Doch über dir glänzt auf der Ewige

Denn siehe, Finsternis bedeckt die Erde und Dunkel die Völkerschaften; aber über dir strahlt Jehova auf, und seine Herrlichkeit erscheint über dir.
Elberfelder 1871 – Jesaja 60,2

Denn siehe, Finsternis bedeckt die Erde, und Dunkel die Volksstämme; aber über dir geht auf Jehovah, und Seine Herrlichkeit erscheint über dir. 2Mo 10,23; Mt 4,16; Lk 1,78.
Tafelbibel mit hinzugefügten Sachparallelstellen – Jesaja 60:2

Denn sieh, das Dunkel deckt die Erde 
und Wolkendüster die Nationen. 
Doch über dir glänzt auf der Ewige 
und seine Herrlichkeit wird über dir erschaut. 
Neftali-Herz-Tur-Sinai – Jesaja 60,2

Spannend, wenn man den Bibeltext „OHNE Erklärbären“ liest! Denn wie in der Tafelbibel oben gezeigt, würde man zuerst an die Plage mit der Finsternis in Ägypten denken – und dass nur bei Gottes Volk Israel Licht war. Und zwar echt, nicht symbolisch! Die Ägypter sahen sich gegenseitig nicht mehr, ja sie konnten sich noch nicht einmal in ihren eigenen vier Wänden bewegen! Warum sollte also Jesaja etwas symbolisch meinen?
Aber dann schauen wir uns den nächsten Paralleltext an – Siehe dazu auch mein „Bild des Tages“ – und wir sehen, dass Matthäus 4,16, Lukas 1,79 und Johannes 1,14 den Vers auf die Zeit Jesu Christi anwenden. Wer war aus der Sicht der Evangelienschreiber das „große Licht“? Wer war der Jehova der erschien? Welche Herrlichkeit war über Israel zu sehen? Und war Jesus wirklich in dem Volk Israel zu sehen?
Und dann nimmt Johannes in der Offenbarung 21in den Versen 11 und 24 den Jesajatext noch einmal auf! Also doch noch eine weitere Erfüllung?
Erwartest du und ich vielleicht ein weiteres Eingreifen Gottes – das ER wieder für Israel als Seinem Volk eintritt?


einige Kommentare:

Es ist deshalb zu erwarten, daß diese Verfinsterung der Sonne heute vor sich geht. Doch in welcher Weise erfüllt sich diese Prophezeiung? Indem heute eine große geistige Finsternis die Erde bedeckt. Jesaja sagte voraus: „Siehe, Finsternis bedeckt die Erde und Dunkel die Völkerschaften.“ Diese geistige Finsternis ist darauf zurückzuführen, daß die Menschen das große Licht, Jehova, und „das Licht der Welt“, Jesus Christus, sowie Gottes Wort, das den Pfad der Christen erhellt, außer acht lassen. — Jesaja 60:2; Johannes 8:12;

Wachtturm – 15.Oktober 1958

Dass Gottes großer Heilsplan je solch ein Fehlschlag sein sollte, können wir, aus dem Worte Gottes eines besseren belehrt, nicht glauben. Welche Erleichterung des Herzens für ein in dieser Hinsicht beunruhigtes Kind Gottes, wenn es erkennt, dass der Prophet Jesaja diese Lage der Dinge und ihre Heilung genau vorhersagt, als er sprach: „Siehe, Finsternis bedeckt die Erde und Dunkel die Völker; aber über dir geht auf der Herr, und seine Herrlichkeit erscheint über dir. Und die Nationen (Heiden) werden in deinem Lichte wandeln.“ (Jesaja 60:2,3) In dieser Prophezeiung wird die dichte Finsternis durch den Bogen der Verheißung erleuchtet: „Die Heiden (alle Nationen der Erde überhaupt) werden in deinem Lichte wandeln.“

Charles Taze Russell im Jahr 1886 – Der göttliche Plan der Zeitalter

Durch das Erlösungswerk des Herrn ( Jes 59,19 a. Jes 59,20 – 21 ) wird auf Israel Licht (Segen) fallen. Israel selbst wird dann zu scheinen beginnen und für die Völker zu einem geistlichen Licht werden. Es wird ihnen Gottes Wort und seine Herrlichkeit offenbaren. So wird es zu einem Werkzeug für die Beseitigung der geistlichen Finsternis, die diese Welt beherrscht (vgl. Jes 29,18; Joh 12,35; Apg 26,18; Röm 2,19; Kol 1,13; 1Pet 2,9 ). Wenn der Herr zurückkehrt, um unter seinem Volk zu leben ( Jes 60,2 ), dann werden die Völker durch das Licht seiner Herrlichkeit angezogen werden (vgl. V. 19 – 20 ) und nach Israel ziehen, um dieses Licht (den Segen der Errettung aus der geistlichen Finsternis) zu erlangen. Dies wird im Tausendjährigen Reich geschehen. Zwar wird jeder, der in dieses Reich hineinkommt, gerettet sein. Aber im Verlauf der 1000 Jahre werden viele Menschen auf der Erde geboren werden. Viele von ihnen finden das Heil durch das, was Gott für Israel tut.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Hier eine Auslegung, dass die „Kirche“ die Erfüllung wäre – und dann stelle dir die Frage: gibt es großen Zulauf in den Kirchen? Also nicht, ob eine Gemeinde viele Täuflinge hat, sondern prozentual gesehen auf die Weltbevölkerung!

Hier wird verheißen, dass der Tempel des Evangeliums strahlend und sehr groß sein wird.

Er wird strahlend sein: „Dein Licht kommt“ (Vers 1). Als die Juden aus dem Exil zurückkehren, haben sie „Licht und Freude, Frohlocken und Ehre“ (Est 8,16). Dann kennen sie den Herrn und frohlocken über seine große Güte. Beachte:
1.1 Was dieses Licht ist und woher es kommt: „Über dir geht auf der HERR“ (Vers 2), „die Herrlichkeit des HERRN“ (Vers 1) soll über ihnen erscheinen. Wenn Gott uns erscheint, dann geht die Herrlichkeit des Herrn über uns auf (Vers 1) wie das Licht des Morgens. Wenn Gott für uns erscheint, dann erscheint seine Herrlichkeit über uns. Als Christus als die Sonne der Gerechtigkeit aufgeht (Mal 3,20) und uns in ihm „der Aufgang aus der Höhe“ besucht (Lk 1,78), erscheint die Herrlichkeit des Herrn über uns, die „Herrlichkeit als des Eingeborenen vom Vater“ (Joh 1,14).
1.2 Welchen Gegensatz zu diesem Licht es geben wird: „Finsternis bedeckt die Erde“ (Vers 2). Doch obwohl es dichte Finsternis ist, die sich über die Menschen ausbreiten wird, wird die Gemeinde zur gleichen Zeit Licht haben (2.Mose 10,23).
1.3 Was die Pflicht ist, zu der dieses aufgehende Licht ruft: „ ‚Mache dich auf, werde Licht‘, empfange nicht nur dieses Licht und“, wie die Randspalte liest, „ ‚sei erleuchtet‘ durch es, sondern reflektiere dieses Licht auch. ‚Mache dich auf, werde Licht‘ durch Strahlen, die von ihm entlehnt sind.“

Er wird sehr groß sein. Als die Juden sich nach dem Exil wieder in ihrem eigenen Land ansiedeln, schließen sich ihnen viele Menschen aus dem Land an, doch wir müssen weiterblicken, darauf, wie die Heiden in die Gemeinde des Evangeliums kommen, nicht, wie sie zu einem bestimmten Ort strömen. Es gibt nun keinen Ort, der das Zentrum der Einheit der Gemeinde ist. In der Verheißung geht es darum, dass sie zu Christus strömen und durch Glauben, Hoffnung und heilige Liebe in die Familie kommen, die nach ihm benannt ist (Eph 3,15). „Ihr seid gekommen zu dem Berg Zion und zu der Stadt des lebendigen Gottes, dem himmlischen Jerusalem“ (Hebr 12,22). Dieser Vers ist ein Schlüssel zu dieser Prophetie. Siehe auch Epheser 2,19. Beachte:
2.1 Wie solche Massen eingeladen werden, sich der Gemeinde anzuschließen: „Sie ‚werden zu deinem Licht kommen, und … zu dem Glanz, der über dir aufgeht‘ “ (Vers 3). Dieses Licht, das so viel über Gott und über sein Wohlwollen gegenüber den Menschen offenbart, durch das Leben und Unvergänglichkeit ans Licht gebracht werden (2.Tim 1,10), wird alle ernsthaften, wohlgesonnenen Menschen einladen, zu kommen und sich der Gemeinde anzuschließen. Die Reinheit und Liebe der ersten Christen, ihre himmlische Gesinnung und ihre Geduld im Leid sind das Strahlen des Aufgangs der Gemeinde, das viele Menschen zu ihr zieht.

Der Neue Matthew Henry Kommentar

    Wenn Gott sich erbarmt, darf Israel die gute Botschaft vernehmen: dein Licht ist gekommen. Die notvollen Klagen aus 58,3 und 59,1 sind zum Schweigen gebracht worden. Das Kommen Gottes ist eine Erleuchtung: Sünde und Unheil sind Finsternis, Erbarmen ist Licht. Dieses Licht ist »gekommen«; es ist ein wunderbares Ereignis. Gott selbst, die Herrlichkeit Jahwes ist dieses Licht. Wie ein Gestirn aufgeht, so ist Gott aufgegangen. Zu beachten ist, daß der Prophet sich nicht scheut, von Gott so zu reden, wie man es in den babylonischen Astral-Mythen auch tun konnte. Weil Gott selbst als leuchtendes und erleuchtendes Licht kommt, ist der Aufruf an Israel kein sinnloser und überfordernder Anspruch mehr: Werde Licht! Der Mensch kann nur das werden, was Gott für ihn zuvor geworden ist. Aber dazu muß er sich aufmachen, darum heißt es Auf! Der Aufbruch aus dem Exil will in immer neuer Weise vollzogen werden, auch wenn das Volk nun schon wieder im Land der Väter ist. Finsternis bedeckt die Erde, und das Dunkel des Gerichts hüllt die Erde ein; denn Gott hat sich aufgemacht, die Erde in das Gerichtsdunkel der Sündenschuld hineinzustoßen. Nun wird es aber nicht generell auf Erden licht, sondern es heißt ausdrücklich: aber über dir geht Jahwe auf. Nur dort, wo Gott aufgeht und erscheint, wird es hell. Wo der Mensch das Licht, das Gott selbst ist, annimmt, dort allein wird es auch hell sein.
    Wenn Israel sich in das Licht seines Gottes stellt, dann darf es wissen, daß zur gleichen Zeit eine Bewegung unter den Völkern stattfindet. Sie bleiben nicht im Gerichtsdunkel, sie gehen zu deinem Licht. Was sie bei diesem Licht suchen, sagt der Text nicht. Wichtig aber bleibt, daß sie nur im Umkreis Israels für sich selbst das Licht zum Leben finden; denn in der Welt bleibt es nach wie vor dunkel. Ob die Völker Gott suchen wollen, bleibt auch dahingestellt. Aber sie werden Gott in jedem Fall inmitten von Israel antreffen – so wie der Apostel Paulus von einem Ungläubigen spricht, der mitten in der christlichen Gemeindeversammlung »Gott anbeten und bekennen (wird), daß Gott wahrhaftig unter euch ist« (1Kor 14,25).

    Wuppertaler Studienbibel

    Steh auf und leuchte!“ ist Gottes „Weckruf“ an Jerusalem (V. 14), denn für Israel bricht ein neuer Tag an. Dieses Licht kommt nicht von der Sonne, sondern von der Herrlichkeit Gottes, die auf die Stadt scheint.

    Gottes Herrlichkeit hatte einst in der Stiftshütte gewohnt (2. Mose 40,34-38), um dann wegen der Sünde Israels zu verschwinden (1. Sam. 4,21). Dann kam Gottes Herrlichkeit in den Tempel (1. Könige 8,11), verließ ihn aber wieder, als sich das Volk den Götzen zuwandte (Hes. 9,3; 10,4, 18; 11:22-23). Die Herrlichkeit kam zu Israel in der Person Jesu Christi (Johannes 1,14), aber das Volk nagelte diese Herrlichkeit an ein Kreuz. Heute war die babylonische Gefangenschaft die dunkelste Stunde des Volkes, aber das war nicht die Dunkelheit, die Jesaja beschrieb. Er beschrieb die schreckliche Finsternis, die die Erde am Tag des Herrn bedecken wird (Amos 5,18), wenn Gott die Völker der Erde für ihre Sünden bestraft (Jes 2,12ff; 13,6ff). Der Prophet beschreibt aber auch das herrliche Licht, das Israel erstrahlen wird, wenn sein Messias zurückkehrt, um in Jerusalem zu regieren. Dann „wird die Erde erfüllt sein von der Erkenntnis der Herrlichkeit des Herrn, wie Wasser das Meer bedeckt“ (Hab. 2:14). Israels Söhne und Töchter werden wieder nach Hause kommen (Jes 60:4, 8-9), und sie alle werden den Herrn erkennen.

    Es wird der Anbruch eines neuen Tages sein, sowohl für die Völker der Welt als auch für Israel (Vv. 3, 10-13). Die Heiden werden nach Jerusalem kommen, um den Herrn anzubeten und ihren Reichtum zu teilen (2,2-4; 11,9; 27,13; 56,7; 57,13; 65,25; 66,20). Manche Menschen „vergeistigen“ diese Verheißungen und wenden sie auf die Heiden an, die heute zu Christus und seiner Kirche kommen, aber das ist nicht die grundlegende Auslegung. Jesaja sieht Schiffe und Karawanen, die Menschen und Reichtum nach Jerusalem bringen (60,5-7); und die Nationen, die sich weigern, den Herrn und seine Stadt zu ehren, werden gerichtet werden (V. 12). Sogar Israels alte Feinde werden sich unterwerfen und dem Herrn dienen (Vv. 10, 14).

    Warren W. Wiersbe – Sei Commentary Series

    Simeon erwähnte eine zweite Gruppe, die vom Kommen des Messias profitieren würde. Diese Gruppe war das jüdische Volk: Und die Herrlichkeit deines Volkes Jisrael (Lukas 2:30). In dieser kurzen Aussage fasste Simeon zusammen, was viele der alttestamentlichen Propheten über Israels endgültige Wiederherstellung und das messianische Königreich gesagt hatten. Jesaja 60,1-3 verkündet:
    1 Mache dich auf, leuchte; denn dein Licht ist gekommen, und die Herrlichkeit des Jehovas ist über dir aufgegangen. 2 Denn siehe, Finsternis wird die Erde bedecken und große Finsternis die Völker; aber Jehova wird über dir aufgehen, und seine Herrlichkeit wird über dir gesehen werden. 3 Und die Völker werden zu deinem Licht kommen und die Könige zu dem Glanz deines Aufgangs.

    Israels Hoffnung war, dass, sobald Gottes Herrlichkeit auf ihr gesehen würde, die Nationen ihre besondere Berufung erkennen würden – denn die Rettung kommt von den Juden (Johannes 4:22). Bock kommentiert, dass, wenn Jeschua „Offenbarung für die Heiden ist, er mehr als das für Israel ist. Er ist seine Herrlichkeit.“ So enthält Simeons Verkündigung, dass Gottes Erlösung, der Messias, die Herrlichkeit Israels sein würde, „einen Hinweis auf die Freude, dass die Rechtfertigung der Nation in Jesus kommt.“

    Arnold Fruchtenbaum – Jeschua – Das Leben des Messias aus einer messianisch-jüdischen Perspektive

    Die größte Manifestation der Schechinah-Herrlichkeit, die sichtbare Manifestation der Gegenwart Gottes, wird im messianischen Reich kommen. Während dieses eintausendjährigen Zeitraums wird es fünf solcher Manifestationen der Gegenwart Gottes geben, und die Schechinah-Herrlichkeit wird auf fünf verschiedene Arten sichtbar sein, aber alle zur gleichen Zeit. Die erste Manifestation von Gottes Gegenwart im messianischen Reich wird in Hesekiel 43,1-5 und 44,1-3 beschrieben. Diese Abschnitte zeigen, dass die Herrlichkeit der Schechina, die im Allerheiligsten des salomonischen Tempels war, auch im tausendjährigen Tempel gegenwärtig sein wird. Die zweite Manifestation wird in Sacharja 2,5 beschrieben. Diesem Vers zufolge wird die Schechinah-Herrlichkeit eine Feuerwand um Jerusalem sein. Die dritte Manifestation der Gegenwart Gottes wird in Jesaja 4,5-6 beschrieben. In diesen Versen heißt es, dass die Schechinah-Herrlichkeit über dem tausendjährigen Berg Zion sein wird. Die vierte Manifestation der Gegenwart Gottes findet sich in Jesaja 60. In diesem Kapitel heißt es, dass die Herrlichkeit der Schechinas über dem ganzen Land Israel liegen wird. In Jesaja 11,10 schließlich wird die fünfte Manifestation der Schechinah-Herrlichkeit beschrieben, und zwar in der Person des Messias. Da der Messias selbst sichtbar sein wird, wird er die sichtbare Manifestation der Gegenwart Gottes im messianischen Reich sein. Daher wird die Herrlichkeit der Schechinas auch in der Person des Messias sichtbar sein.

    In den Versen 1-3 beschreibt Jesaja die Schechinah-Herrlichkeit in einer ihrer Erscheinungsformen im messianischen Königreich. Der Abschnitt beginnt in Vers 1 mit einem Appell: Mache dich auf, leuchte; denn dein Licht ist gekommen, und die Herrlichkeit Jehovas ist über dir aufgegangen. Israel soll aufstehen, denn es wird angekündigt, dass das Licht der Schechinah kommt. Außerdem ist die Herrlichkeit JHWHs über sein Volk aufgegangen. Diese Ankündigung der Ankunft der Schechinah entspricht einer Verheißung aus Jesaja 58,8: Dann wird dein Licht hervorbrechen wie der Morgen, und deine Heilung wird schnell hervorbrechen, und deine Gerechtigkeit wird vor dir hergehen, und die Herrlichkeit Jehovas wird hinter dir hergehen. Die Verheißung lautet: Wenn Israel wirklich umkehrt und sich Gott zuwendet, dann wird auch die Herrlichkeit der Schechinah zurückkehren. Jesaja 59:9 erklärt weiter: Darum ist das Recht fern von uns, und die Gerechtigkeit kommt nicht zu uns; wir suchen Licht, aber siehe, Finsternis; wir suchen Helligkeit, aber wir wandeln in Finsternis. Bringt man alle drei Verse in eine Reihenfolge, ergibt sich folgendes Bild: In Kapitel 58 wurde Israel von dem Problem berichtet; in Kapitel 59 gesteht Israel das Problem ein und löst es; und in Kapitel 60 wird die Verheißung erfüllt und die Herrlichkeit der Schechinah kehrt zurück.

    Laut Vers 2 kommt das Licht, wenn die Finsternis ihren größten Punkt erreicht hat: Denn siehe, Finsternis wird die Erde bedecken und große Finsternis die Völker; aber Jehova wird über euch aufgehen, und seine Herrlichkeit wird über euch zu sehen sein. Der hebräische Begriff für „Finsternis“, choshech, wird in Joel 2,2 verwendet, um die Trübsal zu beschreiben. Der hebräische Begriff für „große Finsternis“, araphel, wird von Joel im selben Vers verwendet und beschreibt ebenfalls die Drangsal. Diese Begriffe zeigen also, dass die Trübsal von großer Dunkelheit geprägt sein wird, aber diese Zeit der Finsternis wird für das jüdische Volk mit dem Kommen des Schechinah-Lichts plötzlich enden. Wenn die Finsternis ihren Höhepunkt erreicht hat und Israel von der totalen Auslöschung bedroht ist, wird JHWH über sein Volk kommen und seine Herrlichkeit wird über Israel zu sehen sein. Der Grund dafür ist, dass zu diesem Zeitpunkt der Messias zurückkehren und Israels Feinde vernichten wird.

    Vers 3 zeigt eines der Ergebnisse dieses Moments: Und die Völker werden zu deinem Licht kommen und die Könige zu dem Glanz deines Aufgangs. Wenn die Herrlichkeit der Schechinah über ganz Israel kommt, wird die Nation zum Mittelpunkt der heidnischen Aufmerksamkeit.

    In der rabbinischen Theologie beschreiben die Verse 1-3 bestimmte Elemente oder Ereignisse des messianischen Zeitalters. Fishbane gibt den folgenden Überblick über die früheren rabbinischen Kommentatoren:

    Die Bilder des Lichts umrahmen die Haftarah und dominieren die Teile 1 und 3. Dieses Licht wird als Gottes eigene Herrlichkeit dargestellt (Jesaja 60:2, 19-20), ein Glanz, der Zion erleuchten und alle Völker zu ihr ziehen wird (V. 3). In früheren Prophezeiungen waren Israel als Ganzes und der Prophet im Besonderen die designierten Überbringer des Lichts der Hoffnung und der Orientierung für die Verbannten… Jetzt ist das Licht gänzlich göttlich… Frühere Ausleger interpretierten diese Erleuchtung unterschiedlich als Symbol der Freude und Wohltätigkeit (Kimḥi zu 60:1, 19), der bevorstehenden Erlösung (Targum Jonathan) oder der neuen Ära der königlichen Wiederherstellung, die nun bevorsteht (Ibn Esra, zu V. 1; Targum Jonathan, zu V. 16).

    Arnold Fruchtenbaum – Bibelkomentar Jesaja

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