HErr, du bist würdig, zu nehmen Preis und Ehre und Kraft; denn du hast alle Dinge geschaffen, und durch deinen Willen haben sie das Wesen und sind geschaffen.
Luther 1545 – Offenbarung 4,11
„Du bist es wert, dass man dir Respekt gibt, dass man dich lobt und zu dir betet. Denn du hast das Sagen über alles, was es gibt! Du hast alles gemacht, alles kommt von dir. So wie du es geplant hast, ist diese Welt entstanden und auch alles, was auf dieser Welt lebt!“
VolxBibel – Offenbarung 4:11
Luther schrieb hier HErr – und zeigte damit an, dass er der Meinung war, dass hier Jesus gemeint sei. Dass auch in der hebräischen Übersetzung nicht Jehovah geschrieben wird – aber wohl der Vater gemeint sein kann – siehe mein Blog zu diesem Vers 2020.
Offenbarung 4,9–11 Gott huldigend und lobpreisend stimmen die Ältesten in einen unaufhörlichen Wechselgesang ein. Proskynese und Niederlegen der Kränze sind auch Elemente des Kaiserzeremoniells, gebühren aber allein „dem, der auf dem Thron sitzt und in alle Ewigkeit lebt“ (vgl. Jes 6,1; Dan 6,27; 12,7), dem Herrn der Schöpfung und Geschichte. Außer ihm darf kein anderer „unser Herr und Gott“ genannt werden, auch der römische Kaiser (Domitian) nicht.
Herder-Übersetzung mit Kommentar und Erläuterungen
Der Chor der vier lebenden Wesen schwillt an, während die vierundzwanzig Ältesten niederfallen und ihre Kronen vor den Thron werfen, um Gott anzubeten und seine Unterwerfung unter seine Autorität zum Ausdruck zu bringen. Die Ältesten preisen Gott als dreifach würdig (Herrlichkeit, Ehre, Macht), weil er seinen souveränen Willen bei der Erschaffung und Erhaltung aller Dinge ausübt. Gott erhält „Macht“, nicht in dem Sinne, dass ein allmächtiges Wesen stärker werden kann, sondern in dem Sinne, dass die Kraft seiner Geschöpfe genutzt wird, um ihn zu ehren. Diese Lobpreisungen Gottes für seine ewige Vollkommenheit und schöpferische Leistung sind der Auftakt zu einem „neuen Lied“, in dem Gott und das Lamm für die Erlösung gepriesen werden, der Höhepunkt ihrer göttlichen Würdigkeit (5:9-10).
Die ESV Studienbibel
Du bist würdig: Dieser Satz wird im Alten Testament nie auf Gott bezogen, wurde aber in Rom häufig bei der Anbetung der Kaiser verwendet. Wie hier betont wird, verdient nur Gott die Anbetung. – Du hast alle Dinge erschaffen: Viele Menschen in der Antike glaubten, dass die Götter zu beschäftigt seien, um sich um die Menschen zu kümmern. Aber Gott ist nicht nur im philosophischen Sinne allmächtig; er ist als Schöpfer und Herr beteiligt. In der Offenbarung bekräftigt die Schöpfung, dass Gott die Welt souverän beherrscht (siehe 3,14; 10,6; 14,7; 21,1). – sie existieren, weil du geschaffen hast, was dir gefiel: Gott hatte einen Zweck für alles, was er geschaffen hat.
Neue Lebendige Übersetzung Studienbibel
unser Herr und Gott Domitian (der von 81-96 n. Chr. regierte), der während Johannes‘ Exil auf Patmos römischer Kaiser gewesen sein könnte, verlangte von seinen Untertanen, dass sie ihn „unser Herr und Gott“ nennen. Johannes stellt einen klaren Gegensatz zwischen dem wahren König und demjenigen, dessen Herrschaft schließlich abgeschafft wird.
Faithlife Studienbibel
Das ist der Grund für unsere Existenz auf der Erde. Die gesamte Schöpfung wurde zum Vergnügen Gottes geschaffen. Das bedeutet nicht, dass wir „Gottes Spielzeug“ sind, wie manche meinen. So wie ein Vater erfreut ist, wenn er sieht, dass seine Kinder Freude haben, so ist unsere Freude Gottes Freude. Diejenigen, die Gott lieben, werden „ewiges Vergnügen“ haben (Psalm 16,11).
Die Evidenzbibel: Unwiderlegbare Beweise für den denkenden Verstand
Die Herrlichkeit des Königs auf dem Thron ruft Engel und Menschen dazu auf, ihn für sein Wesen und seine Werke anzubeten. Die himmlische Anbetung, die ein Vorbild für die irdische Anbetung ist, besteht darin, (a) Gott ununterbrochen und unaufhörlich zu preisen (sie ruhen nicht Tag und Nacht); (b) Gottes absolute Heiligkeit zu preisen, einschließlich seiner souveränen Macht (Herr, Gott, der Allmächtige; siehe Anmerkung in 1:8) und seines ewigen Wesens (der war und ist und kommt; siehe Anmerkung in 1:4; der lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit); (c) sich vor Gottes Thron zu demütigen und zu unterwerfen (vor ihm niederfallen; siehe 7: 11; 11:16; 19:4) und ihn für ihre Rettung und ihren Sieg verherrlichen (ihre Kronen vor den Thron werfen; siehe Anmerkung bei 2:10); (d) Gott seine Rechte als universeller Herrscher zugestehen (der römische Kaiser wurde mit den Worten „Du bist würdig“ begrüßt), weil er alle Dinge erschaffen hat und sie ihre vergangene und andauernde Existenz seinem Willen verdanken (zu deinem Wohlgefallen; Spr. 16:4). Vor einem solchen Gott sind alle Menschen wie nichts (Jes 40,17).
Die Reformation Heritage KJV Studienbibel
Es bleibt also „kein Platz“ für die „Anbetung“ oder „das Preisen“ von „geistigen/geistlichen Leitern“!
Diese Doxologie (Verherrlichung Gottes) ist typisch für viele in der Apokalypse. Sie richtet sich an den Vater und an Christus. Doxologien sind ein wichtiger Aspekt der orthodoxen Liturgie, die Gott Ruhm, Ehre und Macht zuschreibt.
Die orthodoxe Studienbibel
»Herr, unser Gott, du bist würdig zu nehmen Preis und Ehre und Kraft« (V. 11): »Du bist würdig«, so haben sich damals die römischen Kaiser ehren lassen, insbesondere der zeitgenössische Kaiser Domitian. Und wie viele von ihnen haben sich ihrer Ehre und Macht als unwürdig erwiesen! Und wie viele haben sich auch inzwischen ihrer Ehre und Stellung unwürdig erwiesen! Wie tröstlich und gewissmachend war und ist es dagegen für die Christen jener und unserer Zeit, zu hören und zu wissen: »Herr, du bist würdig!« Wir haben einen Herrn, der uns nie enttäuscht.
Edition C
bb) »Denn du hast alle Dinge geschaffen und durch deinen Willen haben sie das Wesen und sind geschaffen«: Was haben demgegenüber schon menschliche Größen vorzuweisen? Keiner hat etwas, was er nicht zuvor empfangen hätte, von Gott und Menschen. Von Gott dagegen kommt die ganze wundervolle, vielgestaltige Schöpfung, die sichtbare und die unsichtbare Welt. Und er schafft nach seinem Heilsplan im Zuge seiner Heilsgeschichte nach der Katastrophe der satanischen Rebellion und der menschlichen Sünde auch das große Neue, schließlich den neuen Himmel und die neue Erde, ja überhaupt »alles« neu (2 Kor 5,17; Offb 21,1.5). Auf der Seite dieses Herrn dürfen wir stehen. An seinem Thron, in seiner Gemeinschaft dürfen wir jetzt schon und einmal enthüllt in Ewigkeit leben. Und an diesen Thron und in die Gemeinschaft mit diesem Herrn dürfen wir andere Menschen führen.
Die Lesart, der sich RV, JND, Elberf, Rev. Elberf angeschlossen haben, lautet: »Du bist würdig, o unser Herr und unser Gott«. Sie ist persönlicher als die Lesart von AV und Luther -12 (»Herr, du bist würdig…«) und hebt sich dadurch von der Anbetung der vier lebendigen Wesen ab. Das Lob beginnt mit »würdig« (siehe 5,9) und zeigt ihre Anerkennung Gottes als des Urhebers und Erhalters aller Dinge. Die Ältesten wiederholen die Anbetung der lebendigen Wesen, ersetzen aber das Wort »Danksagung« durch »Macht«. Das Wort »Macht«, dynamis, bezieht sich hier auf das Recht des Schöpfers, innerhalb der Geschichte so zu handeln, dass Sein Vorsatz mit ihr verwirklicht wird. Das Wort kratos aus der Doxologie von 5,13 hingegen bezieht sich auf die Macht Gottes, Seinen souveränen Willen auf der Erde auszuführen. Elberf und Rev. Elberf und Menge übersetzen das auch mit »Macht«, Luther und Schlachter mit »Gewalt«. Der Aorist ektisas im Bekenntnis »du hast alle Dinge erschaffen« hebt den Zeitpunkt der Erschaffung hervor, als Gott sprach und alles ward. »Alle Dinge« ist ein biblischer Terminus für das Universum (Kol 1,16-17); er umfasst alles, was Gott in den sechs Tagen der Schöpfung ins Dasein rief. Die Ursache für das Dasein überhaupt liegt im Willen Gottes. Das Imperfekt »waren«, esan, definiert ihre gegenwärtige Existenz
Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt