Tag: 31. Oktober 2023

Wir müssen uns entscheiden, welchen Weg wir gehen wollen. Es gibt keine wichtigere Entscheidung.

Abschließende Mahnung
(Lk 13,24)
»Geht durch das enge Tor! Denn das Tor zum Verderben ist breit und ebenso die Straße, die dorthin führt. Viele sind auf ihr unterwegs. Aber das Tor, das zum Leben führt, ist eng und der Weg dorthin schmal. Nur wenige finden ihn.«
Gute Nachricht Bibel 2018 – Matthäus 7,13–14

Ihr könnt das Reich Gottes nur durch das enge Tor betreten. Die Straße zur Hölle ist breit und ihre Tür steht für die vielen weit offen, die sich für den bequemen Weg entscheiden. Das Tor zum Leben dagegen ist eng und der Weg dorthin ist schmal, deshalb finden ihn nur wenige.
Neues Leben – Bibel 2006 – Matthäus 7,13–14

„Geh nicht einfach den leichten Weg! Der Weg zum Himmel ist keine vierspurige Autobahn, die breit genug ist und auf der man bequem und einfach fahren kann. Wenn ihr den leichten Weg nehmt, wie das die meisten tun, dann rennt ihr leicht in euren Untergang. Die Abfahrt in Richtung Leben ist dagegen so eng und steil, dass man sie nicht so leicht fahren kann. Darum nutzen ihn nur so wenige.“
Volxbibel – Matthäus 7:13–14

Sucht nicht den einfachen und bequemen Weg, sondern tretet durch die enge Tür ein! Es stimmt schon, es gibt ein sehr breites Tor, durch das man einfach hindurchschreiten kann. Und es gibt einen breiten Weg, der keine Widerstände bietet. Und doch führt er zum Verderben, weit weg von Gott. Sehr viele Menschen haben dieses Tor gewählt und bewegen sich auf diesem breiten Weg. Doch die Tür ist eng und der Weg ist schmal, der zum wahren Leben führt. Wie wenige sind es, die ihn finden!
Roland Werner – Das Buch – Matthäus 7:13–14

DenParalleltext aus Lukas – und Kommentare dazu findest du hier

In den weiteren Ausführungen zur goldenen Regel beschrieb Jesus, wie man zu der Gerechtigkeit, die er verlangte (Mt 5,20), finden kann. Der Pfad dorthin führt nicht durch die weite Pforte und nicht über den breiten Weg, sondern durch die enge Pforte und den schmalen Weg. Aus dem Gesamtzusammenhang der Predigt war klar zu erkennen, daß Jesus die weite Pforte und den breiten Weg mit der äußerlichen Rechtschaffenheit der Pharisäer gleichsetzte. Wenn seine Zuhörer den Lehren der Pharisäer folgten, führte ihr Weg in die Verdammnis (apOleian, „das Verderben“). Die enge Pforte und der schmale Weg dagegen bezogen sich auf die Lehre Jesu, in der nicht irgendwelche Äußerlichkeiten, sondern die echte innere Verwandlung im Vordergrund stand.
Selbst Jesus räumte allerdings ein, daß nur wenige den wahren Weg, den Weg, der zum Leben (d. h. in den Himmel, im Gegensatz zur Vernichtung in der Hölle) führt, finden.

Walvoord Bibelkommentar

Jesus fordert auf, »durch das enge Tor hineinzugehen« – nämlich zum ewigen Leben. Das »enge« und das »weite Tor« sind bei den altertümlichen Städten (auch Palästinas!) sehr anschaulich: Durch das weite Tor wälzte sich der große Verkehr, das enge Tor daneben dient zum Durchschlupf einzelner Fußgänger und evtl. als besonderer Durchlass für die Nacht.

Nach Lk 13,24 kostet es Kampf – mit anderen Stimmen und mit Versuchungen und Widerständen gottfeindlicher Mächte -, durch das enge Tor einzutreten. Nach Joh 10,7-9 ist Jesus selbst die Tür zur Freiheit des ewigen Lebens. Nach allen genannten Stellen steht der Mensch also zunächst draußen, getrennt von der Gemeinschaft mit Gott. Es erfordert einen regelrechten Durchgang und ein Durchringen ins Reich Gottes, wenn wir bei Gott leben wollen! Dies geschieht nach Joh 10,7- 9 durch das bewusste Sichanhängen an Jesus, also durch eine Lebensübergabe an ihn.

»Hineingehen« sollen wir. Demnach reicht es nicht, nur interessiert auf die Schwelle zu treten. Noch einmal wird klar: Wir brauchen einen Übergang vom bisherigen Leben zur bewussten Jesusnachfolge.
Mt 7,13-14
»(13 b) Denn weit ist das Tor und breit ist der Weg, der zur Verdammnis fährt, und viele sind’s, die hier hineingehen. (14) Denn eng ist das Tor und schmal ist der Weg, der zum Leben führt, und wenige sind’s, die ihn finden.«

Hier haben wir eine charakteristische Beschreibung der zwei Tore und der zwei entsprechenden Wege.
Nur »zwei« Tore und Wege gibt es. Die Masse der Menschen will einen Mittelweg, eine Mischzone zwischen Glauben und Unglauben. Diesen dritten Weg gibt es nach Jesus also eindeutig nicht! Entweder stehe ich im Glauben – oder nicht. Entweder bin ich gerettet – oder verloren. Entweder habe ich mich an Jesus gehängt – oder ich bin noch im Reich der Finsternis (vgl. Kol 1,13). Ich kann ganz nahe an der Schwelle zum Leben sein, oder vielleicht sogar auf der Schwelle, aber noch nicht hindurch!

Jesus beginnt mit der Beschreibung des »normalen«, »natürlichen« Weges der Menschheit. Zu ihm gehört das »weite Tor«. Dieses weite Tor nimmt alles auf und hat für alles Platz: Tiere, Kaufleute, Wagen, Waren, Gruppen, Mengen; sogar das Gericht tagte im weiten Tor der palästinischen Städte (vgl. Ruth 4,1; 2 Sam 15,2). Es kostet keine Aufmerksamkeit und keine Mühe, dies Tor zu benutzen, denn »man« geht da durch.
Ganz selbstverständlich ist der Weg »breit« oder »gut angelegt« (so wörtlich), der hier durchfuhrt. Er fasst die Menge, die sich hier bewegt. Die Wegbenutzer finden dort die Gemeinschaft der »vielen«: Hohe und Niedere, Edle und Heruntergekommene, Reiche und Bettler in jeder Beziehung. Die ganze Menschheit, die ihr eigenes Leben leben will, gehört dazu. Unterschiede wie die zwischen Idealisten und Materialisten, Unterdrückern und Unterdrückten spielen hier keine Rolle. Es ist schlicht der Weg der Menschheit, die sich von Gott getrennt hat.

Nur einen Haken hat dieser Weg: Er endet im Verderben, in der »Verdammnis« der Gottesferne. Jesus sagt nicht, dass sie begrenzt sei, vielmehr entspricht es der Parallelität zum Weg des Lebens, dass sie ebenso lange währt wie ihr Gegenteil, das Leben. Was ist die Verdammnis? Gottes Zorn im Gericht (1 Thess 1,10), das Bleiben in der Gottlosigkeit.

Danach charakterisiert Jesus den zweiten Weg. Er ist »gedrückt« (so wörtlich statt »schmal«). Dieses »gedrückt« hat mehrfache Bedeutung: er ist schmal; man muss mehr aufpassen, dass man nicht stolpert; er wird vom breiten Weg an den Rand gedrängt. Vielleicht liegt sogar die Bedeutung des Verfolgtwerdens in diesem Ausdruck, der im griechischen Text dieselbe Wurzel hat wie »Trübsal«, »Verfolgung«. Hier bewegt sich eine Minderheit: »wenige sind’s, die ihn finden«. Jesus rechnet also damit, dass seine Jünger stets eine Minderheit darstellen und niemals die ganze Menschheit im eigentlichen Sinne christlich wird. Allerdings können auch die »Wenigen« echte Gemeinschaft bilden! Es war eine feine Auslegung der Väter, dass man bei dem »engen Tor« nicht viel Ballast mitschleppen kann und sich beugen muss, um hindurchzukommen.

Aber der »gedrückte Weg« hat einen entscheidenden Vorzug: Er »fährt zum Leben«. »Leben« ist umfassende Gemeinschaft mit Gott: Vergebung der Sünde, Wiedergeburt des Menschen und Zusammensein mit Gott und dem Gottessohn in alle Ewigkeit. Hier kommt der Mensch ans Ziel seiner göttlichen Bestimmung (vgl. 2 Petrus 1,4), zum Leben im Vollsinne (vgl. Joh 10,10).

Diese »Zwei-Wege -Lehre« stellt jeden Hörer vor die Entscheidung, welchen Weg er einschlagen will.

Edition C

Wir haben vielleicht schon alle einmal das bekannte Bild gesehen, auf dem der schmale und der breite Weg dargestellt werden. Es war früher in den Häusern der Gläubigen öfter zu finden. Viele Menschen drängen sich auf dem breiten Weg. Sie tragen allerlei Lasten und Gepäckstücke mit sich. Der breite Weg selbst zieht sich eben und ohne große Biegungen dahin, vorbei an allerlei Vergnügungsstätten. Schließlich mündet er in eine weite Pforte, hinter der die Flammen der Hölle versteckt lodern. Der schmale Weg dagegen ist steil und karg und windet sich unter vielen Krümmungen nach oben. Nur hier und da findet sich auf ihm ein Wanderer, der unter Mühe die Höhe erklimmt. Am Ende des Weges sieht man dann die Pforte zum Himmel dargestellt. – Ich selbst habe mir manches Mal dieses Bild angesehen, und es hat mich immer wieder beeindruckt. Ja, so ist es: Diese beiden Wege gibt es – und auch diese beiden Endpunkte! Wenn doch die Menschen wüßten, wohin sie gehen!

Er lehrte sie vieles in Gleichnissen

Das erste Paar stellt zwei Wege gegenüber: den breiten Weg und den schmalen Weg.[811] Der Weg der Pharisäer war der breite Weg – so breit, dass ganz Israel Anteil an dem kommenden Zeitalter hatte. In Wirklichkeit führte er ins Verderben. Im Gegensatz dazu führt der göttliche Weg durch ein sehr enges Tor: Man muss glauben, dass Jeschua der messianische König ist, um sich die Gerechtigkeit Gottes zuschreiben zu lassen, die einen dann für das Reich Gottes qualifiziert.

Arnold Fruchtenbaum – Jeschua – Das Leben des Messias aus einer messianisch-jüdischen Perspektive

Die enge Pforte und der schmale Weg werden in RV vertauscht in schmale Pforte und enger Weg. »Eng« ist stenos, das nur dreimal vorkommt in Neuen Testament; außer hier noch in Lk 13,24. Der Eingang in den Stand des Heils und des ewigen Lebens ist eng, weil Gottes Weg ein einziger Weg ist. Die Pforte ist der Beginn, darauf folgt der Weg. Durch die Pforte geht man einmal, aber auf dem Weg bleibt man das Leben lang. Man verpaßt die Pforte sehr leicht, es sei denn, daß der Sünder mit allem Ernst nach ihr sucht. Sie wird mit einem Nadelöhr verglichen (Matthäus 19,24). Der reiche Jüngling hatte den Eingang gesucht, ihn aber nicht gefunden. Das Leben, an dem er hing, hinderte ihn daran, die Pforte zu erkennen, die der Herr ihm zeigte. Der Herr lehrte, daß es für den Menschen unmöglich sei, durch die enge Pforte einzugehen, was aber bei den Menschen unmöglich ist, ist möglich bei Gott. Die wenigen, die den Eingang finden, sind die Bekehrten. Sie finden die offene Pforte durch Gottes Gnade. Danach ist der Weg schmal. Das Wort ist ein Passiv-Partizip im Perfekt des Zeitwortes thlibô, das im Neuen Testament 10mal vorkommt. Davon ist das Hauptwort thlipsis abgeleitet (Drangsal, Trübsal), das ein Dutzend Mal vorkommt. Das Verb bedeutet drängen, einengen, drücken. In Mk 3,9 wird es mit »drängen« übersetzt. Auf diesem engen Weg finden die Jünger Gemeinschaft mit ihrem Herrn, der selbst diesen Weg ging. Er stellte sein Angesicht fest nach Jerusalem (Lk 9,51), wissend, daß am Ende des Weges das Kreuz stand. Es ist Gottes Gnade und Führung, welche die Seinen drängt, diesen schmalen Weg zu betreten: »Mich hat der HERR geleitet auf den Weg zum Hause der Brüder meines Herrn« (24,27).
 Die weite Pforte und der breite Weg bilden einen scharfen Kontrast zum Gesagten. Das Wort für »weit« ist platys, ein Wort, das für zweidimensionale Ausdehnung steht; das Wort für »breit« ist eurychôros, und das bezeichnet räumliche, also dreidimensionale Weite. Es ist leicht für die Menschenmengen, hier einzugehen und in ganzen Schwärmen diesen Weg zu beschreiten. Das Ende ist aber »Verderben«; große Zahlen bedeuten noch keine Sicherheit. Das Hauptwort apôleia kommt zwanzigmal vor im Neuen Testament. Es wird mit Verderben oder Verlust übersetzt. Es bedeutet nicht Verlust der Existens, sondern Untergang und Verlust von Wohlbefinden. Im Matthäusevangelium werden jene, die den breiten Weg gehen, genannt: »Otternbrut« (3,7); »die Söhne des Reiches« (8,12); solche, die die Worte der Apostel nicht aufnehmen (10,24); Kapernaum und andere Städe (11,21-24), ein böses und ehebrecherisches Geschlecht, welches ein Zeichen begehrt (12,39); das Unkraut im Acker (13,30); die schlechten Fische (13,48); die Nation, die über den Stein fiel (21,44); die heuchlerischenPharisäer (23,33);die Böcke (25,46).

Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt