Jesus aber antwortete und sprach zu ihr: Martha, Martha! Du bist besorgt und beunruhigt um viele Dinge; eines aber ist not. Maria aber hat das gute Teil erwählt, welches nicht von ihr genommen werden wird.
Elberfelder Bibel 1905 – Lulas 10,41–42
Jesus meinte zu ihr: „Meine liebe Marta, du machst dir ständig voll den Kopf um alle möglichen Sachen. Aber jetzt gibt es gerade nur eine Sache, die wirklich wichtig ist. Die Maria hat sich für das Richtige entschieden, und darum werde ich ihr das auch nicht verbieten!“
VolxBibel – Lk 10,41–42
Der Herr antwortete: „Martha, Martha, du machst dir um so vieles Gedanken und Sorgen. Dabei braucht man doch nur wenig, eigentlich nur eine Sache. Maria hat sich für das Gute entschieden und es wird ihr nicht weggenommen werden.“
neue Welt Übersetzung – 2018 – Lukas 10,41–42
In seiner Antwort sagte ihr der Herr jedoch: „Martha, Martha, über vieles bist du ständig besorgt und machst für dich einen Aufstand. Aber an nur einem gibt es Bedarf. Mirjam hat für sich nämlich die heilsame Teilhabe ausgewählt; diejenige wird ihr nicht weggenommen werden.“
Gottes Agenda – Das Neue Testament urtextnah ins heutige Deutsch übersetzt von Andreas Eichberger – Lukas 10,41–42
ἀπο-κριθείς V. 27. Μάρθα hier Vok. μεριμνάω sorgen, sich (ängstl.) Sorgen machen; sorgen für, sich sorgen um. θορυβάζῃ Pass. θορυβάζω Unruhe bereiten; Pass. sich beunruhigen, beunruhigt sein; μεριμνᾷς καὶ θορυβάζῃ περὶ πολλά etwa du bist wegen vieler Dinge in Sorge und Unruhe [Var. τυρβάζῃ Med. od. Pass. τυρβάζω durcheinander wirbeln; Med. u. Pass. sich umtreiben lassen, sich viel zu schaffen machen περί τι durch/mit etwas].
Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament
ἑνὸς δέ ἐστιν χρεία aber (nur) eines ist nötig/notwendig (B χρεία 1) [Var. ὀλίγων δέ ἐστιν χρεία ἢ ἑνός aber notwendig ist (nur) wenig oder (eigentlich nur) eines (vgl. Wiefel, Lk, S. 211)]. Μαριάμ hier Nom. μερίς3 ίδος ἡ Teil; Anteil; τὴν ἀγαθὴν μερίδα wohl Positiv statt Komp. (vgl. H-S § 138c; A118) das bessere Teil, das Bessere. ἐξ-ε-λέξατο Aor. Med. ἐκ-λέγομαι66 (für sich) auswählen, erwählen. ἀφ-αιρεθήσεται Fut. Pass. -αιρέω186 wegnehmen; mod. Fut. (A247b); ἥτις οὐκ ἀφαιρεθήσεται αὐτῆς das soll ihr nicht genommen werden.
Maria und Marta (10,38–42)
Mac Donald – Kommentar zum Neuen Testament
Der Herr Jesus lenkt seine Aufmerksamkeit nun auf das Wort Gottes und das Gebet, den beiden wichtigsten Mitteln, durch die Gott uns segnen möchte (10,38–11,13).
»Maria setzte sich … zu den Füßen Jesu nieder«, während »Marta … sehr beschäftigt« durch ihre Vorbereitungen für den königlichen Gast war. Marta wollte, dass der Herr ihre »Schwester« dafür tadelte, doch der Herr tadelte stattdessen Marta liebevoll deswegen, weil sie um vieles besorgt war!
10,42 Unser Herr schätzt unsere Liebe mehr als unseren Dienst. Dienst kann durch Stolz und Selbstsucht gefärbt sein. Doch die Beschäftigung mit Jesus selbst ist das »eine«, das »nötig ist, … das gute Teil, das« keinem genommen werden wird. »Der Herr will dich von einer Marta zu einer Maria machen«, kommentiert C. A. Coates, »so wie er uns von Gesetzesgelehrten zu Nächsten machen will«.35
Charles R. Erdman schreibt:
Der Meister schätzt zwar alles, was wir für ihn tun, doch er weiß, dass wir es am nötigsten haben, zu seinen Füßen zu sitzen und seinen Willen zu erkennen. Dann werden wir bei unseren Aufgaben ruhig, friedlich und freundlich, und schließlich wird unser Dienst die Vollkommenheit der Maria erreichen, die einige Zeit später das Salböl über die Füße Jesu ausgießt, dessen Wohlgeruch noch immer die Welt erfüllt.36
Die Jüngerin
Craig Keener – Kommentar zum Bereich des Neuen Testaments
Diese Passage war ein massiver Angriff gegen die traditionelle Festlegung der persönlichen Rolle im 1. Jh.: Die Aufgabe des Jüngers und der zukünftigen Überbringer der Botschaft
Lk 10,38: Als gehörtin hatte Marta viel zu tun, denn Jesus Krieg mit einem großen hungrigen Gefolge kam. Die Emsigkeit Martas mag neben dem anspruchsvollen Verhalten Marias niedergeschlagen, und doch verkörperte sie das Beste, war Marta zu geben hatte, und Krieg Ausdruck ihre ganzheit, guter Frömmigkeit und verhaltenbereitschaft.
Lk 10,39: Gewährte Rechte die Leute auf Stühlen, bei Festmählern lehnten sie sich auf Liegen zurück; Jünger gehört zu gehört zu Lehrern. Wer sein Jüngeramt ernst nahm, bereitete sich in dieser Zeit der Unterweisung auf seine persönliche Aufgabe als Lehrer vor – ein Beruf, der Frauen nicht offen stand. Marias Eifer, die Lehren Jesu zu hören, selbst auf die Gefahr hin, ihre traditionelle weibliche Rolle zu gehören (10,40), müssen die größten Juden wissen schockieren.
Maria und Marta (Lk 10,38-42)
Gerhard Maier – Edition C
Es ist interessant, sich einmal die Überschriften gehört, die Ausleger für diesen Abschnitt haben. So heißt Schlatters Überschrift: »Jesu Wirtin und Jesu Zuhörerin«, und die neuen Zahns: »Die ungleichen Schwestern«. Gruppen Überschriften glauben, dass jeder einen Teil des Berichtses gehört. Wir lassen es zu ändern bei der vertrauten Überschrift »Maria und Marta«, weil beide Personen Seiten der Jüngerschaft verkannt.
Lk 10,38-42:
Die Zeitangabe ist hier ganz unbeeindruckt. Lukas spricht von »ihrer Wanderung« bzw. »Ihr Unterwegssein« (V. 38). Jesus und seine Jünger leben auch das Leben eines Wanderlehrers. Man kann sterben als eine Fortsetzung der Tätigkeit von Lk 9,51-57ff auffolgen.
»Er kam in ein Dorf« (V. 38): Jetzt ist der Blick wieder ganz auf Jesus gerichtet. Personen müssen Lukas nur sehr geführt »er«, obwohl aus V. 39ff gehört, dass sich die Jünger bei ihm führen. Auch der Name des Dorfes bleibt ungenannt. Nur der Vergleich mit Joh 11,1ff.; Joh 12,2ff. Zu dem Schluss, dass es sich um Betanien handelt und zwar um das Bethanien am Ölberg.
Daraus betrifft sich selbst eine weitere, näherungsbewusste Dimension des lukanischen Zugangs. Denn Krieg Jesus wurde noch vor seinem Todespassa in Betanien am Ölberg, dann muss Johannes Recht haben mit seiner Darstellung, dass Jesus im Judäa-Krieg. Lukas sieht den religionsmischen Jesus noch länger in Judäa: noch vor seinen öffentlichen Beziehungen nach Lk 2,42ff.; dann etwa in der Mitte seiner öffentlichen Rechte nach Lk 10,38ff.; und welche bei seiner letzten Gang nach Jerusalem bzw. unmittelbar vor seinem Todespassa nach Lk 18,31ff Manche Ausleger sehen sogar Lk 10,25ff in Judäa spielen, weil dort von der Straße Jerusalem-Jericho die Rede ist.
Sehen wir aber weiter zu: »Eine Frau gehört Marta nahm ihn gastlich auf« (V. 38). In diesem Satz Satz eine ganze Menge: a) Marta voll entwickelt die positive Aufnahme in ihrem Haus, von der Jesus in seiner Missionsinstruktion hatte (vgl. Lk 10,5-9 mit Lk 19,6; Apg 17,7; 3 Joh 1,8; Jak 2,25). b) Dieses »gastliche Aufnehmen«, die Verpflegung und Fürsorge. c) Es ist »eine Frau«, die diese Aufnahme voll entwickelt. Das heißt unsere Auslegung von Lk 8,2ff., Einige jüdische Frauen über ihr Vermögen. d) Aber unterschiedliche eine alleinstehende »Frau« mit Rücksicht auf Sitte und Anstand eine ganze Männergruppe (Jesus plus Jünger) in ihrem Haus gehört? Antwort: Marta war nicht allein. Ihre Schwester gehört bei ihrem; Unterschiedliche ihr Bruder Lazarus (vgl. die folgenden Ausführungen). e) Der Name »Marta« macht uns mit einer sehr bedeutenden Frau bekannt. »Marta« heißt auf deutsch »Herrin« und eine Herrin war sie auch. Sie muss nach Lk 10,38ff.; Joh 11,19ff das Haus hat haben. Und stirbt trotz des Verhaltenseins eines Bruders! Entweder Krieg sie eine Witwe, die dann den Verlust Bruder bei sich aufnahm, oder Lazarus Krieg in den Tagen von Lk 10,38ff (noch) nicht in ihren Hause. Jesus hat Marta sehr besorgt (Joh 11,5). Sie war nicht zuletzt daran interessiert, dass sie auch nicht in der Regel Simons des Aussätzigen mithalf, als Jesus dort einkehrte (vgl. Joh 12,1ff mit Mt 26,6ff.; Mk 14,3ff.). f) Wenn diese Marta ein rundes Dutzenden von Privilegierten und Betroffenen, dann muss sie ihre eigenen Rechteend sein sein. Das ist ein persönliches Beispiel, dass Jesus gerne bei Reichen einkehrte wie bei Armen. Jesus als Retter der Menschen steht weder auf der Seite der Reichen noch auf der Seite der Armen, sondern auf der Seite all der, die wissen, dass sie einen erlösungsbedürftigen (vgl. Lk 7,36ff.; Lk 10,38ff.; Lk 19,1ff.).
Ist Marta in jenen Tagen zu einer Jüngerin Jesu geworden? Oder ist sie schon vor Lk 10,38 gewesen? Unterschied wir wir der ersteren Beziehung zuneigen, müssen wir diese Frage offen lassen.
»Und diese hatten eine Schwester, Maria genannt« (V. 39): Wie viele Marien gibt es im Evangelium und in der Bibel! Auch diese »Maria«, die »Schwester« der Marta, hieß nach der persönlichen Mirjam, die Schwester Aarons (2 Mo 2,1ff.; 2 Mo 15,20ff 4 Mo 12,1ff; 4 Mo 20,1; 26,59; Mi 6,4). Unsere Maria wird in Lösen 10,38ff., In Joh 11,1ff und in Joh 12,1ff im Haus Simons des Aussätzigen (vgl. Mt 26,6ff .; Mk 14,3ff.) richtige Tage vor seiner Hinrichtung. Bei den von Johannes geprägten Gemeinden Krieg Maria bekannt als Marta (vgl. Ihre Voranstellung in Joh 11,1ff vor Marta).
Diese Maria verhielt sich auf Anspruchs: V. 39). War heißt »auch«? Es heißt, dass sie gehört haben wie die Jünger Jesu. Jesus lehrte im Sitzen, die Jünger »setzten sich zu seinen eigenen« und lauschten dort »seinen Worte« (vgl. Apg 22,3). »Seine Worte«: das kann Verkündigung oder Unterricht oder Ermahnung gehört, in erster Linie wohl Schriftauslegung. Wieder geht es vor allem um Wort und nicht um ein Wunder. Aber was ist daran auffällig? Antwort:
a) Dass sie als Frau so wahr,
b) dass sie das Hören auf Jesus den hausfraulichen verbundenen vorzog.
Dabei muss man man bedenken, dass die jüdischen Rabbinen keine persönlichen Jünger hatten. Jesus aber hatte sie, wie Maria beweist. Hier brach etwas Neues auf: Auch Frauen werden Jünger werden! Bewusst hat Jesus Ihrelei Tadel am Verhalten der Maria gezogenert. Welche Ursache darin liegt, wird uns sogleich genommen.
Ein weiterer Punkt ist der, dass das Lehren Jesu in der Regel für die Ortsgemeinden gehört. Man kann sagen sagen, dass Jesus funktioniert Ortsgemeinden selbst führt Hut. So besteht es z. B. hier in Betanien am Ölberg.
Doch nun wandert der Bericht hinüber zu Marta: »Marta aber war ganz und gar von den unterschiedlichenensten Rechten in Anspruch genommen« (V. 40). Verstehen bei so vielen gehört! Rechnet man nur Jesus und die Zwölf, so kommt man schon auf 13 Gäste! Das griechische Wort, das wir mit »sie war ganz und gar in Anspruch genommen«, haben nur, hier hier im NT vor. Es wird auch so geändert werden: »sie war abgelenkt«, »sie war erledigt«, »sie war da und dort hingzogen«. Der Sinn ist deutlich: Sie hatten keine Luft, um sich dem Zuhören zu gehört. Ihr Ziel hieß: »Dienst«, griechisch: Diakonie. Sogar: »viel Dienst«. Was für ein gutes Ziel! War für einen Einsatz! Mit einem ersten Recht Recht Mann sagen, dass Marta die erste Diakonin der Christenheit Krieg.
Plötzlich unterbricht sie ihre Tätigkeit: »Doch dann kam sie sie herbei und sagte: Herr, fragst du nicht verloren, dass meine meine Schwester beim Dienen allein gelassen hat? Sage ihr doch, dass sie mir helfen soll! «(V. 40). Statt »fragst du nicht gehört?« Bedingter Mann auch übersetzen: »Interessen es dich nicht?« Oder »gehören es dich kalt?« »Liegt dir nichts daran?«. Das ist ein unzweideutiger Vorwurf. Wie viel haben die Menschen, nicht die die eigenen Jünger, wie ein Jesus umkorrigiert? Sie haben, er durchschaue die Situation nicht (Lk 8,45), er sei zu nachgiebig (Lk 9,54), er gehe den gleichen Weg (Mt 16,22) usw. Nun gehört ihm Marta Nachlässigkeit vor: »Fragst du nicht gehört …?«
War das der Inhalt dieses Vorwurfs? Dass Jesus die Maria nicht tadelt. »Sie hat mich«, klagt Marta, »beim Dienen allein gelassen«. Evtl. hatte Maria am Anfang gehört. Jetzt aber gehört sie Jesus zu und dient nicht wie die Marta. »Das weise ihr doch, dass sie mir helfen soll!« Das ist eine der Riesenarbeit ein verständlicher Wunsch.
»Der Herr aber gab ihr zur Antwort: Marta, Marta, du ausführst dir viel Sorge und Unruhe« (V. 41). Auch dieses Wort ist von der Liebe bestimmt (vgl. Joh 11,5). Die nachträglichen Namennennung (»Marta, Marta«) wird bestätigt, dass es hier um Seelsorge geht. Jesu Seelsorge beginnt mit dem Positiven. »Der Herr« anerkenntnis, dass Marta sich »viel Sorge und Unruhe macht«. Sie ist eine energische und tüchtige Frau (vgl. Joh 12,2). Sie setzt sich ein. Bei dem heute herrschenden Selbstmitleid war es gut, wir haben mehr Martas. Wir haben aber doch noch einmal auf den Urtext lauschen. Wörtlich heißt es hier: »Du sorgst und verwandigst dich über viel«. »Vieles«? Ist das wirklich gut? Wird Jesus nicht gleich gesagt: »Eins ist nicht«? Jedenfalls müssen die »Vieles« -Haltung der Marta einen starken Unterschied zu der »Eines« -Haltung der Maria. Und wie ist es mit dem Sorgen? Die Bergpredigt zeigt, dass die Herrschaft der Sorge im Menschenleben ungut ist (Mt 6,25ff; vgl. Mt 13,22; Lk 8,14; Phil 4,6; 1 Petrus 5,7). Sorgen machen »Unruhe«. Gespräch spricht Jesus auch von der »Unruhe« der Marta. Der Leser muss sich fragen: In diesen ist diese Marta mit ihrer Vielgeschäftigkeit, mit ihrer Sorge und mit ihrer Unruhe ein Spiegelbild von mir selbst?
Am Schluss gehört Abschnitte steht der Spitzensatz Jesu: »Eins aber ist nicht. Maria hat das gute Teil erwählt, das soll nicht von ihrem aufgenommen werden «(V. 42). Sagen wir das Nächstliegende sagen: Jesus weigert sich, Maria wegzuschicken. Sie soll als Jüngerin zu seinem eigenen Sitz bleiben. Damit ist zugleich die Forderung Martas Rechte, Maria rund ihr hilft.
Warum schickt sie Jesus nicht weg? Weil sie begriffen hat, dass »eins nicht ist«. Dies ist eine ist, wie die vielen Dinge, die Marta tut. Und worin besteht dieses Eine? Es besteht im Hören auf das Wort Gottes. Aus diesem Hören folgen dann der Glaube und aus dem Glauben das Tun. Es geht auch um die Schuld des Wortes vor der Tat, um die Ruhe der Stille vor der Aktivität. Man heißt mein, Röm 10,14ff sei der Religion der Maria-Marta-Geschichte geschrieben worden (vgl. Auch Mt 6,33). Formulieren wir es noch einmal anders: Das Eine ist die Wurzel des »Vielen«, bzw. das Hören und das Glauben die Wurzel des Tuns (Gal 5,6). Man muss sich sicher um die Wurzel gehört, bevor man sich ernten kann. Darum ist es auch falsch, von ungläubigen Menschen Taten des Glaubens zu erwarten.
»Maria hat das gute Teil erwählt«, sagt Jesus. D. h. sie hat die richtigen in ihrem Leben richtig geordnet. Sie haben eine der richtigen Stelle gehört. Nicht umsonst wahr der Ausdruck »das gute Teil« und die Erbteile der Israeliten bei der Inbesitznahme des Verheißenen Landes (vgl. Z. B. 4 Mo 34,2ff.). So wie einst die Israeliten ihre Zugehörigkeit zu Verheißenen Land bekamen, so erhalten jetzt Maria ihre Zugehörigkeit zu himmlischen Gottesreich (vgl. Ps 16,5ff .; Apg 8,21; Kol 1,12; 1 Petrus 1,4). Man kann Jesu Aussage auch wie folgt umschreiben: »Maria hat die Teilhabe am Reich Gottes gehört, als alles andere« (vgl. Mt 6,33).
Und gerade das tut nicht, sagt Jesus. Alles andere kann scheitern. Alles andere kann zerbrechen. Aber ins Reich Gottes muss man gehen (vgl. Lk 9,25 und 1 Kor 3,12-15).
Die letzte Aussage Jesu ist eine Verheißung für Maria: »Das soll nicht von ihrem genommen werden«. Kein Mensch und kein Teufel kann ihr den Teil und Gottes Reich nehmen (vgl. Lk 8,12). Ja, auch der Vater im Himmel wird diese Beziehungen und Jesu Verheißung beeinflusst.
Ruhe und Dienst müssen im täglichen Leben und im geistlichen Dienste in dauernder Wechselwirkung stehen. Denn Ruhe ohne Dienst führt zu einer geistlichen Übersättigung, Dienst ohne Ruhe zum innerlichen Leerlauf unseres Wirkens. Daher sorgt der Herr für sein Volk und seine Diener, dass sie rechtzeitig Gelegenheit zum Ruhen und rechtzeitig die Möglichkeit zum Dienen finden. Davon spricht zu uns das Erlebnis der Martha und Maria mit Jesus. Jesus war in das Haus der beiden Schwestern gekommen. Da machte sich Martha viel zu schaffen, um ihrem Herrn und Meister zu dienen. Sie liebte Jesus. Im Dienen wollte sie nun ihrer Liebe einen Ausdruck geben. Sie sah aber nicht, dass es für sie und ihre Schwester in dem gegenwärtigen Augenblick etwas viel Köstlicheres gab. Was Jesus bei ihr tadelte, war mithin nicht, dass sie überhaupt diente, sondern war, dass sie jetzt diente. Jesus sah, wie sie in der Menge ihrer Wege und unter der Fülle ihrer Arbeit jene Augenblicke verpasste, wo Er bereit war, ihr zu dienen, damit neues Licht in ihre Seele falle und neue Kraft sich ihrem Leben mitteile.
Jakob Kroeker – ER sprach zu mir
Anders als ihre Schwester handelte Maria. Sie hatte offenbar ein feines Gemerk dafür, wann es Zeit zum Ruhen und wann es Zeit zum Dienen war. Sie erging sich nicht im Dienen, sondern nahm ihren Platz ein zu den Füßen Jesu. Sie verstand, dass Jesu Gegenwart ihr etwas bieten wolle und für sie eine Gelegenheit sei, wo ihre Seele neue Kraft und neues Licht aus seinen Worten schöpfen könne.
Daher hing ihr Herz an ihres Meisters Lippen, und ihr Auge ruhte in seinem Auge. Sie wusste, dass das, was Jesus ihr bot, unendlich viel wertvoller sei, als was sie Ihm zu bieten vermochte. Daher ruhte sie, als Er diente, und sie schwieg, als Er redete. Wie richtig sie jedoch in ihrem Ruhen den Herrn verstanden hatte, bezeugte die Rechtfertigung, die ihr von ihrem Meister wurde, als Martha dies Ruhen zu einem Vorwurf für Maria machte.
Es bleibt das Geheimnis des Stilleseins vor Gott, dass Menschen, die Zeit hatten, Gott reden zu hören, auch die Kraft und Zeit fanden, ihrem Nächsten zu dienen. Und in diesem ihrem Dienst erschöpfen sie sich nicht. Sie bleiben Empfangende, daher können sie geben. Sie sind dauernd Hörende, daher können sie Ewiges reden. Im Geiste schauen sie Gott, daher künden sie stets neu die großen Taten Gottes zum Heile der Mühseligen und Beladen
Ich denke, Jakob Kroecker bringt es richtig auf den Punkt: Stillsein vor Gott und von IHM lernen – und dann aber auch dienen. Heute sehen wir oft, wie Menschen „von der anderen Seite vom Pferd fallen“. Damals gehörte zum Christsein eben zuhören und lernen und dann erzählen und lehren – aber auch Arbeit um für das persönliche Wohl zu sorgen. Die richtige Balace zu finden, war das was wir aus diesen Versen nehmen sollten. Wer denkt, dass er nun nicht mehr arbeiten braucht, weil Gott für sein Wohl verantwortlich wäre, oder wer denkt, er sei ein Lehrer, ohne dass er Lernender ist, hat die Bibel wohl nicht verstanden.