zwei Mannschaften

Niemand kann zwei Herren dienen; denn entweder wird er den einen hassen und den anderen lieben, oder er wird einem anhangen und den anderen verachten. Ihr könnet nicht Gott dienen und dem Mammon.
Elberfelder 1871 – Matthäus 6,24

»Niemand kann zwei Herren zugleich dienen. Er wird den einen vernachlässigen und den andern bevorzugen. Er wird dem einen treu sein und den andern hintergehen. Ihr könnt nicht beiden zugleich dienen: Gott und dem Geld.
Gute Nachricht Bibel – Matthäus 6:24

«Niemand kann gleichzeitig zwei Herren dienen. Wer dem einen richtig dienen will, wird sich um die Wünsche des andern nicht kümmern können. Genausowenig könnt ihr zur selben Zeit für Gott und das Geld leben.
Hoffnung für alle – Matthäus 6,24

Die Schlußfolgerung die in Vers 25 lesen, hatten wir ja schon betrachtet
Wir können also in einer „christlichen Zeitschrift“ nicht gleichzeitig um Spenden betteln und gleichzeitig auf Jehovah schauen. Wir können nicht gleichzeitig auf den Christus schauen, und gleichzeitig an „menschlichen Vertretern“ glauben. Wir können nicht gleichzeitig große Pläne machen und auf Jehovah vertrauen. Wir müssen uns entscheiden – in welchem Team wir spielen oder für welches Team wir jubeln!


(Lk 12,33-34; 11,34-36; 16,13) Auch die Haltung zum Reichtum ist ein Barometer für die Gerechtigkeit. Die Pharisäer glaubten, daß der Herr es denen, die er liebte, materiell gutgehen ließ. Sie wollten unbedingt große Schätze auf Erden ansammeln. Doch diese irdischen Schätze sind vergänglich (die Motten fressen die Kleider, und der Rost zerstört Metall; vgl. Jak 5,2-3) und können geraubt werden, wohingegen Schätze im Himmel nie verlorengehen.
Die irrige Auffassung der Pharisäer rührte daher, daß ihre geistlichen Augen böse waren (Mt 6,23). Sie sahen nur auf Geld und Reichtum und lebten dadurch in geistlicher Finsternis. Sie waren so sehr Sklaven ihrer Geldgier, daß sie ihren wahren Herrn, Gott, darüber vergaßen. Das Wort „Mammon“ kommt von dem aramäischen Wort für „Reichtum oder Eigentum“, mamOna.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Es gibt zwei Herren: Jehova Gott, der Herr über alle, die Gerechtigkeit herbeisehnen; und der Teufel, der Herr über Gottes Gegner. „Niemand kann zwei Herren dienen; denn entweder wird er den einen hassen und den anderen lieben, oder er wird einem anhangen und den anderen verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.“ (Matthäus 6:24) Wisset auch, dass es möglich ist, Satan zu dienen, ohne es zu erkennen.

Wachtturm Oktober 1950

Zur Ausübung wahrer Gerechtigkeit gehört auch die richtige Einstellung zum Geld (Matthäus 6,19-21). Geld ist nicht etwas, das um des Hortens willen gehortet werden sollte. Vielmehr sollte Geld auf richtige Weise verwendet werden, um das zu kaufen, was benötigt wird, und um Sicherheit für die Familie zu schaffen.
Es ist nichts falsch daran, ein Sparkonto zu haben. Wenn jedoch Geld zur alles verzehrenden Leidenschaft wird und das Sparkonto zur Sicherheit einer Person wird, dann dient der Gläubige dem Herrn nicht mehr so, wie er es sollte. Das Prinzip in Bezug auf Geld ist, dass ein Mensch nicht zwei Herren dienen kann. Entweder man dient Gott oder dem Mammon. Der Begriff „Mammon“ ist ein Lehnwort aus dem mischnaischen Hebräisch und bedeutet „Geld“, „Reichtum“, „Besitz“ und möglicherweise „das, worauf man vertraut“. Es ist ein Begriff, der sich auf alles bezieht, was diese Welt materiell zu bieten hat. Vermes erklärt:
Der hebräische Begriff mamon, oder wahrscheinlicher das aramäische mamona, war in der Zeit Jesu weit verbreitet. Der galiläische heilige Mann des ersten Jahrhunderts n. Chr., Hanina ben Dosa, soll mamon gehasst haben, sowohl seinen eigenen als auch den, der anderen gehörte (vgl. Mekh zu Exod. 18,21). Tatsächlich wird er manchmal als ein Mann beschrieben, der in selbst auferlegter Armut lebte .

Man ist entweder ein Diener Gottes oder ein Diener des Materialismus, aber man kann nicht ein Diener von beidem sein. Wenn wir dem Materialismus dienen und wenn materielle Dinge die Grundlage für unsere Sicherheit sind, dann sind wir nicht Gottes Diener. Gott ist nicht der Herr; der Mammon ist der Herr. Wenn wir andererseits wirklich Gott dienen und unsere Sicherheit in Ihm finden, werden wir ein richtiges Gleichgewicht in Bezug auf materielle Güter haben. Wir werden wissen, wie wir mit dem Geld umgehen, das uns anvertraut ist. Wir werden ein richtiges Gleichgewicht halten zwischen dem, was Gott für unsere Familien, die Gegenwart und die Zukunft bereitgestellt hat, und der Anhäufung von Reichtum.

Arnold Fruchtenbaum – Jeschua – Das Leben des Messias aus einer messianisch-jüdischen Perspektive

Mammon, deutsch: Reichtum, Schatz; wie Abba, Amen usf., ein aramäisches Wort, das die Evangelien unübersetzt lassen in Erinnerung an den eigentümlichen Gebrauch, den Jesus von demselben in seinen Reden machte (vgl. Mt. 6, 24; Lu. 16, 9. 11. 13). Es ist in dem Worte alles zusammengefaßt, was unser irdisches Eigentum ausmacht, sei es klein oder groß, und Jesus denkt dabei an den Wert, den wir unsrer Habe zuschreiben, an die Macht, die sie über uns besitzt. Der M. ist ein Herr, auf den der Mensch beständig Rücksicht nimmt, für den er arbeitet, dem er oft sein ganzes Leben willig zum Opfer bringt. Und Jesus weiß wohl, wie schwer es uns wird, auch dann, wenn wir in Gott unsern Herrn gefunden haben, nun nicht mehr durch die Rücksicht auf unsre Habe uns regieren zu lassen. Er sagt uns darum ernst, daß der Mensch nur einen Herrn haben kann und es darum, wenn wir Gott zum Herrn haben wollen, zu einer Lösung kommen muß nicht von unsrer Habe, wohl aber von unsrer Gebundenheit an sie. Ungerecht nennt er den M. nicht nur in dem Falle, wenn er durch Diebstahl u. dgl. erworben ist. Er stellt dem ungerechten M. gegenüber das wahrhaftige Gut (Lu. 16, 11). Während wir in Gott einen treuen und gerechten Herrn haben, der uns nicht täuscht und nicht verläßt, ist der M. deshalb ungerecht, weil er uns betrügt; er spiegelt uns vor, wir seien reich, und läßt uns elend und arm; er macht uns für ihn arbeiten und das Ende ist ein verlorenes Leben, wie uns Jesus dies im Gleichnis vom reichen Manne zeigt. So lohnt uns der M. aber nur dann, wenn wir ihn unrichtig brauchen. Im Gleichnis vom ungerechten Haushalter hat Jesus den Jüngern den Weg gezeigt, wie sie auch aus dem M. einen bleibenden, ewigen Gewinn ziehen können, nämlich dann, wenn sie ihn nicht zum Herrn, sondern zum Knecht machen, welcher der gebenden Liebe dienen muß.

Calwer Bibellexikon: Biblisches Handwörterbuch

Auch bei Lukas 16,13 ist es klar, dass es sich um gottwidrige Geldgier handelt. Darum zieht man Mt 6,24 besser zu den Versen 19-23 als zum folgenden Abschnitt über das Sorgen.
Der Spruch macht zwei Voraussetzungen. Die erste ist, dass jeder Mensch jemandem dient. Dient er nicht Gott, dann dient er dem Teufel oder speziell dem Geldteufel, dem »Mammon«. Mammon ist ein jüdisches Wort, das sich sogar im griechischen Text erhalten hat. Luther hat den Sachverhalt mit dem eindrücklichen Bild von Ross und Reiter ausgedrückt: Der Mensch ist das Ross, irgendjemand reitet ihn immer, entweder Gott oder der Teufel. Eine Möglichkeit, dass das Ross sich selbst reitet, gibt es nicht. Die zweite Voraussetzung ist, dass niemand auf längere Sicht »zwei Herren dienen» kann. Das Wort für »Herr« (griech. Kyrios, vgl. unser Kyrie eleison!) ist dasselbe, das anbetend für Jesus gebraucht wird. Vielleicht sind übermenschliche Herren gemeint. Im menschlichen Bereich ist es wohl möglich, zwei und mehr Herren zu haben (vgl. Apg 16,16ff.). Allerdings kann man auch dort nicht allen mit gleicher Liebe dienen.
Das Wort markiert das Entweder-Oder, vor das wir gestellt sind. Entweder ganz Gott oder ganz ohne Gott: Anders geht es auf längere Sicht nicht. Der Zustand des Schwankens muss einmal ein Ende finden. Im Grunde gehört dieses Wort Jesu zum 1. Gebot: »Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.« Eine Nebenregierung des Geldgötzen duldet Gott nicht.

Mit diesem Satz trifft Jesus einen empfindlichen Nerv des Menschen. Im erworbenen Geld betet er vermeintlich seine gewonnene Macht an und ist doch in den Banden eines übermenschlichen Götzen. So wenig Jesus – mit Ausnahme der seelsorgerlichen Situation in Mt 19,16ff.) – verlangt, auf jeden Besitz zu verzichten, so scharf sieht er doch die Gefahr des Reichtums (vgl. Lk 12,13ff.); Lk 16,19ff.).

Übrigens hat Jesus den Satz, dass niemand zwei Herren dienen kann, in der Versuchungsgeschichte selbst durchgefochten (Mt 4,10).

Gerhard Maier – Edition C

Hier wird der Vergleich anhand von zwei Herren gemacht, Gott und Mammon. Es ist unmöglich beiden zu dienen und beide zu lieben. Der Versuch wird dazu führen, daß einer die Oberhand bekommt, und Finsternis ist das Ergebnis. Mammon steht für Reichtümer. Es war ein damals gebräuchlicher aramäischer Ausdruck. Der Beweggrund des Herrn in Seinem Dienst war einer: »Ich habe den HERRN stets vor mich gestellt« (Ps 16,8). Am Ende des Lebens Josuas bezeugte das Volk: »Fern sei es von uns, Jahwe zu verlassen, um anderen Göttern zu dienen!« (Jos 24,16). Für den Gläubigen besteht allezeit die Gefahr, daß seine Zuneigungen von anderen als göttlichen Dingen beansprucht werden. Lieben, hassen, das bedeutet größere und kleinere Liebe, wie in Lk 14,26 deutlich wird. An vielen Stellen wird diese Gefahr der Zwiespältigkeit genannt. In Jes 26,13 bekennt das Volk: »HERR, unser Gott, über uns haben Herren geherrscht außer dir«; aber es war fortan entschlossen, nur dem Herrn zu dienen: »Durch dich allein gedenken wir deines Namens« (Jes 26,13). Die Gemeinde in Laodizäa wollte reich werden, indem sie das beste aus beiden Welten begehrte. Der Herr verabscheut eine solche Haltung (Offb 3,17). Jakobus faßt zusammen: »Freundschaft der Welt ist Feindschaft wider Gott« (Jak 4,4).  

Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt