Alle meine Gebeine werden sagen: Jehova, wer ist wie du! Der du den Elenden errettest von dem, der stärker ist als er, und den Elenden und Armen von dem, der ihn beraubt.
Elberfelder Bibel 1905 – Ps 35,10
Aus tiefstem Herzen will ich zu ihm sagen: »HERR, keiner ist wie du! Du hilfst dem Schwachen gegen den Starken, du schützt den Wehrlosen und Armen vor dem, der ihn berauben will.«
Gute Nachricht
Mit Leib und Seele werde ich dich preisen: HERR, wer ist wie du? Du rettest die Wehrlosen vor ihren übermächtigen Feinden, die Hilflosen und Notleidenden bewahrst du vor ihren raubgierigen Verfolgern.
Neue Genfer
Aus tiefstem Herzen werde ichsagen: / „Keiner, Jahwe, ist wie du! / Du rettestden Schwachen vor dem, der stärker ist, / denwehrlos Armen vor dem, der ihn beraubt.“
Neue evangelitische Übersetzung
aus tiefstem Herzen werde ichsagen: „O Jehova, wer ist wie du? Du befreist die Hilflosen von denen, diestärker sind als sie, die Hilflosenund Armen von denen, die sie berauben.“
neue WeltÜbersetzung 2018
Mit allem, was ich hab, werde ichsagen: „Gott, du sprengst total den -Maßstab! Du hilfst den schlaffen Leuten, die keine Kraft mehr haben, um zu kämpfen, rettest sie vor Menschen, sorgst dafür, dass sie gerade noch rechtzeitig wegrennen.“
Volxbibel
Herr, wer ist deines gleichen? Jetzt beschreibt David seine Freude über Gottes Heil noch genauer: sie besteht darin, dass er die erfahrene Rettung einzig und allein dem Herrn zuschreibt. Wie die Menschen gewöhnlich ihren Gott loben, gegen sie ihm kaum den zehnten Teil dessen, was ihm von Rechts wegen zukommt. David unterscheidet sich aber von allen anderen, denn er sagt ausdrücklich, dass das Lob für seine Errettung Gott allein gebühre. Und fürwahr: nur dann geben wir dem Herrn das Seine, wenn wir ihn in der Herrlichkeit seiner Kraft schauen und alle unsere Hoffnung gespannt auf ihn richten. Was nützt es, dass wir Gottes Namen im Munde führen, wenn wir seine Macht und Güte nach Willkür schmälern? Es ist also ein Zeichen von Davids Frömmigkeit, wenn er darin Gottes Güte sieht, dass er ein Beschützer der Bedrückten ist, dass er die Elenden und Armen von den wilden Räubern errettet. Gerade dies schreibt David dem Herrn als sein eigentliches Amt zu. So lernen wir aus seinen Worten, dass wir auch in tiefem Elend gute Hoffnung bewahren sollen. Es ist kein Grund vorhanden, dass auch eine so gewaltige Übermacht und Kraft des Feindes uns den Mut rauben dürfte: denn Gott verkündet vom Himmel her, dass er das Regiment führt, um den Starken und Tapferen zu widerstehen. Wenn die Kinder dieser Welt, die ihre Macht vergeuden, um Schaden zu stiften und die Schwachen zu unterdrücken, auch nur einen Tropfen gesunder Vernunft hätten, so würden sie ihren Übermut zügeln, um nicht durch übermäßige Selbstüberhebung Gott zum Zorn zu reizen.
Jean Calvin – Aus dem Psalmenkommentar
Sie wollten David ohne Ursache ans Leben gehen, so wie ein Jäger sein Netz legt und eine Grube gräbt, um ein unvorsichtiges Tier zu fangen. David betete, daß die Fallen der Feinde sie selbst unversehens einfangen (vgl. Ps 7,16; 9,16; 57,7 ) und ihren eigenen Untergang herbeiführen mögen (vgl. Ps 35,4; 38,13; 40,15; 70,3 ). Dann, so sagte David, würde er den Herrn von ganzem Herzen ( mein ganzes Sein ) mit Frohlocken preisen, da der Herr die gerettet hatte ( den Armen und Elenden ), die von der Gnade des Mächtigen abhängig sind.
Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar
9–10. Diese Str., mit welcher des Liedes 1. Teil schließt, enthält den logischen Nachsatz jener verwünschenden Jussive. Dem Sturze der widergöttlichen Macht wird Triumphesfreude folgen. Die Gebeine des Körpers, welche sonst nur als die Angst der Seele mit erleidend Vorkommen (6, 3. 31, 11. 32, 3. 51, 10), werden hier wie 51, 10 auch an der Freude beteiligt, in welche die Mark und Bein erschütternde Angst übergeht; die Freude des Ich soll alle Glieder des Leibes durchpulsen und sich wie zu einem Chore lobpreisender Stimmen vervielfachen. כָּל mit verbindendem Acc. und Makkef, wie auch Spr. 19, 7 (s. Baers Liber Psalmorum Hebraicus atque Latinus zu Ps. 138, 2 p. 158) und nach Ben-Ascher auch Ps. 87, 7 (כָּ֖ל, nicht כֹּ֖ל); man hat in diesen Fällen nicht, wie Kimchi und Norzi meinen, kål (mit קמץ רחב) zu lesen, sondern kŏl (König, Lebrgeb. S. 455)1, indem, wie Lonzano richtig bemerkt, das Mercha (hier wie auch Spr. 19, 7 Diener des Legarmeh statt des sonst üblichen Mehuppach) gleichen Wert wie Makkef und also auch gleiche Wirkung hat. Der Ausruf מִי כָמוֹךָ ist aus Ex. 15, 11., wo nach der Masora מִי כָּמוֹךָ zu punktiren ist, wie Ben-Naftali auch an u. St. punktirt: das dort stehende, hier fehlende Dag. schärft und erhärtet zugleich, es fordert emphatische Aussprache. חָזָק מִמֶּנּוּ stärker als er s. v. a. stark während jener schwach ist, wie Jer. 31, 11 vgl. Hab. 1, 13 צַדִּיק מִמֶּנּוּ gerecht während jener gottlos ist. Die Wiederholung וְעָנִי will sagen: er errettet den עָנִי, welcher ohnehin אֶבְיוֹן, von dem Räuber seiner geringen Habe.
Delitzsch – Biblischer Commentar über die Psalmen
Muss ich also für meine eigenen Rechte auf die Straße gehen oder mich anderweitig dafür einsetzen???
Oder genügt es, alles bei Gott abzugeben?
Muss ich, damit Jehovah mir helfen kann, einer bestimmten org oder Gemeinde angehören?
Der Psalmist war davon überzeugt, dass ein gutes persönliches Verhältnis wichtig ist – und dass er dann mit seinem ganzen ich Gott loben könnte!
Ein Kommentar