Aber Josabath, die Tochter des Königs, nahm Joas, den Sohn Ahasjas, und stahl ihn weg aus der Mitte der Königssöhne, die getötet wurden, und sie tat ihn und seine Amme in das Schlafgemach. Und so verbarg ihn Josabath, die Tochter des Königs Joram, das Weib Jojadas, des Priesters (denn sie war die Schwester Ahasjas) vor Athalja, so daß sie ihn nicht tötete. Und er war sechs Jahre bei ihnen im Hause Gottes versteckt. Athalja aber regierte über das Land.
Elberfelder Bibel 1905 – 2.Chronika 22,11–12
Und (2Chron 22,10) als Athalja, die Mutter Ahasjas, sah, daß ihr Sohn tot war, da machte sie sich auf und brachte allen königlichen Samen um. Aber Joseba, die Tochter des Königs Joram, die Schwester Ahasjas, nahm Joas, den Sohn Ahasjas, und stahl ihn weg aus der Mitte der Königssöhne, die getötet wurden, und tat ihn und seine Amme in das Schlafgemach; (O. die Bettzeugkammer) und so verbargen sie ihn vor Athalja, und er wurde nicht getötet. Und er war sechs Jahre bei ihr im Hause Jehovas versteckt. Athalja aber regierte über das Land
Elberfelder 1871 – 2.Könige 11,1–3
Josabath aber, die Tochter des Königs (Joram), nahm Joas, den Sohn Ahasjas, brachte ihn heimlich mitten aus den Königssöhnen, die getötet werden sollten, beiseite und tat ihn samt seiner Amme in den Bettenraum; so verbarg ihn Josabath, die Tochter des Königs Joram, das Weib des Priesters Jojada – sie war nämlich die Schwester Ahasjas – vor Athalja, sodass diese ihn nicht töten konnte. Und er war bei ihr im Tempel sechs Jahre lang versteckt, während Athalja über das Land herrschte.
Zürcher 1931 – 2.Chronik 22,11–12
Und wieder die Frage: WO wurde der Junge Joas über 6 Jahre versteckt?
Vor dem allgemeinen Gemetzel am Königshaus durch Athalja war es Joscheba gelungen, einen kleinen Sohn Ahasjas, Joas, zu retten. Zusammen mit seiner Amme wurde er für kurze Zeit in der „Bettenkammer“ versteckt, offenbar dem Ort, an dem die Matratzen und Decken des Palastes aufbewahrt wurden und der ein sehr bequemes Versteck bieten würde. Von dort brachte ihn seine Tante an einen noch sichereren Ort im Tempel, entweder in eine der zahlreichen Kammern, die dem Heiligtum angegliedert waren, oder, was am wahrscheinlichsten erscheint, in die von ihrem Mann und seiner Familie bewohnten Wohnungen innerhalb der heiligen Anlage oder in unmittelbarer Nähe dazu. So ging es sechs Jahre lang weiter, wobei Joas wahrscheinlich als eines der Kinder des Hohepriesters durchging. Während dieser Zeit muss die Plünderung des Hauses Jehovas und die Überführung seiner geweihten Gegenstände in den Dienst Baalims, die von den Söhnen Athaljas begonnen worden war (2. Chron. 24:7), ihr volles Ausmaß erreicht haben. Natürlich rief dies eine heftige Reaktion hervor, und zwar nicht nur bei denen, die die fremden Riten verabscheuten, sondern auch bei denen, die gegen die Herrschaft der fremden Königin waren, die alles ermordet hatte, was von der Familie Davids übrig geblieben war.
Alfred Edersheim – Geschichte der Bibel – altes Testament
Schutz (Vv. 2-3; 22:11-12). Jojada war der Hohepriester, und Joscheba, seine Frau, war eine Prinzessin, eine Tochter des Königs Joram und eine Schwester des Königs Ahasja, den Jehu erschlagen hatte. Damit war sie eine Tante des kleinen Joas. Dass aus dieser Familie eine so gottesfürchtige Frau hervorging, ist ein Wunder der Gnade Gottes. Da der Priester und die Prinzessin wussten, was Athalja vorhatte, entführten sie den einjährigen Joas aus der königlichen Kinderstube und versteckten ihn mit seiner Amme zunächst in einem Raum, in dem alte Bettwäsche aufbewahrt wurde, und dann in einem Raum im Tempel. Als er älter wurde, mischte er sich unter die anderen Kinder im Tempelbezirk und spielte mit ihnen, ohne dass er als Thronfolger erkannt wurde.1
Warren W. Wiersbe – Sei Commentary Serie
etwas „eingeschränkt“ sieht es
Die Rettung eines davidischen Thronerbens ist Joscheba zu verdanken. Joscheba, übersetzt »Jahwe ist die Fülle«, war eine Tochter Jorams, was jedoch nicht bedeutet, dass sie auch eine Tochter Ataljas war. Als Tochter einer der anderen Frauen Jorams war sie die Halbschwester König Ahasjas, und Atalja war ihre »Stiefmutter«. So ist es am ehesten zu verstehen, dass sie alles daran setzte, einen ihrer Neffen, den gerade mal einjährigen Joasch, in Sicherheit zu bringen. Zusammen mit seiner Amme brachte sie ihn in die Bettenkammer. Das Versteck, das Atalja nicht entdecken konnte, war weder die Schlafkammer ihrer Amme noch die Bettenkammer des Tempels, in der die Schlafdecken für das Tempelpersonal lagerten, sondern es waren die Schlafräume des Hohenpriesters Jojada, dessen Frau Joscheba war. Hier war Joasch den Blicken der Baals-Dienerin Atalja entzogen. Nach sechs Jahren in Verborgenheit brachte Joscheba Joasch in den Tempel.
Wuppertaler Studienbibel
selbe Reihe, aber anderer Ausleger:
Die »Zeitbombe« bestand in der Person eines möglichen Thronfolgers, des damals etwa einjährigen Königssohnes Joasch. Bei der Liquidierungsaktion war der Säugling von seiner Tante, Ahasjas Schwester Joscheba, in Sicherheit gebracht und versteckt worden. Man mag historisch in Frage stellen, wie denn so etwas passiert sein könne, erinnere sich aber – um ein historisches Beispiel zu nennen – an die Ermordung der Romanows, der russischen Zarenfamilie, und die Verwirrung um die Zarentochter Anastasia, deren Schicksal nicht mehr zu klären war. In derart kritischen Situationen kann man den Überblick schon einmal verlieren, sodass am Ende doch ein männlicher Nachkomme Davids am Leben blieb.
Wuppertaler Studienbibel
Joscheba, eine Königstochter, war Ataljas Wüten vielleicht nur entgangen, weil sie mit dem Hohepriester Jojada verheiratet war.d Diese Tatsache erklärt auch, warum sie sowohl zum königlichen Palast als auch zu gewissen Bezirken des Tempels Zugang hatte. Ob Joscheba eine Schwester oder nur Halbschwester (nämlich von einer anderen Mutter) Ahasjas war, wie Keil z.St. mit wenig überzeugenden Gründen meint, muss offen bleiben. Auch dies könnte ein Grund für ihr Überleben gewesen sein, dass sie Ataljas leibliche Tochter, ihr aber innerlich entfremdet war.
Die genauen Umstände der Ermordung bzw. Errettung lässt der Text nicht mit Sicherheit erkennen. Vermutlich64 ereignete sich die grausige Tat im Schlafzimmer (bzw. in den Schlafzimmern) der Prinzen. Joscheba hätte Joasch dann samt seiner Amme von dort durch den ihr wohl vertrauten Palast in den benachbarten Tempel gebracht, wo allein er vor Atalja einigermaßen sicher sein durfte. Sechs Jahre lang (845–839?) konnte man ihn zusammen mit ihr (damit dürfte die Amme als Erzieherin gemeint sein) im großen Areal des Tempels verbergen, der damit im Sinne mancher Psalmen tatsächlich zu einem »Zufluchtsort«e für Joasch wurde. Solange konnte Atalja unangefochten regieren. Dann aber kam auch hier (wie bei Ahab und Isebel) das Ende und die Wende. Joasch war mit seinen nunmehr sieben Jahren immer noch ein Kind, aber er war nicht der erste König dieses Alters im alten Orient und auch nicht der letzte.
Er stahl ihn aus der Mitte der Fürsten. Raschi übersetzt, dass es im Tempel einen Raum über dem Allerheiligsten gab, der als Schlafgemach bezeichnet wurde und in dem sich Joasch versteckte.
The Complete Jewish Study Bible: Notes
Was war in den dreistöckigen Vorratskammern??
Ist unser Bild vom Tempel den Salomo erbaut hat wirklich richtig? Verstehen wir, wie groß dieser war, und welche Gebäude alles dazugehörten? Verstehen wir, dass der gesamte Gebäudekomplex „heilig“ war, und deshalb als „das Haus Gottes“ bezeichnet wurde??