Was uns betrifft, so lieben wir, weil er uns zuerst geliebt hat.
neue Welt Übersetzung – Bi12 – 1.Johannes 4,19
Wir, wir lieben, weil Er sich seinerseits zuerst für uns hingegeben hat.
Gottes Agenda – Das Neue Testament urtextnah ins heutige Deutsch übersetzt von Andreas Eichberger – 1 Johannes 4,19
Der tiefste Grund für unsere Zuversicht liegt in Gottes Liebe zu uns: Wir lieben, weil er uns zuerst geliebt hat.
Neue Genfer Übersetzung 2013 – 1 Joh 4,19
Am 2.September war diese Bibelstelle schon einmal – mit der Frage: Liebst du Gott?
Deswegen heute mal eine andere Sicht: Wie zeigt den Jehovah seine Liebe zu uns? Inwiefern hat ER uns zuerst geliebt? Und was ändert sich dadurch?
In der Zeitschrift : Faszination Bibel Ausgabe 04-2019 wird die Liebe Gottes schön auf den Punkt gebracht:
Johannes definiert hier, was Liebe ist:
„Gott ist Liebe“ – nicht „Liebe (und alles, was wir so nennen) ist göttlich“. Liebe ist Einsatz für den anderen bis hin zum Opfer – nicht einfach Sympathie oder Nettigkeit (und schon gar nicht jede sexuelle Anziehungskraft). Liebe gibt dem anderen, was er wirklich braucht. Und das kann manchmal auch gerade das sein, was erst mal Grenzen setzt oder weh tut: wie die Warnung, nicht in den Kaktus zu fassen, oder das Entfernen der Stacheln, wenn man es doch getan hat.
Was macht diese Liebe mit uns? Ich finde es spannend, Menschen auf FB und im realen Leben zu treffen, die ungerecht behandelt wurden, aber trotzdem nicht voller Haß sind, sondern nur enttäuscht. Aber die Liebe des himmlischen Vaters baut sie wieder auf! So sehen sie die Fehler der „Mitbrüder“ aber können vergeben und ohne Haß über die Sorgen berichten.
Wenn ein Gläubiger mit Bangen auf den Richterstuhl Christi blickt, dann ist Gottes Liebe in ihm noch nicht vollkommen (vgl. 1Joh 2,5;4,12 ) geworden. Die gereifte Erfahrung der göttlichen Liebe (die durch die praktische Liebe untereinander erreicht wird) ist unvereinbar mit einer furchtsamen Haltung und vertreibt die Furcht aus den Herzen.
Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar
Die Wendung „denn die Furcht rechnet mit Strafe“ heißt wörtlich „auf die Furcht folgt die Strafe“. Furcht trägt ihre eigene Strafe in sich. Ironischerweise erlebt ein Gläubiger, der der Liebe ermangelt, gerade deshalb Strafe, weil er sich schuldig fühlt und sich davor fürchtet, vor seinen Richter zu treten. Eine solche Angst verhindert das Vollkommenwerden der Liebe (wer sich aber fürchtet, der ist nicht vollkommen in der Liebe). Ein Christ, der wahrhaft liebt, hat dagegen nichts zu fürchten und entrinnt damit auch der inneren Qual, die der Mangel an Liebe mit sich bringt. Trotzdem bleibt die Liebe der Gläubigen im wesentlichen eine „sekundäre“ Liebe, die aus einer anderen folgt.
Laßt uns lieben (die meisten Handschriften fügen hier das Wort „ihn“ hinzu), denn er hat uns zuerst geliebt. Ein Gläubiger, der seine Glaubensbrüder liebt, liebt auch Gott und tritt deshalb, wenn er vor seinen Richter tritt, einer geliebten Person gegenüber. Eine solche Begegnung hat nichts Furchteinflößendes, aber sie bringt die Erkenntnis, daß seine Liebe zu Gott ihren Ursprung in Gottes Liebe zu ihm hat.