Monat: September 2023

Jehova, dein Gott, zieht mit dir. Er wird dich weder verlassen noch dich im Stich lassen.

Seid stark und mutig, fürchtet euch nicht und erschrecket nicht vor ihnen! denn Jehova, dein Gott, er ist es, der mit dir geht; er wird dich nicht versäumen und dich nicht verlassen.
Elberfelder 1871 – Dtn 31,6

Seid stark und rüstig, fürchtet euch nicht und laßt euch nicht vor ihnen grauen. Denn Jehovah, dein Gott, geht mit dir. Er wird dich nicht aufgeben noch verlassen. 5Mo 1,29; 7,21; Jos 1,9
Tafelbibel mit hinzugefügten Sachparallelstellen – 5.Mose 31,6

Sei mutig und stark. Hab keine Angst vor ihnen und gerate nicht in Panik, denn Jehova, dein Gott, zieht mit dir. Er wird dich weder verlassen noch dich im Stich lassen.“
neue Welt Übersetzung – 2018 – 5 Mose 31:6

Jehovah verläßt SEIN Volk nie!
Und niemand, der ein inniges persönliches Verhältnis zu Jehovah hat, wird jemals enttäuscht werden!

Bei Moses Tod waren weder seine Augen schwach geworden noch seine Kraft geschwunden ( 5Mo 34,7 ). Aber wegen seines Alters (120 Jahre) hatte er nicht mehr die Kraft, das Volk in einen Krieg zu führen. Es war ihm zudem wegen eines früheren Aktes des Ungehorsams ( 4Mo 20,1-13 ) vom Herrn verboten worden, Kanaan zu betreten. Allerdings hing Gottes Plan für das Volk nicht von irgendeinem menschlichen Leiter ab. Er war nur von Gottes Macht, seine eigenen Bundesverheißungen zu erfüllen, abhängig. Er würde die kanaanäischen Völker vernichten, wenn Israel unter der Leitung Josuas angriff. Im Lichte dieser Tatsache und Gottes vorangegangener Treue ( was er mit Sihon und Og tat , 5Mo 31,4 ) forderte Mose das Volk zum Gehorsam ( tue ihnen alles, was ich dir befohlen habe , V. 5 ) und zu Furchtlosigkeit auf ( sei stark und tapfer und nicht … ängstlich oder erschrocken , V. 6 ; vgl. 5Mo 1,21.29 ). Sie konnten in der Tatsache Trost finden, daß der Herr immer mit ihnen sein würde.

Walvoord Bibelkommentar

Dieser Vers enthält drei Begriffspaare, die dasselbe bedeuten und im Hebräischen einen wirkungsvollen und attraktiven Stil bilden. Wenn sie natürlich und wirkungsvoll sind, sollte eine Übersetzung versuchen, sie zu übernehmen.

Seid stark und habt guten Mut: siehe 3:28. Dies wird in NRSV als „Seid stark und mutig“ ausgedrückt; NJB hat „Seid stark, steht fest“, NJPSV „Seid stark und entschlossen“, TEV „Seid entschlossen und zuversichtlich“; oder wir können etwas sagen wie „Haltet euer Herz stark und lasst es nicht schwanken“.

Fürchte dich nicht und fürchte dich nicht: Furcht und Angst bedeuten genau dasselbe, und es kann schwierig sein, zwei Wörter zu finden, die auf natürliche Weise zusammenpassen. siehe 1:21, 29. In einigen Sprachen kann eine andere Formulierung sinnvoll sein. „Lasst euch von ihnen nicht in Angst und Schrecken versetzen.“

Es ist der Herr, dein Gott, der mit dir geht: Es geht nicht nur darum, die Israeliten zu begleiten, sondern ihnen Führung und Hilfe zu geben; Gott ist auf ihrer Seite. Daher hat CEV „wird immer an deiner Seite sein“. In Sprachen, in denen die Übersetzer die direkte Rede verwenden, können wir jedoch zum Beispiel sagen: „Ich, Jahwe, dein Gott, werde immer an deiner Seite sein.“

Er wird dich nicht im Stich lassen und dich nicht verlassen: siehe ein ähnliches Versprechen in 4,31. Jemanden im Stich zu lassen bedeutet, ein Versprechen nicht einzuhalten, nicht das zu tun, was man versprochen hat. In diesem Zusammenhang würde Jahwe die Israeliten nicht im Stich lassen, indem er ihnen nicht hilft, wie er es versprochen hat, oder indem er sie im Stich lässt (verlässt). Eine andere Möglichkeit, diesen Satz auszudrücken, ist: „Ich werde euch immer helfen und euch niemals im Stich lassen.“

Bratcher – Handbuch Deut.

Sei stark und entschlossen Im Vertrauen auf Gottes Stärke, nicht auf ihre eigene, können sie sich des Sieges sicher sein.

Der HERR … marschiert mit dir Das Versprechen, dass Gott mit jemandem ist oder geht, ist eine knappe Zusicherung seiner Hilfe und seines Schutzes. Sie wird oft von Gott oder in seinem Namen gegeben, wenn er eine Person mit einer Mission beauftragt, vor allem mit einer militärischen. Das gleiche Versprechen gab Gott Mose, als er ihn sandte, um Israel aus Ägypten zu führen; Josua in Vers 8 und erneut nach Mose‘ Tod; Gideon, als er ihn beauftragte, Israel von den Midianitern zu befreien; und Jeremia, als er ihn als Prophet beauftragte. Mose hatte dem Heer zuvor dieselbe Zusicherung gegeben und befahl den Priestern, dies auch in Zukunft jedes Mal zu tun, wenn sich das Heer auf die Schlacht vorbereitet

JPS Tora-Kommentar

Deshalb lese tärlich für dich persönlich einen Teil der Bibel – und Bete!

Seid nicht hinter dem Geld her, sondern seid zufrieden mit dem, was ihr habt. Gott hat doch gesagt: »Niemals werde ich dir meine Hilfe entziehen, nie dich im Stich lassen.«

Der Wandel sei ohne Geldliebe; begnüget euch (O. indem ihr euch begnüget) mit dem, was vorhanden ist, denn er hat gesagt: „Ich will dich nicht versäumen, noch dich verlassen“; (5Mose 31,6; Jos 1,5)
Elberfelder 1871 – Hebräer 13,5

Seid nicht so geldgeil, sondern freut euch an dem, was ihr habt. Gott hat schließlich die Ansage gemacht: „Du kannst dich auf mich verlassen, ich bin treu.“
VolxBibel – Hebräer 13,5

Eure Lebensführung sei ohne Geiz, indem ihr euch genügen lasst an dem, was vorhanden ist; denn er selbst hat gesagt: „Ich will meine Hand gewiss nicht von dir abziehen und dich sicherlich nicht verlassen“, (a) 1Ti 6:6-10; 5Mo 31:6.8; Jos 1:5
Zürcher 1931 – Hebräer 13:5

Nicht Habsüchtig sein? Aber ich brauche doch Geld, um zu leben – oder?
Ah! Frei von GeldLIEBE, frei von GEIZ! – und dafür Gottvertrauen, dass ER mich mit meiner Hände Arbeit satt bekommt 😉

Wenn wir unachtsam sind, kann „die Geldliebe“ die weit wichtigeren Königreichsinteressen ersticken. Paulus drückte dies wie folgt aus: „Indem einige dieser Liebe nachstrebten, sind sie vom Glauben abgeirrt und haben sich selbst mit vielen Schmerzen überall durchbohrt“ (1 Timotheus 6:7-10).
Aus echter Liebe zu Timotheus forderte Paulus seinen Glaubensbruder auf: „Fliehe vor diesen Dingen“, „kämpfe den vortrefflichen Kampf des Glaubens“ (1 Timotheus 6:11, 12). Wir müssen uns ernsthaft anstrengen, wenn wir nicht von dem materialistischen Lebensstil der Welt mitgerissen werden wollen. Wenn wir uns bemühen, nach unserem Glauben zu leben, wird uns Jehova nie verlassen. Trotz hoher Preise und Massenarbeitslosigkeit wird er dafür sorgen, dass wir das haben, was wir wirklich brauchen. Paulus schrieb: „Eure Lebensweise sei frei von Geldliebe, indem ihr mit den vorhandenen Dingen zufrieden seid. Denn er hat gesagt: ‚Ich will dich keineswegs im Stich lassen noch dich irgendwie verlassen‘, sodass wir guten Mutes sein können zu sagen: ‚Jehova ist mein Helfer; ich will mich nicht fürchten. Was kann mir ein Mensch antun?‘ “ (Hebräer 13:5, 6). Und König David schrieb: „Ein junger Mann bin ich gewesen, ich bin auch alt geworden, und doch habe ich keinen Gerechten gänzlich verlassen gesehen noch seine Nachkommen nach Brot suchen“ (Psalm 37:25).

Den allein wahren Gott anbeten

Bereits in der zweiten Ausgabe des Wacht-Turms (August 1879, engl.) erklärte Bruder Russell: „Die Zeitschrift ‚Zions Wacht-Turm‘ wird, wie wir glauben, von JEHOVA unterstützt und braucht deshalb nie bei Menschen um Unterstützung zu bitten oder zu betteln. Wenn er, der sagt: ‚All das Gold und Silber der Berge ist mein‘, nicht mehr die nötigen Mittel zur Verfügung stellt, nehmen wir an, daß es Zeit ist, ihr Erscheinen einzustellen.“ Damit in Übereinstimmung wird in der Literatur der Zeugen Jehovas nicht um Geld gebettelt.
Was auf ihre Literatur zutrifft, gilt genauso für ihre Zusammenkünfte. Es gibt weder in ihren Versammlungen noch bei ihren Kongressen gefühlvolle Spendenaufrufe.

Jehovas Zeugen – Verkündiger des Königreiches Gottes

Worauf will der Autor hinaus? Es scheint, dass die ursprünglichen Leser des Hebräerbriefs öffentlichen Beschimpfungen, der Beschlagnahmung von Eigentum und Gefangenschaft ausgesetzt waren (10:32-34). Außerdem war ihre Zukunft aufgrund der Aussicht auf weiteres Leid düster (12,1-3). Hier, in Hebräer 13,5, beginnt der Autor mit zwei Ermahnungen: Liebt das Geld nicht (negativ) und seid zufrieden mit dem, was ihr habt (positiv). Warum? Weil Gott in den heiligen hebräischen Schriften (Dtn 31:6, 8) versprochen hat: „Ich werde euch niemals, nein niemals (οὐ μή) im Stich lassen (ἀνῶ), noch (οὐδʼ) werde ich euch jemals, jemals (οὐ μή) verlassen (ἐγκαταλίπω).“ So sichert Gott mit Nachdruck sowohl seine Versorgung als auch seine Gegenwart zu. Es geht also ganz einfach darum: Seid zufrieden mit dem, was ihr habt, denn GOTT WIRD (nachdrücklich) für euch sorgen, und vergesst übrigens nicht, anderen zu helfen, die in Not sind (Hebr 13,16; vgl. Jakobus 2,15-16; 1 Joh 3,17).

Herbert W. Bateman – Die Auslegung der allgemeinen Schreiben

Christliche Zufriedenheit (Vers 5–6). Die Sünde, welche dieser Gnadenwirkung und Pflicht entgegensteht, ist Geldliebe. Wir müssen darauf achten, dass wir diese Sünde nicht nur niederhalten, sondern sie aus unserer Seele ausreißen. Die Pflicht, die der Habgier und Geldliebe entgegensteht, ist, sich mit dem zu begnügen und damit zufrieden zu sein, „was vorhanden ist“. Wir müssen mit dem zufrieden sein, was Gott uns Tag für Tag gibt. Wir müssen uns mit unseren jetzigen Verhältnissen abfinden; die das nicht tun können, würden selbst dann nicht zufrieden sein, wenn Gott ihre Verhältnisse zu dem hin verbessert, was sie im Sinn haben, denn der Sinn würde sich mit den Verhältnissen heben. Paulus hatte gelernt – obwohl er in Armut lebte –, in der Lage zufrieden zu sein, in der er sich befand (Phil 4,11). Beachten Sie, was für einen Grund Christen haben, sich mit ihrem Los zu begnügen: Gott „hat gesagt: ‚Ich will dich nicht aufgeben und dich niemals verlassen!‘ “ (Vers 5–6). Diese Verheißung enthält den Kern aller Verheißungen. Durch diese umfassende Verheißung können Gläubige sich der Hilfe Gottes versichern (Vers 6). Menschen können nichts gegen Gott tun und Gott kann alles, was Menschen gegen seine eigenen Leute tun, zu ihrem Wohl wenden.

Der neue Matthew Henry Kommentar

Soeben wurde die Sünde der Unzucht erwähnt. Daran reiht sich folgerichtig eine Warnung gegen die Habsucht an: »Seid nicht geldgierig« (vgl. Mk 7,21.22: »Denn von innen, aus dem Herzen der Menschen, kommen heraus böse Gedanken, Unzucht, … Ehebruch, Habgier…«; vgl. 1Kor 5,10; Eph 4,19; 5,3.5). Diese Sünden sind einander tief verwandt; denn sie wurzeln im maßlosen Streben des gefallenen Menschen nach Befriedigung und Selbstbestätigung. Im Materiellen meint er geborgen zu sein. Aber der konsequente Materialismus ist gottlos. Er führt die Habgier mit sich, die nie befriedigt wird. Aus dieser bösen Einbildung gibt’s nur den einen Ausweg, auf den unser Verfasser hinweist: »Lasst euch genügen an dem, was da ist!« Hier ist eine ganz neue Gesinnung vonnöten, die der Gottesfrage den höchsten Stellenwert gibt. »Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen« (Mt 6,33). Man muss sich auch von dem Apostel Paulus belehren lassen, dass »die Frömmigkeit ein großer Gewinn ist für den, der sich genügen lässt… Wenn wir aber Nahrung und Kleider haben, so wollen wir uns daran genügen lassen … Denn Geldgier ist eine Wurzel alles Übels« (1Tim 6,6-10). Statt am Geld zu hängen, sollen wir zufrieden sein mit dem, was wir haben, und dies umso mehr, als die Vorsehung Gottes über uns waltet (vgl. Mt 6,24ff.). Paulus hat die schwere Kunst gelernt, sich genügen zu lassen, wie immer es gehe (Phil 4,11). Also: »Werft alle Sorgen auf Gott; denn er sorgt für euch«, (1Petr 5,7 ; vgl. Phil 4,6).
»Sich genügen lassen«, klingt wie eine Forderung nach Entsagung und Askese. Aber in Wirklichkeit geht es um ein freimütiges Vertrauen zu Gott; denn er »hat gesagt (Josua 1,5): »Ich will dich nicht verlassen und nicht von dir weichen.1Mose 28,15; 5Mose 31,6.8 und Jesaja 41,17 und summiert die Erfahrung des alten Bundesvolkes. Gott steht zu seinem Wort; es bleibt auch für das neue Bundesvolk in Geltung. Was dem göttlichen Versprechen seine Sicherheit verleiht, ist die Gewissheit dessen, dass Gott es eben »selbst« (so im Urtext) gesagt hat.
»So können wir getrost sagen: „Der Herr ist mein Helfer, ich will mich nicht fürchten; was kann mir ein Mensch tun?“ (Ps 118,6).« Unser Verfasser macht sich das »Ich« des Psalms zu eigen; denn Psalm 118,6 drückt eben die Zuversicht aus, die der Verfasser mit seinen Lesern dankbar hegen darf. Es ist nicht umsonst, auf die Hilfe des Herrn zu warten, der »eine Hilfe (ist) in den großen Nöten, die uns betroffen haben« (Ps 46,2). Er wird uns immer geben, was unserem wahren Wohl dient. Auch angesichts Verfolgungen dürfen die Leser ohne Furcht sein; denn: »Was kann mir ein Mensch tun?« (Vgl. die schöne Erklärung dieser Bibelstelle in Röm 8,31ff.).

Edition C

Unser Wandel soll ohne Begehrlichkeit sein. „Wandel“ bedeutete in der alten deutschen Sprache viel mehr, als es heute bedeutet. Damit war unser Lebensstil, unser Wesen, unser Verhalten, unser Umgang mit unseren Mitmenschen auf moralischem und sozialem Gebiet gemeint. Das gesamte Leben und Verhalten des Christen sollte ohne Begehrlichkeit sein.
  „Du sollst nicht begehren“ gehörte natürlich zu den Geboten am Sinai (2Mo 20,17). Welch großer Kummer und welches Leid hätten vermieden werden können, wenn dieses zehnte Gebot unter den Menschen stets eingehalten worden wäre! Doch leider ist Begehrlichkeit die Wurzel jeder Art des Bösen gewesen. Für „gierig“ (AV) steht philargyros (wörtlich „geldliebend“). Liegt hier ein Wortspiel vor? Wir sollten philadelphia und philoxenia, aber nicht philargyros besitzen! Philadelphia ist „Liebe der Brüder“, philoxenia „Liebe des Fremdlings“ und philargyria „Liebe des Geldes“. Wie bei der Frage der Gastfreundschaft liegt eine bedeutsame und spezielle Bezugnahme auf den Aufseher vor (1Tim 3,3), doch der Rat gilt uns allen, denn jede Art des Bösen hat seine Wurzeln in der Geldliebe (1Tim 6,10).
  „Begnüget euch“, denn Begehrlichkeit und Zufriedenheit können in einem Herzen nicht nebeneinander wohnen. Entweder ist es Begehrlichkeit oder aber Zufriedenheit. Wer zufrieden ist, begehrt nichts mehr. Wir können nicht zufrieden und gleichzeitig habgierig sein. Gut steht es um denjenigen Gläubigen, der keine Habsucht oder keinen Neid kennt, sondern vielmehr mit seinen Umständen und seinem Los zufrieden ist. Die Gottseligkeit mit Genügsamkeit ist ein großer Gewinn (1Tim 6,6). „Ich habe gelernt“, sagt Paulus, „mich zu begnügen“ (Phil 4,11).
  Welch eine machtvolle göttliche Ermunterung in bezug auf Zufriedenheit folgt jetzt: „Er hat gesagt: ‚Ich will dich nicht versäumen, noch dich verlassen'“! Dies ist für uns die Anwendung des zu Josua gesprochenen Wortes (Jos 1,5). Und wie besonders kostbar muß das für diese Erstempfänger des Briefes gewesen sein! Sie waren Hebräer. Sie hatten das Judentum verlassen und von daher gesehen, war ihnen Mose verlorengegangen. Doch hier stand für sie eine Verheißung, die ursprünglich einem jungen Mann, dem Mose ebenfalls fehlte, gegeben wurde: „Ich werde dich nicht versäumen und dich nicht verlassen“ (Jos 1,5). So wie der HERR mit Mose war, würde Er mit Josua und auch mit ihnen sein. Angesichts solch einer Versicherung gab es keinen Grund, neidisch auf andere zu blicken. Da mußte man nicht gierig sein. Für „nicht“ steht ein sehr ausdrucksvolles Wort: „Nimmer will ich dich versäumen, nimmer dich verlassen“ (Konkordante).

Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt

Die fünfte soziale Pflicht, die Zufriedenheit, steht in Vers 5.6: Der Wandel sei ohne Geldliebe. Das beschreibt den Charakter einer Person. Sie muss frei vom Materialismus sein: Begnügt euch mit dem, was vorhanden ist! Die Grundlage dafür ist die Verheißung Gottes, für alles zu sorgen, wessen die Gläubigen bedürfen (Phil 4,19). Der Schreiber bringt dann zwei Zitate aus dem Alten Testament. Das erste Zitat stammt entweder aus 5 Mose 31,6 oder Josua 1,5. Der Verfasser argumentiert, dass Gott sie nicht verlassen wird. Das zweite Zitat wurde Psalm 118,6 entnommen. Dieses Zitat dient dazu, die Gläubigen darüber zu belehren, dass kein Mensch sie verletzen kann.

Arnold Fruchtenbaum – Der Hebräerbrief

„Papa, ich hab großen Mist gebaut!“

Der Sohn aber sprach zu ihm: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir, ich bin nicht mehr würdig, dein Sohn zu heißen.
Elberfelder 1871 – Lukas 15,21

Aber der Sohn sagte (zu) ihm: Vater, ich-sündigte gegen den Himmel und angesichts (von) dir, ich-bin nicht-mehr würdig, dein Sohn genannt-zu-werden.
Dies ist der Ausdruck echter Buße: „Ich bin völlig unwürdig vor Gott“. Kommt er gar nicht mehr dazu den Rest auszusprechen („…mache mich wie einen deiner Tagelöhner“), den er sich vorgenommen hatte (V.19b), weil der Vater ihm schon vorher ins Wort fällt und seine nicht ausgesprochenen Worte ins Gegenteil umdreht (vgl. 1Joh 4,18)? Nicht wie ein Tagelöhner soll er sein, sondern wie ein Ehrengast (14,130).
Gerhart Kautz – Die Studienübersetzung Neues Testament – Lukas 15:21

Da sagte der Sohn: ›Vater, ich habe gottlos gehandelt gegen Gott und auch gegen dich. Ich bin nicht mehr würdig, als dein Sohn zu gelten!‹
Roland Werner – Das Buch – Lukas 15,21

Bild von FreeBible images

Das Thema um den „verlorenen Sohn“ oder „die verlorenen Söhne“ hatten wir hier schon einmal – also die ersten Verse. Heute schauen wir ein paar Verse weiter an.

Godet schrieb zum verlorenen Sohn: »Die Hauptsache ist, dass er, nachdem er den Entschluss einmal gefasst hat, ihn auch ausführt« – zu Recht.
»Und er machte sich auf und kam zu seinem Vater« (V. 20): Jesus schildert nicht die Mühen des Abschieds, die Mühen des Weges, die Mühen, den Entschluss durchzuhalten. Er legt nur Wert auf das Ergebnis: »machte sich auf – kam«. Der Entschluss ist ausgeführt!

Jetzt schwenkt die Kamera des Gleichnisses um. Sie konzentriert sich im nächsten Bild auf den Vater: »Als er aber noch weit entfernt war, sah ihn sein Vater, und das Erbarmen packte ihn, und er lief und fiel ihm um den Hals und küsste ihn« (V. 20). Fünf Zeitwörter schildern das Geschehen: »Er sah« – »er hatte Erbarmen« – »er lief« – »er fiel« – »er küsste«. »Sah ihn der Vater« deshalb schon auf eine weite Distanz, weil er insgeheim auf ihn wartete? Weil der Vater im Gleichnis ein Bild für Gott ist, muss man diese Frage bejahen (vgl. Jes 55,7; Jer 3,12ff.; Hes 18,23.27; 33,11; Röm 2,4; 2 Petrus 3,9). »Ihn packte das «: So wie Jesus mit den armen, verlorenen Menschen (Mt 9,36; 14,14; 18,27; Lk 7,13.42; 10,33; 13,10ff.). Dieses Erbarmen Gottes wird in Israels Glaubensbekenntnissen gepriesen (2 Mo 34,6; 4 Mo 14,18; Ps 103,8; Jon 4,2). Auf dieses Erbarmen bauen die Beter (Dan 9,18). Dieses Erbarmen feiert noch heute die christliche Gemeinde in ihren Liedern (z. B. EKG 269, 2ff.; 277). »Er lief«: das ist gegen die Sitte des Orients. Der Würdigere wartet oder geht langsam. Nur Freude und Liebe können diese Sitte durchbrechen (vgl. 1 Mo 33,4). »Er fiel ihm um den Hals«: wie Esau dem heimkehrenden Jakob, wie Josef seinem Bruder Benjamin und seinem Vater Jakob, wie der Vater dem jungen Tobias (1 Mo 33,4; 45,14; 46,29; Tobias 11,11). Dieses »um den Hals fallen« sagt: Du bist wieder in die Familie aufgenommen. »Und küsste ihn«: Gemeint ist der liebevolle Kuss unter Familienmitgliedern oder eng verbundenen Menschen (1 Mo 33,4; 45,15; Tobias 11,11; Apg 20,37). Dieser Kuss sagt: Wir gehören zusammen (vgl. 2Sam 14,33).

Um das Gleichnis an dieser Stelle ganz zu verstehen, muss man auf das Alte Testament hören. Es beschreibt die Bekehrung und ihre Konsequenzen wie folgt: »Der Gottlose lasse von seinem Wege und der Übeltäter von seinen Gedanken und bekehre sich zum Herrn, so wird er sich seiner erbarmen, und zu unserm Gott, denn bei ihm ist viel Vergebung« (Jes 55,7), oder: »Kehre zurück, du abtrünniges Israel, spricht der Herr, so will ich nicht zornig auf euch blicken. Denn ich bin gnädig, spricht der Herr, und will nicht ewiglich zürnen. Allein erkenne deine Schuld, dass du wider den Herrn, deinen Gott, gesündigt hast« (Jer 3,12ff.), oder: »Ist nicht Ephraim mein teurer Sohn und mein liebes Kind? Denn sooft ich ihm auch drohe, muss ich doch seiner gedenken; darum bricht mir mein Herz, dass ich mich seiner erbarmen muss, spricht der Herr« (Jer 31,20). Viele wesentliche Begriffe, die wir aus dem Gleichnis vom verlorenen Sohn kennen, begegnen uns schon im Alten Testament (»erbarmen«, »gegen Gott (den Himmel) sündigen«, »sehen / blicken«, »Sohn«). Was Gott schon im Alten Bund wollte, das hat Jesus für den Neuen Bund in der anschaulichen Form eines Gleichnisses übernommen. Wer also wissen will, was Bekehrung ist, der studiert am besten das Gleichnis vom verlorenen Sohn.

In den Armen des Vaters »sagte der Sohn« genau das, was er sich vorgenommen hatte (vgl. V. 18): »Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir. Ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu heißen« (V. 21). Diese Worte zeigen noch einmal, wie wichtig ein klares Schuldbekenntnis ist. Wir erinnern uns, dass es schon im AT gefordert war (vgl. die Bußpsalmen 6; 32; 38; 51; 102; 130; 143 und Spr 28,13; Jer 3,12ff.; Dan 9,3ff.; Jon 3,6ff.). Der Sohn denkt nicht: »Na, nun ist es schon gut …«. Er will reinen Tisch machen. So soll es auch in der Gemeinde Jesu sein (vgl. 1 Joh 1,9; Jak 5,16).

»Aber der Vater sagte zu seinen Knechten« (V. 22): Viele Ausleger nehmen an, dass der »Vater« den Sohn gar nicht mehr ausreden ließ, so dass die Worte: »Mache mich wie einen deiner Tagelöhner!« ungesagt blieben. Vermutlich haben sie recht. Die Knechte verfolgten wohl das Schauspiel der Heimkehr aus respektvoller Entfernung, aber in Rufweite. »Bringt schnell das beste Gewand her und zieht es ihm an, und gebt ihm einen Ring an seine Hand und Sandalen an seine Füße, und bringt das gemästete Kalb, schlachtet es, und lasst uns essen und fröhlich sein!« (V. 22-23) – so lautet der Befehl. »Bringt her!« – »zieht an!« – »gebt!« – »bringt!« – »schlachtet!« – »lasst uns essen!« – »lasst uns fröhlich sein!«: das sind sieben Imperative. Ist dies Zufall? Oder nicht doch ein Hinweis auf die heilige (sieben!) Freude? Eins ist sicher: Hier geht es nicht nur um eine Wiedersehensfreude, um ein Familienfest. Hier geht es um die geistliche Heimkehr zu Gott.

Edition C

Der jüngere Sohn zerriß die Gemeinschaft mit dem Vater. Sein Erbe bekam er und zog mit ihm fort. Dadurch war er für den Vater verloren. Er kam auch nicht wieder, solange sein Erbe reichte. Erst als er am Verhungern war, entschloß er sich zur Rückkehr. Nun aber kam er reuig, mit dem Geständnis, er habe gegen den, der im Himmel wohnt, und gegen den Vater gesündigt, ohne Anspruch auf den Sohnesnamen nur mit der Bitte, daß ihn der Vater als Tagelöhner annehme.
Damit beschrieb Jesus den jüdischen Freisinn, denjenigen Teil des Volks, der sein Leben mit dem Erwerb und Genuß der natürlichen Güter füllte und sich nicht ernsthaft um Gott kümmerte. Jesus mißt seine Sünde mit derselben Norm, unter die er das Verhalten des Menschen immer stellt. Der Mensch rafft an sich, was Gott gehört, und mißbraucht seine Gaben. Jesus sah auch in dem, was uns die Natur darbietet, Gottes Gabe. Das gottlos gewordene Leben nannte Jesus Elend, wobei er keineswegs nur an sichtbaren Zusammenbruch dachte. Im Haus der Zöllner, die sich bei ihm einfanden, war von Mangel keine Rede. Dennoch sind sie Darbende; denn nach dem Urteil Jesu verdorrt das Leben den Menschen, wenn er den Zusammenhang mit Gott verlor. Wird ihm das Leben zur Pein, muß er sich selbst verachten, steht er vor der Schuld ratlos und vor dem Tod mit Angst, so empfängt er dadurch den Antrieb, der ihn zur Umkehr beruft.

Der Vater sah, sobald er wiederkam, nur seinen Sohn in ihm, deckt alles, was geschehen ist, mit vollständigem Vergeben, freut sich, daß er ihn als seinen Sohn wiederhat, schmückt ihn mit allen seinen Ehrenzeichen und läßt sich das beste Tier, das im Stall für die festlichen Gelegenheiten bereitgehalten wird, nicht reuen, um seine Heimkehr mit dem fröhlichen Mahle zu feiern. Dadurch hat Jesus den Murrenden sein Herz vollends erschlossen: mit solcher Freude sieht er die Sünder zu sich kommen, und mit solchem Vergeben nimmt er sie auf und ist darin mit dem Vater eins. Sein Auftrag ist es, die zu Gott zurückzurufen, die von ihm gewichen sind, und er darf denen, die den Sohnesnamen, soviel an ihnen liegt, verloren haben, sagen, daß sie wieder Söhne sind.
Man hat oft gefragt, wo bei dieser Verkündigung der göttlichen Gnade Jesu Blick auf sein Kreuz bleibe; aber nur Unaufmerksamkeit kann dieses übersehen. Zu Jesus kamen die Sünder, deren Heimkehr er in diesem Bild beschreibt. Dadurch, daß sie zu ihm kamen, traten sie ins Vaterhaus zurück. Dadurch, daß er sie annahm, nahm sie der Vater an; dadurch, daß er ihnen seine Liebe gab, bereitete ihnen der Vater das festliche Mahl. Seinen Dienst an den Verlorenen preist er hier, daß er vergeben und Gottes volle Liebe den Gefallenen bringen darf. Gerade deshalb, weil dies sein Amt war, befand er sich auf dem Kreuzesweg, und weil er auf dem Kreuzesweg war, darum hatte er diese Vollmacht und dieses Amt. Die göttliche Tiefe und Kraft seiner Vergebung beruht darauf, daß er sie in der vollen Einheit mit dem Vater spendet als der, der ihm ganz gehorsam ist, sein Leben für die Sünder läßt und sein Heilandsamt vollbringt, obgleich es ihn ins Sterben führt. Lebend und sterbend war dies sein Wille und Werk, daß die wieder Gott gehören, die für ihn verloren sind.

Schlatters Erläuterungen zum NT

Der Schwerpunkt des dritten Gleichnisses liegt auf der Wiederherstellung, die das Werk von Gott, dem Vater, ist. Die Geschichte ist sehr bekannt und handelt von einem Mann, der zwei Söhne hatte. Der eine Sohn verlangte früh sein Erbe, verließ das Haus und verschwendete sein ganzes Geld mit einem ausschweifenden Leben. Als er mittellos war und die Freunde, die er gewonnen hatte, ihn im Stich ließen, musste er ein Arbeiter werden. Ironischerweise für einen Juden wurde er gezwungen, als Schweinemäster zu arbeiten. Schließlich erkannte er seine Sünde gegen seinen Vater und kehrte nach Hause zurück, in der Hoffnung, ein Knecht zu werden. Als sein Vater ihn von weitem sah, lief er auf ihn zu, begrüßte ihn und hieß ihn wieder willkommen. Seitdem der Sohn von zu Hause weggegangen war, hatte er auf seine Rückkehr gewartet: Als er aber noch in der Ferne war, sah ihn sein Vater (Lukas 15:20).Die Betonung im griechischen Text liegt auf der Formulierung noch in der Ferne. Der Vater erwartete immer, dass der Sohn eines Tages nach Hause zurückkehren würde. Er wusste nicht, wann, aber er lebte in der Erwartung, dass sein Sohn zurückkommen würde.

Obwohl der Sohn bereit war, ein Diener im Haus seines Vaters zu werden, ohne die Privilegien eines Erben zu haben, wollte der Vater nichts davon wissen. Als er seinen Sohn wiederherstellte, gab er ihm drei Dinge (Lukas 15:22): das beste Gewand als Zeichen seines Erstgeburtsrechts, einen Ring als Zeichen der Autorität und zur Demonstration seiner wiederhergestellten Stellung als Sohn im Haus und Schuhe als Zeichen seiner Sohnschaft. Er war vollständig wiederhergestellt. Ein großes Fest wurde gegeben, weil der Sohn in das Haus des Vaters zurückgekehrt war.

Doch die Aufregung um den jüngeren Sohn, der sein Erbe vergeudet hatte, beunruhigte den älteren Sohn (Lukas 15:25). Er beschwerte sich bei seinem Vater, dass er, obwohl er treu und gehorsam gewesen war, nie mit solcher Ehre behandelt worden war. Der Vater antwortete, dass das Erbe immer noch ihm gehöre und er nichts verloren habe. Allerdings war der verlorene Sohn zurückgekehrt, um Teil der Familie zu werden, also sollte im Haus Freude und Jubel herrschen.

Dies spiegelt Gottes Haltung gegenüber Sündern und die Freude im Himmel wider, wenn jemand Buße tut. Die Aussage des Vaters: „Alles, was mein ist, ist auch dein“ (Lukas 15:31), zeigt, dass alle Vorrechte, die dem jüngeren Bruder gegeben wurden, auch dem älteren Bruder zur Verfügung standen; der ältere Bruder weigerte sich jedoch, sich das anzueignen, was ihm zur Verfügung stand. Ebenso versäumten es die Pharisäer, sich anzueignen, was ihnen zur Verfügung stand.

Das Folgende ist eine rabbinische Ähnlichkeit:
R. Berekija und R. Abbahu sagten im Namen von R. Jonathan: AUCH HAT ER DIE WELT IN IHR HERZ GESETZT: d.h. eine Liebe zur Welt und eine Liebe zu Kindern hat Er in ihr Herz gesetzt. Womit ist die Sache vergleichbar? Einem König, der zwei Söhne hatte, den einen groß und den anderen klein. Der Ältere behandelte ihn mit Respekt, während der Jüngere sich an ihm gütlich tat; dennoch übertrifft seine Liebe zu dem Jüngeren die des Älteren.

Arnold Fruchtenbaum – Jeschua

Wie schon 2020 auch heute die Frage: Merkst du WOHIN der Sohn zurück kehrt? Geht er zu den Dienern seines Vaters? Geht er zu seinem Bruder? NEIN! Er geht zum Vater – und entschuldigt sich bei seinem Vater! Und DIESER vergibt!
Warum diese Frage? Nun – jede Religion möchte, dass du dich bei ihr, anstatt beim himmlischen Vater meldest, und dass du dich bei ihr, anstatt beim himmlischen Vater entschuldigst. Aber was soll das bringen?

achte den anderen höher als dich selbst

nichts aus Parteisucht (O. Streitsucht) oder eitlem Ruhm tuend, sondern in der Demut einer den anderen höher achtend als sich selbst;
Elberfelder 1871 – Philipper 2,3

und nichts aus Rechthaberei (oder: Selbstsucht) oder eitlem Ehrgeiz tut, sondern in Demut einer den andern höher als sich selbst erachtet;
Menge 2003 – Philipper 2:3

Lasst euch nicht von Neid antreiben, auch nicht von dem vergeblichen Streben nach Anerkennung! Verhaltet euch stattdessen unaufdringlich und achtet einer den anderen höher als sich selbst.
Roland Werner – Das Buch – Phil 2,3

Zu Jung für bestimmte Aufgaben? Schau dir Mirjam / Maria, die Mutter Jesu an, die erst 12 oder 13 Jahre alt war, als der Engel sie besuchte!
Zu Alt für bestimmte Aufgaben? Schau dir Eli an, der zwar blind und in hohem Alter – trotzdem „am Zelt der Zusammenkunft“ saß, als der Bote den Sieg der Philister meldete!
Bei Jehovah gibt es kein „zu Jung“ oder „zu Alt“ sondern nur eine Begrenzung, an der harte Arbeit (wie zum Beispiel das Schächten der Tiere, das Opfern der Tiere am heißen Altar) – Dinge, die ER nur innerhalb der „kräftigen Zeit des Menschen“ gebot.

Aber schauen wir uns den einzelnen Vers 3 an
Sowohl Eli als auch Mirijam hatten sich „ihre Aufgabe“ nicht selbst ausgesucht – sondern waren in ihre Aufgabe hineingewachsen und von Jehovah selbst dazu ausgewählt! Niemand in der Bibel, der sich selbst in eine Aufgabe berufen fühlte, wurde von Jehovah dort bestätigt!

Auch die weiteren Ermahnungen des Apostels basieren auf den in Vers 1 genannten Voraussetzungen. Die Formulierungen, die Paulus in diesem Zusammenhang benutzt, lassen darauf schließen, daß er hier ein unterschwelliges Problem innerhalb der Gemeinde in Philippi anspricht. Offensichtlich hing es mit der Ichbezogenheit einiger Gemeindeglieder zusammen.
„Tut nichts aus Eigennutz“ (V. 3). Das gleiche Wort (eritheian) bezeichnet in Phil 1,17 das Verhalten der Widersacher des Apostels. Zweifellos zeugt ein solches eigennütziges Verhalten für eine weltliche, nicht für eine geistliche Gesinnung (vgl. Gal 5,20). Eitle Ehre war wahrscheinlich die Wurzel dieses selbstsüchtigen Strebens.
Den beiden negativen Formulierungen folgt eine positiv formulierte Ermahnung: „In Demut achte einer den andern höher als sich selbst.“ Sie wird mit sondern eingeführt, also ganz klar als Gegensatz gekennzeichnet. Die Demut vor Gott und den Menschen ist eine Tugend, nach der jedes Gotteskind streben sollte. In menschlichen Beziehungen Stolz zu zeigen, deutet dagegen auf einen Mangel an Demut vor Gott. Paulus fordert die Philipper auf, andere höherzuschätzen als sich selbst (vgl. 1 Petrus 5,5-6). „Das wird viel dazu beitragen, Meinungsverschiedenheiten zu schlichten“ (Homer A. Kent, Jr., Philippians. In: The Expositor’s Bible Commentary, 11,122).
Paulus erklärt seinen Lesern auch, wie sie ihre Demut zum Ausdruck bringen können (Phil 2,4). Statt sich auf sich selbst zu konzentrieren, soll jeder Gläubige auf das sehen, was dem andern dient (vgl. Röm 12,10). Egozentrismus ist Sünde.

Walvoord Bibelkommentar

Die Eintracht der Gemeinde hat starke Wurzeln. Sie kann im Christus mahnen, so, daß die Mahnung daraus ihre Kraft zieht, daß sie uns den Willen Jesu vorlegt und von ihm bestätigt und wirksam gemacht wird, und dadurch werden wir eins. Die Gemeinde hat weiter die Liebe als den in ihr lebendigen Willen, und diese versteht es, wenn eine Kränkung geschah, zu trösten, und die, auf denen Schwachheit, Kummer und Reue lasten, zu stärken. Dadurch überwindet sie, was die Eintracht hemmt. Der Geist nimmt sich der Gemeinde an, tritt mit ihr in Gemeinschaft und leitet ihr Denken und Wollen. Das gibt Eintracht. Sie haben endlich ein Herz, das in Freud und Leid mit den anderen empfindet und sich mit aufrichtiger Teilnahme zu ihnen hinbewegt, und dann, wenn die Last eines anderen getragen werden muß, barmherzig denkt. All dies müßte die Gemeinde beseitigen und entkräften, wenn sie die Eintracht brechen und den Zank bei sich hegen wollte. Obwohl sie dann, wenn sie fest verbunden bleibt, sich selbst bewahrt und vorwärtsbringt, bittet sie Paulus darum, als wäre es eine ihm erwiesene Wohltat, und stellt dadurch ihre Liebe zu ihm in den Dienst der Eintracht. Sie tun ihm wehe, wenn sie die Gemeinde zersplittern, und machen seine Freude voll, wenn sie zusammenhalten. Ist die Gemeinde gesund und stark, dann wenden alle ihr Denken und Begehren auf dieselben Ziele, in denen sie das erkennen, was für alle heilsam ist. Dann setzt der eine nicht eine schwache Liebe neben die starke des anderen, sondern dann ist sie in allen gleich. Dann verbindet sie jene einheitliche Stimmung, die dann entsteht, wenn sich keiner in sich abschließt und nur für sich lebt, sondern jeder mit wachem Auge auf das achtet, was die anderen bewegt. Dann wehren sie sich gegen die Verderber der Gemeinschaft, gegen alle eigennützigen Unternehmungen, die für eine besondere Gruppe einen besonderen Vorteil erstreben, und gegen alles Verlangen nach Größe und Ruhm. An diesem Begehren entsteht unvermeidlich die Entzweiung. Weil die Gemeinde das Kleine zu schätzen weiß, hat jeder das Vermögen, dem anderen das Übergewicht und Vorrecht zuzuweisen. Er hat ja seine Freude am kleinen Dienst und an der unscheinbaren Arbeit. Indem er sich ihr mit dem ganzen Willen hingibt, gönnt er dem anderen gern, was mehr Ruhm verschafft und größere Wichtigkeit besitzt. Paulus redet nicht von einer unwahren Höflichkeit, die den Schwachen wie einen Helden preist und den, der nicht regieren kann, in die Ämter stellt. Da wäre ja wieder die Eitelkeit zur Herrschaft über die Gemeinde gebracht. Das Vermögen, die geringere Arbeit zu tun, macht nie unwillig, die großen Aufgaben anzufassen, wenn sie durch die Verhältnisse zu unserer Pflicht werden. Wer mit der vollen Hingabe seiner ganzen Kraft als der letzte in der Gemeinde steht, wird auch, wenn er als erster handeln muß, dies mit derselben Treue tun. Es soll aus der Schätzung des Kleinen nicht die Versäumnis des Großen entstehen. Dagegen ist der Streit um die Größe beendet, weil jeder auch im kleinen Dienst alles hat, was er zu einer vollen Liebe und einem reichen Leben braucht. Das gewährt uns jeder Beruf, der im Gehorsam Gottes zu seinem Preis erfüllt wird.
Nach der menschlichen Sitte richtet jeder nur sein Auge auf das Seine, auf seine Rechte, Vorteile und Ansprüche. So wird aus der Gemeinschaft nur Schein. Wahrheit und Festigkeit erhält sie dann, wenn jeder darauf achtet, daß die anderen bekommen, was ihnen gebührt, zu tun vermögen, was ihnen obliegt, und die Ehre finden, die ihre Gabe und Arbeit für das Ganze fruchtbar macht. Daß dadurch unser eigenes Interesse verkürzt werde, fürchtet Paulus nicht. Die echte Liebe wird uns nie schaden. Wenn jeder in der Gemeinde für die anderen sorgt, ist jeder wohl versorgt. Nun stellt er uns an Jesus dar, warum es die Gemeinde nicht anders machen kann, warum wir nicht selber für uns sorgen und uns erhöhen können, sondern miteinander zu einer solchen Gemeinschaft verbunden sind, bei der jeder den anderen stützt und hebt. Wir haben es an Jesus vor Augen, wie wir wirklich zur Einheit kommen. Sein Weg zur Herrschaft steht im vollen Gegensatz zur Selbsterhöhung; deshalb hilft er der Christenheit zur Eintracht, sowie sie ihr Verhalten nach seinem Willen ordnet.

Schlatters Erläuterungen zum NT

in der Wendung » nichts aus Parteisucht oder eitlem Ruhm tuend « steht im Original kein Verb, womit der Ausdruck kraftvoll prägnant lautet » nichts aus Parteisucht oder eitlem Ruhm « . Die Ermahnungen des vorhergehenden Verses unterstreichen das Wort » nichts « im vorliegenden Vers. Das Wort » aus « (kata) bedeutet wörtlich » gemäß « und macht deutlich, daß der Maßstab für Benehmen und Motivation nicht Streit ist. Das Wort eritheia ist bereits in 1,6 besprochen worden. Es bezeichnet Streit aus Konkurrenzdenken und Parteisucht, einer Frucht von Neid. Das Wort » eitler Ruhm « (kenodoxia) wird nur an dieser Stelle im NT gebraucht und bedeutet wörtlich » eitle Einbildung « oder eben » eitler Ruhm « und setzt sich aus kenos, leer, eitel, und doxa, Ruhm, zusammen.
    In Kolosser 2,18.23 wird das Wort » Demut « , tapeinophrosyne im Sinn einer falschen Demut verwendet, wie der Zusammenhang deutlich macht. Aber an allen anderen Stellen ist es im guten Sinn gemeint. Es wird manchmal auch mit » Niedriggesinntheit « übersetzt so in Kol 3,12. In 1.Petr 5,5 lesen wir daß wir » mit Demut umgürtete sein sollen. Diese letzte Stelle vermittelt uns ein lebendiges Bild dessen was Petrus wohl vor Augen gehabt haben wird: den Herrn Jesus wie Er sich mit dem Tuch gürtete um die Füße der Jünger zu waschen (Johannes 13,4). Welch Vorbild für uns!
    Das Wort » achten « (hegeomai) wird in 2.6.3.7.8 ebenso wiedergegeben; so auch in Hebräer 11,11. Es bedeutet wörtlich (die Gedanken) » führen « was dann soviel wie » meinen « » halten für « » achten als « werden kann. In Apg 15,22 steht es für die » Führenden « . » In der Demut einer den anderen höher achtend als sich selbst « fällt der alten Natur nicht leicht.

Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt

Nach einem langen Tag im Büro fange ich an, von etwas Ruhe und Entspannung zuhause zu träumen. Aber der Geist hilft mir, daran zu denken, dass ich keinen Anspruch auf Ruhe habe. Ich weiß nur allzu gut, wie das Streben nach Nichtstun mich dazu führen kann, in sündiger Weise auf meine Familie zu reagieren. Während ich nach Hause fahre, werfe ich einen Blick in mein Herz. Erstens stelle ich fest, dass mein größtes Problem ich selbst bin und nicht meine Umstände, und dass ich in Christus alles habe, was ich nötig habe, um so zu leben, dass es ihm gefällt. Zweitens bemerke ich, dass ich geneigt bin, die Ruhe über den Herrn zu stellen und sie anzubeten. Ich muss Buße tun und ich habe etwas Herrlicheres nötig, um mein abirrendes Herz wieder einzufangen. Ich vergleiche und messe die Ruhe mit der Herrlichkeit Christi und dem, was ich in ihm bin. Darauf reagiert mein Herz mit Dankbarkeit. . ‚

Um mein Herz dorthin zu bringen, wo es hingehört, verwende ich oft einige Fragen, die auf Philipper 2,1-11 basieren. Sie heben hervor, was Christus getan hat, als er den Himmel verließ, um für uns zu leiden, zu sterben und aufzuerstehen. Und so würde das im geschilderten Fall aussehen:

Ruhe‚- du siehst für mich jetzt gerade so wunderschön aus, aber wann hast du je deine bevorzugte und ehrenvolle Stellung verlassen, um dich selbst für mich zu demütigen?
Ruhe, wann bist du je in meine Welt gekommen, um an meiner Stelle zu leiden?
Ruhe, wann hast du je dein Blut vergossen, sodass ich von meiner Sünde gereinigt werden kann?
Ruhe, wann bist du je an meiner Stelle von den Toten auferstanden? Wann hast du je versprochen, mir neues Leben und neue Kraft zu geben?
Ruhe, wann hast du je versprochen, den Heiligen Geist zu senden, um mich mit echter Ruhe zu füllen, die mir helfen würde, Gott zu gefallen, auch wenn meine irdische Ruhe bedroht ist?
Ruhe, wann hast du je versprochen, bei meinem Vater im Himmel für mich einzutreten, sodass ich in der Anfechtung stark sein kann?
Ruhe, wann hast du je versprochen, wiederzukommen und mich zu erlösen von den Dingen, die mich gefangen nehmen und mich zu ihrem Sklaven machen?
Wenn ich im Glauben antworte, kann ich Christus in seiner Herrlichkeit und meine Vorrechte in ihm erkennen. Ich kann Buße darüber tun, dass ich die Ruhe zu meinem Gott gemacht habe, und sie wird auf ihren Platz zurückverwiesen. Ruhe ist etwas, das man genießen und nicht anbeten soll!

Timothey S.Lane – Alles anders aber wie?

Gott gibt jedem alles??

Bittet, und es wird euch gegeben werden; suchet, und ihr werdet finden; klopfet an, und es wird euch aufgetan werden.
Elberfelder 1871 – Matthäus 7,7

BITTET, so wird euch gegeben werden; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan werden! (a) Joh 14:13.14; Jak 1:5
Zürcher 1931 – Mattäus 7:7

Habt Vertrauen! Wenn ihr Gott um etwas bittet, sagt ihm mit einfachen Worten, was ihr nötig braucht. Er weiß, wie er euren Bitten und Fragen am besten begegnet. Nehmt zum Vergleich eine normale Familie. Wenn eure Kinder euch als Eltern um Brot bitten, werdet ihr ihnen dann einen Stein in den Mund schieben? Oder wenn sie euch um einen Fisch bitten, werdet ihr ihnen dann Angst einjagen, indem ihr ihnen einen gefährlichen Skorpion vorsetzt? Selbst bei all eurer Neigung zur Bosheit: Ihr würdet nicht einmal im Traum an so etwas denken. Kurz gesagt: Ihr verhaltet euch gegenüber euren Kindern wie normale Eltern. Meint ihr nicht, dass Gott, der euch aus Liebe erschaffen hat, nicht doch noch um ein Vielfaches besser ist als ihr?
Fred Ritzhaupt – Willkommen daheim – Mattäus 7,7–11

Sagt zu ihnen: Bittet Gott, bittet, und euch soll gegeben werden, sucht, und ihr sollt finden, klopft an, und euch soll geöffnet werden.
Joseph Smith Übersetzung

Bittet um die Erkenntnis, und sie wird euch gegeben werden; suchet Gott, und ihr werdet ihn finden; klopft an das Tor des Geisterreiches Gottes, und es wird euch geöffnet werden. 8 Denn jeder, der um die Erkenntnis bittet, empfängt sie; wer Gott sucht, der findet ihn, und wer an das Tor des Geisterreiches Gottes anklopft, dem wird es geöffnet.
Johannes Greber NT – 1936 – Mattäus 7,7–9

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Zum Thema Gebet lies auch die alten Beiträge: Was ist Gebet? und Sprechen oder Beeinflussen?

Bedeuten die Worte Jesu jedoch, daß uns alles, worum wir bitten, gewährt wird? Nein, wie der Jünger Jakobus schreibt, wird manch ein Gebet nicht erhört, weil der Betende „für einen falschen Zweck bittet“. (Jakobus 4:3) Und Jesus wies in einem dramatischen Augenblick auf die Gefahr hin, für etwas zu beten, was nicht nach dem Willen Gottes ist, denn er sagte, als er im Garten Gethsemane betete: „Mein Vater, wenn es möglich ist, so gehe dieser Becher an mir vorüber. Doch nicht wie ich will, sondern wie du willst.“ (Matthäus 26:39) Es nützt nichts, wenn man einerseits Worte betet, wie sie in Psalm 25:4 zu finden sind: „Deine Wege, Jehova, tue mir kund, deine Pfade lehre mich!“, andererseits aber sich nicht bemüht, Gottes geschriebenes Wort, die Bibel, zu erforschen, um mehr über Gottes Willen kennenzulernen.
Zu klären wäre auch die Frage, ob ein Christ um Unglück für seine Feinde beten darf. Jesus lehrte seine Nachfolger: „Liebt eure Feinde unablässig und betet für die, die euch verfolgen, damit ihr euch als Söhne eures Vaters erweist, der in den Himmeln ist.“ — Matthäus 5:44, 45.

Erwachet! 8.Mai 1971

Jeschua hatte bereits vier Lektionen über das Gebet gelehrt, indem er sagte, dass das Gebet keine Zeit sein sollte, um rednerische Fähigkeiten zur Schau zu stellen, dass es nicht vorgeschrieben werden sollte, dass es nicht planlos sein sollte und dass man mit einem Geist der Vergebung beten sollte. Jetzt kommt eine fünfte Lektion: Das Gebet sollte beharrlich sein. Die Formulierung „wie viel mehr“ deutet darauf hin, dass Jeschua wieder ein kal v’chomer-Argument verwendete.

Ausdauerndes Gebet wird durch die Schlüsselwörter bitten, suchen und anklopfen definiert (Matthäus 7,7). Im Griechischen stehen diese Verben im Präsens und betonen das kontinuierliche Handeln. Der Sinn ist: Bitten Sie weiter, suchen Sie weiter und klopfen Sie weiter an. Mit anderen Worten: Im Gebetsleben sollte man ausdauernd sein. Eine Person sollte so lange im Gebet verharren, wie das Problem besteht oder wie die Last dafür da ist. Da es immer noch aus dem Herzen kommt, ist dies keine eitle Wiederholung.

An diesem Punkt sagte Jeschua nichts über das Beten in Seinem Namen, weil Er sich mit der Frage der Gerechtigkeit unter dem mosaischen Gesetz befasste. Unter diesem Gesetz war Sein Name nicht die Grundlage des Gebets. Später, als er weitere Wahrheiten über das Gebet lehrte und es mit dem Gesetz des Messias und dem Zeitalter der Gnade verband, ermahnte er seine Jünger, in seinem Namen zu beten (Joh 14,13-14)

Arnold Fruchtenbaum – Jeschua

Vielleicht kommt es uns so vor, als würde sich die Antwort verspäten. Doch Jehova hat versprochen, unsere Gebete „zur richtigen Zeit“ zu erhören (Heb. 4:16). Deshalb dürfen wir Jehova keinen Vorwurf machen, wenn etwas nicht so schnell eintrifft, wie wir dachten.

Ob es vielleicht an unserer Art zu Beten liegt – und NICHT an Jehovah?
Beten wir vielleicht für etwas, was gar nicht Jehovahs Willen entspricht – und nur weil andere Menschen uns dazu aufgefordert haben, in unseren Gebeten auftaucht?

Bitte, und du wirst empfangen.“ Warum funktioniert diese Verheißung nicht immer?

Diese Verheißung gehört zu den am häufigsten von den Vertretern der Wohlstandslehre zitierten Bibelstellen. Wenn sie aus dem Zusammenhang gerissen wird, dann kann sie als „Blankoscheck“ für Christen interpretiert werden, in den sich jeder beliebige Betrag einsetzen lässt. Die Antwort auf die Frage: „Warum funktioniert diese Verheißung bei mir nicht?“ ist für alle entscheidend, die sich um ein exaktes Verständnis dessen bemühen, was wir von Gott erbitten sollen – und was er von uns erbittet.

Positives Bekenntnis: Du wirst erhalten, worum du Gott bittest. Er wird es dir geben. Schließlich hat er genau das in Matthäus 7,7–8 versprochen:
MATTHÄUS 7,7–8
Bittet, und es wird euch gegeben werden; sucht, und ihr werdet finden; klopft an, und es wird euch geöffnet werden! Denn jeder Bittende empfängt, und der Suchende findet, und dem Anklopfenden wird geöffnet werden.

Biblische Richtigstellung: Wenn das der Fall ist, dann müssten wir eigentlich sofort zum Milliardär werden können, in einem Rolls Royce umherchauffiert werden und in unserem Privatjet rund um die Welt fliegen (außer der Chauffeur hat ebenfalls darum gebetet, ein Milliardär zu werden)!
Diese Stelle wird häufig in Gemeinden zitiert, die das Wohlstandsevangelium verkünden, um die Behauptung biblisch zu untermauern, dass wir „im Glauben bitten können, worum wir wollen – und wir werden es empfangen.“

Doch das Problem ist, dass dieses Prinzip nur zeitweise funktioniert.
Und es gibt ein noch größeres Problem: Wenn Gott nämlich versprochen hat, dass wir empfangen werden, worum wir bitten, doch wir bekommen es nicht, dann wäre Gott ein Lügner – ein wankelmütiger Gott, der Spaß daran hat, unserer Hoffnung zu schüren, nur um sie gegen die rauen Felsen der Wirklichkeit zu schleudern.

Ist das Problem vielleicht unser mangelnder Glaube?
Es muss doch jeder in der Lage sein, zumindest so viel Glauben aufzubringen wie ein winziges Senfkorn:
LUKAS 17,6
Der Herr aber sprach: Wenn ihr Glauben habt wie ein Senfkorn, so würdet ihr zu diesem Maulbeerfeigenbaum sagen: Entwurzele dich und pflanze dich ins Meer! Und er würde euch gehorchen.

Wenn wir also den festen Glauben haben, dass Gott uns geben wird, worum wir bitten, doch dann bekommen wir es nicht, so stellt sich die Frage, warum er mit unserer Hingabe und unseren Gefühlen spielt, wie ein Vater, der zu seinen Kindern heute freundlich und morgen grausam ist, und das aus keinem anderen Grund, außer über sie Macht auszuüben?

Was müssen wir tun, wenn wir die Bedeutung dieser anscheinend so klaren, aber problematischen Stelle verstehen wollen? Es muss doch eine logische, vernünftige Erklärung geben!

Die Lösung hat nichts mit dem Wesen Gottes oder dem Maß unseres Glaubens zu tun, sondern mit der Interpretation dieser Stelle.

Hätte es einen Sinn, wenn der unendliche, allwissende, allmächtige Gott uns eine vorbehaltlose Verheißung geben würde, uns und alles zu geben, worum wir bitten? Nein, mit Sicherheit nicht!

Würde Gott uns auffordern, zu bitten, worum wir wollen, um uns dann in Römer 8,26 zu sagen, dass „wir nicht wissen, was wir bitten sollen, wie es sich gebührt“? Natürlich nicht!

Die Lösung ist in der folgenden Stelle zu finden:
1.JOHANNES 5,14–15
Und dies ist die Zuversicht, die wir zu ihm haben, daß er uns hört, wenn wir etwas nach seinem Willen bitten. Und wenn wir wissen, daß er uns hört, was wir auch bitten, so wissen wir, daß wir das Erbetene haben, das wir von ihm erbeten haben.

Um zu empfangen, worum wir Gott bitten, müssen wir nach seinem Willen bitten. Das „Gebet des Glaubens” ist somit ein Gebet, in dem es darum geht, dass der Wille Gottes getan wird.

Und genau das ist die Art des Gebetes, die Jesus seinen Jüngern lehrte:
MATTHÄUS 6,10
Dein Reich komme; dein Wille geschehe, wie im Himmel so auch auf Erden!

Jesus selbst betete so, als er im Garten von Getsemane war und mit seinem unmittelbar bevorstehenden schrecklichen Tod am Kreuz konfrontiert wurde. Er wollte von der Schande und der Qual verschont bleiben, die vor ihm lag, doch dennoch betete er:
LUKAS 22,42
Vater, wenn du willst, nimm diesen Kelch von mir weg – doch nicht mein Wille, sondern der deine geschehe!

Und als sich der Apostel Paulus durch den Geist Gottes veranlasst sah, nach Jerusalem zu gehen, und ihn die anderen nicht davon abbringen konnten, sagten sie schließlich:
APOSTELGESCHICHTE 21,14
Der Wille des Herrn geschehe!

Statt um Gesundheit, Reichtum, Macht oder Einfluss zu bitten, konzentriere dich darauf, vom Herrn abhängig zu sein; dann wird er dir all die guten Dinge geben, die er für dich vorbereitet hat, und das sogar ohne, dass du darum bitten musst. Denn…
PSALM 84,12
… Gott, der HERR, ist Sonne und Schild. Gnade und Herrlichkeit wird der HERR geben, kein Gutes vorenthalten denen, die in Lauterkeit wandeln.

June Hunt – Schlüssel zur biblischen Seelsorge

Ihr sollt in der Einstellung, die in euch vorherrscht

daß ihr, was den früheren Lebenswandel betrifft, abgelegt habt den alten Menschen, der nach den betrügerischen Lüsten verdorben wird, (O. sich verdirbt) aber erneuert werdet in dem Geiste eurer Gesinnung und angezogen habt den neuen Menschen, der nach Gott geschaffen ist in wahrhaftiger Gerechtigkeit und Heiligkeit. (O. Frömmigkeit. W. Gerechtigkeit und Heiligkeit der Wahrheit)
Elberfelder 1871 – Epheser 4,22–24

Ihr sollt euch von den Sachen, die ihr früher gemacht habt, komplett verabschieden. Die ätzenden Dinge, die euch früher kaputt machen wollten, mit denen habt ihr nichts mehr zu kriegen! Gott will euch durch seinen Geist vollkommen anders draufbringen. Ihr sollt euch einen komplett neuen Style zulegen. Dieser neue Style ist von Gott selber designt worden. Er ist gerecht und etwas ganz Besonderes, er ist eben heilig.
VolxBibel – Epheser 4:22–24

dass ihr (nämlich) in Hinsicht auf den frühern Wandel ablegen sollt den alten Menschen, der vermöge der betrügerischen Lüste zugrunde gerichtet wird, (a) Rö 8:13; Ga 6:8; Kol 3:8.9
dagegen erneuert werden sollt durch den Geist in eurem innern Wesen (a) Rö 12:2
und anziehen sollt den neuen Menschen, der nach Gott geschaffen ist in wahrhafter Gerechtigkeit und Heiligkeit. (a) Kol 3:10; Rö 13:14; 1Mo 1:26.27
Zürcher 1931 – Epheser 4,22–24

Hin und wieder stößt der Leser beim Übersetzungsvergleich auf Probleme, die weder auf die Textüberlieferung noch auf die Unterschiede zwischen wort- und sinngetreuer Übersetzung zurückzuführen sind. In Epheser 4,22f zeigen sich beispielsweise solche Differenzen. Das Neue Testament von Ludwig Albrecht schreibt:

»Ihr habt […] den alten Menschen abgelegt […]. Ihr werdet aber jetzt erneuert im Geiste eurer Denkungsart und habt den neuen Menschen angezogen.«

Hier wird vorausgesetzt, dass der »alte Mensch« bereits abgelegt und der »neue Mensch« angezogen ist. Anders lautet die revidierte Elberfelder Bibel in der Ausgabe von 1975. Sie stellt einfach fest:

»dass ihr […] den alten Menschen ablegt […], dagegen erneuert werdet in dem Geist eurer Gesinnung und den neuen Menschen anzieht […].«

In der Ausgabe von 2006 stimmt die Elberfelder Bibel dagegen in der Sache mit der Übersetzung von Albrecht überein. Und die alte Zürcher Bibel hat (mit vielen anderen) die Befehlsform:

»dass ihr […] ablegen sollt den alten Menschen […], dagegen erneuert werden sollt durch den Geist in eurem inneren Wesen und anziehen sollt den neuen Menschen […].«

Alle bemühen sich um den gleichen griechischen Text, und doch wird der Sinn so unterschiedlich gedeutet! In diesem speziellen Fall geht es um ein grammatisches Problem, nämlich darum, wie Infinitiv Aorist und Infinitiv Präsens verstanden und übersetzt werden sollen. Wer in solchen Fällen nicht im Grundtext selbst nachprüfen kann, muss das Problem zunächst einmal zur Kenntnis nehmen und in verschiedenen Kommentaren nachsehen. Bei diesem Beispiel bietet es sich an, die Problemlösung bis zur Untersuchung der Begriffe und ihrer Verbindung in der Texteinheit (Schritt 6) aufzuschieben. Auf eine solche Untersuchung aufbauend lässt sich dann im Rahmen einer gesamtbiblisch-theologischen Betrachtung (Schritt 8) weiter erarbeiten, was das Neue Testament zum alten und neuen Menschen an anderen Stellen lehrt (z. B. Kol 3,9–10).
Beim Übersetzungsvergleich ist das genaue Beobachten die unverzichtbare Grundlage für alles weitere exegetische Arbeiten. Die sprachkundigen Übersetzer der Bibel, die sich mit Hebräisch, Aramäisch und Griechisch meist besser auskennen als der durchschnittliche Theologe, haben für den Leser, der die biblischen Grundsprachen nicht beherrscht, den Grundtext heute so erschlossen, dass er gründliche Auslegungsarbeit leisten kann, wenn er sich die verschiedenen Übersetzungen zunutze macht.

Stadelmann Richter – Bibelauslegung praktisch: in zehn Schritten den Text verstehen

Das Lernen des Wortes Gottes ist notwendig, um Jesus zu folgen. Wie sonst können wir etwas über Sünde (zu vermeidende Verhaltensweisen und Einstellungen) und ein geisterfülltes Leben (die Art und Weise, wie wir uns verhalten sollten) lernen? Die Schrift lehrt uns, „euer altes Selbst abzulegen, das zu eurem früheren Leben gehört und durch betrügerische Begierden verderbt ist, und erneuert zu werden im Geist eures Gemüts und das neue Selbst anzuziehen, das nach dem Ebenbild Gottes geschaffen ist in wahrer Gerechtigkeit und Heiligkeit“ (Eph 4,22-24). Wenn wir durch den Glauben an das Evangelium Teil von Gottes Familie werden, wohnt der Geist in uns (1 Korinther 3,16-17; 6,19-20; 2 Korinther 6,16; Eph 2,22) und hilft uns, ein fruchtbares Leben zu führen

Michael S.Heiser- Was will Gott?

Paulus malt das Bild des Heidentums ungeschminkt: Die Heiden waren bei aller Weisheit doch blind für Gott und seine Sache, sie lebten in Ausschweifung und Unreinheit (so hat es der Apostel in den Städten des Orients und überall vor Augen). Demgegenüber soll es bei Christen ganz anders aussehen: In ihrem Leben wurde Jesus der Herr und bewirkt(e) die Umgestaltung in das Bild Gottes, und zwar durch die tägliche Hingabe der selbstsüchtigen Begierden und des ganzen Lebens.

Bruns – Die Bibel mit Erklärungen

Im Gegensatz (de) zum „alten Menschen“ (V. 17-19) haben die Gläubigen Christus nicht so kennengelernt. Ihr Verstand ist nicht länger verfinstert, ihr Leben nicht mehr entfremdet von Gott, ihre Herzen sind nicht mehr verstockt und unrein. Sie haben von Christus gehört und sind in ihm unterwiesen, wie es Wahrheit in Jesus ist, denn er ist die Wahrheit (Joh 14,6). Der Inhalt dieser Unterweisung war folgender: (1) Ein Gläubiger hat den alten Menschen mit seinem früheren Wandel, der sich durch trügerische Begierden zugrunde richtet, ab(ge)legt (vgl. Eph 4,17-19 ). Selbstsüchtige Begierden sind trügerisch; sie versprechen Freuden, die letztlich nicht erfüllt werden. (2) Er hat den neuen Menschen angezogen, der nach Gott geschaffen ist in wahrer Gerechtigkeit und Heiligkeit (V. 24). Diese Wahrheit steht in schroffem Kontrast zu der Hinterlist, die ein Mensch, der im Leben nur seinen sündigen Begierden folgt, an den Tag legt (vgl. V. 14-15). Die Gläubigen aber sind erneuert in ihrem Geist und Sinn; ihr Denken ist nicht mehr nichtig, ihr Verstand nicht mehr verfinstert und unwissend (V. 18-19). Paulus spricht hier keine Gebote aus; die Satzkonstruktion an dieser Stelle (und in der Parallelstelle in Kol 3,9-10 ) hat keinen imperativischen Charakter. Es handelt sich vielmehr um Tatsachen, die die Gläubigen erfahren haben, wie auch in Röm 6,2 – 10 und 2Kor 5,17 deutlich wird. Der Gläubige ist ein neuer Mensch in Christus und lebt daher nicht mehr, wie die Heiden leben.

Walvoord Bibelkommentar

Das »ihr aber nicht so« von V. 20, der radikale Bruch zwischen »einst« und »jetzt« bringt ein »Ausziehen« und »Anziehen« mit sich: Da dieser Bruch durch Glaube und Taufe vollzogen wurde, sind die Briefempfänger ihrem früheren Leben bereits abgestorben (vgl. Röm 6,2), haben sie den »alten Menschen« schon »ausgezogen«. Nun geht es darum, sich »der Sünde gestorben zu halten« (Röm 6,11). Solch eine »Haltung des Glaubens« wird stets an bestimmten Punkten der Lebensführung sichtbar. Daher tritt neben den Indikativ der Imperativ: »daß ihr den alten Menschen nach der früheren Lebensart ablegt«. Erwachsene Menschen (vgl. 4,13f) sind in der Lage, sich selbst an- und auszuziehen. In Röm 13,12 spricht Paulus vom »Ablegen der Werke der Finsternis«, in Kol 3,8 werden solche Werke aufgezählt: Zorn, Grimm, Bosheit, Lästerung, schandbare Worte. Möglich ist die entschlossene Abwendung von derartigem Tun, weil eine grundlegende Veränderung vorausgegangen ist: »denn ihr habt den alten Menschen mit seinen Werken ausgezogen« (Kol 3,9).
In dem bereits genannten Kapitel Röm 6 erwähnt Paulus ebenfalls den »alten Menschen«, der mit Christus gekreuzigt wurde. Das Ziel des »Mitgekreuzigtwerdens« war: »damit der Leib der Sünde vernichtet werde, so daß wir hinfort der Sünde nicht dienen« (Röm 6,6).
Damit ist auch die Näherbestimmung des »alten Menschen« – »nach der früheren Lebensart« – bereits erklärt: es ist die in Eph 4,17–19 begründete und dargestellte Existenz ohne Gott (»atheistisch«: 2,12), das Leben »nach dem Fleisch«, in der Sünde.
Aus dem Heil, das durch Jesus Christus geschaffen und eröffnet wird, ergibt sich ein Umgang mit dem »alten Menschen«, der auf den ersten Blick widersinnig erscheint:
Indem der »alte Mensch« in den Tod Christi gegeben, gekreuzigt, ausgezogen wird, erweckt Gott den Glaubenden zum neuen, wirklichen Leben. Hält der Mensch dagegen am »Leib der Sünde« fest, versucht er, seinen »alten Menschen« zu erhalten, so wird er erkennen müssen, daß dieser »zugrunde gerichtet wird nach den betrügerischen Begierden«.
Handelt es sich an unserer Stelle zunächst um das moralische »Zugrundegehen«, so ist doch deutlich, daß damit zugleich der Verfall des Menschen insgesamt im Blick ist. So redet Paulus in Röm 1,27 davon, daß die homosexuelle Praxis als Verkehrung der göttlichen Schöpfung dazu führt, daß die Betroffenen »den Lohn ihrer Verirrung, wie es ja sein mußte, an sich selbst empfangen«, daß »der Tod der Lohn der Sünde ist« (Röm 6,23).
Bemerkenswert ist, daß Paulus auch in 2Kor 11,3 das »Zugrundegehen« mit »Betrug«/»Verführung« verbindet: Die Rede ist von der Verführung Evas durch die List der Schlange. In derselben Weise – so befürchtet der Apostel – könnten die Sinne der Korinther zugrundegerichtet werden, weg von der Einfalt und Lauterkeit gegenüber Christus. In Eph 4,22 führt das Nachgeben gegenüber den »betrügerischen Begierden« zum Verfall. Die Leidenschaften (vgl. Eph 2,3) täuschen vor, einen Weg zu vermehrter »Lebensqualität« zu erschließen; in Wahrheit führen sie – wie bereits anläßlich der Verführung durch die Schlange – in die Zerstörung.
[23] Mit der Formulierung »und erneuert wurdet im Geist eures Sinnes« schließt Paulus an Röm 12,2 an, wo er von der »Veränderung durch die Erneuerung des Sinnes« spricht. Interessant ist, daß dabei zwei verschiedene Begriffe für »neu« gebraucht werden: »neos« und »kainos«. Möglicherweise tritt zum Gegensatz zwischen »altem« und »neuem« (kainos: Eph 4,23) Menschen das Element des Frischen, Jungen im Wort »erneuern« (griech.: ananeomai) hinzu.
Der »Geist« ist der Heilige Geist, der Sinn, Herz und Verstand des Glaubenden zunehmend erfüllen (Eph 5,18; 1Thess 5,19) und damit erneuern soll. Seinem Wirken darf nicht gewehrt werden (1Thess 5,19); daher kann die Wendung im Sinne eines Imperativs zwischen die Aufforderungen zum »Ablegen« und »Anziehen« gestellt werden.
[24] Der »neue Mensch« ist nach 2,15 das neue Gottesvolk aus Juden- und Heidenchristen, der eine Leib Christi. In unserem Kontext wird damit jedoch die »neue Schöpfung« (2Kor 5,17; Eph 2,10), die »Neuheit des Lebens« (Röm 6,4) charakterisiert. Diesen neuen Menschen, das neue Leben, gilt es »anzuziehen«.
Das Begriffspaar »ausziehen« – »anziehen«, das sich an unserer Stelle auf den Kampf gegen das alte und die Verwirklichung des neuen Lebens bezieht, wird von Paulus auch im Blick auf den Übergang vom vergänglichen zum unvergänglichen Leib gebraucht: In 2Kor 5,1ff bringt er seine Sehnsucht nach dem Leben bei Gott in der Form zum Ausdruck, daß er sich keine »Entkleidung«, sondern eine »Überkleidung« seines Lebens wünscht. Dies bezieht sich nach 1Kor 15,51ff auf die Verwandlung der Glaubenden anläßlich der Wiederkunft Jesu Christi: Sie werden ihres irdischen Lebens nicht durch das Sterben entledigt, vielmehr zieht »das Sterbliche« unmittelbar das »Unsterbliche« an.
Vom »Anziehen des Christus« spricht Paulus in Gal 3,27, bemerkenswerterweise im Zusammenhang mit der Taufe: »Denn ihr alle, die ihr auf Christus getauft seid, habt Christus angezogen.« Damit wird erneut klar, wie dem Apostel an der Realität der von ihm dargelegten Vorgänge gelegen ist. Er spricht nicht von Ereignissen, die sich auf gedanklicher Ebene vollziehen, sondern von Wirklichkeiten, in die die Glaubenden hineingenommen sind. Daß im Begriff »Anziehen« ebenfalls (vgl. »ablegen«, »mitsterben«, »kreuzigen«) das in der Taufe verliehene neue Leben wie auch die Aufforderung zum neuen Wandel vereint sind, verdeutlicht die Formulierung in Röm 13,14: »Zieht an den Herrn Jesus Christus und sorgt für den Leib nicht so, daß ihr den Begierden verfallt.«
Wenn der Ausdruck »den neuen Menschen anziehen« durch die Wendung »den Herrn Jesus Christus anziehen« zu erläutern ist, so wird damit auch der Charakter des »neuen Menschen« beschrieben: Er ist Gabe Gottes und nicht Ergebnis menschlicher Leistung. Indem wir Christus im Glauben empfangen, ziehen wir den neuen Menschen an; denn »Christus ist uns von Gott gemacht zur … Heiligung und zur Erlösung« (1Kor 1,30). Aller sichtbare Ausdruck solcher Heiligung, alles gute Werk wurde uns zuvor von Gott bereitet (Eph 2,10). Trotzdem ist der »neue Mensch« zugleich auch der jeweils individuelle, unverwechselbar geprägte; denn jeder Christ wird durch Gottes Gebot zum ganz persönlichen Gehorsam aufgefordert.
Der »neue Mensch« ist »nach Gott geschaffen in wahrer Gerechtigkeit und Heiligkeit«. Kol 3,10 erklärt: Der neue Mensch wird erneuert »zur Erkenntnis nach dem Bild dessen, der ihn geschaffen hat«. Das Bild Gottes aber ist Christusb, das der Glaubende – anders als der Israelit im Alten Bund: 2Mo 33,20 – anzuschauen vermag, ja, in dessen Bild er sogar hineinverwandelt wird (2Kor 3,18; Röm 8,29). Der Glaubende wird somit von Christus »überformt«, geprägt von seiner Gesinnung (Phil 2,5), bestimmt von seinem Wesen.
Solche Schöpfung drückt sich »in wahrer Gerechtigkeit und Heiligkeit« aus. Damit sind die bestimmenden Kennzeichen des göttlichen Wirkens genannt. Die Formulierung belegt eindrücklich, wie bei Paulus das rechtfertigende (als Nichtanrechnung der Sünde im Endgericht) und das erneuernde (als Neuschaffung des Lebens durch den Heiligen Geist) Handeln Gottes miteinander verbunden sind. Unsere Stelle wird dabei erneut von Röm 5–6 her illustriert: Nachdem der Glaubende um Christi willen gerechtfertigt wurde (Röm 5,18), soll nun auch »die Gnade herrschen durch die Gerechtigkeit« (5,21). Dies geschieht dadurch, daß der Christ seine Glieder »an den Dienst der Gerechtigkeit hingibt, daß sie heilig werden« 6,19). Er ist »Knecht der Gerechtigkeit« geworden (6,18), der vom Gehorsam gegenüber der »Gerechtigkeit« bestimmt ist (6,16). Die »Gerechtigkeit« (im Gegensatz zur »Gesetzlosigkeit«) vermittelt nach 2Kor 6,14 »dem Christenleben die Prägung«.
Daraus ergibt sich die Verbindung mit »Heiligkeit«: aus der gottgegebenen »Gerechtigkeit«, die sich im Leben markant erweisen soll, erwächst die persönliche »Frömmigkeit« als die dem Willen Gottes entsprechende Lebensweise (vgl. 4,1). Noch dreimal begegnet dabei »heilig« in der Verbindung mit »gerecht« im NT.
Die in der Übersetzung als Adjektiv wiedergegebene Formulierung (»wahr«) bildet im Griechischen als Genitiv den Abschluß des ganzen Abschnitts: »in Gerechtigkeit und Heiligkeit der Wahrheit.« Zu beobachten ist dabei die formale Parallele zu V. 22, der wörtl. endet: »… nach den Begierden des Betrugs.« Damit stellt Paulus dem in die Irre führenden Charakter des zugrundegehenden alten Menschen die Wahrheit der göttlichen Neuschöpfung entgegen. An die Stelle der Nichtigkeit (4,17) tritt die Wirklichkeit und Beständigkeit dessen, was Gott tut. Sein Handeln ist Geschenk und Ziel zugleich: Weil der Glaubende den neuen Menschen angezogen hat, soll er den alten – stets aufs neue! – ablegen und sich mehr und mehr durch den erneuernden Heiligen Geist prägen lassen.

Wuppertaler Studienbibel

Was die Epheser von Christus gehört und gelernt haben, wird mit einem AcI erweitert, nämlich, dass der alte Mensch beseitigt ist, der sich durch Sünden ruinierte und nun eine dauernde Erneuerung im Geist stattfindet. Zudem nach dem Anlegen des neuen Menschen, der nach den Vorstellungen Gottes gestaltet ist, ein entsprechendes Leben führt.

nun erneuert werdet dem Geist eures Verstandes nach,
Der Dativ τῷ πνεύματι τοῦ νοὸς ὑμῶν („dem Geist eures Verstandes nach“) zeigt den Bezug an bzw. worauf sich die Erneuerung bezieht.


und den neuen nach Gott erschaffenen Menschen angezogen habend, in Gerechtigkeit und Heiligkeit der Wahrheit.
τῆς ἀληθείας („der Wahrheit“) ist ein Genitivus qualitatis, der die Haltung der Gerechtigkeit und Heiligkeit als wahrhaftig beschreibt, womit er die Prinzipien von den falschen und unwahren Grundsätzen, die vorher genannt wurden, abhebt

Peter Streitenberger – der Epheserbrief

Der Apostel führt jetzt im einzelnen aus, worin die »Wahrheit in dem Jesus« besteht, die sie gelernt hatten: »Daß ihr, was den früheren Lebenswandel betrifft, abgelegt habt den alten Menschen«, »und angezogen habt den neuen Menschen« (V. 24). Wie uns Römer 6 bestätigt, spricht der Apostel von dem, was bei der Bekehrung geschah. »Der alte Mensch« ist ein nur von Paulus verwendeter Ausdruck (Röm 6,6; Kol 3,9). Unser »alter Mensch« wurde auf Golgatha gekreuzigt (Röm 6,6); alles, was wir von Natur unserer Stellung in Adam gemäß waren, wurde am Kreuz verurteilt und gerichtet. Adam und seine gefallene Nachkommenschaft stehen nicht mehr zur Urteilsfindung vor Gericht; sie sind bereits als unheilbar verderbt verurteilt und daher im göttlichen Gericht auf Golgatha an ihr Ende gebracht worden. Bei der Bekehrung legten wir »den alten Menschen« ab; wir zerschnitten unsere Verbindung mit Adam und zogen »den neuen Menschen« an, knüpften eine Verbindung mit Christus. »Was den früheren Lebenswandel (anastrophè) betrifft… der nach den betrügerischen Lüsten verdorben wird«, woran wir erkennen können, daß der alte Mensch zu keinerlei Hoffnungen mehr Anlaß geben kann; sein Lebenswandel ist von fortschreitender Verderbtheit befallen, die daher rührt, daß er sich beständig durch Lüste selbst betrügt.
23
»Aber erneuert werdet in dem Geist eurer Gesinnung«; wenn der »alte Mensch« sich immer mehr selbst verdirbt, dann wird das Kind Gottes beständig erneuert im Geist seiner Gesinnung, so daß es in seinem ganzen Denken ein neuer Mensch wird im Gegensatz zu den Heiden, die »in Eitelkeit ihres Sinnes« wandeln (V. 17). Der Geist der Gesinnung steht im Gegensatz zu allem bloß Gefühlsmäßigen.
24
»Und angezogen habt den neuen Menschen«, wobei der Apostel wie in V. 22 den Infinitiv Aorist verwendet. Bei der Bekehrung wurde die Lebensverbindung mit Christus hergestellt; und aufgrund eines göttlichen Werkes in der Seele (2,4-6) charakterisiert alles, was im Leben Jesu ans Licht gebracht wurde und mitteilbar ist, den wiedergeborenen Menschen, »…der nach (katà, gemäß) Gott«, gemäß Seinem Willen, »geschaffen ist in wahrhaftiger Gerechtigkeit und Heiligkeit.« Zu »Heiligkeit« (hosiòtes) siehe Lukas 1,75. Adam, der Erkenntnis weder des Guten noch des Bösen besaß, wurde unschuldig geschaffen. Der neue nach Gott geschaffene Mensch wird durch »Wahrheit« charakterisiert, wobei diese Wahrheit – in ihrer Beziehung zu Gott wie zum Menschen – nicht nur als recht, sondern als heilig erkannt wird.

Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt

Um dauerhafte Veränderungen in unserer Lebensweise zu erlangen, muss deshalb zuerst eine wirkliche Veränderung in unserem Herzen stattfinden (siehe Eph 4,22-24). Das Wort Herz hat in der Bibel eine umfassendere Bedeutung als nur den Sitz der Gefühle. Dieser Begriff bezieht sich oft auf unser gesamtes inneres Leben, einschließlich der Gedanken und Einstellungen (Hebr 4,12). Wenn die Bibel also von einer Herzensänderung spricht, ruft sie zu Änderung unserer Gefühle, Wünsche, Auffassungen, Erwartungen, Gedanken und Einstellungen auf. Wenn wir Christus als unseren Herrn und Retter annehmen, findet eine übernatürliche Umwandlung unserer Herzen statt und anschließend wirkt Gott in uns, um den Veränderungsprozess fortzuführen. Gott hat verheißen:
….

Einer der wichtigsten Punkte, die ich herausstellen möchte, ist die Tatsache, dass Menschen sich verändern können. Die Persönlichkeit des Menschen ist flexibel. Ganz gleich, mit wie vielen schlechten Gewohnheiten Sie (oder Ihr Gegner) heute zu kämpfen haben, können diese durch Gottes Gnade durch bessere Eigenschaften ersetzt werden. Mit Gottes Hilfe können Sie sich verändern und sich in Zukunft eines wesentlich besseren Lebens erfreuen (siehe 1Kor 6,9-11; Kol 3,5-11). Bedeutsame Veränderung geschieht nicht, indem man einfach nichts Falsches tut. Wirkliche Veränderung ist positiv ausgerichtet – sie erfordert, dass geistliche Gewohnheiten an die Stelle unserer sündigen Verhaltensweisen treten (Eph 4,22-32).

Ken Sande – Sei ein Friedensstifter

Da haben wir wieder das Problem:

Aber das ist die Botschaft! Im Evangelium geht es um Gnade.
Religion sagt Dir, was Du für Gott tun musst.
Das Evangelium sagt Dir, was Gott für Dich getan hat.
Religion sagt Dir, was Du für Gott leisten musst.
Das Evangelium sagt Dir, was Gott für Dich geleistet hat – im … Christi. Dieser Botschaft müssen wir treu bleiben. Und wir müssen Jesus, dem Herrn, treu bleiben. Er hat uns berufen. Er war nicht überrascht, als Sie Christ geworden sind. Er hat Sie berufen und er hat Sie mit diesem Evangelium beauftragt.

ERF – Der Galaterbrief

Am besten wäre, wenn ihr euch ständig selber abcheckt, ohne euch dabei mit anderen zu vergleichen.

Ein jeder aber prüfe sein eigenes Werk, und dann wird er an (O. in Bezug auf) sich selbst allein und nicht an dem anderen Ruhm haben;
Elberfelder 1871 – Galater 6,4

 Jeder prüfe aber sein eigenes Werk (- nämlich ob es das Werk (= das Tun o. Handeln) des Glaubens ist o. das Bemühen, Gott im Fleisch zu gefallen. – aÜs: seine eigene Leistung. -), und dann mag er für sich allein zu rühmen haben, aber nicht dem andern gegenüber;
Hermann Menge Übersetzung – 1926 – Galater 6:4

Darum soll jeder sein eigenes Leben sehr genau überprüfen. Dann wird er nämlich erkennen, wie unberechtigt es ist, sich über andere zu erheben.
Hoffnung für alle – 1996 – Galater 6,4–5

Besser sein, als der Durchschnitt in der Gemeinde, um endlich auch eine Aufgabe zu bekommen?
Warum überhaupt einen Durchschnitt ermitteln? Haben wir nicht alle andere Gaben?

Eines muß ein Christ, der anderen beim Lasten-tragen helfen will, jedoch ganz ablegen: die Selbsttäuschung, eine Haltung, die zu Intoleranz gegenüber den Irrtümern anderer und zu Überheblichkeit führt. Das Heilmittel gegen diesen Selbstbetrug findet sich in Vers 4 – jeder prüfe (dokimazetO; vgl. 1 Petrus 1,7) sein eigenes Werk. Statt sich mit anderen zu vergleichen, sollte er sich selbst und das, was er erreicht hat, mit objektiven Augen ansehen. Dann wird er seinen Ruhm bei sich selbst haben und kann sich an dem freuen, was Gott in seinem und durch sein Leben getan hat (vgl. Röm 12,3). Der griechische Begriff kauchEma, hier mit „Ruhm“ übersetzt, bedeutet persönlichen Triumph, nicht sündhaften Stolz.

Walvoord Bibelkommentar

Zur richtigen Selbstprüfung: Vielmehr das Werk von sich selbst prüfe ein jeder. Der Vergleich mit dem Bruder macht keinen Sinn. Er hat andere Gaben und Grenzen, eine andere Vorgeschichte, andere Bedingungen, außerdem liegt er jetzt gerade in seinem Schwächezustand darnieder. Sich jetzt neben ihn stellen und an ihm hochrecken? Das wäre eine ganz windige Methode der Selbstbestätigung. Wir haben uns natürlich an dem uns selber gesetzten Maß zu messen. Vgl. auch 2Kor 10,12 nach einer guten Lesart: »Aber da wir uns nur an uns selbst messen und mit uns selbst vergleichen, werden wir uns nicht maßlos rühmen.«
Für Paulus ist denkbar, daß Selbstprüfung positiv ausgeht: Dann wird er im Hinblick auf sich selbst allein Ruhm haben. Wo es notwendig war, bekannte Paulus sich auch zu diesem Ergebnis. Er hatte kein schlechtes Gewissen, ein gutes Gewissen zu haben. Doch zweierlei war für ihn undenkbar: daß er sein Wohlgefühl aus der Not seines Bruders bezog und daß er wähnte, sein Ergebnis sei schon das Ergebnis des Endgerichtes (1Kor 4,3f).

Wupertaler Studienbibel

Christen tragen einander, auch in dem Sinn, dass sie sich ertragen, gerade auch dort, wo sie einander Mühe machen. In der christlichen Gemeinde entscheiden nicht Sympathie oder Antipathie über das Miteinander, sondern in ihr gilt das Gesetz Christi, das uns zueinander weist und aneinander bindet. Dann ist auch das abwägende Vergleichen unmöglich, wo ich mein Selbstbewusstsein daraus herleite, dass ich besser bin als der andere (vgl. Lk 18,9-14). Das ist gefährlicher »Selbstbetrug«, wenn »einer glaubt, er sei etwas«. Dort zersetzt das zerstörende Gift des Hochmutes die Gemeinschaft. Dann ist kein Mitleiden mehr möglich, sondern die Isolierung der Selbstbehauptung umklammert wieder den Jünger. Die »Werke des Fleisches«, nämlich besonders die »Eifersucht« und die »Spaltungen«, zerbrechen dann die Gemeinschaft.
Will der Jünger schon vergleichen, dann messe er sich in Selbstkritik am »Gesetz Christi«, dann soll er »sein eigen Werk prüfen«. »Werk« meint hier das ganze Wirken eines Menschen, was von ihm für Wirkungen ausgehen und wie er selbst ist. Das ist selbstkritisch zu »prüfen«. Der Jünger wird dann eine doppelte Erkenntnis machen: Der Blick auf mich selbst zeigt mir in der Nachfolge Jesu zunächst erschreckend, »dass ich nichts bin«. Das führt in die Demut. Dann aber kann einem der Geist Gottes auch den Blick schenken, dass das, was an »Frucht des Geistes« bei mir aufgeht, »Grund des Rühmens« ist. Dabei gilt das Wort: »Was hast du, das du nicht empfangen hast?« (1 Kor 4,7). Dann gibt es keinen eigenen Verdienst, keine eigene Leistung und deshalb kein Selbstlob mehr. Diese Erkenntnis, dass Gott in mir und durch mich etwas wirken kann, führt zum Lob Gottes. Wo anders, da ist solches Eigenlob der Rückfall in das »Werk des Fleisches«. Noch einmal: Das christliche Selbstbewusstsein speist sich nicht aus dem Vergleichen mit anderen, sondern es beruht auf dem dankbaren Staunen, was Gott mit uns »unnützen Knechten« doch noch wirkt (vgl. Lk 17,10).
Dabei ist unsere eigene Bewertung immer unsicher und getrübt, deshalb »ein jeder wird seine Last tragen«. Damit ist auf die Bewertung Gottes über unser Leben verwiesen. Schließlich steht jeder für sein Tun und Wirken, aber auch für sein Fehlen und seine Sünde vor Gott ein. Und dort stehen wir einmal alle als Bedürftige. Keiner kann auf sein Verdienst verweisen. Wir können dabei in diesem letzten Gericht nur auf die Gnade unseres Herrn Jesus Christus vertrauen. Wer das weiß und auf diesem Grund lebt, der stellt sich nicht außerhalb der Gemeinde, sondern sucht die Glaubens – und Tragegemeinschaft mit den Brüdern.

Edition C

„Aber denken wir daran: Jehova hat uns nicht zu sich gezogen, weil wir schön, wortgewandt oder beliebt sind, sondern weil wir bereit waren, ihn lieben zu lernen und auf seinen Sohn zu hören“ ER uns liebt! ER hat uns erschaffen – mit den Eigenschaften die uns auszeichnenen! ER hat SEINEN Sohn für uns dahingegeben – und zwar lange bevor wir „bereit waren, ihn zu lieben“! Weil ER uns liebt, so wie ER auch unseren Bruder liebt, ist ein Vergleich nicht nötig!