Monat: Juli 2020

Warum zerriß der Vorhang?

Und siehe, der Vorhang des Tempels zerriß in zwei Stücke, von oben bis unten;

Elberfelder Bibel 1905 – Matthäus 27,51

Das vierte Merkmal der Stiftshütte war der Schleier, der das Allerheiligste vom Heiligen Ort trennte. Die Bundeslade wurde in das Allerheiligste gelegt. Dies war ein besonderer Raum, in den nur der Hohepriester eintreten durfte, und dann nur an einem Tag im Jahr, um das Blut des Opfers darzubringen. Am Versöhnungstag ging er zweimal in das Allerheiligste; Das erste Mal trat er ein, um das Blut für seine eigenen Sünden anzubieten, und das zweite Mal, um das Blut für die Sünden des Volkes anzubieten.

Vers 33 besagt, dass der Zweck des Schleiers darin bestand, das Allerheiligste, das die Bundeslade und die Gegenwart der Schechina-Herrlichkeit enthielt, vom heiligen Ort zu trennen, der den Schaubrottisch auf der Nordseite, den Leuchter, enthielt nach Süden und der Weihrauchaltar.

Die Bedeutung des Schleiers ist, dass er ein Symbol für das Prinzip des Zugangs zu Gott war; es markierte auf zwei Arten einen Trennungspunkt. Erstens trennte der Schleier, der das Allerheiligste vom Heiligen Ort trennte, auch den Hohepriester von allen gemeinsamen Priestern; nur der Hohepriester durfte durch diesen Schleier gehen. Diese Trennung bedeutete, dass nur ein Mann, aus einer Familie, aus einem Stamm, aus einer Nation, aus der ganzen Welt jemals in die Gegenwart Gottes eintreten durfte. Selbst für ihn war es nur ein Tag des ganzen Jahres, der Versöhnungstag. Zweitens symbolisierte es eine Trennung zwischen Gott und Mensch, indem niemand Zugang zur Gegenwart Gottes hatte, außer diesem einen Wesen.

Es war dieser Schleier, der sich im Moment des Todes Jesu von oben nach unten spaltete (Mat. 27:51). Das Zerreißen oder Zerreißen des Schleiers zeigte, dass die Trennung zwischen Gott und Mensch jetzt durch den Tod Jeschuas gebrochen worden war; Jetzt haben alle Zugang zu Gott durch Glauben (Hebr 9,12; 10,19-22). Das Zerreißen des Schleiers bedeutete, dass der Zugang zu Gott nicht länger auf einen Mann beschränkt war, aus einer Familie, aus einem Stamm, aus einer Nation, aus allen Nationen der Welt. Alle haben Zugang zu Gottes Gegenwart, indem sie Jesus als Messias annehmen.

Weil es der Tod Jeschuas war, der die Trennung beendete und das Zerreißen des Schleiers verursachte, war dieser Schleier auch das Symbol des Leibes Jesu (Hebr 10,20). Durch den Tod seines Körpers wurde dieser Zugang nun gewährt.

Fruchtenbaum – Die Sammlung messianischer Bibelstudien

Der Vorhang des Tempels zerriss: der Zugang in die Gegenwart Gottes ist frei
Als der Ruf Jesu – nicht der Ruf eines Todeskampfes – ertönte, zerriss der Vorhang des Tempels. Was für ein Beweis des Sieges des Herrn! Gott hat sein Werk angenommen. Der Vorhang, der zerriss, war der innere des Tempels, der das Heilige vom Allerheiligsten trennte (2 Mose 26,31 ff.; 2. Chr 3,14). Es war kein Erdbeben, das den Vorhang zerriss, sondern die Macht Gottes. Der Riss ging von oben nach unten. Lukas sagt: Er riss „mitten entzwei“. So hätte kein Mensch geschnitten. Er hätte von unten angefangen. Nein, Gott selbst bewies, dass Er am Werk war.
Es ist wichtig, gut zu verstehen, dass, während Christus lebte, der Vorhang noch da war. Das gilt auch für die Zeit, die Jesus am Kreuz hing. Erst sein Tod hat den Weg freigemacht zu Gott. Was war das für ein Zeichen an das ritualistische Judentum, denn was machten sie jetzt im Tempel? Sie konnten nicht mehr hineingehen in die Herrlichkeit Gottes! Wir müssen dabei bedenken, dass gerade zur neunten Stunde das Abendopfer und das Abendräucherwerk gebracht wurde. Es müssen also genau zu dieser Zeit Priester im Heiligtum gestanden haben. Was werden sie erschrocken gewesen und geflüchtet sein. Auf einmal sahen sie die Bundeslade (wenn denn eine dort gestanden hat). Jedenfalls sahen sie in das Allerheiligste, vermutlich in einen leeren Raum hinein. Menschen unter Gesetz direkt vor dem Thron Gottes – das musste größte Panik auslösen.
Es ist interessant, dass Josephus, der jüdische Geschichtsschreiber, später davon berichtet, dass zur Zeit des Passahfestes folgendes passierte: „Die Osttür des inneren Heiligtums, die, ganz von Erz und ungeheurem Gewicht, gegen Abend von 20 Männern nur mit Mühe geschlossen wurde und mit eisernen Querriegeln gesichert und mit tief in die aus einem Stück bestehende Schwelle eingelassenen Längsriegeln versehen war, sprang des Nachts, etwa um die sechste Stunde, von selber auf.“ Im Talmud kann man zudem lesen, das bereits 40 Jahre vor der Zerstörung des Tempels eines Nachts die Türen des Tempels von selbst aufsprangen. Im Talmud heißt es dann weiter: „Rabbi Johanan ben Zakkai sagte: Tempel, warum erschreckst du uns? Wir wissen, dass dein Ende Zerstörung ist.“ Anscheinend betrachteten die Juden diese bemerkenswerten Umstände als Zeichen der nahen Tempelzerstörung. Natürlich wissen wir, dass der Vorhang zerriss, so sagt es Gott. Inwiefern eine solche zusätzliche Sache passierte, müssen wir offenlassen.
Was das Zerreißen des Vorhangs betrifft, muss man Folgendes bedenken: Nur einmal im Jahr durfte der Hohepriester am Sühnungstag in das Allerheiligste. Ob dies zur Zeit Jesu, wo vermutlich keine Bundeslade im Allerheiligsten stand, noch so getan wurde, wissen wir aus der Schrift nicht.
Damit brach Gott ein altes System vollständig ab – das jüdische. Stattdessen errichtete Er einen ganz neuen Weg zu sich. Bislang konnte der Mensch nicht zu Gott kommen. Jetzt aber war dieser Weg frei, durch den zerrissenen Vorhang hin. Die erste Antwort Gottes auf den Tod seines Messias ist also, dass Er einen Weg öffnet, damit der Mensch zu Ihm kommen kann. Wir wissen aus anderen Stellen, dass es dafür nötig ist, von seinen Sünden gewaschen zu sein. Man benötigt die Vergebung der Sünden und ein neues Leben, das in Übereinstimmung mit Gott selbst ist. Johannes nennt es immer wieder „ewiges Leben“. So bekommt der Gläubige das Recht, in die glückselige Gegenwart Gottes treten zu können, von der er bis jetzt durch den Vorhang getrennt war. Die gewaltige Bedeutung dieses Schrittes erklärt der Heilige Geist in Hebräer 9,8 und 10,19–22.
Gott, der stets hinter dem Vorhang verborgen gewesen war, enthüllte sich auf der Grundlage des Todes Jesu in wunderbarer Weise. Der Weg zum Allerheiligsten ist jetzt nicht nur offen, sondern auch offenbart. Das geschah in dem Herrn Jesus, der die Offenbarung Gottes ist (Joh 1,18). Gott wurde gerade am Kreuz von Golgatha in seinem Wesen der Liebe und des Lichts sichtbar.
Das ganze jüdische System, das Prinzip gesetzlicher Rechtfertigung, das Testen des verantwortlichen Menschen: All das wurde durch das Zerreißen des Vorhangs einem Ende zugeführt. Das zeremonielle Gesetz hatte seine Erfüllung in Christus und seinem Werk gefunden. Jeder, der jetzt in den Tempel ging, befand sich direkt vor dem Angesicht Gottes, ohne dass ihn ein Vorhang noch von Gott getrennt hätte. Für den Juden war das der Tod. Denn seine Sünden waren nicht vergeben. Das empfand der Jude auch, der von Anfang an die Gegenwart Gottes gefürchtet hat. Daher baten sie Mose, Mittler für sie zu sein (2 Mose 20,19). Für denjenigen aber, der sich auf die Gnade des Werkes Christi stützt, ist es christliche Freiheit, in die Gegenwart Gottes zu kommen. Er sieht in Christus die Offenbarung Gottes und hat in Ihm und durch Ihn Gemeinschaft mit Gott.
Das Zerreißen des Vorhangs symbolisiert zugleich das Hinwegtun der Sünde. Wegen unserer Sünden war es für uns unmöglich, in der Gegenwart Gottes zu stehen. Der heilige Gott und der von seinen Sünden gereinigte Gläubige sind durch den Tod Christi zusammengebracht worden.
Allerdings bedeutete das Zerreißen des Vorhangs auch, dass die Sünde des Menschen ihren Höhepunkt erreicht hatte in dem Umbringen des Königs, des Sohnes Gottes. Denn das Zerreißen ist eine Gerichtshandlung Gottes an seinem Volk, dass seinen Sohn ans Kreuz gebracht hat. Der Mensch auf der Erde hatte Gott für immer verloren, wenn er Jesus nicht als Retter annahm. Selbst unter den besten Voraussetzungen hatte der Mensch bewiesen, dass er sich gegen Gott stellte. Das einzige Volk, das Gott aus Liebe auserwählt hatte, hat seinen eigenen Gott in Person des Menschen Jesus Christus beseitigen wollen.
Zugleich aber war jetzt zum ersten Mal der Weg in das Allerheiligste sozusagen frei. Es gab kein Hindernis mehr, dort hineinzugehen. Zwar war das Neue, was Gott in seinem Herzen hatte, noch nicht eingeführt worden. Aber das Alte war endgültig vergangen. Damit zeigte der Herr einen neuen Weg, auch wenn Er ihn noch nicht eingeweiht und verkündigt hatte. Dazu musste Er als Mensch zunächst verherrlicht in den Himmel eingehen. Aber auch das würde nur wenige Tage später passieren. Dann würde nicht nur Christus im Himmel sein, sondern der Heilige Geist auf die Erde kommen und die Versammlung bilden. Das aber geht über die Botschaft von Matthäus hinaus …
Ausleger denken, dass dieses Wunder vielleicht mit dazu beigetragen hat, dass sich so viele Priester in Jerusalem bekehrt haben (vgl. Apg 6,7). Zudem möchte ich noch auf einen weiteren wichtigen Punkt hinweisen: Der Vorhang zerriss nicht erst, als Christus auferstanden war. Er zerriss mit seinem Tod. Für uns Christen ist es bedeutsam zu wissen, dass der Herr auferstanden ist. Dennoch bleibt wahr, dass sein Erlösungswerk als solches schon mit seinem Tod vollbracht und abgeschlossen war. Alle Segensergebnisse basieren auf seinem Tod, obwohl wir nur durch seine Auferweckung aus den Toten um unsere Rechtfertigung wissen. Denn diese gibt den unwiderlegbaren Beweis, dass Gott sein Werk angenommen hat und Ihn als Antwort auf dieses Werk auferweckt hat (Röm 4,25).

Manuel Seibel – Jesus Christus – mehr als ein König – Eine Auslegung des Matthäusevangeliums

Eigenartigerweise berichtet auch der jüdische Schriftsteller Josephus einige Jahrzehnte nach Matthäus von einem ähnlichen Ereignis zur Zeit des Passafestes: »Die Osttür des inneren Heiligtums, die, ganz von Erz und ungeheurem Gewicht, gegen Abend von zwanzig Männern nur mit Mühe geschlossen wurde und mit eisernen Querriegeln gesichert und mit tief in die aus einem Stück bestehende Schwelle eingelassenen Längsriegeln versehen war, sprang des Nachts, etwa um die sechste Stunde, von selbst auf.«

Wir sahen auch schon, dass nach den Aussagen des Talmud 40 Jahre vor der Zerstörung des Tempels, also im Todesjahr Jesu, eines Nachts die Türen des Tempels von selbst aufsprangen. Der Talmud fährt fort: »Es sagte Rabbi Johanan ben Zakkai: Tempel, warum erschreckst du uns? Wir wissen, dass dein Ende Zerstörung ist.« Die Juden betrachteten also diese Vorgänge als Zeichen der nahen Tempelzerstörung.

Der »Vorhang des Tempels« schied das »Heilige« vom »Allerheiligsten« (2.Mose 26,31ff.; 2.Chron 3,14). Nur einmal im Jahr, am Jom Kippur, dem großen Versöhnungstag, durfte der Hohepriester hinter den Vorhang ins Allerheiligste eintreten (3.Mose 16,2ff.; Hebr 9,3ff.). Wenn jetzt dieser Vorhang »zerriss«, und zwar »von oben bis unten in zwei Teile«, dann war das Allerheiligste freigelegt. Der Hebräerbrief deutet, was hier geschehen ist: nämlich die Erledigung der »Satzungen äußerlicher Heiligkeit« und die Ermöglichung freien Zugangs zum Vater durch den Sühnetod des Sohnes (Hebr 6,19ff.; Hebr 9,10ff.; Hebr 10,19ff.). Es beginnt, was Jesus nach Joh 4,21ff. ankündigte: »dass ihr weder auf diesem Berge (dem samaritanischen Garizim) noch zu Jerusalem werdet den Vater anbeten… die ihn anbeten, die müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten«. Jesu Gemeinde braucht keinen Tempel mehr. Wenn die Judenchristen sich weiter zum Tempel hielten und die Tempelsteuer zahlten, dann taten sie das, um Israel keinen Anstoß zu geben (Mt 17,24ff.; Apg 3,1ff.; Apg 5,12.42). Selbst wenn Israel noch einmal einen Tempel baut, hat er vorläufigen und symbolischen Charakter und ist für die Christen unnötig (vgl. Off 21,22).

Doch hat das Zerreißen des Tempelvorhangs noch eine zweite Bedeutung. Ist das Allerheiligste unbefugten Blicken preisgegeben, dann erinnert dies daran, dass der römische Eroberer Jerusalems, Pompejus, im Jahre 63 v. Chr. gewaltsam eine Inspektion des Allerheiligsten durchführte. Soll dasselbe noch einmal geschehen? In der Tat betrachtete Titus, der römische Zerstörer des Tempels, im August des Jahres 70 n. Chr. ebenfalls den Tempel mitsamt dem Allerheiligsten.

So wird das Zerreißen des Tempelvorhangs zugleich zum Zeichen der Preisgabe des Tempels (vgl. Lk 21,24; Off 11,2). Diese Preisgabe geschah, weil Israel die Botschaft des Evangeliums 40 Jahre lang ablehnte (Apg 13,46; Röm 9,30ff.; Röm 10,1ff.). Mt 23,38 erfüllt sich

Gerhard Maier – Edition C

Gleichzeitig mit Jesu Tod zerriß der Vorhang im Tempel (naou, „das Allerheiligste“; vgl. Mk 11,11) in zwei Stücke von oben an bis unten aus. Das intransitive Verb und die Richtung, in die der Riß verlief, zeigen an, daß Gott selbst am Werk war. Zweifellos waren die Priester, die zu diesem Zeitpunkt gerade den jüdischen Abendgottesdienst hielten, Zeugen dieses Ereignisses (vgl. Apg 6,7) und berichteten auch darüber. Bei dem Vorhang kann es sich um den äußeren Vorhang, der zwischen dem Heiligtum selbst und dem Vorhof hing (2Mo 26,36-37), oder auch um den inneren, der das Heilige vom Allerheiligsten trennte (2Mo 26,31-35), gehandelt haben. Wenn es der äußere Vorhang war, war das Zerreißen eine offenkundige Bestätigung der Gerichtsdrohung Jesu über den Tempel, die sich im Jahr 70 n. Chr. (vgl. Mk 13,2) erfüllte. Wahrscheinlicher ist jedoch, daß der innere Vorhang zerriß zum Zeichen, daß Jesu Tod die Notwendigkeit, weiterhin Opfer für begangene Sünden darzubringen, aufgehoben und den Weg zu einem neuen, lebendigen und direkten Zugang zu Gott freigemacht hatte (Hebräer 6,19-20;9,6-14;10,19-22).

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar


Was änderte sich also? Das Opfersystem? Ja, das Opfersystem war zu Ende, denn dass vollkommene Opfer war dargebracht! Der Hohepriester brauchte also nicht mehr Blut ins Allerheiligste bringen! Und rund 40 Jahre später war der Tempel zerstört.
Aber waren damit für die Christusnachfolger auch der Tempel „unwichtig“? War gar der Bund zwischen Jehovah und den Juden beendet?
Schauen wir uns an, was nach dem geschah:
Apostelgeschichte 1,12 – die Apostel kehren nach Jerusalem zurück und halten sich weiterhin an die Wegstrecke die sie am Sabbath gehen dürfen.
Viele Jahre später: Paulus geht in den Tempel um sein Gelübte zu bezahlen (Apostelgeschichte 21,23-30) ! Also war für die ersten Christen der Bund und der Tempel noch immer das Zentrum ihres Lebens! Es hatte sich nur die Vergebung der Sünde durch Blut verändert! Anstatt durch das darbringen von Tierblut war Jesu Blut getreten! Anstatt an den Tempeldienst zu glauben war Glaube an Jesus nötig geworden.
Das heißt: der Bund mit Abraham (1Mose 15 ) war immer noch, und ist immer noch aktiv. Das Versprechen in 1 Mose 15 ist ein ganz wichtiger Teil der Bibel – denn bei diesem Bundesschluß ging NUR Jehovah durch die zerteilten Tiere – und deutete damit an, dass egal ob der Mensch diesen Bund übertreten würde, nur ER für diese Übertretungen bezahlen würde – und trotzdem zu diesem Bund stehen würde! Was für ein Bild für das was ER vor hatte!

ein Teil der Familie Gottes?

Also seid ihr denn nicht mehr Fremdlinge und ohne Bürgerrecht, sondern ihr seid Mitbürger der Heiligen und Hausgenossen Gottes,

Elberfelder Bibel 1905 – Epheser 2,19

Ihr seid jetzt keine Ausländer mehr oder Leute ohne Staatszugehörigkeit, ihr gehört jetzt zum Volk von Gott, ihr seid jetzt Teil der Familie!

VolxBibel – Eph 2,19

 Ihr seid also nicht mehr Fremde und Ausländer, sondern habt die gleiche Bürgerschaft wie die Heiligen und gehört zur Hausgemeinschaft Gottes,

neue Welt Übersetzung – 2018 . – Eph 2,19

Ihr seid jetzt also nicht länger Fremde ohne Bürgerrecht, sondern seid – zusammen mit allen anderen, die zu seinem heiligen Volk gehören – Bürger des Himmels (sondern seid Mitbürger der Heiligen.); ihr gehört zu Gottes Haus, zu Gottes Familie.

Neue Genfer Übersetzung .- Eph 2,19


Ihr Menschen aus den anderen Völkern seid also nicht länger Fremde und Gäste. Ihr habt Bürgerrecht im Himmel zusammen mit den heiligen Engelnc, ihr seid Gottes Hausgenossen.

Gute Nachricht Bibel .- Eph 2,19

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ἄρα οὖν folglich, also. ξένος V. 12. πάρ-οικος Nachbar; hier der Fremde (der an einem Ort lebt, der nicht seine Heimat ist), Ausländer. συμ-πολίτης1 Mitbürger. οἰκεῖος Hausgenosse, Familienangehöriger.

Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament

Der neugewonnene Zugang zu Gott für die vormals Fernen hat eine bedeutsame Konsequenz: „Folglich seid ihr nun nicht mehr Fremde und Ausländer“.
In 1Mo 23,4 (vgl. auch 24,37; Ps 39,13) bezeichnet sich Abraham als „Fremdling und Beisasse“ in Kanaan, dem Land der Verheißung. Diese Formulierung wird in Hebr 11,13 im Hinblick auf den Weg des Glaubens interpretiert: Die Patriarchen waren unterwegs in das himmlische Land der Verheißung (vgl. 11,14ff). In gleicher Weise sind Christen „Fremdlinge und Pilger“ (1Petr 1,1; 2,11), weil sie auf dieser Welt „keine bleibende Stadt haben, sondern die zukünftige suchen“ (Hebr 13,14). Daher hat auch ihre Lebensweise dieser Grundsituation zu entsprechen: Sie sollen sich nicht in endgültiger Weise an Dinge dieses Lebens binden, sondern „haben, als hätten sie nicht“ (1Kor 7,29-40).
Eine weitere Bedeutung gewinnt der Doppelausdruck „Fremde und Ausländer“ im Blick auf die Stellung von Heiden- und Judenchristen: Waren die Heiden „zu jener Zeit … entfremdet vom Gemeinwesen der Verheißung“ (Eph 2,12), weil sie durch den Zaun des Gesetzes vom Gott Israels ferngehalten wurden, so ist diese Situation in Christus beseitigt und radikal verändert: Sie sind jetzt „Mitbürger der Heiligen und Hausgenossen Gottes“.
Dies meint nicht, daß die Heidenchristen als „Mitbürger“ (griech.: sympolitai) der „Bürgerschaft Israels“ (griech.: politeia; Eph 2,12) eingegliedert werden. Das in Christus entstandene „Gemeinwesen“ der Kirche ist eine völlige Neuschöpfung, in die Angehörige aus Juden und Heiden jeweils im Glauben aufgenommen werden. Zwar trifft es keineswegs zu, daß die Geschichte Gottes mit seinem Volk durch Christus schlechthin aufgehoben und damit hinfällig geworden wäre, daß also die Kirche Israel einfach ersatzlos ersetzt hätte. Jedem Denken in diese Richtung gilt die mahnende Erinnerung des Paulus: „so sollst du wissen, daß nicht du die Wurzel trägst, sondern die Wurzel trägt dich“, den ehemals wilden, nun aber eingepfropften Ölzweig (Röm 11,17.18). Dennoch vermittelt diese heilsgeschichtliche Situation Israels den Angehörigen des atl. Bundesvolkes keine Sonderstellung in dem Sinne, daß hier ein Sonderweg abseits des Glaubens an Jesus Christus eingeschlagen werden könnte. Die „Heiligen“, deren „Mitbürger“ die Adressaten geworden sind, bestehen weder aus Juden noch aus Judenchristen, sondern aus allen bereits zur Kirche Jesu Christi gehörenden Glaubenden.
( Vgl. Schnackenburg, a. a. O. 121, der auch die Deutung auf „die Engel als Repräsentanten der himmlischen Gemeinde“ erwägt; vgl. 1,18.)
Weil diese Stadt (griech.: polis) Gottes eine himmlische ist (vgl. Hebr 12,22), darum ist auch das Bürgerrecht (griech.: politeuma) im Himmel (Phil 3,20), das Erbteil (Eph 1,14.18), an dem die Christen ja bereits in Jesus Christus Anteil haben (2,6).
Mit dem Bild von der Stadt („Mitbürger“) ist das Bild des Hauses verbunden: „Hausgenossen Gottes“. Die Gemeinde ist „geistliches Haus“ (1Petr 2,5; vgl. 4,17), zu dem „Hausgenossen des Glaubens“ (Gal 6,10) gehören.

Wuppertaler Studienbibel

In diesen Versen präsentiert Paulus das Resultat (»Folglich nun«) dessen, was er in den V. 11-18 entfaltet hat. »Nicht mehr Fremde und Randbewohner« (V. 19 a) spielt auf die in V. 11-12 beschriebene ursprüngliche Entfremdung der Heiden an. Die hier gebrauchten Begriffe stammen aus dem zivilen Bereich des Stadtlebens, werden nun aber im übertragenen Sinne – also mit geistlicher Bedeutung – verwandt. »Fremde« sind Menschen, die in einer Stadt kein Bürgerrecht haben. »Randbewohner« sind von den Bürgern geduldete Ortsfremde, die u. U. außerhalb der Stadtmauern wohnen mussten. Im geistlichen Bereich leben die ehemals heidnischen Empfänger des Eph nicht mehr so. Sie gehören voll und ganz zum Gottesvolk – verbunden sowohl mit den übrigen Gliedern des Volkes Gottes als auch mit Gott selbst.

Dieser Doppelaspekt wird beschrieben mit der Aussage: »… sondern (ihr) seid Mitbürger der Heiligen und Hausgenossen Gottes.« Manche Ausleger meinen, dass mit den »Heiligen« die Engel gemeint seien. Verwiesen wird dann auf die jüdische Gemeinschaft von Qumran, die sich mit den u. a. als »Heilige« bezeichneten Engeln verbunden wusste (»denen, die Gott erwählt hat, hat er gegeben zu ewigem Besitz, und Erbteil hat er ihnen gegeben am Los der Heiligen, und mit den Söhnen des Himmels hat er verbunden ihre Gemeinschaft zur Gemeinde der Einung, zum Kreis des heiligen Baus«, 1 QS XI, 7ff.; »Und die Gemeinde deiner Heiligen ist in unserer Mitte zu ewiger Hilfe«, 1 QM XII, 7; »Und den verkehrten Geist hast du gereinigt von vieler Missetat, damit er eintrete in den Standort mit der Heerschar der Heiligen und komme in die Einung mit der Gemeinde der Himmelssöhne«, 1 QHod III, 21f.). Und doch würde dieser Hinweis auf die Gemeinschaft von Menschen und Engeln in der Gemeinde an dieser Stelle im Eph überraschen.

In 1,1 sind mit den »Heiligen« eindeutig die Glieder der christlichen Gemeinde bezeichnet; und so doch wohl auch in Eph 1,18 b. Dann würde aber überraschen, wenn hier in Eph 2,19 die »Heiligen« plötzlich, ohne nähere Erläuterung, als Engel verstanden werden sollten. Zudem knüpft V. 19 ja zusammenfassend an die vorangehenden Verse an, und dort war nicht von der Vereinung von Menschen und Engeln in der Gemeinde die Rede, sondern von einander früher entfremdeten Menschen. Damit ist der Gedankengang klar: Waren die Leser früher dem Gottesvolk entfremdet, sind sie nun vollberechtigte Glieder in der Schar der Heiligen, d. h. in der glaubenden Gemeinde, dem Gottesvolk. Zugleich sind sie »Hausgenossen Gottes«, also auch Gott nicht mehr entfremdet, sondern bei ihm zu Hause! (Vgl. auch in V. 16 den Doppelaspekt des Versöhntseins miteinander und mit Gott in der Gemeinde.)

Gerhardt Maier – Edition C

So (ara oun) seid ihr, d. h. die Heiden, nun nicht mehr Gäste (xenoi;vgl. V. 12) und Fremdlinge. Von nun an sind die gläubigen Heiden Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen. Sie werden Teil der Gemeinschaft der Erlösten aller Zeiten, angefangen bei Adam. Das bedeutet jedoch nicht, daß die Gemeinde die Segnungen erbt, die ursprünglich Israel verheißen wurden. Eine solche Deutung ist aus drei Gründen nicht möglich: (1) Paulus befaßt sich in diesem Kontext mit dem „neuen Menschen“ (V. 15), dem „einen Leib“ (V. 16). Das heißt nicht, daß die Heiden in das Volk Israel aufgenommen werden, sondern daß gläubige Juden und gläubige Heiden gemeinsam eine neue „Menschheit“ bilden. (2) Paulus sagt insbesondere, daß die Heiden „Mitbürger der Heiligen“ und „Hausgenossen Gottes“ werden, er benutzt nicht das Wort „Israel“. Wenn er hätte sagen wollen, daß die Gemeinde „Israel“ wird, hätte er, wie in Vers 11, beide Gruppen genannt. (3) Paulus erklärt, daß diese neue Beziehung „auf den Grund der Apostel und Propheten, da Jesus Christus der Eckstein ist, erbaut“ ist (V. 20). Das aber geschah an Pfingsten, nicht schon im Alten Testament. Es stimmt zwar, daß die heidnischen Gläubigen zu den Erlösten aller Zeiten gehören werden (V. 19), doch ihre Aufnahme – zusammen mit den gläubigen Juden – in die „neue Menschheit“ begann erst, als an Pfingsten die Kirche gegründet wurde.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Die Universalkirche – Epheser 2: 19–22

Im dritten Abschnitt schließt Paulus mit vier Punkten auf die Erbauung ab.

Dann seid ihr also keine Fremden und Reisenden mehr, sondern Mitbürger der Heiligen und des Hauses Gottes, die auf dem Fundament der Apostel und Propheten errichtet wurden, wobei Christus Jesus selbst der Hauptgrundstein ist. in dem jedes einzelne Gebäude, passend zusammengerahmt, zu einem heiligen Tempel im Herrn heranwächst; in dem ihr auch zusammen gebaut seid für eine Behausung Gottes im Geist.

Zusammen sind wir jetzt: Erstens, das Haus Gottes, wir sind die universelle Kirche (Vers 19); zweitens ist das Fundament [der Universalkirche] die Apostel und Propheten (Vers 20). Dies sind die neutestamentlichen Apostel und Propheten, wobei der Messias selbst der Hauptgrundstein ist. Drittens ist dieses Haus Gottes mit dem Fundament der Apostel und Propheten ein heiliger Tempel im Herrn; Die Universalkirche ist ein heiliger Tempel (Vers 21). Und viertens ist diese universelle Kirche eine Behausung Gottes im Geist (Vers 22).

Der Heilige Geist wohnt nicht nur im einzelnen Gläubigen, er wohnt auch in der örtlichen Kirche und er wohnt in der universellen Kirche. Alle drei Bereiche der Wohnung haben einen Einfluss auf das spirituelle Leben des Gläubigen.

Fruchtenbaum – Die Sammlung messianischer Bibelstudien

In Epheser 3: 1 erklärt Paulus, dass er im Namen der Heiden ein Gefangener geworden ist. Hintergrund für 3: 1 ist seine Lehre in 2: 11–22, in der er schrieb, dass die Heiden aufgrund des mosaischen Gesetzes, das als mittlere Trennwand diente, um die Heiden zu halten, nicht die geistigen Segnungen der jüdischen Bündnisse genossen hatten als Nichtjuden, weg von den geistigen Segnungen der jüdischen Bündnisse (2: 11-12). Der Tod des Messias brach diese Trennmauer nieder und brachte die Heiden näher (2: 13-15). Der Messias hat nun Juden und Nichtjuden zu einem Körper vereinigt (2: 16–18), und dieser eine Körper ist die Kirche (2: 15–22). In Kolosser 1:15 beschreibt Paulus die Kirche als den Leib des Messias. Bis dahin gab es nur zwei Einheiten: Juden und Nichtjuden. Aber jetzt hat er eine neue dritte Einheit geschaffen, die sowohl jüdisch als auch nichtjüdisch ist: die Kirche, den Leib des Messias. Die Heiden sind Mitbürger der jüdischen Gläubigen des Hauses Gottes (2:19); Das Fundament dieses Haushalts, das Fundament der Kirche, sind die Apostel und Propheten des Neuen Testaments, wobei Jesus der Grundstein ist (2:20). und diese Kirche ist jetzt der Tempel Gottes (2: 21-22). Paulus ‚Berufung war es, die Heiden im Körper zu erklären. All dies ist der Hintergrund für Paulus ‚Aussage in 3: 1, dass er im Namen der Heiden ein Gefangener geworden ist.

Fruchtenbaum – Schritte des Messias

Zu welcher Gruppe gehörst DU? Hier in Epheser werden ALLE Christen in einer Gruppe zusammen gesehen. Nichts mit unterschiedlicher Hoffnung – oder? Entweder ist der Blick auf Gottes Weltregierung, oder der Blick ist auf das „ich und diese Welt“ gerichtet.
Die Kirche ist ein Leib! Nicht zwei – und das Haupt dieses Leibes ist nicht in irgendeinem Land auf der Erde – sondern das Haupt dieser Gemeinschaft ist Jesus selbst! Jeder, dessen Oberhaupt, dessen geistliche Leitung nicht Jesus ist, kann sich damit auch nicht wirklich als Christ bezeichnen.

Krankheiten wegen Fehler?

Jesus antwortete: Weder dieser hat gesündigt, noch seine Eltern, sondern auf daß die Werke Gottes an ihm geoffenbart würden.

Elberfelder Bibel 1905- Joh 9,3

Jesus antwortete: „Weder er noch seine Eltern haben gesündigt, sondern es kam so, damit sich an ihm zeigt, wozu Gott imstande ist.

neue Welt Übersetzung – 2018 – Johannes 9,3

»Es ist weder seine Schuld noch die seiner Eltern«, erwiderte Jesus. »An ihm soll sichtbar werden, was Gott zu tun vermag.

Neue Genfer Übersetzung – Joh 9,3

„Das hatte nichts mit seinen Taten zu tun und auch nicht mit denen seiner Eltern“, antwortete Jesus. „Er wurde als Blinder geboren, damit Gottes Möglichkeiten bei ihm sichtbar werden können.

VolxBibel – Joh 9,3

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ἀπ-ε-κρίθη Aor. Pass. (ohne Pass.-Bdtg.) ἀπο-κρίνομαι. ἀλλʼ ἵνα (ellip., erg. vor ἵνα: ἐγένετο τυφλός) sondern (dies ist geschehen,) damit; sondern es sollte (BDR § 4488; B ἵνα III1). φανερωθῇ Aor. Konj. Pass. φανερόω. τὰ ἔργα hier die Taten, das Wirken. ἐν an.

Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament

Auch gottesfürchtige Menschen haben ihre Probleme oft falsch interpretiert. Jeremia dachte, dass Gott ihn bestrafte (Klagel. 3,1-12). Die Jünger dachten, dass der Blindgeborene entweder wegen der Sünde eines Elternteils oder wegen irgendeiner Sünde leiden musste, die er vielleicht im Mutterleib begangen hatte. Aber keine von beiden Theorien entsprach der Wahrheit (Joh 9,1-3). Glaubende werden manchmal von Zweifel und Furcht überwältigt. Die Jünger des Herrn waren vor Schreck gelähmt, als ein wilder Sturm ihr kleines Boot hin- und herwarf. Jesus fragte: “Wo ist euer Glaube?” (Lk 8,24.25). Eine gegensätzliche Reaktion finden wir bei den Thessalonichern, bei denen auch Verfolgung ihren starken Glauben nicht erschüttern konnte (1Thess 3,3-6). Was können wir tun, wenn wir von Zweifel, Furcht und Verwirrung angegriffen werden?Sinnen Sie über Gottes Charakter nach. Gott weiß über alles Bescheid. Vertrauen Sie Ihm. Seien Sie still und erkennen Sie, dass Er Gott ist (Ps 46,11; Luther 1912). Lieben Sie Ihn. Preisen Sie Ihn allezeit (Ps 34,2). Paulus und Silas sangen, als sie im Gefängnis waren, sehr zum Erstaunen der Anderen (Apg 16,25). Unser Geist erhebt sich über die gegenwärtigen Prüfungen, wenn wir uns mit dem absolut zuverlässigen Charakter unseres wunderbaren Heilands beschäftigen
Versuchen Sie, die Gedanken Gottes zu verstehen. Gehen Sie tief ins Wort. Die Bibel kann unsere Seele aufrichten und beleben (Ps 119,28.50.147). Schwierigkeiten können eine wunderbare Gelegenheit zu neuen Einsichten in das Wesen Gottes und Sein Handeln mit uns bieten. In Zeiten der Prüfung ist Gebet besonders angebracht (Jak 5,13). Danken Sie dem Herrn in allen Umständen (1Thess 5,18). Hingabe inmitten von Problemen ist reiner als nur eine Schönwetterliebe. Widerstehen Sie dem Gefühl der Angst (Ps 34,5.6).
Über hundertmal wird dem Glaubenden in der Bibel gesagt: “Fürchte dich nicht.” Durch Glauben kann Gott Stärke und Mut an die Stelle von Zittern und Zagen setzen (Jos 1,9). Nervosität macht nur alles schlimmer. Bewahren Sie Ihre Haltung. Das stärkt und ermutigt Andere.

Rühmen Sie sich Ihrer Schwachheit (2Kor 11,30). Unsere Schwachheit gibt Ihm Gelegenheit, Seine Macht und Stärke durch uns zu offenbaren. Unsere Unfähigkeit und Hilflosigkeit zwingt uns zur alleinigen Abhängigkeit von Gott und bringt uns von unserer Selbständigkeit und Unabhängigkeit weg. Versuchen Sie, Prüfungen als ein Mittel zur Charakterformung zu sehen (1Petr 5,10; Röm 5,3; Jak 1,2.3). Gehen Sie mit Siegesbewusstsein durch Schwierigkeiten (Heb 11,33.34). Es ist besonders hilfreich, wenn wir geduldig sind (1Petr 2,20). Freuen Sie sich darin, anstatt die Prüfung einfach nur zu ertragen (2Kor 8,2; Apg 5,41).

Benutzen Sie Gelegenheiten. Prüfungen können auch zur Verbreitung des Evangeliums verwendet werden. Weil Paulus im Gefängnis war, konnte er die Kenntnis des Herrn Jesus der ganzen Palastwachemitteilen (Phil 1,13). Glaubende, die Paulus’ Beispiel beobachtet hatten, wagten nun, das Wort Gottes viel freimütiger und furchtloser zu verkündigen (Phil 1,14). Persönliche Schwierigkeiten können Bausteine für unseren Dienst an Anderen sein. Gott tröstet uns in Leiden, so dass wir auch Andere in Zeiten der Prüfung trösten können (2Kor 1,4).
Richten Sie Ihren Blick auf die Zukunft. Die gegenwärtigen Leiden sind nichts im Vergleich zu der zukünftigen Herrlichkeit (Röm 8,18). Die relativ leichten Prüfungen der Gegenwart sind nur für eine kurze Zeit und werden dann von überreichem ewigen Lohn gefolgt (2Kor 4,17). Viel Verfolgung wird dem Leidenden viel Lohn bringen (Mt 5,11.12). Der Herr Jesus sagt: “Freuet euch!”

Jean GIbson – Training im Christentum

Der Blinde stellte die Jünger vor ein theologisches Problem. Da sie davon ausgingen, daß alle Krankheiten und Leiden ganz direkt auf bestimmte Sünden zurückgingen, fragten sie sich natürlich, wie ein Mensch mit einer Behinderung geboren werden konnte. Entweder mußte dieser Mann also bereits im Mutterleib gesündigt haben (Hes 18,4), oder seine Eltern hatten gesündigt (2Mo 20,5). Doch Jesus antwortete: Es hat weder dieser gesündigt noch seine Eltern. Diese Aussage widerspricht jedoch nicht der Tatsache, daß die Menschen „allesamt Sünder sind“ (Röm 3,9-20.23). Jesus sagte vielmehr, daß die Blindheit des Mannes nicht die Folge einer bestimmten Sünde sei. Er war blind, damit an seiner scheinbaren Tragödie die Werke Gottes offenbar werden konnten (vgl. 2Mo 4,11; 2Kor 12,9).

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Die Fragen der Apostel scheinen sehr seltsam zu sein: „Wer hat gesündigt, dieser Mann oder seine Eltern, dass er blind geboren wird?“ Wer hat eine so schreckliche Sünde begangen, dass dieser Mann blind geboren wurde? Die Seltsamkeit in der Frage ist nicht, ob die Eltern dieses Mannes gesündigt haben und ihn blind geboren haben. Es gibt das Prinzip des mosaischen Gesetzes in 2. Mose 34: 6–7, dass Gott die Sünden der Väter „über die Kinder und die Kinder der Kinder bis zur dritten und vierten Generation“ besucht. Es ist denkbar, dass die Eltern eine bestimmte Sünde begangen hatten und Gott diese Sünde an ihrem Sohn besuchte, wodurch der Sohn blind geboren wurde. Der Blindheitsdefekt bei der Geburt könnte auf eine bestimmte Sünde der Eltern zurückzuführen sein.

Daher ist das nicht der seltsame Teil der Frage. Die Frage ist aber nicht nur: „Haben die Eltern dieses Mannes gesündigt und er wurde blind geboren?“ aber sie fragten auch: „Oder war es dieser Mann, der sündigte und dann blind geboren wurde?“ Das ist der seltsame Teil der Frage. Wie konnte er zuerst gesündigt und dann blind geboren worden sein? Das Judentum hat die Lehre der Reinkarnation nie gelehrt. Wie hätte er angesichts dieser Tatsache sündigen können, bevor er geboren wurde?

Die von den Jüngern gestellte Frage spiegelte tatsächlich das pharisäische Judentum wider, in dem sie aufgewachsen waren. Nach dem pharisäischen Judentum war ein Geburtsfehler, wie die Blindgeburt, auf eine bestimmte Sünde zurückzuführen, die entweder von den Eltern oder vom Einzelnen begangen wurde. Aber wie hätte ein Individuum zuerst sündigen und dann blind geboren werden können? Nach dem pharisäischen Judentum hat der Fötus zum Zeitpunkt der Empfängnis zwei Neigungen. Im Hebräischen werden sie Yetzer Hara genannt, was „die böse Neigung“ bedeutet, und Yetzer Hatov, „die gute Neigung“. Diese beiden Neigungen sind bereits im neuen Menschen vorhanden, der gerade im Mutterleib empfangen wurde. Während dieser neunmonatigen Entwicklung im Mutterleib gibt es einen Kampf um die Kontrolle zwischen den beiden Neigungen. Es könnte durchaus vorkommen, dass irgendwann die böse Neigung den Fötus besiegte; und in einem Zustand der Feindseligkeit oder Wut gegenüber seiner Mutter trat er seine Mutter in den Mutterleib. Für diesen Akt der Sünde, für diesen Akt der Feindseligkeit wurde er blind geboren. Die Frage der Jünger spiegelte tatsächlich das pharisäische Judentum wider, in dem sie aufgewachsen waren. Also fragten sie: „Hat dieser Mann gesündigt, als er noch im Mutterleib war, oder haben seine Eltern gesündigt, wodurch er blind geboren wurde?“

Die Jünger haben zwei Irrtümer begangen. Der erste Irrtum bestand darin, die pharisäische Lehre zu akzeptieren, dass das Kind im Mutterleib hätte sündigen und daher blind geboren werden können. Der zweite Irrtum ist, dass ein Geburtsfehler, wie die Blindgeburt, auf eine bestimmte, schreckliche Sünde zurückzuführen sein muss.

In Vers 3 zerstreute Jesus diesen Pharisäismus sehr schnell:… Weder dieser Mann noch seine Eltern sündigten, sondern dass die Werke Gottes in ihm offenbar werden sollten.

Mit anderen Worten, er wurde blind geboren, nicht wegen einer bestimmten Sünde, die von seinen Eltern oder von ihm selbst begangen wurde.

Natürlich sind alle körperlichen Probleme auf Adams Sturz zurückzuführen und sind das Ergebnis des allgemeinen Problems der Sünde und der gefallenen Menschheit. Menschen sterben wegen der allgemeinen Sünde der Menschheit, weil sie Nachkommen Adams sind. Zu sagen, dass ein bestimmter Geburtsfehler, eine Krankheit, eine Krankheit oder eine Verletzung immer auf eine bestimmte Sünde oder einen bestimmten Dämon zurückzuführen ist, ist eine trügerische Lehre. Jeschua zerstreute diese Lehre eindeutig, indem er sagte, dass dieser Mann weder sündigte noch seine Eltern sündigten. Im Gegenteil, Gott hat dafür gesorgt, dass dieser Mann blind geboren wird, damit Gott die größere Herrlichkeit erlangen kann, indem er ein großes Werk vollbringt.

Nachdem er die falsche Theologie seiner eigenen Jünger in diesem Punkt zerstreut und korrigiert hatte, fuhr er mit der Heilung fort. Er entschied sich dafür, die Person so zu heilen, dass es ein gewisser Prozess war, so dass der Mann ihn in diesem Moment nie sehen konnte. Was Jesus tat, war auf den Boden zu spucken und den Spieß mit dem Dreck zu mischen; Er machte eine Substanz aus Ton und schmierte dann den Ton auf die Augen des Mannes. Er sagte dem Mann, er solle zum Teich von Siloam gehen und den Ton von seinen Augen waschen, und dann würde er sehen können.

Fruchenbaum – Die Sammlung messianischer Bibelstudien

Jesus Christus in der hebräischen Bibel

Als Jesus auf dem Weg nach Emmaus zwei seiner Jünger begleitete, zeigte er ihnen, dass der Christus im AT so oft vorrausgesagt war!
Ist mir eigentlich nichts neues – denn viele Bücher und Broschüren sind zu diesm Thema verfasst worden.

Aber momentan lese (bzw höre ich nachts) ein Buch, dass alle Bibelbücher Schritt für Schritt nach dem Messias durchleuchtet.
Heute Nacht war der Abschnitt mit den Psalmen begonnen worden : und ich staunte, als dort behauptet wurde, dass Psalm 1 und 2 zusammen gehören. Es gibt in diesem Buch eine ganze Menge Beweise für diese These, unter anderem, dass Psalm 2 keine Überschrift trägt.
Wer also mal richtig tief in die Frage eintauchen möchte: wo erscheint der Messias im AT“ dem sei folgendes Buch empfohlen: „The Moody Handbook of Messianic Prophecy: Studies and Expositions of the Messiah in the Hebrew Bible

der Friede Gottes

und der Friede Gottes, der allen Verstand übersteigt, wird eure Herzen und euren Sinn bewahren in Christo Jesu.

Elberfelder Bibel 1905 Philipper 4,7}}

Dann wird der Frieden Gottes, der allen Verstand übersteigt, euer Herz und eure Denkkraft durch Christus Jesus behüten.

neue Welt Übersetzung – 2018 – Php 4,7

Dann wird der Friede Gottes, der größer ist, als Menschen sich vorstellen können, euer Fühlen und Denken wie ein Schutzwall umgeben in der Kraft Christi Jesu.

Johannes Greber – Php 4,7


Dann wird der Frieden* Gottes, der alles menschliche Begreifen weit übersteigt, euer Denken und Wollen im Guten bewahren, geborgen in der Gemeinschaft mit Jesus Christus. (Joh 14,27S; Kol 3,15)

Gute Nachricht Bibel – Php 4,7

Frieden: Anders als im abendländischen Denken ist Frieden im orientalisch-biblischen nicht einfach die Abwesenheit von Krieg, sondern ein viel weiterer und vornehmlich positiv gefüllter Begriff. „Frieden“ (hebräisch schalom) meint: umfassendes Glück, Wohlergehen des Einzelnen und der Gemeinschaft, gelungenes Leben in gelungenen Beziehungen – zueinander, zu sich selbst, zur Umwelt, zu Gott. Ein Idealbild dessen, was „Frieden“ in diesem Sinne heißt, zeichnet Ps 72, wo das Wort an zentralen Stellen, in 3 und in 7 (dort mit „Wohlstand“ übersetzt), vorkommt.
Für biblisches Denken hat die gelungene Beziehung zu Gott grundlegende Bedeutung für alle anderen Beziehungen. Heilvolles Leben in allen Dimensionen, die das Leben ausmachen, ist nur möglich, wo Gott geehrt wird und seine Rechts- und Lebensordnungen bewahrt werden (Ps 85,9-14; 119,165; 147,10-14; Jes 32,15-18; 48,18; 54,13; 57,21).
Im Neuen Testament ist „Frieden“ vor allem die Wiederherstellung des durch die Sünde gestörten Verhältnisses zu Gott und das daraus erwachsende umfassende Heil (Lk 1,79; 2,14; Apg 10,36). Jesus Christus „ist unser Frieden“ (Eph 2,14; vgl. Mi 5,4), weil aufgrund seines Opfertodes das gestörte Verhältnis der Menschen zu Gott wieder in Ordnung gebracht ist.

Kommentar zu Frieden in der „Gute Nachricht Bibel“

Gott kann euch ein entspanntes Leben geben, einen Frieden, den man mit seinem Hirn nicht begreifen kann. Dieser Frieden geht über den Verstand hinaus. Er sorgt dafür, dass wir mit unseren Gefühlen und Gedanken bei Jesus bleiben.

VolxBibel – Php 4,7

ὑπερ-έχουσα Ptz. Fem. -έχω überragen; übertreffen, übersteigen; attr. νοῦς (νοός νοΐ νοῦν) Verstand, Vernunft. φρουρήσει Fut. φρουρέω bewachen; bewahren, beschützen. νόημα3 Gedanke, Sinn.

Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament

Freude und Güte (V. 4-5) sollten eigentlich, zusammen mit dem Bewußtsein, daß die Rückkehr Christi unmittelbar bevorsteht, jede Angst vertreiben. Paulus fordert die Philipper denn auch auf: „Sorgt euch um nichts.“ Das ist allerdings kein Aufruf zu einem leichtfertigen Leben. Sich um etwas zu kümmern und wirklich Anteil zu nehmen, ist eines, sich zu ängstigen ein anderes. Paulus und Timotheus engagierten sich für die Menschen, denen sie dienten ( 2Kor 11,28; Phil 2,20), doch sie setzten ihr Vertrauen auch dabei auf Gott. Schon Jesus hatte die Menschen vor der Angst und Sorge gewarnt, die das Vertrauen auf Gott untergraben ( Mt 6,25-33 ).
Paulus ermahnt die Philipper statt dessen zum Gebet. Gebet und Danksagung erwachsen aus dem Vertrauen auf Gott. Mit vier Begriffen wird hier die Gemeinschaft und das Gespräch des Gläubigen mit Gott beschrieben. „Im Gebet“ (proseuchE) bezeichnet den Weg, auf dem der Christ sich Gott nähert. „Das Flehen“ (deEsai) betont die Bitte um Antwort auf ein bestimmtes Bedürfnis. „Danksagung“ (eucharistias) ist eine innere Einstellung, die im Gebet niemals fehlen darf. Die „Bitten“ (aitEmata) beziehen sich auf ganzbestimmte Dinge, um deren Erfüllung der Gläubige bittet.
Wer die Ermahnungen in Vers 4-6 befolgt, wird erfahren, wie der Friede Gottes (V. 7) seine bedrängte Seele zur Ruhe bringt. Der Friede eines Christen ist der Herr Jesus Christus selbst (Eph 2,14). Durch seinen Tod hat jedes Kind Gottes in der Rechtfertigung aus Glauben Frieden mit Gott (Röm 5,1). Der Friede Gottes (oder der Friede von Gott) dagegen bezieht sich auf die innere Ruhe des Christen, die die Nähe zu Gott ihm gibt.
Dieser Friede ist höher als alle Vernunft, d. h. er übersteigt das Fassungsvermögen der Menschen. Er bewahrt die Gläubigen. „Bewahre“ (phrourEsei; vgl. auch 1 Petrus 1,5) ist die Übersetzung eines griechischen Terminus aus dem militärischen Bereich, der „durch eine Wache schützen“ bedeutet. Wie Soldaten ein bestimmtes Gebiet bewachen, so schützt der Friede Gottes die Herzen und Sinne, d. h. die Gefühle und Gedanken seiner Kinder.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Auch wir dürfen uns die Frage stellen: Wenn der himmlische Vater mich liebt, habe ich dann nicht allen Grund, dankbar zu sein für das, was Er getan hat und für mich vorsieht? Wenn wir auf diese Zusage Gottes bauen, darf unser Herz auch Friede und Freude empfinden (s. Phil 4,6ff).

Dankbarkeit – ein Gefühl?
Was aber, wenn sich diese Empfindungen nicht bei mir einstellen? Wenn ich weiterhin niedergedrückt und freudlos bin? Dann dürfen wir zunächst festhalten, dass Dankbarkeit keine Sache der Empfindungen ist.
Dankbarkeit ist eine Haltung und Überzeugung, für die ich mich bewusst und willentlich entscheide. Damit ist mein Wille gefragt und nicht mein Gefühl. Ich brauche nicht auf die richtigen Empfindungen zu warten, um dankbar zu werden. Ich kann aber auch fehlende Dankbarkeit nicht mit negativen Gefühlen entschuldigen.
In jedem Moment meines Lebens darf und soll ich die bewusste Entscheidung treffen, die Dinge so zu sehen, wie Gott sie sieht. Egal ob ich mich einsam und trostlos fühle, oder ob es mir in einem besonderen Moment – zum Beispiel im Kreis der Geschwister – gerade gut geht.
Wenn ich meinen Blick und meine Gedanken auf den Herrn richte und alles dankbar von Ihm annehme, wird Er auch meine Empfindungen zu Ihm erheben – auch wenn dies manchmal eine Zeit in Anspruch nehmen mag (s. Ps 4,8).

Und wenn die Gedanken anders wollen?
Was aber, wenn sich meine Gedanken nicht zu diesem Blick auf den Herrn richten lassen und sich, im Kreis drehend, immer mit niederdrückenden Sachen beschäftigen wollen? Dann sind wir aufgefordert, unsere „Gedanken gefangen (zu) nehmen unter den Gehorsam des Christus“ (2 Korinther 10,5).
Wir können plötzlich aufkommende Gedanken nicht vermeiden, aber wir können verhindern, dass sie von uns Besitz ergreifen. Luther sagte einmal, dass wir nicht ändern können, dass „Vögel der Sorge und des Kummers über unserem Haupt fliegen“, aber dass wir wohl verhindern können, dass sie dort Nester bauen.
Stattdessen können wir unsere Gedankenwelt mit Dingen beschäftigen, die wohllauten, die lieblich sind, wahr, würdig und gerecht (s. Phil 4,8). Gott sagt uns, dass wir solche Dinge „erwägen“ sollen, was bedeutet, dass wir aktiv und intensiv unsere inneren Blicke darauf richten sollen.
Wir müssen nicht dulden, dass andere Gedanken unsere innere Haltung beherrschen und uns von einer willentlichen Entscheidung zur Dankbarkeit abhalten. Dadurch kommen wir nicht unbedingt in eine gefühlte Hochstimmung, aber der „Friede Gottes, der allen Verstand übersteigt“, wird in unser Herz einziehen und unseren Sinn – und damit auch unsere unruhige Gedankenwelt – bewahren (s. Phil 4,6)

Bleib in mir 2017 – Wofür bist du dankbar?

Mit diesem wohl ursprünglich als Briefschluss gedachten Segenswort lenkt Paulus die Gedanken zurück auf die gefährliche Situation, in der sich die Gemeinde befindet, weist aber gleichzeitig auf die Geborgenheit in Jesus Christus hin. Die Rede vom Frieden Gottes muss, wie die politisch brisanten Aussagen in Phil 3,20, als Gegenüber zum römischen Friedensreich (lat. »Pax romana«) gesehen werden. Wo die Gemeinde sich in die Gefahr der Verfolgung begibt, weil sie nicht bereit ist, im Kaiser den Heilsbringer der Welt zu sehen, darf sie wissen, dass der Friede des Reiches Gottes in dieser Welt bereits Wirklichkeit ist. Freilich bleibt die Spannung zwischen dem Vorgeschmack der Christen und der noch verdorbenen Welt bestehen. Es wird hier nicht verhelfen, dass der Friede Gottes die Weltordnung um uns herum schon vor der Wiederkunft Christi umgestalten wird. Es wird verheißen, dass wir den Frieden Gottes jetzt schon inmitten einer zerstrittenen und verlorenen Welt erleben können. Dies ist gemeint, wenn es heißt, dass »Herz und Sinn« durch den Frieden Gottes bewahrt werden sollen. Es geht hier um den inwendigen Menschen, nicht um unser leibliches Leben, auch nicht um unsere gesellschaftlichen Strukturen oder politischen Systeme. Dies wird Jesus an seinem Tag umgestalten. Die Verheißung aber für uns in dieser Welt ist, dass wir in aller Unfriedsamkeit der Welt vom Frieden Gottes getragen werden, und zwar »in Christus Jesus«. »Er ist unser Friede« (Eph 2,14).

Auch das griechische Wort für »bewahren« (eigentlich »eine Wache stellen, bewachen«) weist auf die politische Bedeutung dieser Aussage hin. Es handelt sich hier um ein militärisches, politisches Wort. Der Friede Gottes, den es nur in Jesus Christus gibt, bedeutet Schutz für diejenigen, die zum Herrschaftsbereich Jesu Christi gehören. Selbst eine anstehende Verfolgung gibt keinen Grund zur Sorge für diejenigen, die sich in Christus geborgen wissen.

Dieser Friede Gottes »überragt allen Verstand«. Schon zum dritten Mal im Philipperbrief verwendet Paulus hier das Wort »überragen« (Phil 2,3; 3,8). An der einzigen anderen Stelle, an der dieses Wort von Paulus sonst verwendet wird (Röm 13,1), hat es ebenfalls politische Bedeutung. »Überragen« bzw. »höher sein« drückt die Macht bzw. Herrschaftsstellung aus (Phil 2,3). Der Friede Christi, die Zugehörigkeit zur neuen Weltordnung bereits innerhalb der alten, ist eine Wirklichkeit, die jegliche menschliche Vernunft übersteigt. Ging es im letzten Kapitel um das wahre Gottesvolk, um das Bundeszeichen und um den Bund zwischen Gott und Mensch, so wird hier der Inhalt des Bundes noch einmal genannt. Der Friede mit Gott ist schon immer Inhalt des Bundes gewesen. dass Gott diesen Frieden, diese Beziehung zum Menschen sucht, übersteigt den menschlichen Verstand. Das können wir nicht fassen, dass der allmächtige und ewige Gott inmitten eines unbegreiflich großen Universums sich nicht nur für uns Menschen interessiert, sondern seinen eingeborenen Sohn opfert (Joh 3,14-16), damit wir in Ewigkeit Frieden in seiner Gemeinschaft haben können.

Die nächsten zwei Verse zeigen nun, dass der Mensch gefragt ist, diesen Friedensbund von seiner Seite aus aufrechtzuerhalten

Gerhardt Maier – Edition C

Wie gut hat es eine Gemeinde Jesu! Das, wozu sie „gemahnt“ wird, ist ja doch lauter Glück! „Freude“, „Milde“ und nun auch „Sorglosigkeit!“ Warum ist solche Aufforderung „Um nichts macht euch Sorgen!“ etwas anderes als eine erbauliche Rederei, die man am Sonntag von zehn bis elf in der Kirche anhören mag, aber am Montagmorgen beim Aufstehen in die Woche hinein doch nicht durchführen |144| kann? Weil hier dem negativen „Nichts sorgen“ das mächtige, tragende Positivum zur Seite tritt: „sondern beten!“ „Sondern in allem sollen durch das Gebet und durch das Bitten mit Danksagung eure Anliegen kundwerden zu Gott!“ Statt „in allem“ sollten wir vielleicht noch besser übersetzen „in jedem einzelnen Fall“. Die „Anliegen“ sind im griechischen Wort „die Dinge, die man vom andern begehrt und erbittet“. Was wir in unserer Lage brauchen, das hat Gott für uns reichlich bereit. Darum sollen wir das, was wir haben müssen, nicht sorgend uns selbst vorerzählen – das ergibt einen wahren „Teufelskreis“ der ständigen Steigerung des Sorgens und Ängstens -, sondern bittend im Gebet zu Gott hin kundwerden lassen. Dass wir wirklich vertrauensvoll beten und nicht nur unsere Not hinausrufen, wird sich daran zeigen, dass wir auch jetzt „danken“ und dankend dessen gedenken, was Gottes Hilfe uns so oft schon gegeben hat. Das „Bitten mit Danksagung“ legt Zuversicht und Kraft in unser Beten. Sind wir Christen in einer von Angst und Sorgen umgetriebenen Welt als die heilig Sorglosen erkennbar?
Aus dem Satz von dem bewahrenden Frieden haben wir einen bloßen Wunsch gemacht, der dann wie so viele unserer Wünsche recht ungewiss bleibt. Paulus aber gab eine feste Zusage: Der Friede Gottes wird bewahren! In dies „Bewahren“ müssen wir mit dem griechischen Wort etwas von dem hineinhören, was in unserm deutschen gerichtlichen Ausdruck „Sicherheitsverwahrung“ oder in dem ursprünglichen Sinn von „Schutzhaft“ lag. 2 Kor 11,32 benutzt Paulus das gleiche Wort für die „Bewachung“ der Stadttore in Damaskus, um ein Entkommen des Apostels aus der Stadt zu verhindern. So ist der Friede Gottes eine bewahrende und bewachende Macht. Die Hinzufügung „in Christus Jesus“ kann sich auf das Satzganze beziehen: Hier wie überall, wo Gott handelt, geschieht Sein helfendes Tun durch Jesus. Sie kann aber auch angeben, in welchem Raum die Herzen und Gedanken bewahrend festgehalten werden. Die Wortstellung spricht für dieses Verständnis. Dann wird der ganze Satz konkret und deutlich. Der Friede Gottes wird bewirken, dass unser unruhiges, schwankendes Herz, das sich so leicht erschrecken oder locken lässt, dennoch „in Christus Jesus“ bleibt, im Licht Seiner Wahrheit und im Leben Seiner Liebe. Der Friede Gottes achtet aber auch auf unsere „Gedanken“. Das Wort meint wieder nicht intellektualistisch unsere Theoretischen Denkgebilde, sondern praktisch unsere Pläne und Vorsätze. Paulus verwendet es in 2 Kor 2,11. um die Absichten, die Satan hat, zu bezeichnen. Aus dem Herzen steigen all die „Gedanken“ auf, mit denen wir unsere Ziele für unser Leben und Handeln zu erfassen suchen. Diese „Gedanken“ sind also die Keime unserer Entschlüsse. Wie wichtig ist es, dass gerade sie „in Christus Jesus“ bleiben, in Seinen heiligen Willenslinien und Geboten.
Was aber ist dieser „Friede Gottes“, der das alles tut? Ist der Genetiv hier ein objektiver oder ein subjektiver, meint er „Friede mit Gott oder Friede von Gott“? Aber „Friede mit Gott“ gibt es für |145| uns nur, wenn Gott Frieden macht und uns in diesen Frieden ruft und in diesem Frieden erhält. Dass Gott dies wirklich tut, das „übersteigt freilich alles Denken“. Je mehr ein Mensch Gott in Seiner ganzen Heiligkeit und sich selbst in seiner ganzen Verdorbenheit, Ichhaftigkeit und Untreue kennenlernt, um so weniger wird er es „verstehen können“, dass Gott uns Seinen Frieden schenkt. Je größer und erstaunlicher uns aber dieses Geschenk ist, um so mehr wird es die bewahrende und bewachende Macht über unser Herz und unsere Gedankenwelt haben.

Wuppertaler Studienbibel

Fragt einer, was denn dieser Friede sei, so kann ich nur auf Vergängliches als Gleichnis für Unvergängliches hinweisen. Weißt du etwas vom Frieden eines schlafenden Kindes, weißt du etwas vom Frieden, den der Mann findet fern von aller Leidenschaft, wenn er der geliebten Frau, den der Freund findet, wenn er dem treuen Freund ins Auge sieht, weißt du etwas vom Frieden, den ein Sohn im Arm seiner Mutter fühlt, vom Frieden, der auf so manchem gereiften Antlitz ruht, wenn es zum Sterben geht, weißt du etwas vom Frieden der Abendsonne und der alles bedeckenden Nacht und der ewigen Sterne, und weißt du etwas vom Frieden dessen, der am Kreuze starb – so nimm das als vergängliches Zeichen, als schwaches Symbol für das, was der Friede Gottes ist. Frieden haben heißt sich getragen wissen, sich geliebt wissen, sich behütet wissen, heißt still, ganz still werden können, mit einem Menschen Frieden haben heißt auf seine Treue unerschütterlich bauen können, heißt sich mit ihm eins wissen, sich von ihm vergeben wissen. Frieden haben heißt eine Heimat haben in der Unruhe der Welt, heißt festen Boden unter den Füßen haben, da mag nun die Welle branden und toben, sie können mir meinen Frieden nicht mehr rauben, mein Friede hat mich frei gemacht von der Welt, stark gemacht gegen die Welt, reif gemacht für die andere Welt. Daß wir aber solchen Frieden mit Gott haben sollen, das ist eine Sache, die über alles menschliche Begreifen, über alle Vernunft geht. Der Friede Gottes aber ist ein Friede, der höher ist als alle Vernunft. Wer kann es fassen, daß der ewige Gott mit ihm, gerade mit ihm, der von Gott unzählige Mal abgefallen ist, der ist wie ein Blatt, das der Wind verweht, wie ein Sandkorn am Meer, einer von vielen, einer wie andere auch, ersetzlich wie jeder Teil der gewaltigen Maschine, daß Gott mit ihm Frieden gemacht hat; daß er zu ihm spricht: komm heraus aus der Hast und der Angst und der Unruhe der Welt, zu mir und zu meinem Frieden. Gib mir dein geplagtes, friedloses Herz und ich will die Wunden heilen und ihm den Frieden Gottes geben. Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen ich will euch erquicken, so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen.
Der Friede Gottes ist die Treue Gottes unserer Untreue zum Trotz, im Frieden Gottes sind wir geborgen, behütet und geliebt. Freilich er nimmt uns unsere Sorge, unsere Verantwortung, unsere Unruhe nicht völlig ab, aber hinter all dem Treiben und Sorgen ist der göttliche Friedensbogen aufgegangen, wir wissen unser Leben getragen und in Einheit mit dem ewigen Leben Gottes, wir wissen, daß der Riß, den wir immer wieder schmerzlich empfinden müssen, nur ein immer erneuter Hinweis darauf ist, daß Gott den Riß geschlossen hat, daß er uns in sein Leben hineingezogen, so wie wir sind, als Menschen der Erde, als Menschen mit Herzen und Sinnen, das heißt in der Sprache der Bibel: mit Leidenschaften und Nöten, mit den Eindrücken der Welt befangen. Der Friede Gottes, welcher höher ist als alle Vernunft, bewahre unsere Herzen und Sinne in Christus Jesus. Er bändige unsere Leidenschaft, er nehme in Zucht unsere Gedanken und unseren Willen und führe uns zu dem Frieden Jesu Christi, der gesprochen hat, der sich uns gegeben hat in der Nacht von Golgatha, Meinen Frieden gebe ich, meinen Frieden lasse ich euch, nicht gebe ich wie die Welt gibt, euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht. Der Friede Gottes aber ist größer als alles, was wir von ihm sagen können, er steht über allem menschlichen Wollen und Denken, er hat die Welt versöhnt, er verbindet, was getrennt war, er heilt was wund war, er bewahrt unsere Herzen und Sinne in Christus Jesus.

Dietrich Bonhoeffer Werke – Barcelona, Berlin, Amerika 1928–1931


Kannst du mit all deinen Sorgen wirklich zu Jehovah laufen und deine Sorgen und Probleme dort abgeben? Dass ist das Ziel in diesem persönlichen Verhältnis!

„Gott steht in der Gottesgemeinde, im Ring der Gottwesen hält er Gericht.“

Der Psalm 82 ist ein spannender Psalm, wenn man sich bewußt wird, dass hier von Jehovah gesprochen wird, der als Richter sich über alle anderen Götter erhebt.

«Gott stehet in der Gottgemeinde / im Kreis der ,Götter‘ richtet er. /
,Wie lange wollt ihr Unrecht richten / bevorzugt ihr die Bösen?’» / Sela.
«,Dem Niedern und der Waise gebt Gericht / Recht Armen und Geringen! /
Den Niedern rettet und den Elenden / befreiet aus der Hand der Bösen!‘ /
 Sie wissen nichts und merken nichts / im Dunkeln wandeln sie – / da wanken all der Erde Gründe. /
 ,Ich meinte, Götter seid ihr / des Höchsten Söhne alle. /
 Jedoch wie Menschen sterbet ihr / wie einer von den Herren fallt ihr!‘
Auf, Gott, die Erde richte / denn du, du eignest alle Völker!»

Neftali-Herz-Tur-Sinai – Ps 82,1–8



Ein Lied Asafs.
Gott steht in der Gemeinde Gottes. Er hält Gericht unter den „Göttern“.
„Wie lange wollt ihr so ungerecht richten? Wie lange wollt ihr für die Gottlosen Partei ergreifen?
Verschafft den Unterdrückten und Verwaisten Recht, verhelft den kleinen Leuten und Armen zum Recht!
Entreißt die Schwachen und Geringen der Gewalt der Gottlosen!“
 „Sie haben keine Einsicht und keinen Durchblick. Sie sind wie Verblendete („sie gehen in Dunkelheit dahin“), darum gerät die Erde in ihren Grundfesten ins Wanken.
Ich habe es euch gesagt: Götter seid ihr, Gottessöhne werdet ihr alle genannt.
Aber ihr werdet sterben wie gewöhnliche Menschen, ihr werdet fallen wie einer der Fürsten.“
 O Gott, erhebe dich und richte du die Erde! Dir gehören doch alle Völker.

Bruns – Psalm 82,1–8

Bild von logos.com

Wenn Jehovah schon die Götter, die er nach der Sintflut über die Erde eingesetzt hat, so streng beurteilt. wie viel mehr wird ER die Menschen beurteilen, die sich selbst als Richter eingesetzt haben, und die den Schuldlosen verurteilen? Egal ob von einer Regierung eingesetzt oder von einer Religion ernannt – wird jeder Richter vor dem höchsten Richter für seine Urteile ganz sicher Rechenschaft ablegen müssen!


„Gott ist Liebe.“ Wenn es im amerikanischen Christentum ein allgemeineres Gefühl gibt, fällt es uns möglicherweise schwer, es zu finden. Gottes Liebe beginnt fast jedes Gespräch, das mit dem Evangelium zu tun hat. Wir alle wissen jedoch, dass dieses Konzept schwer zu verstehen ist, wenn alle Fakten bekannt sind. Gottes Liebesworte werden oft mit Worten des Gerichts umrahmt (sagen Sie sich Johannes 3:16!). Unseren nichtchristlichen Freunden fällt es möglicherweise schwer zu verstehen, wie diese beiden Ideen zusammenpassen, und wir sollten es auch. Lassen Sie uns also einen hilfreichen Weg finden, um Gottes Liebe zu erfassen und … nun, was auch immer das Gegenteil ist.

Erinnern Sie sich an die Szene in Psalm 82: 1: „Gott steht in der Gemeinde der Mächtigen; Er richtet unter den Göttern “(NKJV). Das Urteil ist nicht liebevoll: „Wie lange werden Sie ungerecht urteilen?“ Gott fragt die geschaffenen Geister, die ihre Macht über die Menschen auf der Erde missbraucht haben (82: 2). Die Strafe für diese Götter steht am Ende des Psalms: „Du wirst umkommen“ (82: 7).
Dort haben wir also das Gegenteil von Gottes Liebe – sein Urteil – vorausgesagt, auf Geistwesen zu stoßen. Dies ist wahrscheinlich das, worauf sich Jesus bezog, als er sagte, dass die ewige Bestrafung für „den Teufel und seine Engel“ bestimmt war (Mt 25,41). Aber könnte sich dieses Urteil auch auf die menschliche Bestrafung beziehen? Betrachten Sie, was in der Mitte von Psalm 82 kam: „Sie wissen es nicht und verstehen es auch nicht. sie gehen in der Dunkelheit herum; Alle Fundamente der Erde sind instabil “(82: 5 King James Version). Ist es möglich, dass sich das „sie“ in diesem Vers auf die Menschen bezieht, die diesen Göttern folgen?
Es scheint, dass dies genau das ist, was Gott diesen Göttern sagt und (indem er diesen Psalm veröffentlicht, damit alle ihn hören können) auch den Nationen. Diejenigen Menschen, die geschaffene Götter lieben und verehren, sind dafür böse, und diese werden am Schicksal der Götter teilhaben, die sie verehren. „Die Gottlosen werden nicht im Gericht stehen“ (Psa 1: 5) entspricht der späteren Warnung des Paulus, dass diejenigen, die „nach dem Fürsten der Macht der Luft wandeln, dem Geist, der jetzt in den Söhnen des Ungehorsams arbeitet“, eines Tages fühlen werden der „Zorn“ Gottes (Eph 2: 2–3). Am Ende teilt jeder das Schicksal des Gottes, den er oder sie verehrt. Dies wäre also der richtige Weg, um die Liebe Gottes und die Liebe Jesu, seines Sohnes, zu definieren. Es gibt diejenigen, die aufgrund ihrer Verehrung des Vaters durch den Sohn eine innige Liebe erfahren, in der „die Haare deines Kopfes gezählt sind“ (Mt 10,30), und doch wird es auch diejenigen geben, die in Jesu nächster sind Der Atem wird „vor meinem Vater, der im Himmel ist, verweigert“, weil sie sich entschieden haben, dem Sohn nicht treu zu sein (Mt 10,33). Liebe und Gericht koexistieren im Charakter und Plan Gotte

Supernatural (Ein Studienführer)

Wie die Geschichten von Adam und Eva und Noahs Flut haben Sie vielleicht vom Turm von Babel gehört. Wenn nicht, ist das in Ordnung, denn selbst die meisten Kirchgänger wissen nicht, was dort wirklich passiert ist.
Die Geschichte des Turms von Babel findet sich in Gen 11: 1–9. Nach der Flut wollte Gott, dass sich Noahs Nachkommen vermehren und über die Erde ausbreiten. Wie Adam und Eva sollten sie Gottes Mitarbeiter sein, um die Schöpfung aufrechtzuerhalten. Stattdessen versammelten sie sich an einem Ort namens Babel und bauten zu ihrer eigenen Ehre einen Turm (Gen 11: 1–4).
Das ist die vertraute Version der Geschichte, aber ihre wahre Bedeutung findet sich in zwei unbekannten Versen in einem anderen biblischen Buch. Hier sind sie:

Als der Höchste den Nationen ihr Erbe gab, als er die Menschheit teilte, setzte er die Grenzen der Völker entsprechend der Anzahl der Söhne Gottes fest. Aber der Teil des Herrn ist sein Volk, Jakob sein zugeteiltes Erbe. (5. Mose 32: 8–9)

Diese beiden Verse sagen uns, dass eines der Urteile am Turm von Babel die Teilung der Menschheit war. Bis zu diesem Punkt in der Geschichte befasste sich Gott mit der Menschheit als kollektivem Ganzen. Das hat sich bei Babel geändert. Der Mensch würde nach Sprache und Geographie getrennt sein.
Schlimmer noch, Gott hat sich von der Menschheit getrennt. Gott hatte es satt, sich seinem Willen zu widersetzen, und übertrug die Nationen der Erde anderen Mitgliedern seiner übernatürlichen Familie – den Söhnen Gottes. Dies war eine andere Gruppe als diejenigen, die vor der Flut übertreten hatten. Gott konnte die Menschheit nicht aus seinem Haus werfen. Das hatte er schon in Eden getan. Er hatte versprochen, die Menschheit nach der Flut nicht zu zerstören (Gen 9,11), damit sich diese Katastrophe nicht wiederholen würde. Was konnte er sonst noch tun? Er sagte im Wesentlichen: „Genug! Wenn du nicht willst, dass ich dein Gott bin, werde ich dich einigen meiner himmlischen Assistenten zuweisen. „
Die Auswirkungen dieses Urteils nahmen viele Formen an. Wir wissen nicht, wie lange es gedauert hat, aber die Bibel sagt uns, dass die übernatürlichen Söhne Gottes, die über die Nationen verteilt wurden, einen miesen Job gemacht haben. Sie wurden so korrupt (Psa 82: 1–5), dass Gott sie auch richten musste. Er würde eines Tages ihre Unsterblichkeit wegnehmen und die Nationen zurücknehmen (Psa 82: 6–8). Für unsere Zwecke hier hat Gottes Frustration ihn kinderlos gemacht, weil er eine menschliche Familie hat. Er hatte es gehabt. Er hatte aufgegeben. Nicht ganz.
Ratet mal, was direkt nach der Katastrophe des Turms von Babel passiert ist? Gott erschien Abraham (ursprünglich Abram genannt), einem alten Mann, der mit einer Frau (Sarah) verheiratet war, die jenseits des Alters war, in dem sie Kinder haben konnte. Gott schloss einen Bund mit Abraham. Er versprach dem alten Mann und seiner Frau, dass sie einen Sohn haben würden. Gott würde ein Wunder tun. Ihr Sohn wäre der Beginn einer neuen Familie für Gott auf Erden (Gen 12: 1–9; 15: 1–6; 18: 1–15).
Nachdem Gott die Menschheit der Aufsicht der Mitglieder seines himmlischen Heeres zugeteilt hatte, wollte er mit einer eigenen Familie mit Abraham neu beginnen. Abraham glaubte an Gottes Verheißungen (Gen 15: 6). Er musste sich weder Gottes Interesse noch seine Gunst verdienen. Es war Gott, der Abraham ausgewählt hatte, um von vorne zu beginnen. Die Beziehung zwischen Gott und Abraham begann mit Gott. Abraham glaubte.
Danach wurde die Bundesbeziehung, die mit Gottes Ruf und Abrahams Glauben begann, mit dem physischen Zeichen der Beschneidung in Erinnerung gerufen (Gen 17: 1–14; Röm 4: 1–12). Abrahams ganze Familie folgte seinem Beispiel (Gen 17:23). Dieses Zeichen zu tragen kennzeichnete die Nachkommen Abrahams als das Volk, das Gott als seine Familie wollte. Die Beschneidung wäre auch ein Zeichen für die Frauen Abrahams Abstammung. Da sie nur innerhalb des erweiterten Stammes heiraten sollten, würden sie daran erinnert, wie ihr Volk übernatürlich aus Abraham und Sarah erschaffen worden war, als sie beschlossen, ihre eigenen Kinder zu haben.
Es ist wichtig zu erkennen, dass Gottes Bund mit Abraham auf dem Glauben an Gottes Verheißungen beruhte – dem Glauben. Gott ging nicht auf Abraham zu, weil er einen Mann gefunden hatte, der ein guter Regelhüter war. Die Erlösung basiert nicht auf Verhalten. Wir können unser Heil nicht verdienen. Wenn dies der Fall wäre, wäre Gott aufgrund unserer Leistung in unserer Schuld. Er würde uns etwas als Antwort auf unsere Leistung schulden. Denken Sie daran, wie absurd das klingt. Vielmehr zeigten Abraham und seine Nachkommen ihren Glauben an Gottes Verheißungen, indem sie das Zeichen des Bundes beobachteten. Es war ein äußerer Weg, um zu zeigen, wo ihre Loyalität war.
Der Apostel Paulus benutzte Abraham als Beispiel für den Glauben an Loyalität (Röm 4: 1–12). Abraham glaubte und wurde von Gott akzeptiert, bevor er irgendwelche Regeln befolgte. Bei den Regeln ging es darum zu zeigen, dass er glaubte. Sie haben den Glauben nicht ersetzt. Der Glaube war das Wesentliche. Über die Treue zu diesem Glauben – zu diesem Gott – werden wir später sprechen. Heute nennen wir es Jüngerschaft. Glaube und Loyalität sind zwei verschiedene Dinge. Sie sind verwandt, aber nicht austauschbar. Gleiches gilt für Erlösung und Jüngerschaft.
Abraham einen Sohn zu versprechen (und durch ihn den Beginn einer neuen Familie, die zu einer großen Nation heranwachsen würde), war Gottes zweiter Bund nach der Katastrophe von Eden. Der erste war bei Noah gewesen. Beide sollten seinen Traum von einer menschlichen Familie bewahren. Bei diesen Bündnissen ging es jedoch nicht nur darum, dass Gott nicht aufgibt. Es ging auch darum, das Angebot des ewigen Lebens auf die Menschen auszudehnen. Gott hatte die Menschheit nicht aufgegeben. Er konnte nicht aufhören, Menschen zu lieben. Gott wollte immer noch eine menschliche Familie.
Gott hielt sein Versprechen an Abraham. Er und Sarah hatten tatsächlich einen Sohn (Isaak; Gen 17: 19–21; 21: 1–7). Abrahams Großfamilie würde als „Israel“ bekannt werden, der Name, der im Alten Testament am häufigsten für Gottes menschliche Familie verwendet wird (Gen 32:28; Deut 32: 9; Jes 44: 1). Aber was ist mit den Menschen aus den anderen Nationen, die Gott den Söhnen Gottes nach dem Aufstand im Turm von Babel zugewiesen hatte? Sie werden in der Bibel „Heiden“ genannt, eine kurze Bezeichnung, die „nicht aus Israel“ bedeutet. Und trotz allem, was in Babel geschah, vergaß Gott diese Menschen nicht.
Gott würde nicht nur noch einmal mit einem neuen Volk (Israel) von vorne beginnen, sondern er sagte Abraham auch, dass seine Nachkommen eines Tages ein Segen für die anderen Nationen sein würden, die Gott verlassen hatte (Gen 12: 3)! Viele Jahre später würde Jesus, der aus der Familie Abrahams stammte, der besondere Nachkomme sein, der alle Nationen der Welt zu Gott zurückbringen würde (Gal 3: 16–18, 26–29). Bevor Jesus die Szene betrat, konnten sich Nichtjuden der Familie Gottes anschließen, indem sie beschlossen, alle anderen Götter abzulehnen, an ihn zu glauben und das Zeichen des Bundes Gottes zu nehmen.
Zwischen Abraham und Jesus verging viel Zeit. Israels eigene Geschichte als „Teil des Herrn“ (5. Mose 32: 9) war nicht schön. Sie waren Gottes Volk, aber leider, vielleicht vorhersehbar, scheiterte ihre Loyalität. Die dunkelste Stunde stand noch bevor.

Was will Gott? . Michael Heiser

Du und ich haben die wirkliche Wahl, WELCHEM GOTT wir gehorchen und welchem Gott wir gefallen wollen! Und Jehovah läßt sich nicht beeinflussen! Er will ein persönliches Verhältnis mit dir und mir! Aber wir können uns auch von den „Göttern“ beeinflussen lassen und diesen dienen. So gehört dieses „Märchen“ von wegen „du darfst so bleiben, wie du schon immer warst“ zu den Geschichten dieser Götter. Jehovah zeigt deutlich, dass seine Anbeter nicht so sind, wie diese Götter sondern sich dem Bild Jeschuahs angleichen. Aber dazu müsste man sich natürlich mit Gottes Wort der Bibel beschäftigen – und von diesem Buch beeinflussen lassen.