Schlagwort: Jesus

Wer ist das Zentrum?

daß der Christus durch den Glauben in euren Herzen wohne, indem ihr in Liebe gewurzelt und gegründet seid, auf daß ihr völlig zu erfassen vermöget mit allen Heiligen, welches die Breite und Länge und Tiefe und Höhe sei, und zu erkennen die die Erkenntnis übersteigende Liebe des Christus, auf daß ihr erfüllt sein möget zu der ganzen Fülle Gottes.
Elberfelder 1871 – Epheser 3,17–19

Denn Christus soll durch den Glauben (Glaube: »Glaube(n)« meint das tiefe Vertrauen auf Gott.)


in euren Herzen (Herz: Das Herz gilt als Sitz des Verstandes und des Willens und damit auch als Ort der Entscheidung über richtiges und falsches Handeln.) wohnen.
Und ihr sollt in der Liebe verwurzelt bleiben
und unerschütterlich an ihr festhalten.
 Sie in ihrer Breite, Länge, Höhe und Tiefe zu erfassen –
dazu sollt ihr befähigt werden zusammen mit allen Heiligen (heilig: Heilig ist in der Bibel alles, was zu Gott gehört und mit ihm in Verbindung steht.). Und ebenso dazu, die Liebe von Christus zu erkennen, die alle Erkenntnis übersteigt.
BasisBibel – Eph 3,17–19

Und ich bete dafür, dass Jesus durch das Vertrauen, das ihr in ihn habt, ganz tief in euer Bewusstsein eindringt. Jesus liebt euch total! In diesem Boden sollen die Wurzeln eures Glaubens wachsen. Denn nur so könnt ihr wirklich das ganze Ausmaß der Größe begreifen, mit der Gott euch wirklich liebt. Unser Hirn wird das nie schaffen können, das wirklich ganz zu erfassen. Aber je mehr Gott uns erklärt, wie gigantisch groß die Liebe von Jesus Christus für uns ist, desto mehr kommt er mit seinen unvorstellbaren Möglichkeiten in unserm Leben zum Zug.
VolxBibel – Epheser 3,17–19

Paulus wiederholt die Bitte, daß Christus im Mittelpunkt des Lebens der Gläubigen stehen möge. Er verwendet dabei eine Metapher aus der Biologie und eine aus der Architektur: „daß … ihr in der Liebe eingewurzelt (wie eine Pflanze) und gegründet (wie ein Gebäude) seid.“ Die Partizipien „eingewurzelt und gegründet“ stehen im Perfekt, bezeichnen also eine Handlung in der Vergangenheit, deren Wirkung noch andauert. Man könnte auch übersetzen: „eingewurzelt und gegründet worden“. Paulus wünscht ihnen diese Festigkeit, damit sie mit allen Heiligen begreifen, welches die Breite und die Länge und die Höhe und die Tiefe der Liebe Christi ist. Durch diese Größenangaben soll wohl weniger die Begreifbarkeit als vielmehr die Unermeßlichkeit des zu Verstehenden deutlich gemacht werden.
Interessanterweise spricht Paulus auch hier wieder – wie in Eph 1,13-14.17;2,18.22 und Eph 3,4-5- von der Trinität: vom Vater (V. 14), vom Geist (V. 16) und vom Sohn (V. 17).Die Epheser sollen am eigenen Leibe die Liebe Christi erkennen, die alle Erkenntnis übertrifft (vgl. Phil 4,7). Je mehr ein Christ über Christus weiß, desto mehr erstaunt ihn die Liebe, die Christus ihm entgegengebracht hat.
Schließlich sollen sie erfüllt werden mit der ganzen Gottesfülle. Es wäre falsch, diese Formulierung so zu verstehen, als ob ein Christ in seinem Leben die ganze Fülle Gottes aufnehmen könnte. Die griechische Präposition eis bezeichnet vielmehr ein Ziel; besser wäre also die Übersetzung „nach dem Maß“. Die Fülle des dreieinigen Gottes ist nur in Christus, und nur durch ihn wird ein Christ vollendet ( Kol 2,9-10 ). Obwohl dem Gläubigen diese Fülle in Christus bereits gehört, betet Paulus doch, daß jeder sie auch jetzt schon konkret in seinem Leben erfahren möge (vgl. Eph 4,13). Denn die Erfahrung der ethischen Vollkommenheit Gottes bewegt die Juden- und Heidenchristen dazu, einander zu lieben. Ihrem eigentlichen Stand nach sind sie bereits eins in Christus; daher sollen sie einander in dieser Einheit lieben.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Epheser 3,14—21 weist auf Gottes Absicht hin, das Wachstum eines einzelnen Christen innerhalb des Leibes anzusiedeln. jahrelang habe ich diese Stelle gelesen und darüber gelehrt und mich dabei hauptsächlich auf persönliche Veränderung und die Beziehung zu Christus ausgerichtet. Ich habe das persönliche Leben eines Christen und die Heiligung nicht mit dem erweiterten Leib Christi in Verbindung gebracht. Aber Paulus achtet darauf, Juden und Heiden in Gemeinschaft zu sehen, auch wenn es keinen abwegigeren Gedanken gegeben hat als die Idee, dass luden und Heiden auf dem gleichen Fundament mit Gott und miteinander stehen sollten. Die Spannung, die Mischen den Juden und den Heiden im ersten Jahrhundert bestand, war tiefer als die Kluft zwischen den Ethnien und Rassen, die heute in Amerika herrscht. Im Blick auf diese Spannung wendet Paulus die Botschaft der Gnade immer wieder auf Einzelpersonen an, aber auf Einzelpersonen, die in Gemeinschaft miteinander stehen. Diese Sicht sollte uns davon abhalten, Epheser 3.14-21 aus dem Blickwinkel des Individualismus zu lesen.
„14 Deshalb beuge ich meine Knie vor dem Vater unseres Herrn Jesus Christus, 15 von dem jedes Geschlecht im Himmel und auf Erden den Namen erhält, 16 dass er euch nach dem Reichtum seiner Herrlichkeit verleihe, durch seinen Geist mit Kraft gestärkt zu werden an dem inneren Menschen, 17 dass der Christus durch den Glauben in euren Herzen wohne, damit ihr, in Liebe gewurzelt und gegründet, 18 dazu fähig seid, mit allen Heiligen zu begreifen, was die Breite, die Länge, die Tiefe und die Höhe sei, 19 und die Liebe des Christus zu erkennen, die doch alle Erkenntnis Übersteigt, damit ihr erfüllt werdet bis zur ganzen Fülle Gottes. 20 Dem aber, der weit über die Maßen Mehr zu tun vermag, als wir bitten oder verstehen, gemäß der Kraft, die in uns wirkt, 21 ihm sei die Ehre in der Gemeinde in Christus Jesus, auf alle Geschlechter der Ewigkeit der Ewigkeiten.’ “ (Eph 3,14-21).

Wenn Paulus betet, will er, dass die Gläubigen in Ephesus das Wesen von Gottes Liebe zu ihnen erfassen — die Liebe, die sich in Christus offenbart. Sein Gebet spiegelt sicherlich seinen Wunsch wider, dass Einzelpersonen Gott kennen und seine Liebe verstehen, aber dieses Wissen und das „durch seinen Geist mit Kraft gestärkt zu werden“ gilt für eine Gruppe von Einzelpersonen, die in Gemeinschaft mit Gott und in Gemeinschaft miteinander leben.

Betrachten Sie die Sprache, die Paulus verwendet. Bekommen Sie einen Eindruck davon, wie groß die Liebe Christi ist? Können Sie sich vorstellen, was nötig wäre, um sie wirklich anzapfen zu können? Die Liebe Christi ist so breit, lang, hoch und tief (mit anderen Worten: unbegrenzt), dass wir diese Liebe mit unserem begrenzten Ich nicht vollständig erkennen oder erfahren können. Wir haben Kraft von Gott nötig, um sie zu begreifen, und wir müssen sie erkennen „mit allen Heiligen“ (Vers 18). Es ist wie bei einem Geschworenengericht‚ das sich auf zwölf verschiedene Ansichten verlässt, um zu einem umfassenden Verständnis der Wahrheit zu kommen. Wenn wir in verbindlichen Beziehungen zueinander stehen, bringt jeder von uns eine einmalige Sicht und Erfahrung in unsere Erkenntnis von Christi Liebe ein. Einer wurde aus einer bedrohlichen Sucht befreit. Ein anderer wurde durch schweres Leiden hindurchgeführt. Und wieder ein anderer wurde in einer schwierigen Ehe von Gottes Gnade getragen. Diese Aufzählung könnte weitergehen. Wenn wir zusammenkommen, um unsere Geschichten miteinander zu teilen, sehen wir verschiedene Aspekte des Diamanten, der die Liebe Christi ist. Gemeinsam wird unsere Erkenntnis und Erfahrung von Gottes unbegrenzter Liebe voller, stärker und tiefer. Wir werden nicht nur in unserem persönlichen Wachstum in der Gnade gestärkt, sondern der ganze Leib wird aufgebaut von einer vollständigeren Wahrnehmung der Macht und Hoffnung der Gnade Gottes! Im Leben als Christ geht es um nichts Geringeres als um das Persönliche, aber gleichzeitig auch um viel mehr.

Paulus’ Gebet ist, dass die Epheser miteinander in der Liebe gewurzelt und gegründet sind. Es ist der einzige Weg, wie sie mit aller Fülle und Kraft Gottes erfüllt werden können. Als isolierte Einzelpersonen können wir nicht die Stufe der Reife erreichen, die Gott für uns vorgesehen hat. Das geschieht nur, wenn wir in einer liebenden, befreienden Gemeinschaft leben, in der wir die vielen Facetten des Evangeliums würdigen. Wenn wir vorausblicken auf Epheser 4, sehen wir, dass Paulus nach seinem Gebet mit allerlei praktischen Anweisungen fortfährt, wie die Epheser die Einheit dieser Gemeinschaft suchen und erhalten sollen. Unsere persönliche Verwandlung muss innerhalb der Familie Gottes verstanden werden. Das Evangelium wird nicht nur innerhalb einer Gemeinschaft deutlicher wahrgenommen und erfahren, es ist auch die Grundlage für die Gemeinschaft an sich!

Timothey S. Lane – Alles anders – aber wie?

Wir können nicht anders, als von der Größe der Bitte des Paulus betroffen zu sein: »Er gebe euch nach dem Reichtum seiner Herrlichkeit.« Er möchte Gott bitten, dass die Heiligen geistlich »gestärkt« werden. Doch inwieweit? Jamieson, Fausset und Brown antworten: »In Fülle, entsprechend der Reichtümer seiner Herrlichkeit, nicht nach der Enge unseres Herzens.«20 Verkündiger betonen oft den Unterschied zwischen der Wendung »von dem Reichtum« und dem Ausdruck »nach dem Reichtum«. Ein reicher Mensch mag einen kleinen Betrag geben. Dann hätte er zwar von seinem Reichtum, doch niemals entsprechend seinem Reichtum gegeben. Paulus bittet Gott, dass er Kraft »nach dem Reichtum seiner Herrlichkeit« schenkt. Weil der Herr unendlich reich an Herrlichkeit ist, sollten sich die Heiligen auf eine ganze Flut vorbereiten! Warum sollten wir von einem so großen König so wenig erbitten? Als jemand Napoleon eine große Bitte vortrug, gewährte er sie sofort. Er sagte nämlich: »Er hat mich durch die Größe seiner Bitte geehrt.«
Gleich Tau und Regen feuchtet
ein Gnadenstrom uns an
und herrlicher beleuchtet
seh’n wir die Himmelsbahn.
Erhört wird jede Bitte,
die auf zum Throne geht,
und sanft wird unsre Mitte
vom Friedenshauch durchweht.
Verfasser unbekannt
Nun wenden wir uns den einzelnen Bitten des Paulus zu. Statt sie als Folge von zusammenhangslosen Bitten zu betrachten, sollten wir sie uns als aufsteigende Folge denken, in der jede Bitte die Grundlage für die nächste Bitte bildet. Man kann sie sich wie eine Pyramide vorstellen: Die erste Bitte bildet die untere Steinlage. Während er weiterbetet, baut Paulus seine Bitten gleichsam Lage um Lage auf, bis er zuoberst den herrlichen Schlussstein erreicht.
Die erste Bitte lautet, dass sie »mit Kraft gestärkt … werden durch seinen Geist an dem inneren Menschen«. Es wird um die Segnung geistlicher Kraft gebeten. Es geht nicht um die Kraft, aufsehenerregende Wunder zu vollbringen, sondern um die geistliche Kraft, die ein reifer, standfester und verständiger Christ braucht. Der Heilige »Geist« ist derjenige, der diese Kraft gibt. Natürlich kann er uns diese nur geben, wenn wir uns vom Wort Gottes ernähren, die reine Luft des Gebetes einatmen und uns im täglichen Dienst für den Herrn üben.
Diese Kraft wirkt am »inneren Menschen«, d. h. im geistlichen Bereich des Menschen. Es ist auch der »innere Mensch«, der am Gebot Gottes Freude hat (Röm 7,22). Es ist ebenfalls der »innere Mensch«, der Tag für Tag erneuert wird, selbst wenn der äußere Mensch verfällt (2. Kor 4,16). Obwohl der innere Mensch von Gott ist, so braucht er Kraft, Wachstum und Entwicklung.
3,17 Der zweite Schritt ist, »dass der Christus durch den Glauben in euren Herzen wohne«. Das ist die Folge davon, dass der Geist uns Kraft gibt: Wir werden gestärkt, so »dass der Christus … in« unseren »Herzen« wohnt. Ja, der Herr Jesus nimmt persönlich Wohnung in einem Gläubigen bei dessen Bekehrung (Joh 14,23; Offb 3,20). Doch darum geht es hier in diesem Gebet nicht. Hier geht es nicht um die Frage, ob der Herr Jesus im Gläubigen Wohnung nimmt, sondern ob er dort wirklich zu Hause ist! Jesus wohnt ständig in jedem Erlösten, doch hier findet sich die Bitte, dass er vollständigen Zugang zu jedem Raum und Schrank erhält. Es soll nicht durch sündige Worte, Gedanken, Motive und Taten betrübt werden, sondern eine fortwährende Gemeinschaft mit dem Gläubigen genießen. Das Herz der Christen wird so zur Wohnung Christi, der Ort, an dem er sich gerne aufhält – wie im Haus von Maria, Marta und Lazarus in Betanien. Das Herz steht hier natürlich für das Zentrum des geistlichen Lebens. Es steuert in jeder Hinsicht das Verhalten. Im Grunde bittet der Apostel dafür, dass sich die Herrschaft Christi auf solche Bereiche ausdehnt, wie etwa auf die Bücher, die wir lesen, die Arbeit, die wir tun, die Speisen, die wir essen, das Geld, das wir ausgeben, die Worte, die wir äußern – kurz gesagt, auf jede kleinste Einzelheit in unserem Leben.
Je mehr wir durch den Heiligen Geist gestärkt werden, desto mehr werden wir dem Herrn Jesus ähnlicher. Und je mehr wir ihm ähneln, desto mehr »lässt er sich bei uns nieder und wird sich in unserem Herzen völlig zu Hause fühlen«.21
Wir erfreuen uns »durch den Glauben« daran, dass er in uns wohnt. Dazu gehört, ständig von ihm abhängig zu sein, ihm fortwährend unser Leben hinzugeben und uns seiner ständigen Anwesenheit bewusst zu sein. Durch den Glauben »erkennen wir sein Hausrecht an«, wie Bruder Lawrence dies einmal anschaulich ausgedrückt hat.
Bis hierher umfasst das Gebet des Paulus jede Person der Dreieinheit. Der Vater wird gebeten (V. 14) die Gläubigen durch seinen Geist zu stärken (V. 16), »dass der Christus« völlig in ihren »Herzen wohne« (V. 17). Eines der großen Vorrechte im Gebet besteht darin, dass auf unser Bitten hin sowohl der Vater als auch der Sohn und der Heilige Geist für andere und für uns in Aktion treten.
Infolgedessen, dass Christus zu allen Bereichen unseres Lebens Zugang hat, werden wir »in Liebe gewurzelt und gegründet«. Hier entlehnt Paulus seine Worte der Botanik und Architektur. Die Wurzel sorgt für die Nährstoffe einer Pflanze und gibt ihr Halt. Die Grundsteine eines Gebäudes bilden das Fundament, auf dem es ruht. Scroggie sagt dazu: »Liebe ist der Boden, worin unser Leben wurzelt, und der Felsen, worauf unser Glaube für immer ruht.«22 »In Liebe gewurzelt und gegründet« zu sein, bedeutet, dass man die Liebe als Lebensstil einübt. Dazu gehört, dass man freundlich, selbstlos, zerbrochen und demütig lebt. »In Liebe gewurzelt und gegründet« zu sein, ist das Leben aus Christus, wie es im Gläubigen seinen Niederschlag findet (s. 1. Kor 13,4–7).
3,18 Die vorhergehenden Bitten haben ein Programm für geistliches Wachstum umrissen, welches das Kind Gottes darauf vorbereitet, ganz fähig zu sein, »mit allen Heiligen völlig zu erfassen, was die Breite und Länge und Höhe und Tiefe ist«.
Ehe wir diese Dimensionen erforschen, sollten wir uns mit dem Ausdruck »mit allen Heiligen« beschäftigen. Das Thema ist so großartig, dass ein einzelner Gläubiger wohl nur einen kleinen Ausschnitt davon fassen kann. Deshalb ist es nötig, dass wir das Thema mit anderen gemeinsam studieren, erörtern und unsere Erfahrungen weitergeben. Der Heilige Geist kann die gemeinsamen Überlegungen einer Gruppe von bewährten Gläubigen benutzen, um eine Flut zusätzlichen Lichtes auf die Schrift zu werfen.
Die hier angegebenen Dimensionen werden normalerweise auf die Liebe Christi bezogen, obwohl der Text das nicht erwähnt. Vielmehr wird die Liebe erst im nächsten Teilsatz erwähnt. Wenn hier die Liebe Christi gemeint ist, dann könnten die Verbindungen wie folgt aussehen:
Breite

die Welt (Joh 3,16)
Länge

ewig (1. Kor 13,8)
Höhe

Himmel (1. Joh 3,1–2)
Tiefe

bis zum Tod am Kreuz (Phil 2,8)
F. B. Meyer drückt dies treffend aus:
Der sich vor uns ausbreitende Horizont wird sich stets so weit erstrecken wie der hinter uns liegende. Und wenn wir Jahrtausende damit zugebracht haben werden, das Angesicht Jesu zu betrachten, so wird doch seine Schönheit so neu, faszinierend und unergründlich sein wie zu dem Zeitpunkt, als wir sie zum ersten Mal vom Tor des Paradieses aus erblickten.23
Doch diese Dimensionen können sich auch auf das Geheimnis beziehen, das im Epheserbrief eine solch wichtige Stellung einnimmt. Es ist in der Tat einfach, diese Dimensionen im Epheserbrief selbst wiederzufinden.
Die »Breite« wird in 2,1–18 beschrieben. Es geht hier um die Größe der Gnade Gottes, die Juden und Heiden erlöst und sie dann in die Gemeinde einfügt. Das Geheimnis umfasst beide Teile der Menschheit.
Die »Länge« erstreckt sich von Ewigkeit zu Ewigkeit. Was die Vergangenheit angeht, so sind die Christen schon vor Grundlegung der Welt erwählt worden (1,4). Was die Zukunft angeht, so wird die Ewigkeit eine fortgesetzte Entfaltung der überströmenden Reichtümer göttlicher Gnade und Güte sein, die uns durch Christus Jesus zugeeignet sind (2,7).
Die »Höhe« sehen wir in 2,6. Dort heißt es, dass wir nicht nur mit ihm auferweckt sind, sondern auch mit ihm in die Himmelswelt versetzt sind, seine Herrlichkeit zu teilen.
Die »Tiefe« wird in 2,1–3 anschaulich dargestellt. Wir waren in einer Grube unaussprechlicher Sünde und Schande gefangen. Christus kam in diesen Dschungel voller Schmutz und Verdorbenheit, um unsertwegen zu sterben.
Dies sind natürlich immense und vor allem unendliche Dimensionen. Wenn wir daran denken, dann »besteht alles, was wir tun können«, nach Scroggies Worten in Folgendem: »Wir können lediglich die erstaunliche Ordnung beachten, die wir in dieser Aufhäufung göttlicher Worte entdecken«.
3,19 Die nächste Bitte des Apostels lautet, dass die Heiligen durch ihre Erfahrung die alles Wissen »übersteigende Liebe Christi« erkennen möchten. Sie könnten sie niemals ganz erforschen, weil sie ein uferloser Ozean ist, doch sie können jeden Tag mehr über sie lernen. Und deshalb betet er um eine tiefe, auf Erfahrung gegründete Erkenntnis und um die Freude an der wunderbaren »Liebe« unseres herrlichen Herrn.
Der Höhepunkt dieses wunderbaren Gebets wird erreicht, als Paulus bittet, dass »ihr erfüllt werdet zur ganzen Fülle Gottes«. In dem Herrn Jesus wohnt die »ganze Fülle der Gottheit« (Kol 2,9). Je mehr er durch den Glauben in unseren Herzen wohnt, desto mehr werden wir »zur ganzen Fülle Gottes« erfüllt. Wir könnten niemals mit der ganzen Fülle Gottes erfüllt werden. Doch wir haben ein Ziel, auf das wir uns zubewegen.
Nachdem wir dies erklärt haben, müssen wir dennoch sagen, dass wir die Tiefen der Bedeutung dieses Abschnitts noch nicht erreicht haben. Wenn wir uns mit der Schrift beschäftigen, so sind wir uns bewusst: Wir haben darin mit Wahrheiten zu tun, die wir nicht verstehen oder erklären können, weil dies über unsere Fähigkeiten hinausgeht. Wir können Bilder benutzen, um mehr Licht auf den betreffenden Vers zu werfen. Ein Bild ist z. B. der Fingerhut, den wir in den Ozean tauchen und der mit Wasser gefüllt wird, doch welch kleine Wassermenge aus dem Ozean befindet sich dann in diesem Fingerhut! Und dennoch bleibt, wenn wir all das gesagt haben, das Geheimnis bestehen. Wir können nur ehrfurchtsvoll vor Gottes Wort innehalten und über seine Unendlichkeit staunen.

MacDonald – Kommentar zum Neuen Testament

Das Gebet des Rabbiners um Liebe (3: 14–21) 3:14 Aus diesem Grund falle ich auf die Knie – Am Ende dieser erstaunlichen theologischen Darstellung der frühen Kapitel der Epheser hält Rabbi Sha’ul für eine betende Reflexion inne. Es ist nicht allgemein bekannt, dass Juden von den Knien aus beten oder anbeten, aber es ist nicht ungewöhnlich. Daniel soll von den Knien aus gebetet haben, als er für Jerusalem intervenierte (vgl. Daniel 6:10). Selbst in einigen modernen Synagogengottesdiensten am Jom Kippur (dem Versöhnungstag) gibt es während des Aleinu-Gebets einen dramatischen Moment, in dem der Kantor niedergeschlagen auf dem Boden liegt. Es ist ein physischer Ausdruck des Bedürfnisses nach Demut und Unterwerfung unter den Plan Gottes, besonders an diesem Hochheiligen Tag. Sha’ul hier zeigt solche Unterwerfung und Lob für die Enthüllung von Gottes einzigartigem Plan, den Messias für die ganze Menschheit zu senden. 3:16 Die Schätze seiner Herrlichkeit – Durch das Senden des Messias hat Gott die Schatzkammer seines ewigen Reichtums geöffnet. Dies ist nun das Erbe jedes Juden und Nichtjuden, der den Namen Jeschua anruft. Die Schätze der Erlösung und des reichlichen Lebens liegen jetzt im inneren Geist eines jeden Gläubigen. Vor allem betet der Rabbi, dass sie in Liebe gegründet werden, der zentralen Botschaft der Tora. Eine Geschichte im Talmud veranschaulicht auch diese Wahrheit. Eines Tages näherte sich ein Nichtjude, der die verdichtete Botschaft der Tora erfahren wollte, dem großen Rabbi Hillel. Um es einfach zu machen, bat er den Rabbi, seine Antwort zu geben, während er auf einem Fuß stand. Hillel antwortete ihm: „Was dir selbst zuwider ist, tue deinem Mitmenschen nicht an“ (Tractate Shabbat 31a). Jeschua gab im Wesentlichen die gleiche Antwort, jedoch in der positiven Form die Goldene Regel (vgl. Matthäus 7:12). In jedem Fall ist die Grundlage der gesamten Schrift und des Gottes Israels die Liebe, und dies ist auch der Ruf an alle Kinder Gottes. 3:18 Um die Breite, Länge, Höhe und Tiefe der Liebe des Messias zu erfassen – Trotz all des Reichtums, den messianische Juden und messianische Nichtjuden erfahren haben, betet der Abgesandte, dass wir unser Verständnis für alles weiter ausbauen werden. Es ist in der Tat jenseits unseres vollen Wissens über das Olam Hazeh (dieses gegenwärtige Zeitalter), aber wir werden ermahnt, danach zu streben, mit der ganzen Fülle Gottes erfüllt zu werden. Wo immer wir uns auf unserer spirituellen Reise befinden, können wir immer wachsen. Spirituelles Wachstum ist in der Tat das Zeichen eines Menschen in wahrer Beziehung zu Jeschua. Es ist gleichzeitig entmutigend und dennoch aufregend, da unsere Beziehung zu Gott niemals abgestanden oder statisch sein sollte. Wir sollten uns fragen, ob wir durch Jeschua Fortschritte machen und in unserer persönlichen Beziehung zu Gott wachsen.

Kasdan – Ein messianischer Kommentar: Rabbi Paul erleuchtet die Epheser beim Gehen mit dem Messias Jeschua

Damit Christus durch Glauben in deinen Herzen wohnen kann. NIV Das griechische Wort übersetzt wohnen vermittelt die Idee, sich niederzulassen und einen ständigen Wohnsitz zu beziehen. Christus findet sein Zuhause in den Herzen der Gläubigen. Das „Herz“ in der Bibel bezieht sich immer auf das Zentrum der Gefühle und des Willens eines Menschen. Christus nimmt seinen ständigen Wohnsitz ein und verändert das „Herz“ eines Menschen und folglich seine Worte und Gedanken. „Durch Glauben“ bezieht sich auf den Glauben der Gläubigen. Christus nimmt seinen Wohnsitz in den Herzen derer, die ihn durch Glauben als ihren Erlöser und Herrn annehmen. Und ich bete, dass Sie, verwurzelt und in der Liebe verankert, zusammen mit allen Heiligen die Macht haben, zu erfassen, wie weit und lang und hoch und tief die Liebe Christi ist. Die innewohnende Gegenwart Christi und die stärkende Kraft des Geistes helfen den Gläubigen auch, in der Liebe verwurzelt und etabliert zu sein (wörtlich „verwurzelt und gegründet“, wobei das gegenwärtige Ergebnis einer vergangenen Handlung betont wird). Im Griechischen steht diese Klausel in Verbindung mit 3:18 (wie oben), was darauf hindeutet, dass wir durch „Verwurzeln“ die Größe der Liebe Gottes verstehen können. „Rooted“ erinnert an das stabile Bild von Bäumen. „Etabliert“ (auch übersetzt „geerdet“) erinnert an das solide Fundament eines Gebäudes. Paulus betete, dass dieses Fundament der Liebe allen Gläubigen die Kraft geben würde, die Weite der Liebe Christi zu erfassen. „Greifen“ bedeutet, nach einem Ziel zu greifen und es festzuhalten. Wir bemühen uns, dieses Verständnis zusammen mit allen Heiligen zu erreichen. Kein einzelner Gläubiger kann das Geheimnis (3: 9), die Weisheit (3:10) oder den Reichtum (3: 6, 8) selbst aufnehmen; es braucht alle Gläubigen. Die Liebe Christi ist total, vollständig, ewig und allumfassend. Es erreicht jede Ecke unserer Erfahrung. Diese Passage zeigt, dass wir, selbst wenn wir versuchen, ein Verständnis für die Liebe Christi zu erlangen, es niemals vollständig verstehen werden, da es außerhalb unseres Verständnisses liegt. Es ist weit gefasst – es deckt die Breite unserer eigenen Erfahrung ab und erreicht die ganze Welt. Es ist lang – es setzt die Länge unseres Lebens fort und geht weiter bis in die Ewigkeit. Es ist hoch – es erhebt sich zu den Höhen unserer Feier und Hochstimmung. Seine Liebe ist tief – sie reicht bis in die Tiefen der Entmutigung, Verzweiflung und sogar des Todes. Es wurden verschiedene Versuche unternommen, die vier Dimensionen – breit, lang, hoch und tief – mit den vier Armen des Kreuzes, den vier Dimensionen der himmlischen Stadt (Offenbarung 21:16) oder den vier Dimensionen des Universums zu identifizieren. Höchstwahrscheinlich sollten sie alle zusammen genommen werden, um sich auf die allumfassende Majestät der Liebe Gottes zu beziehen. WIE GROSS? Wie groß ist die Liebe Christi? Wie breit? wie lange? wie hoch? wie tief? Paulus betet, dass wir es wissen werden. Wir werden das Maß der Liebe Christi zu uns vielleicht nie vollständig erfassen, aber diese Verse geben einen Hinweis auf die Dimensionen. Es ist so breit wie die ausgestreckten Arme des gekreuzigten Erretters und umfasst Juden und Nichtjuden, Reiche und Arme, Männer und Frauen… und streckt die Hand nach „wem auch immer“ aus. Es reicht tief genug, um die elendesten Sünder zu berühren, und hoch genug, um sie mit einem heiligen Gott zu versöhnen. Die Liebe Christi ist groß genug, um Platz für Geschiedene und Unverheiratete zu haben … für sexuell Missbrauchte und Missbrauchende … für die Frau, die eine Abtreibung hatte, und für den Mann, der sie dazu veranlasst hat … für die Person, die alkohol- oder pornografiesüchtig ist. Wie groß ist seine Liebe? So groß wie das Kreuz.

Lebensanwendungs-Bibelkommentar

Und wer ist mein HERR? Welche Ziele und Wünsche werden angestrebt? Die meinen? Die einer Gemeinde? Oder die Ziele und Wünsche Jesu?

Wie fängt das ewiges Leben an?

Dieses redete Jesus und hob seine Augen auf gen Himmel und sprach: Vater, die Stunde ist gekommen; verherrliche deinen Sohn, auf daß dein Sohn dich verherrliche. Gleichwie du ihm Gewalt gegeben hast über alles Fleisch, auf daß er allen, die du ihm gegeben, (Eig auf daß alles, was du ihm gegeben, er ihnen usw.) ewiges Leben gebe. Dies aber ist das ewige Leben, daß sie dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesum Christum, erkennen. Ich habe dich verherrlicht auf der Erde; das Werk habe ich vollbracht, welches du mir gegeben hast, daß ich es tun sollte.
Elberfelder 1871 – Johannes 17,1–4

All das sagte Jesus, schaute zum Himmel und betete: „Vater, die Stunde ist gekommen. Verherrliche deinen Sohn, damit dein Sohn dich verherrlicht.  Du hast ihm ja Macht über alle Menschen gegeben, sodass er allen, die du ihm gegeben hast, ewiges Leben geben kann. Das bedeutet ewiges Leben: dich, den allein wahren Gott, kennenzulernen und auch den, den du gesandt hast, Jesus Christus.
neue Welt Übersetzung – 2018 – Johannes 17,1–3

DIESES redete Jesus, und Er hob Seine Augen auf gen Himmel, und Er sprach: «Vater, die Stunde-Joh 12,23- ist gekommen; verherrliche-Joh 13,32- Deinen Sohn, daß Dein Sohn Dich verherrliche,  wie Du Ihm Vollmacht-Dan 7,14; Mt 11,27; 28,18; Joh 3,35; 5,27; 1 Kor 15,25.27; Phil 2,9-11; Hebräer 2,8- gegeben hast über alles Fleisch, daß Er ihnen allen, die Du Ihm gegeben hast, ewiges Leben gebe! Das aber ist das ewige Leben-Jes 53,11-, daß sie Dich, den allein wahren Gott, erkennen-Jer 9,23; 1 Kor 3,3.4; 1 Thess 1,9-, und Den Du gesandt-Joh 3,34; 5,36.37; 7,29- hast in diese Welt, Jesum Christum.
Abraham Meister – Neues Testament – Joh 17,1–3

Nachdem Jesus mit seiner Rede am Ende war, sah er in Richtung Himmel und fing an, mit Gott zu sprechen: „Papa, jetzt ist es so weit. Zeig allen, dass dein Sohn der Stärkste ist, damit dein Sohn dich am Ende groß rausbringen kann. Du hast ihm jede Vollmacht über alles, was geht, ausgestellt. Du wolltest, dass alle, die zu ihm gehören, ein Leben bekommen, das nie aufhört. Und der Weg zu einem guten Leben, zu einem Leben, das kein Ende hat, fängt so an: mit dir, dem einzigen echten Gott zu leben und sein Vertrauen auf Jesus Christus zu setzen, der in deinem Auftrag unterwegs ist.
VolxBibel – Joh 17,1–3

Jesus, der Sohn Gottes, begann sein Gebet mit dem Wort Vater (vgl. Mt 6,9), das er noch dreimal benutzte (Joh 17,5.21.24; darüber hinaus nannte er ihn „heiliger Vater“, V. 11, und „gerechter Vater“, V. 25). Die Stunde, so sagte er, ist da. Der göttliche Plan der Erlösung ging, wie vorgesehen, seiner Vollendung entgegen. Mehrere Male zuvor hatte Jesus darauf hingewiesen, daß die Zeit noch nicht gekommen war (Joh 2,4;7,6.8.30;8,20), doch jetzt war sie da (vgl. Joh 12,23;13,1).
Dann betete er: Verherrliche deinen Sohn (vgl. Joh 17,5). Diese Bitte um Verherrlichung schloß die Bewahrung Jesu im Leiden, das Annehmen seines Opfers, seine Auferstehung und die Wiederherstellung zu seiner früheren Herrlichkeit mit ein. Um all das bat er, damit durch den Sohn auch der Vater verherrlicht werde und Gottes Weisheit, Macht und Liebe durch ihn offenbar würden. Auch die Gläubigen sollen Gott verherrlichen und ehren (V. 10); das ist der eigentliche Daseinszweck des Menschen (Röm 11,36; 16,27; 1Kor 10,31; Eph 1,6.12.14).
Die Worte „denn du hast ihm Macht gegeben über alle Menschen“ zeigen, daß Jesu Bittgebet in Einklang mit dem Plan des Vaters war. Der Vater hat befohlen, daß der Sohn über die Erde herrsche (vgl. Ps 2), daher hat der Sohn auch die Macht zu richten (Joh 5,27), sein Leben zu lassen und wiederzunehmen (Joh 10,18) und all denen, die ihm der Vater anvertraute, das ewige Leben zu geben. Sechsmal in diesem Gebet bezeichnet Jesus die Seinen als „die, die ihm (der Vater) gegeben hat“ (Joh 17,2.6 [zweimal] Joh 17,9.24 [zweimal]).
Das ewige Leben, wie es hier von Jesus definiert ist, ist das Erkennen des allein wahren Gottes durch seinen Sohn (vgl. Mt 11,27). Es ist eine immerwährende, dynamische, persönliche und vertraute Beziehung. Das Wort erkennen (ginOskOsin) steht hier im Präsens; in der Septuaginta und – weniger häufig – in den griechischen Handschriften bezeichnet es die Vertrautheit und Nähe einer sexuellen Beziehung (z. B. 1Mo 4,1 ,“erkannte“, und Mt 1,25 ,“berührte“). Ein Mensch, der Gott erkennt, hat also eine enge persönliche Beziehung zu ihm, eine Beziehung, die ewig ist, nicht zeitlich. Das ewige Leben ist nicht einfach ein zeitloses Existieren. Jeder Mensch wird auf irgendeine Weise für immer existieren (vgl. Mt 25,46); die Frage ist nur: In welchem Zustand oder in welcher Beziehung wird er die Ewigkeit erleben?
Jesu Gebet für sich selbst stützte sich auf die Vollendung seines Werkes (vgl. Joh 4,34) – ich habe dich verherrlicht (vgl. Joh 17,1) – wozu auch sein Gehorsam bis in den Tod gehörte (Phil 2,8). Wenn das Kreuz auch noch vor ihm lag, so kam es doch mit Sicherheit auf ihn zu. Jesus wiederholte seine Bitte um die Wiederherstellung seiner früheren Herrlichkeit mit dem Vater (vgl. Joh 17,1), die auf der Gewißheit des vollendeten Werks am Kreuz beruhte.
Außer diesem „Werk“, das der Vater ihm gegeben hatte, erhielt Jesus von Gott die Gläubigen (V. 2.6.9. 24), seine Herrlichkeit (V. 5.24), seine Worte (V. 8) und seinen Namen (V. 11 – 12). Der Sohn gab Gottes Worte (V. 8.14) und Gottes Herrlichkeit (V. 22.24) an die Gläubigen weiter.
Jesus betete für seine Jünger, bevor er sie erwählte (Lk 6,12), während seines Wirkens (Joh 6,15), am Ende seines Wirkens (Lk 22,32), auf Erden (Joh 17,6-19) und später im Himmel (Röm 8,34; Hebräer 7,25). Diese ständige Fürbitte zeigte seine Sorge und Liebe den Aposteln gegenüber.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Hier offenbart Jesus seine einzigartige Beziehung zum Vater, an dessen Herrlichkeit er in Gestalt der göttlichen Weisheit teilhat (vgl. 1,1-18 ). Von 12,23-33 an ist klar, dass der Rückweg in seine volle Herrlichkeit nur über das Kreuz führt.
Joh 17:1 : Die Augen zum Himmel zu erheben war die übliche Gebetshaltung (vgl. vielleicht Ps 121,1; 123,1 ). »Verherrlichen« hat hier in einem Wortspiel eine zweifache Bedeutung; siehe die Ausführungen zu 1,14 und die Ausführungen zu 12,23-27 . Moses Antlitz spiegelte die Herrlichkeit Gottes in 2.Mose 33-34 Jesus aber soll auf dieselbe Weise »verherrlicht« werden wie der Vater, in seiner Herrlichkeit, die er vor seinem Kommen beim Vater besaß ( 17,5 ).
Joh 17:2 : Auch im A.T. wird der Begriff »Fleisch« (z. B. Schlachter) oft im Sinne von »Menschheit« (Menge, Anmerkung) bzw. »Menschen« (Luther) gebraucht. Erst am Ende, im Gottesreich , wird Gott seine Herrschaft an einen bestimmten Herrscher abtreten ( Jes 9,5-6; Dan 7,13-14 ). Dieser Hintergrund deutet darauf hin, dass Jesu Tod und Auferstehung kein rein innerzeitliches Ereignis mehr darstellen, sondern den Beginn des Anbruchs einer neuen Welt.
Joh 17:3 : Zum Erkennen Gottes siehe die Ausführungen zu 10,4-5 . Auch andere in griechischer Sprache verfasste jüdische Schriften identifizierten die Gotteserkenntnis mit dem ewigen Leben (z. B. Weisheit Salomos 15,3 ). Im vorliegenden Vers geht es um die persönliche Beziehung zu Jesus Christus.
Joh 17:4-5 : Zur Vollendung des Werkes siehe die Ausführungen zu 4,34 und die Ausführungen zu 19,30 . Im A.T. heißt es, dass Gott seine Herrlichkeit keinem anderen geben wird ( Jes 42,8; 48,11 ). Jesu Teilhabe an der Herrlichkeit des Vaters ist deshalb als Anspruch auf göttliches Wesen zu verstehen. Im Gedankengut des Judentums steckte bereits eine Andeutung, wie dieser Anspruch Jesu zu verstehen war: Die Weisheit Gottes stand mit seiner Herrlichkeit in Beziehung, ja sie wurde in gewisser Weise mit ihr identifiziert (Weisheit Salomos 7,25-29 ). Die judenchristlichen Leser des Johannes haben die Identität Jesu vielleicht in einem analogen (wenngleich natürlich überlegenen) Sinn verstanden (s. die Ausführungen zu 1,1-18 ).

Craig Keener Kommentar zum Umfeld des Neuen Testaments

Als Jeschua in Vers 1 sein Gebet begann, sprach er, während er „seine Augen zum Himmel hob“. Im Umgang mit dem Thema Gebet spricht die Bibel von verschiedenen Gebetshaltungen. Eine Sache, die niemals, niemals erwähnt wird, ist, dass das Gebet mit geschlossenen Augen gemacht werden sollte. Es ist nicht falsch, mit geschlossenen Augen zu beten; Manchmal ist es eine sehr gute Idee, sie zu schließen, um unseren Geist auf Gott zu richten und zu vermeiden, von etwas anderem abgelenkt zu werden, während unsere Augen offen sind. Aber während die Schrift von Menschen spricht, die im Stehen beten, niederknien, mit dem Gesicht auf dem Boden niedergeworfen, den Kopf erhoben und die Augen offen, wird das Gebet niemals mit geschlossenen Augen erwähnt. Aber bei dieser Gelegenheit hob Jesus seine Augen zum Himmel und hielt seine Augen offen. Er hob den Kopf zum Himmel und begann mit Gott dem Vater zu sprechen. Die erste spezifische Bitte, die er stellte, betraf seine eigene Verherrlichung. B. Die Gründe für die erste Anfrage Jeschua gab zwei Gründe für diese Bitte an. Erstens, damit der Sohn den Vater verherrlichen kann, sollte er verherrlicht werden. In den Versen 2–3 wies er auch darauf hin, dass der Sohn den Vater durch die Bereitstellung ewigen Lebens verherrlichte. In jedem Gebetsleben besteht der Zweck und das Ziel darin, Gott zu verherrlichen. In Vers 4 gab er als zweiten Grund für seine Bitte um Verherrlichung an, dass sein Werk vollbracht wurde. C. Die zweite Anfrage In Vers 5 machte Jesus dann eine zweite Bitte: um die Wiederherstellung der Herrlichkeit, die seit der Menschwerdung verhüllt worden war. Dies ist die einzigartige Herrlichkeit, die Juden gerne die Shechinah-Herrlichkeit nennen, eine helle, leuchtende Herrlichkeit, eine Herrlichkeit, die Jesus für alle Ewigkeit hatte und die dann von seinem physischen Körper verhüllt wurde. Jetzt würde er die Erde verlassen und in den Himmel zurückkehren, also betete er um die Wiederherstellung derselben Shechinah-Herrlichkeit, die seit der Menschwerdung verhüllt war.



Seine erste Bitte war eine Bitte um Verherrlichung in Vers 1. Grundsätzlich ist dies eine Bitte, ihm zu ermöglichen, seinen Dienst zu erfüllen. Hier im Gesamtzusammenhang zu verherrlichen, bedeutet, dass Jeschua durch Seine Auferstehung verherrlicht werden könnte. Der Grund für die Bitte um Verherrlichung ist, dass der Sohn [den Vater] verherrlichen kann, immer sein letztes Ziel. Jesus formulierte dann die Mittel in den Versen 2–3. Der Sohn wird den Vater verherrlichen, indem er den Menschen ewiges Leben gibt. Ewiges Leben bedeutet, Gott zu kennen. Der Vater soll also den Sohn verherrlichen, indem er ihn von den Toten auferweckt, und dann kann der Sohn den Vater verherrlichen, indem er den Menschen ewiges Leben gibt. Gemäß Vers 4 ist der Grund für die erste Bitte, dass seine Arbeit vollbracht werden kann.

Die Sammlung messianischer Bibelstudien

Wer ist dieser Herr?

Jesum, den von Nazareth, wie Gott ihn mit Heiligem Geiste und mit Kraft gesalbt hat, der umherging, (Eig hindurchzog) wohltuend und heilend alle, die von dem Teufel überwältigt waren; denn Gott war mit ihm.
Elberfelder 1871 – Apostelgeschichte 10,38

Jesus, der aus der Stadt Nazareth kommt, war auf Tour. Er ist überall rumgezogen und hat viele geile Sachen gemacht. Er hat viele Dämonen aus Leuten rausgeschmissen und dadurch Leute befreit. Seine Power kam dabei direkt von Gott. Sie war sehr stark in ihm.
VolxBibel – Apg 10,38

Wie Jesus von Nazareth, Den Gott mit dem Heiligen Geist und Wunderkraft gesalbt hat, umhergezogen ist, und hat wohlgetan, und alle gesund gemacht, die von dem Teufel überwältigt waren; denn Gott war mit Ihm. Apg 2,22; Mt 9,35; Lk 4,14.18; Joh 3,2; 1Joh 3,8.
Tafelbibel – Apg 10,38

οἴδατε Präd., zu dem drei (semantisch komplementäre) AkkO gehören: a)ιτὸν λόγον (V. 36), b) τό … ῥῆμα (V. 37), c) Ἰησοῦν … ὡς (V. 38). γενόμενον Aor. Ptz. Med. γίνομαι hier geschehen, zutragen (vgl. B I2a); attr. ῥῆμα hier (hebr.) Sache (B 2); τὸν λόγον … οἴδατε τὸ γενόμενον ῥῆμα καθʼ ὅλης τῆς Ἰουδαίας etwa (οἴδατε zweimal übersetzt) ihr kennt die Botschaft … ebenso kennt ihr die Ereignisse, die sich im ganzen jüdischen Land zugetragen haben (vgl. Menge) bzw. ihr kennt die Botschaft … ihr wisst, was im ganzen jüdischen Land geschehen ist. κατά m. Gen. hier durch – hin (B I1c; BDR § 2253), (überall) in. Ἰουδαία hier im weiteren Sinn v. Palästina (B 2), übers. etwa (das) jüdische Land. ἀρξάμενος Aor. Ptz. Med. ἄρχω; mod. gebrauchter nicht kongruenter Nom. (da offenbar part. coni. zu ῥῆμα, Ntr. erwartet [vgl. Var.]), der aber für dieses Verb auch außerbibl. (Inschriften, Papyri, Xenophon u. Plutarch) vorkommt (Metzger, S. 334; vgl. BDR § 1373; § 4193; H-S § 231d); ἀρξάμενος ἀπὸ τῆς Γαλιλαίας etwa ausgehend von Galiläa, beginnend in Galiläa. βάπτισμα3 Taufe; μετὰ τὸ βάπτισμα ὃ ἐκήρυξεν Ἰωάννης nach der Taufe, die Johannes verkündet hat bzw. (freier) nachdem Johannes zur Taufe aufgerufen hatte (GNB). ἐ-κήρυξεν Aor. κηρύσσω.

Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament

Der Begriff „Messias“ bedeutet „Gesalbter“; wenn Petrus also sagte, Gott salbte Jesus von Nazareth, meinte er, „Gott machte ihn zum Messias“ (vgl. Jes 61,1-3; Lk 4,16-21; Apg 4,27). Das geschah bei der Taufe Jesu (vgl. Mt 3,16-17; Mk 1,9-11; Lk 3,21-22; Joh 1,32-34). Jesaja hatte prophezeit, daß der Gesalbte große Wunder vollbringen werde (Jes 61,1-3), und Petrus sagte denn auch: Der ist umhergezogen und hat Gutes getan und hat alle gesund gemacht, die in der Gewalt des Teufels waren.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Petrus beschreibt das Leben Jesu – Apostelgeschichte 10: 36–38 Das Wort, das er den Kindern Israel sandte und von Jesus Christus gute Botschaft des Friedens predigte (er ist der Herr aller). Dieses Sprichwort, das ihr selbst kennt, wurde in ganz Judäa veröffentlicht, beginnend in Galiläa nach der Taufe, die Johannes predigte ;; sogar Jesus von Nazareth, wie Gott ihn mit dem Heiligen Geist und mit Kraft gesalbt hat: der Gutes tat und alles heilte, was vom Teufel unterdrückt wurde; denn Gott war mit ihm. Petrus erkannte den Grundsatz, dass Gott keinen Respekt vor Personen hat, und beschäftigte sich weiter mit dem Werk Jeschuas, weil diese Heiden nun die Essenz des Evangeliums hören müssen. Petrus begann in Vers 36 mit dem ersten Kommen Jesu: Das Wort, das er an die Kinder Israel sandte. Dieses Wort ist das Logo von Johannes 1, das Gott den Kindern Israel gesandt hatte. Dieses Logo ist Jeschua von Nazareth und er kam, um gute Friedensbotschaften zu predigen. Er ging herum, um den Frieden zu „evangelisieren“. Außerdem: Er ist der Herr aller, was bedeutet, dass er sowohl der Herr der Juden als auch der Herr der Heiden ist. In Vers 37 sprach Petrus über den Ruf Jesu: das Sprichwort, das ihr selbst kennt. Das Wort ye im griechischen Text steht in der emphatischen Position, weil die Heiden davon gehört hatten. Petrus erinnerte dieses nichtjüdische Publikum daran, dass ihnen die wichtigsten Fakten über Jeschua und das Evangelium bekannt sind. es war in ganz Judäa veröffentlicht worden, beginnend in Galiläa. Es war nach der Taufe, die Johannes predigte. Nachdem Petrus sich mit der Taufe Jeschuas durch Johannes befasst hatte, ging er nach Galiläa und fasste die Karriere Jesu durch Galiläa und auch durch Judäa zusammen. In Vers 38 befasst sich Petrus mit dem Leben und Werk Jeschuas. Zur Identifizierung sagt Petrus ihnen, dass er sogar von Jesus von Nazareth spricht. Wörtlich aus dem Griechischen: „Jeschua, der aus Nazareth.“ Es darf kein Fehler sein, auf wen sich Peter bezog. Gott hat diesen gesalbt. Das griechische Wort für „Salbung“ ist dieselbe Wurzel wie das griechische Wort für „Christus“. Gott hat ihn gesalbt, er hat ihn mit dem Heiligen Geist „messiasiert“. In der Tat hatte Jeschua eine besondere Salbung des Heiligen Geistes bei der Taufe in Erfüllung von Jesaja 61: 1-3, als er von Johannes getauft wurde. Aufgrund dieser Salbung durch den Heiligen Geist konnte er die Kraft haben, seine Arbeit zu tun. Also tat er Gutes und heilte alles, was vom Teufel unterdrückt wurde, was Krankheiten bedeutete, die von Dämonen verursacht wurden. Der Grund, warum er all dies tun konnte, ist, dass Gott mit ihm war. Petrus formulierte daher einige grundlegende Fakten über Jesus von Nazareth. 3. Petrus erklärt das apostolische Zeugnis – Apostelgeschichte 10: 39-41 Und wir sind Zeugen aller Dinge, die er sowohl im Land der Juden als auch in Jerusalem getan hat; wen auch sie töteten, hängten ihn an einen Baum. Ihn hat Gott am dritten Tag auferweckt und ihn offenbart, nicht allen Menschen, sondern Zeugen, die vor Gott auserwählt wurden, sogar uns, die mit ihm gegessen und getrunken haben, nachdem er von den Toten auferstanden war. Petrus befasst sich mit dem apostolischen Zeugnis, beginnend mit der Erklärung in Vers 39a: Wir sind Zeugen. Sie sind Zeugen aller Dinge, die er sowohl im Land der Juden, einschließlich Galiläa, Peräa und Judäa, als auch in der Stadt Jerusalem getan hat. Soviel wussten sie bereits. In Vers 39b ging er auf den Tod des Messias ein, den auch sie töteten. Das ist die Tatsache: Sie haben diesen getötet. Das Mittel war: indem man ihn an einen Baum hängte. In Vers 40 ging Petrus weiter auf die Auferstehung ein: Ihn hat Gott am dritten Tag auferweckt, und Gott hat ihn offenbar gemacht, ein Satz aus Jesaja 65: 1. In Vers 41 sprach Petrus über seinen Dienst nach der Auferstehung. Sein Dienst nach der Auferstehung galt nicht allen Menschen, sondern denen, die als Zeugen der Auferstehung dienen sollten, den Aposteln. Diese waren: vor Gott auserwählt. Sie wurden ausgewählt, um als Zeugen der Auferstehung Jesu zu dienen: sogar für uns, dh für die Apostel, die mit ihm aßen und tranken. Dies zeigt deutlich, dass der Auferstehungskörper die Fähigkeit hatte zu essen und zu trinken. Sie aßen und tranken mit ihm, nachdem er von den Toten auferstanden war.

Fruchtenbaum – Die Sammlung messianischer Bibelstudien

„wenn du wieder zu mir zurück kommst“

Der Herr aber sprach: Simon, Simon! siehe, der Satan hat euer begehrt, euch zu sichten wie den Weizen. Ich aber habe für dich gebetet, auf daß dein Glaube nicht aufhöre; und du, bist du einst zurückgekehrt, so stärke deine Brüder.
Elberfelder 1871 – Lukas 22,31–32

Und der Herr sagte: „Simon, Simon, siehe! Der Satan bat sich euch aus, um [euch] zu schütteln wie den Weizen. Ich aber flehte für dich, damit dein Glaube nicht zu Ende gehe. Und du, nachdem du einst umgekehrt bist, festige deine Brüder.“
Jantzen & Jettel Lukas 22,31–32

Sịmon, Sịmon, sieh nur! Satan hat nach euch allen verlangt, um euch wie Weizen durchzusieben.  Aber ich habe für dich gefleht, dass dein Glaube nicht nachlässt. Und du, bist du wieder zurückgekehrt, dann stärke deine Brüder.“
neue Welt Übersetzung – 2018 – Luk 22,31–32

Der Herr aber sprach: Simon, Simon, siehe, der Satan hat sich auch ausgebeten, um euch zu sichten, wie den Weizen. Mt 26,33f; Joh 21,15; Am 9,9; Hi 1,9f; 2Kor 2,11; 1Pe 5,8.
Ich aber habe für dich gefleht, damit dein Glaube nicht zu Ende gehe; und wenn du dereinst dich bekehrst, so festige du deine Brüder. Joh 17,11.15; Ps 51,15; 1Joh 2,1; 1Pe 1,5.
Tafelbibel mit hinzugefügten Sachparallelstellen – Lukas 22,31–32

Aber Jesus sagte auch, daß Petrus ihn noch in derselben Nacht, bevor der Hahn kräht, dreimal verleugnen werde. Zugleich gab er ihm jedoch den Trost, daß er trotz des Bemühens Satans, die Jünger zu sieben wie den Weizen (d. h. ihnen Prüfungen aufzuerlegen), seinen Glauben nicht verlieren würde. Er sollte wiederhergestellt (wenn du dich bekehrst) und später sogar zum Leiter der Jünger (d. h. der Leiter der Brüder) werden. Petrus verwahrte sich gegen die Voraussage Jesu; er hielt sich für stark und behauptete, daß er Jesus selbst ins Gefängnis und in den Tod folgen würde.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Auch hier begegnen uns die drei Faktoren der Versuchung, die wir in der letzten Folge dieser Reihe kennengelernt haben: das Spannungsfeld aus Gott, Teufel und menschlicher Begierde. Der Teufel ist aktiv beteiligt, und offensichtlich hat Gott dem Begehren des Satans zugestimmt. Und doch wird es die menschliche Schwachheit sein, die Petrus scheitern lässt: zunächst die völlig unangemessene Selbstüberschätzung, kurze Zeit später die nackte Angst, selbst in die Mühlen der Justiz zu geraten. Jesus weiß das alles. Er bereitet Petrus auf die Form und das Ausmaß der Versuchung vor, indem er präzise ankündigt, was geschehen wird. Bedenken wir an dieser Stelle kurz: Vorherwissen ist nicht das Gleiche wie Vorherbestimmen! Petrus bleibt selbst verantwortlich. Er hat deutliche eigene Anteile am Verlauf der Ereignisse, auch wenn sie durch das Begehren des Teufels eine Dimension haben, der Petrus nicht gewachsen ist. Zumindest nicht der Petrus, den wir aus der Zeit vor Karfreitag kennen.

Genau an dieser Stelle wird der Text spannend. Jesus bleibt ja nicht bei der bedrohlichen, negativen Seite der Verleugnung stehen, sondern fügt zwei wesentliche Sätze hinzu. Zunächst: „Ich aber habe für dich gebeten, dass dein Glaube nicht aufhöre.“ Die entscheidende Frage lautet: Hat der Glaube des Petrus denn nicht doch aufgehört, als er seinen Herrn verriet? – Nein, hat er nicht! Aufgehört hat alles, was Petrus selbst einbringen konnte: sein Eifer, seine Liebe zu Jesus, seine feste Entschlossenheit, Jesus bis in den Tod zu folgen. Hätten wir ihn fragen können, hätte er vermutlich all diese Dinge als Bestandteile und Beweis seines Glaubens genannt. Doch es war nur seine eigene Vorstellung von Nachfolge und vom Glauben. Erinnern wir uns an den ersten Teil dieser Reihe: Glauben meint nicht in erster Linie das Bejahen biblischer Lehre, sondern vor allem die Beziehung zu Gott. Und die hat nicht aufgehört, weil nämlich zu einer Beziehung immer zwei gehören. Läge es an Petrus, dann wären am Ende der Ereignisse sein Glaube und sein Leben völlig zerstört. Aber Gott hat an der Beziehung festgehalten. Er hat Petrus festgehalten. 

Christ sein heute – 01/2021

»Simon, Simon!« ist eine eindrückliche, wachrüttelnde Anrede wie »Marta, Marta!« (Lk 10,41), »Saul, Saul!« (Apg 9,4) oder »Jerusalem, Jerusalem!« (Lk 13,34). Woraus muss »Simon« Petrus wachgerüttelt werden? Aus seinem Hochmut. Vermutlich hat er nach der Entdeckung des Verrats des Judas (vgl. Joh 13,23ff.) sehr hochmütig und eingebildet von seiner eigenen Treue gedacht.

Was in Vers 31 und V. 32 folgt, berichtet nur Lukas.

»Siehe, der Satan hat sich ausgebeten, euch zu sieben wie den Weizen« (V. 31). Man muss ergänzen: Er »hat sich« dies von Gott »ausgebeten«, ähnlich wie bei Hiob (Hiob 1,6ff.; Hiob 2,1ff.; vgl. Sach 3,1ff.; 2 Kor 2,11; 1 Petrus 5,8). Der Sturz Satans aus dem Himmel (Lk 10,18) ereignete sich erst nach der Kreuzigung Jesu (Joh 12,31; Offb 12,7ff.). Die Aussage Jesu: »euch zu sieben wie den Weizen« macht deutlich, dass der »Satan« die zwölf Apostel einer verheerenden Prüfung unterziehen wollte. Er rechnete sich also selbst bei den Aposteln noch eine Chance aus! Der Fall des Judas mochte ihn dazu ermutigt haben. Um wie viel mehr – muss sich der Leser sagen – rechnet sich dann der Satan bei mir noch Chancen aus! »Wer meint, er stehe, mag zusehen, dass er nicht falle« (1 Kor 10,12; vgl. 2 Kor 2,11). Das »Sieben« oder »Sichten des Weizens« ist ein altes prophetisches Gerichtsbild (Am 9,9; Mt 3,12 par). Es bezieht sich auf die Weizenernte, bei der man u. a. den bereits ausgedroschenen, aber noch mit Spreu und Steinen durchsetzten »Weizen« über einem Sieb aus Darmsaiten schüttelte, sodass am Schluss nur noch die echten Körner übrig blieben. So also wollte der Teufel die Apostel »sieben«!

Zu den Einzelheiten ist noch dreierlei zu bemerken: a) Für »sich ausbitten« steht im Griechischen ein Wort, das typisch ist für Bitten im Geschäftsverkehr, nicht aber für Bitten der Kinder oder für Bitten an Gott! »Der Satan« betet also nicht wie wir zu Gott, sondern steht gewissermaßen nur im »Geschäftsverkehr »mit Gott. b) Dass der Teufel (»Satan«) für Jesus eine real existierende Person ist, geht aus Vers 31 zweifelsfrei hervor. c) »Satan« braucht die Erlaubnis Gottes. Er kann die Leute Jesu nur insoweit angreifen bzw. versuchen, als Gott es ihm erlaubt. Dies wirft auch ein Licht auf die vorletzte Vaterunserbitte (»und führe uns nicht in Versuchung«).

Der Einblick in Vorgänge der überirdischen Welt setzt sich fort mit Vers 32: »Ich aber«, sagt Jesus, »habe für dich gebeten, dass dein Glaube nicht aufhöre«. Das »Ich« Jesu ist stärker als Satans Ich. Wir müssen also von vornherein damit rechnen, dass Jesu Bitte erhört wurde. Wir sehen hier Jesus als Fürsprecher. Das hängt damit zusammen, dass er der ewige Hohepriester ist. Auf diese ständige Fürbitte Jesu, die auch den heutigen Gläubigen zu Gute kommt, legt das NT großen Wert (vgl. Joh 17,9ff.; Röm 8,34; 1 Joh 2,1; Heb 7,25). Insgesamt muss man sich den Vorgang so vorstellen, dass Jesus durch den Heiligen Geist in die himmlische Welt versetzt wurde, dort die Bitte Satans bei Gott dem Vater miterlebte, und daraufhin beim Vater Fürbitte tat. Der »Glaube« des Petrus wird also nicht aufhören. Doch bleibt immer noch die Frage übrig: Wie steht es mit den anderen Aposteln? Der Teufel wollte sie doch alle zum Abfall bewegen (»euch sieben«, V. 31)! Hat Jesus also alle übrigen fallen gelassen, und nur für Petrus »gebeten«? Eine solche Deutung würde weder mit Vers 32 noch mit dem Hohenpriesterlichen Gebet in Joh 17 noch mit der Apostelgeschichte übereinstimmen. Deshalb müssen wir V. 32 so verstehen: »Gerade für dich, Simon, musste ich bitten. Sonst wäre dein Glaube in die Brüche gegangen. Aber auch für deine Mitapostel habe ich gebeten«.

»Und wenn du dereinst dich bekehrst, dann stärke deine Brüder«. Dieser Satz muss bei Petrus wie eine Bombe eingeschlagen haben. Hatte er sich denn nicht schon längst zu Jesus bekehrt (vgl. Joh 1,41ff.; Mt 4,18ff.; Lk 5,1ff.)? Nein, sagt Jesus, nicht gründlich genug. Es wird durch ein tieferes Zerbrechen deiner Selbstgerechtigkeit gehen und infolgedessen zu einer viel tieferen, dauerhafteren Bekehrung. Das ist nach Joh 21,15ff später auch geschehen. Die Aufgabe, die »dann« vor Petrus steht, heißt: »Stärke deine Brüder!« Diese »Brüder« sind die Mitapostel und – in einem weiteren Sinne – die Mitjünger. Wie treu Petrus dieser Aufgabe nachgekommen ist, sieht man an Apg 1,15ff.; Apg 5,42; 9,32-36ff.; Apg 15,7ff.; 1 Kor 9,5; Gal 2,9ff.; sowie am ersten und zweiten Petrusbrief

Edition C – NT

Einst besuchte ein Knecht Gottes eine Porzellanfabrik. Dort sah er, wie ein Arbeiter auf seiner Tonscheibe eine wunderschöne Blumenvase formte. Endlich schien sie fertig zu sein. Der Meister prüfte sie nochmals von allen Seiten und plötzlich warf er sie wieder auf die Tonscheibe. Entsetzt über diese Handlung fragte der Gottesmann den Meister: „Was machen Sie?“ „Ja“, antwortete der Meister in aller Ruhe: „Der Ton hatte noch Härte in sich!“
Nicht der Ton wurde verworfen, sondern nur die Form des Tones. Der Ton selbst blieb in des Meisters Hand. Diese knetete ihn noch einmal und bereitete aus ihm eine neue Vase zu. Die gelang. Der Ton hatte seine Härte verloren, und der Meister wusste, dass das Gefäß jetzt nicht zerspringen würde, wenn es im Glutofen seine letzte Feuerprobe zu bestehen habe.
Welch ein Trost, zu wissen, Christus, der große Künstler, selbst wacht über uns. Er verwirft nicht den Ton, Er verwirft nur die Härte in uns, wenn Er uns wieder und wieder auf die Tonscheibe legt. Er weiß, welch ein brauchbares Gefäß jener Ton zuletzt in seiner Meisterhand werden wird, der gegenwärtig noch so manche Härten in sich trägt.
Oft denken wir, wenn die Nacht der Leiden schwärzer und schwärzer wird, Gott habe uns ganz verlassen. Er habe für immer uns seine starke Hand entzogen. Wir ahnen jedoch nicht, wie nahe in solchen Stunden der Herr uns ist. Als einst der heilige Antonius von Padua, dieser gewaltige Bußprediger im dreizehnten Jahrhundert, nach einer schweren Versuchung eine Vision hatte, in welcher Christus ihm erschien, fragte er: „Herr, wo warst Du denn bis jetzt, dass Du mir nicht früher geholfen hast?“ Eine Stimme antwortete ihm: „Antonius, Ich war immer bei dir, Ich war Zeuge Deines Kampfes und werde dich niemals verlassen!“
Auch Hiob ahnte nicht, als er in die außergewöhnliche Leidensglut hineingetaucht wurde, dass Gottes Auge selbst das Gold überwachte. Gott war es, der genau das Maß seiner Leiden festsetzte. Satan durfte nicht einen Schritt weiter gehen, als Gott es ihm erlaubte. Nicht um einen Grad durfte die Glut heißer werden, als es nötig war. Der Herr wusste ganz genau, welch ein Maß von Leiden Hiob ertragen könne. Denn Er ist treu und lässt uns nicht versuchen über unser Vermögen. Auch im Schmelztiegel der Leiden behütet Er seine Heiligen wie seinen Augapfel. Nicht ein Körnlein darf bei der Sichtung auf die Erde fallen und mit der Spreu verloren gehen, wenn Er die Seinigen sichten lässt wie Weizen.

Jakob Kroeker – ER sprach zu mir

„Bist du einst zurückgekehrt, so stärke deine Brüder“ (Lk 22,32). Das ist die Linie Gottes. Wir Menschen haben oft eine andere Linie. Wir sind einem Bruder gegenüber, der in Sünde fiel und wieder zurecht kam, gern etwas vorsichtig, abwartend, um nicht zu sagen mißtrauisch. Bewußt oder unbewußt behält ein Menschenkind bei uns einen Makel, obwohl wir ihm vergeben haben. Sicherlich gibt es eine göttliche Vorsicht. Aber die Bewährungsfristen, die wir Menschen in solchen und vielen anderen Fällen unserer Versammlungspraxis und unseres Zusammenlebens einschalten, sind oft Sicherungen, die nichts mit der göttlichen Linie zu tun haben, so geistlich wir sie mit unserer „Verantwortlichkeit“ verbrämen mögen. Gottes Gnadenhände formen oft gerade durch den Fall ein besonderes Werkzeug zu Seiner Ehre, um Seine Gemeinde zu stärken und zu trösten. Dafür sollten wir offen sein. Ich kenne Fälle, in denen Brüder, die ausgeschlossen werden mußten, aber nach aufrichtiger Beugung wieder zurechtkamen, nach Jahr und Tag noch zurückstehen müssen. Sobald sie sich nur irgendwie einmal in der Versammlung hören lassen, werden sie wieder an die alte Sache von damals erinnert und gebeten, auf die Gefühle der Geschwister Rücksicht zu nehmen. Ob nicht dem Volk Gottes durch solches Verhalten mancher Segen verloren geht?

Hilfe und Nahrung – 1976

Sproß, Spößling

Siehe, Tage kommen, spricht Jehova, da ich dem David einen gerechten Sproß erwecken werde; und er wird als König regieren und verständig handeln, und Recht und Gerechtigkeit üben im Lande In seinen Tagen wird Juda gerettet werden und Israel in Sicherheit wohnen; und dies wird sein Name sein, mit dem man ihn nennen wird: Jehova, unsere Gerechtigkeit (H. Jehova-Tsidkenu.)
Elberfelder 1871 – Jer 23,5–6

Siehe! es kommen Tage, spricht Jehova, da ich von David einen echten Sprössling werde aufwachsen lassen; er wird als König herrschen, und weise handeln, und thun, was recht und billig ist im Lande. In seinen Tagen wird Juda Rettung werden, und Israel in Ruhe wohnen. Man wird ihn mit diesem Namen nennen: Jehova unsere Gerechtigkeit.
van Ess 1858 – Jeremia 23,5–6

Siehe, Tage kommen, spricht Jehovah, da Ich dem David einen gerechten Sproß erstehen lasse, daß Er als König regiere und klüglich handle, und tue Recht und Gerechtigkeit auf Erden. Jer 30,3; 33,15f; 2Sam 8,15; Jes 4,2f; 32,1; 52,13.
In Seinen Tagen wird Jehudah gerettet werden, und Israel wohnen in Sicherheit, und dies ist Sein Name, womit man Ihn nennen wird: Jehovah, unsere Gerechtigkeit. Jer 33,16; Jes 45,17.23-25.
Tafelbibel – Jeremia 23,5–6

Auch ist Jesaja nicht allein, wenn er dieses Bild präsentiert. Jeremia wiederholt Jesaja in Jeremia 23: 5–6: Siehe, die Tage kommen, sagt Jehova, ich werde einen gerechten Zweig zu David erheben, und er wird als König regieren und weise handeln und Gerechtigkeit und Gerechtigkeit im Land ausführen. In seinen Tagen wird Juda gerettet, und Israel wird sicher wohnen. und dies ist sein Name, unter dem er genannt werden soll: Jehova, unsere Gerechtigkeit. Auch hier regiert ein Nachkomme Davids auf dem Thron Davids, und der Charakter seiner Herrschaft wird als ein Charakter des Friedens und der Sicherheit für Israel beschrieben. Dennoch wird ihm der Name Gottes gegeben, der nur Gott selbst gehören kann, Adonai Tzidkenu, Jehova, unsere Gerechtigkeit. Dies ist der JHWH, der Name, den Gott Mose als seinen persönlichen Namen offenbart hat: ICH BIN. Wieder einmal wird der zukünftige König Messias von Israel einerseits als Mann gesehen, andererseits aber als Gott. Wie beim Sohnschaftskonzept ist das Gott-Mann-Konzept mit dem Königtum des Messias verwandt.

Fruchtenbaum – Die Sammlung messianischer Bibelstudien

Der Name Jesus (* aramäisch Jeschua, griechisch Iesous ) bedeutet auf hebräisch »Gott ist Rettung«. Eltern gaben ihren Kindern meistens Namen, die eine Bedeutung hatten, doch wenn Gott selbst den Namen bestimmte, kam ihm natürlich eine ganz besondere Bedeutung zu. Das A.T. lehrte, dass das Gottesvolk zur Zeit des Messias gerettet würde ( Jer 23,5-6 ). Die jüdischen Leser des 1. Jh. verbanden mit dieser Rettung allerdings weit mehr als die persönliche Vergebung. Sie beteten, dass der Tag kommen möge, an dem Gott sein Volk von den Folgen seiner Sünde – aus der Knechtschaft seiner Feinde – erlöste. Viele glaubten, diese Erlösung würde eintreten, wenn ihr Volk sich als Ganzes änderte und von Herzen zu Gott bekehrte. Jesus aber kam, um sein Volk von der persönlichen Sünde und damit vom Gericht zu erlösen.

Craig Keener – Kommentar zum Umfeld des Neuen Testaments

Die Linie Davids, die über Jojachin lief, wurde „abgeschnitten“. Gott verhieß jedoch, daß er dem (Hause) David einen anderen König erwekken würde, d. h. ein anderes Mitglied aus der davidischen Linie, das er als gerechten Sproß bezeichnete. Die Erfüllung dieser Verheißung war Jesus Christus. Als König würde er wohl regieren und Recht und Gerechtigkeit üben (im Gegensatz zu dem, was über Jojachin ausgesagt wird; Jer 22,25 ). Obwohl Christus sich schon bei seinem ersten Kommen als Messias für Israel angeboten hat, wird er erst bei seinem zweiten Kommen, kurz vor dem Tausendjährigen Reich, diese Weissagung erfüllen. Zu jener Zeit werden das Südreich ( Juda ) und das Nordreich ( Israel ) wieder von aller Unterdrückung befreit (vgl. Röm 11,26 ) und als Volk vereint sicher wohnen (vgl. Hes 37,15-28 ).
Der Name dieses kommenden Königs wird sein: der HERR unsere Gerechtigkeit ( Yahweh QiDqEnU ). Anders als Zedekia ( QiDqIyAhU ; „meine Gerechtigkeit ist Jahwe“) wird dieser kommende König seinem Namen als Israels gerechter Gott Ehre machen.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Matthäus 2:23 sagt, dass Jesus, als er in die Stadt Nazareth zog, „das erfüllte, was durch die Propheten gesagt wurde:“ Er wird ein Nazaräer genannt werden. „Es gibt nur ein Problem. Die Propheten haben das nie gesagt! Matthew hat es tatsächlich erfunden. Wenn Sie sich den Text genau ansehen, werden Sie feststellen, dass Matthäus seine normale Zitatformel nicht zum Zitieren von Versen aus der hebräischen Bibel verwendet. Normalerweise sagte er so etwas wie „um das zu erfüllen, was durch den Propheten gesprochen wurde“ und bezog sich dabei auf einen bestimmten Text in einem bestimmten prophetischen Buch. In 2:23 sagt er, „damit das, was durch die Propheten gesprochen wurde, erfüllt wird“, was darauf hinweist, dass er sich mit einem Thema (oder Wortspiel) befasst, das in mehreren prophetischen Büchern vorkommt, im Gegensatz zu nur einem Text in a spezifisches prophetisches Buch. In diesem Sinne ist es nicht schwer, die Abschnitte aus dem Tanakh zu sehen, die Matthew im Sinn hatte. Wie immer bei Matthew sind seine Einsichten tief. Mehr als jeder neutestamentliche Autor bezieht sich Matthäus ständig auf die hebräische Bibel, wenn er das Leben, den Tod und die Auferstehung Jeschuas beschreibt (siehe auch unmittelbar oben, 5.2). Jedes wichtige Ereignis, das im Leben des Messias stattfand, fand statt, um „das zu erfüllen, was gesagt wurde“, durch einen bestimmten Propheten im Tanakh. Gott hatte es im Voraus ausgelegt! Matthäus verwendet diese Form der Rede häufig (siehe Matthäus 1:22; 2:15; 2:17; 4:14; 8:17; 12:17; 13:35; 21: 4; 27: 9). In fast allen Fällen bezieht sich Matthäus auf einen bestimmten Propheten oder eine bestimmte Prophezeiung, es sei denn, er bezieht sich auf mehrere Ereignisse, die im Leben Jesu stattgefunden haben. In diesem Fall wird auf die Erfüllung der „Schrift“ (Plural) verwiesen (Mt 26,54) oder es wird erklärt, dass bestimmte Dinge geschehen sind, „damit die Schriften der Propheten [Plural] erfüllt werden können“ (Mt 26: 26). ; siehe auch Lukas 24:44). Jedes Mal, wenn er sich auf eine bestimmte prophetische Äußerung bezieht, folgt ihm das Wort „Sprichwort“, das auf ein direktes Zitat aus dem Tanakh hinweist. Aber in Matthäus 2:23 lesen wir, als Jesus und seine Familie sich in Nazareth niederließen: „So wurde erfüllt, was durch die Propheten gesagt wurde:‚ Er wird ein Nazaräer genannt werden. ‚“ (Denken Sie daran, dass es keine Anführungszeichen gab der Originaltext, und so ist es irreführend, sie in unseren englischen Übersetzungen zu haben, da es den Eindruck erweckt, dass es ein direktes Zitat gibt.) Wenn wir uns diese Formel ansehen, können wir klar erkennen, dass Matthäus nicht eine bestimmte Prophezeiung betrachtete ( er bezieht sich auf „die Propheten“ und lässt das Wort „sagen“ weg). Er hatte vielmehr ein Thema oder einen roten Faden im Sinn, der in mehreren prophetischen Büchern zu finden war. Die Frage ist: Woran hat er genau gedacht? Welche Texte und welche Themen? In Anbetracht dessen, dass Matthäus den Tanakh benutzte, war das Ergebnis sorgfältiger Überlegungen und Überlegungen, und wenn wir uns daran erinnern, dass er eine klare Kenntnis des hebräischen Textes der Schrift zeigt, würden wir gut daran tun Suchen Sie nach zwei Dingen: Erstens, gibt es ein Wortspiel, das seine Aufmerksamkeit erregt hat? (Wie wir oben gesehen haben, 5.1, war dies in der jüdischen Bibelinterpretation sehr verbreitet.) Zweitens gibt es ein verwandtes messianisches Thema? Die Antwort auf beide Fragen lautet Ja, und der Schlüssel ist wiederum der Kontext. In Matthäus 1:23 wird auf Jesaja 7:14 Bezug genommen, während in Matthäus 4: 12–16 auf Jesaja 9: 1–2 [8: 23–9: 1] Bezug genommen wird. Und diese Kapitel sind Teil eines wichtigen messianischen Abschnitts in Jesaja (Kapitel 7–11), der mit der wichtigsten messianischen Prophezeiung in Jesaja 11 gipfelt, die mit den folgenden Worten beginnt: „Ein Schuss wird aus dem Stumpf Isais kommen; Von seinen Wurzeln wird ein Zweig Früchte tragen “(Jes 11,1). Und was ist das hebräische Wort, das hier für „Zweig“ verwendet wird? Es ist Netser, eine Form, die eng mit dem hebräischen Wort für Nazareth verwandt ist.65 Dies ist aus mehreren Gründen wichtig: Erstens zeigt es uns, dass Matthäus den gesamten messianischen Abschnitt von Jesaja 7–11 im Blick hatte, als er Prophezeiungen über Jeschuas Geburt (Jes. 7:14; siehe Bd. 3, 4.3) und sein frühes Leben zitierte (Jes 9: 1–2 [8: 23–9: 1] und 11: 1). Zweitens gibt es uns eine klare Verbindung zum Wort Nazareth. Drittens knüpft es an das bekannte Konzept an, dass der Messias „der Zweig“ genannt wird (anderswo mit dem hebräischen Wort Tsemach; siehe Jer. 23: 5; 33:15; Sach. 3: 8; 6:12; vgl Auch Jes. 4: 2; in der rabbinischen Literatur sowie in den Schriftrollen vom Toten Meer wurde der Messias manchmal als Netser bezeichnet, und es gibt eine talmudische Geschichte, die abfällig von Jesus spricht und in der einer seiner Jünger genannt wird netser) . Viertens knüpft es sowohl im Zusammenhang mit Jesaja 11: 1 als auch im schlechten Ruf von Nazareth an die bescheidenen Ursprünge des Messias an (siehe auch Jes. 53: 1–3; und vgl. Bd. 3) Der niedrige Ruf von Nazareth spiegelt sich in Nathanaels Worten in Johannes 1: 46a wider, als er die Behauptung hörte, der Messias sei ein Mann aus Nazareth. Wie in der Botschaft umschrieben, rief er aus: „Nazareth? Du machst wohl Witze . ”) Anstatt etwas zu sein, das Matthäus erfunden hat – als hätte er seine jüdischen Leser sowieso getäuscht! -, erinnert uns dieser Vers daran, wie aufschlussreich Matthäus bei der Eröffnung war die wahre Bedeutung des Tanakh. Und das sollte uns nicht überraschen: Er wurde vom Messias selbst gelehrt! (Siehe Lukas 24: 44–45.)

Jüdische Einwände gegen Jesus beantworten: Einwände des Neuen Testaments

Wir merken beim lesen, besonders des letzten Kommentars: wer die Bibel verstehen will, muß sich mit dem jüdischen Gebrauch auseinandersetzen. Und wer das „NT“ verstehen will, muß das „AT“ kennen! Und die Schreiber des NT und die Apostel Jesu, ja alle seine Jünger, kannten das „AT“ also den Tanach sehr sehr gut. Wie sieht das bei mir aus? Und verstehe ich, dass Jesu Leben in Nazareth nicht direkt sondern „durch die Blume“ verheißen wurde?

Helfen oder nur helfen lassen?

Und wer einem von diesen Kleinen einfach nur einen Becher kaltes Wasser zu trinken gibt, weil er ein Jünger ist, wird seine Belohnung auf keinen Fall verlieren. Das versichere ich euch.“
neue Welt Übersetzung – 2018 – Matthäus 10,42

Wer einen meiner unbedeutendsten Jünger auch nur mit einem Schluck kaltem Wasser erfrischt, weil dieser zu mir gehört, der wird seinen Lohn auf jeden Fall erhalten. Das versichere ich euch!«
Hoffnung für Alle – Mt 10,42

Und wer irgend einen dieser Kleinen (O. Geringen) nur mit einem Becher kalten Wassers tränken wird in eines Jüngers Namen, wahrlich, ich sage euch, er wird seinen Lohn nicht verlieren.
Elberfelder 1871 – Matthäus 10,42

Wie ist das, wenn jemand Hilfe braucht? Ist dann meine Gemeinde oder die Hauptkirche dafür verantwortlich?
Und wie behandel ich andere?

Die Träger des Wortes Jesu empfangen ein letztes verheißendes Wort für ihr Werk. Sie sind Christi Mitarbeiter und Gehilfen geworden, sie sollen Christus gleich sein in allen Stücken, so sollen sie auch für die Menschen, zu denen sie gehen, ,wie Christus‘ sein38. Mit ihnen betritt Jesus Christus selbst das Haus, das sie aufnimmt. Sie sind Träger seiner Gegenwart. Sie bringen den Menschen das kostbarste Geschenk, Jesus Christus, und mit ihm Gott, den Vater, und das heißt ja Vergebung, Heil, Leben, Seligkeit. Das ist der Lohn und die Frucht ihrer Arbeit und ihres Leidens. Jeder Dienst, den man ihnen tun wird, ist an Jesus Christus selbst getan. Das ist in gleicher Weise Gnade für die Gemeinde und für die Boten. Die Gemeinde wird den Boten um so williger Gutes erweisen, sie ehren und ihnen dienen; denn mit ihnen ist ja der Herr selbst bei ihnen eingekehrt. Die Jünger aber dürfen wissen, daß ihr Eintritt in ein Haus nicht vergeblich und leer bleibt, sondern daß sie eine unvergleichliche Gabe bringen. Es ist ein Gesetz im Reiche Gottes, daß jeder der Gabe teilhaftig wird, die er willig als von Gott gekommen empfängt. Wer den Propheten aufnimmt im Wissen darum, was er tut, der wird seiner Sache, seiner Gabe und seines Lohnes teilhaftig. Wer einen Gerechten aufnimmt, der wird | den Lohn eines Gerechten empfangen, denn er hat an seiner Gerechtigkeit teilgenommen. Wer aber einem dieser Geringsten, dieser Ärmsten, denen kein Ehrenname zukommt, dieser Boten Jesu Christi nur einen Becher Wasser reicht, der hat Jesus Christus selbst gedient, und der Lohn Jesu Christi wird ihm zufallen.
So wird der letzte Gedanke der Boten nicht auf den eigenen Weg, auf das eigene Leiden und auf den eigenen Lohn gerichtet, sondern auf das Ziel ihrer Arbeit, auf das Heil der Gemeinde.

Dietrich Bonhoeffer – Nachfolge

(Die israelitische Tradition hatte selbst die schlimmsten Könige dazu gezwungen, Propheten mit Respekt zu begegnen und sie trotz ihrer kritischen Äußerungen zu verschonen, was andere Könige der Antike niemals getan hätten.) Wer und unter welchen Umständen gegrüßt werden musste oder nicht gegrüßt werden durfte, war eine wichtige Frage der gesellschaftlichen Sitte, vor allem, da der jüdische Gruß – »Friede« – einem Segensspruch, ja fast einem Gebet gleichkam, das den Gegrüßten wirklichen Frieden zusprach. Jesus unterläuft diese Umgangsform mit völlig neuen Anweisungen.

In dieser Passage kommt Matthäus auf das Thema der Gastfreundschaft gegenüber den Gesandten, die die Botschaft des Evangeliums überbringen, zurück ( 10,11-14 ). Die Rolle der Apostel deckt sich ganz und gar mit der im jüdischen Denken verankerten Rolle des Bevollmächtigten oder Stellvertreters, der seinen Auftraggeber in einer Sache mit absoluter Vollmacht vertritt, ja ihn gleichsam verkörpert. Auch Gott, seine Ehre, sein Gesetz und Israel stehen nach der jüdischen Überlieferung auf diese enge, unmittelbare Weise miteinander in Beziehung. Darüber hinaus galt das Prinzip des Stellvertreters auch für die Propheten (z. B. 1.Sam 8,7 ; vgl. 4.Mose 14,2.11; 16,11 ): Wer sie akzeptierte, akzeptierte ihre Botschaft und damit den Willen Gottes. Und wer für sie sorgte, wurde belohnt ( 1.Kön 17,9-24; 2.Kön 4,8-37 ). Ein Becher Wasser war vielleicht die einzige Gabe, die ein armer Mann zu geben hatte, aber sie genügte als Symbol. Kaltes Wasser war das bevorzugte Getränk in Israel (s. die Ausführungen zu Offb 3,15-16 ).

Kommentar zum Umfeld des Neuen Testaments

Wer den Namen, den Gott dem Propheten gab, ehrt und sich darum zu ihm hält, den wird Gott auch nicht vom Propheten scheiden, sondern ihm in seinem Reich dasselbe Los geben. Wer den Gerechten darum, weil er eine gerechte Sache hat, aufnimmt, den wird Gott mit dem Gerechten gleichstellen, wenn er seinen Lohn austeilt. Jesus verheißt seinen Jüngern, dass die, die Gottes Wort in ihnen ehren und ihrer gerechten Sache sich nicht schämen, mit ihnen zu ewigem Leben verbunden bleiben. Gott wird denen, die sie aufnehmen, dasselbe geben wie ihnen selbst. Sie dürfen mit der frohen Gewissheit zu den Menschen treten, dass denen, die auf sie hören, das ewige Leben zufallen wird wie ihnen selbst.

Auch den kleinsten Dienst wird Gott nicht unvergolten lassen, auch nicht die Erquickung durch einen Trunk frischen Wassers, wenn er ihnen deshalb gegeben wird, weil sie Jesu Jünger sind. Vom kalten Wasser spricht Jesus, weil damals häufig, z. B. zur Mischung mit dem Wein, gewärmtes Wasser gebraucht wurde. Dies erforderte schon mehr Mühe. Den Becher kalten Wassers schöpfte man einfach aus der Zisterne. „Diese Kleinen da“ nennt Jesus seine Jüngerschar. Kleine Menschen sind sie nicht nur vor der Welt, sondern auch in Jesu Augen, klein an Erkenntnis und Macht, ohne Glanz und Größe. Sie sind aber seine Jünger, und darum hat jede Liebe und Ehre, die ihnen getan wird, reiche Folgen. Sie wirkt ins ewige Leben hinein und bringt dem, der sie ihnen erwies, den Lohn Gottes.

Ebenso mächtig wie durch die Bergpredigt zeigt Matthäus uns durch diese Rede, was Jesu Ziel gewesen ist. Er sprach mit seinen Jüngern nicht vom Gang ihrer späteren Arbeit, nicht von den vielen Fragen, die sich an die Sammlung und Leitung der Kirche hefteten, sondern einzig davon, wie sie aufrecht und treu ihren Beruf so ausrichten, dass er sie ins Leben führen kann. Seine Sorge war darauf gerichtet, sie bei ihrem Dienst vor der Versündigung zu bewahren. Er stellt ihnen deshalb vor Augen, wie ähnlich sie ihm werden dürfen. Er gibt ihnen seine Predigt samt seinen Zeichen; seine selbstlose Art, die nichts für sich begehrt und sich nicht um den morgenden Tag kümmert, soll auch die ihrige sein. Der Geist ihres Vaters redet in ihnen wie in ihm; der Hass der Menschen trifft sie wie ihn; sie gehen den Todesweg wie er und haben sich zu ihm wie er selbst willig zu machen; sie finden aber wie er selbst im Sterben das wahrhaftige Leben; sie bringen den Menschen die himmlischen Güter, und die, die sie aufnehmen, werden mitderselben Gnade wie sie beschenkt.

Schlatter – Erläuterungen zum Neuen Testament

Der Punkt hier ist, dass die Jünger von Jeschua nicht naiv glauben können, dass sie von denselben Leuten gut aufgenommen werden, die ihren Rabbiner so stark abgelehnt haben. Dennoch sollen sie sie nicht fürchten, sondern erkennen, dass die Wahrheit Jeschuas siegen wird. Anstatt sich Gedanken darüber zu machen, was Menschen sagen oder tun, ist es besser, ihn zu fürchten, der sowohl Seele als auch Körper zerstören kann. Die wahren Anhänger Jeschuas sind wertvoller als die Spatzen, um die sich Gott kümmert. Das übergeordnete Prinzip lautet: Wer mich in Gegenwart anderer anerkennt, den werde ich auch in Gegenwart meines Vaters im Himmel anerkennen. Noch heute stehen die Anhänger Jeschuas, insbesondere die jüdischen, vor dieser Entscheidung. Sind wir bereit, bei Gott und Jeschua zu stehen, auch wenn es bei unseren Mitmenschen unbeliebt ist? Die Implikationen sind gewaltig, denn wenn Jeschua der wahre Messias ist, der vom Gott Israels gesandt wurde, dann bedeutet es im Wesentlichen, Gott abzulehnen, ihn abzulehnen. Jeschua betont diesen wichtigen Punkt weiterhin, als er offenbart, dass er nicht gekommen ist, um dem Land Frieden zu bringen. Zweifellos möchte er keine solche Spaltung und Kontroverse bringen. Dennoch wird er ein Schwert in dem Sinne bringen, dass die Offenbarung des Messias natürlich alle Menschen dazu veranlasst, sich für eine Seite zu entscheiden. Ist er oder ist er nicht der wahre Maschiach? Es ist bemerkenswert, dass Jeschua diese Entscheidung sogar zu einem Teil der Prüfung seiner Jüngerschaft macht. Man muss ihn letztendlich mehr lieben als seinen Vater oder seine Mutter, um ein wahrer Schüler zu sein. Yeshuas Aufruf an diese zwölf Abgesandten (wie auch an jeden anderen heute) besteht darin, seinen Hinrichtungspfahl aufzunehmen und mir zu folgen. Sein Ruf nach neuem Leben beinhaltet tatsächlich einen Ruf, für unser altes Leben und unsere Perspektiven zu sterben. Er schließt diese Lehre mit dem gemeinsamen Prinzip, dass jeder, der dich empfängt, mich empfängt. Dies spiegelt das verbreitete Sprichwort wider, dass ein Shaliach dem Absender selbst gleich ist (siehe 10: 2). Das gleiche Prinzip gilt sowohl für einen Propheten als auch für einen Zaddik (Gerechten). Selbst eine einfache Tasse kaltes Wasser, die einem Talmid gegeben wird, wird im Urteil nicht übersehen. Als die zwölf Sh’lichim ausgesandt wurden, mussten sie sicherlich durch die hohe Berufung von Yeshuas Jüngerschaft herausgefordert werden. Wir leben an einem Tag, an dem es viele Gläubige zu geben scheint, aber nur wenige Jünger auf dieser Ebene. Haben Sie auf Yeshuas Aufruf reagiert, ihm zu folgen? Sind Sie bereit, sich trotz der Opposition und Verachtung der Welt mit ihm zu identifizieren? Es mag zwar kostspielig sein, aber es gibt keinen besseren Weg, unser Leben zu investieren, als als engagierte Jünger des König Messias Jeschua! Mögen wir die Botschaft unseres großen Rabbiners beachten, um den Segen Gottes jetzt und in der kommenden Welt zu finden.

Matthäus präsentiert Jeschua, König Messias: Ein messianischer Kommentar

unter Christi Schutz

Und als Jesus herantrat, redete er zu ihnen und sagte: „Mir wurde alle Vollmacht gegeben, im Himmel und auf der Erde. Geht hin und macht alle Völker zu Jüngern, indem ihr sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes tauft und sie lehrt, alles zu halten, was ich euch geboten habe! Und siehe!, ich bin alle Tage bei euch, bis zur Vollendung des Zeitalters. Amen.“
Leonberger Bibel – byzantinischen Text von Robinson-Pierpont 05 – Mt 28,18–20

Und als Jesus herantrat, redete er zu ihnen und sagte: „Mir wurde alle Vollmacht gegeben, im Himmel und auf der Erde. Also geht hin und macht alle Völker zu Jüngern, indem ihr sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes tauft und sie lehrt, alles zu halten6, was ich euch geboten habe! Und siehe!, ich bin alle Tage bei euch, bis zur Vollendung des Zeitalters.“
Leonberger Bibel – Nestle-Aland 28 – Mt 28,18–20

Und Jesus trat herzu und redete mit ihnen und sprach: Mir ist alle Gewalt gegeben im Himmel und auf Erden. Gehet nun hin und machet alle Nationen zu Jüngern, und taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehret sie, alles zu bewahren, was ich euch geboten habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis zur Vollendung des Zeitalters.
Elberfelder 1871 – Matthäus 28,18–20

Jesus ging auf sie zu und sagte: „Mir ist im Himmel und auf der Erde alle Macht gegeben worden.  Darum geht und macht Menschen aus allen Völkern zu meinen Jüngern, tauft sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes,  und lehrt sie, sich an alles zu halten, was ich euch aufgetragen habe. Und denkt daran: Ich bin die ganze Zeit über bei euch bis zum Abschluss des Weltsystems.“
neue Welt Übersetzung – 2018 – Matthäus 28,18–20

Alle Gewalt im Himmel und auf Erden ist mir gegeben. Deshalb gehen und Menschen aus allen Nationen in talmidim machen, sie in die Realität des Vaters, des Sohnes und des Ruach Ha’Kodesh eintaucht, und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch befohlen habe. Und merke dir! Ich werde immer mit euch sein, ja, sogar bis zum Ende des Zeitalters (Matthäus 28: 18-20).
Kurz nach der Auferstehung von Yeshua, erwähnt seien, was man die heißen „messianischen Mikwe.“ Am Tag Schawuot (Pfingsten), wie in der Apostelgeschichte 2 aufgezeichnet, Tausende von jüdischen Menschen hatten sich versammelt, um das Fest zu feiern. Nach dem Ausgießen des Ruakh Ha’Kodesh auf dem messianischen Überreste, gab Shim’on seine starke Botschaft über die Messianität Yeshua. Die wunderbaren Ergebnisse waren die Rettung von dreitausend Juden auf einMaleachi Diese neuen Jünger hatten nun ein logistisches Problem. Im Gehorsam gegenüber dem Befehl von Jeschua, wurden diese neuen Gläubigen ermahnt, die Mikwe als Zeichen ihres Glaubens Engagement zu erhalten. Es wird in der Regel davon ausgegangen, dass alle diese Ereignisse stattfanden in „oberen Raum“ des letzten Seder Jeschuas. Jedoch ist es unmöglich, dass Tausende von Menschen in einem solchen Raum sammeln konnte,

Ein messianischen jüdischen Führer zu den biblischen Lebenszyklus und Lifestyle – Fruchtenbaum

Märchen und Legenden aus uralter Zeit erzählen von den Tagen, in denen Gott unter den Menschen einherging; das waren herrliche Zeiten als man auf der Straße einem Wanderer begegnete, der um Herberge bat und man zu Haus in diesem einfachen Mann Gott den Herrn selbst erkannte und nun reichlich Belohnung empfing;2 das waren schöne Tage als Gott den Menschen noch so nah war, daß sie mit ihm einhergehen und reden konnten; ja, das waren Tage, wie sie eben nur das Märchen und die Legende kennt, die alles was im Menschen an heimlicher Hoffnung schlummert erzählt, als ob es schon Wirklichkeit geworden wäre. Der Anfang unserer Bibel erzählt uns auch davon, wie in jenem Garten im Paradies Gott der Herr sich am Abend erging und mit den Menschen lebte und sprach. Es gibt wohl | wenig Völker, in denen man nicht von solchen Tagen zu berichten weiß. Glückselig, die Menschen, die diese Zeiten erleben durften, wo Gott und Mensch sich nah waren.

Es geht durch unsere Zeit ein Suchen, ein ängstliches Tasten und Fragen nach göttlichen Dingen. Uber unsere Zeit ist die große Einsamkeit gekommen, eine Einsamkeit, die es nur dort gibt, wo Gottverlassenheit herrscht. Mitten in | unsere Großstädte in das größte wildeste Treiben ungezählter Menschenmassen ist die große Not der Vereinsamung und der Heimatlosigkeit hereingebrochen. Aber die Sehnsucht wächst, daß doch die Zeit wiederkommen möchte, wo Gott unter den Menschen weilt, wo Gott sich finden läßt. Ein Durst nach Berührung mit göttlichen Dingen ist über die Menschen gekommen, der brennend heiß ist und gestillt sein will. Und es werden zur Zeit viele Arzneien feilgeboten4 die diesen Durst radikal zu löschen versprechen und nach denen hunderttausend gierige Hände greifen5 – mitten über diesem wilden Treiben und marktschreierischen Anpreisen neuer Mittel und Wege steht das Eine Wort Jesu Christi: siehe ich bin bei euch.… Ihr braucht garnicht viel zu suchen, und zu fragen und geheimnisvollen Spuk zu treiben, ich bin da; d. h. Jesus verspricht nicht erst sein Kommen, schreibt nicht Wege vor, wie man zu ihm gelangen könne, sondern sagt ganz einfach: ich bin da; ob wir ihn sehen oder nicht, fühlen oder nicht, wollen oder nicht – das ist alles ganz gleich der Tatsache gegenüber, daß Jesus da ist bei uns, daß er einfach überall ist, wo wir sind, und daß wir dazu nicht das Geringste tun können. Ich bin bei euch alle Tage … Ja, wenn das alles so ist, wenn Jesus wirklich bei uns ist, dann ist ja auch Gott bei uns, wo wir auch immer sind, dann sind wir ja nicht mehr verlassen, heimatlos, einsam – dann ist ja – denken wir es nur aus – die Zeit der Legenden wieder Wirklichkeit geworden, dann lebt ja Gott mitten unter uns, und es gilt nur Eines, die Augen aufzuhalten, wo wir ihn sehen – wie es für jene Menschen der Legende galt in dem fremden Wanderer Gott den Herrn zu erkennen. Gott will bei uns sein – wollen wir Gott zum Lügner machen, indem wir’s ihm nicht glauben? Gott ist noch bei den Menschen trotz des Karfreitags – siehe ich bin bei euch alle Tage.…

Dietrich Bonhoeffer – Barcelona, Berlin, Amerika 1928–1931


Mit den Bereichen meiner Identität, meiner Beziehung zu Gott und meiner Aufgabe sind noch nicht alle Bereiche meiner Berufung abgedeckt. Diese Lektion soll deutlich machen, dass es grundlegende Berufungen gibt, die jedem Christen gelten – und die genauso zu meiner Berufung gehören wie meine spezielle Berufung, also meine spezielle Aufgabe. Ich kann das eine nicht ohne das andere tun.
Die grundlegenden Berufungen der Bibel sind vielfältig. Sie beinhalten all das, wozu Gott gemäß der Bibel beruft bzw. aufruft. Christen sind z. B. von Jesus dazu berufen, seine Botschaft weiterzusagen und so seinen Auftrag fortzuführen (Matthäus 28,18ff.). Christen sollen Frucht bringen (Johannes 15,16) und einen neuen Lebensstil einüben. Sie sind zur Gemeinschaft mit Jesus berufen (1 Korinther 1,9), zur Freiheit (Galater 5,13), zur Heiligung (1 Thessalonicher 4,7) und zu einem würdigen Lebensstil (Epheser 4,1). Ihre Berufung schließt die Berufung zur Hoffnung (Epheser 4,4) und zum ewigen Leben (1 Timotheus 6,12) mit ein. Sie sind berufen, für Gottes Sache zu leiden (1 Petrus 2,20-21) und andere zu segnen (1 Petrus 3,9).
Berufung ist nicht nur eine einzige Aufgabe.
Meiner Berufung nachzukommen, bedeutet also nicht nur, meine spezielle Aufgabe, für die mich Gott geschaffen hat, zu erkennen. Es bedeutet auch, den genannten allgemeinen Berufungen Gottes nachzukommen. Wenn ich also lediglich nach einer speziellen Aufgabe suche, komme ich nicht meiner ganzen Berufung nach.
In der vierten Lektion wurde des Weiteren schon deutlich, dass Gott mich nicht unbedingt aus all meinen gewohnten Lebensbedingungen reißt, wenn ich seiner Berufung folge. Trotzdem kann das auch der Fall sein. Und auch wenn ich deshalb keine besondere Angst vor seiner Berufung haben muss, spricht die Bibel deutlich davon, dass Gott einen Menschen aus den bestehenden Verhältnissen herausruft – ja ihn regelrecht entwurzelt. Abraham ist hierfür das klassische Beispiel:
Der Herr sprach zu Abram: Zieh weg aus deinem Land, von deiner Verwandtschaft und aus deinem Vaterhaus in das Land, das ich dir zeigen werde.

ERF – Meine Berufung Gottes Auftrag auf der Spur

Matthäus berichtet nichts über die Begegnung zwischen Jesus und zehn Jüngern noch an demselben Tag (Joh 20,19-23) oder über sein Erscheinen vor den elf Jüngern acht Tage später (Joh 20,26-29). Er erwähnt jedoch eine Zusammenkunft einige Zeit später in Galiläa, auf einem Berg (Mt 26,32; vgl. Mt 28,7.10). Um welchen Berg es sich handelte, wissen wir nicht. Als Jesus vor den Jüngern erschien, fielen sie vor ihm nieder; einige aber zweifelten. Da der Herr ihnen bereits zuvor begegnet war und sich ihnen zu erkennen gegeben hatte, zweifelten sie bei dieser Gelegenheit sicher nicht an der Auferstehung. Wahrscheinlich tauschten sie nur einige erstaunte Bemerkungen darüber, ob es wirklich Jesus war, der ihnen hier erschien. Es gab keinen Hinweis, daß mit diesem Auftreten irgend etwas Wunderbares verbunden war, wie bei seinen vorherigen Besuchen, und daher wunderten sie sich wohl.
Ihre Zweifel wurden jedoch rasch zerstreut, denn Jesus sprach zu ihnen und sagte: „Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden.“ Diese Autorität (exousia, „offizielles Recht oder Macht“) war Jesus vom Vater gegeben worden, und kraft dieser Macht wies er nun die Jünger an, hinzugehen und zu missionieren. Ihr Aufgabenfeld erstreckte sich auf alle Völker, nicht nur auf Israel (vgl. den Kommentar zu Mt 10,5-6). Sie sollten allen Menschen die Wahrheit über Jesus verkünden und sie zu Jüngern machen. Die, die zum Glauben kamen, sollten sie mit Wasser auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes taufen. Durch diese Handlung würde der Gläubige mit der Person Jesu Christi und mit dem dreieinigen Gott, dem die Apostel dienten, Vater, Sohn und Heiliger Geist, verbunden werden. Wer an Jesus glaubte, sollte auch in die Wahrheiten, die ihnen der Herr ganz persönlich mitgeteilt hatte, eingeweiht werden. Die Jünger verbreiteten zwar nicht alles, was sie von Jesus gehört hatten, doch bei ihrem Wirken im Ausland trugen sie durch ihre Lehre Entscheidendes zum Aufbau der Kirche bei und spielten eine wichtige Rolle beim Beginn des neuen Zeitalters der Kirche. Jesu Auftrag, der allen galt, die ihm nachfolgten, enthielt den einen Befehl: „Machet zu Jüngern.“ Diesem Auftrag sind im Griechischen drei Partizipien beigegeben: „hingehend“, „taufend“ und „lehrend“.
Die letzten Worte des Herrn, die Matthäus berichtet, waren das Versprechen: „Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.“ Der Herr blieb zwar nicht physisch bei den Elfen, doch geistlich war er gegenwärtig, bis ihre Aufgabe auf Erden erfüllt war. Diese letzten Worte des Herrn wurden von den Aposteln in die Welt getragen, als sie umherreisten und überall die Geschichte von ihrem Messias, Jesus Christus, dem König der Juden, verkündeten.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Ostern ist vorbei, Jesus ist auferstanden und kehrt in den Himmel zurück. Zum Abschied hält er eine ausführliche Rede, gibt seinen Jüngern ganz genaue Anweisungen, was sie tun sollen, ermahnt sie, immer vorbildlich zu sein … Moment mal – Nein, tut er nicht! Er segnet sie. Punkt. Sie haben schon viel gelernt, worauf sie nun aufbauen können. Jesus lässt die Jünger mit einer großen Aufgabe zurück, aber nicht mit einer, in der jeder Punkt vorgegeben ist und in der sie nur gut sind, wenn sie immer alles richtig machen. Er lässt ihnen die Freiheit, diese Aufgabe selbst zu gestalten, und gibt ihnen nur noch das, was sie jetzt noch brauchen: seinen Segen und damit seine Zuwendung und Unterstützung. Nicht sie müssen den Menschen Erlösung bringen, sondern sie dürfen frei von der Erlösung erzählen, die Jesus schon gebracht hat. Nicht aus ihrer Kraft müssen sie die Gemeinde bauen, sondern in Gemeinschaft mit Jesus und in seiner Kraft. Jesu Segen heißt: „Ich bin bei dir. Wir schaffen das gemeinsam.“

Dran 5/2019

Dass unser Herr von seinen Jüngern verstanden haben wollte, er werde zu einem gewissen Zweck, in einer gewissen Weise und zu einer gewissen Zeit wiederkommen wird, achten wir, von allen zugegeben und geglaubt, die mit der Schrift vertraut sind. Es ist wahr, Jesus sagte: „Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis zur Vollendung des (dieses) Zeitalters“ (Matthäus 28:20), und er ist mit seinem Geist und in seinem Wort fortwährend bei der Kirche gewesen, und hat seine Heiligen geführt, geleitet, getröstet, und bewahrt und sie inmitten all ihrer Trübsale aufgerichtet. Aber trotzdem die Kirche zu ihrem Wohl sich bewusst gewesen, dass der Herr um alle ihre Wege wusste und seine beständige Sorge und Liebe, ihr widmete, sehnt sie sich doch nach seiner verheißenen persönlichen Wiederkehr; denn, wenn er sagte: „Und wenn ich hingehe … so komme ich wieder“ so hat er damit gewiss auf sein zweites persönliches Kommen hingewiesen (Johannes 14:3).

Charles Taze Russell im Jahr 1886 – Der göttliche Plan der Zeitalter

Noch ein Gebot, ebenso kurz und bestimmt wie die andern, bleibt uns zu betrachten, Es wurde derselben kleinen Schar gegeben von dem einen, dem sie während seines Dienstes auf der Erde durch dick und dünn nachgefolgt waren. Die Jünger waren für eine Weile von ihrem Meister durch den Tod getrennt gewesen, waren aber nach seiner Auferstehung wieder mit Ihm vereinigt worden. Zudem war seit der Verwerfung des Herrn durch sein eigenes Volk das Erntefeld auf die ganze Welt erweitert worden, und diese kleine Gruppe von Jüngern sollte von da an, bis zur Rückkehr des Herrn, den Kern der ganzen Gruppe der Arbeiter bilden. Denn Er schickte sich an, sie zu verlassen, um zum himmlischen Thron zurückzukehren, aber nicht ohne ihnen einen Auftrag und die Zusicherung seiner Gegenwart und Macht zu geben. Die Ernte blieb seine Ernte, und Er sagte: «Mir ist alle Gewalt gegeben im Himmel und auf der Erde. Geht nun hin und macht alle Nationen zu Jüngern und tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie, alles zu bewahren, was ich euch geboten habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis zur Vollendung des Zeitalters» (Mt 28,18-20).
Zuerst wollen wir uns merken, dass Ihm «alle Gewalt» gegeben ist. Satans Macht, wenn auch begrenzt, nahm in der Welt überhand, und die Diener des Herrn sollten sie bald zu spüren bekommen. Aber wie konnte dies die Wirksamkeit der Gewalt, die auch diese gefallenen Engelfürsten ins Dasein gerufen hatte, irgendwie hindern? Mit dieser erhabenen Gewalt waren die Jünger schon in enge Berührung gekommen, als sie auf das Geheiss des Meisters hinausgegangen waren, um mit der Kunde zurückzukehren, dass ihnen die Dämonen untertan seien. Und nun, wenn auch ihrem natürlichen Auge verborgen, so blieb ihnen der Herr in allen ihren Schwierigkeiten doch nahe erreichbar, und zwar bis zur Vollendung des Zeitalters. Ihre einzige Verantwortlichkeit bestand darin, seinem Gebot: «Geht hin», zu gehorchen.
Die Welt ist also heute das Erntefeld. Der Same ist das Wort Gottes, und die Schrift lässt deutlich den Willen des Herrn erkennen, dass der Same reichlich auf das Feld gesät werden soll. Auch erwartet Er von uns beständige Wachsamkeit; denn «als die Menschen schliefen», gelang es dem Feind, Unkraut unter den Weizen zu säen. Wie ermunternd ist es daher für die Diener zu wissen, dass der Herr ihnen seine ununterbrochene Gegenwart verheissen hat und seine Gewalt zu Ihren Gunsten gebrauchen will, als wie wenn Er ihren natürlichen Augen sichtbar und ein Mensch unter Menschen wäre. Er besitzt nun aber den Triumph, Satan überwunden und sein Reich zerstört zu haben, und die Kunde hiervon ist überall verbreitet worden. Unser Feind ist schon geschlagen, und er weiss, dass seine Zeit nur noch kurz ist. Unser Herr ist der triumphierende, erhöhte Sieger. Welche Ermunterung, voranzugehen und Ihm zu dienen, solange es Tag ist!

Halte fest – 1959

DESHALB. In Anbetracht der Autorität Jesu schickt er sein Volk auf Mission. GO… MACHE JÜNGER. Wörtlich heißt das: „Wenn du gehst, mache Jünger.“ ALLER NATIONEN. Es gibt keine geografischen, rassischen, ethnischen oder nationalen Bereiche, die außerhalb der Autorität und des Anliegens Jesu liegen. Taufe sie. Die Taufe war ein Zeichen von Jüngerschaft und Glauben. Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Dies ist eine klare trinitarische Formel. Während die Trinitätslehre erst im dritten Jahrhundert klar formuliert und definiert wurde, sind hier die Wurzeln ihrer Lehre klar erkennbar. Es gibt einen Namen (oder ein Zeichen), der den dreieinigen Gott definiert.
28:20 SIE UNTERRICHTEN, ALLES ZU BEACHTEN, WAS ICH IHNEN BEFEHLT HABE. Der Schwerpunkt liegt hier auf den ethischen Dimensionen des christlichen Lebens. Jüngerschaft praktiziert die Lebensweise, die der Meister befürwortet und veranschaulicht. ICH BIN IMMER MIT DIR. Dies ist das klimatische Versprechen des neuen Bundes. Die Gegenwart Gottes mit seinem Volk war immer das Ziel, auf das Israel unter dem alten Bund blickte. In Jesus wird diese Gegenwart durch die Innewohnung des Geistes Christi sichergestellt (Joh 14,16-17). Bis zum Ende des Zeitalters. Dies umfasst alle Zeiten bis zur Wiederkunft Christi, in denen der neue Himmel und die neue Erde offenbart werden.

Bibel zum Studium der Lebensverbindungen

„Deshalb geh und mache Menschen aus allen Nationen zu Talmidim.“ Diese Große Kommission von Jeschua wird in Markus 16: 15–20 mit unterschiedlichen Schwerpunkten angegeben. Lukas 24: 46–49; John 20: 21–23; Apostelgeschichte 1: 8. Beginnend mit Israel sollen Jeschuas Anhänger „Menschen aus allen Nationen zu Talmidim machen“ (Jünger). Dies könnte einige seiner Zuhörer schockiert haben, die vielleicht gedacht haben, dass der Messias nur oder zumindest in erster Linie für Juden war. Isa. 2; 49; Mic. 2; Zech. 14; und mehr; Alle deuten auf einen Überfluss messianischer Segnungen für die Nationen hin. Dies waren Texte, mit denen die Juden zu Jeschuas Zeiten ziemlich vertraut waren.

Die vollständige jüdische Studienbibel mit Notizen

Mit dem Tod und der Auferstehung Jesu Christi beginnt die „Evangeliumszeit der Gnade Gottes“ (Eph. 3: 2), die definiert wird als „seine Güte uns gegenüber durch Christus Jesus“; und „die Gabe Gottes: nicht von Werken, damit sich niemand rühme“ (Eph. 2: 7–9). Unter Gnade gibt Gott dem gläubigen Sünder das ewige Leben frei (Röm 6,23); berichtet ihm von einer vollkommenen Gerechtigkeit (Röm 3,21,22; 4,4,5); und verleiht ihm eine vollkommene Position (Eph. 1: 6). Die vorhergesagten Ergebnisse dieser sechsten Prüfung des Menschen sind: (1) Die Errettung aller, die glauben (Apg 16,31); (2) Urteil über eine ungläubige Welt und eine abtrünnige Kirche (Mt 25: 31–46; 2 Thes. 1: 7–10; 1 Pet. 4:17, 18; Offb. 3:15, 16). (1) Der Zustand des Menschen zu Beginn der Gnadengabe (Röm. 3:19; Gal. 3:22; Eph. 2:11, 12). (2) Die Verantwortung des Menschen unter Gnade (Johannes 1:11, 12; 3:36; 6:28, 29). (3) Sein vorhergesagtes Versagen (Mt. 24: 37–39; Lk. 18: 8; 19: 12–14). (4) Das Urteil (2 Thes. 2: 7-12). Das Wort ist im Singular, der „Name“, nicht Namen. Vater, Sohn und Heiliger Geist ist der endgültige Name des einen wahren Gottes. Es bestätigt: (1) dass Gott einer ist. (2) dass er in einer dreifachen Persönlichkeit lebt, die durch die Beziehung als Vater und Sohn angezeigt wird; durch eine Art zu sein als Geist; und durch die verschiedenen Teile, die die Gottheit in der Manifestation und im Erlösungswerk einnimmt, z. Johannes 3: 5, 6 (Geist), 16, 17 (Vater und Sohn). In Mt. 3:16, 17; Mk. 1:10, 11; Lk. 3:21, 22, die drei Personen manifestieren sich zusammen. (3) Die Konjunktion in einem Namen der Drei bestätigt Gleichheit und Einheit der Substanz. Siehe O.T. Namen Gottes: Gen. 1: 1, Notiz; 2: 4, Notiz; 14:18, Notiz; 15: 2, Notiz; 17: 1, Notiz; 21:33, Notiz; 1 Sam. 1: 3, Notiz; Mal. 3:18, Zusammenfassung. Siehe „Herr“, Mt. 8: 2, Notiz; „Wort“ (Logos), Johannes 1: 1, Notiz; „Heiliger Geist“, Apostelgeschichte 2: 4, Zusammenfassung. Siehe „Christus, Gottheit von“, Johannes 20, 28.

Die Scofield-Referenzbibel: Die Heilige Bibel mit dem Alten und Neuen Testament

Jesus kam näher und sagte zu ihnen: Alle Autorität wurde mir im Himmel und auf Erden gegeben. Geht also und macht Jünger aller Nationen, tauft sie im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie, alles zu beachten, was ich euch geboten habe. Und denken Sie daran, ich bin immer bei Ihnen, bis ans Ende des Zeitalters. “Da alle Autorität auf Erden in den Händen Christi liegt, kann er auch alle seine Diener mit einer heiligen Macht bekleiden, durch die ihre Hände ausreichen werden für sie in ihrer hohen Berufung. Ohne sie in die vordersten Reihen zu bringen, kann er sie dazu bringen, ihre festgelegten Stationen zu besetzen, bis er kommt, und eine göttliche Kraft haben, die sie nützlich macht. Trotz der Sorgen seiner Leidenschaft und seines Todes hatte Jesus keine Gedanken an Rache. Er hätte den Jüngern sagen können, sie sollten das jüdische Volk ignorieren, wenn sie predigten. Aber nein, er wies sie ausdrücklich an, in Jerusalem zu beginnen (Apg 1,8) – und befahl seinen Jüngern, das Evangelium zuerst denen zu predigen, die ihn ermordeten. Infolge der Autorität Jesu wurde seinen Dienern geboten, in allen Nationen Jünger zu machen. Die Methode, mit der Jesus vorschlug, alle Dinge zu unterwerfen, scheint völlig unzureichend zu sein. Sein Plan war es, Jünger zu machen, sie zu taufen und zu lehren, um sicherzustellen, dass sie im Glauben reifen. Nur wer alle Autorität hat, kann sein Gebot mit einem Wort erfüllen und auf alle Kraft außer der der Liebe verzichten.

Die Spurgeon-Studienbibel mit Notizen

In der fünften Kategorie der Jüngerschaft besteht der Große Auftrag von Matthäus 28: 18–20 nicht darin, zu evangelisieren, sondern Jünger zu machen. Im griechischen Text gibt es nur einen Imperativ, nämlich Jünger zu machen. Dem Imperativ folgen drei untergeordnete Partizipationssätze: Gehen, Taufen, Lehren. Sie formulieren die drei Elemente, um Jünger zu machen: Erstens bedeutet Gehen „Evangelisieren“; zweitens die Taufe derer, die geglaubt haben; und drittens alle Dinge zu lehren, die Gott geboten hat, weil Gehorsam das Zeichen eines Jüngers ist.

Fruchtenbaum – Die Sammlung messianischer Bibelstudien

Der große Auftrag – wird natürlich nur von allen – so wie oben beschrieben – ausgeführt, die Jesus als den amtierenden König betrachten. Wie sieht es bei mir aus? Mache ich Jünger-Jesu? Erzähle ich von dem Gott der Bibel – und dem Erlösungswerk Jesu? Taufe ich diejenigen, die sich zum Gott der Bibel hingezogen fühlen? Und belehre ich diese Menschen weiterhin, sodass sie wirkliche Nachfolger Jesu werden? Also nicht MEINE Nachfolger – sondern Menschen wie JesusJünger werden?
Wenn nicht – was hindert mich?