Und wenn es übel ist in euren Augen, Jehova zu dienen, so erwählet euch heute, wem ihr dienen wollt, ob den Göttern, welchen eure Väter gedient haben, die jenseit des Stromes wohnten, oder den Göttern der Amoriter, in deren Land ihr wohnet. Ich aber und mein Haus, wir wollen Jehova dienen!
Elberfelder 1871 – Josua 24,15
Wenn ihr dazu nicht bereit seid, dann entscheidet euch heute, wem sonst ihr dienen wollt: den Göttern, die eure Vorfahren im Land jenseits des Eufrats verehrt haben, oder den Göttern der Amoriter, in deren Land ihr jetzt lebt. Ich und meine ganze Hausgemeinschaft sind entschlossen, dem HERRN zu dienen.
Gute Nachricht Bibel – Jos 24,15
Wenn ihr da keinen Bock drauf habt, dann möchte ich von euch heute eine Entscheidung: Wollt ihr mit den Plastikgöttern leben, die eure Vorfahren toll fanden, die auf der anderen Seite vom Eufratfluss gelebt haben? Oder steht ihr vielleicht auf die Götter von den Amoritern? Ich jedenfalls und meine Familie haben eine radikale Entscheidung getroffen: Wir wollen nur dem Chef, unserem Gott, dienen!!!
VolxBibel – Jos 24,15
Ist es aber böse in euren Augen, daß ihr Jehovah dient, so erwählet heute für euch, wem ihr dienen wollt; ob den Göttern, denen eure Väter, die jenseits des Flusses waren, gedient, oder den Göttern des Amoriters, in dessen Lande ihr wohnet (H. sitzet); ich aber und mein Haus, wir werden Jehovah dienen.
Tafelbibel – Josua 24,15
Dann wurden die Bedingungen der Bundeserneuerung genannt: Israel sollte den HERRN fürchten und ihm dienen . In den hetitischen Verträgen mußten alle fremden Bündnisse abgelehnt werden; genauso mußte Israel jegliche Bündnisse mit fremden Göttern ablehnen. Josua forderte es kühn auf, zwischen den Göttern Urs, die seine Vorfahren jenseits des Flusses (z. B. des Euphrats) angebetet hatten (vgl. V. 2 ), den Göttern der Amoriter in Kanaan und Jahwe zu wählen. Daraufhin versicherte ihm Israels verehrter Führer, um ein mutmachendes Beispiel zu geben, daß, welche Wahl es auch immer treffen mochte, sein Kurs feststand: Ich aber und mein Haus, wir wollen dem HERRN dienen.
Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar
„‚Ich aber und mein Haus wollen dem HERRN dienen.‘“ Josua 24,15
Als das Volk Israel kurz davorsteht, nach 40 Jahren Wüstenwanderung endlich den Fuß in die neue Heimat zu setzen, die Gott ihnen verheißen hat, stellt ihr Anführer Josua sie vor die Wahl: Wollen sie den Göttern der Nachbarvölker und ihren Versprechen nachlaufen, oder wollen sie Gott folgen und auf seine Verheißungen vertrauen? Seltsame Frage, denn sollte die Antwort nicht klar sein? Das Volk wurde schließlich von Gott aus der Sklaverei befreit, 40 Jahre von ihm versorgt und bis hierhergeführt. Haben sie denn wirklich eine andere Wahl?Das ist das krasse an Gott: Ja, sie haben die Wahl. Sie können auch nach allem, was sie mit Gott erlebt haben, Nein zu ihm sagen. Nein zu seiner Führung, zu seinem Mitspracherecht in ihrem Leben, zu seinen Verheißungen. Sie haben ebenso die Wahl, voll dafür zu sein. Ihr Ja zu Gott ist eine freiwillige Sache, kein Zwang. Und gleichzeitig dürfen sie wissen, dass sie bereits das volle Ja Gottes haben. Das gilt heute wie damals. Wir dürfen uns entscheiden. Und dabei wissen, dass die andere Hand bereits ausgestreckt ist.
Dran 4/201
Zur Reflexion: Ich muss nicht für Gott sein – ich darf.
Für die Gruppe: Was bedeutet es für mich in meinem Leben, Ja zu Gott zu sagen?
Sollte dies alles nicht auch für uns eine ernste Warnung sein? Blicken wir doch einmal in die Häuser der Gläubigen hinein! Wie niedrig ist da oft der geistliche Zustand, daß er sich kaum noch von dem Wesen der Kinder dieser Welt unterscheidet. Wieviel Weltförmigkeit, wieviel fleischliche Gesinnung, wieviele Neigungen und Gewohnheiten, die zur Welt hinziehen und Schande auf den Namen des Herrn bringen, machen sich gar oft im Leben und Verhalten einzelner Familienglieder bemerkbar, oft kennzeichnen sie sogar den Charakter des ganzen Hauses, so daß dadurch das Zeugnis, das wir und unsere Familien vor der Welt für den Herrn ablegen sollen, kraftlos und unglaubwürdig wird. Was bei der „anständigen“ Welt gang und gäbe ist und zu ihrer täglichen Lebensgewohnheit gehört, das alles findet man oft auch in den Häusern der Gläubigen. Laßt uns doch daran denken, daß die Welt mit scharfen Augen auf uns blickt und ein gutes Aufmerken für alles hat, was in unserem praktischen Wandel sich nicht im Einklang mit unserem Bekenntnis befindet. Und wenn ihr wirklich etwas entgehen würde, das unheilig an uns ist und unserer himmlischen Berufung und dem hohen Namen, Kinder Gottes zu heißen, nicht entspricht, so sorgt ganz gewiß Satan dafür, daß es offenbar wird. Ja, beachten wir gläubigen Familienväter es wohl, daß wir unseren Häusern gegenüber die große Verantwortung haben, daß auch diese sich praktisch in einem Zustand befinden, der unserer Stellung vor Gott entspricht. Ein Familienvater soll nicht nur für sich allein in der Gegenwart Gottes wandeln, sondern er befindet sich dort mit all den Seinigen, die in seinem Hause leben. Josua hatte dieses verstanden, als er sprach: „Ich aber und mein Haus, wir wollen Jehova dienen!“ (Jos 24,15).
Ermunterung und Ermahnung 1961
Wir alle, die wir des Herrn sind und darum in Aufrichtigkeit begehren. Ihm mit ungeteiltem Herzen und in heiliger Treue und Entschiedenheit nachzufolgen, sollten aber auch sehr gut wissen, daß unser Leben und unser Zeugnis für den Herrn vor der Welt und auch vor unseren Mitgeschwistern zu allererst in unserer eigenen Familie in Ordnung sein muß. Laßt uns deshalb zu allererst das richten, was in unsern Häusern nicht in Gottes Gegenwart paßt, um dann des Herrn würdig zu wandeln und Ihm in jeder Hinsicht wohlzugefallen. Dann wird Er Sich auch in Gnaden trotz all unserer eigenen Schwachheit und Unzulänglichkeit zu unseren Häusern bekennen und sie zu Stätten des Zeugnisses für Ihn und Zu Quellen des Segens für unsere Umwelt machen. Ja, nur auf diese Weise werden wir auch in bezug auf unsere Häuser den Segen des Herrn empfangen, der sich an den Gehorsam knüpft. Und nur so werden wir auch selber fähig, dem Herrn zu dienen.
Als Josua dem Volke Israel seinen Willen, Gott zu dienen, kundgab, wurde in dessen Herzen der gleiche Wunsch geweckt: „Auch wir wollen Jehova dienen, denn er ist unser Gott“ (Jos 24,18). Geht es uns nicht wie Israel? Wenn wir aus dem Worte Gottes Männer vor unsere Blicke gestellt bekommen, die ihrem Gott in Treue dienten, regt sich da nicht in unseren Herzen das Verlangen, es ihnen gleichzutun? Der Herr möge uns Gnade schenken, daß wir einem solchen durch den Heiligen Geist in uns gewirkten Wunsche auch das Vollbringen folgen lassen! Dazu möge Er uns die ernsten Belehrungen verstehen und beherzigen lassen, die uns im Zusammenhang mit der Antwort des Volkes Israel gegeben werden.
Ermunterung und Ermahnung 1962
Bevor Josua seinen eigenen Entschluß zum Ausdruck brachte, hatte er den Israeliten mahnend zugerufen: „Nun fürchtet Jehova und dienet ihm in Vollkommenheit und in Wahrheit; und tut die Götter hinweg, welchen eure Väter jenseit des Stromes und in Ägypten gedient haben, und dienet Jehova“ (Vers 14). Damit waren ihnen die unerläßlichen Voraussetzungen genannt worden, unter denen allein ein Dienst Gott wohlgefällig sein kann.
Die erste ist die Furcht Jehovas. Sie ist die Grundlage zu jeglichem Wirken für Gott. Weil ohne sie ein Gottesdienst nicht möglich ist, fragt Er Selbst nach ihr zuerst. „Wenn ich Herr bin, wo ist meine Furcht?“ und nicht „wo ist mein Dienst?“ ruft Er den Priestern in Maleachi 1,6 zu. Im Laufe seiner Geschichte wird Israel immer wieder ermahnt, Jehova zu fürchten, und in den Sprüchen, die uns den Weg und das Verhalten des Weisen vorstellen, ist vierzehnmal von der Furcht Jehovas die Rede. Für uns Gläubige heute ist die Furcht Gottes genau so wichtig; wir werden aufgefordert: „Fürchtet Gott“ (1 Petrus 2,17), und wir sollen Gott wohlgefällig dienen „mit Frömmigkeit und Furcht“ (Heb 12,28). Praktische Gottesfurcht in unserem täglichen Leben wird uns stets nach dem Willen Gottes fragen und in allen Umständen und bei jedem Vornehmen mit Ihm rechnen lassen, und das allein kann die Grundlage zu einem Gott angenehmen Dienst sein.
Als nächstes sollte Israel in Vollkommenheit dienen. Hierbei ist wohl an Rechtschaffenheit und Untadeligkeit im Wandel vor Gott zu denken. Noah und Hiob werden von Ihm in diesem Sinne vollkommen genannt (1 Mose 6,9; Hiob 1,1). David sagt: „Ich war vollkommen gegen ihn und hütete mich vor meiner Ungerechtigkeit“ (2 Samuel 22,24) und in den Sprüchen finden wir, daß die im Wege Vollkommenen das Wohlgefallen Jehovas sind (Kap. 11,20). Es kommt also auf einen Weg in Übereinstimmung mit der Heiligkeit Gottes und auf einen Wandel nach Seinen Geboten an. Gottes Wort muß uns leiten, wenn unser Werk Ihm wohlgefällig sein soll, denn die Schrift ist nütze „zur Unterweisung in der Gerechtigkeit, auf daß der Mensch Gottes vollkommen sei, zu jedem guten Werke völlig geschickt“ (2 Timotheus 3,16.17). Der Herr Jesus, Der Sein Leben für uns gab, ist uns in allem Vorbild. Es war Seine Speise, den Willen Gottes zu tun. Sollte Sein Wort nicht auch für uns Richtschnur jeden Handelns sein?
Es gab niemals eine Übereinkunft, die besser geschlossen wurde oder zu einem besseren Ergebnis führte, als diese eine zwischen Josua und dem Volk, die sie verpflichten sollte, Gott zu dienen.
Würden sie sich zum Dienst für Gott verpflichtet fühlen, wenn sie sich den Dienst erwählen? Sie würden es tun; doch Josua stellte es ihnen hier zur Wahl, weil es einen großen Einfluss auf ihr Beharren im Glauben haben würde, wenn sie den Dienst ganz und gar mit aller menschlichen Einsicht und voller Entschlossenheit annehmen würden. Er führte sie zu zwei Dingen:
1.1 Er wollte, dass sie vernünftig und voller Einsicht ihren religiösen Glauben annehmen, denn er ist ein Dienst, welcher der Vernunft entspricht. Deshalb:
Legte Josua ihnen die Angelegenheit als vernünftige Wahl vor (Vers 15).
Er nannte hier die Kandidaten, die zur Wahl standen. Auf der einen Seite stand der Herr, Jahwe. Auf der anderen Seite standen entweder die Götter ihrer Vorfahren oder die Götter ihrer Nachbarn, „der Amoriter, in deren Land ihr wohnt“, die sich die Zuneigung derer erschleichen würden, die anderen gefallen wollen und sich an guter Gesellschaft erfreuen.
Er vermutete, dass es solche Leute geben würde, denen es aus dem einen oder anderen Grund nicht gefallen würde, dem Herrn zu dienen (Vers 15). Es gibt Vorurteile und Einwände, die manche gegen den Glauben erheben. Es erscheint ihnen als nicht wünschenswert, als mühsam und unvernünftig, sich selbst zu verleugnen, das Fleisch zu töten, ihr Kreuz auf sich zu nehmen usw.
Er rief sie auf, eine eigene Entscheidung zu treffen: „‚So erwählt euch heute, wem ihr dienen wollt‘ (Vers 15). Trefft heute eure Wahl, jetzt, wo euch die Angelegenheit klar vor Augen gestellt wird. Schließt die Sache schnell ab. Steht nicht zögerlich herum.“ Lange Zeit später forderte Elia bei der Auseinandersetzung zwischen Jahwe und Baal seine Zuhörer zu einer Gewissensentscheidung auf (1.Kön 18,21). Dass Josua hier die Sache zur Debatte stellte, zeigt deutlich zwei Dinge: • Dass es Gottes Wille ist, dass jeder von uns seinen Glauben ernsthaft und bewusst wählt.
• Dass der Glaube an Gott so sehr den gesunden Menschenverstand und die Gerechtigkeit auf seiner Seite hat, dass man ihn wirklich jedem empfehlen kann, der sich selbst Gedankenfreiheit zugesteht, ob er ihn erwählt oder ablehnt. Die Vorzüge der Sache sind so klar, dass kein denkender Mensch anders kann, als sie zu wählen.Er führte darin ihre Wahl, indem er offen seine eigene Entscheidung verkündete: „Was ihr auch tun werdet, ‚ich aber und mein Haus, wir wollen dem HERRN dienen‘ (Vers 15). Ich hoffe, dass ihr alle auch so gesinnt seid.“
Der Neue Matthew Henry Kommentar
Nachdem ihnen die Wahl vorgelegt worden war, entschieden sie sich sofort mit einer freien, vernünftigen und einsichtsvollen Erklärung dazu, dem Gott Israels zu dienen und alle anderen Konkurrenten zu verwerfen (Vers 16–18): „Auch wir wollen dem HERRN dienen.“ Sie nannten gute Gründe für ihre Wahl, um zu zeigen, dass sie sie nicht bloß deshalb getroffen hatten, um Josua zu gefallen, sondern sich dazu entschlossen hatten, weil sie vollkommen davon überzeugt waren, dass dies vernünftig und richtig war.
1.2 Er wollte, dass sie ihren religiösen Glauben mit Bedacht annahmen und rückhaltlos erklärten, dass sie dem Herrn treu bleiben wollten. Da Josua sie nun in einer guten Geisteshaltung sah, fuhr er fort und „traf den Nagel auf den Kopf“, damit der Nagel wenn möglich gut eingeschlagen würde. Wenn man Dinge sicher befestigt und fortgeht, dann werden sie noch da sein, wenn man zurückkommt.
Dazu stellte er ihnen vor Augen, wie schwer der Glaube ist, und nannte ihnen Dinge, die man als entmutigend ansehen könnte (Vers 19–20): „Ihr könnt dem HERRN nicht dienen; denn er ist ein heiliger Gott … der eure Übertretungen und Sünden nicht dulden wird.“ Und: „Wenn ihr den HERRN verlasst … so wird er … euch Schlimmes antun.“ Zweifellos wollte Josua das Volk nicht davon abhalten, Gott zu dienen, als wäre es nicht machbar oder gefährlich. Aber:
Vielleicht wollte er ihnen die Einflüsterungen der Verführer zeigen, die Israel dazu versuchten, von ihrem Gott abzulassen, und deshalb vorgaben, dass Gott ein harter Zuchtmeister sei und sie sein Werk nicht tun und ihm nicht gefallen könnten. Das war wahrscheinlich ein gewöhnlicher Einwand gegen die jüdische Religion.
Er drückte eine göttliche Eifersucht für sie aus und seine Furcht um sie, dass sie jetzt zwar voller Eifer Gott und den Dienst für ihn wählten, doch dass sie sich ungeachtet des Bekenntnisses, das sie ablegten, später wieder abwenden würden.
Er entschloss sich, ihnen das schwärzeste Bild vor Augen zu malen: „‚Ihr könnt dem HERRN nicht dienen‘, es sei denn, ihr schafft alle anderen Götter fort.“ Genauso hat uns unser Herr zwar zugesichert, dass sein Joch sanft ist (Mt 11,30), doch er möchte nicht, dass wir übertrieben selbstbewusst, nachlässig und unachtsam werden. Auch er hat uns gesagt, dass die Pforte eng und der Weg schmal ist, der zum Leben führt, damit wir deshalb unser Bestes geben, um durch sie hineinzugehen, und sie nicht nur suchen.
Gefällt es euch aber nicht usw. Josua scheint hier nicht so zu handeln, wie es einem Führer ziemt, der das Herz auf dem rechten Fleck hat. Wenn das Volk Gott verließ und dich den Götzen zuwandte, war es doch seine Pflicht, es für seinen gottlosen und frevelhaften Abfall zu bestrafen. Nun lässt er ihm die Wahl, ob es dem Herrn dienen will oder nicht. Damit lässt er ihnen die Zügel locker. Doch noch unbegreiflicher erscheint das Folgende. Er sagt, sie könnten Gott gar nicht dienen, – als wollte er sie dazu treiben, das Joch abzuschütteln. Ohne Zweifel waren aber diese Worte vom Geiste Gottes eingegeben, um das Volk aufzuwecken. Sie sollen ihre eigene Unbeständigkeit erkennen und sich klar machen, wie schwer es ist, sich ganz und gar dem Herrn auszuliefern. Wir sollen uns nicht leichtsinnig erheben: sonst lässt uns bei den ersten Versuchen der Erfolg bereits im Stich. Aus diesem Grunde stellt Josua die Israeliten auf die Probe und überlässt ganz ihrem Ermessen die Entscheidung darüber, welchen Gott sie verehren wollen. Damit will er sich nicht von der rechten Religion abwenden, wozu sie ja ohnehin neigten: er will nur verhüten, dass sie unbedachtsam etwas versprechen, was sie sofort wieder übertreten würden. Josuas Absicht war, den durchbrochenen Bund mit Gott zu erneuern und zu befestigen. So werden sie jetzt vor die freie Wahl gestellt, damit sie später nicht vorschützen können, ihre Zustimmung sei erzwungen worden. Josua selbst bekennt, mit seinem Hause unentwegt bei der Verehrung Gottes bleiben zu wollen, und beschämt sie dadurch.
Jean Calvin
Nach biblischer Tradition wurde Israel eine Gemeinschaft, indem es auf dem Sinai einen Bund mit Gott schloss. Wie in den hethitischen Bündnissen wird die übergeordnete Partei im Sinai-Bund so dargestellt, dass sie der unterlegenen Partei seine früheren Vorteile erzählt: „Ich, der Herr, bin dein Gott, der dich aus dem Land Ägypten, aus dem Haus der Knechtschaft herausgeführt hat“ ( Bsp. 20: 2). Die überlegene Partei verbietet dann dem Minderwertigen die Loyalität gegenüber einer rivalisierenden Macht (Ex 20: 3–5) und legt sowohl die Vorteile fest, die sich aus der Treue zum Bund ergeben, als auch die schlimmen Strafen, die sich aus der Untreue ergeben (Ex 3: 6) ). Darauf folgt die feierliche Annahme des Bundes durch die minderwertige Partei: „Alles, was der Herr geboten hat, werden wir tun“ (Ex 24: 3, vgl. Ex 19: 8). Von besonderer Bedeutung für die Bundesbeziehung ist die Überzeugung, dass Gott seine Macht auf ethische und rationale Weise ausübt. Anders ausgedrückt, es wurde angenommen, dass es eine vorhersehbare und verlässliche Beziehung zwischen Israels Verhalten und der Art und Weise gibt, wie Gott seine Macht über sein Volk ausübte. In der Schrift wird berichtet, dass die Bundesbeziehung zwischen Gott und Israel in Sichem bekräftigt wurde, als sich „alle Stämme Israels“ unter der Führung Josuas verpflichteten, den feierlichen Pakt einzuhalten (Josh. 24: 1–28). Der Autor dieser biblischen Erzählung betonte, dass die Stämme Israels sich frei dafür entschieden, den Bund mit voller Kenntnis der schlimmen Folgen der Untreue einzugehen. So wird Joshua als Warnung an das Volk dargestellt: Du wirst dem Herrn nicht dienen können, denn er ist ein heiliger Gott; Er ist ein eifersüchtiger Gott; Er wird deine Übertretungen und deine Sünden nicht vergeben. Wenn du den Herrn verlässt und fremden Göttern dienst, wird er sich umdrehen und hart mit dir umgehen und dich beenden. (Josh. 24: 19–20) Wenn wir uns den Propheten zuwenden, stellen wir fest, dass sie Gott häufig als Ansprache Israels darstellten, als wäre er der Kläger in einer Klage gegen sein Volk (Jes. 1: 2ff .; Jer. 2: 4ff; Micha 6: 1ff). Das Bild des souveränen und majestätischen Schöpfers von Himmel und Erde, der die Rolle eines Klägers auf sich nimmt, ist nur dann sinnvoll, wenn er sich darüber beschwert, dass Israel gegen die Bestimmungen seines mit Gott vereidigten Pakts verstoßen hat. Der Prophet diente als Sprachrohr Gottes, um Israel an den gebrochenen Bund zu erinnern und seine Wiederherstellung zur Ganzheit zu suchen.
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Beachten Sie auch Josuas Worte an das Volk Israel: Dies ist, was der Herr, der Gott Israels, sagt: „Vor langer Zeit lebten deine Vorfahren, einschließlich Terah, des Vaters Abrahams und Nahors, jenseits des Flusses und beteten andere Götter an. Nun fürchte den HERRN und diene ihm mit aller Treue. Wirf die Götter weg, die deine Vorfahren jenseits des Flusses und in Ägypten verehrt haben, und diene dem Herrn. Aber wenn es Ihnen unerwünscht erscheint, dem Herrn zu dienen, dann wählen Sie heute selbst, wem Sie dienen werden, ob die Götter, die Ihre Vorfahren jenseits des Flusses gedient haben, oder die Götter der Amoriter, in deren Land Sie leben. Aber ich und mein Haushalt werden dem Herrn dienen. Joshua 24: 2, 14-15 Wenn Ihre Vorfahren dem Herrn nicht gefolgt sind, wenn sie Atheisten oder Gesetzesbrecher oder krasse Materialisten oder Anhänger einer fremden Religion waren, dann müssen Sie mit ihrem Beispiel brechen – je früher, desto besser. Und was wäre, wenn deine Eltern und Großeltern hingebungsvolle Menschen wären? Was wäre, wenn sie keine „bösen Sünder“ wären und kein undiszipliniertes und rücksichtsloses Leben führen würden? Was wäre, wenn sie religiöse, praktizierende Juden wären (oder sind)? Wie können Sie es wagen, mit einigen ihrer geschätzten Überzeugungen zu brechen? Bedenken Sie Folgendes: Es ist möglich, dass Sie viel mehr Licht haben als sie. Vielleicht haben sie nie die wirklichen Neuigkeiten über den Messias gehört. Vielleicht hörten sie nur eine tote christliche Tradition, die sich als Evangelium tarnte. Wer weiß? Wenn sie zu ihrer Zeit gewusst hätten, was Sie heute wissen, wären sie vielleicht die ersten in Ihrer Familie gewesen, die auf Jesus, den Messias, vertraut haben.
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Und wie sieht es bei mir aus? Bleibe ich in der Gemeinde, in der schon meine Eltern waren? Oder bin ich auf der Suche nach einer PERSÖNLICHEN Beziehung mit Jehovah?