Schlagwort: Glauben

Welchen Glauben erwartet Gott von uns?

In der aktuellsten Zeitschrift heißt es:

Was für einen Gehorsam wünschte sich Jehova von den Israeliten?
Im Gesetz Mose hieß es, dass es ihm nicht gefallen würde, wenn sie ihm „nicht mit Frohsinn und Freude des Herzens“ dienten. (Lies 5. Mose 28:45-47.) Jehova hat es verdient, dass man ihm nicht bloß rein mechanisch gehorcht, einfach nur konkrete Anweisungen befolgt. Das tun ja sogar Tiere oder auch Dämonen (Mar. 1:27; Jak. 3:3). Echter Herzensgehorsam ist ein Liebesbeweis für Jehova. Wir gehorchen ihm gern, weil wir überzeugt sind, dass seine Gebote keine Last sind und dass er „denen, die ihn ernstlich suchen, ein Belohner wird“ (Heb. 11:6; 1. Joh. 5:3).
… Jehova nahm Notiz vom Herzenszustand seiner Diener. Allen, die wirklich großzügig waren, versprach er: „Deswegen wird Jehova, dein Gott, dich in jeder deiner Taten und in all deinem Unternehmen segnen“ (5. Mo. 15:10). Wer diesem Versprechen glaubte, der würde entsprechend handeln und durfte damit rechnen, reich gesegnet zu werden (Spr. 28:20).
Außer dem Glauben daran, dass Jehova seine Diener belohnt, ist gemäß Hebräer 11:6 noch etwas erforderlich, um von ihm gesegnet zu werden. Wir lesen dort nämlich, er belohne die, die ihn „ernstlich suchen“. Das bedeutet, es intensiv und mit Anstrengung zu tun, wie die zugrunde liegende griechische Verbform anzeigt. Macht uns das nicht Mut? Wenn wir uns ernsthaft bemühen, dann können wir sicher sein, gesegnet zu werden. Schließlich ist Jehova der allein wahre Gott, „der nicht lügen kann“ (Tit. 1:2). Über die Jahrtausende hinweg hat er bewiesen, dass man sich absolut auf das verlassen kann, was er verspricht.

Puh…da kenn ich aber nur eine handvoll Personen, die sich durch solchen Glauben auszeichnen. Die meisten sind entweder „gleich ungehorsam“ oder nur gehorsam, weil „Angst vor Strafe“.

Frage zu 4. Mose 11:16-21

16 Der Herr antwortete Mose: „Such unter den Ältesten Israels siebzig Männer aus! Nimm Leute, die als zuverlässige Anführer des Volkes bekannt sind. Bring sie zum heiligen Zelt, und stell dich mit ihnen dort auf! 17 Denn ich will herabkommen und mit dir sprechen. Ich werde etwas von meinem Geist, der auf dir ruht, nehmen und auf sie legen. Sie sollen von nun an die Last mit dir teilen. Du musst die Verantwortung für das Volk nicht mehr allein tragen. 18 Und dem Volk Israel sollst du sagen: ‚Reinigt euch, und macht euch bereit! Denn morgen wird euch der Herr Fleisch zu essen geben. Er hat euer Gejammer gehört, mit dem ihr ihm in den Ohren liegt. Er weiß, dass ihr Fleisch essen wollt und am liebsten wieder in Ägypten wärt! Nun, morgen werdet ihr Fleisch bekommen! 19 Und das nicht nur ein, zwei Tage lang, auch nicht fünf oder zehn oder zwanzig Tage, 20 nein, einen ganzen Monat lang, bis es euch zum Hals heraushängt und ihr euch davor ekelt! Denn ihr habt den Herrn, der mitten unter euch wohnt, verachtet und ihm bittere Vorwürfe gemacht, weil er euch aus Ägypten befreit hat.'“ 21 Mose erwiderte: „Dieses Volk hat allein 600000 wehrfähige Männer, und du willst uns Fleisch für einen ganzen Monat geben? 22 Wie viele Schafe, Ziegen und Rinder sollen denn geschlachtet werden, damit es für alle reicht? Oder willst du alle Fische im Meer fangen, damit jeder etwas bekommt?“ 23 Der Herr entgegnete: „Traust du mir das etwa nicht zu? Du wirst bald sehen, ob ich mein Wort halte oder nicht!“ 24 Da berichtete Mose den Israeliten, was der Herr ihm aufgetragen hatte. Er suchte unter den Ältesten des Volkes siebzig Männer aus und befahl ihnen, sich im Halbkreis vor dem Heiligtum aufzustellen. 25 Dann sahen sie, wie der Herr in der Wolke herabkam. Er sprach mit Mose und legte etwas von dem Geist, der auf Mose ruhte, auf die siebzig Ältesten. Im selben Augenblick begannen sie zu reden, was der Herr ihnen eingab. Das geschah jedoch nur dieses eine Mal. 26 Zwei der siebzig Männer, deren Namen Mose aufgeschrieben hatte, waren nicht zum heiligen Zelt gekommen, sondern im Lager geblieben. Der eine hieß Eldad, der andere Medad. Auch auf sie kam der Geist des Herrn, und auch sie begannen zu reden, was der Herr ihnen eingab. 27 Ein junger Mann lief zu Mose und meldete ihm: „Eldad und Medad führen sich mitten im Lager wie Propheten auf!“ 28 Das hörte Josua, der Sohn Nuns, ein Mann, der von Jugend an Mose gedient hatte. Er sagte zu Mose: „Verbiete es ihnen!“ 29 Doch Mose erwiderte: „Hast du Angst, dass mir jemand meinen Platz streitig macht? Ich wünschte, der Herr würde seinen Geist auf das ganze Volk legen und alle wären Propheten!“ 30 Dann ging er mit den Ältesten zurück ins Lager.

Was bedeutete es, dass Geist auf diese Männer kam? Ist es so, wie auch die Erbauer der Stiftshütte von Gottes Geist überschattet wurden, um diese genau nach den Weisungen Gottes zu erstellen?
Wer kann heute diesen Geist erhalten? Jeder der danach sucht und begehrlich danach trachtet?
Was bewirkte der Geist Gottes in den betreffenden Menschen? Das diese prophezeiten und „das redeten was der Herr ihnen eingab“!

Bitte um Antworten hier 😉

Gedanken zu 3 Mose 25:55

3 Mose 25:55 (Luther Bibel 1545)

Denn die Kinder Israel sind meine Knechte, die ich aus Ägyptenland geführt habe. Ich bin der HERR, euer Gott.

Oftmals höre ich, dass Menschen, die die Hoffnung hegen, den Gerichtstag Gottes überleben zu können, danach „frei“ sind, und so leben wollen, wie im Schlaraffenland.
Wenn ich das 3.Buch Mose nun zuende gelesen habe, stelle ich fest, dass die Menschen wohl auch zu Mose Zeit so dachten: Wir lassen uns von Gott aus der Sklaverei befreien, um dann unser eigenes Leben zu leben.
Und?
Gottes Ansicht war gemäß 3.Mose 25:55

Denn die Kinder Israel sind meine Knechte, die ich aus Ägyptenland geführt habe. Ich bin der HERR, euer Gott.

Hat sich Gott geändert?
Wenn ich mich heute diesem Gott hingebe, und ihm verspreche EWIG ihm zu dienen, heißt das wirklich NUR bis Gottes Gerichtstag da ist??
Gott hat sich nicht geänder! Wer Gottess Gerichtstag überleben möchte MUSS HEUTE seine Gebote ausleben und auch in alle Ewigkeit ihm gehorsam sein – denn Gott hat sich dann damit diesen Menschen „erkauft“.
Nachdem wir ihm eigentlich alle dienen müssten, weil er uns erschaffen hat,
nachdem er uns durch das Opfer seines Sohnes „erkauft hat“,
und nachdem viele durch die Taufe ihm versprochen haben 24 Stunden am Tag zu dienen,
kommt nach dem Gerichtstag noch dazu
dass er uns ein weiteres mal „erkauft“ hat –
ihm gebührt also unser Gehorsam – ganz und gar.

Oder? Welche Meinung hast du dazu?

Frage zu 2. Mose 18

Vieleicht kann ja einer der vielen Leser hier weiterhelfen.
Es geht, wie die Überschrift schon sagt um 2. Mose 18. Dort heißt es auszugsweise:

5 So kamen Jẹthro, Moses’ Schwiegervater, und seine Söhne und seine Frau zu Moses in die Wildnis, wo er am Berg des [wahren] Gottes lagerte. 6 Dann sandte er Moses Bescheid: „Ich, dein Schwiegervater, Jẹthro, bin zu dir gekommen und auch deine Frau und ihre beiden Söhne mit ihr.“ 7 Sogleich ging Moses hinaus, seinem Schwiegervater entgegen, und dann warf er sich nieder und küßte ihn; und sie begannen einer den anderen nach seinem Ergehen zu fragen. Danach gingen sie in das Zelt.
8 Und Moses erzählte nun seinem Schwiegervater alles, was Jehova Israels wegen an Pharao und an Ägypten getan hatte, und von all der Mühsal, die ihnen auf dem Weg widerfahren war, und doch hatte Jehova sie befreit. 9 Da freute sich Jẹthro über all das Gute, was Jehova für Israel getan hatte, indem er sie aus der Hand Ägyptens befreit hatte. 10 Demzufolge sprach Jẹthro: „Gesegnet sei Jehova, der euch aus der Hand Ägyptens und aus der Hand Pharaos befreit hat und der das Volk unter der Hand Ägyptens hinweg befreit hat. 11 Nun erkenne ich wirklich, daß Jehova größer ist als alle [anderen] Götter, aufgrund dieser Sache, in der sie vermessen an ihnen handelten.“ 12 Dann nahm Jẹthro, Moses’ Schwiegervater, ein Brandopfer und Schlachtopfer für Gott; und Aaron und alle älteren Männer Israels kamen, um mit Moses’ Schwiegervater vor dem [wahren] Gott Brot zu essen.
13 Und es geschah am nächsten Tag, daß Moses sich wie gewöhnlich setzte, um als Richter für das Volk zu amten, und das Volk stand fortgesetzt vor Moses, vom Morgen bis zum Abend. 14 Und Moses’ Schwiegervater bekam alles zu sehen, was er für das Volk tat. Da sagte er: „Was tust du da für das Volk? Warum sitzt du fortwährend allein da und tritt alles Volk fortgesetzt vor dich hin, vom Morgen bis zum Abend?“ 15 Da sprach Moses zu seinem Schwiegervater: „Weil das Volk fortwährend zu mir kommt, um Gott zu befragen. 16 Wenn bei ihnen ein Rechtsfall entsteht, soll er vor mich kommen, und ich soll zwischen der einen Partei und der anderen richten, und ich soll die Entscheidungen des [wahren] Gottes und seine Gesetze bekanntmachen.“
17 Darauf sagte Moses’ Schwiegervater zu ihm: „So, wie du das tust, ist es nicht gut. 18 Du wirst dich bestimmt aufreiben, sowohl du als auch diese Leute, die bei dir sind, denn diese Geschäfte sind für dich eine zu große Last. Du vermagst sie nicht allein zu tun. 19 Nun hör auf meine Stimme. Ich werde dir raten, und es wird sich erweisen, daß Gott mit dir ist. Du deinerseits dienst vor dem [wahren] Gott als Vertreter für das Volk, und du selbst sollst die Fälle vor den [wahren] Gott bringen. 20 Und du sollst sie warnend von dem unterrichten, was die Bestimmungen und die Gesetze sind, und du sollst ihnen den Weg bekanntmachen, den sie gehen sollten, und das Werk, das sie tun sollten. 21 Du aber solltest aus dem ganzen Volk tüchtige, gottesfürchtige Männer ausersehen, zuverlässige Männer, die ungerechten Gewinn hassen; und du sollst diese über sie setzen als Oberste über Tausendschaften, Oberste über Hundertschaften, Oberste über Fünfzigschaften und Oberste über Zehnerschaften. 22 Und sie sollen das Volk bei jedem passenden Anlaß richten; und es soll geschehen, daß sie jeden großen Fall vor dich bringen werden, jeden geringeren Fall aber werden sie als Richter selbst behandeln. Mache es dir also leichter, und sie sollen die Last mit dir tragen. 23 Wenn du diese Sache wirklich tust und Gott es dir geboten hat, dann wirst du gewiß dabei bestehen können, und auch all dieses Volk wird in Frieden an seinen eigenen Ort kommen.“
24 Sogleich hörte Moses auf die Stimme seines Schwiegervaters und tat alles, was er gesagt hatte. 25 Und Moses ging daran, tüchtige Männer aus ganz Israel auszuwählen und ihnen Stellungen als Häupter über das Volk zu geben, als Oberste von Tausendschaften, Oberste von Hundertschaften, Oberste von Fünfzigschaften und Oberste von Zehnerschaften. 26 Und sie richteten das Volk bei jedem passenden Anlaß. Einen schweren Fall pflegten sie vor Moses zu bringen, doch jeden geringeren Fall behandelten sie jeweils als Richter selbst. 27 Danach geleitete Moses seinen Schwiegervater hinaus, und er ging seines Weges in sein Land.

Habe auch gesucht, aber nur folgendes gefunden:

Wachtturm 15.Dezember 1983
Was für ein Priester war Jethro, der Schwiegervater Mose?
Jethro war offensichtlich das patriarchalische Haupt eines Midianiterstammes und war somit verpflichtet, seine Stammesgenossen auf religiösem Gebiet und in weltlichen Angelegenheiten zu unterweisen und zu führen. Als Nachkommen Abrahams durch Ketura erinnerten sich die Midianiter an die Anbetung Jehovas, die Abraham stets seinen Hausgenossen eingeschärft hatte. Es läßt sich zwar nicht mit Sicherheit sagen, wie rein die Religion des Stammes in den Tagen Mose war, doch Jethro zeigte beachtliche Wertschätzung für Jehova, obschon er nicht ausdrücklich von Gott zum Priester ernannt worden war (2. Mose 18:1-24).

„Ganze Schrift ist inspiriert…“
Dann bringt Jethro, Moses’ Schwiegervater, Moses’ Frau und zwei Söhne zu Moses. Jetzt ist die Zeit für eine bessere Organisation in Israel gekommen, und Jethro steuert guten, praktischen Rat bei. Er rät Moses, nicht die ganze Last selbst zu tragen, sondern fähige, gottesfürchtige Männer zu ernennen, die als Oberste über Tausendschaften, Hundertschaften, Fünfzigschaften und Zehnerschaften das Volk richten sollen. Moses tut dies, so daß jetzt nur noch die schwierigen Fälle vor ihn kommen.

So jetzt die erste Frage:
Warum wird in Vers 12 davon berichtet, dass Jethro ein Opfer darbringt und Mose und Aaron an diesem Opfer als Gast/Teilnehmer dabei sind?

Zweite Frage:
Warum wendet Mose den Rat seines Schwiegervaters an, „Chiliarchen, Zenturionen und Vorsteher“ einzusetzen. Und gibt es irgendwo einen vernünftigen Beweis, dass diese Funktionen vom Allmächtigen gut geheißen wurde?
Denn im weiteren Verlauf der biblischen Geschichte: sterben Menschen, weil sie anstatt Aaron Opfer darbringen, und ich kenne keinen einzigen von den eingesetzten „Chiliarchen, Zenturionen und Vorsteher“ die jemals als Propheten oder König vom Allmächtigen benutzt wurden.

Gläubige Gehirne

Gläubige Gehirne

Neurowissenschaftler haben entdeckt, was in den Köpfen religiöser Menschen vorgeht

Ist der Zufall nur eine Illusion? Nach Ansicht vieler religiöser oder abergläubiger Menschen ist das der Fall. In der stetigen Abfolge scheinbar zufälliger Begebenheiten wie dem Zusammentreffen von Menschen, in Unfällen oder in Krankheiten sehen sie den Willen einer höheren Macht am Werk. Religion schafft Ordnung in dieser von unvorhersehbaren Ereignissen bestimmten Welt. Sie gibt Halt und Trost und hilft, mit den schmerzlichen Seiten fertig zu werden. Theologen, spirituelle Gelehrte und Religionswissenschaftler befassen sich seit vielen Jahrhunderten mit diesen Fragen von Gott und Schicksal. Doch seit einigen Jahren sind auch Neurowissenschaftler und Psychologen in dieses Gebiet vorgedrungen und suchen im Gehirn religiöser Menschen nach den Spuren des Glaubens.

Wer Übernatürlichem aufgeschlossen ist, bei dem ist die rechte Großhirnhälfte aktiver bei der Verarbeitung von Wörtern, fanden beispielsweise kanadische Forscher heraus. Die Aktivität dieser Hirnhälfte führt dazu, dass vermehrt Zusammenhänge gesucht und auch gefunden werden. Die rationalere, linke Hirnhälfte wird bei diesen Menschen hingegen seltener als Zensor aktiv. Da insgesamt das neuronale Warnsystem bei diesen Menschen weniger oft anzuspringen scheint, sind sie offener für Irrationales und damit auch empfänglicher für Glauben und Religion, berichtet der Wissenschaftsjournalist, Biologe und Buchautor Rüdiger Vaas im Titelbeitrag der Januarausgabe des Magazins „bild der wissenschaft“.

In Experimenten mit gläubigen und nichtgläubigen Menschen fand Peter Brugger vom Universitätsspital Zürich deutliche Unterschiede in der Wahrnehmung: Der Neurologe zeigte den Probanden Zufallsmuster an einem Bildschirm. Religiöse Menschen glaubten in diesen Muster häufiger Gesichter oder Objekte zu erkennen als Versuchspersonen, die Tests und Befragungen zufolge skeptisch sind. Das änderte sich allerdings, als die Skeptiker eine Vorstufe des Hirn-Botenstoffs Dopamin verabreicht bekamen: Plötzlich glaubten auch sie deutlich häufiger vermeintliche Gesichter in den zufälligen Mustern zu erkennen.

Dopamin steigert die Aufmerksamkeit, regt das Lernen an und fördert daher die Fähigkeit eines Menschen, die Welt um sich zu strukturieren – eine unabdingbare Voraussetzung, um sich im Leben zurechtzufinden. Offenbar kann diese Reaktion auch überschießen und dazu führen, dass kausale Zusammenhänge angenommen werden, wo überhaupt keine existieren.

Wie stark der Mensch zu solchen Verknüpfungen neigt, das haben die Wissenschaftler um Brugger mit einem einfachen Computerspiel gezeigt: Die Probanden sollten auf einem Spielfeld eine Maus zu einer Mausefalle bewegen. Benötigten sie dazu weniger als fünf Sekunden, schnappte die Falle zu. Ließen sie sich etwas länger Zeit, blieb die Falle offen und die Maus konnte sich gefahrlos den virtuellen Käse schnappen. Nur zwei von 40 Versuchspersonen durchschauten dieses einfache Prinzip und warteten einfach fünf Sekunden ab. Die anderen dirigierten die Maus hingegen auf den oftmals komplizierten Routen zur Falle, die bei einem ihrer Versuche zum Erfolg geführt hatten und glaubten, genau darin liege der Schlüssel zum Erfolg. Dieser Glaube an eine Gesetzmäßigkeit, die gar nicht existierte, war bei den Probanden umso stärker ausgeprägt, je mehr sie auch außersinnliche Wahrnehmung und magische Phänomene für Realität hielten, wiesen die Wissenschaftler in Fragebogen-Tests nach.

Forscher wie Brugger sehen in dem Bestreben, kausale Zusammenhänge auch dort herzustellen, wo es sie gar nicht gibt, eine Wurzel des Aberglaubens: Wenn der Regentanz lange genug getanzt worden war, regnete es tatsächlich, und wer dreimal auf Holz geklopft hat, und es ist ihm danach kein Unglück geschehen, wird auch weiterhin an den Nutzen dieses Rituals glauben.

Religiosität ist jedoch für die meisten Menschen sehr viel mehr als nur die Deutung vermeintlich kausaler Zusammenhänge, kann sie doch wesentliche Teile einer Persönlichkeit bestimmen: Bei religiösen Menschen ist die Fähigkeit zur Selbstreflexion häufig weniger stark ausgeprägt. Ihr Selbstbild, nach dem sie sich selbst als aktiv Handelnder begreifen, ist oft schwächer. Auch geht Religiosität häufig mit einer einseitigen Zuschreibung von Absichten einher. Dies hat fließende Übergänge zu Wahnstörungen: Der Betreffende glaubt dann, andere Menschen seien ihnen böse gesonnen, oder aber sie würden seine Auffassungen vorbehaltlos teilen. „All diese Aspekte gehören zur kognitiven Architektur der Religiosität“, vermutet der Psychiatrieprofessor Martin Brüne von der Universität Bochum in „bild der wissenschaft“. „Sind die normalen psychischen Prozesse nicht mehr der eigenen Kritik- und Urteilsfähigkeit zugänglich, kommt es zu psychiatrischen Erkrankungen –¬ religiöse Wahnformen eingeschlossen.“

Trotz dieser Ergebnisse und der Differenzen in der Hirnchemie von Gläubigen und nichtreligiösen Menschen handelt es sich überwiegend um quantitative, weniger um qualitative Unterschiede: Die Gehirne der meisten Gläubigen „ticken“ nicht grundsätzlich anders als die nichtreligiöser Menschen.

Religiöse Überzeugungen basieren auch gar nicht auf rationalen Urteilen, sondern sind vor allem emotionale Befindlichkeiten und Projektionen, die normalen sozialen Zusammenhängen entrissen werden. Das entdeckten amerikanische Hirnforscher in Experimenten, bei denen sie die Aktivität einzelner Hirnregionen von Gläubigen untersuchten, während diese Sätze beurteilten wie „Gott wird meine Handlungen leiten“ oder „Das Leben hat keinen höheren Sinn“. Hierbei zeigte sich, dass Hirnareale aktiv wurden, die für gewöhnliche Gefühle und zwischenmenschliche Kontakten „zuständig“ sind. Glaube und Religion scheinen in der Evolution des Menschen nicht als eigenständige Elemente, sondern als Nebenprodukte der sozialen und geistigen Entwicklung entstanden zu sein, folgern die Forscher.

ddp/wissenschaft.de – Ulrich Dewald

Werteverfall

Wunderst du dich auch darüber, wie die Werte unserer Gesellschaft immer mehr „den Bach heruntergeht“? Oder ist es völlig normal, dass Familie, Ehe, Ehrlichkeit, Glaube usw. nichts mehr wert zu sein scheinen.
Was sagst du zu folgender dpa-Meldung?

Mitschuldig am Werteverfall
Patriarch wettert gegen EKD

Der russisch-orthodoxe Patriarch Kirill I. hat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) eine Mitschuld am Werteverfall in der Gesellschaft vorgeworfen. „Viele Protestanten versuchen nicht einmal, die christlichen Werte in der weltlichen Gesellschaft zu predigen, sondern passen ihre Standards an“, sagte Kirill nach Angaben der Agentur Interfax in Moskau. Das Oberhaupt der größten orthodoxen Kirche kritisierte erneut die Wahl der geschiedenen Bischöfin Margot Käßmann zur ersten weiblichen EKD-Vorsitzenden. Zugleich lobte Kirill Papst Benedikt XVI. als Kämpfer für die christlichen Werte.

Die russisch-orthodoxe Kirche hatte nach der Wahl Käßmanns im vergangenen Jahr gedroht, die Kontakte zur EKD abzubrechen. Kirill beklagte, dass die von den Protestanten „angestrebte Liberalisierung“ die Kluft zwischen den Glaubensrichtungen immer weiter vertiefe. Im Streben um die Aufrechterhaltung der „traditionellen Moral“ fühle sich die russisch-orthodoxe Kirche den Katholiken näher als anderen.

Kirill machte auch deutlich, dass der Dialog mit der EKD unabhängig von den Differenzen fortgesetzt werden müsse. Es gebe auch viele andere Themen jenseits der Einheit im Glauben, die eine Zusammenarbeit etwa bei der Wahrung des Friedens und der Gerechtigkeit ermöglichten. Wegen des Streits um Käßmann will der Leiter des kirchlichen Außenamtes in Moskau, Erzbischof Ilarion, im Frühjahr für Gespräche nach Deutschland reisen.

dpa

Wie sieht es mit unserem persönlichen Glauben aus? Passen wir uns immer mehr der aktuellen Situation an, oder bleiben wir persönlich bei den Maßstäben die Gott festgelegt hat?

Lügner leicht erkannt

ob der Schöpfer das auch sehen kann? Und ob Jesus dies bei seinen Zuhörern beobachten konnte? Auf jeden Fall läßt sich Gott nichts vormachen.

zu lesen bei wissenschaft-seite

Wie sich gebrochene Versprechen verraten

Forscher entdecken Vorboten betrügerischer Absichten im Hirn

Ob jemand plant, ein Versprechen zu halten oder nicht, lässt sich an seiner Hirnaktivität ablesen: Schon bevor die entsprechende Situation eintritt, unterscheidet sich das Muster der aktiven Bereiche im Gehirn messbar zwischen denjenigen, die ein Versprechen halten werden, und denjenigen, die es zu brechen gedenken. Das hat jetzt eine Gruppe deutscher und Schweizer Forscher gezeigt. Das ehrliche Verhalten, bei dem ein Versprechen auch tatsächlich gehalten wird, scheint dabei sozusagen der Standardmodus zu sein. Weicht man davon ab, werden zusätzliche Hirnkapazitäten herangezogen – unter anderem solche, die für emotionale Konflikte sowie die Angst, entdeckt zu werden, zuständig sind. In Zukunft könnte also ein Hirnscan vor einem Geschäftsabschluss helfen, den Partner richtig einzuschätzen, schreiben Thomas Baumgartner von der Universität Zürich und seine Kollegen.

Wer einem anderen sein Wort gibt, durchläuft drei Stadien. Zuerst fällt er die Entscheidung dafür, das Versprechen überhaupt erst auszusprechen. Dann folgt die interne Vorhersage, ob dieses Versprechen die Entscheidung des Partners beeinflusst, dem Versprechen zu vertrauen. Schließlich kommt es zur eigentlichen Situation, in der das Versprechen gehalten oder auch gebrochen werden kann. Wenn jemand nun gar nicht vorhat, sein Wort zu halten, so die These der Forscher, müsste sein Gehirn eigentlich schon in den beiden ersten Phasen anders arbeiten – schließlich müssten emotionale Konflikte auftreten, wenn man jemanden wissentlich und absichtlich betrügt.

Zur Probe ließen die Wissenschaftler 26 Freiwillige ein Investment-Spiel gegeneinander spielen, bei dem ein Partner Geld in den anderen investieren, dieser es aber entweder behalten oder zurückgeben konnte. In einem Teil der Durchgänge sollten die Partner angeben, ob sie planten, dem Investor sein Geld zurückzugeben oder nicht. In allen Spielen überwachten die Forscher die Hirnaktivität der Spieler mit Hilfe der funktionellen Magnetresonanztomografie. Ergebnis: Obwohl sich ehrliche und unehrliche Spieler exakt gleich verhielten, leuchteten bei den Betrügern schon von Beginn an, also bereits in der ersten Phase, andere Hirnregionen auf als bei den ehrlichen. So waren bei ihnen etwa der vordere cinguläre Cortex, ein Teil der Inselrinde und die Amygdala messbar aktiver. Die ersten beiden sind vor allem für die Kontrolle des Verhaltens und die Konfliktverarbeitung zuständig, letztere gehört zu den Angstzentren und könnte entweder aufgrund eines schlechten Gewissens oder wegen der Angst vor Entdeckung aktiv sein. Auch in Phase 2 und 3 unterschieden sich die Muster deutlich, berichten die Forscher.

Interessanterweise habe es sich zum Teil um sehr alte Hirnstrukturen gehandelt, deren Aktivität man kaum willentlich beeinflussen könne, so die Wissenschaftler. Es sei also praktisch unmöglich, das verräterische Muster zu unterdrücken. Sie halten es daher für sehr wahrscheinlich, dass es in Zukunft helfen könnte, unehrliche Menschen bereits zu identifizieren, bevor sie Versprechen brechen und damit Schaden anrichten können – ähnlich, wie es bereits im Hollywood-Film „Minority Report“ dargestellt ist.

Thomas Baumgartner (Universität Zürich) et al.: Neuron, Bd. 64, S. 756

ddp/wissenschaft.de – Ilka Lehnen-Beyel