den wir verkündigen, indem wir jeden Menschen ermahnen und jeden Menschen lehren in aller Weisheit, auf daß wir jeden Menschen vollkommen in Christo darstellen
Elberfelder 1871 – Kolosser 1,28
Ihn | verkündigen | wir | , | indem | wir | jeden | Menschen | ermahnen | und | ||||||||
ὃν1 | καταγγέλλομεν3 | ἡμεῖς2 | → | ►4 | πάντα5 | ἄνθρωπον6 | νουθετοῦντες4 | καὶ7 | |||||||||
hon | katangellomen | hēmeis | panta | anthrōpon | nouthetountes | kai | |||||||||||
ὅς | καταγγέλλω | ἐγώ | πᾶς | ἄνθρωπος | νουθετέω | καί | |||||||||||
hos | katangellō | egō | pas | anthrōpos | noutheteō | kai | |||||||||||
RR-ASM | VPAI1P | RP1NP | JASM | NASM | VPAP-PNM | CLN | |||||||||||
3739 | 2605 | 2249 | 3956 | 444 | 3560 | 2532 | |||||||||||
92.27 | 33.204 | 92.1 | 59.23 | 9.1 | 33.424 | 89.92 |
jeden | Menschen | lehren | in | aller | Weisheit | , | um | jeden | Menschen | |||||||
διδάσκοντες8 | πάντα9 | ἄνθρωπον10 | ἐν11 | πάσῃ12 | σοφίᾳ13 | ἵνα14 | πάντα16 | ἄνθρωπον17 | ||||||||
didaskontes | panta | anthrōpon | en | pasē | sophia | hina | panta | anthrōpon | ||||||||
διδάσκω | πᾶς | ἄνθρωπος | ἐν | πᾶς | σοφία | ἵνα | πᾶς | ἄνθρωπος | ||||||||
didaskō | pas | anthrōpos | en | pas | sophia | hina | pas | anthrōpos | ||||||||
VPAP-PNM | JASM | NASM | P | JDSF | NDSF | CAP | JASM | NASM | ||||||||
1321 | 3956 | 444 | 1722 | 3956 | 4678 | 2443 | 3956 | 444 | ||||||||
33.224 | 59.23 | 9.1 | 90.10 | 59.23 | 32.32 | 89.59 | 59.23 | 9.1 |
vollkommen | in | Christus | Jesus | darzustellen | |||||
τέλειον18 | ἐν19 | Χριστῷ20 | Ἰησοῦ21 | παραστήσωμεν15 | |||||
teleion | en | Christō | Iēsou | parastēsōmen | |||||
τέλειος | ἐν | Χριστός | Ἰησοῦς | παρίστημι | |||||
teleios | en | Christos | Iēsous | paristēmi | |||||
JASM | P | NDSM | NDSM | VAAS1P | |||||
5046 | 1722 | 5547 | 2424 | 3936 | |||||
11.18 | 89.5 | 93.387 | 93.169 | 37.111 |
Schlachter 2004 – Kol 1,28
Er ist es,
den wir verkünden.
Dabei richten wir uns
an die Vernunft eines jeden Menschen
und unterrichten jeden Menschen in aller Weisheit*.
Denn durch die Verbundenheit mit Christus
soll jeder Mensch
als Vollkommener vor Gott treten können
BasisBibel – Kolosser 1,28
Ihn machen wir bekannt, indem wir jedem Menschen ins Gewissen reden und jeden mit umfassender Weisheit unterrichten, um jeden Menschen als durch den Messias vollendet darzulegen.
Gottes Agenda – Das Neue Testament urtextnah ins heutige Deutsch übersetzt von Andreas Eichberger – Kol 1,28
Diesen Christus verkünden wir. Und wir hören nicht auf, jeden Einzelnen in der Gemeinde zu ermahnen und jedem Einzelnen in der Gemeinde den Weg zu zeigen, den uns Christus gewiesen hat. Das tun wir mit der ganzen Weisheit, die uns gegeben ist. Denn wir möchten jeden und jede in der Gemeinde dahin bringen, dass sie vor Gott dastehen in der Vollkommenheit, die aus der Verbindung mit Christus erwächst.
Gute Nachricht Bibel 2018 – Kolosser 1,28
Von diesem Jesus erzählen wir euch. Mit dem totalen Überblick, den ich von Gott über die Dinge bekommen habe, erkläre ich das jedem Menschen. Ich erzähle euch, worauf ihr aufpassen müsst, damit ihr alles bekommt, was Christus für euch hat. Ihr sollt einfach starke, reife Christen werden.
VolxBibel – Kol 1,28
Ihn verkündigen wir, indem wir jeden Menschen mahnen und jeden Menschen unterrichten mit jeder Weisheit, um jeden Menschen als vollkommen im Christus vor ihn zu stellen, wofür ich mich auch anstrenge und kämpfe auf Grund seiner Wirkung, die sich in mir wirksam macht mit Kraft. Aus dem, wozu ihn Gott braucht, folgt, daß er Christus verkündigt, nicht sich selbst, auch nicht irgendeine andere Weisheit; denn allein darum handelt es sich bei seiner Sendung, daß Christus unter den Völkern sei. Daher kann er sich keinem Menschen entziehen; wer es sei, jeden mahnt er, jeden unterrichtet er. Das entspricht dem Herrlichkeitsreichtum des göttlichen Geheimnisses. Mit ihm sind von der Arbeit des Paulus alle beschränkenden Grenzen weggetan. Er braucht sich bei niemand zu besinnen, ob er ihn warnen soll oder ob er ihn ungewarnt im Bösen lassen dürfe, ob er ihn über Gottes Willen unterrichten dürfe oder ob ihm Gottes Wort nicht gelte. Wer er sei, Paulus hat ihm gegenüber die Pflicht, ihm das Bußwort zu sagen, das ihm seine Sünde zeigt, und ihm den Unterricht zu geben, der ihm den Weg zu Gott erkennbar macht. Und so macht er es auch, übt keine Parteilichkeit und hat keine gebrochene Liebe, die nur wenigen gälte, sondern tritt an alle mit der Gewißheit heran, daß er ihnen das Größte geben kann, jenes alles überragende Geheimnis: „Christus in euch.“
Schlatters Erläuterungen zum Neuen Testament
Dazu braucht er Weisheit. Wer ohne Weisheit warnt und lehrt, kann niemand helfen. Paulus braucht sie nicht nur, sondern er hat sie. Christus entzieht sich ihm nicht, sondern gibt ihm bei seiner Arbeit, die er an jedem Menschen zu tun hat, jede Weisheit, deren er bedarf. Sein Ziel ist, daß er jeden in den fertigen, vollendeten Zustand bringe, in dem er vor Gott bestehen kann, vor den er einst zu treten hat. Er will nicht nur eine Anregung geben, die wieder erlahmt, einen Anfang machen, auf den sich nichts aufbaut. Er tut ganze Arbeit; denn er hat ihr Ziel fest im Auge, daß er die Gemeinde für den Christus zu rüsten hat, damit er sie für immer zu sich nehme. Dazu hilft er allen dadurch, daß er sie zum ganzen Glauben, zur vollen Liebe und zum beharrlichen Gehorsam führt. Seine Arbeit bringt ihm nicht nur Erquickung und Lust. Er braucht vielmehr für sie seine ganze Kraft, wird müde und steht in einem beständigen Kampf. Aber er verweilt nicht bei der Anstrengung, die sein Dienst von ihm fordert, sondern sieht dankbar zu Gottes Wirken empor, das ihn trägt, ohne das er seine Arbeit nicht leisten und nicht bis zur Frucht vollenden könnte. Dadurch lenkt er den Blick der Gemeinden von der Größe seiner eigenen Leistung ab, weg von der Glut seines Eifers, die ihre Bewunderung erweckt. Was er erreicht hat, wäre ihm ja nicht möglich geworden, wenn nicht Gott mit seiner Kraft in ihm wirksam wäre. Er schreibt dies nicht, damit die Gemeinde ihn bewundere, sondern damit sie Gott danke. Von der menschlichen Denkweise aus wäre es nicht auffallend, wenn er aus dem göttlichen Wirken den entgegengesetzten Schluß gezogen hätte: weil Gott mächtig in ihm und für ihn wirke, sei ihm eine solche Anstrengung erspart, wie sie der übt, der in den Wettkampf tritt und sich um den Sieg bemüht. So denkt der lieblose Sinn: „Mache es du ohne mich.“ Paulus hat die Liebe Gottes in sich und denkt deshalb in der entgegengesetzten Weise. Weil sich Gottes Wirken kräftig an ihm erweist, darum ist ihm keine Mühe zu groß, keine Anstrengung zu hart. In dieser Weise bringt die Liebe unser Wirken und Gottes Wirken in Zusammenhang.
In Kolosser 1,28-29 finden wir ein klares, kompromissloses Ziel für den Aufbau einer Kultur der Gnade in der Ortsgemeinde:
„28 Ihn verkündigen wir, indem wir jeden Menschen ermahnen und jeden Menschen lehren in aller Weisheit, um jeden Menschen vollkommen in Christus Jesus darzustellen. 29 Dafür arbeite und ringe ich auch gemäß seiner wirksamen Kraft, die in mir wirkt mit Macht“ (Ko! 1,28-29).Paulus’ Ziel war, Gemeinden zu sehen, die einzig der Botschaft des lebendigen Christus ergeben waren. Beachten Sie, dass er sagt, er lehre jeden Menschen, sodass jeder Mensch zur Reife in Christus wachsen kann. Paulus bekräftigt dieses Bekenntnis an anderen Stellen, so auch in 1.Korinther 2,1-2:
„1 So bin auch ich, meine Brüder, als ich zu euch kam, nicht gekommen, um euch in hervorragender Rede oder Weisheit das Zeugnis Gottes zu verkündigen. 2 Denn ich hatte mir vorgenommen, unter euch nichts anderes zu wissen als nur Jesus Christus, und zwar als Gekreuzigten“ (1.Kor 2,1-2).Für Paulus ist es unvorstellbar, dass es eine Gemeinschaft von Christen gibt, die nicht tief in der Gnade Gottes in Christus gegründet ist. Im selben Maß wie Christus nicht im Mittelpunkt ist, wird dieser Leib von Gläubigen unzureichend funktionieren, weil eine andere Botschaft im Mittelpunkt steht.
Timothey S. Lane – Alles anders – aber wie?
Wichtig: Bitte schaue auch nach, ob die Bibel gegenteilige Aussagen zu dem Thema macht. Denn das tut sie oft. Aber nicht, um sich zu widersprechen, sondern weil sie lebendig und ganzheitlich ist. Viele Dinge sind eben etwas komplexer und deswegen zeigt auch die Bibel verschiedene Perspektiven zu einem bestimmten Thema. So schafftes die Bibel, ganzheitlich und individuell zu sein, ohne die Allgemeingültigkeit dabei zu verlieren.
Ich mache das jetzt mal für unseren Text von oben und suche nach einem gegenteiligen Begriffzu der Aufforderung, die andere Wange hinzuhalten. Das könnte beispielsweise Rache sein. Oder vielleicht etwas weniger Starkes wie „ermahnen“. Aha. Hier steht etwas Interessantes:
„Ihn verkündigen wir, indem wir jeden Menschen ermahnen und jeden Menschen in aller Weisheit lehren, um jeden Menschen vollkommen in Christus darzustellen.“ (Kolosser 1,28)
Jetzt verstehe ich die Stelle aus Matthäus viel besser: Ich soll Menschen ermahnen, wenn sie sündigen, damit sie sich ändern können. Auch dann, wenn die Person an mir sündigt und mich zum Beispiel schlägt. Aber ich soll der Person auch vergeben und vor allem soll ich nicht zurückschlagen.
Stell dir das einmal bildlich vor: Ein Nachbar schreit dich an. Du sagst ihm ganz ruhig und freundlich, dass es besser wäre, wenn ihr friedlich eine Lösung finden könntet. Aber wenn der Nachbar weiter und noch lauter schreien will, wirst du ihn trotzdem liebhaben. Und genau das sagst du ihm auch. Das wäre krass. Aber machbar.
Faszination Bibel 1/2020
Also es geht NICHT um mich, nicht um meine Familie und auch nicht um „meine Religion“ oder „meine Kirche“ oder „meine org“ – sondern einzig und allein um den Schöpfer und Lebengeber! Bei Paulus drehte es sich nur um diesen Einen! Und bei mir?