Ohne Glauben aber ist es unmöglich, ihm wohlzugefallen; denn wer Gott naht, muß glauben, daß er ist, und denen, die ihn suchen, ein Belohner ist.
Elberfelder Bibel 1905 – Heb 11,6
Es ist aber unmöglich, dass Gott an jemand Gefallen hat, der ihm nicht vertraut. Wer zu Gott kommen will, muss ja fest damit rechnen, dass es ihn gibt und dass er die Menschen belohnt, die ihn suchen.
Gute Nachricht Bibel
Gott steht nur auf Leute, die ihm felsenfest vertrauen. Wer mit ihm leben will, muss erst mal glauben, dass es ihn überhaupt gibt. Und er muss wissen, dass es sich lohnt, alles zu tun, um ihm nahe zu sein.
VolxBibel – Heb 11,6
Hb 11,6 ἀ-δύνατος11 unmöglich; Ntr. m. od. ohne ἐστίν es ist unmöglich. εὐ-αρεστῆσαι Aor. Inf. πιστεῦσαι Aor. Inf. πιστεύω, Präd. des AcI, abhängig v. δεῖ. προσ-ερχόμενον Ptz. -έρχομαι, subst.; Subj. des AcI. ἔστιν hier Vollverb vorhanden sein, existieren (B I1), also: dass es ihn gibt. ἐκ-ζητοῦσιν Ptz. Dat. Pl. -ζητέω suchen; subst.; dat. commodi (A173). μισθ-απο-δότης1 (< μισθός Lohn + ἀποδίδωμι) Entlohner, Vergelter; τοῖς ἐκζητοῦσιν αὐτὸν μισθαποδότης γίνεται er erweist sich den ihn Suchenden als Entlohner = er belohnt die, die ihn suchen. Hb
Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament
Vers 6 zeigt, dass der vorangehende Vers vorausgesetzt wird: »Aber ohne Glauben ist’s unmöglich, Gott zu gefallen…« Wenn Henoch nicht Gott vertraut hätte, würde er nie das Zeugnis erhalten haben, »dass er Gott gefallen habe« (V. 5). Gott will, dass seine Diener sich restlos auf ihn verlassen. »Zu Gott kommen« setzt grundlegend den Glauben voraus, »dass Gott ist und dass er denen, die ihn suchen, ihren Lohn gibt«. Erstens merken wir uns, dass Gott zwar unsichtbar ist (vgl. Heb 11,27), doch kann man zu ihm treten und vor ihm wandeln. Zweitens merken wir uns die folgerichtige und unerlässliche Forderung: »Wer zu Gott kommen will, der muss glauben, dass er ist.« Drittens merken wir uns aber auch, dass es nicht umsonst ist, ihn zu suchen, weil er »denen, die ihn suchen, ihren Lohn gibt« (vgl. Mt 7,7f.). Henoch ist ein Beispiel dafür, dass Gott ein »Vergelter« (im Griechischen: »Belohner«) ist. Der Lohn Henochs bestand darin, dass er zu Gott entrückt wurde. Der Lohn des Glaubenden ist also nicht dieses oder jenes Gut, sondern besteht in eben demjenigen selbst, der gesucht wird (J. A. Bengel).
In einzigartiger Weise bezeugt uns der Verfasser des Hebräerbriefes: »Wer zu Gott kommen will, der muss glauben, dass er ist.« Es klingt wie ein Befehl. So ist der Satz aber nicht gemeint. Die Überzeugung, dass Gott lebt und die belohnt, die ihn suchen, ist Ausdruck einer inneren Gesetzmäßigkeit; denn so ist nur recht: »Wer zu Gott kommen will, der muss glauben …« Dem Kreuzesleiden Jesu lag auch nicht einfach das »Muss« Gottes zu Grunde, sondern Jesus war sich der inneren, sachlichen Verpflichtung bewusst, die darin lag, Sohn Gottes zu sein (vgl. Heb 5,8). – Als Gemeinde Jesu sind wir eben dazu verpflichtet, den Menschen ihre wahren Lebensbedingungen aufzudecken, nämlich, dass sie Geschöpfe Gottes sind, die nie innerlich befriedigt sein werden, bis sie in Gott ruhen. Für diejenigen, die Gott in Wahrheit suchen, bleibt Gott zwar ein Rätsel, aber sie zählen auch auf seine Gnade und sind dazu bereit, jede Schau seiner Herrlichkeit, die ihnen vergönnt wird, dankend zu bestätigen. Dadurch erscheint der Herr Christus in hellem Licht. Christ -Sein heißt doch, nahe bei dem zu leben, den der lebendige Gott uns als Heiland gegeben hat.
Seid gewiss, dass Erb und Lohn Unser sind mit Gottes Sohn: Gottes Gnade, Ihm zu Ehren, Ewige Freude wird gewähren in dem Herren Jesus Christ. (Grundtvig 1856; deutsch: W. Görnandt)
Edition C
Hebr 11,1 definiert Glauben wie folgt: Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht. Gott, der Himmel, die Seele, das ewige Leben usw. sind für uns unsichtbar. Dennoch zweifeln Juden und Christen nicht an ihrer Existenz, sondern vertrauen dem Zeugnis der Bibel, die davon spricht. Ausdrücklich sagt Hebr 11,6, dass man Gott ohne einen solchen Vorschuss an Vertrauen nicht gefallen kann. Wer zu Gott betet, muss glauben, dass er existiert; sonst würde das Gebet keinen Sinn machen. Glaube bedeutet also zunächst das Für-wahr-Halten der biblischen Aussagen über die Existenz eines Schöpfers. Allerdings kann dieser Glaube allein keinen Menschen selig machen; denn auch der Teufel glaubt an die Existenz Gottes (Jak 2,19). Um selig zu werden, braucht der Mensch den rettenden Glauben. Hierbei vertraut ein Mensch auf die Erlösungstat Christi am Kreuz von Golgatha und macht sie sich so zu eigen. Während der Glaube an die Existenz Gottes theoretisch bei jedem Menschen zu finden sein müsste (Rö 1,19ff.), ist der rettende Glaube ein Geschenk Gottes an die Auserwählten (Eph 2,8). Niemand kann an Christus glauben, wenn ihn nicht der Heilige Geist zuvor von der eigenen Sünde und Verlorenheit sowie vom Heil in Jesus überzeugt hat. Niemand kann Jesus Herrn nennen ohne den Heiligen Geist (1 Kor 12,3). Der rettende Glaube ist ein herzliches Vertrauen auf Jesus, der für uns stellvertretend gestorben und auferstanden ist, und schließt eine Beziehung zu Gott ein. Denn durch diesen Glauben wird ein Mensch zum Kind Gottes (Joh 1,12).
Weil der Glaube eine Beziehung konstituiert, leuchtet es ein, dass diese Beziehung wachsen oder auch abnehmen kann. Wer seine Beziehung zu Gott durch Bibelstudium, Gebet und Gemeinschaft mit anderen Christen (Apg 2,42) regelmäßig pflegt, erlebt ein kontinuierliches Wachstum seines Glaubens. Umgekehrt steht ein Christ, der die Gemeinschaft mit Jesus und seinen Nachfolgern meidet, in der Gefahr, im Glaubensleben zu verkümmern und ganz abzudriften. Das Neue Testament fordert deshalb zum Wachstum auf (2 Petr 3,18) und warnt vor Glaubensverlust (1 Tim 1,19; 6,10; 2 Tim 4,10).
Glaube kompakt: Grundzüge biblischer Dogmatik – Jung 2018
»Ohne Glauben aber ist es unmöglich, ihm wohlzugefallen.« Keine guten Werke können mangelnden »Glauben« ersetzen. Wenn all dies gesagt und getan ist, und ein Mensch sich dann weigert, Gott zu glauben, macht er ihn zum Lügner. »Wer Gott nicht glaubt, hat ihn zum Lügner gemacht« (1. Joh 5,10). Wie kann Gott Gefallen an Menschen finden, die ihn der Lüge beschuldigen?
Kommentar zum Neuen Testament – MacDonald
Nur der Glaube räumt Gott seine ihm zukommende Stellung ein, und verweist auch den Menschen an seinen Platz. »Eine solche Haltung verherrlicht Gott über alle Maßen«, schreibt C. H. Mackintosh, »weil sie beweist, dass wir auf seine Sicht mehr vertrauen als auf unser eigenes Sehvermögen«.
Glaube bedeutet nicht nur, an die Existenz Gottes zu glauben. Vielmehr ist damit auch gemeint, darauf zu vertrauen, dass er die belohnt, »die ihn suchen«. Es gibt nichts an Gott, was es dem Menschen unmöglich macht, an ihn zu glauben. Das Problem liegt immer beim menschlichen Willen.
Jehovah möchte eine persönliche Beziehung …und da kann es keinen Kanal / Kirche zwischen geben. Ich muss also nicht meiner Kirche vertrauen, sondern Gott! Ich muss auch nicht überlegen, ob „meine Kirchenleitung“ das gut oder falsch betrachtet – sondern nur wie Gott dies betrachtet!
Die Bibel ist voll mit Personen, mit realen Menschen die gelebt haben. Und doch wird sehr wenig von den meisten Menschen erwähnt. Um in die „Kapitel des Glaubens“ aufgenommen zu werden, musste man wirklich ein gutes Verhältnis zu Jehovah haben! Und schau dir die Namen dort an – und dann überlege einmal, welche Menschen parallel mit diesen dort aufgezählten Glaubensmenschen gelebt haben. – und wenn du dann darüber nachdenkst, wird dir auffallen, dass es diese „Mitmenschen“ leider nicht geschafft haben in diese „Glaubensliste“ aufgenommen zu werden – obwohl sie teilweise mit „Glaubenshelden“ zusammengelebt haben. Es ist also nicht so, dass der Glauben deines Bruders oder deines Leiters irgendwie rettet! Nur du selbst kannst durch Gebet, Lesen der Bibel usw dein Verhältnis stärken oder schwächen! Was hindert dich?
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