Lasset ab und erkennet, daß ich Gott bin! Ich werde erhöht werden unter den Nationen, ich werde erhöht werden auf Erden. Jehova der Heerscharen ist mit uns, eine hohe Feste ist uns der Gott Jakobs.
Elberfelder 1871 – Ps 46,11–12
»Macht Frieden!«, ruft er.
»Erkennt, dass ich Gott bin!
Ich habe Macht über die Völker der Erde.«
Der Herr der Welt ist bei uns,
der Gott Jakobs ist unser Schutz!
Gute Nachricht Bibel – Psalm 46,11–12
Nehmt euch Muße und erkennt: Ich bin Gott!
Ich werde erhalten werden bei den Völkerschaften, ich werde werden auf der Erde. Der Herr der Heerscharen ist mit uns,
unser Beistand ist der Gott Jakobs.
Septuaginta Deutsch – Psalm 46:11-12
„Jetzt hört mal auf“, ruft er. „Seid leise! Hört mal zu, erkennt auf die Weise, dass ich es bin, der mit euch redet. Ich bin der Gott, der Siege schmiedet. Und ich steh über allen Völkern, ich hab die Macht, kommt euch das seltsam?“
Der größte Gott, der ist mit uns. Der Gott von Jakob unser Schutz, wir brauchen keine Angst zu haben, wir fahren in ’nem Panzerwagen!
VolxBibel – Ps 46,11–12
Etwas, was wir wohl alle völlig verlernt haben – Still zu sein, und Stille auszuhalten. Aber ein wichtiger Punkt, um Gottes Stimme zu hören.
Der den Kriegen steuert usw. Auch diese Aussage deutet auf eine Erfahrung besonderer Durchhilfe und zielt doch zugleich darauf, dass die Gläubigen auch für die Zukunft nichts anderes erwarten sollen, als was sie jetzt sehen durften. Ohne Zweifel will der Dichter durch den Hinweis auf die eine Tatsache allgemein dartun, wie mächtig Gott seine Gemeinde zu schirmen pflegt. Zudem war es ja auch mehr als einmal geschehen, dass Gott den Hochmut zu Fall gebracht, die Bogen zerbrochen, die Wagen verbrannt, allen Aufruhr in Judäa gestillt und dem Krieg gesteuert hatte. So kann der Prophet die Juden mit gutem Grund daran erinnern, wie oft Gott die schlimmsten Anläufe seiner Feinde abgewehrt hat. Jedenfalls wird solches deshalb von Gott ausgesagt, um in uns die Hoffnung auf sein Friedensreich zu erwecken, wenn auch die ganze Welt in Aufruhr ist.
Jean Calvin – Aus dem Psalmenkommentar
V. 11. Seid stille und erkennt, dass Ich Gott bin. Jetzt scheint der Dichter die Feinde des Gottesvolkes besonders anreden zu wollen, die in ihrer Lust zu schaden immer kühner vorgehen. Sie denken nicht daran, dass sie mit ihren Kränkungen den Heiligen gegenüber eigentlich gegen Gott zu Felde ziehen, sondern sind der Meinung, nur mit Menschen zu kämpfen. Und auf sie stürzen sie sich ohne Furcht und Scheu. Diese Zügellosigkeit möchte der Prophet hemmen. Um aber seinen Worten größeres Gewicht zu verschaffen, legt er sie Gott selbst in den Mund. Zuerst heißt es: „Seid stille“, damit ihr erkennt, dass ich Gott bin! Wir sehen ja, wie die Menschen in ihrer Unbedachtsamkeit keine Mäßigung kennen. So verlangt denn der Prophet nicht ohne Grund von den Feinden der Gemeinde Ruhe, damit sie ihren Eifer verkühlen lassen und zu erkennen beginnen, dass sie wider Gott kämpfen. Einem ähnlichen Gedanken begegnen wir Ps. 4, 5). Die Welt soll also alle Leidenschaft dämpfen und unterdrücken und dem Gott Israels die schuldige Ehre erweisen. Wütet sie aber weiter, so verkündet unser Psalm, dass des Herrn Macht nicht auf die Grenzen Judas beschränkt ist, und dass es ihm nicht schwer fällt, seinen Arm weit über der Heiden Land auszustrecken, um sich überall auf Erden zu verherrlichen.
Der letzte Vers wiederholt, dass es Gott nicht an Waffen und Mitteln fehlt, seine Gemeinde zu bewahren.
„Der den Kriegen ein Ende macht, Bogen zerbricht, Speere zerschlägt und Wagen mit Feuer verbrennt. Seid still und erkennet, dass Ich Gott bin. Ich will erhaben sein unter den Völkern, erhaben sein auf Erden.“
Jakob Kroeker – Er sprach zu mir
„Was nach diesem geschehen werde“, diese gewaltige ernste Frage bewegte einmal bereits den ersten Weltbeherrscher, den König Nebukadnezar, als er auf seinem Lager lag und die Frage erwog, wie sich wohl die weitere Entwicklung der Welt gestalten werde. Sie drängte sich ihm in nie empfundener Stärke auf. Sein Leben war bis dahin von Glück begünstigt gewesen. Die assyrische Macht hatte er zerbrochen, Ninive hatte kapituliert. Die starke gewaltige Macht im Süden, Ägypten unter der Führung Pharao Necho hatte zwar sich aufgemacht, um Nebukadnezars Siegeslauf zu brechen. Bei Karchemis am oberen Euphrat war sie aber so geschlagen worden, dass Necho sich nur noch mit einem Rest seiner Heere retten konnte.
Da war nun noch ein Staat geblieben, von dem in jener alten Welt die Sage ging, dass er unbezwingbar wäre. Das war der theokratische Staat Israels mit seinem Heiligtum in Jerusalem. Doch eines Tages brach auch dieser Staat vor dem mächtigen Herrscher auf dem damaligen babylonischen Weltthron zusammen.
„Was mag nach diesem geschehen?“, so fragte Nebukadnezar. Ihm konnte die Antwort nur durch eine Offenbarung werden, die ihm in einem Traume wurde, den Daniel als Prophet ihm alsdann deutete.
Wir fragen heute auch wieder in Not und Sorge, wie wohl die Zukunft sich gestalten möge. Der Glaube antwortet: sie wird von Gott gestaltet werden! Und wo Gott die Zukunft gestaltet, da gelangt eines Tages doch das Reich Gottes zum Triumph! So vieles, was die Völkerwelt bewegt, wird zur Ruhe gebracht werden durch den, der die Verkörperung eines ewigen Sabbats ist. Und das ist unser Gott, der größer ist als jede Not der Zeit.
Solch eine Glaubenssprache, wie sie unser Psalmwort hier ausspricht, hätte niemals geführt werden können, wenn der Glaube des Psalmisten nicht bis zu Gott selbst gekommen wäre. Wäre er stehen geblieben bei den Ereignissen der Zeit – das hätte ihm niemals diese innere Ruhe und diese Gewissheit im Blick auf die Zukunft gegeben. Aber nun schaut er Gott. Er schaut Ihn nicht nur als den, der da in Zion wohnen soll, sondern auch als den, der die Fäden der ganzen Weltregierung in seiner Hand hält. Daher kann der Glaube solch eine gewaltige Sprache führen, wie sie auch hier geführt wird, und mit einer Zukunft rechnen, die einmal unseres Gottes und seines Sohnes Jesu Christi sein wird.