Tag: 18. Oktober 2021

nicht nur nicht verleumden!

Du sollst nicht herumlaufen und Verleumdungen in deinem Volk verbreiten. Tritt nicht gegen das Leben deines Mitmenschen auf. Ich bin Jehova.
neue Welt Übersetzung – 2018 – Levitikus 19,16

Erzähle keinen Schwachsinn über Leute, die du kennst, und läster nicht rum. Ihr sollt auch nicht Menschen, die eurer Karriere im Weg stehen, mobben oder mit linken Mitteln aus dem Weg räumen. Ich bin Gott!
VolxBibel – 3.Mose 19:16

Verbreitet keine Verleumdungen über eure Mitmenschen. Sucht niemand dadurch aus dem Weg zu schaffen, dass ihr vor Gericht falsche Anschuldigungen gegen ihn vorbringt. Ich bin der HERR!
Gute Nachricht Bibel 2000 – 3.Mose 19,16

In einer religiösen Zeitschrift steht aktuell:

Die Formulierung „auftreten gegen“ gibt den hebräischen Wortlaut gut wieder. Aber was bedeutet sie? In einem jüdischen Kommentar zum Bibelbuch 3. Mose heißt es: „Dieser Teil des Verses ist schwer zu interpretieren, weil es Probleme bereitet, den Sinn der hebräischen Wendung zu bestimmen, die wörtlich bedeutet: ‚Stehe nicht über, bei, nahe.‘“

Sehen wir uns den Anfang dieses Verses etwas näher an. Gott fordert sein Volk hier auf, nicht herumzulaufen und Verleumdungen zu verbreiten. Vergessen wir dabei nicht, dass Verleumdung mehr ist als leeres Gerede, obwohl auch Gerede Probleme verursachen kann (Spr. 10:19; Pred. 10:12-14; 1. Tim. 5:11-15; Jak. 3:6). Ein Verleumder sagt etwas, das darauf abzielt, den Ruf eines anderen zu schädigen. Das könnte eine Falschaussage sein, die sogar das Leben eines anderen gefährdet. Erinnern wir uns an die Männer, die verleumderisch gegen Naboth aussagten, worauf er zu Unrecht gesteinigt wurde (1. Kö. 21:8-13). Ein Verleumder konnte also gegen das Leben seines Mitmenschen auftreten, wie es in 3. Mose 19:16 heißt.
Verleumdung kann außerdem ein Ausdruck von Hass sein. In 1. Johannes 3:15 steht: „Jeder, der seinen Bruder hasst, ist ein Mörder, und ihr wisst, dass kein Mörder ewiges Leben in sich trägt.“ Interessanterweise folgt auf Vers 16 die Aussage: „Du sollst deinen Bruder in deinem Herzen nicht hassen“ (3. Mo. 19:17).
In der ungewöhnlichen Formulierung aus 3. Mose 19:16 steckt somit eine deutliche Warnung für Christen. Wir müssen dagegen ankämpfen, schlecht über andere zu denken und sie zu verleumden. Einfach gesagt: Wenn wir „gegen jemanden auftreten“, ihn also aus Abneigung oder Neid verleumden, kann das ein Ausdruck von Hass sein oder zu Hass führen. Das kommt für Christen nicht infrage (Mat. 12:36, 37).

WT Dezember 2021 – Seite 14

Nun könnte man nicht weiter von der Wahrheit entfernt sein, als die obrige Erklärung! Denn die Aussage, dass man nicht verleumden soll, steht ja schon im ersten Teil des Verses – dann könnte Mose bzw Jehovah sich den zweiten Teil ja schenken!

Der Ruf einer Person konnte auch durch „verleumderischen Klatsch“ (19:16) gestohlen werden, indem man im Ausland verbreitete, was man im Vertrauen anvertraut hatte (Spr 11:13; 20:19). Die Reisemöglichkeiten wurden eingeschränkt, als das Volk sich im Land niederließ, und das ganze Volk zog als Gruppe durch die Wüste, so dass der soziale Kreis einer Person sehr klein war. Wenn man solchen Klatsch an irgendjemanden weitergeben würde, würde er sich wahrscheinlich bald in der ganzen Gruppe verbreiten und den Ruf der ganzen Gemeinschaft ruinieren.

Die zweite Einschränkung (siehe Anmerkung zu 19:16″Nicht tatenlos zusehen“) betrifft verleumderischen Klatsch, der dazu führte, dass falsche Anklagen erhoben und bewiesen wurden, so dass das Leben des Angeklagten in Gefahr war. Wenn das so war, konnte man nicht tatenlos zusehen, wie dieser Fehltritt geschah (Milgrom 2000:1645). Böswilliges oder lockeres Gerede hätte jemanden seines Lebens berauben können.

Baker – Eckstein Biblischer Kommentar – Leviticus, Numeri, Deuteronomium

und „Du sollst kein falsches Zeugnis gegen deinen Nächsten ablegen“ (2 Mose 20,16) bedeutet, dass wir seinen Namen und seinen Ruf respektieren und nicht versuchen, seinen guten Namen zu töten oder ihn seiner gebührenden Achtung zu berauben.
….

Im ersten dieser Verse wird uns verboten, Schwätzer zu sein. Das Wort bedeutet Verleumder; es bezieht sich auf falsches und böswilliges Gerede. Die zweite Hälfte dieses Gesetzes steht in engem Zusammenhang mit der ersten: „Du sollst nicht gegen das Blut deines Nächsten stehen.“ „Sich gegen sein Blut stellen“ bedeutet, sich gegen sein Leben zu stellen. Indem wir seinen Namen schädigen, sowohl vor Gericht als auch im lokalen Klatsch, schädigen wir sein Leben, d.h. wir stellen uns gegen sein Blut. Spätere rabbinische Lehren besagten, dass Verleumdung drei Menschen tötet: denjenigen, der verleumdet wird, denjenigen, der verleumdet, und denjenigen, der die Verleumdung hört. 1 Wie Knight feststellte, ist Verleumdung „eine Form des Unrechts“.2 Ohne den Vorteil eines Prozesses dient jede Verleumdung dazu, ein falsches oder ungerechtes Urteil über eine Person zu fällen und lässt ihr nur einen negativen Regress. Verleumdungsklagen sind schwer zu gewinnen und richten oft genauso viel Schaden an wie die Verleumdung selbst. Sie sind außerdem sehr kostspielig. Eine Verleumdung ist also ein Angriff auf das Blut oder das Leben eines Menschen.

Es ist erwähnenswert, dass die Rabbiner der Ansicht waren, dass dieses Gesetz verletzt wurde, wenn in einem Prozess ein Mann als Zeuge für die Verteidigung auftreten konnte und dies nicht tat; er war dann selbst schuldig. Jeder, der in irgendeinem Zusammenhang ein passiver Beobachter des Bösen blieb, war des Bösen schuldig (Sandhedrin 73a). 3 Gott verurteilt Passivität ganz klar als böse und als Mittäterschaft am Verbrechen. Alle solchen Menschen werden als böse bezeichnet. In Psalm 50:16-22 wird uns gesagt:

Rousas John Rushdony – Kommentare zum Pentateuch – Levitikus
16. Aber zu den Gottlosen spricht Gott: Was hast du zu tun, daß du meine Satzungen verkündest oder meinen Bund in deinen Mund nimmst?
17. Denn du haßt die Lehre und wirfst meine Worte hinter dich.
18. Wenn du einen Dieb gesehen hast, so hast du mit ihm eingewilligt und bist mit den Ehebrechern teilhaftig geworden.
19. Du gibst deinen Mund zum Bösen, und deine Zunge fabuliert Betrug.
20. Du sitzt und redest wider deinen Bruder; du verleumdest den Sohn deines eigenen Bruders.
21. Solches hast du getan, und ich habe geschwiegen; du dachtest, ich wäre ganz so wie du; aber ich will dich zurechtweisen und vor deinen Augen zurechtweisen.
22. Ihr aber, die ihr Gott vergeßt, bedenket das, daß ich euch nicht zerreiße und niemand da ist, der euch errettet.

Die Gottlosen sind Zuschauer, die nichts tun, wenn Verbrechen begangen werden. Gott klagt sie an für ihre Passivität, wo Verbrechen begangen werden, und für ihre Aktivität bei Verleumdungen. Sie sehen zu und sehen Diebstahl und Ehebruch und tun nichts, aber sie geben ihren Mund zu Bösem und Betrug. Solche Menschen sind Bundesbrecher und haben keinen Sinn für Gemeinschaft; sie werden ihre eigenen Verwandten verleumden.
Das Wort „Schwätzer“ kommt von einem Wort, das Hausierer bedeutet. Der Schwätzer ist ein Hausierer von Verleumdungen. In 1 Petrus 4,15 heißt es: „Aber keiner von euch soll leiden wie ein Mörder oder wie ein Dieb oder wie ein Übeltäter oder wie ein Wichtigtuer in anderer Leute Angelegenheiten.“ Der Verleumder ist in der Regel ein Wichtigtuer.
Zweimal in diesen drei Versen und vierzehnmal in diesem Kapitel erklärt Gott: „Ich bin der HERR.“ Weil er heilig ist, muss das Bundesvolk heilig sein, und die Heiligkeit manifestiert sich in den Aktivitäten und Beziehungen des täglichen Lebens. Wenn wir das nicht erkennen, führt das zu falschen Lehren über Heiligkeit.

Rousas John Rushdony – Kommentare zum Pentateuch – Levitikus

Dieses Wegschauen, dieses „nicht einmischen“, dieses stille dulden! das ist, was der zweite Teil des Verses verurteilt! Und kennt das nicht jeder, der falsch angeklagt wurde? Da wird dann halt „nur für dich gebetet“ – anstatt AKTIV gegen Unrecht einzuschreiten! Da schaut man einfach weg! Da versteckt man sich hinter „3 Zeugen Regel“ oder ähnlichen Quatsch, um ja nicht selbst in Schwierigkeiten zu geraten. Aber Jehovah läßt den Satz ja beenden – mit „seiner Unterschrift“! ER wird diese Menschen, die einfach wegschauen, nicht ungestraft davon kommen lassen! Und erst Recht nicht diejenigen, die diesen Vers so falsch auslegen, und damit indirekt zum „wegschauen“ auffordern.

Wer hat letztendlich die Autorität?

und ihr seid vollendet (O. erfüllt, zur Fülle gebracht (vergl. v 9)) in ihm, welcher das Haupt jedes Fürstentums und jeder Gewalt ist;
Elberfelder 1871 – Kol 2,10

und ihr seid ‹vollständig und› erfüllt in ihm, der das Haupt ist alles Erstrangigen und [aller] Autorität,
Jantzen Jettel 2017 – Kolosser 2,10

 Und ihr habt die Fülle in der Lebensgemeinschaft mit ihm, der das Haupt jeglicher Herrschaft und Gewalt ist-  gemeint sind die Ordnungen der Engelwelt, deren Haupt Christus ist. 
Ludwig Albrecht – Kolosser 2:10

und ihr seid in ihm (durch ihn) Erfüllte, der das (Ober)Haupt jeder [himmlischen] Obrigkeit und Macht ist.
offene Bibel – Kol 2,10

πε-πληρωμένοι Pf. Ptz. Pass. πληρόω, umschrieb. Pf. (A249) ihr besitzt die Fülle (d. h. [in ihm] seid ihr das, was ihr nach Gottes Willen sein sollt [EWNT 3, Sp. 261]). κεφαλή m. Gen.: er ist das Haupt über (vgl. A165). ἀρχή hier Herrschaft, Macht.

Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament

Christus ist als der verherrlichte Mensch auch das Haupt über alles. In Kolosser 2,10 heisst es, dass Er das Haupt über jedes Fürstentum und jede Gewalt ist. Das ist Er heute schon, obwohl noch nicht sichtbar (Heb 2,8.9). In der Zukunft – in der Zeit des Tausendjährigen Reiches – wird dies für alle Menschen sichtbar sein. Dann wird Jesus Christus als Herr der Herren und König der Könige seine Autorität ausüben. Es wird eine wunderbare Segenszeit für die Erde, ja, für die gesamte Schöpfung sein. Dann wird das, was Gott sich für die Verwaltung der Fülle der Zeiten (für die Zeit des Tausendjährigen Reiches) vorgesetzt hat, in Erfüllung gehen. Er wird alles unter ein Haupt zusammenbringen. Dieses Haupt ist Christus (Eph 1,9.10).

Halte fest 2010

In Epheser 4,8 las Paulus Psalm 68,18 als Beschreibung der Überwindung des übernatürlichen Bösen (Baschan), was wiederum zum Kommen des Geistes und den anschließenden Gaben für den Leib Christi führte. Das Kommen des Geistes war natürlich an den Tod, die Auferstehung und die Himmelfahrt Christi in die Position der Herrschaft, zur Rechten des Vaters, gebunden. Paulus verbindet das vollendete Werk Christi und den Sieg über die bösen Geister – in diesem Fall die feindlichen Götter, die die Nationen versklaven („Herrscher und Mächte“) – noch deutlicher in Kolosser 2,8-15:
„Seht zu, dass euch niemand gefangen nehme durch Philosophie und leeren Betrug, nach menschlicher Überlieferung, nach den Elementargeistern der Welt, und nicht nach Christus. Denn in ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig, und ihr seid in ihm erfüllt worden, der das Haupt aller Herrschaft und Macht ist. In ihm seid ihr auch beschnitten worden mit einer Beschneidung ohne Hände, indem ihr den Leib des Fleisches abgetan habt, durch die Beschneidung Christi, nachdem ihr mit ihm begraben worden seid in der Taufe, in welcher ihr auch mit ihm auferweckt worden seid durch den Glauben an das mächtige Wirken Gottes, der ihn von den Toten auferweckt hat. Euch aber, die ihr tot wart in euren Übertretungen und in der Unbeschnittenheit eures Fleisches, hat Gott zusammen mit ihm lebendig gemacht, indem er uns alle unsere Übertretungen vergeben hat, indem er das Schuldbuch, das gegen uns stand, mit seinen gesetzlichen Forderungen aufgehoben hat. Dieses hat er beiseite gelegt und ans Kreuz genagelt. Er hat die Mächtigen und Gewalten entwaffnet und sie zu offener Schande gebracht, indem er in ihm über sie triumphiert hat.“

In Vers 15 werden die kosmischen Mächte, die „Machthaber [archē] und Gewalten [exousia]“, entwaffnet und zu Schanden gemacht. Das Lemma archē wird im Neuen Testament für göttliche Wesen verwendet (Röm 8,38; 1 Kor 15,24; Eph 1,21; 3,10; 6,12), auch schon früher im selben Brief (Kol 1,16). Das Gleiche gilt für das Lemma exousia (Kol 1,13; Eph 2,2). Paulus schreibt an eine nichtjüdische Gemeinde und hat eindeutig Nichtjuden im Blick, wenn er seine Zuhörer als „tot in euren Übertretungen und in der Unbeschnittenheit eures Fleisches“ beschreibt (V. 13). Juden teilen natürlich das Problem, wegen der Sünde von Gott entfremdet zu sein. Paulus macht das mit Ausdrücken wie „unsere Übertretungen“ und „gegen uns“ deutlich und schließt sich selbst als Jude sowohl in das Problem als auch in das Wunder der Vergebung ein. Aber Israel hatte keine übernatürlichen „Herrscher und Gewalten“, die es zu entwaffnen galt. Das taten die Nationen, gemäß der Weltanschauung von Deuteronomium 32.

Hier werden von Paulus zwei Höhepunkte vermerkt. Erstens wurde „das Schuldbuch, das gegen uns stand“ (Juden und Nichtjuden), ausgelöscht oder „beiseite gelegt“ (V. 14). Zweitens wurden die „Herrscher und Mächte“ „entwaffnet“ und „zu offener Schande gebracht“ (V. 15). Die Auferstehung (V. 12) war die Ursache für beides, denn wenn es keine Auferstehung gäbe, würde die Schuld gegen uns immer noch bestehen und wir würden nicht „zusammen mit ihm lebendig gemacht“ werden.

Gelehrte sind über die Wortwahl in V. 15 („entwaffnet“; Lemma: apekduomai) verwirrt worden. Es findet sich nur hier und in Kolosser 3,9 („das alte Selbst ablegen, entfernen, ausziehen“). Es ist offensichtlich, dass der Begriff nicht auf die Vernichtung der Herrscher und Mächte hinweist, da Paulus an anderer Stelle die Mächte der Finsternis aktiv gegen die Gläubigen vorgehen lässt (z. B. Eph 6,12). Gelehrte finden die Idee des Entfernens oder Abstreifens (von etwas) umständlich, und das ist es auch – wenn man nicht den Rahmen von Deuteronomium 32 als Bezugspunkt hat.

Paulus verwendet dasselbe Verb in Kolosser 3,9-10, wenn er die Kolosser daran erinnert, dass sie „das alte Selbst mit seinen Gewohnheiten abgelegt und das neue Selbst angezogen haben.“ Das „Ablegen“ und „Anziehen“ spricht von der Abkehr von der alten Lebensweise zu etwas Neuem. Das verwandte Substantiv (apekdysis)25 kommt nur einmal im Neuen Testament vor, und zwar genau in diesem Abschnitt (Kol 2,11): „In ihm seid auch ihr beschnitten worden mit einer Beschneidung ohne Hände, indem ihr den Leib des Fleisches abgelegt habt [apekdysis], durch die Beschneidung Christi.“ Im Zusammenhang betrachtet, ist „den Leib des Fleisches ablegen“ begrifflich verwandt mit „das alte Selbst ablegen“. In ähnlicher Sprache sagt Paulus den Gläubigen an anderer Stelle, dass sie eines Tages „das Unvergängliche anziehen“ werden (1 Kor 15,53). Die vertraute paulinische binäre Opposition von Fleisch und Geist macht deutlich, dass seine Formulierung „offenkundig metaphorisch für geistliche Zustände“ ist.

Michael S. Heiser – Dämonen – Was die Bibel wirklich über die Mächte der Finsternis sagt

Also haben wir Angst vor Menschen? Oder vor Dämonen und Satan? NEIN!
Warum nicht? Nun: Jesus Christus ist das Haupt – niemand kann etwas tun, wenn ER nicht die Erlaubnis dafür gibt! Schon als Jesus auf der Erde war, gehorchten IHM die Dämonen, ja sogar Wind und Wellen! Wie werden diese wohl heute – wo ER wieder im Himmel sitzt, auf sein Wort reagieren?? Eben! Deshalb – keine Angst, keine Furcht! Wir dienen der obersten Autorität!