Wenn jemand für seine Familienangehörigen …

Wenn aber jemand für die Seinigen und besonders für die Hausgenossen nicht sorgt, so hat er den Glauben verleugnet und ist schlechter als ein Ungläubiger.
Elberfelder 1871 – 1.Timotheus 5,8

Kümmert sich aber jemand nicht um die Not leidenden Witwen der eigenen Familie, besonders wenn sie im selben Haus wohnen, dann hat ein solcher Mensch den Glauben verleugnet und steht weit unter den Ungläubigen.
Gute Nachricht Bibel 2018 – 1.Timotheus 5:8

Wenn jemand für seine Familienangehörigen, vor allem die, die bei ihm im Hause wohnen, nicht treu sorgt, der verleugnet seinen Glauben und ist schlimmer als ein Ungläubiger.
Bruns 2013 – 1.Tim 5,8

Sorgt ein Hausvater nicht für seine Hausgenossen -zum Haushalt gehörten auch die Sklaven (Mt 8,5ff.)- und namentlich nicht für seine nächsten Verwandten, so hat er den Glauben verleugnet und ist schlimmer als ein Heide.
Ludwig Albrecht – 1.Tim 5:8

Wer einer Familie vorsteht, ist gemäß der Bibel verpflichtet, für seine „Hausgemeinschaft“ zu sorgen (1 Timotheus 5:8). Dennoch ist ihm bewusst, dass die Erwerbstätigkeit den Königreichsinteressen untergeordnet ist (Matthäus 6:33; Römer 11:13). Aus Gottergebenheit ist er mit Nahrung und Kleidung zufrieden und vermeidet so die Sorgen und Fallstricke eines materialistischen Lebensstils (1 Timotheus 6:6-10).
Gott hingegebene Christen berücksichtigen bei ihrer Berufstätigkeit biblische Grundsätze. Auf ehrliche Weise unseren Lebensunterhalt zu verdienen bedeutet, keine Tätigkeit auszuüben, die gegen das Gesetz Gottes oder das Landesgesetz verstößt (Römer 13:1, 2; 1 Korinther 6:9, 10). Uns sind die Gefahren von schlechtem Umgang bewusst. Als „Soldaten Christi“ beteiligen wir uns nicht an Geschäften, die mit Gottes Maßstäben unvereinbar sind, die ein Zugeständnis in Bezug auf unsere christliche Neutralität erfordern oder die unser Verhältnis zu Jehova gefährden (Jesaja 2:4; 2 Timotheus 2:3, 4). Auch haben wir keine Verbindung zu Gottes religiösem Feind, „Babylon der Großen“ (Offenbarung 18:2, 4; 2 Korinther 6:14-17).

Organisiert, Jehovas Willen zu tun – 2019

Paulus schreibt: »Wenn eine Witwe Kinder oder Enkel hat, so sollen diese lernen, zuerst im eigenen Haus fromm zu leben und sich den Eltern dankbar zu erweisen, denn das ist wohlgefällig vor Gott« (V. 4). »Wenn aber jemand die Seinen, besonders seine Hausgenossen, nicht versorgt, hat er den Glauben verleugnet und ist schlimmer als ein Heide« (V. 8).

Paulus redet hier speziell von solchen Angehörigen, die ebenfalls Christen sind. Sie sollen wissen, dass zum Christsein, zu einem »Gott wohlgefälligen Leben«, zur rechten »Frömmigkeit« »zuerst« (V. 4) gehört, sich im engsten Lebenskreis, »im eigenen Haus«, als Christ zu bewähren. Das schließt unausweichlich auch die Versorgung der alten Eltern ein, nicht im Sinne einer sauren Pflicht, sondern aus »Dankbarkeit«. Das ist gemäß dem vierten Gebot: »Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren …« (2Mose 20,12; zum »Ehren« der Eltern gehört auch ihre liebevolle Versorgung und Pflege im Alter, nachdem sie einst so viel für ihre Kinder getan haben). Über dem Dienst für die Ferneren, der vielleicht eine gewisse Ehre, ja Bewunderung einbringt, darf die Pflicht gegenüber den Nächsten nicht verabsäumt werden, deshalb betont Paulus: »Zuerst im eigenen Haus …« (vgl. auch Mt 15,3-6).

Ja, wer seine Angehörigen »nicht versorgt, hat den Glauben verleugnet« (V. 8), denn zum Glauben gehört in jedem Fall auch der »Glaubensgehorsam« (Röm 1,5; 16,26). Solch ein Christ verhält sich wie einer, der von Jesus nichts oder nichts mehr wissen will, und das vor den Augen der andern. Wie wir uns mit Worten und Taten zu Jesus bekennen können, so können wir ihn auch mit Worten – wie einst Petrus – oder mit Taten verleugnen.

»Er ist schlimmer als ein Heide«, fügt Paulus hinzu. Heiden wissen Gottes Willen weitgehend nicht, deshalb trifft sie eine geringere Verantwortung. Diejenigen dagegen, die zur Gemeinde Jesu gehören, wissen Gottes Willen sehr wohl. Und unser Herr spricht: »Der Knecht, der den Willen seines Herrn kennt, hat aber nichts … nach seinem Willen getan, der wird viele Schläge erleiden müssen. Wer ihn aber nicht kennt und getan hat, was Schläge verdient, wird wenig Schläge erleiden. Denn wem viel gegeben ist, bei dem wird man auch viel suchen« (Lk 12,47f.).

Bei dem allem ist zu bedenken, dass zur »Versorgung der Hausgenossen«, der Angehörigen, nicht nur Geld, Speise, Trank, Bekleidung, Obdach usw. gehört, sondern auch Zuwendung, sich Zeit nehmen für sie, Pflege, Liebe, Tröstung, Fürbitte.

Gerhard Maier – Edition C

1 Timotheus 5,8 stellt uns einen in seinem Kontext unerwarteten Ausdruck vor: „den Glauben verleugnen“. Welchen Grund gibt es dafür? Man hat sich nicht um seine Familie und insbesondere seine Eltern gekümmert. Damit wird der christliche Glaube in Frage gestellt, da der Glaube dazu aufruft, zunächst in Bezug auf das eigene Haus Gottseligkeit zu üben. Wir tun dies, indem wir unseren Eltern die Fürsorge erweisen, die wir selber von ihnen genossen haben. Welch einen Gegensatz stellt das zu den so unheilvollen Ideen der heutigen Zeit dar, in der es heißt, dass die Kinder, die nicht verlangt hätten, geboren zu werden, überhaupt keine Verpflichtung in Bezug auf ihre Eltern besäßen. Diese Gedanken sind in vollständigem Widerspruch zu dem Wort dessen, der in seiner Gnade gläubigen Eltern gerne Kinder anvertraut, damit sie diese für den Herrn Jesus aufziehen (nicht von selbst „wachsen lassen“!) und sie auf den Weg des Glaubens führen.
Die Kinder ihrerseits sind zur Dankbarkeit gegen ihre Eltern aufgerufen, ganz besonders, wenn Witwenstand, Krankheiten und das Alter diese abhängig von der Pflege gemacht haben. „Ehre deinen Vater und deine Mutter, … damit es dir wohl ergehe“, lesen wir in Epheser 6,2.3. Es ist vollkommen nach den Gedanken Gottes, dass der Mann mit der Hochzeit „den Vater und die Mutter verlässt und seiner Frau anhangt“ (Eph 5,31). Damit bildet sich eine neue Familie, für die der Ehemann in erster Linie die Verantwortung trägt, sie zu nähren und zu pflegen. Dies aber verhindert in keiner Weise die Zuneigung und die Dankbarkeit gegenüber denjenigen, die uns während unserer Jugendzeit aufgezogen und genährt haben.

Georges André – Timotheus – Diener Jesu Christi

„Dies“ bringt uns die Anweisungen der Verse 3-4 bezüglich der beiden Klassen von Witwen in Erinnerung, mit der eingefügten Seitenbemerkung im Blick auf eine andere Klasse in Vers 6. Die Wiederholung des Wortes „gebiete“ (parangello , siehe bei 1,4 und 4,11) erinnert Timotheus daran, daß es bei diesen Dingen nicht nur um persönliche Anweisung für ihn ging, sondern um Weitergabe an die ganze Versammlung. Der Zweck ist, daß „sie“, nicht nur die Witwen, sondern alle Gläubigen in der Versammlung, „unsträflich“ seien. Dieses letztere Wort wurde im Hinblick auf den „Aufseher“ (siehe 3,2) gebraucht. Es wird in bezug auf Timotheus selbst in 6,14 („unsträflich“) verwendet werden. In dem Fall hier muß dafür Sorge getragen werden, daß keine kritisch eingestellte Person die Gelegenheit hat, den Gläubigen in der Versammlung hartherzige Gleichgültigkeit gegenüber der Not bedürftiger und finanziell schwacher Verwandten vorzuwerfen.
Ein solcher Grund für Vorwürfe wäre vorhanden, wenn ein Gläubiger keine materielle Unterstützung für „die Seinigen“ aufbringen würde. Dieser Ausdruck umfaßt seine eigenen Verwandten. „Besonders“ betont, daß das, was eine Verpflichtung gegenüber Verwandten im allgemeinen ist, eine umso schwerwiegendere Verantwortung gegenüber denen wird, die die eigenen „Hausgenossen“ sind. Ganz deutlich geht es bei dem ersten Ausdruck um einen weiteren Kreis von Verwandten und beim zweiten um den engeren Kreis der unmittelbaren Familie.
Das Zeitwort „sorgen“ (pronveo) bedeutet etwas vorhersehen, vorausdenken (siehe das gleiche Zeitwort in Römer 12,17; 2.Kor. 8,24) und zeigt, daß aus Voraussicht eine Not vorhergesehen wird und dafür Vorsorge getroffen wird. Während es dem Zusammenhang nach um Kinder und Enkelkinder geht, die für Eltern und Verwandte Vorsorge treffen, macht die weiter gefaßte Aussage, „wenn aber jemand“ es allgemein genug, um auch jene Vorsorge einzuschließen, die von Eltern für ihre Kinder verlangt wird.
Ein Versagen in diesem sehr praktischen Aspekt christlicher Lebensführung ist keine Kleinigkeit. Es ist nämlich in Wirklichkeit eine Verleugnung des Glauben. „Der Glaube“ umfaßt hier die Gesamtheit dessen, was geglaubt wird. Eine solche Handlung streicht also in der Praxis durch, löscht aus, verleugnet, was fleißig mit den Lippen bekannt worden ist (das gleiche Wort „verleugnen“ wird in 2.Tim. 3,5 im Blick auf Gottseligkeit verwandt „deren Kraft aber verleugnen“). Der Glaube an Christus ist weit davon entfernt, die natürlichen Verpflichtungen im Familienleben zu schwächen, sondern macht sie stärker, klarer und anspruchsvoller. So ist also „der Glaube“ nicht einfach eine Summe theologischer Auffassungen, sondern er schließt praktische Erfüllung dessen ein, was diese Lehren darlegen. Ein Mangel an solcher Fürsorge und solcher Voraussicht ist eine klare Verletzung der von Christus gegebenen Lehre, z. B. in Mk. 9,9-13. Erstens verleugnet ein solches Verhalten ganz offensichtlich „den Glauben“, die Gesamtheit der Lehre, die in den Augen der Welt jemanden zu einem Gläubigen macht. Zweitens macht sie den einzelnen schlimmer als einen „Ungläubigen“. Das Wort apistos bedeutet einfach „einer, der Gott nicht glaubt“. Das Wort „schlechter“ ist Eheiren, das als Steigerungsform von Pakos („schlecht, böse“) verwendet wird. Ein Christ, der so handelt, ist in doppelter Hinsicht schlimmer als ein Mensch, der überhaupt nicht vorgibt, Gott zu glauben. Erstens ist es schlimmer, die Zustimmung zu einer Gesamtheit von Lehre zu bekennen und dann in offensichtlicher Weise eine Grundvoraussetzung dieser Lehre zu verleugnen, als überhaupt keinen solchen Anspruch zu stellen. Ein solcher Mensch zeigt sich dadurch als unehrlich, oder unaufrichtig, oder beides. Zweitens, tut mancher Ungläubige, der die Pflichten familiärer Verantwortlichkeit deutlich erkennt das, was der Gläubige der die volle Offenbarung der Gnade hat, nicht tut.
Der scharfe Ton dieses Tadels deutet an, daß einige dieser rücksichtslosen und verantwortungslosen Personen in der Versammlung in Ephesus bereits sichtbar waren. Man muß fürchten, das diese Art praktischen Unglaubens auch heute noch vorhanden ist und den Tadel des Apostels verdient.

Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es für den Gläubigen ein angemessenes Gleichgewicht gibt, ein Sparkonto, eine Lebensversicherung und eine Altersvorsorge zu haben, ohne den Glauben an den Herrn zu verlieren. In der Tat ist es ein Beweis für den Glauben an Ihn und den Glauben an Jeshuas Lehre, wie man sich auf die kommenden Tage vorbereitet. Der Gläubige sollte planen, aber niemals Geld horten, so dass er infolgedessen nie für das Werk des Herrn gibt. Er sollte immer sensibel für das Werk Gottes sein und es unterstützen. Andererseits wird den Gläubigen nie gesagt, dass sie alles weggeben sollen, damit ihre Familien hungern müssen. Die Bibel lehrt klar, dass ein Gläubiger, der seine eigene Familie im materiellen und physischen Bereich nicht versorgt, wie ein Ungläubiger behandelt und als schlechter angesehen werden soll (1 Timotheus 5,8).

Arnold Fruchtenbaum – Jeschua – Das Leben des Messias aus einer messianisch-jüdischen Perspektive