Schlagwort: Ungerechtigkeit

Die eigenen Grenzen lassen sich einfacher annehmen, wenn man eine biblische Sichtweise von Erfolg vertritt


Jehova richte zwischen mir und dir, und Jehova räche mich an dir; aber meine Hand soll nicht wider dich sein. Wie der Spruch der Vorväter sagt: Von den Gesetzlosen kommt Gesetzlosigkeit; aber meine Hand soll nicht wider dich sein.
Elberfelder 1871 – 1.Samuel 24,14–15

Der HERR soll Richter zwischen uns sein! Er soll dich strafen für das Unrecht, das du mir antust; aber ich selbst werde meine Hand nicht gegen dich erheben. Du kennst das Sprichwort: ›Nur Verbrecher begehen Verbrechen.‹ Ich werde mich nicht an dir vergreifen.
Gute Nachricht Bibel 2018 – 1.Samuel 24:13–14

Der HERR wird Richter sein zwischen mir und dir; und der HERR wird mich an dir rächen, aber meine Hand soll nicht über dir sein. Wie man nach dem alten Sprichwort sagt: Von den Gottlosen kommt Gottlosigkeit! darum soll meine Hand nicht gegen dich sein!
Schlachter revidiert 1951 – 1.Samuel 24,13–14

David kommt in die große Versuchung, Saul zu töten, zumal auch seine Leute ihn dazu auffordern. Sie weisen sogar auf eine Verheißung Gottes hin, von der sie gehört haben wollen, die uns aber sonst nicht bekannt ist (V. 5ff.). David dagegen wird von Gott so gehalten, daß er sich nicht an dem König des Landes vergreift (V. 7). Ja, er überwindet Saul durch seine ehrerbietige und freundliche Haltung. Er nennt ihn sogar Vater. – Wieder bekommen wir einen Blick in sein Herz durch einen seiner Psalmen, durch den ganz deutlich wird, wie er auch in dieser Lage loben und danken konnte und alles Gott anheimstellte (Ps. 57). Saul ist durch das alles so betroffen (mehr aber auch nicht), daß es zu einer vorübergehenden Versöhnung kommt. Trotzdem trennen sich beide (V. 23). David bleibt nüchtern genug, sich mit seinen Leuten wieder in die Berge zurückzuziehen.

Bruns – Die Bibel mit Erklärungen: Erklärungen

Diese Worte, mit denen David sowohl sein eigenes Schicksal als auch das von Saul dem Herrn anvertraute, haben den Lesern dieser Erzählung im Laufe der Menschheitsgeschichte viel mehr Anleitung und Trost geboten, als es der Fall gewesen wäre, wenn David mit Gewalt gehandelt hätte, um Saul das Leben zu nehmen (de Jong 1978:180). Die zentrale These von Davids Worten wird durch die Aussage von Paulus in Römer 12,19 (vgl. Dtn 32,35; Jes 63,4; Hes 25,14) recht gut eingefangen: „Liebe Freunde, rächt euch nicht. Überlasst das dem gerechten Zorn Gottes. Denn die Heilige Schrift sagt: ‚Ich will mich rächen; ich will es ihnen heimzahlen‘, spricht der HERR.“ Davids Worte haben sich als eine viel mächtigere Waffe erwiesen, als es sein Schwert je hätte sein können. Dies ist zweifellos einer der Höhepunkte in Davids Leben. Indem er sein Leben und sein Schicksal in die Hände des Herrn legte, zeigte David im Voraus den Geist des kommenden Messias, der bei seiner Taufe gesalbt wurde, aber nicht vorschnell nach der Erfüllung von Gottes Verheißungen griff. Er widerstand der Versuchung Satans, ihm die Reiche dieser Welt zu geben (Mt 4,8-10), beugte sich dem Willen seines Vaters, unterwarf sich der Demütigung des Kreuzes (Mt 26,39; Phil 2,8) und wartet nun auf seine endgültige Erhöhung über seine Feinde (Hebr 10,12-13).

David bestand also diese Prüfung seiner Führungsqualitäten mit Bravour. Die Versuchung, der er sich gegenübersah, war der Wille zur Macht, der Saul sein Amt streitig machen wollte, indem er ihn tötete. Die Rechtfertigung dafür, so argumentierten seine Männer, sei die Vorsehung des Herrn. Davids Antwort war, den Herrn zwischen ihm und Saul richten zu lassen, damit der Herr ihn zu gegebener Zeit rechtfertigen konnte. In der Zwischenzeit respektierte er Sauls Amt, tadelte ihn aber auch für die Verletzung seines Vertrauens. Sowohl David als auch Davids größerer Sohn haben uns gezeigt, dass wir unser Leben in die Hände dessen legen sollten, der gerecht richtet, und dass wir der Versuchung widerstehen sollten, auf voreilige und unrechtmäßige Weise nach Position oder Macht zu greifen.

Eckstein Bibelkommentar

Der Grund, den David für die Ablehnung des Gebrauchs des Rechts auf Rache (der „Hand“) angibt, ist ein Sprichwort: „Böse Taten kommen von bösen Menschen.“ Aber was ist mit diesem absichtlich zweideutigen Sprichwort gemeint? Er kann auf mindestens drei Arten verstanden werden. Erstens könnte es bedeuten, dass David Rache an Saul für eine böse Tat hält, und da er sich weigert, ein böser Mensch zu sein, wird er diese Tat nicht begehen. Zweitens könnte es bedeuten, dass Saul ein böser Mensch ist, von dem man nichts anderes als böse Taten erwarten sollte, und dass Sauls verkommenes Leben, das zu einem elenden Tod führt, seine Strafe von Gott ist, ohne dass David etwas tun muss. Eine dritte Möglichkeit wird von Brüggemann (170) vorgeschlagen: „Das Sprichwort aus Vers 13 [H 14] deutet darauf hin, dass, wenn David böse (schuldig) wäre, es Beweise für diese Bosheit geben würde. ‚An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen‘ (Mt 7,16; vgl. Joh 10,31-32; 18,23).“ Es gibt gute Gründe für die Vermutung, dass David das Sprichwort in mehr als einer dieser Bedeutungen gemeint hat. Ein böser Mensch schadet sich durch seine Taten nur selbst. Und ein Mensch, der sich rächt, wird wie derjenige, der ihn zuerst verletzt hat.

Evangelischer Exegetischer Kommentar

Weiter das Richtige tun
Römer 12,17 betont die Wichtigkeit, weiterhin das Richtige zu tun, auch wenn es so scheint, als ob Ihr Kontrahent niemals kooperieren wird. Wenn Paulus schreibt: »Seid bedacht auf das, was ehrbar ist vor allen Menschen!«, meint er damit nicht, dass wir Sklaven der Meinung anderer sein sollten. Das griechische Wort, das hier mit »seid bedacht« (pronoeo) wiedergegeben ist, bedeutet »an die Zukunft denken«, »im Voraus planen« oder »sorgfältige Vorkehrungen treffen« (vgl. 2Kor 8,20-21). Paulus meint also, dass wir so sorgfältig und angemessen planen und handeln sollten, dass alle Beobachter – einschließlich Ihrer Kontrahenten – schließlich zugeben müssen, dass Sie das Richtige getan haben. Petrus lehrte dasselbe Prinzip, als er schrieb: Führt euren Wandel unter den Nationen gut, damit sie, worin sie gegen euch als Übeltäter reden, aus den guten Werken, die sie anschauen, Gott verherrlichen am Tage der Heimsuchung! … Denn so ist es der Wille Gottes, dass ihr durch Gutestun die Unwissenheit der unverständigen Menschen zum Schweigen bringt … Und habt ein gutes Gewissen, damit die, welche euren guten Wandel in Christus verleumden, darin zuschanden werden, worin euch Übles nachgeredet wird (1Petr 2,12.15; 3,16).

Dieses Prinzip wird in 1. Samuel 24,1-22 eindrücklich illustriert. Als König Saul David quer durch die Wüste verfolgte und ihn umbringen wollte, betrat er arglos eine Höhle, wo David und seine Männer sich gerade versteckt hielten. Davids Männer nötigten ihn, Saul zu töten, doch David lehnte das ab und sagte: »Ich will meine Hand nicht an meinen Herrn legen, denn er ist der Gesalbte des JehovasHERRN!« (V. 11). Als Saul die Höhle verlassen hatte und wegging, kam David aus seinem Versteck hervor und rief hinter ihm her. Als Saul erkannte, dass David ihn hätte töten können, war er zutiefst von seiner Sünde überführt und sagte:»Du bist gerechter als ich. Denn du hast mir Gutes erwiesen, ich aber habe dir Böses erwiesen. Du hast heute bewiesen, wie du Gutes an mir getan hast, als der HERR mich in deine Hand ausgeliefert hatte und du mich nicht umgebracht hast. Denn wenn jemand seinen Feind findet, lässt er ihn dann im Guten seinen Weg gehen? So möge der HERR dir Gutes vergelten für das, was du heute an mir getan hast! Und nun siehe, ich habe erkannt, dass du König, ja, König werden wirst und dass in deiner Hand das Königtum Israels Bestand haben wird« (V. 18-21).
Jahre später wurde Sauls Voraussage wahr und David bestieg den Thron Israels. Davids Entschlossenheit, Gott zu gehorchen und das Richtige zu tun, half ihm, dass er vermied, Dinge zu sagen und zu tun, die er später bereut hätte. Infolge dessen waren schließlich alle seine Feinde überwunden oder besiegt. Tausende von Jahren später bestaunen die Menschen immer noch die Gerechtigkeit Davids.

Die eigenen Grenzen erkennen
Wenn wir mit schwierigen Leuten zu tun haben, ist es außerdem wichtig, die eigenen Grenzen zu erkennen. Selbst wenn wir uns ständig richtig verhalten, können manche sich unerbittlich weigern mit uns in Frieden zu leben oder zuzugeben, dass wir im Recht sind. Deshalb schrieb Paulus: »Wenn möglich, soviel an euch ist, lebt mit allen Menschen in Frieden!« (Röm 12,18). Anders ausgedrückt: Tun Sie alles in Ihren Kräften Stehende, um sich mit anderen zu versöhnen, doch bedenken Sie, dass Sie andere nicht zwingen können, das Richtige zu tun. Wenn Sie alle Ihre Mittel ausgeschöpft haben, um einen Konflikt beizulegen, haben Sie Ihre Verantwortung vor Gott erfüllt. Wenn sich die Umstände ändern und sich neue Gelegenheiten bieten, den Frieden mit einem Gegner zu suchen, sollten Sie es wieder versuchen. In der Zwischenzeit sollten Sie nicht Ihre Zeit, Energie und Ressourcen verschwenden, indem Sie sich über jemanden den Kopf zerbrechen, der eine Versöhnung unnachgiebig verweigert.
Die eigenen Grenzen lassen sich einfacher annehmen, wenn man eine biblische Sichtweise von Erfolg vertritt. Die Welt definiert Erfolg anhand dessen, was jemand besitzt, beherrscht oder erreicht. Gott definiert Erfolg am Maßstab des treuen Gehorsams gegenüber seinem Willen. Die Welt fragt: »Welche Ergebnisse hast du erreicht?« Gott fragt: »Warst du meinen Wegen treu?« Wie wir in Kapitel 3 gesehen haben, hat der Herr den letztendlichen Ausgang all unserer Mühen in seinen Händen. Deshalb weiß er, dass wir nicht immer die erwünschten Ergebnisse erreichen können, so sehr wir uns auch anstrengen. Darum zieht er uns für bestimmte Ergebnisse nicht zur Verantwortung. Vielmehr möchte er nur eine Sache: Gehorsam gegenüber seinem offenbarten Willen.

Ken Sande – Sei ein Friedensstifter

Davids Chance?

Da sprachen die Männer Davids zu ihm: Siehe, das ist der Tag, von welchem Jehova zu dir gesagt hat: Siehe, ich werde deinen Feind in deine Hand geben, und tue ihm, wie es gut ist in deinen Augen Und David stand auf und schnitt heimlich einen Zipfel von dem Oberkleide Sauls ab.
Elberfelder 1871 – 1.Samuel 24,6

Und Davids Männer begannen zu ihm zu sagen: „Das ist der Tag, an dem Jehova zu dir spricht: ‚Siehe! Ich gebe deinen Feind in deine Hand, und du sollst ihm so tun, wie es gut scheinen mag in deinen Augen.‘ “ Da erhob sich David und schnitt leise den Zipfel des ärmellosen Obergewandes ab, das Saul gehörte.
neue Welt Übersetzung – Bi12 – 1.Samuel 24,4

Davids Leute flüsterten ihm zu: „Das ist die Gelegenheit! Gott hat heute beschlossen, dir deinen Feind auszuliefern. Du kannst hier mit ihm machen, was du willst!“ David schlich sich von hinten an Saul ran und schnitt mit einem Armeemesser ein Stück von seiner Jacke ab, ohne das der das mitbekam.
VolxBibel – 1.Samuel 24,5

Letzten Sonntag beim „Aktivgottesdienst“ besprachen wir 1.Samuel 24

Endlich scheint David die Chance zu haben, seinen Verfolger los zu werden. David befindet sich nicht bei den „Schafhürden“ sondern bei den Höhlen, die zur Unterbringung der Schafe genutzt werden. Nachdem Saul seinen Auftrag als König – also den Feind zu vertreiben, erfolgreich erledigt hat, verfolgt Saul sofort wieder David. Dieser versteckt sich mit den 600 Männern in einer Höhle. Saul hat „nur“ 3000 Soldaten an seiner Seite – also scheint es so, dass David in der Falle sitzt.

Als Saul allein genau die Höhle betritt, in der David sich versteckt hat, scheint die Situation klar: jetzt ist Chance !?!

Siehe den Tag, von dem der Herr zu dir gesagt hat – wir haben nirgendwo eine Erwähnung eines solchen Orakels, obwohl David es durch Gad oder Abjatar erhalten haben könnte. Aber wahrscheinlich sollten wir es als eine freie Konstruktion von Davids Freunden all jener Prophezeiungen und Ereignisse verstehen, die diesen Sohn Isais für den Thron Israels bestimmt hatten. Kap. 15:28; 16:1, 12; 20:15; 23:17. Der Rock von Sauls Gewand – eine Ecke oder ein Zipfel seines Obergewandes. Dieses Kleidungsstück hatte Saul wahrscheinlich abgelegt, als er die Höhle betrat, und so konnte David leichter ein Stück davon abschneiden, ohne vom König bemerkt zu werden.
Davids Herz schlug ihm – er spürte, dass selbst das Zerreißen von Sauls Gewand zu weit ging gegen den Gesalbten des Herrn. Clarke nimmt an, dass David mit der Absicht aufstand, Saul zu töten, aber durch die Ermahnung Gottes in seinem Gewissen daran gehindert wurde; aber wir sehen keinen ausreichenden Beweis für eine solche Absicht.
David hielt seine Knechte zurück – wörtlich: Er spaltete sie. Vulgata: confregit; er zerbrach sie in Stücke. Der Gedanke ist, dass er sie durch seine Worte völlig verwirrt hat, so dass ihr wütender Wunsch, Saul ein Ende zu bereiten, gebremst wurde.

D.Steele – Kommentar das alte Testament

David schnitt heimlich oder heimlich den Rock von Sauls Gewand ab. Das Wort „heimlich“ und alles, was folgt, deutet darauf hin, dass Saul nicht wusste, was David getan hatte. TEV sagt deshalb „ohne dass Saul es wusste“. Der Rock (wörtlich „Ecke“) bezieht sich auf das Ende des Gewandes. In den englischen Übersetzungen finden sich verschiedene Darstellungen. „ein Stück“ (REB), „ein Ende“ (NAB), „eine Ecke“ (NRSV) und „der Rand“ (NJB). Das hebräische Wort „Gewand“ bezieht sich auf ein ärmelloses, mantelähnliches Obergewand. Das Wort „Mantel“ (NRSV, REB, NJB, Fox) ist vielleicht eine bessere Übersetzung als „Gewand“.
Und. übersetzt das hebräische Verb, das traditionell mit „und es geschah“ übersetzt wird (siehe Seite 19). Da dieser Vers Davids Gefühle mit seinem Handeln in Vers 4 kontrastiert, verbindet TEV die beiden Verse mit der Konjunktion „aber“. CEV und NRSV beginnen diesen Vers mit dem Wort „danach“. Und NJPS verwendet beide Wörter: „Aber danach“.
Herz schlug ihn. Diese wörtliche Wiedergabe kann in vielen Sprachen missverstanden oder als unnatürlich angesehen werden. Die Bedeutung wird in den englischen Versionen auf verschiedene Weise ausgedrückt: „machte sich Vorwürfe“ (NJPS), „tat ihm leid“ (CEV), „wurde von Gewissensbissen geplagt“ (REB), und „bedauerte“ (NAB). In einigen Sprachen ist es ganz natürlich, das Wort „Herz“ beizubehalten und einen Ausdruck wie „er war traurig“ oder „sein Herz war betrübt“ zu verwenden. SEM nimmt diesen Satz etwas anders auf und behält einige Formulierungen des ursprünglichen Ausdrucks bei: „sein Herz begann sehr stark zu schlagen“. Aber es ist wahrscheinlich besser, die Idee der Reue oder des Bedauerns direkter darzustellen. Siehe den gleichen Ausdruck in 2 Sam 24:10.

Roger L. Omanson – Ein Handbuch zum ersten Buch Samuel

Aber warum klopft Davids Herz? Einige Ausleger sind der Meinung, dass die Kleidung mit dem Träger „verschmolzen war“ , und David das Gefühl hate, Saul etwas abgeschnitten zu haben.

DER GESCHICHTLICHE HINTERGRUND

Der Herr sagte zu Mose: „Sprich zu den Israeliten und sag ihnen: ‚In allen kommenden Generationen sollt ihr euch Quasten an den Ecken eurer Kleider machen, mit einer blauen Schnur an jeder Quaste. So werdet ihr euch an alle Gebote des Herrn erinnern, damit ihr sie befolgt und euch nicht prostituiert, indem ihr den Begierden eurer eigenen Herzen und Augen nachjagt. Dann werdet ihr daran denken, alle meine Gebote zu befolgen, und ihr werdet eurem Gott geweiht sein. Ich bin der Herr, dein Gott, der dich aus Ägypten herausgeführt hat, um dein Gott zu sein. Ich bin der Herr, dein Gott“ (Numeri 15,37-41).

Einer der erkennbarsten jüdischen Bräuche sind die Fransen, die an bestimmten Kleidungsstücken getragen werden. Bis heute tragen orthodoxe Juden und Jüdinnen die Fransen als Zeichen ihrer Hingabe an Gott und als Identifikation mit ihrem Volk. Woher stammt dieser ungewöhnliche Brauch und welche Bedeutung hatte er für frühere Generationen?
Das Gebot, Fransen zu tragen, kommt direkt von Gott. Er wollte, dass Israel ständig daran erinnert wird, dass es ein besonderes Volk ist, das für den Dienst an dem einen wahren Gott ausgesondert wurde. Deshalb spiegelten die heiligen Tage, der Gottesdienststil und die Ernährung die geistliche Wahrheit wider. Sogar die Kleidung des Juden erinnerte ihn an seine besondere Berufung. Die Tzitzit („Fransen“, „Fransengewand“ oder „Quaste“) war ein deutliches Zeichen in der Welt, dass Israel eine von Gott verordnete Mission hatte. Das biblische Gebot ist eindeutig. Israel wurde angewiesen, die Tzitziyot (Plural von Tzitzit) an den Ecken ihrer äußeren Kleidungsstücke zu tragen. Die jüdische Tradition fügt viele zusätzliche Details über das Wesen und die Verwendung der Tzitziyot hinzu.
Die Konstruktion der Fransen hat eine besondere Tradition und Bedeutung. Jede Ecke des äußeren Gewandes sollte einen langen Faden haben, der in einem besonderen Blauton gefärbt wurde, um an den Himmel und Israels himmlische Ausrichtung zu erinnern. Dieser lange Faden wurde mit drei kürzeren Fäden verbunden, sodass insgesamt vier Fäden für jede Ecke des Gewandes vorhanden waren. Diese Fransen wurden so geknüpft, dass sie sich verdoppelten, so dass sie insgesamt acht Fäden bildeten. Diese Fäden wurden in einer Reihe von fünf Doppelknoten geknüpft, um symbolisch die Zahl dreizehn darzustellen. Interessanterweise kommt man, wenn man diese Zahl zum Zahlenwert (auf Hebräisch) des Wortes Tzitzit (d.h. 600) hinzufügt, auf die Gesamtzahl 613. Das ist die Anzahl der Gebote, die in der Tora enthalten sind. Der Zweck der Tzitziyot wird also jedes Mal klar erfüllt, wenn sie einen traditionellen Juden daran erinnern, alle Gebote Gottes zu befolgen.
Wie bereits in einem früheren Kapitel erwähnt, werden die Zitziyot, die die Verpflichtung des Juden zur Befolgung der Gebote darstellen, mit dem Tod ungültig. Um dies zu symbolisieren, werden die Fransen vom Tallit („Gebetsschal“) abgeschnitten. Dies gibt einen interessanten Einblick in die historische Situation zur Zeit von König David. Einmal gelang es David, sich an seinen schlafenden Verfolger, König Saul, heranzuschleichen und ihm den Saum seines Gewandes abzuschneiden. Das war eindeutig ein Symbol für den Tod, aber David hatte Gewissensbisse und ermutigte seine Männer, Sauls Leben zu verschonen (siehe 1. Samuel 24).
Die Zitziyot waren nicht nur eine Mahnung, Gottes Wegen zu folgen, sondern auch eine Aussage darüber, wer Gott ist. Das lässt sich daran erkennen, dass jede Fransen 39 Windungen hatte, was dem Zahlenwert des hebräischen Satzes Adonai Ekhad („Der Herr ist eins“) entspricht. Das alte Israel lebte in einer Welt, die von Heidentum und falschen Göttern umgeben war. Dieser Brauch muss eine anschauliche Erinnerung daran gewesen sein, dass das jüdische Volk nicht dem breiten Weg ins Verderben folgen sollte, sondern dem schmalen Weg des Lebens in dem einen wahren Gott. Jeder Teil des Lebens eines Juden, sogar seine Kleidung, sollte ihn irgendwie an diese Realität erinnern.

God’s appointed customs: a Messianic Jewish guide to the biblical lifecycle and lifestyle

David ist hier ein gutes Beispiel! Ein Christ bzw ein Anbeter Jehovahs bekämpft niemanden, auch nicht seine Verfolger! und erst Recht nicht, wenn der betreffende behauptet von Gott gesalbt zu sein!

Zank nicht mit einem Menschen ohne Grund / wenn er nichts Böses dir getan. 

Führe nicht mit einem Menschen grundlos einen Rechtsstreit,
wenn er dir nichts Böses antat.
Jantzen & Jettel 2017 – Sprüche 3,30

Geh mit keinem grundlos vor Gericht, / wenn er dir nichts Böses tat.
NeÜ bibel.heute Stand 2021 – Sprüche 3,30

andere Übersetzungen 2020

Heute braucht es ja keiner Gesetzesübertretung, um andere vor Gericht zu ziehen – es reicht, „wenn einem die Nase nicht passt“ oder der andere „einfach anderer Meinung ist“. Aber was sagt Gottes Wort?

Wie eben für die Hilfsbereitschaft, so wird nun für ein vertrauensvolles Zusammenleben der Menschen geworben. Das ist nicht möglich, wenn hinter freundlichen Worten und hinter einem netten Gesicht das Hirn zerfurcht (bereite, wörtl.: »pflüge«) wird, um dem anderen Böses anzutun, ihm zu schaden oder ihn gar zu vernichten. Als besonders verwerflich wird ein solches Verhalten empfunden, wenn der Nächste sich arglos und sorglos in den Schutzbereich eines Menschen begeben hat oder gar unter einem Dach mit ihm wohnte.
[30] Nun soll verhindert werden, daß aus bösen Gedanken böse Taten folgen. Das ist der Fall, wenn man den andern ohne Ursache, d.h. wenn er dir nichts Böses angetan hat, vor Gericht zerrt. Die Anklage ist frei erfunden. Womöglich werden noch falsche Zeugen hinzugezogen. Irgend etwas wird sich schon findenf. Falls man keinen eigenen Nutzen erzielt, hat man doch den andern in Unruhe versetztg. Dieser Vers belegt, wie berechtigt das »soviel an euch ist« in Röm 12,18 ist. Ein Weiser beugt das Recht nicht, und der Lehrer verbietet dem Schüler solche Handlung.

Wuppertaler Studienbibel

Auf das Gebot, dem Nächsten das Gute nicht vorzuenthalten, folgt das Gebot, gegen den Nächsten nichts Böses zu schmieden (V. 29). Böses schmieden bedeutet, Böses zu planen oder vorzubereiten. Es ist ein Verbrechen, ihn vorsätzlich zu verletzen. Noch schlimmer ist das, wenn der Nächste denkt, er habe nichts von dir zu befürchten und sich sicher bei dir fühlt. Es ist eine grobe Form von Vertrauensmissbrauch. Das war das Verbrechen des Judas gegen den Herrn Jesus (Ps 41,10; Joh 13,18). Wenn wir von jemandem so behandelt werden, dürfen wir wissen, dass der Herr Jesus auch in diesem Fall mit uns leiden kann (Heb 4,15).
Der Vater hält seinen Sohn nicht für zu gut, so etwas Böses zu tun. Auch wir sollten in dieser Hinsicht nicht zu gut von uns denken. Es ist möglich, dass wir jemanden, der täglich mit uns zusammenlebt und uns vertraut, für etwas missbrauchen, das uns einen Vorteil verschafft.
Es besteht nicht nur die Gefahr, heimlich Böses zu schmieden, sondern auch jemanden öffentlich und ohne Grund zu beschuldigen, ohne dass der andere uns etwas Böses getan hat (V. 30). Auch vor dieser Form des Bösen warnt der Vater den Sohn. Hier wird ein streitsüchtiger Geist offenbar. Das kann auch bedeuten, einen Fall vor Gericht zu bringen, und das alles ohne jeden Grund. Dann ist er darauf aus, einen anderen zu verletzen. Böses kann geistlich, körperlich, finanziell oder sogar sexuell geschehen.
Auch hier ist der Herr Jesus wieder unser Vorbild. Er wurde ohne Ursache angeklagt, obwohl Er nie jemand verletzt hat. Er tat im Gegenteil immer nur Gutes. Er wehrte sich nicht dagegen, Er suchte nicht sein eigenes Recht, sondern übergab alles „dem …, der gerecht richtet“ (1Pet 2,21–23).

Ger de Koning – Die Sprüche – Ausgelegt & angewandt

Eine positive Beziehung zu anderen (Spr 3,27-35) ist ein vierter Segen, den der Gläubige genießt, wenn er oder sie in der Weisheit Gottes wandelt. Weise Christen werden großzügig zu ihren Nachbarn sein und in Frieden mit ihnen leben (V. 27-30) und ihr Bestes tun, um unnötige Streitigkeiten zu vermeiden (Röm. 12:18). Denn wenn wir Gott wirklich lieben, werden wir unseren Nächsten so lieben, wie wir wollen, dass er uns liebt.
Andererseits, wenn unser Nachbar ein perverser Mensch ist, der über unseren Glauben spottet (Spr 3,31-35), wird der Herr uns leiten, unser Licht leuchten zu lassen und seine Liebe zu zeigen, damit wir ihn beeinflussen, aber er uns nicht in die Irre führt. Manchmal braucht es viel Geduld, Gebet und Weisheit, um mit Menschen, die keine Christen in der Nachbarschaft haben wollen, richtig umzugehen, aber vielleicht hat Gott uns gerade deshalb dorthin geschickt.
Es ist möglich, ein gottgefälliges Haus inmitten einer gottlosen Nachbarschaft zu haben, denn Gott „segnet das Haus der Gerechten“ (V. 33, NIV). Wir sind das Salz der Erde und das Licht der Welt, und ein einziger engagierter Christ in einer Nachbarschaft kann viel bewirken und ein starkes Zeugnis für den Herrn sein.

Warren W. Wiersbe – Sei Commentary

„Streite nicht mit einem Menschen ohne Ursache, wenn er dir nichts Böses angetan hat.“
Das hier verwendete hebräische Wort für „streiten“ bedeutet: „einen Rechtsstreit führen“, „rechten“ (wie z. B. Spr 25,9; Ps 103,9). Aber was könnte jemand dazu veranlassen, „ohne Ursache“ mit einem Menschen zu rechten oder sogar vor Gericht zu ziehen?
Oft beginnt es im Kleinen. Man ärgert sich im Stillen über sein Wesen, seine Ansichten oder Gewohnheiten. Man findet ihn unsympathisch. Schließlich lässt man es ihn fühlen und „streitet“ mit ihm über jede Kleinigkeit.
Eine weitere Ursache kann (religiöser) Fanatismus, Gesetzlichkeit oder einfach nur Rechthaberei sein. Nicht selten spielt auch Neid eine Rolle. Man gönnt dem anderen seinen Wohlstand oder seine gute Stellung nicht und versucht daher, ihm irgendwie zu schaden. Obwohl er einem „nichts Böses angetan hat“! So ist es Daniel ergangen. Aus Neid „suchten die Vorsteher und die Satrapen einen Anklagegrund gegen Daniel … zu finden; aber sie konnten keinen Anklagegrund und keine schlechte Handlung finden, weil er treu war“ (Dan 6,5). Nur durch List schafften sie es, ihn anklagen zu können – aber letztlich „ohne Ursache“.
Auch die Anklage gegen den Herrn Jesus erfolgte im Wesentlichen aus Hass, Fanatismus und Neid (Joh 15,24; 19,7; Mt 27,18). Er musste klagen: „Mit Worten des Hasses haben sie mich umgeben und haben gegen mich gekämpft ohne Ursache“ (Ps 109,3).
Und was ist, wenn der andere mir doch Böses angetan hat? Darf ich dann „streiten“? Darauf gibt uns 1. Korinther 6,7 eine Antwort: „Es ist nun schon überhaupt ein Fehler an euch, dass ihr Rechtshändel miteinander habt. Warum lasst ihr euch nicht lieber unrecht tun? Warum lasst ihr euch nicht lieber übervorteilen?“
► Wir sind gleichförmig dieser Welt, wenn wir mit jemandem (grundlos oder „begründet“) streiten oder vor Gericht ziehen.

Leben in Weisheit: Das Buch der Sprüche Vers für Vers praxisnah erklärt

Weisheit beinhaltet viele positive Weisungen (z.B. sei fleißig, ehre deine Eltern usw.). Aber es gibt auch negative Weisheiten. Das scheint das Grundprinzip dieser Verse zu sein. In diesem Abschnitt ist die Weisheit dem Gesetz ähnlich, denn in der Tora gibt es positive Gebote und negative Verbote. Laut den Rabbinern enthält die Tora 248 positive und 365 negative Gebote. In diesem Abschnitt nennt Salomo sechs Verbote, die aus der Weisheit abgeleitet sind.
Das erste Verbot betrifft die Angst. Es geht um die Furcht vor plötzlichen Katastrophen, „die von den Bösen verursacht werden“ (3:25). Salomo scheint von einem göttlichen Gericht zu sprechen, das über eine Nation oder eine Gesellschaft hereinbricht. In der Geschichte Israels sehen wir solche Gerichte, die über das Volk wegen seiner Sünde verhängt wurden. Zum Beispiel: „Der Zorn ADONAIs entbrannte gegen Isra’el, und er übergab sie den Plünderern, die sie ausplünderten, und ihren Feinden um sie herum, so dass sie ihren Feinden nicht mehr widerstehen konnten“ (Judg. 2,14). Salomo sagt, dass die Gläubigen keine Angst haben müssen, wenn solche Gerichte über eine Gesellschaft hereinbrechen. ADONAI ist für diese Gerichte zuständig und wird die Gerechten schützen und unterstützen.
Die nächsten „Gebote“ bilden eine Gruppe, die sich alle mit unserer Beziehung zu anderen befassen. Diese Weisheitsgebote spiegeln das zweite große Gebot Gottes wider: Wir sollen unseren Nächsten lieben wie uns selbst (siehe Lev. 19,18).
Das erste Gebot ist eine eindringliche Ermahnung, anderen zu helfen: „Du sollst niemandem etwas Gutes vorenthalten“ (3:27). An dieses Verbot gegen Egoismus sind zwei Bedingungen geknüpft: 1) sie (die Empfänger) haben „ein Recht darauf“ und 2) die Geber haben „die Macht, es zu tun“ (3:27). Diese Bedingungen sind hilfreiche Faustregeln, um zu wissen, wann man sich engagieren und helfen sollte und wann nicht. Noch wichtiger ist, dass sie uns dazu auffordern, anderen zu helfen. Wir neigen dazu, es zu vermeiden, anderen zu helfen – wegen der Kosten für uns – selbst wenn wir die Macht haben und die potenziellen Empfänger es verdienen. Selbst Fremden mit den grundlegenden Dingen des Lebens zu helfen, ist ein weises Leben.
Außerdem, so sagt uns das nächste „Nicht“, sollen wir unseren Nächsten nicht anlügen und entschuldigen (siehe 3,28). Der Vers erinnert an Jakobus, der sagt: „Angenommen, ein Bruder oder eine Schwester ist ohne Kleidung und tägliche Nahrung, und jemand sagt zu ihm: ‚Schalom! Halte dich warm und iss dich satt!‘, ohne ihm zu geben, was er braucht, was nützt es dann?“ (Jakobus 2:15-16).
In den nächsten beiden Ermahnungen warnt uns Salomo davor, „Schaden zu planen“ und nicht zu streiten (siehe 3:29-30). Diese beiden Ermahnungen vervollständigen den Abschnitt, in dem die Nächstenliebe erklärt wird. Zum Abschluss des Abschnitts erfahren wir nun, dass Weisheit es verbietet, „Schaden zu planen“ und Streit anzufangen. Hilfe verweigern, sich entschuldigen, Schaden planen und Streit anzetteln sind alles Beispiele dafür, was „Liebe deinen Nächsten“ nicht bedeutet.
Der Abschnitt endet mit einem letzten „Nicht“, gefolgt von einer Erklärung. „Sei nicht neidisch auf einen gewalttätigen Menschen“, sagt Salomo (3:31). Warum sollte jemand das überhaupt tun? Weil ein Mann der Gewalt oft seinen Willen bekommt. Wenn er ein Verbrecher ist, dann hat er vielleicht auch viel von den Gütern dieser Welt. Warum sollte Salomo dieses Thema an dieser Stelle des Kapitels ansprechen? Weil der gewalttätige Mensch der Inbegriff dessen ist, der die eben genannten Gebote nicht befolgt hat. Ein gewalttätiger Mensch neigt dazu, anderen in der Not nicht zu helfen, sondern von anderen zu nehmen. Er plant Schaden und zettelt Streit an.
Warum sollten wir ihn nicht beneiden? Weil es einen Gott gibt, der alles sieht und richtet. Tatsächlich wird am Ende des Abschnitts ein Prinzip von Gottes Gericht genannt, das vieles erklärt: Gott „schenkt den Demütigen Gnade“, während er die Spötter verachtet (siehe 3,33-34). Demut, d.h. die Einstellung, dass andere wichtiger sind als wir selbst, ist die Haltung der Rechtschaffenheit. Demut ist die Haltung, die uns dazu bringt, anderen in Not zu helfen und Streit und Gewalt zu vermeiden. Das ist die Haltung, die Gott segnen wird. Aber wehe den Stolzen, den Spöttern (leytzim). Das sind diejenigen, die über Gottes Urteil und über andere spotten. Am Ende „gewinnen die Weisen die Ehre, die Narren aber die Schande“ (3,35).

Heute werde ich …
mein Verhalten gegenüber meinen Arbeitskollegen, meiner Familie und anderen Menschen, mit denen ich zu tun habe, überprüfen und es an den Maßstäben messen, die Salomo gesetzt hat.

Ein messianischer Kommentar zu den Sprüchen: Sprichwörtliche Weisheit und gesunder Menschenverstand

so gilt für Christen zum Beispiel bei Benutzung des Internets:

gefunden im www

„David befand sich in einer sehr schwierigen Lage“

David aber geriet persönlich in große Gefahr, weil seine Leute schon daran dachten, ihn zu steinigen; denn sie waren alle über den Verlust ihrer Söhne und Töchter ganz verzweifelt. David aber gewann neue Kraft durch sein Vertrauen auf den HErrn, seinen Gott
Hermann Menge Uebersetzung – 1949 – 1.Samuel 30,6

David befand sich in einer sehr schwierigen Lage, denn seine Männer waren über den Verlust ihrer Frauen und Kinder so verbittert, dass sie schon davon redeten, ihn zu steinigen. Doch David fand neue Kraft im Vertrauen auf den Herrn, seinen Gott.
Neues Leben – Bibel – 2006 – 1. Sam 30,6

David aber geriet persönlich in große Gefahr, weil seine Leute schon daran dachten, ihn zu steinigen; denn sie waren alle über den Verlust ihrer Söhne und Töchter ganz verzweifelt.
Menge 2003 – 1.Samuel 30:6

Kennst du solche Situationen im Leben?
Besonders nach dem wir uns gestern den Bibeltext über DEN Hirten angeschaut haben – fallen mir wieder „Geschichten“ von sogenannten Hirten ein, die eher traurig als ermuntert sind.
Da geht eine Frau völlig durcheinander zu „den HIrten“ weil ihre kleine Tochter behauptet, von dem „neuen Papa“ mißbraucht worden zu sein – und die „Hirten“ fragen nur nach zwei oder drei Zeugen für den Vorfall, und machen der Frau noch Vorwürfe, warum sie überhaupt diesen Mann geheiratet hat!
Da ist ein Familienvater gerade die Ehefrau samt Kinder weggelaufen, und die „Hirten“ suchen nur nach Fehlern, wie es die „Freunde Hiobs“ gemacht haben, anstatt zu helfen. Eigentlich wollen die „Hirten“ diesen Bruder eh aus ihrer Kirchengemeinde los werden, weil der sich viel zu viel mit der Bibel beschäftigt, anstatt immer bei „den Hirten“ nachzufragen – so ein „ich forsche selber nach – Typ“ – ein richtiger „Unruhestifter“ 🙂

Und dann kommt heute dieser Text von David dazu! Genau so! David ohne Grund ein „Feind des Königs“ – nur weil Jehovah diesen David zum nächsten König ausgewählt hat! David – zu diesem Zeitpunkt ein „vogelfreier“ – dann noch mit anderen, die ähnlich schlecht angesehen waren, im benachbarten „Feindesland“. Und dann zieht David mit seinen Männern los, um sich dem „König“ in dessen Land sie sich gerade aufhalten, im Krieg wenigstens unterstützend anzubieten. Und als dieser „König“ sie nach wenigen Tagen (ohne Kriegsbeteiligung) nach Hause schickt – da ist der gesamte Ort nur noch Schutt und Asche! Da sind die Familien verschleppt! Es sieht AUSWEGSLOS aus! Und wer ist Schuld? Na wessen Idee war es, dort in „Feindesland“ zu leben? Wessen Idee war es, sich als Soldaten anzubieten? Ja, genau alles war aus Sicht der meisten Männer: Davids Schuld! Also David steinigen! Bringt zwar weder die Familie zurück, noch steht das Haus dadurch wieder da – aber der Frust ist abgebaut???
Und was macht David? Genau das, was jemand, der ein inniges Verhältnis zu Jehovah aufgebaut hat, in solchen Situationen macht! – David sucht Hilfe bei „dem unsichtbaren Gott“! Und David erhält Hilfe! Wie? ……


ein paar andere Übersetzungen Siehe Beitrag von 2020
Hier nun noch ein paar andere Kommentare:

In einer direkten Anrede, verbunden mit der innigen Bitte und dem starken Bekenntnis findet diese Glaubenshaltung den wunderbaren Ausdruck:
Gib acht auf mich, o [starker] Gott, denn meine Bewahrung hab’ ich in dir!
Diese Sprache des Glaubens ist verständlich im Munde Davids. Durch wie viele Nöte und Ängste war sein Leben bisher geführt worden. Wie oft war er, von der Zeit an, wo er die Schafe seines Vaters Isai in der Wüste hütete, bis nach Ziklag, das im Mittagslande des Stammes Juda lag, in Nöten, in Ängsten und in Todesgefahr gewesen. In den Kämpfen mit den Philistern, auf seiner dauernden Flucht vor dem Könige Saul, in dem Misstrauen der Obersten des Philisterkönigs Achis – in allem hatte David erkannt, von welchen Gefahren sein Leben bisher umgeben gewesen war.
Welch ein Wunder, dass er noch lebte! Wollten doch zuletzt seine eigenen Freunde ihn Steinigen, als sie mit ihm vom König Achis zurückkamen und fanden, dass das kleine Zufluchtsstädtchen Ziklag von den Amalekitern überfallen, verbrannt und völlig ausgeraubt worden war. „Denn alle waren verzweifelt, ein jeder wegen seiner Söhne und wegen seiner Töchter. David aber fasste festes Vertrauen zum Herrn, seinem Gott“ (1 Sam 30,6). Ein Vertrauen, das zu sprechen vermag: „Meine Bewahrung hab’ ich in dir!“ ist nicht etwas selbstverständliches. Der Glaube gewinnt es erst, wenn dem Menschen zuvor alle Stützen genommen sind. Dass David in den Tagen, wo ihm alles zusammenbrach, dies Vertrauen zu dem Herrn, seinem Gott, fand, das war seine und seines Volkes Rettung.
Er kann nun mit der Bitte um Bewahrung das Bekenntnis verbinden:
Ich spreche zum HErrn:
„Mein Heil bist du!
Mein höchstes Gut hab’ ich in dir!“
Auch er hatte zuvor die Welt und die Menschen abgetastet in der Hoffnung, irgendwo und bei irgendwem die Grundlage seines Heils zu finden. Zuletzt war er sogar mit seinem Gefolge zu dem Philisterfürsten Achis geflohen und hatte sich ihm zur Verfügung gestellt. Der sandte ihn auf den Rat seiner Obersten hin wieder heim nach Ziklag.
Das Städtchen selbst als letzte Zufluchtsstätte fand er jedoch vernichtet. In solchen Stunden wird entweder ein ganz starker Glaube geboren, da der Mensch seinen letzten und alleinigen Halt hinfort nur noch in Gott findet, oder man zerbricht an dem Leben, das in seiner Wirklichkeit so unerbittlich hart sein kann.
Wenn der Mensch dann auch später, wie das Leben Davids es zeigt, nicht dauernd auf derselben Glaubenshöhe sich bewegt, so war solch ein Erleben Gottes doch von entscheidender Bedeutung für die Zukunft. Was sich dem Menschen in solchen Stunden an Erkenntnis Gottes, an Vertrauen und Hingabe des Glaubens erschloss, wurde ihm in der Zukunft stets neu zu einem Wege zu jenem Gott hin, den er in seiner Größe gesehen und in seiner Stärke erlebt hatte. Eine solche Seele schämt sich trotz ihrer menschlichen Schwäche nicht ihres Bekenntnisses, bezeugt vielmehr täglich neu: „HErr, mein Heil bist du!“ Weiter bezeugt der Sänger

Kroeker – Ausgewaehlte Psalmen

Der Schock muss für Davids Leute furchtbar gewesen sein: Erst werden sie von den Philistern von der Teilnahme am Krieg ausgeschlossen und so in ihrer Ehre gekränkt. Dann finden sie ihre Stadt, ihre neue Heimat, in der sie Schutz gesucht haben, mit Feuer verbrannt und stellen fest, dass ihre Frauen, Söhne und Töchter gefangen weggeschleppt sind. Was wiegt dagegen der Verlust von Hab und Gut?
Sie, d.h. David und seine Truppe, weinten, bis keine Kraft mehr in ihnen war, zu weinen. Das tatenlose, hilflose Weinen kann jederzeit in unberechenbare Wut umschlagen. David steht wie auf einem Vulkan.
Zudem ist David persönlich zutiefst betroffen: Auch seine zwei Frauen sind gefangen und haben die Sklaverei vor Augen: Ahinoam (s. 25, 43) und Abigajil (s. 25, 39ff).
David geriet sehr in Bedrängnis. Auch wenn die Arbeitsfähigen verschleppt sind, sind noch genügend vom Volk der Philister zurückgeblieben, die über David empört sind. Durch seine Überfälle hat er die Amalekiter gereizt. Das Volk von Ziklag muss das jetzt büßen. Darum wollten sie ihn steinigen. Die Seele des ganzen Volkes kochte, sie war verbittert. Auch Davids Truppe? Dafür spricht, dass anschließend 200 Mann die Verfolgung des Feindes offiziell wegen Übermüdung, in Wirklichkeit wegen seelischer Müdigkeit aufgeben. Das Ganze ist Meuterei. Hinzu kommt die Unklarheit: Wer sind die Räuber? Wohin sind sie mit ihrem Raub gegangen? Was tun in solcher Lage?
David aber stärkte sich in Jahwe, seinem Gott.a Keine exemplarische Strafe, kein hartes Durchgreifen gegen die Meuterer! Das ist sonst das Normale in dieser Lage. David dagegen flüchtet sich ins Gebet und erbittet von seinem Gott Hilfe. Der Weg nach Ziklag war von ihm eigenmächtig gewählt worden. Da hatte er gemeint, sein Schicksal in die eigene Hand nehmen zu können und zu müssen. Jetzt weiß er keine Zuflucht außer der zu Gott. Da will Gott ihn haben. Mit den Überheblichen, Selbstsicheren kann Gott nichts anfangen. Die Eigenmächtigen sind für Gottes Werk nicht geeignet. In seinem Reich zeigt Gott, was er mit den Kleinen, Schwachen, Angefochtenen machen kann. Im Gebet erfährt David, wie ihm Gott neue seelische Kraft, auch Tatkraft, neuen Mut, neue Hoffnung und damit auch den kühlen Kopf schenkt. Das ist die Hilfe, die er jetzt braucht.

Wuppertaler Studienbibel

Sehr betrübt. Siehe den ähnlichen Ausdruck in 28:15. Übersetzer können einen leichten Bedeutungsunterschied zwischen RSV und TEV erkennen, da das hebräische Verb je nach Kontext eine andere Bedeutung haben kann. RSV konzentriert sich mehr auf Davids persönliche Reaktion auf die Krise, während TEV sich auf die Reaktion der Truppen als Quelle des „Ärgers“ zu konzentrieren scheint. Der hebräische Text kann auf beide Arten verstanden werden, sodass die Übersetzer zwischen den beiden Möglichkeiten wählen müssen. NRSV und NJPS, die ähnlich wie TEV übersetzen, sagen, dass „David in großer Gefahr war“.

Das Volk. das heißt „die Truppen“ (NJPS). siehe die Kommentare zu Vers 4.

Die Steinigung wurde vom Gesetz in einigen Fällen angeordnet, um eine Person zu töten, die gegen bestimmte Gesetze verstoßen hatte. Manchmal war die Steinigung auch die Methode, die ein wütender Mob anwandte, um jemanden zu töten (siehe 1 Könige 12,18). Die Leute wollen David nicht einfach nur schaden oder verletzen, indem sie Steine auf ihn werfen. Vergleiche NCV: „Die Männer des Heeres drohten, David mit Steinen zu töten.“

Waren in der Seele verbittert: Der Gedanke scheint zu sein, dass sie „zutiefst verbittert waren“ oder „sehr wütend waren“.

Für seine Söhne und Töchter: Das heißt, „weil seine Söhne und Töchter als Gefangene genommen worden waren“ (NCV). Der Text scheint die Individualität der trauernden Männer zu betonen. Jeder der Soldaten, die bei David gewesen waren, war wegen des Verlusts seiner Kinder bestürzt. Im Hebräischen heißt es wörtlich: „ein Mann für seine Söhne und Töchter“.

David stärkte sich in dem HERRN, seinem Gott. Die hebräische Form des Verbs kann entweder bedeuten, dass David sich selbst stärkte oder dass er von jemand anderem gestärkt wurde. Beides ist möglich und die verschiedenen Übersetzungen spiegeln diese Zweideutigkeit wider. Folgt man der zweiten Interpretation, ist es in manchen Sprachen natürlicher, diesen Satz so umzuformulieren, dass Gott das Subjekt ist und nicht David (wie TEV es getan hat). In anderen Sprachen hingegen könnte es heißen: „David fand Kraft in dem HERRN, seinem Gott“ (NCV) oder „er spürte, dass Gott, der HERR, ihm Kraft gab“ (CEV). NAB versteht dies als Nebensatz, der einen Satz einleitet, der im folgenden Vers ergänzt wird: „Aber mit neuem Vertrauen auf den HERRN, seinen Gott, David….“

Roger L. Omanson – Ein Handbuch zum ersten Buch Samuel

Sodom

Am kommenden Sonntag kehren wir im Aktivgottesdienst ja ein wenig wieder in die Geschichte von „Sodom und Gommorrah“ zurück – denn die Geschichte in Richter ist der in Genesis sehr ähnlich.
Doch meist werden die Städte immer nur im Hinblick auf die „sexuelle Neigung“ ausgelegt.
Aber schauen wir uns die Verse vorher richtig an, dann sehen wir, dass die „Gäste“ oder „Reisende“ in der Stadt behandelt wurden. Warum war „das Geschrei vor Jehovah gekommen“??

Ein wichtiger Kommentar dazu:

Der erste Hinweis auf die Unmoral ihrer Bewohner war die bloße Feststellung in 13,13, dass sie „sehr böse Sünder gegen den HERRN“ waren. Die Erzählung spricht nun von „Empörung“ und „Aufschrei“ (so auch 19,13). Diese beiden Begriffe sind identisch; die hebräischen Wortstämme z-ʿ-k und ts-ʿ-k sind lediglich dialektische Varianten voneinander. Sie stehen für den gequälten Schrei des Unterdrückten, das gequälte Flehen des Opfers um Hilfe angesichts einer großen Ungerechtigkeit. In der Bibel sind diese Begriffe mit Schärfe und Pathos, mit moralischer Empörung und aufrüttelnder Leidenschaft besetzt. Gott erhörte den „Aufschrei“ (hebr. tseʿakah) seines Volkes gegen die harte Sklaverei Ägyptens in Exodus 3,7; sein „Zorn lodert auf“, als er den „Aufschrei“ der misshandelten Witwe und Waise in Exodus 22,21-23 hört; und für den Propheten Jesaja in 5,7 ist ein „Aufschrei“ die absolute Verneinung von Gerechtigkeit und Rechtschaffenheit: „Und er hoffte auf Gerechtigkeit, / aber siehe, Ungerechtigkeit; / auf Gerechtigkeit, / aber siehe, ein Aufschrei.“ Tseʿakah wird vor allem im Zusammenhang mit dem Leid der Armen und der verarmten Opfer von gieriger Ausbeutung verwendet.

Die Sünde Sodoms ist also eine abscheuliche moralische und soziale Korruption, eine arrogante Missachtung grundlegender Menschenrechte und eine zynische Gefühllosigkeit gegenüber den Leiden anderer. Der Prophet Jeremia identifizierte Sodom mit Ehebruch, falschem Handel und der Ermutigung von Übeltätern – und das alles ohne jedes Gefühl der Reue (23:14) -, während Hesekiel die Situation in 16:49 wie folgt zusammenfasst: „Nur das war die Sünde deiner Schwester Sodom: Hochmut! Sie und ihre Töchter hatten Brot im Überfluss und ungetrübte Ruhe; dennoch unterstützten sie die Armen und Bedürftigen nicht. In ihrem Hochmut haben sie vor mir einen Gräuel begangen, und deshalb habe ich sie entfernt….“ Die Anklage gegen Sodom liegt ganz im moralischen Bereich; es gibt keinen Hinweis auf kultische Vergehen, keinen Hauch von Götzendienst. Wie die Sintflutgeschichte geht auch die Erzählung von Sodom und Gomorra von der Existenz eines universellen moralischen Gesetzes aus, von dem Gott erwartet, dass es von allen Menschen befolgt wird. Die Vorstellung, dass es einen untrennbaren Zusammenhang zwischen dem sozialen und moralischen Verhalten eines Volkes und seinem endgültigen Schicksal gibt, ist eine der Säulen, auf denen die gesamte biblische Auslegung der Geschichte steht.

Der JPS Tora-Kommentar – Genesis

Wenn wir also wissen wollen, was aus Jehovahs Sicht damals der Grund war, dann müssen wir die gesamte Bibel nach Seinen Gedanken durchforschen – und nicht nur das eine Kapitel lesen 😉

Und wie werden wir in Jehovahs Augen gesehen – wenn wir diese anderen Verse betrachten???

obwohl alles genommen, trotzdem gepriesen?

Und er sprach: Nackt bin ich aus meiner Mutter Leibe gekommen, und nackt werde ich dahin zurückkehren; (Vergl Pred 5,15) Jehova hat gegeben, und Jehova hat genommen, der Name Jehovas sei gepriesen!
Elberfelder 1871 – Hiob 1,21

„Als kleines Baby, gleich nachdem meine Mutter mich geboren hatte, gehörte mir gar nichts. Und so arm werde ich auch wieder sterben. Gott hat mir viel geschenkt, und er hat mir viel wieder weggenommen. Es ist sein Ding, er ist und bleibt der Boss, und ich will ihm dankbar sein!“
Obwohl Hiob diese ätzenden Sachen passiert waren, ließ er nichts zwischen sich und Gott kommen. Er beschwerte sich noch nicht mal bei ihm.
VolxBibel – Hiob 1:21–22

Wer kennt das nicht, enttäuscht zu werden? Oder Verluste erlitten zu haben? Ja, heute sind die Verluste meist nicht mehr so groß, als bei unseren Urgroßeltern oder Großeltern, die im Krieg nicht nur Wohnung sondern zum Teil auch Heimat verloren – und dann vielleicht auch noch Angehörige – so war das im Krieg. Aber auch heute sind die Verluste ja nicht kleiner. Die letzte „Lydia“ berichtete zum Beispiel über den Verlust der eigenen Kinder – die einfach keinen Kontakt zu ihren Eltern mehr haben wollen! Sind wir wie Hiob? Oder geben wir die Schuld für den Verlust nicht häufig Gott?

Hiob hatte nicht nur materiell alles verloren, sondern auch seine Freunde und seine Kinder! Und trotzdem seine obrigen Worte!

Als Reaktion auf diesen entsetzlichen, raschen, vierfachen Angriff Satans zerriß Hiob sein Kleid , was ein Zeichen für seinen inneren Aufruhr und seinen Schock war (vgl. Hi 2,12; 1Mo 37,29.34; 44,13; Ri 11,35 ), und schor sein Haupt (vgl. Jes 15,2; Jer 48,37; Hes 7,18 ). All das spiegelte seine Trauer über die großen Verluste wider. Hiob fiel auf die Erde , aber nicht aus Verzweiflung, sondern aus Ehrfurcht vor Gott.
Hiob erkannte, daß dieser Verlust seiner Geburt und seinem Tod glich: Bei seiner Geburt war er nackt gewesen, und er würde auch wieder nackt sterben. Nun war er, bildhaft gesprochen, ebenfalls nackt. Die Worte nackt werde ich wieder dahinfahren (wörtl.: „dahin zurückkehren“) legen zunächst einmal nahe, daß Hiob in den Schoß seiner Mutter zurückkehren würde. Aber wie ist dies zu verstehen? Die Rückkehr eines Menschen in den Schoß seiner Mutter konnte ein poetischer Ausdruck für die Beerdigung sein (vgl. Ps 139,15; Pred 5,14;12,7 ). Die Verbindung ist ganz offensichtlich: Der Mensch, der im Mutterleib gebildet wird, ist auch „aus Erde vom Acker“ gemacht ( 1Mo 2,7; vgl. 1Mo 3,19; Hi 10,9;34,15; Ps 103,14 ), und die Erde, die Frucht hervorbringt („Lebendiges“), ist der Mutter gleich, die ein Kind zur Welt bringt.
Hiob erkannte die Allmacht Gottes ( Der HERR hat’s gegeben, der HERR hat’s genommen ) und pries den Herrn. Es ist in der Tat bemerkenswert, daß Hiob auf sein Unglück mit Anbetung antwortete, auf sein Leid mit der Verehrung Gottes. Im Gegensatz zu vielen anderen Menschen wurde Hiob nicht bitter; er klagte Gott nicht an (vgl. Hi 2,10 ).
Hiobs erstaunliche Reaktion macht deutlich, daß Satan mit seiner Voraussage, Hiob werde Gott fluchen, völlig im Irrtum gewesen war. Ein Mensch kann fromm sein, ohne von Gott mit Besitz gesegnet zu werden; er kann durchaus gottesfürchtig sein, ohne auf seinen eigenen Vorteil zu schauen. Hiobs Verehrung seines Gottes zu einer Zeit, da er so schwere Verluste hinnehmen und so großen Kummer erdulden mußte, bestätigten Gottes Worte über Hiobs Gottesfurcht.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Gleich am Anfang des Buches sagte Hiob dieses Wort, nachdem er seinen Reichtum verloren hatte und seine 10 Kinder gestorben waren. Er litt sehr viel, aber er war trotzdem stark im Herrn und war bereit, Gott zu preisen. Natürlich trauerte er sehr, aber er gab sein Vertrauen zu Gott nicht auf.  Beachten Sie den Kontext dieser Verse in Hiob 1,20-22: Da stand Hiob auf und zerriss sein Kleid und schor sein Haupt und fiel auf die Erde und neigte sich tief und sprach: Ich bin nackt von meiner Mutter Leibe gekommen, nackt werde ich wieder dahinfahren. Der HERR hat’s gegeben, der HERR hat’s genommen; der Name des HERRN sei gelobt! In diesem allen sündigte Hiob nicht und tat nichts Törichtes wider Gott. 

ERF – Bibelkunde Altes Testament

Nachdenken
Innerhalb eines Tages verliert Hiob seine zehn Kinder, zahlreiche Tiere, ungezählte Bedienstete. Der Schock und der Schmerz „hauen“ Hiob von seinem Stuhl. Vor Entsetzen zerreißt er seine Kleidung und rasiert sich den Kopf. Damit drückt er seine Trauer aus, mit der er nicht hinterm Berg halten muss. Sie ist nur allzu verständlich.
Weit weniger verständlich ist seine weitere Reaktion: Hiob akzeptiert, was geschieht, er nimmt es aus Gottes Hand, vor dem er sich beugt. Er erinnert sich und die Umstehenden (und jetzt auch uns) daran, dass es auf Gut, Geld und Familie keinen unverbrüchlichen Anspruch gibt. Alles gilt es einmal loszulassen. Das letzte Hemd hat keine Taschen, und kein Mensch kann uns auf unserem allerletzten Wegstück begleiten. Soweit könnten wir sicher zustimmen.
Viel erstaunlicher allerdings ist es, dass Hiob in dieser Situation an Lob denken kann. Wie ist das wohl zu verstehen? Ein Dankeschön für das, was geschehen ist, kann damit wohl nicht gemeint sein. Lob meint auch tatsächlich mehr. Es bezieht sich nicht (allein) auf das, was einer tut oder gibt, sondern (auch) auf das, was einer ist. Lob drückt die Freude aus am Wesen einer Person. Deshalb ist auch ein Gotteslob unabhängig von erfreulichen Umständen möglich (vgl. Apg 16,23-25). Gott loben heißt, Gott Gott sein lassen.
Weiterdenken
• Denken Sie zurück an die Wette (V. 11): Was wird Satan damit bewiesen?

ERF – Hiob – auf der Suche nach dem Sinn

Ergebung ist die auf dem Gefühl der Abhängigkeit von Gott beruhende Bereitwilligkeit, sich in seine Schickungen zu fügen. Sie unterscheidet sich durch Freudigkeit, Rührigkeit und Einsicht von der den Schmerz fliehenden, einsichtsarmen Ataraxie (Unerschütterlichkeit) der Stoiker, ebenso von der passiven stumpfsinnigen Unterwerfung des Fatalismus, nicht minder von der affektfliehenden, das Persönliche preisgebenden Resignation des Pantheisten und der hoffnungslosen am Gemeinen klebenden Gleichgültigkeit des Materialisten. Schon in Platons »Phaidon« und in Sophokles‘ »Oidipus auf Kolonos« finden sich Spuren dieser Ergebung, deren klassischer Ausdruck Hiobs Wort ist: »Der Herr hat’s gegeben, der Herr hat’s genommen, der Name des Herrn sei gelobt!« Hiob, 1, 21. Von der Demut (s. d.) unterscheidet sich die Ergebenheit, indem jene das Bewußtsein der eigenen Unwürdigkeit, diese die Anerkennung der göttlichen Macht zum Ausgangspunkt hat.

Friedrich Kirchner & Carl Michaëlis – Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe

Also laßt uns unser Leben nicht so schwer betrachten – Jehovah läßt vieles zu – aber es wird immer zu unserem Guten ausgehen! Wir sind manchmal verzweifelt, weil wir das Endziel nicht sehen können. Aber nur vom Endziel her, können wir erkennen, warum Jehovah es zu gelassen hat. Jehova ist GUT – IMMER und unter allen Umständen!

PS:

SATAN IM JÜDISCHEN DENKEN
Hiob 1,6-7
Im jüdischen Denken gibt es zwei allgemeine Vorstellungen über Satan. Die eine spielt seine persönliche Realität herunter und sieht ihn eher als Metapher für den menschlichen Trieb zur Sünde. Eine gängige rabbinische Art, dies zu beschreiben, ist yetzer hara, oft übersetzt als „die böse Neigung“. Ein Gebet aus der Tagesliturgie fasst dieses Verständnis zusammen: „Lass keinen bösen Trieb [yetzer hara] uns beherrschen.“ Seit dem Mittelalter hat sich dieses philosophische Verständnis von Satan durchgesetzt: Es ist der yetzer hara, der die Menschen verführt, nicht der Versucher selbst, Satan.
Doch Andeutungen von Satan als einer persönlichen Präsenz – einer mit großer, wenn auch begrenzter Macht, der entschlossen ist, so viel menschliche Güte wie möglich zu entgleisen und zu zerstören – finden sich in der gesamten früheren jüdischen Literatur, besonders im Neuen Testament. Im Buch Hiob wird Satan als eine persönliche Präsenz dargestellt, noch nicht vom Himmel verstoßen, aber als Ankläger der rechtschaffenen Diener Gottes. Er wird als „Staatsanwalt“ im himmlischen Gericht dargestellt. Wie in vielen apokryphen, rabbinischen und neutestamentlichen Texten sind seine Ziele böswillig. Obwohl er Gott an Macht nicht ebenbürtig ist und somit nicht die Fähigkeit hat, unabhängig von Gottes übergeordnetem Willen zu handeln, hat Satan dennoch Macht. Er verführt die Menschheit dazu, Böses zu tun. Im 2. Henoch (in den Apokryphen), der im späten ersten Jahrhundert nach Christus verfasst wurde, wird Satan als der Verführer und Liebhaber von Havah (Eva) dargestellt, der wegen dieser Ungerechtigkeit zusammen mit anderen Engeln vom Himmel geschleudert wurde. Dies ist auffallend ähnlich zu Jeschuas Aussage: „Ich sah Satan wie einen Blitz vom Himmel fallen“ (Lukas 10,18).
Die scholastische Seite des Judentums, besonders aus dem Mittelalter, versuchte, Satan als eine persönliche bösartige Präsenz zu „entschärfen“ und reduzierte ihn auf einen Yetzer, eine Tendenz zur dunklen Seite, mit der alle Juden und alle Sterblichen kämpfen. Es ist klar, dass die Rolle Satans, seine Motivationen und seine letztendliche Niederlage in der gesamten jüdischen Literatur zu finden sind.

The Complete Jewish Study Bible: Notes

Helfen oder nur helfen lassen?

Und wer einem von diesen Kleinen einfach nur einen Becher kaltes Wasser zu trinken gibt, weil er ein Jünger ist, wird seine Belohnung auf keinen Fall verlieren. Das versichere ich euch.“
neue Welt Übersetzung – 2018 – Matthäus 10,42

Wer einen meiner unbedeutendsten Jünger auch nur mit einem Schluck kaltem Wasser erfrischt, weil dieser zu mir gehört, der wird seinen Lohn auf jeden Fall erhalten. Das versichere ich euch!«
Hoffnung für Alle – Mt 10,42

Und wer irgend einen dieser Kleinen (O. Geringen) nur mit einem Becher kalten Wassers tränken wird in eines Jüngers Namen, wahrlich, ich sage euch, er wird seinen Lohn nicht verlieren.
Elberfelder 1871 – Matthäus 10,42

Wie ist das, wenn jemand Hilfe braucht? Ist dann meine Gemeinde oder die Hauptkirche dafür verantwortlich?
Und wie behandel ich andere?

Die Träger des Wortes Jesu empfangen ein letztes verheißendes Wort für ihr Werk. Sie sind Christi Mitarbeiter und Gehilfen geworden, sie sollen Christus gleich sein in allen Stücken, so sollen sie auch für die Menschen, zu denen sie gehen, ,wie Christus‘ sein38. Mit ihnen betritt Jesus Christus selbst das Haus, das sie aufnimmt. Sie sind Träger seiner Gegenwart. Sie bringen den Menschen das kostbarste Geschenk, Jesus Christus, und mit ihm Gott, den Vater, und das heißt ja Vergebung, Heil, Leben, Seligkeit. Das ist der Lohn und die Frucht ihrer Arbeit und ihres Leidens. Jeder Dienst, den man ihnen tun wird, ist an Jesus Christus selbst getan. Das ist in gleicher Weise Gnade für die Gemeinde und für die Boten. Die Gemeinde wird den Boten um so williger Gutes erweisen, sie ehren und ihnen dienen; denn mit ihnen ist ja der Herr selbst bei ihnen eingekehrt. Die Jünger aber dürfen wissen, daß ihr Eintritt in ein Haus nicht vergeblich und leer bleibt, sondern daß sie eine unvergleichliche Gabe bringen. Es ist ein Gesetz im Reiche Gottes, daß jeder der Gabe teilhaftig wird, die er willig als von Gott gekommen empfängt. Wer den Propheten aufnimmt im Wissen darum, was er tut, der wird seiner Sache, seiner Gabe und seines Lohnes teilhaftig. Wer einen Gerechten aufnimmt, der wird | den Lohn eines Gerechten empfangen, denn er hat an seiner Gerechtigkeit teilgenommen. Wer aber einem dieser Geringsten, dieser Ärmsten, denen kein Ehrenname zukommt, dieser Boten Jesu Christi nur einen Becher Wasser reicht, der hat Jesus Christus selbst gedient, und der Lohn Jesu Christi wird ihm zufallen.
So wird der letzte Gedanke der Boten nicht auf den eigenen Weg, auf das eigene Leiden und auf den eigenen Lohn gerichtet, sondern auf das Ziel ihrer Arbeit, auf das Heil der Gemeinde.

Dietrich Bonhoeffer – Nachfolge

(Die israelitische Tradition hatte selbst die schlimmsten Könige dazu gezwungen, Propheten mit Respekt zu begegnen und sie trotz ihrer kritischen Äußerungen zu verschonen, was andere Könige der Antike niemals getan hätten.) Wer und unter welchen Umständen gegrüßt werden musste oder nicht gegrüßt werden durfte, war eine wichtige Frage der gesellschaftlichen Sitte, vor allem, da der jüdische Gruß – »Friede« – einem Segensspruch, ja fast einem Gebet gleichkam, das den Gegrüßten wirklichen Frieden zusprach. Jesus unterläuft diese Umgangsform mit völlig neuen Anweisungen.

In dieser Passage kommt Matthäus auf das Thema der Gastfreundschaft gegenüber den Gesandten, die die Botschaft des Evangeliums überbringen, zurück ( 10,11-14 ). Die Rolle der Apostel deckt sich ganz und gar mit der im jüdischen Denken verankerten Rolle des Bevollmächtigten oder Stellvertreters, der seinen Auftraggeber in einer Sache mit absoluter Vollmacht vertritt, ja ihn gleichsam verkörpert. Auch Gott, seine Ehre, sein Gesetz und Israel stehen nach der jüdischen Überlieferung auf diese enge, unmittelbare Weise miteinander in Beziehung. Darüber hinaus galt das Prinzip des Stellvertreters auch für die Propheten (z. B. 1.Sam 8,7 ; vgl. 4.Mose 14,2.11; 16,11 ): Wer sie akzeptierte, akzeptierte ihre Botschaft und damit den Willen Gottes. Und wer für sie sorgte, wurde belohnt ( 1.Kön 17,9-24; 2.Kön 4,8-37 ). Ein Becher Wasser war vielleicht die einzige Gabe, die ein armer Mann zu geben hatte, aber sie genügte als Symbol. Kaltes Wasser war das bevorzugte Getränk in Israel (s. die Ausführungen zu Offb 3,15-16 ).

Kommentar zum Umfeld des Neuen Testaments

Wer den Namen, den Gott dem Propheten gab, ehrt und sich darum zu ihm hält, den wird Gott auch nicht vom Propheten scheiden, sondern ihm in seinem Reich dasselbe Los geben. Wer den Gerechten darum, weil er eine gerechte Sache hat, aufnimmt, den wird Gott mit dem Gerechten gleichstellen, wenn er seinen Lohn austeilt. Jesus verheißt seinen Jüngern, dass die, die Gottes Wort in ihnen ehren und ihrer gerechten Sache sich nicht schämen, mit ihnen zu ewigem Leben verbunden bleiben. Gott wird denen, die sie aufnehmen, dasselbe geben wie ihnen selbst. Sie dürfen mit der frohen Gewissheit zu den Menschen treten, dass denen, die auf sie hören, das ewige Leben zufallen wird wie ihnen selbst.

Auch den kleinsten Dienst wird Gott nicht unvergolten lassen, auch nicht die Erquickung durch einen Trunk frischen Wassers, wenn er ihnen deshalb gegeben wird, weil sie Jesu Jünger sind. Vom kalten Wasser spricht Jesus, weil damals häufig, z. B. zur Mischung mit dem Wein, gewärmtes Wasser gebraucht wurde. Dies erforderte schon mehr Mühe. Den Becher kalten Wassers schöpfte man einfach aus der Zisterne. „Diese Kleinen da“ nennt Jesus seine Jüngerschar. Kleine Menschen sind sie nicht nur vor der Welt, sondern auch in Jesu Augen, klein an Erkenntnis und Macht, ohne Glanz und Größe. Sie sind aber seine Jünger, und darum hat jede Liebe und Ehre, die ihnen getan wird, reiche Folgen. Sie wirkt ins ewige Leben hinein und bringt dem, der sie ihnen erwies, den Lohn Gottes.

Ebenso mächtig wie durch die Bergpredigt zeigt Matthäus uns durch diese Rede, was Jesu Ziel gewesen ist. Er sprach mit seinen Jüngern nicht vom Gang ihrer späteren Arbeit, nicht von den vielen Fragen, die sich an die Sammlung und Leitung der Kirche hefteten, sondern einzig davon, wie sie aufrecht und treu ihren Beruf so ausrichten, dass er sie ins Leben führen kann. Seine Sorge war darauf gerichtet, sie bei ihrem Dienst vor der Versündigung zu bewahren. Er stellt ihnen deshalb vor Augen, wie ähnlich sie ihm werden dürfen. Er gibt ihnen seine Predigt samt seinen Zeichen; seine selbstlose Art, die nichts für sich begehrt und sich nicht um den morgenden Tag kümmert, soll auch die ihrige sein. Der Geist ihres Vaters redet in ihnen wie in ihm; der Hass der Menschen trifft sie wie ihn; sie gehen den Todesweg wie er und haben sich zu ihm wie er selbst willig zu machen; sie finden aber wie er selbst im Sterben das wahrhaftige Leben; sie bringen den Menschen die himmlischen Güter, und die, die sie aufnehmen, werden mitderselben Gnade wie sie beschenkt.

Schlatter – Erläuterungen zum Neuen Testament

Der Punkt hier ist, dass die Jünger von Jeschua nicht naiv glauben können, dass sie von denselben Leuten gut aufgenommen werden, die ihren Rabbiner so stark abgelehnt haben. Dennoch sollen sie sie nicht fürchten, sondern erkennen, dass die Wahrheit Jeschuas siegen wird. Anstatt sich Gedanken darüber zu machen, was Menschen sagen oder tun, ist es besser, ihn zu fürchten, der sowohl Seele als auch Körper zerstören kann. Die wahren Anhänger Jeschuas sind wertvoller als die Spatzen, um die sich Gott kümmert. Das übergeordnete Prinzip lautet: Wer mich in Gegenwart anderer anerkennt, den werde ich auch in Gegenwart meines Vaters im Himmel anerkennen. Noch heute stehen die Anhänger Jeschuas, insbesondere die jüdischen, vor dieser Entscheidung. Sind wir bereit, bei Gott und Jeschua zu stehen, auch wenn es bei unseren Mitmenschen unbeliebt ist? Die Implikationen sind gewaltig, denn wenn Jeschua der wahre Messias ist, der vom Gott Israels gesandt wurde, dann bedeutet es im Wesentlichen, Gott abzulehnen, ihn abzulehnen. Jeschua betont diesen wichtigen Punkt weiterhin, als er offenbart, dass er nicht gekommen ist, um dem Land Frieden zu bringen. Zweifellos möchte er keine solche Spaltung und Kontroverse bringen. Dennoch wird er ein Schwert in dem Sinne bringen, dass die Offenbarung des Messias natürlich alle Menschen dazu veranlasst, sich für eine Seite zu entscheiden. Ist er oder ist er nicht der wahre Maschiach? Es ist bemerkenswert, dass Jeschua diese Entscheidung sogar zu einem Teil der Prüfung seiner Jüngerschaft macht. Man muss ihn letztendlich mehr lieben als seinen Vater oder seine Mutter, um ein wahrer Schüler zu sein. Yeshuas Aufruf an diese zwölf Abgesandten (wie auch an jeden anderen heute) besteht darin, seinen Hinrichtungspfahl aufzunehmen und mir zu folgen. Sein Ruf nach neuem Leben beinhaltet tatsächlich einen Ruf, für unser altes Leben und unsere Perspektiven zu sterben. Er schließt diese Lehre mit dem gemeinsamen Prinzip, dass jeder, der dich empfängt, mich empfängt. Dies spiegelt das verbreitete Sprichwort wider, dass ein Shaliach dem Absender selbst gleich ist (siehe 10: 2). Das gleiche Prinzip gilt sowohl für einen Propheten als auch für einen Zaddik (Gerechten). Selbst eine einfache Tasse kaltes Wasser, die einem Talmid gegeben wird, wird im Urteil nicht übersehen. Als die zwölf Sh’lichim ausgesandt wurden, mussten sie sicherlich durch die hohe Berufung von Yeshuas Jüngerschaft herausgefordert werden. Wir leben an einem Tag, an dem es viele Gläubige zu geben scheint, aber nur wenige Jünger auf dieser Ebene. Haben Sie auf Yeshuas Aufruf reagiert, ihm zu folgen? Sind Sie bereit, sich trotz der Opposition und Verachtung der Welt mit ihm zu identifizieren? Es mag zwar kostspielig sein, aber es gibt keinen besseren Weg, unser Leben zu investieren, als als engagierte Jünger des König Messias Jeschua! Mögen wir die Botschaft unseres großen Rabbiners beachten, um den Segen Gottes jetzt und in der kommenden Welt zu finden.

Matthäus präsentiert Jeschua, König Messias: Ein messianischer Kommentar