ER entfernt unsere Schuld und Last

Seine Liebe ist so groß wie die Galaxien gegenüber Menschen, die ihn achten und lieben. Er entfernt unsere Schuld und Last und lässt sie verschwinden wie die Sonne in der Nacht.
Wie ein Vater, dem seine Kinder viel bedeuten, so geht Gott um mit allen, die ihm treu sind. Er kennt die Beschaffenheit unserer Kreatur und das Ticken unserer Lebensuhr.
VolxBibel – Psalm 103,11–14

Denn so hoch die Himmel über der Erde sind, ist gewaltig seine Güte über die, welche ihn fürchten;
So weit der Osten ist vom Westen, hat er von uns entfernt unsere Übertretungen. Wie ein Vater sich über die Kinder erbarmt, so erbarmt sich Jehova über die, welche ihn fürchten. Denn er kennt unser Gebilde, ist eingedenk, daß wir Staub sind.
Elberfelder 1871 – Ps 103,11–14


Der Psalmenschreiber wußte schon, dass ER unsere Schuld von uns entfernt! Nicht das Opfer, nicht die Anstrengung – nein, nur Jehovah befreit uns von unserer Schuld!

David ging dann darauf ein, daß der Herr in seiner Gnade Sünden vergibt. Weil Gott langsam zum Zorn ist (vgl. V. 8 ), klagt er nicht immer ( rIB , „eine Gerichtssache gegen jemand aufbringen“) einen Menschen wegen seiner Sünde an noch verfährt er mit dem Menschen nach seinen Sünden. Aufgrund seiner großen Liebe (vgl. V. 4.8.17 ) trennt er die Sünde völlig von den Sündern ab, indem er ihnen vergibt.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar}

Denn so hoch der Himmel usw. Ein Gleichnis prägt noch tiefer ein, dass Gott seine Gläubigen nicht straft, wie sie es verdient haben, sondern nach seiner Gnade mit ihren Übeltaten streitet. Der Ausdruck will besagen, dass Gottes Erbarmen gegen uns ganz unermesslich ist: es wird mit dem ungeheuren Umfang der weiten Welt verglichen. Weil aber dem Erbarmen Gottes der Zugang zu uns verschlossen wäre, solange sich unsre Schuld ihm hindernd entgegenstellt, wird hinzugefügt (V. 12): So ferne der Morgen ist vom Abend, lässet er unsre Übertretungen von uns sein. Alles in allem: so weit und breit die Welt ist, ergießt sich Gottes Barmherzigkeit über die Gläubigen; und damit nichts ihren Lauf hindere, werden deren Sünden gänzlich ausgetilgt. Es lässt sich aber noch einmal ersehen, was ich schon sagte, dass nicht im Allgemeinen davon die Rede ist, wie Gott sich zur ganzen Welt stellt, sondern wie er sich den Gläubigen erweist, die ihn fürchten. Daraus ergibt sich auch, dass nicht die Gnade vorschwebt, kraft deren Gott anfänglich uns sich zu Freunden macht, sondern mit welcher er ständig geleitet, die er mit väterlicher Liebe umfasste. Denn sein Erbarmen beweist sich einmal darin, dass er uns, die wir bis dahin ihm fern standen, aus dem Tode in das Leben versetzt, das andre mal aber darin, dass er uns aufrecht erhält. Denn jener erste Gnadenerweis würde alsbald verschwinden, wenn nicht die tägliche Vergebung ihn stützte. Wir sehen daraus, welch grobe Torheit die Behauptung der Papisten ist, dass die Vergebung durch freie Gnade nur einmal geschenkt werde, dass man aber darnach die Gerechtigkeit erwerbe oder ihren Besitz bewahre durch das Verdienst der Werke, und dass eine neue Schuld durch genugtuende Leistungen abgezahlt werde. David beschränkt nicht Gottes versöhnende und die Sünden vergebende Gnade auf einen Augenblick, sondern lässt sie sich bis zum Ende unseres Leben erstrecken. Nicht minder kräftig dienen unsere Sätze auch zur Widerlegung der Schwärmer, die sich und andere durch den verrückten Aberglauben an eine vollkommene Gerechtigkeit irreführen, als bedürfe man weiterer Vergebung nicht.

Jean Calvin – Aus dem Psalmenkommentar

In einer ausgedehnten Meditation über den Charakter Gottes macht der Psalm deutlich, dass Gottes wilde Liebe zu Israel in all seinen vielfältigen Dimensionen der eines Elternteils für ein Kind gleicht, dessen Fortbestand und Wohlergehen in hohem Maße von dem abhängig sind einer, der es zuerst in die Welt brachte.
Während weder die jüdische noch die christliche Orthodoxie die Vorstellung zulässt, dass wir physisch von Gott abstammen, bestätigen die Schriften beider konsequent, dass wir tatsächlich das Werk von Gottes Händen sind. Jesaja verkündet dem verbannten Volk Gottes das Heil: „So spricht der Herr, der dich erschaffen hat, Jakob, der dich geformt hat, Israel. Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; Ich habe dich beim Namen genannt, du gehörst mir “(Jes 43: 1). In ähnlicher Weise erklärt der Apostel Paulus der Kirche im alten Ephesus, obwohl in einer ganz anderen Umgebung: „Wir sind [Gottes] Werk, geschaffen in Christus Jesus für gute Werke“ (Eph 2:10 [vgl. 2 Kor 5:17]). Das zärtliche, intensive, schützende Mitgefühl von Müttern und Vätern von ihrer besten Seite scheint eine passende Beschreibung für solch einen kreativen und erschaffenden, elterlichen Gott zu sein.
Das göttliche Mitgefühl ist auch nicht auf diejenigen beschränkt, die ausdrücklich den Namen Gottes anrufen. Nicht nur Israel, sondern alle Nationen; Nicht nur die Menschen, sondern die Schöpfung als Ganzes – alle werden von Gottes liebevoller Sorge angenommen, einfach weil Gott allein sie alle ins Leben gerufen hat. In Psalm 145: 8–10 beginnt der Psalmist damit, den göttlichen Charakter zu erzählen, der Mose offenbart wurde. Aber anstatt eine Illustration aus dem Leben Israels zu zitieren, erklärt der Psalmist als nächstes, dass das, was insbesondere Gottes Volk tatsächlich erlebt hat, universell gilt. Schließlich stellt der Psalmist das Universelle und das Besondere gegenüber: Alle „Werke“ Gottes (dh die Schöpfung als Ganzes) und alle „Gläubigen“ Gottes (dh diejenigen, die diesen Gott anbeten) loben und danken gemeinsam dem einen Gott, auf den alle von ihnen hängen ab:

Das sich entfaltende Geheimnis des göttlichen Namens: Der Gott des Sinai in unserer Mitte

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