Und David fürchtete sich vor Jehova an selbigem Tage und sprach: Wie soll die Lade Jehovas zu mir kommen? Und David wollte die Lade Jehovas nicht zu sich einkehren lassen in die Stadt Davids; und David ließ sie beiseite bringen in das Haus Obed-Edoms, des Gathiters.
Und die Lade Jehovas blieb in dem Hause Obed-Edoms, des Gathiters, drei Monate. Und Jehova segnete Obed-Edom und sein ganzes Haus.
Elberfelder 1871 – 2.Sam 6,9–11
Die Bundeslade Jehovas blieb drei Monate im Haus von Ọbed-Ẹdom, dem Gathịter, und in dieser Zeit segnete Jehova ihn und seine ganze Hausgemeinschaft.
neue Welt Übersetzung – 2018 – 2.Samuel 6,11
Und David fürchtete jenes Tages Jehovah und sprach: Wie soll die Lade Jehovahs zu mir kommen? 1Chr 13,12.
Und David war nicht willens, daß die Lade Jehovahs zu ihm in die Stadt Davids einkehrte, und David ließ sie abseits nehmen in das Haus Obed-Edoms, des Gathiters. 2Sam 5,9; Jos 21,24.25; 1Chr 13,13; 15,18.24.
Und die Lade Jehovahs blieb (saß) drei Monate im Hause des Gathiters Obed-Edom, und Jehovah segnete den Obed-Edom und sein ganzes Haus. 1Chr 27,4f.
Tafelbibel mit hinzugefügten Sachparallelstellen – 2.Samuel 6:9–11
Machmal werden unsere Gedanken von dem wirklich wichtigen abgelenkt – da sind Krankheiten und Seuchen, da sind Kriege und Sorgen … und schon drehen sich unsere Gedanken nicht mehr um den Schöpfer, sondern um Problembeseitigung oder Problemumgehung!
Doch so wie David in dem obrigen Kontext, davon abgelenkt wurde, die Lade Gottes in das neue Zuhause zu bringen. Anstatt also zu schauen, was Gottes Wille war, war David abgelenkt.
So geht es uns wohl auch des öfteren – wir lassen uns ablenken – und in der Folge entgehen uns Gottes Segen! Also schauen wir auch Jehovah, anstatt auf Sorgen und Kriege, Krankheiten und Seuchen!
Aber eines fehlte: Es gibt keine Aufzeichnungen darüber, dass David in dieser Angelegenheit die Meinung des Herrn erfragt hätte. Die Bundeslade nach Jerusalem zu bringen, schien eine weise Idee zu sein, und alle waren begeistert davon, aber der König folgte nicht seinem üblichen Muster, den Herrn um seine Anweisungen zu bitten. Schließlich kann das, was dem König und dem Volk gefällt, Gott nicht gefallen, und was Gott nicht gefällt, wird nicht seinen Segen haben. Davids erster Versuch scheiterte kläglich, weil die Leviten die Lade nicht auf ihren Schultern trugen. Gott hatte durch Mose genaue Anweisungen gegeben, wie die Stiftshütte auf- und abgebaut und transportiert werden sollte (Num. 4), und die wichtigsten Möbelstücke sollten auf den Schultern der Leviten getragen werden, die von Kahat abstammten (V. 4:9-20). Als sie einen neuen, von Ochsen gezogenen Wagen benutzten, folgten sie dem Vorbild der heidnischen Philister (1 Sam. 6), nicht dem Vorbild, das Mose am Berg Sinai gegeben wurde.
Warren W. Wiersbe – Sei Commentary Series
Die Lektion hier ist offensichtlich: Gottes Werk muss auf Gottes Art und Weise getan werden, wenn es Gottes Segen haben soll. Die Tatsache, dass alle Führer Israels zustimmten, den Wagen zu benutzen, machte es nicht richtig. Als es so aussah, als würde die Lade vom Wagen fallen, griff Usa anmaßend nach ihr, um sie zu stützen, und wurde dabei getötet. Aber Gott hatte im Gesetz des Mose davor gewarnt, und jeder Israelit wusste das sicherlich (Num. 1:51; 4:15, 20). Es gibt keinen Hinweis darauf, dass Abinadab ein Levit war oder dass seine Söhne Usa und Ahio überhaupt qualifiziert waren, in der Nähe der Lade zu sein, geschweige denn sie zu berühren. David ließ die Lade schnell in das Haus von Obed-Edom bringen, der ein Levit war (1 Chron. 15:18, 21, 24; 16:5; 26:4-8, 15), und dort blieb sie drei Monate lang.
Zu Beginn neuer Epochen in der biblischen Geschichte zeigte Gott manchmal seine Macht im Gericht, um die Menschen daran zu erinnern, dass sich eine Sache nicht geändert hat: Gottes Volk muss Gottes Wort gehorchen. Nachdem die Stiftshütte errichtet und das Priesteramt eingeführt worden war, wurden Aarons Söhne Nadab und Abihu erschlagen, weil sie vorsätzlich versucht hatten, das Heiligtum zu betreten (Lev. 10). Als Israel das Land Kanaan betrat und mit der Eroberung des Landes begann, ließ Gott Achan hinrichten, weil er das Gesetz missachtet und Beute aus Jericho gemacht hatte (Jos. 6-7). In der Anfangszeit der neutestamentlichen Kirche wurden Ananias und Sapphira getötet, weil sie Gott und sein Volk belogen hatten (Apostelgeschichte 5). Hier, zu Beginn von Davids Herrschaft in Jerusalem, erinnerte Gott sein Volk daran, dass sie nicht die anderen Nationen nachahmen sollten, wenn sie ihm dienten, denn alles, was sie wissen mussten, stand in seinem Wort.
Die heutige Kirche muss diese Mahnung beherzigen und zum Wort Gottes zurückkehren, um den Willen Gottes zu verstehen. Keine noch so große Einigkeit oder Begeisterung kann Ungehorsam kompensieren. Wenn Gottes Werk auf menschliche Weise getan wird und wir die Welt nachahmen, anstatt dem Wort Gottes zu gehorchen, können wir niemals den Segen Gottes erwarten. Die Menge mag gutheißen, was wir tun, aber wie steht es mit der Anerkennung Gottes? Der Weg der Welt ist letztlich der Weg des Todes.
Damit dies nicht nur von den Beteiligten dieses Erlebens gelernt würde, sondern darüber hinaus ein Lehrstück für alle Generationen, die diese Geschichte hören und lesen, sein sollte, wird vom Erzähler der Stadt Davids das Haus Obed-Edoms gegenübergestellt. Der Gesalbte Jahwes, der mit der Eroberung Jerusalems als Stadt Davids inzwischen – bis auf den Tempel – alle Insignien der Macht erhalten hatte, war nicht willig, die Lade Jahwes zu sich einkehren zu lassen. Es sieht so aus, als habe er lieber die Lade als Zeichen der göttlichen Gegenwart in seiner Residenz vermissen wollen, als das Eroberte zu gefährden. Umso erstaunlicher nimmt sich dagegen die neue »Heimat« der Lade an: das Haus Obed-Edoms, des Gatiters. Noch aus der Zeit, als David im Exil in der philistäischen Stadt Gat lebte, hatte er in seinem militärischen Umfeld Männer, die ihm gefolgt wareng. Ob Obed-Edom zu diesen gehörte, muss ins Reich der Spekulation verwiesen werden. Dass er aber mit dem aus levitischem Geschlecht stammenden Obed-Edom, der sich bei der Auflistung des Tempelpersonals an verschiedenen Stellen findet (1Chr 15,18; vgl. weiter 1Chr 15,18.24; 26,4–8), gleichzusetzen ist, ist völlig unwahrscheinlich. Der Name weist auf eine nichtisraelitische Herkunft des Mannes hin. Er bedeutet »Knecht Edoms«, wobei hier nicht an den Stamm Edom gedacht ist, sondern an eine lokale Gottheit. Dass sein Haus als Aufbewahrungsort der Lade durch David ausgewählt wurde, ist wohl damit begründet, dass es in der Nähe des Unfallortes lag. Dementsprechend kann auch nicht auf die geistige Haltung seines Besitzers zurückgeschlossen werden. Er wird »die Lade kaum aus freiem Willen aufgenommen haben«. Umso besser war dann, dass die Lade, die gerade noch als zerstörend und Leben vernichtend erfahren worden war, nun völlig anders erschien. Obed-Edom und sein ganzes Haus erfuhren als ihr »Gastgeber« den Segen Jahwes. Ohne Rücksicht auf Herkunft und persönliche religiöse Einstellung wurde hier nun erlebt, was David mit seiner Aktion für sich persönlich erwartet hatte. Die Souveränität Jahwes tritt damit sichtbar in Erscheinung. Es erweist sich in diesem Augenblick, dass sein Handeln nicht in den von Menschen vorgedachten und als vernünftig erscheinenden Bahnen laufen muss. Wie dieser Segen aussah, den Obed-Edom in diesen drei Monaten erfuhr, berichtet der Text nicht. Aber dass der König David über die Entwicklung der Ereignisse in Kenntnis gesetzt wurde und wie seine Reaktion darauf aussah, ist dem Erzähler wichtig. Um den göttlichen Segen ging es ja dem König. Deshalb konnte er es auch nicht bei dem gescheiterten Versuch der Überführung der Lade bewenden lassen. Auch über die Art und Weise, wie David diese Erfahrung für sich einschätzte, wird nichts überliefert. Nur dass der König, der sich nach einem Zornausbruch zunächst gefürchtet hatte, jetzt mit Freuden die Lade Gottes in die Stadt Davids holte, erscheint dem Erzähler wichtig.
Wuppertaler Studienbibel
Also laßt uns, anstatt ausgiebig über Sorgen und Krankheiten zu sprechen, unser Herz und unsere Gedanken um die Bibel und um den Schöpfer drehen!
Neueste Kommentare