Gepriesen sei Jehova, der Gott unserer Väter, der solches in das Herz des Königs gegeben hat, um das Haus Jehovas zu verherrlichen, das in Jerusalem ist, und der mir Güte zugewandt hat vor dem König und seinen Räten und allen mächtigen Fürsten des Königs! Und ich erstarkte, weil die Hand Jehovas, meines Gottes, über mir war, und ich versammelte Häupter aus Israel, daß sie mit mir hinaufzögen. Elberfelder 1871 – Esra 7,27–28
Gepriesen sei der Ewige, der Gott unserer Väter, der solches in das Herz des Königs gegeben hat, um das Haus des Ewigen in Jeruschalajim zu ehren, und der mir vor dem König und seinen Räten und allen mächtigen Fürsten des Königs Gunst erwiesen hat. Und ich fasste Mut, weil die Hand des Ewigen, meines Gottes, über mir war, und sammelte aus Jisrael Oberhäupter, damit sie mit mir hinaufzögen. Die Philippson-Bibel – Esra 7:27–28
Gepriesen sei Jahwe, der Gott unserer Väter! Er hat es dem König ins Herz gegeben, Jahwes Haus in Jerusalem Ehre und Ansehen zu verleihen. Er hat mich die Gunst des Königs und auch die seiner Räte und hohen Beamten finden lassen. Und ich fasste Mut, weil Jahwe seine Hand über mir hielt, und konnte eine ganze Reihe Häupter israelitischer Sippen gewinnen, mit mir zurückzukehren. NeÜ bibel.heute – Esra 7,27–28
Jehovah ist der Gott Abrahams, Isaak und Jakobs – und kann nicht einfach manipuliert werden! Nur weil ich Seinen Namen in den Mund nehme, heißt das noch lange nicht, dass Er deshalb Er deshalb meine Wünsche erfüllen müßte! Jehovah handelt für Sein Volk Israel und erst im „erweiterten Sinn“ für die, die „mit Israel gut gesinnt sind“!
Was Artaxerxes für die Juden tat, war eindeutig der guten Hand Gottes zu verdanken, die für Gottes auserwähltes Volk am Werk war. Schließlich befreite Artaxerxes die Priester, Leviten und Tempeldiener von der Zahlung von Steuern oder der Einberufung zu besonderen Diensten für das Reich (V. 24). Auch wenn er selbstsüchtige Motive hatte, war Artaxerxes daran gelegen, dass der Tempeldienst stark und beständig war. Um sicherzustellen, dass beim Wiederaufbau der Stadt alles reibungslos ablief, erteilte der König Esra weitreichende Vollmachten zur Durchsetzung des Gesetzes (V. 26).
Feier (Vv. 27-28). Dies ist das erste Mal, dass er in der ersten Person erzählt; es geht weiter bis 9,15. Er lobt den Herrn dafür, dass er den König dazu bewegt hat, seinen Plänen zuzustimmen, und er sieht dieses Ereignis als Beweis für Gottes Barmherzigkeit oder Bundesliebe. Esra rechnete sich diese Leistung nicht an; es war alles das Ergebnis der „guten Hand Gottes“ über ihm. Ohne Zeit zu verlieren, versammelte er die Oberhäupter der Stämme und rief die Menschen zusammen, die sich berufen fühlten, nach Jerusalem zu reisen.
Warren W. Wiersbe – Sei Commentary Series
In seinem Dankgebet pries Esra den HERRN, weil er das Herz des Königs gelenkt hatte, den Tempel herrlich zu machen; und er dankte ihm demütig dafür, dass er ihm Kraft verliehen hatte, solch ein wichtiges Werk auszuführen. Ermutigt durch die Hand des HERRN über ihm, versammelte er die Häupter Israels, damit diese mit ihm nach Jerusalem hinaufzogen.
MacDonald – Kommentar zum Alten Testament
Unmittelbar auf den Artahsasta-Erlass folgt der Lobpreis Gottes aus dem Munde Esras. Wiederum wird wie in Esr 1,1 die eigentliche Ursache für die Ereignisse genannt. Es ist nicht der persische König mit seinen Mächtigen, sondern Jahwe, der Gott unserer Väter. Weil dieser der Urheber ist, spielt auch die Rückkehr ins Gelobte Land oder die Strukturierung der dort lebenden Gesellschaft nicht die erste Rolle, sondern das Haus Jahwes, das in Jerusalem steht. Dies ist das Zentrum der Hilfe, die Artahsasta gewährt. Das Bezugswort zu Gnade kann das »er« sein, das sich auf Jahwe bezieht, also: die Gnade Jahwes. Es ist aber auch denkbar, dass sich das Wort auf den König bezieht, also: die Gnade des Königs. Der Sache nach besteht kein Unterschied: Weder der König noch die Mächtigen an seiner Seite konnten den Zug nach Jerusalem zum Tempel bewirken, sondern einzig die Gnade, die von Gott ausging. Deshalb war es so etwas wie eine Wallfahrt zur Ehre Gottes, die im Folgenden beschrieben wird, denn Esra bedient sich hier, nachdem er vorher nur von dem Tempel gesprochen hat, eines Begriffs, der typisch ist für die Tempelwallfahrtsliturgie: Sie zogen mit mir hinauf.
vom Orde – Wuppertaler Studienbibel
Die zurückkehrenden Exilanten stießen fast ein Jahrhundert lang auf Widerstand (4:1-24), aber durch das Wirken der Propheten des Herrn (Haggai und Sacharja), dreier verschiedener persischer Herrscher (Kyros, Darius, Artaxerxes) und Esra, dem Priester, wurde der Tempel schließlich wieder aufgebaut und der Tempelkult wieder eingeführt (5:1-7:28). Esra war sich sehr bewusst, dass der Herr für den Erfolg der Gemeinde verantwortlich war (7,27-28). Er erkannte, dass der Herr das Herz von König Artaxerxes bewegt hatte. Einmal mehr taucht das Thema der Souveränität des Herrn gegenüber menschlichen Herrschern auf. Die Wiederherstellung der Verbannten war wirklich das Werk Gottes und versprach deshalb erfolgreich zu sein.
David M. Howard – Auslegung der historischen Bücher – ein exegetisches Handbuch
Jehovah wird in naher zuzkunft für Sein Volk Israel eintreten – und es kommt dann nicht darauf an, ob du Seinen Namen kennst, sondern WIE DU zu Seinem Volk stehst!
Denn so spricht Jehova der Heerscharen: Nach der Herrlichkeit hat er mich zu den Nationen gesandt, die euch geplündert haben; denn wer euch antastet, tastet seinen Augapfel an. Elberfelder 1871 – Sacharja 2,12
Denn so hat ER der Umscharte gesprochen, der mich um Ehre entsandt hat, von den Weltstämmen, die euch beuten: Ja, wer euch anrührt, rührt meinen Augapfel an! Buber & Rosenzweig – Sacharja 2:12
Denn so spricht der Ewige der Heerscharen, nachdem die Herrlichkeit mich ausgesandt hat zu den Völkern, die euch geplündert: Wer euch antastet, tastet seinen Augapfel an. Die Philippson-Bibel – Sach 2,12
Denn so spricht Jehova, der Weltenherr: Nach dem Ruhme hat er mich zu den Völkern gesandt, welche euch beraubt haben; denn wer euch anrühret, rühret seinen Augapfel an. van Ess 1858 – Sach 2:8
Gottes Augapfel Das Auge ist ein sehr sensibles Organ. Deshalb nimmt Gott sein eigenes Auge als Vergleichspunkt, um zu zeigen, wie wichtig ihm sein Volk ist: „Wer euch antastet, der tastet meinen Augapfel an“ (Sacharja 2,12). Gott spürt es sofort, wenn jemand den Seinen etwas antut. Hier wird deutlich, wie wertvoll die menschengestaltige Redeweise der Bibel ist: Hätte der Prophet nur davon gesprochen, wie kostbar Israel für Gott ist, wäre das eine Feststellung gewesen. Aber wenn man vom unendlich großen Gott sagen darf, er habe einen Augapfel – dann berührt das zutiefst und macht sein Erbarmen anschaulich.
Wer zu Gott gehört, steht unter besonderem Schutz Gottes: „Ich will mich selbst als Wache um mein Haus lagern (…) denn ich sehe nun darauf mit meinen Augen“ (Sacharja 9,8). Wie ein aufmerksamer Wächter wacht Gott über sein Volk. Gott durchschaut alle Pläne, die sich gegen die Seinen richten. Und auch wenn sie noch so heimlich geschmiedet werden – Gott sieht und erkennt es und greift zugunsten des Unschuldigen ein (vgl. Psalm 64).In Jesus kommt „der Gott, der mich sieht“ (1. Mose 16,13) uns Menschen ganz nah. Jesus sieht die Menschen, er sieht, wie es ihnen geht, und welche Not sie haben: „Als er das Volk sah, jammerte es ihn; denn sie waren geängstet und zerstreut wie die Schafe, die keinen Hirten haben“ (Matthäus 9,36). Seine Augen füllen sich mit Tränen, als er mit göttlichem Blick die Stadt Jerusalem betrachtet: „Als er näherkam, sah er die Stadt und weinte“ (Lukas 19,41). Jesus hat einen klaren Blick für die verfahrene Lage der Menschen. Jesus sieht mit Gottes Augen. Deshalb kennt er unsere Herzen und unsere wahren Bedürfnisse.
Faszination Bibel 3/2023
Die folgende Weissagung Gottes scheint die praktische Konsequenz des vorher Geschauten zu sein. Sie gilt jenen Zeitgenossen Sacharjas ( Zion bezieht sich auf die Juden), die noch immer in Babel leben, und fordert sie dringend auf, nach Jerusalem zurückzukehren. Der letzte Teil von Vers 10 sollte vielleicht eher lauten: “ denn ich habe euch wie die vier Winde (und nicht in die vier Winde) unter dem Himmel zerstreut „. Das kann sich auf eine einmalige gewaltsame Zerstreuung oder auch auf jede einzelne Vertreibung der Juden aus ihrem Land beziehen. Die Exilanten lebten unversehrt in Babylon, dem Lande des Nordens – so genannt, weil die Invasoren aus Babylon sich Israel vom Norden her näherten. In Vers 12 – 13 spricht der Herr selbst (d. h. der Engel des Herrn oder der Messias), wenngleich manche Exegeten diese Passage auch als Sacharjas Erklärung seines prophetischen Auftrags deuten. “ Denn so spricht der HERR Zebaoth, der mich gesandt hat “ ist die Übersetzung einer schwierigen hebräischen Textstelle. Ihr Grundgedanke scheint zu sein, daß Gott den Messias senden wird, um die Völker, die euch beraubt haben , zu richten und Gottes Herrlichkeit zu entfalten. Das wird geschehen in dem Gericht der Heiden bei der Wiederkunft des Messias ( Mt 25,31-46 ). Das Bild vom Augapfel stammt aus 5Mo 32,10 ; „Apfel“ (wörtlich: „Tor oder Öffnung“) bezieht sich wahrscheinlich auf die Pupille – den verwundbarsten Teil des Auges, der Schutz am nötigsten hat. Hier ist er ein Bild für das von Gott beschützte Israel.
Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar
»Nach Ehre«, ’acharé kabod: Die Frage ist, ob ’acharé (»nach, hinter«) örtlich oder zeitlich zu fassen sei. Wäre das Wort zeitlich zu verstehen, wäre der Sinn der Aussage folgender: Nachdem der Herr das Werk der Errettung an Jerusalem getan und darin seine Herrlichkeit manifestiert hat (Siehe V. 9: »[Ich werde] zur Herrlichkeit … sein in seiner Mitte.«), wird er zu den Nationen gesandt, um diese zu richten. Das stimmt aber nicht mit dem einheitlichen Zeugnis der Schrift überein, nach dem der Herr zuerst die Nationen richten wird, ehe er Israel wiederherstellt und seine Herrlichkeit unter seinem Volk wohnt. Und es stimmt auch sprachlich nicht; denn es müsste dann vor »Herrlichkeit« der Artikel stehen (»nach der Herrlichkeit«), aber der Artikel fehlt. Also müssen wir ’acharé örtlich fassen: Jahwe der Heerscharen sendet seinen Sohn, der nur einem Ziel nachjagt: der Ehre seines Gottes. Er eifert um die Ehre des Gottes Israels, wenn er sich zu den Nationen senden lässt, um sie zu richten. Auch wenn er Israel rettet und segnet, eifert er um die Herrlichkeit des Gottes Israels. Wir können den hebräischen Satz etwa so umschreiben: »Die Herrlichkeit Gottes zu offenbaren, hat er mich zu den Nationen gesandt.« »er [hat] mich zu den Nationen gesandt«: Dies geschah mit dem Ziel, diese zu richten. Das zeigt sich am Nachsatz »die euch berauben«. Im zweiten Gesicht hatten wir gesehen, dass die Nationen heimgesucht werden müssen, weil sie Israel zerstreut hatten. Ferner wird die Sendung des Gesandten begründet mit dem Satz: »… denn wer euch antastet, tastet seinen Augapfel an«. Wer das Volk Gottes antastet, tastet »seinen«, d. h. Gottes, Augapfel an (5Mo 32,10). Es geht also um jenes Volk, auf das Gott mehr achthat als auf jedes andere (vgl. Ps 17,8; Spr 7,2). Entsprechend gilt: Wer die Heiligen verfolgt, der verfolgt den Christus Gottes (Apg 9,4–5). Die Nationen hatten Israel im Zorn angetastet, nun wird Gott sie im Zorn antasten. Die Nationen hatten das Volk Gottes geplündert; der Herr wird im Gericht die Verhältnisse umkehren (Jes 14,2). Die Nationen werden den einst Geplünderten »zum Raub« sein. Es wird sich in der endgültigen Erlösung Israels wiederholen, was in der Erlösung aus Ägypten geschah: Damals beraubten die Kinder Israel die Ägypter (2Mo 12,36).
Benedikt Peters . Kommentar zu Sacharja
Um Ehre zu erlangen, hat er mich zu den Völkern gesandt, die euch ausgeplündert haben. Die heidnischen Völker haben Gottes Volk weggeführt und damit Gottes Ehre angetastet. Nun wird Gott seine Ehre wieder von ihnen fordern. »Er hat mich zu den Völkern gesandt.« Wer läßt sich um Gottes Ehre willen zu den Völkern senden? Unser Text läßt diese Frage unbeantwortet. Da der ganze Abschnitt in die messianische Zeit weist, liegt die Annahme nahe, daß diese Worte ein vorweggenommenes Bekenntnis des Messias sind. Gott erweist seine Herrlichkeit darin, daß er die Heiden richtet, die sich an Israel vergreifen. Der Gedanke, der mit der Vision von den vier Hörnern und vier Schmieden verbunden war (2,1–4), taucht hier wieder auf: Wenn Gottes Volk angegriffen wird, fühlt sich Gott selbst angegriffen. Wer euch antastet, tastet seinen Augapfel an. Das Bild muß ernst genommen werden: Gott reagiert sehr empfindlich darauf, wenn seinem Volk Schaden zugefügt wird. Gottes Gemeinschaft mit seinem Volk ist so fest, daß jeder Schlag gegen Israel ihn selbst trifft. (In gleicher Weise hat sich später Jesus Christus mit der Schar seiner Jünger, mit seiner Gemeinde, identifiziert; vgl. Mt 10,40; Joh 13,20; 15,20.)
Wuppertaler Studienbibel
Ermahnung (Sach. 2:6-9). Der Herr ermahnte die Juden, die sich noch in Babylon befanden, die Stadt zu verlassen und sich dem Überrest in Jerusalem anzuschließen. Warum sollten sie in der Bequemlichkeit und Sicherheit einer heidnischen Gesellschaft bleiben, wenn sie in ihrem eigenen Land dringend gebraucht wurden? Der Tag würde kommen, an dem Babylon, das jetzt unter persischer Herrschaft stand, für seine Sünden gerichtet werden würde und diejenigen, die ihm dienten, es ausplündern würden. Verlassen Sie das Land, solange es noch eine Gelegenheit gibt!
Diese Ermahnung bedeutete nicht, dass jeder Jude, der in Babylon blieb, nicht dem Willen Gottes entsprach. So wie Gott Josef nach Ägypten schickte, um den Weg für seine Familie zu bereiten, so hatte er Menschen wie Esther und Mordechai, Daniel und seine Freunde und Nehemia in heidnischen Städten in verantwortlicher Position, wo sie das Werk tun konnten, das er für sie vorgesehen hatte. Der Herr rief die Juden zusammen, die Bequemlichkeit, Berufung und Sicherheit über das Werk Gottes in ihrer eigenen heiligen Stadt stellten. (Siehe Jes. 48:20 und 52:11; Jer. 50:8 und 51:6, 9, 452. Korinther 6,14-18; und Offb. 18,4).
Die Juden sind für Gott sehr wertvoll; er hat sie „den Apfel [Pupille] seines Auges“ genannt (Sach 2,8; Deut 32,10; Ps 17,8). Die Pupille ist die winzige Öffnung in der Iris, die das Licht hereinlässt, und das ist ein sehr empfindlicher und wichtiger Bereich dieses lebenswichtigen Organs. Daher ist alles, was uns lieb und teuer ist, wie die Pupille des Auges.
Der Messias spricht immer noch, wenn er sagt: „Er [Gott, der Vater] hat mich zur Herrlichkeit gesandt“ (Sach 2:8, NKJV), d. h. „um ihm Herrlichkeit zu bringen“. Der ganze Zweck des Lebens Christi auf der Erde, seines Dienstes, seines Todes und seiner Auferstehung war es, Gott die Ehre zu geben (Johannes 1,14; 12,23, 2817:4); und ein Teil dieser Herrlichkeit wird die zukünftige Wiederherstellung Israels im Königreich beinhalten, wenn er auf Erden regiert (Jes. 61:3-11).
Denn Jehova ist unser Richter, Jehova unser Feldherr, (And üb.: Gesetzgeber) Jehova unser König; er wird uns retten. Elberfelder 1871 – Jesaja 33,22
Denn der Ewige ist unser Richter, der Ewige ist unser Gesetzgeber, der Ewige ist unser König: Er wird uns helfen. Die Philippson-Bibel – Jesaja 33:22
denn ER, Rechtschaffer uns, ER, Gesetzstifter uns, ER, König uns, er befreit uns! Buber & Rosenzweig – Jes 33,22
Ist Jehovah wirklich DEIN Gesetzgeber? Oder ist es nicht eher so, dass du wegen vielen Dingen bei Menschen nachfragst, bzw die Website der Kirche/Gemeinde/Organisation befragen musst? Oder gehst du wirklich ins Gebet und liest in der Bibel dein regelmäßiges Bibellsesprogramm -um durch den heiligen Geist eine Antwort in deiner Bibel zu finden??? Fakt ist: Jehovah ist so mächtig, dass ER keine Hilfe durch eine Kirche oder Organisation bedarf, um mit dir und mir persönlich in Kontakt zu treten.
Warum können alle, die Gottes Königreich lieben, zuversichtlich auf Gottes Schutz bauen? Jesaja erklärt: „Jehova ist unser Richter, Jehova ist unser Satzungsgeber, Jehova ist unser König; er selbst wird uns retten“ (Jesaja 33:22). Jehova übernimmt die Verantwortung, seine Diener, die seine Stellung als höchster Souverän anerkennen, zu schützen und zu leiten. Sie unterordnen sich bereitwillig der Herrschaft seines messianischen Königs und anerkennen, dass Jehova nicht nur die gesetzgebende, sondern auch die vollziehende Gewalt hat. Für Anbeter Jehovas ist die Herrschaft, die er durch seinen Sohn ausübt, jedoch keine Last, weil er Recht und Gerechtigkeit liebt. Sich seiner Autorität zu unterwerfen ist ihnen stattdessen „zum Nutzen“ (Jesaja 48:17). Er wird seine Loyalgesinnten niemals verlassen (Psalm 37:28).
jw,org – Die Prophezeiung Jesajas — Licht für alle Menschen
Eben! Wie ich oben geschrieben habe: keine Org sondern Jehovah ist die „gesetzgebene und auch die vollziehende Gewalt“ ! Seshalb ist der Satz
. Wir vergöttern auch keine Menschen, ob geistliche Oberhäupter, politische Führer oder Stars aus Sport und Unterhaltung.
Der Wachtturm Juli 2023
vom Inhalt zwar richtig. ABER wohl nur Wunschdenken – den die Wirklichkeit sieht doch bei den meisten so aus, dass sie den „religiösen Führern“ in Videos und Vorträgen nachfolgen – und jede Entscheidung unhinterfragt folgen! Also werden diese Menschen doch „vergöttert“ – besonders dann, wenn die Entscheidung einer „geistigen Führung“ im Gegensatz zu den Anweiseungen Jehovahs sind!
Jesaja geht jetzt genauer auf die Offenbarung der Herrlichkeit Gottes ein. Weil Gott sich erbarmend in der Stadt Davids eingefunden hat, ist ihr Leben in unbeschreibbarer Fülle. Was da anklingt, übersteigt das menschliche Vorstellungsvermögen. Jerusalem wird ein Quellort für unaufhörlich sprudelndes Wasser sein, das nach allen Himmelsrichtungen abfließt. Das erneuerte Jerusalem spendet damit Lebenswasser für seine Umgebung – die Schau der letzten Kap. der Johannesoffenbarung wird vorbereitet. Wie gesagt, vorstellbar soll dies alles nicht sein; denn wie die auf dem Berge liegende Stadt von »Nilarmen«240 umgeben sein soll, übersteigt alles Verstehen. Zum Bild von den Nilarmen gehört auch die Erwähnung von Ruderschiffen, die den Waren- und Personenverkehr tätigten. Aber einst waren diese Schiffe für Juda die Garanten, daß der ägypt. Nachschub rollte; darum wird jetzt in der Heilszeit kein Ruderschiff die neu geschaffenen Wasserarme befahren. Gottes Land wird völlig befriedet sein und bedarf keiner Unterstützung von außen mehr; denn Gott selbst wird für uns herrlich sein, und darin liegt die Garantie für ein von Herrlichkeit geprägtes Leben. Gott wird alles in allem sein, darum ist er Richter und Gesetzgeber, König und Retter in einem. So wird das Neue für alle Zeiten erhalten und geschützt.
Wuppertaler Studienbibel – Der Prophet Jesaja
Mit dem Propheten teilt auch die Kirche Christi bis heute diese große Erwartung. Die ersehnte Heilszukunft, die auch für die Völker und die Erde zu erwarten ist, wird nichts Geringeres sein, als die Herrschaft Gottes unter Völkern, die auf Grund der Vergebungbotschaft des Kreuzes ihr Leben in Liebe und Hingabe Gott für immer unterstellt haben.
Jakob Kroeker 1934 – Jesaia der Ältere
Zu Jesaja 33:20-24 stellen wir fest: Ruhe und Sicherheit werden Jerusalem an jenem Tag kennzeichnen (V. 20), denn Jehova in der Person des Messias wird in dieser Stadt wohnen (V. 21a). Siehe The Footsteps of the Messiah: A Study of the Sequence of Prophetic Events, S. 472.
Arnold Fruchtenbaum – Fragen und Antworten auf ariel.org
Die Verse 22-24 beschreiben den Zustand der Regierung Israels zur Zeit der Wiederherstellung, beginnend in Vers 22 mit der Herrschaft des Königs: Denn Jehova ist unser Richter, Jehova ist unser Gesetzgeber, Jehova ist unser König; er wird uns retten. In Jesaja 32:1 wurde die Herrschaft des Königs als in der Zukunft liegend angesehen: „Siehe, ein König wird in Gerechtigkeit herrschen. Jetzt ist sie bereits eingetreten. JHWH ist der Richter, also wird es Gerechtigkeit geben. JHWH ist der Gesetzgeber, also wird es Gerechtigkeit geben. JHWH ist der König, und deshalb wird er in Gerechtigkeit und Rechtschaffenheit regieren, mit dem Ergebnis, dass Israel sowohl körperlich als auch geistlich gerettet werden wird.
Arnold Fruchtenbaum – Bibelkomentar Jesaja
Dann beschreibt der Prophet das fruchtbare Land, in dem die Erlösten (V. 15 – 16 ) wohnen werden. Dies ist das Königreich Israel, wo Gerechtigkeit und Frieden im Land herrschen. Der König (vgl. Jes 32,1; Jes 33,22;43,15; Mi 2,13; Zeph 3,15; Sach 14,9 ), der Messias, wird dort sein ( Jes 33,17 ), und die Menschen werden ihn sehen . Sie werden sich an die früheren Zeiten erinnern (V. 18 – 19 ) und erkennen, daß jeder, der nicht gerecht gelebt hat, nicht mehr bei ihnen ist. Kein ausländischer Eindringling wird unter ihnen sein, auch keine Assyrer, jenes hochmütige Volk , das eine unverständliche Sprache hat (V. 19 ; vgl. Jes 28,11 ). Jerusalem wird friedlich und sicher sein ( Jes 33,20 ), und kein Krieg wird das Volk Israel mehr bedrohen (V. 21 ). Die Menschen, deren Verhältnis zum Herrn in Ordnung gebracht ist, werden ihn als ihren Richter, Gesetzgeber, König (vgl. V. 17 ) und Retter (V. 22 ) anerkennen. Der Sieg über AssyriDie Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentaren wird wie ein Schiffbruch sein, nach dem die vielen Beutegüter des Schiffes unter die Israeliten aufgeteilt werden. Es wird so viel Beute dort sein, daß selbst dann noch viel übrig ist, wenn die Lahmen dorthin kommen. Die Krankheit wird verschwunden (vgl. Jes 57,18-19; 58,8; Jer 33,6 ) und die Sünden des erlösten Überrestes werden vergeben sein ( Jes 33,24 ; vgl. Jer 31,34; 33,8; 36,3;50,20 ). Frieden, Wohlstand und Rettung werden durch Gottes souveränes Eingreifen, nicht durch ein Bündnis oder menschliche Klugheit, kommen.
Früher habe ich des öfteren „Diskussionen“ über die Zeit, wo Gott noch nichts erschaffen hatte, und wie viel Zeit Er allein war. Habe in den letzten Tagen ein Buch gehört, und möchte einen Gedanken hier zitieren:
Die meiner Ansicht nach beste Definition Gottes ist schon etwas älter und stammt vom Theologen Anselm von Canterbury (1033–1109). Sinngemäß schreibt er in seinem Werk Proslogion: Gott ist das in jeder Hinsicht größte vorstellbare Wesen. Wenn wir von etwas noch größer als von Gott denken können, ist das Gott (id quo nihil maius cogitari potest).
Stephan Lange – Begründet glauben: Denkangebote für Skeptiker und Glaubende
Wenn Theisten sagen, Gott sei der Schöpfer, meinen sie ja nicht nur, dass er feste Gegenstände wie Planeten oder Pflanzen erschaffen hat. Sie meinen damit, dass er wirklich alles erschaffen hat. Alles, was man sich vorstellen kann: Nichts war, bevor Gott es erschuf. Das heißt, dass Gott sogar Ideen erschuf. Er erschuf nicht nur das konkrete Universum aus Quantenfeldern, Gasen, festen Körpern und Flüssigkeiten; er erschuf auch alle abstrakten Wirklichkeiten wie Güte oder Sinn. Diese Ideen existierten nicht, bevor er sie erschuf. So wie es keine Pflanzen gab, ehe Gott die erste Pflanze erschuf, so gab es auch keinen Anfang, ehe Gott den ersten Anfang erschuf. Der Einwand beruht also auf einem Missverständnis. Man kann schlecht fragen »Wer erschuf Gott?«, weil bereits die Idee des Erschaffens Gottes Idee war. So etwas wie die Schöpfung gab es nicht, bevor Gott sie erschuf. In den Ausführungen spiegelt sich auch die anfangs skizzierte Definition Gottes von Anselm wider: Wer fragt, wer Gott erschaffen hat, der spricht eben noch nicht von Gott, dem in jeder Hinsicht größten vorstellbaren Wesen, sondern denkt noch an eine Zwischeninstanz, eine Art »Weltenbaumeister« – einen Demiurgen.
Stephan Lange – Begründet glauben: Denkangebote für Skeptiker und Glaubende
Da antwortete Jesus und sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Der Sohn kann nichts von sich selbst tun, außer was er den Vater tun sieht; denn was irgend er tut, das tut auch der Sohn gleicherweise. Elberfelder 1871 – Johannes 5,19
In seiner Antwort darauf gab er ihnen folgende Belehrung: „Ich gebe euch die feste Versicherung“, – sagte er – „dass der Menschensohn aus sich selbst nicht das Geringste tun kann, sondern der Vater muss ihm zuerst zeigen, wie er es tun soll. Und nur das, was dieser ihm vormacht, kann der Sohn nachmachen. Johannes Greber NT – 1936 – Johannes 5:19
Jesus erwiderte auf ihre Vorwürfe: »Amen, ich versichere euch: Der Sohn kann nichts von sich aus tun; er kann nur tun, was er den Vater tun sieht. Was der Vater tut, genau das tut auch der Sohn. Gute Nachricht Bibel 2018 – Joh. 5:19
Daher / antwortete Jesus und sagte / sagte zu ihnen: „Amen Amen Absolut wahrheitsgetreu sage Ich euch: Nicht kann der Sohn von sich selbst aus nicht eines / etwas tun, wenn Er nicht den Vater etwas / tun er blickt / sieht; denn was im konkreten Fall jener tut, dies tut auch der Sohn qualit. / gleich erweis. Berd Fischer – Grundtextnahe Übersetzung des Neuen Testaments – Joh 5,19
Doch Jesus wurde noch deutlicher: „Ich sage euch die Wahrheit: Der Sohn kann von sich aus nur das tun, was er den Vater tun sieht. Was der Vater tut, das tut auch der Sohn. Der Vater liebt seinen Sohn, und er lässt ihn an allem teilhaben, was er selbst tut. Willkommen daheim – Joh 5,19
Diese ist ein gutes Beispiel, wie sich die Sicht auf Jesus doch groß unterscheiden kann – die „Bibelkritik“ sieht Jesus nur als demütigen Menschen, der genau das tut, was ihm von oben befohlen wird, – die anderen sehen ihn Jesus „den Jehovah des AT“ der Abraham und Mose und vielen anderen persönlich erschienen war – aber im Ziel und Handeln mit dem Vater wirklich immer eins ist. Schauen wir uns einige unterschiedliche Erklärungen an:
Diesem Vorwurf der selbstmächtigen Anmaßung tritt Jesus entgegen. Wieder „antwortet“ er, obwohl der Vorwurf nicht in direkter Rede formuliert war. Diese Antwort versucht eine grundsätzliche Verneinung des Vorwurfs. Jesus stellt sich nicht anmaßend in eigener Souveränität neben Gott oder gar gegen ihn. Er repräsentiert ihn vielmehr als sein Beauftragter. Das wird in der Vater-Sohn-Relation ausgedrückt. Als Sohn kann dieser „nichts von sich aus tun“. Jesus ist eben nicht wie Pharao, der nach dem eben zitierten Midrasch „sich selbst zur Gottheit machte“, indem er sagte (Ez 29,3): „Mir gehört der Nil und ich habe ihn gemacht.“ Er ist vielmehr wie Mose, der nach Num 16,28 nicht aus seinem Herzen, nicht von sich aus handelt, sondern er wirkt im Auftrag Gottes. Der Sohn tut nur, „was er den Vater tun sieht“. Daher kommt dessen Tun in seinem Tun zum Zuge. Der Sohn tut nichts anderes, nichts Eigenes, sondern eben das, „was jener tut“.
Wengst 2019 – Theologischer Kommentar zum Neuen Testament
Dem Mißverständnis und gefährlichen Vorwurf der Juden begegnet Jesus mit einer Erklärung über das Verhältnis, in welchem er zu Gott, seinem Vater, steht. Er kann sie nur in Form einer ihn selbst bezeugenden Offenbarungsaussage geben, auf die das ἀμὴν ἀμὴν κτλ. aufmerksam macht (s. zu 1, 51), weil sich sein Sohnesverhältnis jeglicher äußeren Beobachtung und Beurteilung entzieht. Darum ist es auch unwahrscheinlich, daß er ein ursprüngliches Gleichnis oder Bildwort aufnimmt. Jesu Beziehung zum Vater wird unmittelbar von der Sache her, nur mit analogen menschlichen Begriffen, angesprochen. Darauf weist schon die absolute Redeweise „der Sohn“, mit der Jesus zugleich das sachlich zutreffende Urteil der Juden bestätigt: er nennt Gott mit vollem Bedacht seinen eigenen Vater. „Der Sohn“ in dem ausschließlichen Sinn, den der Artikel erzwingt, entzieht sich jeglicher Einordnung in eine Mehrheit von „Söhnen“, einer Vergleichbarkeit mit menschlichen Söhnen. Er ist im Joh-Ev zum bevorzugten christologischen Titel geworden, zur Selbstprädikation Jesu4. Was das Offenbarungswort aber herausstellen will, ist die Tatsache, daß Jesus damit nicht zum Usurpator göttlicher Macht und Autorität wird, sondern in völliger Unterordnung unter Gott bleibt. Er muß so handeln und reden, wenn er Gott gehorsam und sich selbst treu bleiben will. Der Sohn kann „von sich aus“, aus eigenem Antrieb, nichts tun. Dieses „nicht von sich aus“ oder „nicht von mir aus“ spielt in Jesu Offenbarungsreden und in seinen Antworten an die Juden eine gewichtige Rolle1. Der Sohn verzichtet nicht nur auf alles eigenmächtige Tun, sondern kann gar nichts aus eigener Initiative tun, nicht reden, wie es ihm beliebt (7, 18; 8, 28; 14, 10), nicht anders richten, als er es vom Vater hört (5, 30). Das einzige, was er „aus sich selbst“, aus eigenem Entschluß, tut, ist die Hingabe seines Lebens, doch auch dies nach dem Auftrag des Vaters (10, 18). Er schaut bei all seinem Tun auf den Vater und empfängt von diesem den Antrieb zum eigenen Handeln. Das hatte er schon den Jüngern in 4, 34 gesagt; diese Stelle mit ihrer Aussage „damit ich sein Werk vollende“, zeigt darüber hinaus, daß er in der Tat mit dem Vater zusammen wirkt (s. zu 4, 34 und 36). Auf den Zusammenhang von Kap. 5 angewendet, heißt das: der Vater führte Jesus den Kranken vom Bethesdateich zu und gab ihm zu verstehen, daß er ihn heilen solle; der Vater erließ jenem gestraften Mann die Sündenschuld („Arbeit“ gnädiger Vergeltung) und wünschte, daß der Sohn das Werk der Heilung vollende. Die zweite Zeile des Offenbarungsspruches ist noch stärker ins Grundsätzliche gewendet. Die Einheit des Zusammenwirkens von Vater und Sohn ist so groß, daß der Sohn das, was der Vater tut, „gleichfalls“ tut. Gemeint ist nicht ein neben- oder nacheinander erfolgendes Wirken in gleicher oder ähnlicher Weise, sondern ein gleichzeitiges, miteinander verbundenes Tun. Der Satz begründet (γάρ) das Schauen des Sohnes auf den Vater bei seinem Tun (erste Zeile) und damit auch, warum Jesus (am Sabbat) ebenfalls wie sein Vater „arbeitet“ (V 17). Dieses Wort wird dann in den Aussagen V 21f weitergeführt und auf das „Erwecken“ und „Richten“ angewendet. Damit wird deutlich, daß der Vater durch den Sohn wirkt, lebendig macht und richtet, und der Sohn nur das Werk des Vaters durchführt. Hier ist jegliche Analogie aus dem menschlichen Bereich überschritten. Für diese einzigartige Gemeinschaft im Handeln gibt es nur einen zureichenden Erklärungsgrund: das Verhältnis des göttlichen Logos zu Gott selbst (1, 1). In Kap. 5 ist aber wie vorher die Sendung des Sohnes in die Welt vorausgesetzt (vgl. 3, 16f. 34; 4, 34; 6, 29. 38 u. ö.). So wirkt der unsichtbare, transzendente Gott durch den inkarnierten Logos, seinen Sohn, in welchem er mit seinem Willen, Wort und Werk präsent ist. Der Sohn offenbart den Willen des Vaters, verwirklicht das, was jener selbst zu tun wünscht, ja bringt nur das zur Wirkung, was tatsächlich jener tut. In diesem zweizeiligen Offenbarungsspruch vom gemeinsamen Handeln des Sohnes und des Vaters fanden die Kirchenväter und späteren Theologen ihre seinshafte Christologie bestätigt: Der inkarnierte Logos ist Gott und Mensch zugleich, und darum kann er das Erlösungswerk Gottes an den Menschen durchführen1. Vom heutigen hermeneutischen Ansatz aus kann man sagen: In Jesus hat sich Gott den Menschen in höchster Weise als der zu ihrem Heil Wirkende mitgeteilt.
Schnackenburg – Herders Theologischer Kommentar zum Neuen Testament
Von Vers 19-47 redet nur noch Jesus. Der Evangelist Johannes stellt ebenso wie Matthäus die Worte Jesu gerne in größeren Redeabschnitten zusammen (vgl. Mt 5-7; 10; 13; 18; 24-25). Ob Jesus alles, was die Verse 19-47 enthalten, zur selben Stunde gesprochen hat, bleibt offen. Der Text selbst sagt nichts darüber aus. So ist es möglich, dass Johannes Kernaussagen Jesu, die an den Anfang des strafrechtlichen Verfahrens gehören und allesamt in die Zeit von Jesu Aufenthalt in Jerusalem fallen, aber an verschiedenen Tagen formuliert wurden, in eine Einheit zusammengefasst hat. Auf jeden Fall liegt hier keine vollständige Rede, sondern eine Sammlung wichtiger Aussagen vor. Wieder begegnet uns hier das doppelte »Amen«, das für das Johannesevangelium charakteristisch ist (vgl. Joh 1,51; 3,3.5.11). Die Synoptiker haben nur das einfache Amen. Weshalb dieser Unterschied zwischen den Synoptikern und Johannes besteht, wissen wir nicht. Vermutlich hat Jesus beide Formen gebraucht. Eins aber wissen wir: Das »Amen« als Einleitung einer Aussage findet sich nur bei Jesus, nicht bei den jüdischen Rabbinen. »Amen« hängt zusammen mit dem hebr. Wort für »glauben«, »vertrauen«. Auf deutsch heißt es: »Nehmt es für gewiss, was ich euch sage« bzw. »Verlässlich ist, was ich sage«. Hier kommt auf einfache Weise zum Ausdruck, dass Jesu Wort die Autorität des Gotteswortes hat. In Psalm 33,4 heißt es ja: »Des Herrn Wort ist wahrhaftig, und was er zusagt, das hält er gewiss (ämunah!).« Die Evangelisten lassen das semitische »Amen« aus der Heimatsprache Jesu unübersetzt. Deshalb sollten wir es auch in der deutschen Bibel unübersetzt lassen. Vom »Sohn« sprach Jesus schon gegenüber Nikodemus (Joh 3,16f.). Auch der Täufer nannte Jesus den »Sohn« (Joh 3,35ff.). Der »Sohn« ist hier eindeutig der durch 2Samuel 7,14; Psalm 2,7; Ps 89,27ff.; Ps 110,1ff. und Jesaja 7,14; Jes 42,1ff. angekündigte Gottessohn. Aber während die Juden bei Jesus einen lästerlichen Hochmut sehen, weist Jesus auf die völlige Abhängigkeit vom Vater hin: »Der Sohn kann nichts von sich selbst tun, nur was er den Vater tun sieht.« »Er kann« heißt freilich nicht, dass er von Natur aus nichts Böses tun könne. Der Sohn ist versuchlich (vgl. Joh 2,4 und die Versuchungsgeschichten Mt 4,1ff. parr) und kann prinzipiell ungehorsam werden (vgl. Mt 26,36ff. parr; Lk 4,13; Heb 4,15; 5,7ff.; Offb 5,5). Allerdings: »In göttlicher Sache »kann der Sohn nichts von sich selbst tun«. Hier ist er total auf den Auftrag und das Beispiel des Vaters angewiesen. Der Vater also ist Basis, Norm und Kraftquelle seines Tuns: »Nur was er den Vater tun sieht«, vollzieht der Sohn auf Erden. Es handelt sich also um die Würde -, Willens – und Wesensgemeinschaft der göttlichen Trinität, die uns Menschen immer ein Geheimnis bleiben wird. Am Vorrang des Vaters besteht aber keinerlei Zweifel (vgl. Joh 5,30; 7,17ff.; Joh 8,28.42; 14,10). Der letzte Satz von Vers 19 ergänzt an einer wichtigen Stelle: »Denn was jener (= der Vater) tut, das tut gleicherweise der Sohn.« Es ist also dem Sohn unmöglich zu ruhen, wenn der Vater wirkt. Und er »tut« genau das, was »jener« auch »tut« (vgl. Joh 10,37). Damit wird noch einmal das Handeln Jesu am Sabbat erklärt. Das »Wort gleicherweise« verbindet Vater und Sohn zu jener Einheit, von der in Joh 10,30 die Rede ist. Stimmt diese Deutung, dann darf man noch einen Schritt weitergehen. Es ist ja Gottes richterliches und vergeltendes Handeln, das nach allgemein jüdischer Auffassung auch am Sabbat nicht unterbrochen wird. Folglich hat Jesus an jenem Kranken als der vergehende, gnädige Gott gehandelt und die Vergebung gerade in Form der Heilung plastisch gemacht (vgl. Joh 21,15ff.). »Der Vater liebt den Sohn«: Das stand schon als Wort des Täufers in Joh 3,35 (vgl. die Erklärung dort). Allerdings findet sich jetzt ein anderes Wort für »lieben« im griechischen Urtext. Dieses neue Wort für »lieben« hat eventuell die besondere Bedeutung »das Eigene lieben«. Es drückt dann die Zusammengehörigkeit von Vater und Sohn auf besonders schöne Weise aus.
Gerhard Maier – Edition C
Die doppelte Verneinung mit οὐ und οὐδέν („gar nichts“) dient der Verstärkung. Das Relativpronomen ἃ mit der Partikel ἂν („was immer“) ist inhaltlich unbestimmt und bezieht sich auf alle Dinge. Die Konjunktion γὰρ („denn“) leitet die Begründung für den Prädikatverband οὐ δύναται ποιεῖν („er kann nichts tun“) ein. Das Pronomen ταῦτα („das“) leistet eine Gleichsetzung zum vorangehenden ἃ („was“), womit die Übereinstimmung im Tun dieser beiden Personen der Gottheit deutlich wird. Das Adverb ὁμοίως („ebenso“) bestimmt das Verb ποιεῖ („er tut“) näher und bringt damit wiederum die Einheit im Handeln zum Ausdruck.
P. Streitenberger – Das Johannesevangelium
„Der Sohn kann von sich aus nichts tun …“ (5,19), so beginnt Jesus seine große Verteidigungs- und Anklagerede in 5,19–47. Sein Werk stammt von einem anderen. Wer der andere ist, sagt der Nachsatz: „… außer dem, was er den Vater tun sieht.“ Das Verhältnis des Sohnes zum Vater ist das einer völligen Abhängigkeit. Sein Wirken ist die spiegelbildliche Übertragung des Handelns Gottes in diese Welt. Das betont der zweite Satz „Was jener nämlich tut, das tut genauso auch der Sohn“. Gemeint ist gewiss auch, dass Jesus auf Erden tut, was er gesehen hat, als er beim Vater war. Aber wenn nur das gemeint wäre, bestünde zwischen dem Tun des Sohnes und dem des Vaters doch eine zeitliche Differenz, und es handelte sich um verschiedenes Tun. Jesus will jedoch sagen, dass beider Wirken deckungsgleich, geradezu synchron ist. Er vollzieht auf Erden sichtbar das gleichzeitige unsichtbare Tun des Vaters. Das Sehen drückt die Unmittelbarkeit Jesu zum Vater aus, zugleich auch seine Abhängigkeit. Der Sohn ist die sichtbare Erscheinung des Vaters auf Erden. In ihm begegnet Gott und dessen verborgenes Wirken wird in Jesu Tun offenbar. Die Grundsätze von 5,19–20 gelten für das gesamte Wirken Jesu, für alle Werke, die noch größer sein werden als die bereits gezeigten. Von diesen größeren Werken ist nun Rede. Wie der Vater Tote erweckt und lebendig macht, so auch der Sohn. Wieder ist zu beachten, dass das Handeln von Vater und Sohn nicht in zwei Aktionen auseinanderfällt, sondern eines ist: Im lebendig machenden Tun des Sohnes wirkt zugleich Gott. Die Verben stehen im Präsens. Es ist also nicht an die endzeitliche Auferweckung der Toten gedacht, sondern das gegenwärtige Wirken des geschichtlichen Jesus wird umschrieben. Darum kann es auch heißen „die er will“, was zur Vorstellung einer allgemeinen Auferstehung der Toten nicht passt. Jesus wirkt als der Sohn nicht nur dasselbe wie der Vater, vielmehr gilt auch, dass der Vater gar nichts tut außer durch den Sohn. Jesus nimmt also nicht nur teil am Wirken des Vaters, sein Tun ist zugleich das Tun des Vaters. Dies bringt 5,22 im Blick auf das Gericht zum Ausdruck: Der Vater hat das Gericht vollständig und endgültig (Perfekt!) in die Hände des Sohnes gegeben. Zu beachten ist, dass in 5,22 dem Sohn noch nicht die Tätigkeit des Richtens zugesprochen wird. Es ist vom ganzen Gericht als einem umfassenden Geschehen die Rede, das wie das Lebendigmachen einen Gegenwartsaspekt hat. In 5,24 wird dies sofort deutlich. Der Leser weiß bereits aus 3,17ff, wie sich das Gericht im Wirken des geschichtlichen Jesus vollzieht, und er soll sich jetzt an dieses Wort erinnern: Das gegenwärtig sich ereignende Gericht ist nicht ein Tun Jesu, wohl aber dessen Wirkung (vgl. dazu Nr. 20). Die Aussagen münden in einen Finalsatz, der dem Sohn aufgrund seines Wirkens die gleiche Ehre zugesteht wie dem Vater (5,23). Wieder darf man nicht missverstehen, es müsse neben dem Vater auch noch dem Sohn Ehre erwiesen werden, als stünden mit ihnen zwei Götter getrennt nebeneinander. Wie sich das Wirken von Vater und Sohn nicht unterscheiden lässt, so kann auch die Ehre von Sohn und Vater nur eine sein. Man kann den Vater gar nicht anders ehren als dadurch, dass man dem Sohn Ehre erweist. Den Vater ohne den Sohn ehren zu wollen, hieße, ihn nicht als denjenigen zu verehren, der den Sohn gesandt hat. Wer dagegen den Sohn ehrt, verehrt damit immer schon den Vater. Die beiden in der Mitte stehenden Worte 5,24–25 bilden den Höhepunkt des Abschnitts. Der zuvor entwickelte Gedanke, dass der Sohn wie der Vater Tote lebendig macht und anstelle des Vaters das ganze Gericht ausführt, wird jetzt näher erläutert, und zwar zunächst bezogen auf die Gegenwart des irdischen Jesus und der Hörer seines Wortes. Da die Wiederbelebung der Toten und das Endgericht traditionell zum Vorstellungsinventar der Endzeit gehören, sind die hier gemachten Aussagen von größtem Gewicht und ungeheurer Wucht. Tod oder Leben, Gericht oder Heil entscheiden sich für den, der Jesus und seinem Wort begegnet, jetzt! War zuvor von Jesu Tun die Rede, so nun von seinem Wort. Jedoch fällt beides gar nicht auseinander: Im Anschauen des Wirkens Jesu und im Hören seines Wortes ereignet sich jetzt die Stunde der Entscheidung. Denn dass das Hören des Wortes Jesu kein nur akustisches Hören ist, macht die Fortsetzung deutlich: Dem Hören entspricht das Glauben an den, der mich gesandt hat. Erst wer glaubt, dass Jesu Wort das Wort des Vaters ist, hat es wirklich gehört. In solchem Hören des Wortes Jesu verwirklicht sich also Glaube an Gott und umgekehrt: „An Gott glauben“ schließt das Hören des Wortes Jesu notwendig ein, weil er Jesus gesandt hat. Gleiches galt ja auch von der Gottesverehrung (4,23).
Schenke 2018 – Das Johannesevangelium: Vom Wohnen Gottes unter uns
„Der Sohn kann nichts von ( apo) sich selbst tun.“ Es geht um die Herkunft der Werke des Sohnes. Er bekannte, daß Seine Wunder nicht in Ihm ihren Ursprung hatten, sondern daß Er im Einssein mit dem Vater wirkte. Die Liebe des Vaters ist die Grundlage dieses Einsseins im Wirken. Der Vater zeigt, und der Sohn sieht, und das Ergebnis sind die gewirkten Wunder. Der Herr versprach hier, daß „größere Werke“ als die bereits vollbrachten geschehen würden. Die Auferstehung, welche die „Wirksamkeit der Macht seiner Stärke“ (Eph 1,19) demonstrierte, ist das größte göttliche Werk. Es wurde zuerst an Lazarus gesehen, „welchen Jesus aus den Toten auferweckt hatte“ (Joh 12,1), obwohl er wieder sterben mußte; dann an Christus, was nur die von Gott zuvor erwählten Zeugen sahen (Apg 10,41), welcher damit der Erstling der Entschlafenen wurde (1Kor 15,20); und schließlich an allen Gläubigen am zukünftigen Tag der Auferstehung und Entrückung (1Thes4,13-17). Aber diese alles übersteigende Kraft wird schon heute an denen erkenntlich, die zum Leben durchgedrungen sind (Eph 1,19; 2,1.5 ).
Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt
Jeschua verteidigte sich gegen diese Anschuldigungen, indem er vier Punkte anführte. In der ersten Verteidigung wies er darauf hin, dass er die Werke des Vaters als sein Ebenbild tat (Joh 5,19-21). Ihre Beziehung war durch diese Gleichheit gekennzeichnet, und was der eine tut, das tut der andere (Joh 5,19a). Die Werke des Vaters sind auch die Werke des Sohnes (Joh 5,19b). Wenn es das Werk des Sohnes ist, ist es auch das Werk des Vaters. Es gibt auch eine gleiche Liebe zwischen dem Vater und dem Sohn. Beide bewirken gleich mächtige Werke (Joh 5,20). Außerdem gibt es gleiche Macht, und der Sohn hat Anteil an der Macht des Vaters, Leben zu geben (Joh 5,21). Das Geben von Leben war eine göttliche Fähigkeit (2 Könige 4:32-35; 13:20, 21); deshalb muss Jeschua göttlich sein. Weil er das Werk des Vaters tut, Werke, die nur Gott tun kann, bedeutet das, dass er Gott sein muss.
Jeschuas zweite Verteidigung war, dass er alle Menschen richten wird (Johannes 5,22-23), denn der Vater hat dem Sohn alles Gericht übertragen (Johannes 5,22). In den hebräischen Schriften war das Endgericht das Vorrecht Gottes (Psalm 9,7-8). Wenn der Sohn das Gericht ausübt, muss er auch Gott sein. Das bedeutet auch, dass Er die gleiche Ehre wie der Vater hat.
Jeschuas dritte Verteidigung war, dass er die Macht hat, ewiges Leben zu geben (Johannes 5:24). In den hebräischen Schriften war derjenige, der die Fähigkeit hatte, ewiges Leben zu geben, Gott (Daniel 12:1-3). Wenn also der Sohn die Macht hat, ewiges Leben zu geben, dann muss auch er Gott sein.
Jeschuas vierte Verteidigung war, dass er die Auferstehung der Toten herbeiführen wird (Johannes 5:25-29).[616] In den hebräischen Schriften hat nur Gott die Auferstehung der Toten herbeigeführt (Jesaja 26:19; Daniel 12:2; Hosea 13:14). Wenn der Sohn die Toten auferwecken wird, bedeutet das, dass er auch Gott sein muss
Arnold Fruchtenbaum – Jeschua – Das Leben des Messias aus einer messianisch-jüdischen Perspektive
zusammenfassend: es ist die wichtigste Frage: als WEN oder WAS betrachte ich Jesus? Das war schon DIE Frage zur Zeit des irdischen Lebens Jesu! Jeder Mensch muß für sich allein entscheiden: ist Jesus „nur der größte Mensch der je gelebt hat“ – oder ist Jesus „der Schöpfer von Himmel und Erde“ und ist er damit ein Teil von dem „elohim“ aus Genesis 1:1 und der Jehovah aus Genesis 2:4 ???
Und wenn die lebendigen Wesen gingen, so gingen die Räder neben ihnen; und wenn die lebendigen Wesen sich von der Erde erhoben, so erhoben sich die Räder. Wohin der Geist gehen wollte, gingen sie, dahin, wohin der Geist gehen wollte; und die Räder erhoben sich neben ihnen (Eig gleichlaufend mit ihnen,) denn der Geist des lebendigen Wesens war in den Rädern. Elberfelder 1871 – Hesekiel 1,19–20
Wann aber die Lebendigen gingen, gingen die Räder daneben. und hoben die Lebendigen sich von der Erde, hoben die Räder sich. Wohin der Geistbraus gehn hieß, gingen jene, dahin ließ auch sie der Braus gehn, die Räder hoben sich mit jenen zugleich, denn der Braus des Lebendigen war in den Rädern. Buber & Rosenzweig – Ezekiel 1,19–20
Ein Geist und ein Wille beherrschte alle vier. Wohin sie auch gingen, die Räder gingen mit, denn sie wurden von den Gestalten gelenkt. Ganz gleich, ob die geflügelten Gestalten sich bewegten oder stillstanden oder sich von der Erde erhoben – die Räder taten dasselbe. Gute Nachricht Bibel 2000 – Ezekiel 1:20–21
Wenn die Wesen sich bewegten, bewegten sich auch die Räder neben ihnen. Und wenn die Wesen sich vom Boden erhoben, erhoben sich auch die Räder. Sie gingen, wohin Gottes Geist sie trieb. Ja, sie gingen dorthin, wohin der Geist gehen wollte. Die Räder erhoben sich genau wie die Wesen, denn der Geist der Wesen war in den Rädern. BasisBibel 2021 – Hesekiel 1:19–20
Wagen des Sonnengottes in barocker Stilisierung. J. Boschius, 1702 Lexikon der Symbole: Wagen. Knaurs Lexikon der Symbole, S. 1128
Die Göttin Ceres auf dem Schlangenwagen. V. Cartari, 1647
Götter hatten in der Vergangenheit „natürlich“ einen Wagen – siehe die Bilder oben. Doch im Gegensatz zu Jehovah, waren diese Götter manipulierbar. Wenn man diesen Göttern nur genug Geschenke oder Opfer darbrachte, dann wurden die dem „Anbeter gegenüber gnädig“. Aber Jehovah hat ein Ziel, und ist nicht manipulierbar!
Und der Wagen Gottes wird durch Jehovahs Geist gelenkt – und wie gesagt: ER hat ein Ziel! Niemals würde dieser Wagen „im Zickzack hin und her fahren“! Jehovah ändert NICHT sein Ziel, nicht Und der Wagen Gottes wird durch Jehovahs Geist gelenkt – und wie gesagt: ER hat ein Ziel! Niemals würde dieser Wagen „im Zickzack hin und her fahren“! Jehovah ändert NICHT sein Ziel, nicht seinen Plan. Jehovah würde seine Anbeter auch nicht belügen, und ihnen „falsche Daten“ sagen.
Hier beschreibt Hesekiel den vielleicht verwirrendsten Aspekt seiner Vision – die „Räder“, die neben den vier Lebewesen stehen. Die großen, beeindruckenden und aus einem kristallinen Stein gefertigten, ineinander verschlungenen Räder können sich in alle Richtungen bewegen (die vier Flügel der Cherubim ermöglichen es ihnen, sich in jede Richtung zu bewegen, ohne sich zu drehen). Die Räder sind außerdem mit Augen bedeckt, was ein Symbol für Gottes Allmacht und Allwissenheit ist. So seltsam sie auch sind, die Räder geben den besten Hinweis darauf, was Hesekiel in dieser Vision tatsächlich sieht. Er ist Zeuge der Ankunft von Gottes Thronwagen, der Art von königlichem Sitz, in dem ein König in die Schlacht zog. Gott ist zu seinem Volk im Exil gekommen, gerüstet für den Krieg. Er würde dies fünf Jahrhunderte später erneut tun, nicht als siegreicher König, sondern als leidender König.
Gospel Transformation Bible
Von Gott angetrieben. Theodoret von Kyr: Der Prophet behauptet auch, dass der Geist des Lebens in den Rädern war, seine Bewegung war spontan und aus eigenem freien Willen. Denn der Wagen war nicht auf irgendwelche Lebewesen oder auf ein Joch gesetzt, sondern gewaltige Wolken gingen voraus, und dieser mächtige Wind folgte. Das göttliche Gefährt lief von selbst, mit den Lebewesen, die ihm vorausgingen, und die Räder bewegten sich von selbst. Kommentar zu Hesekiel
Ancient Christian Commentary on Scripture
37 tn Oder „Wind“; dasselbe hebräische Wort kann je nach Kontext entweder mit „Wind“ oder „Geist“ übersetzt werden. 38 tc Die MT fügt den zusätzlichen Ausdruck „der Geist würde gehen“ hinzu, der hier übermäßig redundant erscheint und möglicherweise dittographisch ist. 39 tn Oder „Wind“. Das Hebräische ist schwierig, da der Text vier Geschöpfe vorstellt und dann von „dem Geist“ (Singular) des „lebenden Wesens“ (Singular) spricht. Laut M. Greenberg (Ezekiel [AB], 1:45) interpretiert der Targum dies als „Wille“. Greenberg betrachtet dies als den Geist desjenigen, der über den Geschöpfen thront, aber man würde den Artikel nicht erwarten, wenn der Thronende noch nicht vorgestellt wurde.
The NET Bible First Edition Notes
Diese Räder standen auf dem Boden unter den Füßen der Lebewesen, die sich unter der Plattform befanden, auf der sich der Thron Gottes befand. Wenn sich die Cherubim bewegten, bewegten sich auch die Räder. Das Merkwürdigste an den Rädern war jedoch, dass ihre „Felgen hoch und ehrfurchtgebietend waren und alle vier Felgen voller Augen“ (Vers 18). Offensichtlich symbolisierten die Augen die Fähigkeit Gottes, alles zu sehen und alles, was in der Geschichte vor sich ging (2. Chronik 16:9; Sacharja 3:9; 4:10). Zusätzlich zu Gottes Allmacht war hier auch seine Allwissenheit. Die Tatsache, dass die Räder selbst lebendig (Vers 20) und voller Augen waren, veranlasste den jüdischen Targum, die Räder (hebräisch „ofannim“) als eine weitere Klasse himmlischer Wesen neben Seraphim, Cherubim und Engeln aufzulisten. Es gab eine enge Synchronisation zwischen den lebendigen Wesen und den Rädern, obwohl die Räder in keiner Weise mit den lebendigen Wesen verbunden waren. Dennoch folgten die Lebewesen den Rädern, wohin auch immer diese sich bewegten, und umgekehrt (Vers 20). Was ihre synchronisierte Bewegung motivierte, war der „Geist“. Später sollte der „Geist“ in den Propheten kommen und ihn erheben und zu ihm sprechen (Hes. 2:2; 3:24). Dies sollte nur ein Vorgeschmack auf die Rolle sein, die der Heilige Geist im Leben des Propheten und in seinem Buch spielen würde. Es kann gut sein, dass in den Versen 20 und 21 der „Geist des Lebens“ (und nicht der „Geist der lebendigen Wesen“) in den Rädern war, was bedeutet, dass die Räder in ihrer Bewegung irgendwie durch den Heiligen Geist selbst oder durch die belebende Animation des „Geistes des Lebens“, der von oben kam, belebt wurden.
The majesty of God in the Old Testament: a guide for preaching and teaching
Aber nun kommen wir erst zum Entscheidenden, was im Blick auf diesen Menschen als den wahrhaftigen Zeugen zu sehen und zu sagen ist. Zwischen den beiden eben angegebenen Bedingungen seiner Existenz, die ihrerseits der Reflex des seine Existenz konstituierenden Zusammentreffens von Gott und Mensch sind, besteht natürlich ein innerer Zusammenhang: das Gott von ihm dargebrachte ist nicht ohne Grund auch sein von Gott ausgezeichnetes Leben. Es wäre aber das furchtbarste, das frivolste Mißverständnis – es wäre geradezu die dem wahrhaftigen Zeugen entgegenstehende Lüge – wenn man den Zusammenhang dieser beiden Bestimmungen rechnerisch, nämlich als den eines Do und eines Des, eines Credit und eines Debet, eines Guthabens und einer Schuldigkeit verstehen und erklären wollte. Er besteht vielmehr darin, daß auf beiden Seiten Freiheit die Form und der Charakter des Verkehrs zwischen dem wahren Gott und dem wahren Menschen ist: des Verkehrs, der die Existenz dieses Menschen bestimmt und in dessen Vollzug er die Wahrheit ausspricht und also der wahrhaftige Zeuge ist. So und nur so, in beiderseitiger Freiheit, entspricht dieser Verkehr dem Verhältnis zwischen Gott und Mensch, Mensch und Gott, durch das die Existenz dieses Menschen konstituiert wird. Die der Zuwendung dieses Menschen zu Gott entsprechende Darbringung, sein Gehorsamsakt, seine Dienstleistung ist seine freie Tat. Sie ist nicht veranlaßt, nicht motiviert, nicht bedingt durch die Absicht auf einen von Gott zu empfangenden Lohn. Er tut sie nicht um der von Gott verheißenen und zu erwartenden Auszeichnung willen, nicht im Blick auf deren Nützlichkeit und Annehmlichkeit, nicht als Mittel zu deren Erwerb, nicht als Bezahlung des Preises, um den sie zu gewinnen sein möchte – und selbstverständlich auch nicht aus Furcht vor irgendwelchen Übeln, die der Unterlassung dieses Werkes, der Nicht-Bezahlung dieses Preises folgen möchte, nicht zur Vermeidung einer Strafe, die ihn, wenn er da versagen sollte, treffen könnte. Seine Darbringung ist darin seine freie Tat, daß er sie nur eben in Erkenntnis Gottes selbst, nur eben in Furcht vor ihm, nur eben aus Freude an ihm, nur um Gottes selbst willen, nur weil und indem er von ihm nicht lassen kann, tut. Sie ist ihm nur dadurch notwendig gemacht, hat nur darin ihren bewegenden Grund, daß Gott für ihn Gott, daß er faktisch sein Herr ist. Sie ist darin seine freie Tat, daß er sie, abgesehen von diesem einen Grund, grundlos, anspruchslos, uninteressiert, umsonst, gratis, tut. Und genau so ist auch die der Zuwendung Gottes zu diesem Menschen entsprechende Auszeichnung, mit der er diesen Menschen krönt, Gottes freie Tat. Er verleiht sie ihm ungeschuldet. Sie ist nicht seine Gegenleistung zu dessen von ihm geforderter und von jenem erfüllter Leistung. Sie ist wohl Gottes großer Lohn, sie ist aber keine Bezahlung, keine Abgeltung, zu der er auf Grund irgendeines höheren Gesetzes moralisch oder rechtlich verpflichtet wäre. Sie ist keine Ware, die Gott diesem Menschen für den von ihm vorausbezahlten Preis seiner Darbringung, seines Gehorsams, seines Dienstes zu liefern hätte. Gott ist diesem Menschen zu nichts verpflichtet. Er muß ihn nicht auszeichnen, er tut es in eigenster Initiative, in seiner ihm gegenüber überströmenden Güte. Er muß ja auch sein ihm dargebrachtes Leben nicht gutheißen, nicht annehmen. Er muß dieses Menschen Dienst nicht brauchen. Es ist seine eigene höchste, aber freie Weisheit und Gerechtigkeit, wenn er ihn gutheißt, annimmt, braucht. Er krönt ihn, der ihm sich selbst darbringt, aber nicht deshalb, weil dieser solches tut, nicht im Blick auf einen Wert, den das für ihn hätte, auf einen Nutzen und Vorteil, den ihm das einbrächte, sondern einzig und allein in dem souveränen Wohlgefallen, das er an ihm hat, um seiner Erwählung dieses Menschen – also erstlich und letztlich einzig und allein um dieses Menschen willen. Auch die Auszeichnung dieses Menschen ist darin Gottes freie Tat, daß er sie diesem Menschen abgesehen von diesem einzigen Grund grundlos, unverpflichtet, uninteressiert, umsonst, gratis zuteil werden läßt. In diesem Sinn ist die Freiheit die Form und der Charakter des Verkehrs zwischen dem wahren Gott und dem wahren Menschen, der sich in dieses einen Menschen Existenz ereignet und ihn zum Zeugen der Wahrheit, zum wahrhaftigen Zeugen macht.
Karl Barth Die Kirchliche Dogmatik: 28: IV.3 §§ 70–71: Jesus Christus, der Wahrhaftige Zeuge II
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