen«. Wir werden zu Glück und Heil bei Gott nicht gezwungen. Sahen wir oben in Mt 11, 26 die Vorbestimmung unterstrichen, so wird jetzt die verantwortliche Entscheidung der Menschen sichtbar. Dort, wo uns Jesu Ruf trifft, haben wir die Freiheit der Entscheidung! Der zweite Punkt ist, dass wir »zu ihm« kommen sollen. Nicht nur Joh 7,37 , sondern auch Joh 14,6 hängt aufs engste mit unserm Vers zusammen. Es genügt nicht, zur »Kirche« zu kommen. Es genügt nicht, Theologie zu studieren.

Nein, wir brauchen ihn und dürfen zu Jesus selbst kommen. Wem gilt die Einladung? Sie geht an »alle, die ihr euch abmüht und beladen seid«. Der Wortsinn ließe zu, an alle sich Abmühenden zu denken. Aber der Zusammenhang deutet in andere Richtung. In den alttestamentlichen Weisheitsschriften müht man sich um göttliche Weisheit (Spr 30,1 ; Sir 6,20). In der »Bergpredigt« gibt es ein Hungern und Dürsten nach Gerechtigkeit vor Gott (Mt 5,6). Nach Mt 23,4 binden die Schriftgelehrten und Pharisäer schwere Bürden für die, die ins Gottesreich wollen (vgl. Mt 23,1; 3,15): Am Ende stehen »beladene« Menschen ohne heil. Von da aus verstehen wir das »sich abmühen« und »beladen sein« von denen, die sich vergeblich anstrengen, in das Gottesreich zu kommen. Es sind Menschen, die Sehnsucht nach dem Heil haben, aber trotz aller menschlichen Bemühungen nicht vorwärtskommen. Wer mit Gott zusammenleben will, es aber bisher nicht schaffte, der ist hier zu Jesus eingeladen.

Jesus gibt denen, die zu ihm kommen, eine wunderbare Verheißung: »Ich werde euch Ruhe verschaffen.« Gemeint ist die endzeitliche Ruhe. Wir könnten auch formulieren: Er verspricht die Ankunft am Ziel des Gottesreiches. Dass das Gesetz dies nicht gewährleistet, dass Jesus allein der Heilsweg sein kann, eine Frage, die Paulus aufs tiefste bewegte (vgl. Röm 7,7ff.); Röm 3,21ff.); 2 Kor 5,19ff.); Gal 3) und die Petrus umtrieb (Apg 15,10; 1 Petr 3,18ff.) – das alles wird schon im Heilandsruf Jesu offengelegt. Wir vermeiden damit das Missverständnis, als ob das »Ruhe verschaffen«, (Luthertext: »erquicken«) heiße, Jesus, volle uns von aller Last des Lebens verschonen, wir hätten nicht mehr zu kämpfen. Nein, wir bleiben in der Wüste des Lebens mit seinen Leiden und Lasten, aber wir haben einen geistlichen Felsen, der nach 1 Kor 10,4 mitfolgt, nämlich Jesus. Er ist der, der uns auf jeden Fall zur endzeitlichen Ruhe bringt. Getragen und geführt und vollendet werden wir, aber nicht ausgespart vom Kampf der irdischen Pilgerschaft. Unter diesem Gesichtspunkt können wir dann freilich mit allem, was Mühe und Last bedeutet, zum Heiland der Beladenen kommen.

Mt 11,29-30

(29) »Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig, dann werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. (30) Denn mein Joch ist gütig und meine Last ist leicht.«

Durch die Erklärung des vorigen Verses sind wir vorbereitet auf den jetzt anschließenden Ruf Jesu. Er lautet ja nicht: Werft alle Last ab! Befreit euch von jedem Joch! Im Gegenteil, er lautet: »Nehmt mein Joch auf euch«! Joch« ist im AT und NT ein anschaulicher Begriff für Herrschaft (1 Kön 12,4; Jer 2,20; 5,5; 27,2; 28,10ff.); Ps 2,3; 2 Kor 6,14; Gal 5,1). Für die Juden gab es die häufige Redewendung: »das Joch der Gottesherrschaft auf sich nehmen«, womit sie sagen wollten, sie dienten nur Gott und keinem anderen (vgl. Klgl 3,27; Joh 8,31ff.); Sir 51,34). An diese Redeweise knüpft Jesus an. Seine Herrschaft ist ja Gottes Herrschaft, vom Vater gegeben (Mt 11, 27). Unter diese Herrschaft sollen wir uns stellen. Nur sie kann uns befreien von den satanischen und menschlichen Herrschaften, und nur sie lenkt unsern Weg ins Ziel (vgl. Joh 8,36; Gal 5,1). Erste Folge der Herrschaft Jesu in unserem Leben ist dann: »Lernt von mir!« Dieses »lernen« umfasst die ganze praktische Nachfolge. Wir hätten ebenso gut übersetzen können: »Bestimmt von mir her eure Jüngerschaft.« Es geht darum, dass wir Jesu Weg gehen. Leider wird das in der Christenheit oft vergessen. Deshalb lebt man so oft von der billigen Gnade. Heute ist auch der Hinweis wichtig, dass dieses Lernen nur geschieht, wo man Jesus durch die Bibel kennen lernt und sich seine Worte einprägt. Nun hebt Jesus zwei Punkte hervor, die wir von ihm besonders lernen sollen: »Denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig«. Im sanften Windhauch geschah die Gottesoffenbarung vor Elia am Horeb (1 Kön 19,12). Nach Sach 9,9 kommt der Messias »sanftmütig« zu Jerusalem. Auch der Gottesknecht kommt mit Sanftmut nach Jes 42,2ff.) Jesus hat in der Bergpredigt den Sanftmütigen eine besondere Verheißung gegeben (Mt 5,5).

Die Apostel betonen ebenfalls die Sanftmut (vgl. 2 Kor 10,1; Jak 3,13). Hier ist die Sanftmut im Zusammenhang des Heilandsrufes deutlich profiliert: Sie meint die helfende Liebe, die den nach Gott schmachtenden Menschen zur Lebensquelle führt. Dies ist sowohl beim belastenden Pharisäer nach Mt 23,4 anders als auch beim gewaltgebrauchenden Zeloten nach Mt 11,12 . Eng damit verbunden ist das »von Herzen demütig«. Wiederum ist an den Gegensatz zum Hochmut der Pharisäer und Lehrer Israels zu denken (Mt 23,5ff.), zugleich aber auch an den Hochmut anderer Herrscher in der Welt (vgl. Mt 20,25; 11,8). Jesus knüpft an die Demut des Mose in 4 Mose 12,3 an, vollendet diese Demut jedoch durch seine Sündlosigkeit: er ist es wirklich »von Herzen« (vgl. Mt 15,18ff.). Als der Demütige will er nicht niederherrschen, sondern dienen und sich hingeben. Eine solche Herrschaft, ein solches Joch nimmt man gerne auf sich. Die Demut spielt aufgrund der Worte Jesu eine große Rolle in den apostolischen Schriften (2 Kor 7,6; 11,7; Phil 2,3ff.); Phil 4,12; Kol 3,12; 1 Petr 5,5ff.); Jak 1,9; 4,6.10). Noch einmal macht uns Jesus die Verheißung groß, unter die jeder tritt, der zu ihm kommt: »Dann werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen«. Über diese Ruhe im endzeitlichen Sinne sprachen wir schon oben. Hier zitiert Jesus Jes 28,12 und Jer 6,16 . Und noch einmal sagt er, warum wir durch ihn wirklich an das Ziel des Ruhens bei Gott (vgl. auch Off 14,13) gelangen: »Denn mein Joch ist gütig und meine Last ist leicht.« Über das Wort, das wir mit »gütig« übersetzten, gibt es ein leichtes Schwanken. Man übersetzt es z. B. durch »sanften« (Luthertext), »gut«, »süß«, »nützlich«, »freundlich« oder »mild« (vgl. Lk 5,39; 6,35; Röm 2,4; 1 Kor 15,33; Eph 4,32; 1 Petr 2,3).

Alle diese Elemente stecken auch in dem, was Jesus über sein Joch sagt. Man könnte so zusammenfassen: »Meine Herrschaft tut dir wohl.« Dies gilt in doppeltem Sinne. Sie lenkt uns alles zum Besten (vgl. Röm 8,28), ja zum vollen Heil. Und sie gibt Tragkraft und Freude. Gabe und Aufgabe vereinen sich wieder in wunderbarer Weise. Daneben unterstreicht Jesus: »Meine Last ist leicht«. Stimmt das? Erwartet den bekennenden Jünger nicht nach Mt 10,16ff.) Verfolgung, sogar Martyrium? Muss ein Paulus nicht entsetzliche Kämpfe durchstehen (2 Kor 11,16ff.)? Wie leidet ein Stephanus, ein Jakobus, ein Petrus (Apg 6ff.); Apg 12,2; Joh 21,18ff.)! Kommen wir nicht persönlich an Grenzen, die uns an 1 Kor 10,13 kaum mehr glauben lassen? Sind Jesu Gebote nicht viel höher als die der Schriftgelehrten und Pharisäer (Mt 5,20)? Doch, Jesu Wort stimmt. Denn er hat allen diesen Märtyrern himmlische Kraft gegeben. Er hat uns selbst bisher durchgeholfen. Er schenkt uns durch die Wiedergeburt Kraft und Vertrauen zur Nachfolge (1 Joh5,3ff.). Nun ist es nicht mehr wie mit dem Gesetz, das nach Apg 15,10 auf uns lag, zu schwer, um es zu tragen. Denn wir sind durch die Wiedergeburt »in Jesus«. Als Heiland zerbricht er das Joch aller Weltmächte (vgl. Hes 34,27). Als Heiland trägt und führt er uns. Eine »leichte Last«! Hier kann es jeder wagen, der Schwächste, der Ärmste, der Belastetste.

Gerhard Maier -Edition C

Jesus rief alle, die mühselig (hoi kopiOntes, „die von harter Arbeit Ermüdeten“) und beladen sind (pephortismenoi, „die Niedergedrückten“; vgl. phortion, „Last“, in Mt 11,30), zu sich. Die Menschen waren müde vom Tragen ihrer Last, der Last der Sünde und ihrer Folgen. Sie sollten kommen und sich unter dasselbe Joch stellen wie Jesus, so würden ihre Seelen Ruhe finden. Indem sie sein Joch auf sich nahmen und von ihm lernten, würden sie wahre Jünger Jesu werden und wie er die göttliche Weisheit verkünden. Von ihm zu lernen (mathete) heißt, sein Jünger (nathEtEs) zu werden. Die Menschen können ihre schwere, ermüdende Bürde gegen sein – sanftes – Joch und seine – leichte – Last (phortion) eintauschen. Jesus zu dienen ist keine Belastung, denn er ist im Gegensatz zu denen, die ihn ablehnen, sanftmütig (praus; vgl. Mt 5,5) und von Herzen demütig.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Die Ruhe der Seele

Welch ruhigen Frieden geniesst der, der Gottes Liebe glaubt und darauf ruht, und für den Gottes Wille alles ist! Der Herr Jesus sagte nicht nur: «Kommt her zu mir … und ich werde euch Ruhe geben», sondern auch: «lernt von mir … und ihr werdet Ruhe finden» (Mt 11,28.29).
Bei Ihm finden wir vollkommenes Vertrauen in die Liebe seines Vaters und völlige Unterwerfung unter seinen heiligen Willen. Er konnte daher sagen: «Dein Wohlgefallen zu tun, mein Gott, ist meine Lust», obwohl Ihn dieser Wille um unsertwillen in die Schande, die Schmerzen und Leiden des Kreuzes führte.
Lasst uns von Ihm lernen, und dann werden die Umstände der Schmerzen, der Prüfung, der Leiden uns nicht hindern, völligen Frieden und Ruhe in Gott zu finden. Wie sehen wir dies im Wandel unseres Meisters: solch ruhige Selbstbeherrschung, solche Würde; im Garten von Gethsemane und im Synedrium zeigte sich dies so deutlich.
Wenn immer aber das Ruhen der Seele in Gottes Liebe und das Wohlgefallen am Willen Gottes fehlt, werden wir wegen der Umstände in Erregung der Gefühle handeln, und dann ist keine Ruhe der Seele vorhanden

Halte fest 1985

Und jetzt mal ein ganz anderen Blick auf die Bibelstelle:

Und siebtens wird seine Gottheit in seinen eigenen göttlichen Ansprüchen gesehen. Er machte vier solcher göttlichen Ansprüche. Erstens behauptete er, die engstmögliche Beziehung zu Gott zu haben, so dass das Erkennen des Messias das Erkennen von Gott bedeutet (Joh 8,19; 14,7); den Messias zu sehen bedeutete, Gott zu sehen (Joh 12,45; 14,9); Ihn zu empfangen bedeutete, Gott zu empfangen (Mk 9,37); Ihn zu ehren bedeutete, Gott zu ehren (Joh 5,23). Er sagte: Ich und der Vater sind eins (Joh 10,30). Zweitens behauptete er, Gegenstand der Rettung des Glaubens zu sein (Mat. 11:28; Joh. 3:36; 14: 1; 17: 3). Drittens beanspruchte er die absolute Herrschaft über seine Nachfolger, was nur Gott zu erwarten hat (Mat. 10: 37–39). Viertens beanspruchte er die Souveränität über die Gesetze und Institutionen Gottes: Er behauptete, der Herr des Tempels zu sein (Mat. 12: 6); Herr des Sabbats (Mat. 12: 8); Herr des Reiches Gottes (Mat. 16:19); und Souveränität über den Neuen Bund (Mat. 26:28). Die Tatsache, dass Jeschua diese göttlichen Behauptungen aufstellte, bedeutet eines von drei Dingen: Entweder war er ein Betrüger oder er wurde selbst getäuscht oder er war wirklich der, der er behauptete zu sein. Diejenigen, die ihn kennen, wissen, dass er tatsächlich derjenige ist, für den er sich ausgibt: ihr Messias, ihr Retter und ihr Gott.


B. Das Objekt der Glaubensrettung sein

Ein zweiter Anspruch des Messias auf Göttlichkeit ist, dass er behauptete, Gegenstand der Rettung des Glaubens zu sein. Er machte diese Behauptung in Matthäus 11,28: Komm zu mir, alle, die arbeiten und schwer beladen sind, und ich werde dir Ruhe geben.

Er machte diese Behauptung in Johannes 3:36 erneut geltend: Wer an den Sohn glaubt, hat ewiges Leben; Wer aber dem Sohn nicht gehorcht, wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt auf ihm.

Er lehrte dies noch einmal in Johannes 14: 1: Lass dein Herz nicht beunruhigt sein: Glaube an Gott, glaube auch an mich.

Auch Johannes 17: 3: Und dies ist das ewige Leben, damit sie dich als den einzig wahren Gott kennen und den, den du gesandt hast, sogar Jesus Christus.
…..

Der dritte Abschnitt über den Diener Jehovas erklärt, wie der Messias ausgebildet wurde, als er aufwuchs. Die Disziplinierung des Dieners wird in Vers 4 beschrieben: Der Herr, Jehova, hat mir die Zunge derer gegeben, die gelehrt werden, damit ich weiß, wie ich den Müden mit Worten unterstützen kann: Er erwacht von Morgen zu Morgen, er weckt mein Ohr höre wie die, die gelehrt werden.

In Vers 4a hat mir der Herr Jehova die Sprache derer gegeben, die gelehrt oder diszipliniert werden. Das übersetzte hebräische Wort, das gelehrt wird, ist dieselbe hebräische Wurzel für das Wort „Schüler“. Gott der Vater disziplinierte den Sohn. Während Jeschua in seiner Gottheit allwissend war, musste Jesus in seiner Menschlichkeit denselben Lernprozess durchlaufen wie alle Menschen. Aber Jeschua studierte bei Gott dem Vater.

Gott gab dem Messias in Vers 4b eine Botschaft für die Müden: damit ich weiß, wie ich den Müden mit Worten unterstützen kann; Diese Botschaft findet sich in Matthäus 11: 28-30, wo Jeschua sagte: Komm zu mir, alle, die arbeiten und schwer beladen sind, und ich werde dir Ruhe geben. Nimm mein Joch auf dich und lerne von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen niedergeschlagen; und ihr werdet Ruhe für eure Seelen finden. Denn mein Joch ist leicht und meine Last leicht.

Darüber hinaus kam diese Ausbildung durch Gott den Vater mit Häufigkeit. In Vers 4c kam es Morgen für Morgen. Sobald die Menschheit des Sohnes verstehen und gelehrt werden konnte, weckte Gott der Vater seinen Sohn Morgen für Morgen, um ihn beiseite zu nehmen und ihn für die Mission zu schulen oder zu schulen, die er erfüllen musste.

Dass der Messias persönlich von Gott dem Vater geschult wurde, erklärt seine enorme und ungewöhnliche Entwicklung, die in Lukas 2:40 und 52 beschrieben wird. Es hilft auch zu verstehen, wie Jesus im Alter von zwölf Jahren klar verstand, wer er war und welche messianische Rolle er spielte . Dieser Vers erklärt, wie er im Alter von zwölf Jahren ein so enormes Wissen über die Schrift und die biblische Wahrheit hatte, dass er intelligente Gespräche mit denen führen konnte, die Experten des Gesetzes auf dem Tempelgelände waren.
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Der vierte Teil der Facette des Glaubens hat mit dem Glaubensbefehl zu tun. Auf welcher Grundlage wird gelehrt, dass man glauben muss, gerettet zu werden? Hier sollten zwei Dinge erwähnt werden.

Erstens gibt es das universelle Angebot des Evangeliums. Die Tatsache, dass die Bibel allen das Evangelium allgemein anbietet, ist der Garant für den Glauben. Das Evangelium wird allen Menschen gepredigt und sie wissen lassen, dass sie gerettet werden, wenn sie glauben (Mat. 11:28; 28:19; Apostelgeschichte 17: 30–31).

Der zweite Garant für den Glauben ist die Genügsamkeit Seiner Erlösung. Die Tatsache, dass er ausreicht, um alles zu retten, ist ein weiterer Garant für den Glauben (Mat. 11:28; Joh. 6:37).
….

Die erste Passage weist auf zwei Schritte hin. Der erste Schritt ist, mein Joch zu nehmen. „Sein Joch nehmen“ bedeutet, sein Schüler zu werden. Sein Jünger zu werden bedeutet, sein Leben ein für alle Mal zu widmen. Der zweite Schritt ist, von mir zu lernen. Dies ist das Mittel: von ihm lernen und ihn näher kennenlernen. Wir lernen mehr über ihn, wenn er der Herr unseres Lebens ist, und wir sind ein Jünger, weil wir diese totale Verpflichtung eingegangen sind.

Fruchtenbaum – Die Sammlung messianischer Bibelstudien

So wie schon in dem Artikel über das Licht der Welt , macht die messianisch/jüdische Auslegung einen interessanten Sprung. Hier wird viel deutlicher, was die Bibel eigentlich ausdrücken wollte. So wie in dem Artikel das Licht und Shekina zusammengeführt wurden, so führt das Wissen um die Sprache und den Umständen hier zu der Verbindung zwischen Ruhe und Sabbath – und der Frage „wer war Jesus?“. Oder wie es Arnod Fruchtenbaum oben ausdrückt:
Entweder war er ein Betrüger oder er wurde selbst getäuscht oder er war wirklich der, der er behauptete zu sein. Diejenigen, die ihn kennen, wissen, dass er tatsächlich derjenige ist, für den er sich ausgibt: ihr Messias, ihr Retter und ihr Gott.

Ist jetzt Gott in der Pflicht?

Also auch ihr, wenn ihr alles getan habt, was euch befohlen ist, so sprechet: Wir sind unnütze Knechte; wir haben getan, was wir zu tun schuldig waren.

Elberfelder Bibel 1905 – Lk 17,10

Das gilt auch für euch. Wenn ihr macht, was ich euch sage, sollte euch dabei bewusst sein, dass ihr euch deswegen keinen Orden verdient habt. Ihr habt nur das getan, was man von euch erwartet.“

VolxBibel – Lukas 17,10

Wenn ihr mir gehorcht, sollt auch ihr sagen: `Wir haben keine besondere Anerkennung verdient. Wir sind Diener und haben nur unsere Pflicht getan.´«

Neues Leben – Bibel – Lukas 17,10

So ist es auch mit euch. Wenn ihr alles getan habt, was Gott euch befohlen hat, dann sagt: ‘Wir sind Diener, weiter nichts; wir haben nur getan, was uns aufgetragen war.’ 1Kor 9,16–17

Gute Nachricht Bibel – Lukas 17,10

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Lk 17,10 καὶ ὑμεῖς betont (A122) auch ihr. ποιήσητε Aor. Konj. λέγετε Imp. ὅτι recitativum = Doppelpunkt (A333). ἀ-χρεῖος11 unnütz, nichtsnutzig, auch armselig, unwürdig, keines Lobes würdig (LN 33.361). ὠφείλομεν Ipf. ὀφείλω schulden, schuldig sein (eig. u. übertr. [auch moral.]); verpflichtet sein, müssen, m. Inf. ποιῆσαι Aor. Inf. πε-ποιήκαμεν Pf.; ὃ ὠφείλομεν ποιῆσαι πεποιήκαμεν wir haben getan, was wir zu tun verpflichtet waren = wir haben nur unsere Pflicht/Schuldigkeit getan.

Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament

Doch auch Gott gegenüber haben die Jünger Verpflichtungen. Vor allem anderen brauchen sie Glauben. Auf die Bitte der Jünger, ihren Glauben zu stärken, antwortete ihnen Jesus, daß sie nicht mehr Glauben, sondern den rechten Glauben nötig hätten. Denn noch der kleinste Glaube (wie ein Senfkorn, das kleinste den Juden bekannte Samenkorn; vgl. Lk 13,19) konnte Wunder bewirken und z. B. einen Maulbeerbaum, der sehr tiefe Wurzeln hat, entwurzeln (Lk 17,6).
Die zweite Aufgabe der Jünger gegenüber Gott liegt im bescheidenen und demütigen Dienen (V. 7 – 10). Sie sollen tun, was ihnen aufgetragen ist, ohne besonderes Lob zu erwarten. Schließlich wird ein Knecht von seinem Herrn auch nicht dafür gelobt, daß er seine Arbeit tut. So haben auch die Jünger bestimmte Aufgaben, die sie in Demut als Gottes unnütze (achreioi; sonst nur noch in Mt 25,30) Knechte erfüllen sollen.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Die Verpflichtung einer totalen Hingabe an den Herrn, treuer Dienst und Loyalität sind die Grundbedingung für ein Leben in dieser Rolle. Wir könnten noch hinzufügen, dass der Sklave dem Besitzer gewinnbringend sein muss, wie im Gleichnis von den Talenten (Mt 25,14-30) und von den anvertrauten Pfunden (Lk 19,11 -27). Wie wir in diesen Beispielen sehen, erwartet der Herr von Seinem Volk so zu leben, dass sie das, was Er ihnen gibt, benutzen, um Seine Interessen zu fördern und Seinen Gewinn zu erhöhen. Der faule Sklave wird nutzlos und böse genannt. Der gute und treue Sklave wird gelobt, weil er seine Gaben auf eine nutzbringende Weise eingesetzt hat. Ein Sklave ist nur dann wirklich nützlich, wenn er mehr leistet als seine grundlegenden Pflichten. Er ist nutzlos, wenn er nur das tut, was unbedingt getan werden muss, wenn er nur die Minimalforderungen erfüllt (Lk 17,10). Jeder, der sich als gläubig bezeichnet, sollte dies in Betracht ziehen, wenn er überlegt, ob sein Lebensstil, seine Prioritäten und sein Dienst wirklich akzeptabel sind. Die meisten Christen leben in dieser Hinsicht auf einem sehr niedrigen Niveau.

Wie können wir wissen, was Gott von uns wünscht, um in dieser Rolle zu leben? Wie können wir diese tiefe Erkenntnis in unserem Leben persönlich umsetzen? Es geht nicht nur um unsere Zustimmung oder unser Einverständnis. Als Gegenmittel für eine falsche Lebensweise müssen die entsprechenden Taten folgen.

Wir könnten damit beginnen, uns von der Vorstellung zu befreien, dass Gott uns in irgendeiner Weise verpflichtet ist. Das Gegenteil trifft zu. „Es sind die Gütigkeiten des Herrn, dass wir nicht aufgerieben sind“ (Klagelieder 3,22). Wir sind Empfänger von unverdienter Güte, genannt Gnade, ohne dass Gott uns auch nur im Geringsten verpflichtet wäre. Wenn wir bedenken, dass wir auf der Grundlage der Gnade leben, und so unsere Liebe und Dankbarkeit wächst, haben wir weniger Schwierigkeiten, unsere Rolle anzunehmen. Es wird uns helfen zu erkennen, dass wir nur Verwalter von all dem sind, was Gott uns gegeben hat, und nicht Eigentümer. So sieht uns der Herr.

Deshalb sollte jeder Tag bewusst dem Herrn geweiht werden mit dem ernsthaften Gebet, dass dieser Tag für Ihn nützlich und fruchtbringend sein möge. Was zählt, ist das, was Er will, nicht das, was wir wollen. Völlige Verfügbarkeit für den Herrn, jederzeit auf Seinen Wink und Ruf bereit zu sein, ist die Verantwortung eines guten Sklaven.

Wir könnten über die Eigenschaften eines guten Arbeiters oder Dieners nachdenken und bestrebt sein, diese Eigenschaften in unser Leben umzusetzen. Einige davon sind:

Jean Gibson, Training im Christentum
  1. Sofortige Reaktion auf Bitten oder Befehle ist ein positiver Wesenszug, besonders wenn sie von einer freudigen Einstellung begleitet wird, ohne zu murren.
  2. Harte Arbeit und Fleiß machen einen Arbeiter jedem Chef angenehm. Der faule oder schludrige Arbeiter ist ein Fluch für jeden Arbeitsplatz (Spr 10,26; 18,19; 24,30.31).
  3. Zuverlässigkeit ist eine Grundvoraussetzung. Jeremia sagt: „Verflucht sei, wer das Werk des Herrn lässig treibt“ (Jer 48,10). Nachlässige Arbeit oder Mangel an Sorgfalt in den Dingen des Herrn sind eineBeleidigung für Ihn.
  4. Fachwissen oder Kompetenz in dem, was wir tun, ist wichtig. Jeder sollte ein Arbeiter sein, „der sich nicht zu schämen hat“ (2 Tim 2,15).
  5. Treue ist heute zu einer seltenen Tugend geworden. Aber Arbeiter, die ihrem Arbeitgeber die Treue halten, sind das Rückgrat jedes Teams. Wir sollten Christus die Treue halten, der Gemeinde, in der wir mitarbeiten, und auch unseren Mitknechten oder Mitstreitern gegenüber sollen wir treu sein. Der hingegebene Sklave des Alten Testamentes wollte seinen Herrn nie verlassen, auch dann nicht, wenn er die Möglichkeit gehabt hätte(2Mo 21,5.6; 5Mo 15,17).
  6. Aufmerksamen Arbeitern muss man nicht alles sagen, was sie erledigen sollen. Sie erkennen das Notwendige und tun still das Erforderliche, auch ohne weitere Anweisung. Der Sklave Christi sucht nach Gelegenheiten zum Dienen.
  7. Gut mit Anderen auskommen ist eine unbedingte Notwendigkeit. Leute, die leicht beleidigt, kritisch, anklagend oder streitsüchtig sind, sind fast überall anzutreffen. Wo immer sie sind, erzeugen sie Probleme, anstatt bei der Lösung mitzuhelfen. Wenn sie sich nicht ändern, ist es oft nötig, sie im Interesse von Frieden und Einheit im Team loszuwerden.

Leider werden hier die Unterschiede zwischen Religion und Christusnachfolge sichtbar. In den Religionen kann man sich durch Arbeit, durch Dienst, durch Gehorchen usw etwas bei Gott verdienen. So war es schon immer. Auch die Götter Babylons konnte man durch Opfer beschwichtigen oder beschwören. Da war es angebracht, zu sagen: „ich habe so viel getan, nun muss dieser Gott auch etwas für mich tun“.
Aber wir sind ja nichts, was wir nicht von Jehovah bekommen haben: selbst die Kraft die wir für den heutigen Tag haben, erhalten wir von IHM. Also können wir eigentlich nur zustimmen: wir haben NUR das getan, was unser Auftrag war. ER ist uns NICHTS schuldig. Es ist unverdiente Gnade wenn ER uns mehr gibt, als wir verdient hätten. Um auf die Frage einzugehen: Nein, Jehovah ist NICHT in der Pflicht – nur wir haben die Pflicht IHM zu dienen! Es ist von seiner Seite aus Liebe und Freundlichkeit, Barmherzigkeit und Gnade, was er uns SCHENKT – wir haben es uns nicht verdient!

Wer ist das Licht der Welt?

Da war ein Mensch, von Gott gesandt, sein Name Johannes.
Dieser kam zum Zeugnis, auf daß er zeugte von dem Lichte, damit alle durch ihn glaubten.
Er war nicht das Licht, sondern auf daß er zeugte von dem Lichte.

Elberfelder Bibel 1905 – Joh 1,6–8

Es kam ein Mensch, der als Repräsentant Gottes gesandt wurde. Sein Name war Johạnnes. Dieser Mann kam als Zeuge. Er sollte für das Licht als Zeuge auftreten, damit durch ihn Menschen aller Art zum Glauben kämen. Er war nicht dieses Licht, sondern sollte für dieses Licht als Zeuge auftreten.

neue Welt Übersetzung – 2018 – Joh 1,6–8

Es trat ein Mensch auf, der als Bote von Gott entsandt worden ist, der den Namen Johannes hatte. Eben der kam für eine Zeugenaussage, um in bezug auf das Licht Zeugnis abzulegen, damit alle durch es zum Glauben kommen mögen. Nicht etwa war jener das Licht, sondern er war dazu da, um in bezug auf das Licht Zeugnis abzulegen.
Gottes Agenda – Das Neue Testament urtextnah ins heutige Deutsch übersetzt von Andreas Eichberger – Johannes 1,6–8

Gott schickte einen Boten, einen Mann, der Johannes* hieß. Sein Auftrag war es, die Menschen auf das Licht hinzuweisen. Alle sollten durch seine Botschaft an den glauben, der das Licht ist. Johannes selbst war nicht das Licht. Er sollte nur ein Zeuge für das kommende Licht sein.

Hoffnung für Alle – Joh 1,6–8

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Jh 1,6 ἐ-γένετο V. 3, hier auftreten (B II5). ἀπ-ε-σταλμένος Pf. Ptz. Pass. ἀποστέλλω; attr. παρά m. Gen. von (bez. Agens beim Pass. [wohl = ὑπό m. Gen.; ZG]). ὄνομα αὐτῷ Parenthese (A374), erg. ἦν (BDR § 1283; s. Var.) sein Name war, er hieß (vgl. BDR § 144,1). Jh 1,7 μαρτυρία Zeugnis (das Bezeugen od. das Bezeugte); εἰς μαρτυρίαν zum Zeugnis. μαρτυρήσῃ Aor. Konj. μαρτυρέω. πιστεύσωσιν Aor. Konj. πιστεύω; ingr. Aor. (A229); ἵνα πάντες πιστεύσωσιν διʼ αὐτοῦ damit alle durch ihn zum Glauben kämen. Jh 1,8 ἦν V. 1. ἐκεῖνος er (selbst) (A124a), näml. Johannes. ἀλλʼ ἵνα erg. etwa ἦλθεν (B ἵνα III1; vgl. BDR § 448,78); ἀλλʼ ἵνα μαρτυρήσῃ sondern (er kam), um Zeugnis abzulegen = sondern er sollte Zeugnis ablegen bzw. er sollte nur Zeugnis ablegen.

Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament

Johannes der Täufer wird als der Herold und Wegbereiter Christi in der Schrift genannt. Er ebnete die Bahn für den kommenden König und bereitete die Herzen zu für seine Botschaft. Er war die Stimme, Christus das Wort. Er war der Schein, Christus das Licht. Er war der Freund des Bräutigams, Christus der Bräutigam. Darum erlitt er auch wie Christus den Märtyrertod. Jes 40,3 ; Mal 3,1 ; Mt 3,1-12 ; 11,1-19 ; Mt 14,1-12 ; 4,12-17 ; Mk 1,1-8.14-15 ; Lk 3,1-20 ; 7,18-35 ; 16,16 ; Lk 9,7-9 ; Joh 1,6-8.15-29.36 ; Joh 3,23.30 .

Dieter Boddenberg, – Arbeitsbuch für den biblischen Unterricht

V.6-8 führen Johannes den Täufer ein, obwohl die Beschreibung seines Dienstes erst in V.15 beginnt. Er war „von Gott gesandt“, und der Herr Jesus war vom Vater gesandt. Aber welcher Unterschied! Der Herr stieg als der ewig Präexistente herab, um von einer Jungfrau geboren zu werden. Die Geburt des Johannes von alten Eltern war ein Wunder Gottes, aber die Existenz des Johannes begann mit seiner Empfängnis. Johannes wurde ebenfalls zum Dienst von Gott ausgesandt, und zwar in Erfüllung der alttestamentlichen Weissagung: „Siehe, ich sende meinen Boten vor meinem Angesicht her“ (Mal 3,1; Mk 1,2).
7 Der Dienst des Volkes Gottes hat immer ein göttliches Ziel vor Augen; daher darf niemand seinen eigenen Dienst aussuchen, noch auch dem von Gott zugewiesenen Dienst entfliehen. Johannes kam in besonderer Weise „zum Zeugnis“.
Diese Seite seines Dienstes wird hauptsächlich im Johannesevangelium geschildert, nämlich in 1,29-34, wo er Ihn als das Lamm Gottes, als den Sohn Gottes und als den, der mit Heiligem Geist taufen würde, identifizierte, und in 3,27-36. Andere Aspekte seines von Gott gegebenen Dienstes sind: „Und viele der Söhne Israels wird er zu dem Herrn, ihrem Gott, bekehren […] um dem Herrn ein zugerüstetes Volk zu bereiten“ (Lk 1,16-17), und „Ich taufe euch zwar mit Wasser zur Buße“ (Mt 3,11). In seinem Zeugnis identifizierte Johannes Christus im Fleische als das Lamm, als den Sohn und als das Licht, während die Apostel Ihn später als Herrn und Christus proklamierten. Sein Zeugnis geschah, „damit alle durch ihn glaubten“, was Paulus mit seinen Worten in Ephesus bestätigt: „[…] daß sie an den glauben sollten, der nach ihm käme, das ist an Jesus“ (Apg 19,4). Das Wort „alle“ bedeutet alle jene, die mit Johannes in Berührung kamen während seines Dienstes. Man vergleiche das mit „allen Nationen“ (Mk 13,10; Lk 24,42); „in ganz Judäa […] bis an die Enden der Erde“ (Apg 1,8); „alle“ (Röm 3,22; 1Tim 2,4). Der Gedanke, damit die Menschen glauben möchten, ist für das Johannesevangelium charakteristisch: 1,50; 2,11; 3,16; 4,39; 5,24; 6,69; 7,38; 8,30; 9,38; 10,38; 11,26 sind typische Beispiele für jeweils verschiedene Umstände.
8 Der Geist Gottes inspirierte den Schreiber zu dieser Klarstellung, damit jedes Mißverständis ausgeschlossen sei. Obwohl Johannes „die brennende und scheinende Lampe“ war (5,35), war er auf keinen Fall „das Licht“. Sein Leben und Zeugnis waren so deutlich, daß die Leute voller Erwartung waren „und alle in ihren Herzen wegen Johannes überlegten, ob er nicht etwa der Christus sei“ (Lk 3,15). Seine strikte Zurückweisung dieser Annahme erscheint nur im Johannesevangelium: „Ich bin nicht der Christus“ (1,20; 3,28). Während des irdischen Lebens des Herrn beanspruchte niemand, der Christus zu sein. Später aber würden viele Antichristen sich diesen Titel anmaßen, und in der letzten Zeit werden viele sagen „Ich bin der Christus“ und werden damit viele verführen (Mt 24,5), und der Mensch der Sünde wird sich sogar als Gott ausgeben (2 Thessalonicher 2,4).
9 Das Griechische dieses Textes läßt sich nicht ganz eindeutig
wiedergeben, wie in den verschiedenen Übersetzungen und Anmerkungen zum Ausdruck kommt. Die Mehrdeutigkeit liegt in der Wendung „in die Welt kommend“, wobei das griechische Verb erchomenon ein Präsenspartizip (Mittelwort der Gegenwart) ist. AV bezieht das Verb wie LU auf „jeden Menschen“, während JND und NEB es wie E, RE, ZÜ, ME, S auf das wahre Licht beziehen. Bezieht man das Partizip auf das Licht, muß man die Endung – on als Nominativ Neutrum auffassen ( phos, „Licht“, ist neutrum), bezieht man es auf „jeden Menschen“ hingegen als Akkusativ Maskulin ( anthropos, „Mensch“, ist maskulin). Wir ziehen die Deutung vor, die das Verb mit „Licht“ verknüpft: „Er war das wahre Licht, welches, da es in die Welt kommt/kam, jeden Menschen erleuchtet.“ Denn der Zusammenhang ist ja das Erscheinen des Lichtes in der Welt, nicht das Kommen der Menschen in die Welt.
Das „wahre Licht“ sollte mit dem „wahren Brot“ (6,32), dem „wahren Weinstock“ (15,1) und „der Wahrheit“ (14,6) in Verbindung gebracht werden. Gott hatte Seinem Volk in der Wüste materielles Manna gegeben, es kursierten viele Irrtümer, und das Licht konnte Finsternis sein (Lk 11,35). Das „wahre Licht“ und „das wahre Brot“ sind die Gegenstücke zum Licht und zum Brot im Heiligtum der Stiftshütte, während sich das Licht der Herrlichkeit und der goldene Krug mit dem Manna im Allerheiligsten befanden.
Wenn Licht auf eine Fläche fällt, wird dessen reflektierende
Fähigkeit offenbar. Licht wird zudem manchmal auch absorbiert und wieder ausgestrahlt. Von Mose lesen wir, daß sein Angesicht leuchtete, nachdem er in der Herrlichkeit von Gottes Gegenwart gewesen war. Das heißt, daß er das Licht, in dem er stand, in sich aufnahm und wieder abstrahlte (2Mo 34,29-35; 2Kor 3,13). Wenn hingegen Licht auf finstere und böse Herzen fällt, dann können diese nichts von Christus reflektieren.

Was die Bibel lehrt

Die Shechinah-Herrlichkeit erschien in einer völlig neuen Form in der Erfüllung der Haggai-Prophezeiung. Dies ist der Punkt von Johannes 1: 1–14. Diese Passage verkündet das Kommen des Schechina-Lichts in einer neuen sichtbaren Manifestation. Vers 14 konzentriert sich auf die neue Form der Shechinah-Herrlichkeit:

Und das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns (und wir sahen seine Herrlichkeit, Herrlichkeit als die einzige, die vom Vater gezeugt wurde), voller Gnade und Wahrheit.

Das Wort übersetzt „bewohnt“ ist das griechische Wort skeinei, das dem Hebräischen, Schechina und Hellenisierten entspricht (Griechisch hat keinen „sh“ -Ton). Aber wörtlich bedeutet das griechische Wort skeinei nicht „wohnen“, wofür es ein anderes griechisches Wort gibt. Skeinei bedeutet „Tabernakel“. Vers 14 lautet wörtlich: „Das Wort wurde Fleisch und Tabernakel unter uns.“ Mit anderen Worten, es war eine neue sichtbare Manifestation der Gegenwart Gottes, die unter Menschen wohnt. Das Ergebnis dieser „Tabernacling“ war, dass die Menschen die Herrlichkeit in Form eines Mannes sehen konnten: des Gottmenschen. Dies war eine Erfüllung von Jesaja 9: 2, die vom Kommen des Lichts sprach:

Die Menschen, die in der Dunkelheit wandelten, haben ein großes Licht gesehen: Diejenigen, die im Land des Todesschattens wohnten, haben das Licht auf sich.

Die vielen Male, die Jesus während seines Dienstes auf dem Tempelgelände wandelte, erfüllten die Prophezeiung von Haggai. Seine Herrlichkeit manifestierte sich in seiner Reinigung des Tempels von Geldwechslern und Opfern von Opfern sowie in seiner Lehre auf dem Tempelgelände, insbesondere während der Passah- und Laubhüttenfeste.
Die Parallele zum Alten Testament sollte nicht übersehen werden. Zu Beginn seiner Geschichte erschien und verschwand die Shechinah-Herrlichkeit, bevor sie im Tabernakel und im Tempel dauerhafter blieb. Es verließ dann vom Ölberg. In der Geschichte des Neuen Testaments erschien und verschwand es zuerst und trat dann in einer dauerhafteren Form in der Person des Messias auf, die über einen längeren Zeitraum bei Israel blieb. Später verließ auch Israel nach einem dreieinhalbjährigen öffentlichen Dienst den Ölberg.

Fruchtenbaum . Die Schritte des Messias: eine Untersuchung der Abfolge prophetischer Ereignisse

Die Shechinah-Herrlichkeit erschien in einer völlig neuen Form in der Erfüllung der Haggai-Prophezeiung. Dies ist der Punkt von Johannes 1: 1–14. Diese Passage verkündet das Kommen des Schechina-Lichts in einer neuen, sichtbaren Manifestation. Vers 14 konzentriert sich auf die neue Form der Shechinah-Herrlichkeit: Und das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns (und wir sahen seine Herrlichkeit, Herrlichkeit als die einzige, die vom Vater gezeugt wurde), voller Gnade und Wahrheit.

Das griechische Wort skeinei wurde von der hebräischen Schechina entlehnt und hellenisiert, weil Griechisch keinen „sh“ -Ton hat. Obwohl skeinei als bewohnt übersetzt wird, gibt es ein anderes griechisches Wort, das „wohnen“ bedeutet. Skeinei bedeutet eigentlich „Tabernakel“. In Vers 14 heißt es wörtlich: „Das Wort wurde Fleisch und Tabernakel unter uns.“ Mit anderen Worten, es war eine neue, sichtbare Manifestation der Gegenwart Gottes, die unter Menschen wohnt.

Das Ergebnis dieser „Tabernacling“ war, dass die Menschen die Herrlichkeit in Form eines Mannes sehen konnten – des Gottmenschen. Dies war eine Erfüllung von Jesaja 9: 2, der vom kommenden Licht sprach: Die Menschen, die in der Dunkelheit wandelten, haben ein großes Licht gesehen; diejenigen, die im Land des Todesschattens wohnten, haben das Licht auf sich.

Die vielen Male, die Jeschua während seines Dienstes auf dem Tempelgelände wandelte, erfüllten die Prophezeiung von Haggai. Seine Herrlichkeit manifestierte sich in seiner Reinigung des Tempels von Geldwechslern und Opfern von Opfern sowie in seiner Lehre auf dem Tempelgelände, insbesondere während der Passah- und Laubhüttenfeste.

Die Parallele zum Alten Testament sollte nicht übersehen werden. Zu Beginn seiner Geschichte erschien und verschwand die Shechinah-Herrlichkeit, bevor sie im Tabernakel und im Tempel dauerhafter blieb. Es verließ dann vom Ölberg. In der Geschichte des Neuen Testaments erschien und verschwand es zuerst und trat dann in einer dauerhafteren Form in der Person des Messias auf, der über einen längeren Zeitraum bei Israel blieb. Später verließ auch Israel Israel vom Ölberg.

Die Sammlung messianischer Bibelstudien

Nein – KEINE Kirche oder Organisation ist das Licht der Welt! – nicht ein einmal ein Lichtlein! Das einzige Licht, dass den Menschen vom Vater geschickt wurde – war und ist Jesus Christus. Lies einfach heute einmal was Johannes noch alles in das 1.Kapitel seines Evangeliums hereingepackt hat!

„Sie ratschlagten gegen mich, ich aber vertraue auf Jehova“

Denn ich habe die Verleumdung (O. Schmähung) vieler gehört, Schrecken ringsum; indem sie zusammen wider mich ratschlagten, sannen sie darauf, mir das Leben zu nehmen. Ich aber, ich habe auf dich vertraut, Jehova; ich sagte: Du bist mein Gott!

Elberfelder 1871 – Psalm 31,14–15

Denn ich habe den schlechten Bericht vieler gehört,
Schrecken ist auf allen Seiten.
Wenn sie sich wie e i n [Mann] gegen mich zusammenrotten,
Planen sie tatsächlich, mir die Seele wegzunehmen.
Ich aber — auf dich habe ich mein Vertrauen gesetzt, o Jehova.
Ich habe gesagt: „Du bist mein Gott.“

neue Welt Übersetzung – Bi12 – Psalm 31:13–14

Ich höre viele hinter meinem Rücken tuscheln. 
  Von allen Seiten droht mir Gefahr! 
  Meine Feinde tun sich zusammen, 
  um mich aus dem Weg zu räumen. 
Ich aber, Herr, vertraue dir. 
  Du bist mein Gott, daran halte ich fest! 

Hoffnung für Alle – Ps 31,14–15

Ja, ich höre das Flüstern der Vielen,
ein Grauen ringsumher,
da sie mitsammen wider mich munkeln:
sie ränkeln, mir die Seele zu nehmen.
Ich aber,
bei dir sichere ich mich, DU,
ich spreche: Du bist mein Gott.

Buber Rosenzweig – Psalm 31,14–15

Endlich fügt er hinzu (V. 14), dass viele ihn schmähten und er von Schrecken umgeben war. Fast wäre ich aber versucht, statt „viele“ zu übersetzen: „die Großen“. Denn die Sache wird umso unwürdiger, wenn hervorragende Leute, deren Urteil für andere eine Autorität bedeutet, uns durchhecheln und die Schande auf uns bringen, dass wir Verbrecher wären: denn was von solchen Leuten ausgeht, hat beim Volke schon ein Vorurteil für sich. So ergibt sich ein sehr passender Sinn: David wurde von der ganzen Clique der Vornehmen schmählich verurteilt, ihr Glanz verdunkelte die Unschuld des unglücklichen Mannes. Dies bestätigt auch der Satz: Schrecken ist um und um, wenn sie miteinander über mich ratschlagen. Dies passt besser auf vornehme Leute wie auf das gemeine Volk: und es ist doch von denselben Leuten die Rede wie kurz zuvor. Im Übrigen sehen wir hier, wie schlau diese gottlosen Leute ihre Ratschläge einrichteten, um David zu verderben: sie erregten zunächst Misstrauen gegen ihn, als wäre er ein verbrecherischer und verworfener Mensch. Und während sie ihn mit ihren Schmähungen zerfleischten, deckten sie ihre Frechheit mit dem Schein sittlichen Ernstes: sie berieten über seine Vernichtung, als könne man einen solchen Menschen nicht mehr dulden. So brauchen wir uns nicht zu wundern, dass seine durch so viele Prüfungen gequälte Seele sich tief verwundet fühlte.
V. 15. Ich aber, Herr, hoffe auf dich. David setzt hier allen Versuchungen, durch die man ihn zu überwinden trachtete, die Standhaftigkeit seines Glaubens entgegen, indem er sagt, dass er nicht wankend geworden, sondern vielmehr fest dabei geblieben sei, seine Rettung von Gott zu erhoffen. Er gesteht aber auch, dass sein Mut einigermaßen erschüttert war: nach der Schwachheit seines Fleisches lag er tief gebeugt darnieder. Das ist kein Widerspruch; vielmehr besteht beides miteinander, dass der Schmerz ihm hart zusetzte und alle Lebenskraft nahm – und dass er in guter Hoffnung sich aufrecht hielt und den Herrn unablässig anrief. Mitten in tiefer Finsternis der Traurigkeit und harter Qualen leuchtete doch in seinem Herzen noch das heimliche Licht des Glaubens. Bei allen Seufzern, welche die gewaltige Last seiner Anfechtungen ihm auspresste, sammelt er doch seinen Geist zur Anrufung Gottes. So musste er durch viele Hindernisse sich durcharbeiten, ehe er sein schönes Bekenntnis aussprechen konnte. Darnach gewährt er uns einen Einblick, wie er seine Hoffnung aufrecht erhielt: er bedachte nämlich bei sich, dass Gott ihn niemals verlassen werde. Beachtenswert ist die Form, in welcher er dies sagt: Ich spreche: Du bist mein Gott. Er hat also jeden Zweifel unterdrückt und den Glauben fest in seinem Herzen behauptet. Denn nicht eher wird das Wanken ein Ende haben, als bis eine feste Überzeugung alle unsere Gedanken beherrscht. Übrigens wird David nicht sagen wollen, dass er nur heimlich und still zu sich selbst geredet habe, wobei das sprechende Organ mehr das Herz als die Zunge gewesen wäre, – sondern er hat sich an Gott selbst als an seinen einzigen Zeugen gewendet. Ist doch nichts schwerer als, wenn wir unsern Glauben von der ganzen Welt verspottet sehen, unsere Rede dennoch an den einigen Gott zu richten und uns mit dem Zeugnisse des Gewissens zufrieden zu geben, dass Er unser Gott ist. Und dieses ist endlich auch die wahre Bewährung unseres Glaubens, dass wir, mögen auch noch so heftige Fluten sich gegen uns erheben, mögen auch noch so starke Stürme uns erschüttern, trotzdem an diesem Grundsatze festhalten, dass wir unter Gottes Schutz stehen, und frei zu ihm sprechen: Du bist unser Gott.

Jean Calvin – Aus dem Psalmenkommentar

Der Psalmist bat um Gnade vom Herrn, weil sein Leben in Gefahr (Not) war. Vor Sorge, Kummer und Gram kam David fast um (V. 10-11 ). (Zu den Gebeinen vgl. den Kommentar zu Ps 6,3 .) Wegen seiner Feinde wurde er abgewiesen und von seinen Freunden vergessen ( Ps 31,12-13 ). Weil sich viele gegen sein Leben zusammengerottet hatten, war von allen Seiten Schrecken um ihn (vgl. Jer 20,10 ).

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Das erlebte David am eigenen Leib, das erlebte Jesus Christus in der Erfüllung des ganzen. Aber auch so mancher Mitleser hier wird solche Momente kennen: wenn Männer als Team oder Komitee meinen, über dein Leben urteilen zu dürfen, und dich von Familie und Freunde abschneiden wollen! Aber eins können diese Männer nicht! Sie können dein und mein Verhälnis zu dem Schöpfer Jehovah nicht zerstören! Deshalb stimme ich mit ganzem Herzen in den Psalm ein:“Ich aber — auf dich habe ich mein Vertrauen gesetzt, o Jehova. Ich habe gesagt: „Du bist mein Gott.““ – und klar: diese Männer die da als Team oder Komitee den Richter über den Glauben anderer spielen, haben rein garnichts mit Jehovah zu tun! Sie stehen auf der selben Stufe mit den Feinden Davids und den Feinden Jesu und seiner Jünger – denn alle Anbeter Jehovahs haben Liebe und Barmherzigkeit gelernt, und sind zum vergeben bereit. Wer neue Regeln festlegt, die über dem geschriebenen Wort stehen wollen, die dienen wem???

„Ich geh überall mit dir hin.“

Nimm mich bei der Hand! 
  Schnell, lass uns laufen, 
  bring mich zu dir nach Hause! 
  Du bist mein König! 
  Ich freue mich über dich, 
  du bist mein ganzes Glück. 
  Deine Liebe ist kostbarer 
  als der edelste Wein. 
  Kein Wunder, dass die Mädchen für dich schwärmen! 
   Schazt nicht auf mich herab!
Hoffnung für Alle - Hoheslied 1,4

Ziehe mich: wir werden dir nachlaufen. Der König hat mich in seine Gemächer geführt: wir wollen (O. Hat mich der König… geführt, so werden wir usw.) frohlocken und deiner uns freuen, wollen deine Liebe preisen (O. deiner Liebkosungen gedenken) mehr als Wein! Sie lieben dich in Aufrichtigkeit.

Elberfelder 1871 – Hohelied 1,4

Komm, lass uns eilen,
nimm mich mit dir nach Hause,
fass meine Hand!
Du bist mein König!
Deine Zärtlichkeit gibt mir
Freude und Glück.

Rühmen und preisen
will ich stets deine Liebe,
mehr als den Wein!

Mädchen, die schwärmen,
wenn dein Name genannt wird,
schwärmen zu Recht!
Gute Nachricht Bibel  - Hohelied 1:4

Komm, lass uns, so schnell es geht, von hier verschwinden! Wollen wir zu dir gehen, auf deine Bude? Ich geh überall mit dir hin. Du bist der Größte für mich! Ich finde es so genial, dass ausgerechnet ich dich kennen darf, du machst mich glücklich! Dass du mich liebst, ist wie ein Hauptgewinn für mich, denn alle anderen Frauen wollen auch was von dir.

VolxBibel – Hoheslied 1,4

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Solche Aussagen in der Bibel? Das kann man ja nur „symbolisch“ deuten – oder? Oder sollte es tatsächlich in der „Anleitung für den Menschen“ auch ein Bibelbuch geben, dass sich um Beziehungen und Ehe dreht?

Also zuerst ein typisches Beispiel für „symbolisch“:

Ziehe mich!
Das war der brennende Wunsch der Braut, und es sollte auch der unsere sein. Im Bewusstsein der Schwachheit, die uns inmitten der Welt kennzeichnet, wo wir über so vieles seufzen und uns nach der Befreiung sehnen, darf dieses demütige Gebet beständig zum Herrn aufsteigen: Ziehe mich!
Die Schwierigkeiten des Weges, die Dürre des Ortes und die für unsere Herzen oft niederdrückenden Umstände sind derart, dass unsere Liebe dabei erkaltet und unser Pilgerlauf sich verlangsamt. Dann entsteht zwischen dem Herrn und uns eine Entfernung. Aber in seiner Liebe, Güte und Barmherzigkeit zieht Er uns. Er bleibt auch hierin derselbe, gestern, heute und in Ewigkeit.
Wir werden dir nachlaufen
Der Apostel hatte sich vorgenommen, um den Preis der himmlischen Berufung Gottes in Christus Jesus geraden Wegs zum Ziel hin zu jagen (Phil 3,14; 1 Korither 9,26). In allen seinen Mühen und Kämpfen vermochte er den Lauf mit Ausharren zu vollenden, weil er seinen Blick auf Jesus, den Anfänger und Vollender des Glaubens, gerichtet hielt. Möchten auch wir in dieser Weise dahineilen, so dass wir den Preis erlangen (1 Korither 9,24), wissend, dass die, die auf den HERRN harren, neue Kraft gewinnen und trotz der Hindernisse laufen können, ohne zu ermatten (Jes 40,31).
Dir nach
Jesus, unser Herr, soll der Gegenstand unserer Zuneigungen sein. Dass doch unsere dürstende Seele während der langen Nacht seiner Abwesenheit nur Ihn allein suchte! Seine Rechte hält uns aufrecht; halten wir uns daher an Ihn, um Ihm nachzufolgen, auch in den Leiden. Bald werden wir mit Ihm herrschen. Er führt uns in seine Gemächer der Liebe ein. Da können wir frohlocken und uns an ihm freuen. Da werden wir seine Liebe preisen von Ewigkeit zu Ewigkeit, denn sein Name ist ein ausgegossenes Salböl.

Halte fest 1962

Manche Übersetzungen gehen davon aus, daß der männliche Sprecher der „Liebhaber“ ist und die weibliche Sprecherin die „Geliebte“. Man hat dann in Hl 5,2.9;6,1.10;8,5.8-9 die weiteren Sprecher als „Freunde“ ausgemacht. Es ist nicht immer ganz leicht zu bestimmen, wer der Sprecher an manchen Stellen ist, und man kann sich daher darüber streiten. Einige Meinungen über die Identität der Sprecher werden in der Übersicht „Sprecher im Hohenlied“ zusammengefaßt.
Das Lied beginnt mit einem Monolog der Geliebten, in dem sie zuerst ihr heftiges Verlangen nach der körperlichen Zuwendung ihres Geliebten (Salomo) zum Ausdruck bringt ( Küsse , Hl 1,2 ). Der unvermittelte Wechsel von der dritten Person ( er , V. 2 a, und sein, V. 2 a. 3-4 b) zur zweiten Person ( dein und dich , V. 2 b. 3-4 a) verwirrt den modernen Leser, war aber in der Liebespoesie im Alten Orient durchaus üblich. Dieser stilistische Kunstgriff verlieh der Poesie einen stark emotionalen Anstrich. Wenn die Geliebte von der Liebe des Geliebten spricht (V. 2 b), hebt sie vor allem auf den körperlichen Ausdruck seiner Liebe ab (das hebr. Wort für „Liebe“ steht im Plural und heißt dODIm . Der Begriff wird auch in Hl 4,10 gebraucht.). Die Aussage deine Liebe ist köstlicher als Wein bedeutet, daß die körperlichen Zärtlichkeiten des Liebhabers erheiternd, erfrischend und die Quelle großer Freude sind (vgl. Hl 1,4 ).
Die Wohlgerüche seiner Salben machten den Liebhaber noch anziehender. Die Erwähnung der Salben brachte sie dazu, seinen Namen mit einer Salbe zu vergleichen. Der Name eines Menschen stand für seinen Charakter oder seinen Ruf (vgl. 2Sam 7,9 ). Wenn also die Geliebte Salomos Namen mit einer Salbe verglich, dann bedeutete das, daß er ein angenehmes Wesen besaß und auf die Geliebte anziehend wirkte. Aus diesem Grund, so sagte die Geliebte, wurden viele von ihm angezogen.
Die Aussage der König (vgl. Hl 1,12;3,9.11;7,6 ) hat mich in seine Kammern gebracht kann auch als Aufforderung oder Bitte übersetzt werden: „Möge mich der König doch in seine Kammern bringen!“ In diesem Sinne brachte die Geliebte ihr Verlangen nach einer intimen Beziehung und nach der Ehe mit dem Liebhaber zum Ausdruck. Das entspricht dem ersten Teil von Hl 1,4 : zieh mich dir nach . Zusammenfassend kann man sagen, daß dieser Monolog zu Beginn das körperliche Verlangen als Charakteristikum der romantischen Liebe darstellt und daß das in richtige Bahnen gelenkte Verlangen gut und nicht teuflisch ist. Ein Ehepartner soll von der Liebe zum anderen Ehepartner (vgl. Sprüche 5,18-19 ), statt von Wein, Drogen oder anderen Menschen „berauscht“ sein. Die Wahl eines Ehepartners sollte allerdings von viel mehr als nur der rein körperlichen Anziehung bestimmt werden. Die Rede der Geliebten macht deutlich, daß das Wesen (der „Name“) eines Menschen bei der Partnerwahl von entscheidender Bedeutung ist.
Die „Freunde“ der Geliebten, die an anderer Stelle die „Töchter Jerusalems“ (V. 5 ; Hl 3,10;5,8.16 ) und die „Töchter Zions“ ( Hl 3,11 ) genannt werden, sprechen in Hl 1,4 b. Es wurden viele Vermutungen angestellt, wer diese „Töchter Jerusalems“ nun eigentlich sind: weibliche Hochzeitsgäste, Hofdamen am Königshof oder Konkubinen des königlichen Harems. Am wahrscheinlichsten ist jedoch, daß damit die weiblichen Einwohner Jerusalems gemeint sind. Diese Stadt wird häufig als die „Mutter“ seiner Bewohner bezeichnet (vgl. Jes 51,18; 60,4; Hes 19,2.10 ).
Der Chorus ist ein literarisches Stilmittel im Hohenlied, wobei die Geliebte und der Liebhaber ihre Gefühle und Gedanken voll zum Ausdruck bringen. Wenn Salomo im Hl 1,4 gepriesen wurde (das du steht im mask. Sing.), dann scheinen die „Töchter“ darin übereinzustimmen, daß das Paar eine schöne Liebesgeschichte erlebte. Im letzten Satz in Vers 4 könnte die Geliebte sprechen oder vielleicht sogar eher noch die Freunde.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

In Sprüche sieben warnt Salomo seinen Sohn davor, einer Prostituierten nachzugeben. In diesem Zusammenhang muss sich das Wort auf sexuelle Aktivität beziehen. In Sprüche sieben wird sexuelle Aktivität jedoch missbraucht und ist daher in diesem Fall sündig. Aber im Hohelied Salomos wird die sexuelle Liebe richtig verwendet, wie Gott es beabsichtigt hatte. Denn Sex selbst ist keine Sünde, sondern kann auf sündige Weise und für sündige Zwecke verwendet werden.

Als ich nun an dir vorbeiging und dich ansah, siehe, deine Zeit war die Zeit der Liebe. und ich breitete meinen Rock über dich aus und bedeckte deine Blöße. Ja, ich schwur dir und ging einen Bund mit dir ein, spricht der Herr, Jehova, und du wirst mein. (Hesekiel 16: 8).

Wie der Kontext deutlich macht, ist auch dies ein Hinweis auf sexuelle Liebe. In dieser Passage wird sexuelle Liebe in einem positiven Licht gesehen, während sie in der nächsten in der negativen Seite gesehen wird:

Und die Babylonier kamen zu ihr ins Bett der Liebe, und sie beschmutzten sie mit ihrer Hurerei, und sie wurde mit ihnen verschmutzt, und ihre Seele wurde von ihnen entfremdet. (Hesekiel 23:17).

Daher ist sowohl aus der Wurzel als auch aus dem Gebrauch klar, dass sich dieses Wort dod auf sexuelle Liebe bezieht und dass es sowohl im guten als auch im bösen Sinne verwendet wird. Im Hohelied Salomos wird es nur im guten Sinne verwendet.
Daher ist Shulamits Eröffnungsrede eine Sehnsucht nach ihrer ersten sexuellen Vereinigung. Während sie sich auf das Hochzeitsfest vorbereitet, sehnt sie sich bereits danach, über das Fest hinauszugehen und sich auf die Brautkammer selbst zu freuen. Daher ist ihr erster Wunsch „Lass ihn mich küssen“ für seine sexuelle Liebe besser als Wein tatsächlich ein Wunsch nach ihrer ersten sexuellen Vereinigung, um die Ehe zu vollenden. Küssen wird hier im Sinne des Vorspiels zur Vorbereitung auf die sexuelle Liebe verwendet.
In Vers drei wird der zweite Grund für das Verlangen angegeben: der Duft und die Qualität seiner Liebe. Beim Bankett wird nicht nur Wein anwesend sein, sondern der gesamte Palast wird mit Parfüm bestreut. Doch der Duft von Salomos Liebe übertrifft den Duft des königlichen Palastes. Tatsächlich werden alle Düfte allein durch den Duft seines Namens übertroffen. Das „ausgegossene Öl“ bezieht sich auf eine Salbe, die, nachdem sie aus ihrem Lager genommen wurde, weit und breit gestreut wird. Für Shulamit ist Salomos Name wie diese Art von Salbe. Angesichts all dessen ist es kein Wunder, dass die Jungfrauen ihn lieben. Das Wort „Jungfrauen“ bezieht sich auf junge Jungfrauen im heiratsfähigen Alter, und zweifellos hatten viele von ihnen die Sehnsucht, Salomos Wahl zu werden, bevor Shulamit schließlich als diejenige ausgewählt wurde.
In Vers 4a drückt Shulamit einen zweiten Wunsch aus: „Zeichne mich.“ Das hebräische Wort impliziert eine sanfte Zeichnung der Liebe zu sich selbst. Es wird in Jeremia 31: 3 so verwendet:

Jehova erschien mir von alters her und sprach: Ja, ich habe dich mit ewiger Liebe geliebt; darum habe ich dich mit liebevoller Güte gezeichnet.

Das gleiche Gefühl des sanften Zeichnens der Liebe findet sich auch in Hosea 11: 4:

Ich zog sie mit Schnüren eines Mannes, mit Bändern der Liebe; und ich war für sie, als diejenigen, die das Joch an ihren Kiefern anheben; und ich legte ihnen Essen vor.

Der zweite Wunsch ist es dann, von der Liebe selbst gezeichnet, gezogen und eingehüllt zu werden. Während der erste Wunsch nach sexueller Liebe war, ist dieser zweite nach dem emotionalen Ausdruck der Liebe, der der sexuellen Liebe ihre Bedeutung gibt. Die Praxis der sexuellen Liebe, abgesehen von der Emotion und dem Willen der Liebe (ahavah), reduziert sie auf Lust. Die richtige sexuelle Liebe in der Schrift ist ein hoher Zustand, der nur im Kontext des gesamten biblischen Liebesbegriffs praktiziert werden kann.
Als Antwort auf die beiden Wünsche kommt der Refrain: „Der König hat mich in seine Kammer gebracht.“
Dies bringt eine Antwort der Töchter Jerusalems, die in 1: 4b gefunden wurden:

Wir werden uns freuen und uns über dich freuen,
Wir werden Ihre Liebe mehr in Erinnerung rufen als Wein.
Aufrichtig lieben sie dich.

Das übersetzte Wort „froh“ bedeutet Verhalten, das Freude zeigt, während das Wort übersetzt „freuen“ bedeutet, freudig und hell zu sein. Der Gegenstand all dieser Freude liegt in den Worten „in dir“. Es drückt das Objekt aus, aufgrund dessen und an wem man Freude hat. So werden die Töchter Jerusalems froh sein und sich über Shulamit freuen; Hier wird es keine Eifersucht geben. Darüber hinaus werden sie sie preisen, was impliziert wird, um „zur Erinnerung zu bringen“. Es soll häufig in Form von Lob zum Gedenken gebracht werden (vgl. Psalm 45:17). So werden sich die Töchter Jerusalems in Shulamits Genuss der sexuellen Liebe mit ihr und wegen ihr freuen.
Im englischen Text kommt das Wort „Liebe“ zweimal vor, im hebräischen Text werden jedoch zwei verschiedene Wörter verwendet. In der Zeile „Wir werden Ihre Liebe mehr in Erinnerung rufen als Wein“ wird Dod verwendet, der sich auf sexuelle Liebe bezieht. Wenn der imaginäre Chor zur engsten Anwesenheit des Königs zugelassen wird, wird er die sexuelle Liebe mehr preisen als den Wein.
In der Zeile „Sie lieben dich aufrichtig“ wird Ahavah verwendet. Die Jungfrauen des Palastes lieben das königliche Paar von rechts. „Richtig“ ist hier keine Gerechtigkeit des Motivs, sondern des Wortes, des Denkens und der Tat.
In den Versen 5–6 spricht Shulamit noch einmal zu den Töchtern Jerusalems:

(5) Ich bin schwarz, aber lieblich,
Töchter Jerusalems;
Wie die Zelte von Kedar,
Wie die Zeltvorhänge Salomos.
(6) Schau mich nicht an
Dass ich schwärzlich bin,
Dass die Sonne mich versengt hat;
Die Söhne meiner Mutter waren empört über mich,
Sie stellten mich als Hüter der Weinberge auf;
Meinen Weinberg, auch meinen, habe ich nicht behalten.

Das Lob, das gerade von den Töchtern Jerusalems ausging, macht Shulamit ihren dunklen Teint bewusst. Shulamit drückt Demut aus, die durch das Erkennen von Schönheit ausgeglichen wird.
Der Ausdruck der Demut beginnt mit „Ich bin schwarz“. Das Wort übersetzt „schwarz“ wird für Haut, Haare und Farbe verwendet, aber niemals für Rasse. Die Idee ist nicht, dass sie von Natur aus schwarz ist, sondern dass sie dunkel wird und wird. Es ist nicht pechschwarz, aber trotzdem tief. Aber die Aussage der Demut ist ausgeglichen mit „aber schön“ oder besser „schön werden“. Somit ist der Ausdruck von Demut ohne Ablehnung.
Dem Kontrast von „Ich bin schwarz … aber lieblich“ folgt ein zweiter Kontrast „Die Zelte von Kedar … die Zeltvorhänge Salomos“. Die „Zelte von Kedar“ antworten auf „Ich bin schwarz“ und beziehen sich auf die schwarzen Zelte der Beduinen. Diese bestanden im Allgemeinen aus schwarzen Ziegenfellen und Haaren. Die „Zeltvorhänge“ antworten auf „aber schön“ und beziehen sich auf Salomos Vergnügungszelt. Das Wort wird für die Seiten eines Zeltes in Jesaja 54: 2, Jeremia 4:20, 10:20, 49:29 und Habakuk 3: 7 verwendet. Es wird von der Stiftshütte in der Wüste in 2. Mose 26–27 und von der Stiftshütte Zion in 2. Samuel 7: 2 und 1. Chronik 17: 1 verwendet.
Shulamit erkennt somit sowohl ihre Mängel als auch ihre Stärken. In Vers 6 erklärt sie, wie sie dazu gekommen ist. Sie sagt, sie sei „schwärzlich“. Dies ist ein etwas anderes Wort als das im vorherigen Vers gefundene und bedeutet das, was hier und da schwarz ist. Ihre Brüder zwangen sie, in den Weinbergen der Familie zu arbeiten, die im Gegensatz zu Obstgärten nur sehr wenig Schatten spenden. So wurde sie von der Sonne an den freiliegenden Körperteilen verbrannt, und dies ist der Grund für ihren Teint. Aber ihr eigener Weinberg, ein Hinweis auf ihre eigene weibliche Schönheit und ihren Charme, behielt sie nicht bei, sondern ließ ihn hier und da auf fleckige Weise schwärzlich werden.
Während sie die Weinberge der Familie gut bewahrte, kümmerte sie sich nicht um ihr eigenes Aussehen. Trotz dieser physischen Erscheinung und trotz des Kontrasts zu den hellhäutigen Palastmädchen verliebte sich Salomo in Shulamit, und er wollte sie.
Diese Tatsache erinnert Shulamit an einen Vorfall während der Werbung. Solomon der König begann, sie als einfachen Hirten zu umwerben, der seine wahre Identität zurückhielt. In 1: 7 erinnert sie sich an ihre erfolglosen Versuche, die Identität des seltsamen Hirten zu entdecken:

Sag mir, du, den meine Seele liebt,
Wo hütest du?
Wo lässt du es mittags ruhen?
Denn warum sollte ich als Verschleierter sein?
Bei den Herden deiner Freunde?

Die Frage ist: „Wo kann ich Sie bei der Arbeit finden?“ Er hatte ihre Liebe gewonnen, aber er schwieg immer noch über sich. Warum sollte sie herumgehen und ihn als verschleierte Frau suchen, die einen Mann sucht und so den falschen Eindruck erweckt? „Verschleierter“ bezieht sich auf die Praxis einer Prostituierten, wie in Genesis 38: 14–15 zu sehen ist. Sie versucht genau zu wissen, wo er zu finden ist, damit es nicht so aussieht, als wäre sie eine Prostituierte, die ziellos herumläuft und nach einer männlichen Gemahlin sucht.
Die Antwort kommt von den Töchtern Jerusalems in 1: 8:

Wenn Sie selbst nicht wissen
Schönste Frau,
Treten Sie auf den Spuren der Herde hervor
Und hüte deine Kinder am Zelt des Hirten.

Schließlich wird die wahre Identität des Hirten offenbart. Nachdem sie herausgefunden hat, dass es Salomo war, muss sie entscheiden, ob sie Salomo heiraten will oder nicht und seinen Schritten zu seinem Zelt folgen, das jetzt offensichtlich der königliche Palast in Jerusalem ist. Es ist ein Konflikt, der gelöst werden muss. Mit dieser Anweisung und Ermahnung der Töchter Jerusalems endet die erste Überlegung.

Fruchtenbaum – Biblisches Liebesspiel: ein Studium des Liedes Salomos

Ziehe mich: lass uns dir nachlaufen.
Der Imperativ ziehe mich und der Kohortativ lass uns dir nachlaufen unterstreichen, dass Sulamith es kaum noch aushält, auf Salomo zu verzichten. Sie will mit ihm allein sein. Und sie sagt es ihm!
Die ungewöhnliche Formulierung lass uns dir nachlaufen rührt daher, dass die Frau in Liebesgedichten aus Mesopotamien von sich selbst in der ersten Person Plural sprechen kann40. Außerdem gibt es in Liebesgedichten des Nahen Ostens den „ekstatischen Plural“. Die liebestrunkene Person spricht von sich selbst in der Mehrzahl. Sie sagt also lass uns, meint aber „lass mich“.

Der König hat mich in seine Gemächer geführt: wir wollen jauchzen und deiner uns freuen, wollen deine Liebe preisen mehr als Wein!
Mit Begriffen, die sonst für die Freude an Gottes Rettung verwendet werden (Jesaja 25,9: „jauchzen und uns freuen“), beschreibt Sulamith ihre Begeisterung für Salomo. Sie genießt ihn nicht nur ein bisschen, sondern ganz und gar. Wenn sie sagt: wir wollen frohlocken und uns deiner freuen, müssen wir lesen: ich will frohlocken und mich deiner freuen (ekstatischer Plural).
Frage 12 (an Ehefrauen): Wie hat sich deine Begeisterung für die Liebe deines Mannes in den letzten Jahren entwickelt? Wie deutlich gibst du ihm zu verstehen, dass du mit ihm allein sein willst und diese Zweisamkeit wirklich sehr genießt?
Männer brauchen das Lob ihrer Frauen! Vielleicht werden Frauen nie begreifen, wie sehr Männer nach Anerkennung, Respekt und Wertschätzung (Epheser 5,33) hungern. Eine Frau, die Sulamiths Verhalten hier imitiert, verliert nie das Herz ihres Mannes. Eine Frau, die sich an der Liebe ihres Mannes freut und zum Ausdruck bringt, wie begehrenswert und wunderbar sie ihn als Mann findet, ist der Traum eines jeden Mannes43. Dieses Prinzip lässt sich über den Ehemann hinaus auf alle Männer ausdehnen. Lobe einen Mann und du tust ihm Gutes. Zeige ihm Respekt und Anerkennung und du wirst ihn zum Freund gewinnen44.

Sie lieben dich in Aufrichtigkeit.
Mit sie meint Sulamith die Mädchen aus Vers 3. Wenn diese Teenies ihren Mann lieben, dann tun sie das Richtige. Sulamith kann das ohne Angst sagen, weil sie alle Nebenbuhlerinnen mit Leichtigkeit aussticht. Einer hingegebenen Ehefrau, die ihren Mann kennt, begehrt und lobt, kann keine Frau das Wasser reichen. Erst wenn ein Mann merkt, dass er nach den Kindern nur noch Nummer zwei ist, wenn die sexuelle Seite der ehelichen Beziehung in Routine erstarrt oder wenn seine Sekretärin ihm mehr Bewunderung entgegenbringt als seine eigene Frau, dann fängt er an, sich umzuschauen.

Quelle: K.Fischer

Dem Schöpfer ist kein Bereich unseres Lebens „unwichtig“. Deshalb hat er in seine „Anleitung fürs Leben“ auch ein Buch hineingepackt, dass sich um Ehe und Liebe dreht! Die Erklärungen, die K.Fischer dazu ins Internet gestellt hat, sind für jeden Menschen eine Ermunterung.