Schlagwort: Glauben

Durch Liebe und Treue wird Schuld bedeckt

Durch Güte und Wahrheit wird die Missetat gesühnt, und durch die Furcht Jehovas weicht man vom Bösen. (O. entgeht man dem Bösen)
Elberfelder 1871 – Sprüche 16,6

Durch Liebe und Treue wird Schuld bedeckt, und in der Furcht vor dem Ewigen meidet man das Böse.
Die Philippson-Bibel – Sprüche 16:6

Durch Liebe und Treue wird die Schuld versühnt; und durch die Furcht vor Jehova muss man meiden das Böse.
van Ess – Spr 16,6

Wenn du Lügen und Unaufrichtigkeit verabscheust, kannst du sicher sein, daß du den richtigen Standpunkt einnimmst. Man braucht nicht zu lügen. Christen wissen, daß sie die Wahrheit sagen müssen. Jemand, der bis jetzt gelogen hat, kann sich ändern. Er kann seine Lügen sühnen, denn Jehova sagt uns in seiner großen Liebe: „Durch Güte und Wahrheit wird die Missetat gesühnt, und durch die Furcht Jehovas weicht man vom Bösen.“ (Sprüche 16:6) Sei daher mutig genug, die Wahrheit zu sagen, auch wenn es andere nicht tun. Wer wahrheitsliebend ist, befindet sich auf dem richtigen Weg, dem Weg, der zu Leben und Glück führt, dem Weg der Liebe, auf dem wir Gelingen haben werden. Es ist der christliche Weg, den die Bibel lehrt und der verlangt, daß wir unseres großen Schöpfers gedenken.

Wachtturm – 1.August 1967

Wir befinden uns mitten in einem großen spirituellen Krieg — dem Krieg um die Wahrheit. Das war der Kampf von Anfang an. Die allerersten aufgezeichneten Worte Satans (haná̇ẖáş̌) stellten Gottes Wahrheit in Frage: ′′ Hat Gott wirklich gesagt…?“ (Gen. 3:1). Am Ende finden sich zwei Arten von Menschen: diejenigen, die die Wahrheit lieben und diejenigen, die die Lüge lieben; dies sind Kinder des Lichts (bĕ̇néy háʼwòr) und Kinder der Dunkelheit (bĕ̇néy bĕ̇néy). Anhängern von Yeshua, dem Messias, wird gesagt, sie sollen ′′ als Kinder des Lichts wandeln ′′ / / tékna tékna peripateîte (Eph. 5:8). Kinder des Lichts sind berufen, am kadosh zu sein – ein heiliges Volk – getrennt von dem Bösen, das durch die gefallene Welt und ihre Kräfte hervorgerufen wurde, genauso wie der allererste kreative Ausdruck Gottes die Trennung des Lichts von der Dunkelheit war (Gen. 1:3-4). Die Kinder des Lichts ′′ hassen das Böse und lieben das Gute,“ und umgekehrt hassen die Kinder der Dunkelheit das Gute und lieben das Böse ′′ (Psalm 34:21, Prov. 8:13, Amos 5:15, Johannes 3:20-21). Ja, wir hassen Sünde, weil Sünde Menschen von Heilung trennt; wir hassen Sünde, aber wir lieben andere. Wir sollen in Frieden und Liebe Gottes wandeln; Handlungen der Gerechtigkeit und der Liebe (Psalm 97:10). ′′ Niemand kann zwei Herren dienen, denn entweder wird er den einen hassen und den anderen lieben, oder er wird dem einen gewidmet sein und den anderen verachten ′′ (Matt). 6:24).

In gewisser Weise war die Geschichte der Menschheit – insbesondere, wie sie über Jahrhunderte philosophisch und politisch ausgedrückt wurde — nichts Geringeres als die Absprache, die Realität als etwas neu zu definieren, das sie nicht ist. ′′ Die Könige der Erdstation selbst und die Würdenträger (rwòzĕniym) beraten gemeinsam gegen (lit. ′′ über ′′) den HERRN und seinen Mashiach ′′ (Psalm 2:1-3). Spirituelle Kriegsführung ist also der Kampf um Verstand und Wahrheit in einem Welt, die Wahnsinn, Anarchie und Selbsttäuschung bevorzugt…

Hebräisch für Christen

Nun wird zwar ungebüßte Sünde „nicht ungestraft bleiben“ (V. 5 ), aber Gott hat in seiner Liebe ( HeseD , „treue Liebe“) und Treue (vgl. Sprüche 3,3;14,22;20,28 ) einen Weg für die Sünde eröffnet, die gesühnt werden muß. Wenn die Sünden eines Menschen aufgrund seines Glaubens an den Herrn gesühnt sind, darf er nicht mit der Sünde fortfahren. Er soll das Böse meiden (vgl. Sprüche 16,17 ), indem er den Herrn fürchtet (vgl. den Kommentar zu Sprüche 1,7; vgl. Sprüche 3,7;8,13 ).

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

In seiner »Güte und Wahrheit« hat Gott »die Schuld gesühnt«, kâphar (wie in V. 14). Weil er wahrhaftig und gerecht ist, muss er Schuld bestrafen; weil er gütig ist, hat er sie durch seinen Sohn gesühnt. Wer das erkennt, wird vom Bösen weichen. »Die Furcht Jahwes« drängt ihn dazu.
In Gottes Licht erkannten wir einst, wie böse »das Böse« wirklich ist. Es erging uns wie Mose: »Du hast unsere Ungerechtigkeiten vor dich gestellt, unser verborgenes Tun vor das Licht deines Angesichts« (Ps 90,8). Wir erschraken darüber, warfen uns vor dem Heiligen nieder und bekannten unsere Sünden und erfuhren mit David: »Da vergabst du die Ungerechtigkeit meiner Sünde« (Ps 32,5). Dass Gott seinen Zorn auf seinen Sohn gelegt und dieser unsere Schuld gesühnt hat, schafft in uns eine unendliche Dankbarkeit. Als Ergebnis der von Gott »durch Güte und Wahrheit« (siehe Joh 1,17) gewirkten Reinigung lernen wir, Jahwe zu fürchten: »Denn bei dir ist Vergebung, damit du gefürchtet werdest« (Ps 130,4).
Dieser eine Vers ist ein Beleg für das, was Paulus in Römer 3,21 sagt, dass nämlich die Rechtfertigung aus Glauben bereits in »Gesetz und Propheten«, d. h. im Alten Testament, bezeugt war. Er zeigt auch, dass aus der Rechtfertigung gute Werke erwachsen, wie der Apostel in Römer 12–16 ausführlich darlegt.

Benedikt Peters – Das Buch der Sprüche

Jehova ist unser Gesetzgeber

Denn Jehova ist unser Richter, Jehova unser Feldherr, (And üb.: Gesetzgeber) Jehova unser König; er wird uns retten.
Elberfelder 1871 – Jesaja 33,22

Denn der Ewige ist unser Richter, der Ewige ist unser Gesetzgeber, der Ewige ist unser König: Er wird uns helfen.
Die Philippson-Bibel – Jesaja 33:22

denn ER, Rechtschaffer uns,
ER, Gesetzstifter uns,
ER, König uns,
er befreit uns!
Buber & Rosenzweig – Jes 33,22

Ist Jehovah wirklich DEIN Gesetzgeber? Oder ist es nicht eher so, dass du wegen vielen Dingen bei Menschen nachfragst, bzw die Website der Kirche/Gemeinde/Organisation befragen musst? Oder gehst du wirklich ins Gebet und liest in der Bibel dein regelmäßiges Bibellsesprogramm -um durch den heiligen Geist eine Antwort in deiner Bibel zu finden???
Fakt ist: Jehovah ist so mächtig, dass ER keine Hilfe durch eine Kirche oder Organisation bedarf, um mit dir und mir persönlich in Kontakt zu treten.


Warum können alle, die Gottes Königreich lieben, zuversichtlich auf Gottes Schutz bauen? Jesaja erklärt: „Jehova ist unser Richter, Jehova ist unser Satzungsgeber, Jehova ist unser König; er selbst wird uns retten“ (Jesaja 33:22). Jehova übernimmt die Verantwortung, seine Diener, die seine Stellung als höchster Souverän anerkennen, zu schützen und zu leiten. Sie unterordnen sich bereitwillig der Herrschaft seines messianischen Königs und anerkennen, dass Jehova nicht nur die gesetzgebende, sondern auch die vollziehende Gewalt hat. Für Anbeter Jehovas ist die Herrschaft, die er durch seinen Sohn ausübt, jedoch keine Last, weil er Recht und Gerechtigkeit liebt. Sich seiner Autorität zu unterwerfen ist ihnen stattdessen „zum Nutzen“ (Jesaja 48:17). Er wird seine Loyalgesinnten niemals verlassen (Psalm 37:28).

jw,org – Die Prophezeiung Jesajas — Licht für alle Menschen

Eben! Wie ich oben geschrieben habe: keine Org sondern Jehovah ist die „gesetzgebene und auch die vollziehende Gewalt“ !
Seshalb ist der Satz


. Wir vergöttern auch keine Menschen, ob geistliche Oberhäupter, politische Führer oder Stars aus Sport und Unterhaltung.

Der Wachtturm Juli 2023

vom Inhalt zwar richtig. ABER wohl nur Wunschdenken – den die Wirklichkeit sieht doch bei den meisten so aus, dass sie den „religiösen Führern“ in Videos und Vorträgen nachfolgen – und jede Entscheidung unhinterfragt folgen! Also werden diese Menschen doch „vergöttert“ – besonders dann, wenn die Entscheidung einer „geistigen Führung“ im Gegensatz zu den Anweiseungen Jehovahs sind!

Jesaja geht jetzt genauer auf die Offenbarung der Herrlichkeit Gottes ein. Weil Gott sich erbarmend in der Stadt Davids eingefunden hat, ist ihr Leben in unbeschreibbarer Fülle. Was da anklingt, übersteigt das menschliche Vorstellungsvermögen. Jerusalem wird ein Quellort für unaufhörlich sprudelndes Wasser sein, das nach allen Himmelsrichtungen abfließt. Das erneuerte Jerusalem spendet damit Lebenswasser für seine Umgebung – die Schau der letzten Kap. der Johannesoffenbarung wird vorbereitet. Wie gesagt, vorstellbar soll dies alles nicht sein; denn wie die auf dem Berge liegende Stadt von »Nilarmen«240 umgeben sein soll, übersteigt alles Verstehen. Zum Bild von den Nilarmen gehört auch die Erwähnung von Ruderschiffen, die den Waren- und Personenverkehr tätigten. Aber einst waren diese Schiffe für Juda die Garanten, daß der ägypt. Nachschub rollte; darum wird jetzt in der Heilszeit kein Ruderschiff die neu geschaffenen Wasserarme befahren. Gottes Land wird völlig befriedet sein und bedarf keiner Unterstützung von außen mehr; denn Gott selbst wird für uns herrlich sein, und darin liegt die Garantie für ein von Herrlichkeit geprägtes Leben. Gott wird alles in allem sein, darum ist er Richter und Gesetzgeber, König und Retter in einem. So wird das Neue für alle Zeiten erhalten und geschützt.

Wuppertaler Studienbibel – Der Prophet Jesaja

Mit dem Propheten teilt auch die Kirche Christi bis heute diese große Erwartung. Die ersehnte Heilszukunft, die auch für die Völker und die Erde zu erwarten ist, wird nichts Geringeres sein, als die Herrschaft Gottes unter Völkern, die auf Grund der Vergebungbotschaft des Kreuzes ihr Leben in Liebe und Hingabe Gott für immer unterstellt haben.

Jakob Kroeker 1934 – Jesaia der Ältere

Zu Jesaja 33:20-24 stellen wir fest: Ruhe und Sicherheit werden Jerusalem an jenem Tag kennzeichnen (V. 20), denn Jehova in der Person des Messias wird in dieser Stadt wohnen (V. 21a). Siehe The Footsteps of the Messiah: A Study of the Sequence of Prophetic Events, S. 472.

Arnold Fruchtenbaum – Fragen und Antworten auf ariel.org

Die Verse 22-24 beschreiben den Zustand der Regierung Israels zur Zeit der Wiederherstellung, beginnend in Vers 22 mit der Herrschaft des Königs: Denn Jehova ist unser Richter, Jehova ist unser Gesetzgeber, Jehova ist unser König; er wird uns retten. In Jesaja 32:1 wurde die Herrschaft des Königs als in der Zukunft liegend angesehen: „Siehe, ein König wird in Gerechtigkeit herrschen. Jetzt ist sie bereits eingetreten. JHWH ist der Richter, also wird es Gerechtigkeit geben. JHWH ist der Gesetzgeber, also wird es Gerechtigkeit geben. JHWH ist der König, und deshalb wird er in Gerechtigkeit und Rechtschaffenheit regieren, mit dem Ergebnis, dass Israel sowohl körperlich als auch geistlich gerettet werden wird.

Arnold Fruchtenbaum – Bibelkomentar Jesaja

Dann beschreibt der Prophet das fruchtbare Land, in dem die Erlösten (V. 15 – 16 ) wohnen werden. Dies ist das Königreich Israel, wo Gerechtigkeit und Frieden im Land herrschen. Der König (vgl. Jes 32,1; Jes 33,22;43,15; Mi 2,13; Zeph 3,15; Sach 14,9 ), der Messias, wird dort sein ( Jes 33,17 ), und die Menschen werden ihn sehen . Sie werden sich an die früheren Zeiten erinnern (V. 18 – 19 ) und erkennen, daß jeder, der nicht gerecht gelebt hat, nicht mehr bei ihnen ist. Kein ausländischer Eindringling wird unter ihnen sein, auch keine Assyrer, jenes hochmütige Volk , das eine unverständliche Sprache hat (V. 19 ; vgl. Jes 28,11 ). Jerusalem wird friedlich und sicher sein ( Jes 33,20 ), und kein Krieg wird das Volk Israel mehr bedrohen (V. 21 ). Die Menschen, deren Verhältnis zum Herrn in Ordnung gebracht ist, werden ihn als ihren Richter, Gesetzgeber, König (vgl. V. 17 ) und Retter (V. 22 ) anerkennen.
Der Sieg über AssyriDie Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentaren wird wie ein Schiffbruch sein, nach dem die vielen Beutegüter des Schiffes unter die Israeliten aufgeteilt werden. Es wird so viel Beute dort sein, daß selbst dann noch viel übrig ist, wenn die Lahmen dorthin kommen. Die Krankheit wird verschwunden (vgl. Jes 57,18-19; 58,8; Jer 33,6 ) und die Sünden des erlösten Überrestes werden vergeben sein ( Jes 33,24 ; vgl. Jer 31,34; 33,8; 36,3;50,20 ). Frieden, Wohlstand und Rettung werden durch Gottes souveränes Eingreifen, nicht durch ein Bündnis oder menschliche Klugheit, kommen.

„Ich werde euch erklären, was Ehrfurcht vor Jehova bedeutet“

Kommet, ihr Söhne, höret mir zu: Die Furcht Jehovas will ich euch lehren.
Elberfelder 1871 – Ps 34,12

Ihr jungen Leute, kommt und hört mir zu!
Ich will euch sagen, was es heißt, in Ehrfurcht vor dem HERRN zu leben.
Neue Genfer Übersetzung 2013 – Psalm 34,12

Geht, Söhne, her, hört mir zu,
IHN fürchten will ich euch lehren.
Buber & Rosenzweig 1976 – Psalm 34,12

Was ist es, das David als Summe seiner Lebenserfahrungen seinen Söhnen beibringen will? Kriegskunst vielleicht, oder Staatskunst, oder Volkswirtschaft, oder die Psychologie der Menschenführung? Nichts von alledem, sondern »die Furcht des HERRN«. Kann man Besseres lernen? Kann man anderen Besseres weiterreichen?

Benedikt Peters – Die Psalmen

Diejenigen, die den Herrn fürchten (Vv. 7, 9, 11), brauchen nichts anderes zu fürchten, denn das ist die Furcht, die alle Furcht vertreibt (112:1). Wenn wir den Herrn fürchten, sorgt er für alles, was wir brauchen, wenn wir es brauchen. Der Vers 9 ist die alttestamentliche Entsprechung von Matthäus 6:33. „Denen, die aufrichtig wandeln, wird er nichts Gutes vorenthalten“ (84:11, NASB). Gott verspricht, uns zu geben, was gut für uns ist, und alles zum Guten zu wenden (Röm 8,28). Wenn wir nicht das bekommen, was wir zu brauchen glauben, bedeutet das, dass es nicht gut für uns ist und wir es zu diesem Zeitpunkt nicht brauchen. An diesem Punkt könnte David die Kinder und Jugendlichen um sich versammelt haben, um sie das Geheimnis des wahren Lebens zu lehren. Petrus zitiert die Verse 12-14 in 1. Petrus 3,10-12, und seine Anweisungen sind weise und praktikabel.

Warren W. Wiersbe – Sei Commentary Series

Die ersten beiden Verse dieses Abschnitts sind die Ermahnung an die Menschen, zu lernen. Wie in den Sprüchen werden sie als „Kinder“ (wörtlich: „Söhne“, בָּנִים, d. h. jüngere, unerfahrene Abhängige, Lernende) angesprochen. Sie werden aufgefordert, „zu kommen“ (לְכוּ könnte hier eine Interjektion sein) und zu hören (שִׁמְעוּ bedeutet, auf die Lehren zu reagieren, zu gehorchen und nicht nur zuzuhören; s.v. Ps. 45:10). Was er sie lehren wird, ist die Furcht des HERRN. Die frühere Aufforderung, den HERRN zu fürchten, wird nun Schritt für Schritt ausgeführt. Der Appell richtet sich an Menschen, die sich nach dem Leben sehnen, d. h. die viele Tage lieben, um Gutes zu sehen („viele Tage“ bedeutet die Länge der Tage, ein langes Leben; siehe Spr 3,2; 10,27). Der Appell wird in einer rhetorischen Frage formuliert: „Wer ist der Mensch, der das Leben begehrt?“, d. h., wenn die Menschen das Leben begehren und nicht den Weg des Todes und der Zerstörung, sollten sie diesen Lehren folgen. Hier wird das Grundthema der Weisheitsliteratur als eine begründete Frage dargestellt. Die Grundlage für ein langes Leben mit Gottes Segen ist die Furcht des HERRN (Spr 1,7).

Allen P. Ross – Ein Kommentar zu den Psalmen

Trost aus Psalm 34
„Kommt, ihr Söhne, hört mir zu: Die Furcht des HERRN will ich euch lehren. Wer ist der Mann, der Lust zum Leben hat, der Tage liebt, um Gutes zu sehen? Bewahre deine Zunge vor Bösem, und deine Lippen, damit sie nicht Trug reden. Weiche vom Bösen und tue Gutes, suche Frieden und jage ihm nach! Die Augen des HERRN sind auf die Gerechten gerichtet und seine Ohren auf ihr Schreien. Das Angesicht des HERRN ist gegen die, die Böses tun, um ihr Gedächtnis von der Erde auszurotten“ (Ps 34,12-17).
Diese Verse lehren uns den Zusammenhang zwischen guten Worten und dem Erleben guter Tage (V. 13). Wir genießen die guten (geistlichen) Segnungen Gottes, wenn wir unsere Zunge von Bösem und von Trug fernhalten (V. 14). Denn wenn wir das tun, werden uns unsere guten Worte zu guten Taten führen, die wir aus friedlichen Motiven ausüben (V. 15). Ein solcher Lebenswandel ehrt den Herrn. In seiner Treue wird Er uns dann auf jeden Hilferuf antworten (V. 16).
Dabei dürfen wir nicht übersehen, welche Überschrift dieser Psalm trägt. Seine göttlich inspirierte Einleitung offenbart, vor welchem Hintergrund er entstanden ist: „Von David, als er seinen Verstand vor Abimelech verstellte und dieser ihn wegtrieb und er fortging“ (V. 1). Um sich vor Saul zu verbergen, hatte David bei den Philistern Zuflucht gesucht. Als er sich aber auch dort nicht mehr sicher fühlte, täuschte er Wahnsinn vor, um wieder zu entkommen. Was für eine Schande, dass der vom Herrn gesalbte König sich hinterlistig als jemand ausgab, der er nicht war. Er verleugnete seine eigene Identität! Und doch ist dies ein Psalm des Lobes. Er zeigt, dass David Buße getan hat und zum HERRN zurückgekehrt ist, der ihn trotz seines Versagens nie verlassen hatte.
Wisst ihr, wer diesen Psalm liebte? Es ist der Apostel Petrus! Inspiriert durch den Heiligen Geist zitiert er in seinem ersten Brief, Kapitel 3,10-12, fast die gesamte oben aufgeführte Passage. Dieser Mann, der mit Flüchen und einem Schwur ebenfalls einmal seine eigene Identität verleugnet und jede Verbindung mit seinem geliebten Meister abgestritten hatte, fand Trost in diesem Psalm. Wir können uns vorstellen, dass er weinte, als er sich selbst in der Überschrift wiederfand. Und dass er sich dann über die Belehrungen freute, die David in der Beschreibung der Treue Gottes erteilt hatte.
Das Lesen der Bibel sollte keine wissenschaftliche Übung für uns sein, sondern eine persönliche Angelegenheit. Der Geist Gottes benutzt die Heiligen Schriften, um uns zu belehren und unsere Seelen aufzurichten.
Wenn wir untreu sind – er bleibt treu, denn er kann sich selbst nicht verleugnen.

Stephen Campbell – Im Glauben leben 2021

„Von ganzem Herzen preise ich den Herrn“

Und Maria sprach: Meine Seele erhebt den Herrn,
und mein Geist hat frohlockt in Gott, meinem Heilande;
Elberfelder 1871 – Lukas 1,46–47

Da sagte Maria:
»Von ganzem Herzen preise ich den Herrn,
und mein Geist jubelt vor Freude über Gott, meinen Retter.
Neue Genfer Übersetzung 2013 – Lukas 1,46–47

Καὶ εἶπεν Μαριάμ· Μεγαλύνει ἡ ψυχή μου τὸν κύριον, καὶ ἠγαλλίασεν τὸ πνεῦμά μου ἐπὶ τῷ θεῷ τῷ σωτῆρί μου,
Von Soden 1913 – Die Schriften des Neuen Testaments – Lukas 1,46–47

אָז אָמְרָה מִרְיָם׃ ״תְּרוֹמֵם נַפְשִׁי אֶת אֲדֹנָי וְתָגֵל רוּחִי בֵּאלֹהֵי יִשְׁעִי (תהילים לה׳ ט׳//חבקוק ג׳ יח׳)
ha-Berit ha-ḥadashah 2000 – Lukas 1,46–47

Mirijam war ja noch eine sehr junge Frau, noch nicht verheiratet sondern nur verlobt.
Aber ihre Augen waren auf Jehovah gerichtet, weil sie ein persönliches Verhältnis zu Jehovah hatte.Sie brauchte keinen Priester oder Organisation, um zu verstehen, was Jehovah von ihr wollte. Deshalb hatte sie verstanden, dass nun endlich der im Garten Eden verheißene Same kommen würde! Nicht Eva, sondern sie – Maria bzw Mirijam – war die von Gott erwählte Person, die den „Retter der Menschheit“ zur Welt bringen sollte! Die Verheißungen wurden endlich wahr! Und das, worum so viele Frauen vor ihr sehnsüchtig gebetet hatten!
Aber Jehovah hatte sicher Gründe, warum er gerade sie ausgewählt hat! Schauen wir auch direkt zu Jehovah – oder brauchen wir einen „Erklärbären“, einen „Kanal“, der uns die Bibel ständig erklärt, oder genügt uns der heilige Geist und eine persönliche Beziehung zum Schöpfer?


Vers 45 und Vers 49 hatten wir ja schon


Wie wenn sie sagte: Was Gott Wunderbares vorher verkündet hat, wird er an meinem Leib vollbringen; aber meine Seele wird bei Gott nicht unfruchtbar bleiben. Ich soll auch die Frucht meines Willens beisteuern; denn gerade weil er mich durch ein großes Wunder so viel gelehrt hat, umso mehr muss ich den verherrlichen, der an mir Großes tut. (GRAECUS)
Die ersten Früchte des Geistes sind Friede und Freude. Die Heilige Jungfrau hatte die ganze Gnade des Geistes in sich aufgenommen, daher fügt sie mit Recht an: „Und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter.“ Sie meint mit Seele und Geist dasselbe. Das Ausbrechen in Jubel, wie es in den Schriften vorkommt, bezeichnet eine Art von heiterer und freudiger Haltung der Seele bei denen, die würdig sind. Daher jubelt die Jungfrau: ihr Herz springt und klingt in einem unaussprechlichen Tanz. (GRAECUS)
Zuerst lobt ihre Seele den Herrn, damit sie später jubelt in Gott. Wenn wir nicht zuerst geglaubt haben, werden wir nicht fähig sein zu jubeln. (ORIGENES)

Thomas von Aquin – Catena Aurea: Kommentar zu den Evangelien im Jahreskreis

Dieses Lied von Mirijam offenbart zwei Dinge: Erstens zeigt es das Ausmaß ihrer persönlichen Spiritualität, und zweitens zeigt es ihre Kenntnis der Heiligen Schrift, denn ihr Lied ist dem Lied Hannas in 1 Samuel 2,1-10 sehr ähnlich.

Mirjams Lied kann in zwei Abschnitte unterteilt werden, wobei jeder Abschnitt einem der beiden Hauptpunkte des Liedes gewidmet ist. Der erste Abschnitt (Lukas 1,46-50) beschreibt, was Gott für sie getan hat. In den Versen 46-47 heißt es: Und Miriam sprach: Meine Seele preist den Herrn, und mein Geist freut sich über Gott, meinen Retter. Sie nannte Gott ihren Retter. Die Art von Menschen, die einen Retter brauchen, sind Sünder. (835) Diese Aussage zeigt deutlich, dass Miriam eine Sünderin war und beweist, dass die Lehre eines bestimmten Segments der Christenheit, dass sie ewig sündlos war, falsch ist. Indem sie Gott ihren Erlöser nannte, offenbarte sie, dass er sie von ihren Sünden errettete.

Arnold Fruchtenbaum – Jeschua – Das Leben des Messias aus einer messianisch-jüdischen Perspektive

Was ist nun der genaue Inhalt? »Da sagte Maria: Meine Seele erhebt den Herrn« (V. 46). Das ist die Sprache der hebräischen Bibel, wie alle Ausleger feststellen. Die Ausleger der Alten Kirche haben daraus sogar den Schluss gezogen, dass der Gott des AT und der Gott des NT derselbe sein müsse. Man kann aber den Bezug zum AT noch genauer angeben, denn von Anfang an weist Marias Lobgesang eine starke Übereinstimmung mit dem Lobgesang der Hanna in 1Sam 2,1-10 auf. Er ist also ein Gebet und keineswegs ein Aufruf zur Revolution. Auch andere Bibelstellen sind mit dem Magnificat verwandt. Man vergleiche zu V. 46 beispielsweise Jes 29,19 oder Ps 34,3ff.; Ps 35,9. Der Schluss liegt nahe: Die junge Maria lebte in biblischer Atmosphäre. Wie Timotheus (2Tim 3,15) kannte sie offensichtlich von Kindesbeinen an die Aussagen der Heiligen Schrift und betete mit den Worten aus den Psalmen. Es braucht uns dann nicht zu wundern, dass sie bei dieser Begegnung mit Elisabeth, inmitten der glaubenstärkenden Erfahrungen, mit Worten aus eben dieser Bibel gebetet und gelobt hat.

Ob wir ebenso tief in den Geist der Bibel eingetaucht sind?

Mit wenigen Worten – im Hebräischen sind es wohl nur drei Worte – gibt uns Maria den Schlüssel zum Verständnis ihres ganzen Lobgesanges: »Der Herr« ist groß – nicht irgendein Mensch! Auch nicht sie selbst! Damit hat Maria in eigener Person aller Marienverehrung den Boden entzogen. Vorbild des Glaubens bleibt sie. Sie im Gebet anzurufen, ist verkehrt.
Übrigens könnte man statt »erheben« auch übersetzen: »groß machen« oder »preisen«.

»Mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter« (V. 47). »Mein Geist und meine Seele« bezeichnen beide die innere Persönlichkeit, wie sie wirklich ist. Man darf also nicht den »Geist« allein als das Denken oder die »Seele« (V. 46) allein als das Empfinden bzw. das Gefühl deuten. Vielmehr umfasst in der biblischen Sprache »Geist« und »Seele« jeweils beides, sowohl das Denken als auch das Empfinden, während das Herz eher der Sitz des Willens ist.

»Mein Geist jubelt«, sagt Maria. Man kann auch übersetzen: »hat gejubelt«. Jedoch geht es um eine noch fortdauernde Tatsache. Das Wort »Jubeln« oder »Jubel« hat in der Bibel an vielen Orten eine sehr spezielle Bedeutung: Es meint die endzeitliche Freude. Diese Bedeutung liegt vermutlich auch hier vor. D. h. Maria freut sich über den Anbruch der göttlichen Weltvollendung. Und wieder ist es Gott, der in der Mitte ihres Lobpreises steht.

Was tut dieser Gott? Er ist »mein Retter«, sagt Maria. Hier wird dasselbe Wort für »Retter« benutzt, das später Jesus bezeichnet (vgl. Mt 1,21 !) – im Deutschen früher als »Heiland« wiedergegeben. »Mein Retter« heißt: Gott erlöst mich aus Sünde und Finsternis, er hilft mir ganz umfassend auf allen Gebieten meines Lebens, vor allem aber bringt er mich in sein ewiges Reich. Hier spiegeln sich Jes 63,16 und Hab 3,18 ganz deutlich wider, aber auch Ps 24,5; 25,5; 35,9. Die zweite Hälfte von Lk 1,47 stimmt sogar wörtlich mit dem Schluss von Hab 3,18 in der griechischen Bibel überein.

»Gott der Retter«: Das also ist das Zentrum ihres Gebets. Unendlicher Jubel strömt in diejenigen hinein, die Gott als diesen Retter annehmen und anbeten. Frederic Godet, einer der tiefsinnigsten Ausleger des 19. Jh., sagt zu unserer Stelle: »Durch ihre Anbetung bereitet sie (= Maria) Gott in ihrem eigenen Herzen und in dem der Menschen eine größere Stätte.« Wir sollten besonders beachten, dass die erste konkrete Aussage Marias von der Erlösung spricht. Wer aber Erlösung wünscht, dessen Ziel kann nicht mehr die menschliche Revolution sein (vgl. Lk 13,1ff.).

Gerhard Maier – Edition C

 In ihren Wendungen der Anbetung werden uns Dinge gezeigt, die unser Herz in Lobpreis überfließen lassen: es ist ein Bewußtsein der Größe, der Heiligkeit, der gerechten Taten Gottes, Seiner gewaltigen Macht und Treue, verbunden mit einer Anerkennung all dessen, was Er für uns getan hat.
 Das Lied Marias wird oft verglichen mit dem Lied der gottesfürchtigen Hanna in 1Sam 2,1-10. Stellt man die beiden nebeneinander, erkennt man einzigartige Übereinstimmung. Wir können daraus lernen, daß, entgegen den Überzeugungen der Pharisäer über Frauen, diese beiden Frauen allertiefste geistliche Erkenntnis besaßen. Es ist unmöglich, das großartige Loblied zu lesen, das aus Marias Brust zu Gott emporstieg, ohne von ihrer gründlichen Kenntnis der Schrift, ihrer geistlichen Einsicht und der Tiefe ihrer Anbetung beeindruckt zu sein. Der Heiland Gott ist ein Thema der Hirtenbriefe, aber in der ganzen Schrift sprach allein Maria von „Gott ihrem Retter“. Es ist nicht falsch, ihre Worte so zu verstehen, daß sie ihr Bedürfnis nach einem Retter erkannt hatte, und daß sie Gott Selbst als ihren persönlichen Heiland kannte. Ein Verständnis, das geringe Tiefe annimmt, wird diesem Evangelium des Heils nicht gerecht. Weit davon entfernt, sündlos zu sein, wie das große System der Kirche von Rom lehrt, anerkennt sie ihre eigene Unwürdigkeit. Weil aber Gott an und in ihr gewirkt hat, werden alle nachfolgenden Geschlechter urteilen, daß sie von Gott gesegnet ist.

Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt

„Hattest du schon mal das Gefühl, Jehova erhört deine Gebete nicht?“

Und wenn wir wissen, daß er uns hört, um was irgend wir bitten, so wissen wir, daß wir die Bitten haben, die wir von ihm erbeten haben.
Elberfelder 1871 – 1.Johannes 5,15

Und weil wir wissen, dass er unsere Bitten erhört, können wir sicher sein, dass er uns das Erbetene gibt – so sicher, als hätten wir es bereits bekommen.
Neue Genfer Übersetzung 2013 – 1.Johannes 5:15

Und wenn wir wissen, dass er uns hört in dem, was auch immer wir erbitten, dann wissen wir auch, dass wir das schon erhalten haben, was wir von ihm erbeten haben.
Roland Werner – Das Buch – 2009 – 1.Joh 5,15

Lies die Frage und dan die Bibelstelle! Die Frage ist ein Zitat aus „einer religiösen Zeitshrift“. Merkst du den Unterschied? Johannes fordert die Leser auf, zu glauben! – die „religiöse Zeitschrift“ fragt nach dem Gefühl! Aber wo in der Bibel geht es um das Gefühl? Immer wenn wir uns auf unser Gefühl verlassen, sind wir verlassen! Ich muß die Entscheidung treffen, Jehovah zu vertrauen, ich muß die Entscheidung treffen, die Probleme im Gebet bei IHM abzugeben, und dann zu warten, ob und wie Er das Gebet erhören möchte, oder eben nicht.
Dazu fällt mir immer die folgende Geschichte ein, und besonders der markierte Satz zum Thema Gebet:

Inmitten des blutigsten Krieges, den Amerika bisher in seiner Geschichte erlebt hat, dem Bürgerkrieg (1861–1865), schrieb ein unbekannter Soldat der Südstaaten diese Worte: „Ich habe Gott um Kraft gebeten, damit ich etwas erreiche; ich wurde schwach gemacht, damit ich lerne, demütig zu gehorchen. Ich bat um Gesundheit, damit ich Größeres vollbringe; mir wurde Schwäche gegeben, damit ich Besseres vollbringe. Ich bat um Reichtum, damit ich glücklich sei; mir wurde Armut gegeben, damit ich weise sei. Ich bat um Macht, damit ich von den Menschen gelobt werde; mir wurde Unzulänglichkeit gegeben, damit ich das Bedürfnis nach Gott fühle. Ich bat um alles, damit ich das Leben genieße; mir wurde das Leben gegeben, damit ich alles genieße. Ich habe nichts bekommen, worum ich gebeten habe, aber alles, worauf ich gehofft habe. Fast trotz meiner selbst wurden meine unausgesprochenen Gebete erhört. Ich bin unter allen Menschen am reichsten gesegnet.“ Weil Gott gut ist, beantwortet er unsere Gebete nicht immer so, wie wir es uns wünschen, sondern er beantwortet sie durch den Filter dessen, was letztlich das Beste für uns ist. Er beantwortet sie so, wie wir gebetet hätten (oder hätten beten sollen), wenn wir wüssten, was er weiß oder sehen könnten, was er sieht.

Eddi Rasnake – Die Eigenschaften Gottes: Ein Bibelkurs

Aber schauen wir uns die Kommentare zu diesem Vers an:

„Und wenn wir wissen, daß er uns hört, um was irgend wir bitten, so wissen wir, daß wir die Bitten haben, die wir von ihm erbeten haben“ kann umschrieben werden: Wenn wir uns auf die unermeßliche Güte Gottes verlassen, können wir sicher sein, daß Sein Wille uns nicht enttäuschen wird und unser Vertrauen nicht falsch investiert ist. „Alles, um was irgend ihr betet und bittet, glaubet, daß ihr es empfanget, und es wird euch werden“ (Mk 11,24). Die hier gebrauchte Zeitform „wir haben“ (nicht „haben werden“) läßt erkennen, daß unsere Gebete schon erhört wurden und wir die Erhörung im voraus besitzen. „Jeder Bittende empfängt, und der Suchende findet“ (Mt 7,8).

Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt

Das Gebet nach dem Willen Gottes hat seine Erhörungsgewissheit schon in sich, denn der Wille Gottes geschieht. Gottes Wille ist Geschehen und Tun, wirkende Kraft. Martin Luther sagt deshalb im Kleinen Katechismus zur Bitte »Dein Wille geschehe«: »Gottes guter, gnädiger Wille geschieht wohl ohne unser Gebet; aber wir bitten in diesem Gebet, dass er auch bei uns geschehe«, wie Jesus sich damals am Grab des Lazarus der Erhörung seines Gebetes schon vorher gewiss ist und lobt: »Vater, ich danke dir, dass du mich erhört hast. Ich weiß, dass du mich allezeit hörst …« (Joh 11,41ff.). Der Vater erhört den Sohn, denn der Sohn tut nichts gegen den Willen des Vaters; er tut die Werke, die ihn sein Vater zu tun heißt (vgl. Joh 5,36; 9,4; 10,25; 14,10; 17,2).

Diese Gewissheit trägt auch die Kinder Gottes bei ihrem Beten. »Wir wissen, dass wir erhalten, was wir von ihm erbeten haben« (wörtlich: »Wir haben die Bitten, die wir erbeten haben von ihm«).

Gerhard Maier – Edition C

Wer an den Namen Jesu Christi glaubt, hat im Gebet die Zuversicht (parrEsia), die wir haben zu Gott (vgl. 1Joh 3,21). Was die Gläubigen im Gehorsam gegen den Willen Gottes erbitten, das wird er gewiß erhören. Für die Christen von heute wird der Wille Gottes, an dem sie ihre Gebete ausrichten, in der Schrift offenbar. Der Gedanke, der in 1Joh 5,3 b beginnt, mündet jedoch in die Wahrheit, daß Gottes Gebote für den Gläubigen keine Last sind, weil der Glaube an Gottes Sohn das Geheimnis des geistlichen Sieges über die Welt ist. Auf diesem Hintergrund liegt es nahe anzunehmen, daß Johannes hier besonders, wenn nicht sogar ausschließlich daran dachte, daß die Christen das Recht hätten, Gott um Hilfe bei der Erfüllung seiner Gebote zu bitten. Ein solches Gebet ist ganz offensichtlich nach seinem Willen. In seinem sieghaften Leben wird dem Christen also alle Last dadurch abgenommen, daß er im Glauben an den Namen des Sohnes Gottes beten kann.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Es gibt fünf Prinzipien des Betens in Übereinstimmung mit dem Willen Gottes.

Erstens wird Gott jedes Gebet positiv beantworten, das mit seinen eigenen Absichten und mit unserem eigenen Wohl übereinstimmt. Mit anderen Worten: Gott wird „ja“ zu jedem Gebet sagen, das wir beten und das mit seinen eigenen Absichten und zu unserem Besten ist. Wenn es nicht zu unserem Besten ist oder wenn es nicht mit seinen eigenen Absichten übereinstimmt, wird Gott „nein“ sagen.

Das zweite Prinzip ist, dass Gottes Wille das ist, was er beabsichtigt und plant. Wenn also unser Gebetsanliegen mit seinen Absichten und Plänen übereinstimmt, wird er „ja“ sagen. Wenn sie nicht übereinstimmen, dann wird er „nein“ sagen.

Das dritte Prinzip ist, dass Gott sich verpflichtet, jedes Gebet zu beantworten, das in den Bereich seines Willens kommt.

Das vierte Prinzip ist, dass das Gebet ein Mittel ist, um unsere Wünsche mit dem Willen Gottes in Einklang zu bringen. Es ist das Mittel, durch das wir für den Willen Gottes sensibel werden und daher unsere eigenen Wünsche mit dem Willen Gottes in Einklang bringen.

Der fünfte Grundsatz lautet: Wenn der Wille Gottes klar ist, können wir mit vollem Vertrauen bitten.

Arnold Fruchtenbaum – Die Bedingungen des Gebets

„Gebt Jehova die Ehre, die seinem Namen gebührt“

Gebet Jehova die Herrlichkeit seines Namens; bringet eine Opfergabe und kommet in seine Vorhöfe!
Elberfelder 1871 – Psalm 96,8

Gebt dem Ewigen die Ehre seines Namens, bringt Gaben und kommt zu seinen Vorhöfen.
Die Philippson-Bibel – Psalm 96:8

Schreibt Jehova die Herrlichkeit zu, die seinem Namen gehört;
Tragt eine Gabe, und kommt in seine Vorhöfe.
neue Welt Übersetzung – Bi12 – Psalm 96,8

ehrt seinen Namen, denn er ist der Sinn! Kommt in seinen Tempel und kniet euch vor ihn hin.
VolxBibel – Psalm 96:8

Der obrige Vers ist der Jahrestext 2025 der „Zeugen Jehovas“

Was ist der Zweck des Menschen? Warum schuf Jehovah Gott die Menschen? Damit ER noch weitere Geschöpfe hat, die viele viele Bitten an IHN haben? Oder damit der Mensch IHN lobpreist und anbetet?
Aberist nicht Jehovah der „jüdische Gott“ der „Gott Abrahams“? Ja, deshalb fordert die Bibel ja an vielen Stellen ALLE Menschen auf, diesen EINEN Gott anzubeten und IHN als den Schöpfergott zu preisen und IHM unsere Gaben zu bringen! Nicht den „Stammesgöttern“ und auch nicht irgend welchen Organisationen

Wieder werden alle Völker aufgefordert, Jahwe zu preisen. Das Verb, das in den Versen 7a, b und 8a verwendet und mit Ascribe übersetzt wird, ist die Imperativform von „geben“. Es ist, als ob die Anbeter Jahwes Herrlichkeit und Kraft, die seinem Namen gebührt, mit in den Tempel bringen sollen. Die meisten englischen Übersetzungen verwenden das Verb „ascribe“, da „bringen“ in diesem Kontext offensichtlich nicht angemessen ist. „Geben“ (NJB, SPCL, TOB, Dahood) oder „opfern“ scheint besser. Da es sich bei diesen „Opfern“ um Anbetung und Lobpreis handelt, verwendet TEV das Verb „loben“; „verkünden“ oder „ankündigen“ würde ebenfalls passen. FRCL hat „kommen, um zu ehren … kommen, um zu verkünden“.

In Vers 7 wird dasselbe stilistische Mittel (Treppenanordnung genannt) verwendet wie in 94:1, 3. In Vers 7a sind die Familien der Völker eine Art, von der Menschheit in Form von nationalen oder rassischen Gruppen zu sprechen. Abgesehen von dieser Formulierung sind die Verse 7a, b, 8a genau wie 29:1, 2a (siehe); die Übersetzung sollte diese Identität widerspiegeln.

FRCL bietet eine gute dynamische Äquivalenzübersetzung von Vers 8:
Kommt und verkündet seine Herrlichkeit,
die Höfe seines Tempels betreten
während ihr eure Gaben tragt.

In Vers 8b ist das Wort für Opfergabe allgemein (siehe 20:3) und gilt für jede Art von Opfergabe, ob von Tieren oder Getreide. Seine Höfe beziehen sich auf die offenen Bereiche innerhalb des Tempelgeländes.

Bratcher -.Ein Übersetzerhandbuch zum Buch der Psalmen

Der Psalmist rief die Volksstämme der Erde dazu auf, Gott Herrlichkeit und Macht (vgl. V. 6 ) zu geben und ihn anzubeten. Eines Tages muß sich jedes Knie vor dem allmächtigen Herrn beugen ( Phil 2,10 ), dessen Heiligkeit furchtbar ist.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Ihr Völker, bringet her dem Herrn usw. Da man in damaliger Zeit Gott nur in Zion lobte, welcher Ort für die Verehrung seines Namens geheiligt war, da auch allein Abrahams Nachkommenschaft den Schmuck des Priestertums besaß, so deutet der Prophet hier ohne Zweifel auf die Erneuerung der Gemeinde, welche endlich durch Christi Ankunft zustande kam. Es werden also dem alttestamentlichen Bundesvolk die Völker entgegengestellt, welche endlich in das gleiche Kindschaftsrecht eingesetzt werden sollen. Sie werden aufgerufen: Bringet her dem Herrn Ehre und Macht!, d. h. erweist ihm die Ehre, dass ihr seine Macht anerkennt. Und um zu zeigen, dass die Menschen ihrerseits dem Herrn nichts bringen können, sondern ihn frevelhafter Weise um das schuldige Lob betrügen, wenn sie ihn nicht rühmen, fügt der Prophet hinzu (V. 8): Bringet her dem Herrn die Ehre seines Namens, d. h. die seinem Namen gebührt und nicht anderswoher entlehnt werden muss. Diese Verehrung mit den Juden dem Herrn zu leisten, werden ausdrücklich die Heidenvölker aufgerufen, – nicht als müsste unsere Gottesverehrung sich noch immer in der äußeren Form bewegen, die einst im Gesetz vorgeschrieben war: wohl aber sollen alle Völker in derselben Regel und Gestalt der Frömmigkeit zusammenstimmen. Wäre aber nicht der Zaun niedergerissen, so hätten die Heiden nicht das Recht gehabt, gemeinsam mit den Kindern Gottes in seine Vorhöfe zu kommen. Auch darum haben wir es mit einer deutlichen Weissagung von der zukünftigen Berufung der Heiden zu tun, weil diese ja unter die heilige Versammlung sich nicht mischen durften, ehe nicht ihre Unreinigkeit beseitigt war. Übrigens sehen wir hier wie an anderen Stellen, wo die Propheten von Christi Reich handeln, dass sie die innere Verehrung Gottes unter den in ihrer Zeit geläufigen Symbolen darstellen. Denn nach Christi Erscheinung wollte Gott nicht mehr, dass man ihm Opferkuchen darbrächte, sondern es ist, als wollte der Prophet sagen, dass die einst geschlossenen Türen des Tempels den Heiden geöffnet werden sollten. Mit welchen Opfern wir aber heute den Herrn ehren sollen, lehrt in Kürze der Ebräerbrief (10, 5 ff.; 13, 16). Darum ist es ganz unerträglich, wenn die Papisten diese Zeugnisse verdrehen, um daraus Beweise für ihr Messopfer und andere Kindereien zu machen. Der richtige Schluss, der aus dieser Stelle gezogen werden darf, ist der, dass die wahren Anbeter Gottes nicht leer vor seinem Angesicht erscheinen; werden wir doch angewiesen (Röm. 12, 1), ihm einen vernünftigen Gottesdienst zu leisten, indem wir uns und alles, was wir haben, zum Opfer bringen.

Jean Calvin – Aus dem Psalmenkommentar

Der Zutritt zu Gott im Lobpreis geschieht zwar in der »Armut des Geistes«, aber nicht ohne »Mitbringsel«. Geschenke können Rauchopfergaben oder Abgaben für das Tempelpersonal sein, aber hier lauten die Parallelbegriffe Herrlichkeit und Stärke – aber wie kann jetzt die Aufforderung lauten: Bringt dar? Kann der Mensch Gott etwas geben, was dieser längst besitzt? Sollte Gott irgendeinen Mangel haben, den der herzutretende Mensch erst ausfüllen müßte? Die biblische Antwort muß lauten: Gott empfängt von Menschen als freiwilliges Geschenk das, was er ihnen zuvor gegeben hat. Eben darauf kommt es an, daß Menschen Gott nicht »zufriedenstellen« mit dieser oder jener Opfergabe, sondern daß sie seine Herrlichkeit im Glauben empfangen und diese ihm mit Dank zurückerstatten. Nichts von dem, was Gott gibt, soll vom Menschen eigenmächtig verbraucht werden. Gäbe der Mensch seine Herrlichkeit nicht an Gott zurück, würde er selbstherr lich. Und das wäre sein Untergang. Wenn nach dem zweimaligen »Bringt dar …« der dritte Satz beginnt: Fallt vor Jahwe nieder …, so wird deutlich, daß solcher Lobpreis die vollständige Hingabe der Person an Gott als logische Folge hat. Die Fortsetzung lautet: … in heiligem Schmuck. Diese Wendung scheint an die Bezeichnung für das priesterliche Dienstgewand anzuknüpfen, gemeint ist aber hier allgemein: Der Anbetende muß bereit sein, Gott so vorbehaltlos wie ein levitischer Priester zu dienen. Ehrfurcht vor Gott ist die Kehrseite der Freude an Gott – beides muß auch körperlich ausgedrückt werden: Es zittere vor ihm die ganze Erde. Wenn dieses »Zittern vor Gott« nicht geschieht, macht sich die Angst vor Gott breit.

Wuppertaler Studienbibel

ER steht zu Seinem Wort

Laßt uns das Bekenntnis der Hoffnung unbeweglich festhalten, (denn treu ist er, der die Verheißung gegeben hat);
Elberfelder 1871 – Hebräer 10,23

Wir wollen an der Hoffnung festhalten, zu der wir uns bekennen, und wollen nicht schwanken; denn Gott, der die Zusagen gegeben hat, steht zu seinem Wort.
Gute Nachricht Bibel 2018 – Hebräer 10:23

Ferner wollen wir unbeirrbar an der Hoffnung festhalten, zu der wir uns bekennen; denn Gott ist treu und hält, was er zugesagt hat.
Neue Genfer Übersetzung 2013 – Hebr 10,23

Das wir oft den Eindruck haben, dass Jehovahs Versprechen, für „ein Paradies“ zu sorgen, nicht erfüllen würde, liegt ja nicht an IHM, sondern an den vielen vielen „falschen Propheten“ die „in Seinem Namen“ Daten verkündet haben, die sich nicht erfüllt haben! Aber das die Daten sich nicht erfüllt haben, zeigt nur, dass diese Menschen NICHT den Auftrag von Jehovah hatten, sondern aus eigenem Antrieb geredet hatten – und sich damit zu einem „falschen Prophet“ gemacht haben. Warum Jehovah solche Menschen verurteilt – eben! weil es die gläubigen Menschen an Jehovahs Treue zweifeln läßt.
Deshalb: wenn du enttäuscht bist, und an der Treue Jehovahs zweifeln solltest, liegt es nicht an deinem Glauben an Jehovah, sondern daran, dass du Menschen geglaubt hast.


Zu diesem freimütigen Umgang mit Gott gehört notwendigerweise das Festhalten an dem Bekenntnis der Hoffnung in vollem Vertrauen auf die Erfüllung der göttlichen Verheißung. Der Briefschreiber macht an dieser Stelle deutlich, daß seine Sorge um die Treue zum Glauben keine Abstraktion ist, sondern aus der Auseinandersetzung mit einer realen Bedrohung erwächst. Die Gemeinden, an die er schreibt, bedürfen dringend der wechselseitigen Fürsorge und Ermahnung (zur Liebe und zu guten Werken). Die Leser sollen ihre Versammlungen nicht verlassen, wie einige offenbar zu tun pflegten. Es scheinen also auch bei ihnen schon einige vom christlichen Glauben abgefallen zu sein, auch wenn seine Worte sich möglicherweise auf andere Gemeinden beziehen, in denen es zum Abfall gekommen war. In jedem Fall sollen ihre wechselseitigen Bemühungen, sich gegenseitig anzuspornen, wachsen, wenn sie sehen, daß sich der Tag naht (vgl. Hebräer 10,37). In diesen Versen erscheint eine wichtige neutestamentliche Begriffstrilogie: Glaube (V. 22), Hoffnung (V. 23) und Liebe (V. 24).

Gottes große Gabe an uns fordert als Antwort des Glaubens unsere Hinwendung zum Herrn („laßt uns hinzutreten“ V. 22), ebenso aber auch die Standhaftigkeit des Glaubens. „Wer glaubt, der flieht nicht!“ (Jes 28, 16 LÜ). Laßt uns unwandelbar am Bekenntnis der Hoffnung festhalten! Der Blick des Gläubigen in die Zukunft, der Blick auf die Wiederkunft Jesu (vgl. V. 25), darf nicht getrübt werden. Deutlich klingt die Sorge des Apostels durch seine Worte: Es geht nicht nur um einen guten Anfang im Glaubensleben, sondern um das Ausharren auf dem Weg bis ans Ziel. Was der Herr seiner Gemeinde an Erkenntnis im geistlichen Leben geschenkt hat, darf nie wieder preisgegeben werden. Zum Bekenntnis zu Jesus Christus gehört nach ntst Verständnis immer auch das Zeugnis lebendiger Hoffnung, die für uns an die Person Jesu geknüpft ist (1 Pt 1, 3). Eben weil die Hoffnung eine der stärksten Antriebskräfte für unser Heiligungsleben (1 Jo 3, 3) und zur Überwindung aller Anfechtungen ist, darum ist es für den Glauben lebensgefährlich, wenn auch nur ein Teil aus der „Fülle des Reichtums der Hoffnung“ vernachlässigt wird oder ganz herausgebrochen wird (vgl. Hbr 3, 6; 6, 11). Anfechtungen werden uns immer wieder überfallen, darüber besteht kein Zweifel (1 Ko 10, 13). Aber Gottes Treue wird sich gerade darin beweisen, daß er dem Gläubigen in der Anfechtung hilft, wenn die Hoffnung ins Wanken gerät. Gottes Treue ist unwandelbar; er wird alle seine Zusagen im Blick auf die Zukunft buchstäblich erfüllen; wir dürfen daran unbeirrbar festhalten. Auch in diesem Punkt wird die Gemeinde einmal vom Glauben zum Schauen kommen. Gottes Heiliger Geist läßt uns dessen ganz gewiß sein (vgl. 2 Ko 5, 5–7). So wie Gott unbeweglich zu seinen Verheißungen steht, so soll auch die Gemeinde Jesu ohne Wanken am Bekenntnis zu ihrem wiederkommenden Herrn festhalten.

Wuppertaler Studienbibel

Der zweite Mahnruf lautet: »Lasst uns festhalten an dem Bekenntnis der Hoffnung und nicht wanken« (wörtlich: unerschütterlich festhalten). Weil die Christen bei der Taufe gemeinsam die Verheißungen und deren Erfüllung in Christus empfangen haben, sind sie es ihm auch schuldig, gemeinsam am Taufbekenntnis festzuhalten (vgl. Heb 3,1; 4,14; 5,1-8). Also sollen sie den Weg unerschütterlich im Auge behalten, den sie gehen. Auch dürfen sie nicht vergessen, dass Christus sowohl Anfang als auch Ziel des Weges ist, der zu Gott führt; dass er sowohl Anfänger als auch Vollender des Glaubens ist (Heb 12,2). Deswegen sollen sie unbeirrt ihren Glaubensweg gehen, wenn sie auch von Zweifel, Versuchung und Leiden überfallen werden. Denn »er ist treu, der die Verheißung gab«. Gott, der Vater selbst, hat uns »nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten« (1Petr 1,3). Und Gott steht zu seinem Wort (vgl. Heb 11,11). Wie ein roter Faden zieht sich das Zeugnis von der Treue Gottes durch die Schrift (vgl. 1Kor 1,9; 1Thess 5,24; 2Thess 3,3). Auf seine Treue hoffen zu dürfen, macht getrost und zuversichtlich.

Gerhard Maier – Edition C

In der zweiten Ermahnung in Vers 23 geht es um die Hoffnung: Lasst uns das Bekenntnis der Hoffnung unwandelbar festhalten. Der Inhalt dieser Hoffnung lautet: Jesus ist in Wahrheit der Messias. Gott ist es, der sie im erretteten Zustand erhält, und seine beständige Reinigung ist die göttliche Seite der ewigen Errettung. Der Schreiber sagt nicht, dass die Gläubigen errettet bleiben, indem sie daran festhalten. Wenn sie daran festhalten, zeigen sie, dass sie wirklich errettet sind. Festhalten ist der äußere Beweis der Errettung. Fehlendes Festhalten heißt zunächst nicht, dass man nicht errettet ist. Aber es zeigt, dass der Beweis für die Errettung fehlt. Die Gläubigen müssen festhalten, und zwar unwandelbar, damit ihre Hoffnung kein „Wischiwaschi“ ist. Unwandelbar bedeutet, fest und unbeugsam zu sein. Warum sollten sie festhalten? Weil er treu ist, der die Verheißung gegeben hat. Das heißt, er hat versprochen, sie im erretteten Zustand zu erhalten. Denn treu ist er, der die Verheißung gegeben hat ist die göttliche Seite der ewigen Errettung. Der Grund, warum ihre ewige Errettung sicher ist, ist dieser: Sie hängt von Gottes Macht ab, und er hat alle Macht. Weil sie errettet sind, hält Gott sie fest. Als Reaktion darauf sollten auch sie sich an ihm festhalten, ohne zu wanken, denn dies wird der endgültige Beleg für ihre Errettung sein und ihnen persönliche Heilsgewissheit geben.

Arnold Fruchtenbaum – Der Hebräerbrief

Wir haben in dem Brief bereits festgestellt, daß es um ein Hineingehen und um ein Hinausgehen geht. Als heiliges Priestertum gehen wir zu einem Dienst ins Heiligtum hinein, und als königliches Priestertum gehen wir mit unserem Zeugnis hinaus. Neben dem Vor recht, in das Allerheiligste treten zu dürfen, gibt es die entsprechende Verantwortung, in der Welt der Würde unserer priesterlichen Stellung gemäß zu leben. Privileg und Praxis sind wie Lehre und Lebenshingabe, Dogma und Dienstausübung miteinander verbund en. Nachdem er uns in bezug auf den Weg ins Allerheiligste unterwiesen hat, ermahnt uns der Schreiber jetzt hinsichtlich unseres Wandels in der Welt.
  Das Wort „Bekenntnis“ beinhaltet eine zum Ausdruck gebrachte Zustimmung und Bejahung, eine freimütige Erklärung, die wir abgegeben haben und festhalten müssen. Vielleicht sollte hier auch „Hoffnung“ (siehe RV; J.N. Darby, Newberry u.a.) und nicht „Glaube“ (AV) stehen. Doch die beiden Begriffe sind eng miteinander verwandt. Was wir durch Glauben ergriffen haben, gibt uns die Hoffnung, die uns als Christen kennzeichnet. Wir müssen sie festhalten – unbeweglich, stetig, mit nicht nachlassender Entschlossenheit .
  Das Wort „denn“ dient der Überleitung und Zusicherung. Wir haben gewichtige Gründe, an der Hoffnung festzuhalten, denn es geht um das Wort dessen, der nicht lügen kann. Er ist treu. Er, dessen Verheißung es beinhaltet, ist der treue Gott. Wir können nichts anderes tun, als uns auf Sein Wort und auf Seine Verheißung zu stützen. Paulus verbindet all diese Sachverhalte in Tit 1,2 miteinander: „… in der Hoffnung des ewigen Lebens, welches Gott, der nicht lügen kann, verheißen hat vor ewigen Zeiten.“ Diese Verheißung ist durch die Predigt offenbar geworden. Diese Verkündigung fand bei uns Widerhall. Wir haben der Verheißung geglaubt und die Hoffnung ererbt. Bei solch einer Verheißung von solch einem Gott sind wir verpflichtet, sie unbeweglich festzuhalten. Wer wankt und zweifelt, ist zwangsläufig Gott gegenüber unehrerbietig und beleidigt Ihn. Wer sich mit uneingeschränktem Vertrauen auf Sein Wort stützt, gelangt zum Frieden und Segen. Warum sollte man angesichts einer Hoffnung wanken, die auf Seinen nie enttäuschenden Verheißungen beruht?

Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt