Johannes schreibt in Kapitel 2: „Und es war am dritten Tag, da fand eine Hochzeit zu Kana in Galiläa statt, … “
Nun stellt sich die Frage 3.Tag von WAS?? Was war vorher – so denken wir im deutschen.
Ben-Chorin schreibt:
Übersetzen wir aber den Text ins Hebräische zurück, in die Atmosphäre, in das Milieu, in das er gehört, so lesen wir: „U-Ba-jom Haschlischi“. …
„JOm-Haschlischi“, der dritte Tag, das ist ganz einfach der Dienstag, da die jüdische Woche mit dem Sonntag beginnt und mit dem siebten Tag, dém Schabbath, endet. Die einzelnen Tage haben keine Namen, mit Ausnahme des Sabbaths, der eben Ruhetag = Schabbath, genannt wird; sie werden nur nummeriert: …Und der dritte Tag, der Dienstag war und blieb der klassische jüdische Hochzeitstag, denn er ist der „Kephel ki tov“, der Tag des zweimaligen „es war gut“ im Schöpfungsbericht der Genesis.
Obwohl der Talmud den Mittwoch als Tag der Eheschließung für Jungfrauen bestimmt, wurde doch – und wird bis heute – von schlichten Landvolk … der Dienstag als Hochzeitstag bevorzugt.